DER ENTWURF ZUR CORPORATE SUSTAINABILITY REPORTING DIRECTIVE-EINORDNUNG UND WEITERE MÖGLICHE MASSNAHMEN

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DER ENTWURF ZUR CORPORATE SUSTAINABILITY REPORTING DIRECTIVE-EINORDNUNG UND WEITERE MÖGLICHE MASSNAHMEN
DER ENTWURF ZUR CORPORATE
           SUSTAINABILITY REPORTING
                  DIRECTIVE
          – EINORDNUNG UND WEITERE MÖGLICHE
                     MASSNAHMEN

                 PROF. DR. PATRICK VELTE
             LEUPHANA UNIVERSITÄT LÜNEBURG
PROF. DR. PATRICK VELTE   IMPULSVORTRAG       •» www.leuphana.de
DER ENTWURF ZUR CORPORATE SUSTAINABILITY REPORTING DIRECTIVE-EINORDNUNG UND WEITERE MÖGLICHE MASSNAHMEN
Vorstellung

Prof. Dr. Patrick Velte
Professor für Betriebswirtschaftslehre, insb. Accounting,
Auditing & Corporate Governance

Fakultät Wirtschaftswissenschaften
Leuphana Universität Lüneburg
Universitätsallee 1, 21335 Lüneburg
Email: velte@leuphana.de
Phone.: 04131-677-2117
Fax: 04131-677-2112
https://www.leuphana.de/institute/imaf/personen/patrick-
velte.html

Prof. Dr. Patrick Velte   Impulsvortrag                     1
1. Einführung: “Dreieck” des EU-Green Deal
                                          Sustainable
                                          Finance (Regulierungen
                                          seit 2019)

                                         Nachhaltige
                                   Unternehmensentwicklung
  Sustainable                                                      Sustainability
  Corporate                                                        Reporting
  Governance                                                       (EU CSR-Richtlinie
  (EU-Regu-                                                        2014; Entwurf vom
  lierungen für 2021                                               21.04.2021)
  geplant)

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2. Zentrale Inhalte des EU-Richtlinienentwurfs

                                                Richtlinie zur
   Taxonomie-Verordnung                                                 Offenlegungsverordnung
                                              Nachhaltigkeits-
         2020/852                                                              2019/2088
                                              berichterstattung

   Angabe von 3 „grünen“                                                 Nachfrage nach ESG-
                                          Änderung von 3 Richtlinien
       Kennzahlen                                                              Angaben
                                              & 1 Verordnung

                                                                        Abschlussprüferrichtlinie
                                                                             2006/43/EC
 Rechnungslegungsrichtlinie                  Transparenzrichtlinie
       2013/34/EU                               2004/109/EC
                                                                       Abschlussprüferverordnung
                                                                             537/2014/EU

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2. Zentrale Inhalte des EU-Richtlinienentwurfs

                                                              EU-Rah-
                                                              menwerk für
           Anwenderkreis
                                                              Bericht-
                                                              erstattung und
                                                              Prüfung

                                            EU-Richtlinien-
                                            entwurf zur
                                          Nachhaltigkeits-
                                          berichterstattung
          Überwachung                     vom 21.04.2021
          und Prüfung                                         Inhaltskriterien
          (Aufsichtsrat,                                      und
          Abschlussprüfer)                                    Ausweis

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2. Zentrale Inhalte des EU-Richtlinienentwurfs

•    Deutliche Ausweitung des Anwenderkreises (ca. * 4):

•    „große“ Kapitalgesellschaften, Banken, Versicherungen (> 20 Mio. € Bilanzsumme
     oder 40 Mio. Umsatzerlöse oder 250 Mitarbeiter)

•    börsennotierte Unternehmen (kleine und mittelgroße Unternehmen)

•    auch Einbezug von Unternehmen mit Sitz außerhalb der EU mit EU-Börsenlisting

•    Anwendung für Geschäftsjahre ab dem 01.01.2023, bei börsennotierten SMEs erst ab
     01.01.2026

•    Fazit: Ausdehnung des künftigen Kreises der berichtspflichtigen Unternehmen
     verhältnismäßig und geboten (Einbeziehung in Lieferkettengesetz und Sustainable
     Finance-Regulierungen)

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2. Zentrale Inhalte des EU-Richtlinienentwurfs

•    Künftiger Erlass eines EU-Rahmenwerks für Berichterstattung und Prüfung von
     Nachhaltigkeitsberichten:

•    durch delegierte Rechtsakte an European Financial Reporting Advisory Group
     (EFRAG) bis Oktober 2022; branchenbezogene, spezifische und SME-Inhalte bis
     Oktober 2023

•    Starke Verlinkung zu Sustainable Finance-Regulierungen, primär der Taxanomie-
     Verordnung und den drei neuen „grünen“ Kennzahlen nach Art. 8

•    Fazit: sehr ambitionierter Zeitplan, ist das realistisch?

•    Zudem Konkurrenz zu geplantem globalem Standardsetting auf Ebene der IFRS
     Foundation („Ìnternational Sustainability Standards Board“); Wer macht das Rennen?

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2. Zentrale Inhalte des EU-Richtlinienentwurfs

•    Inhaltskriterien für „neuen“ Nachhaltigkeitsbericht:

•    Starke Anlehnung am kapitalmarktorientierten Environmental, Social, and Governance
     (ESG)-Konzept

•    Darlegung der Resilienz bzgl. der Nachhaltigkeitsrisiken und Gewährleistung, dass
     Geschäftsmodell und Strategie zur Transformation zu nachhaltiger Wirtschaft (inkl.
     Einhaltung des 1,5 Grad-Ziels der Klimaerwärmung) beitragen (!)

•    Erläuterung zur Einbeziehung der Stakeholder-Interessen (!)

•    Explizite Einbeziehung der Wertschöpfungskette in die Due Diligence-Prozesse

•    Explizite Orientierung an „doppelter“ Wesentlichkeit: „financial materiality“ (outside-In)
     oder „impact materiality“ (inside-out-Perspektive) rechtfertigen allein bereits Berichtspflicht

•    Fazit: trotz größerer Berichtstiefe Eindämmung von „Greenwashing“? keine flankierenden
     Gesetzespflichten des Vorstands zum ESG-Management (z.B. RMS) im Entwurf

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3. Sustainable Corporate Governance-Regulierungen

                                                Nachhaltigkeits-
    Nachhaltige        (geschlechtliche)        expertise beim       Nachhaltige Investoren
Vorstandsvergütung   Diversität im Vorstand      Vorstand und
                        und Aufsichtsrat          Aufsichtsrat

                         „FüPoG I“ 2015
                                                                         „ARUG II“ 2019
  „ARUG II“ 2019        „FüPoG II“ 2021
                                                      ???               „EU Sustainable
                       „Entgeltgleichheits-                            Finance Disclosure
                          gesetz“ 2017                                   Directive“ 2019

                          Corporate
                                                  Nachhaltiges
                       Governance- und
                                               Lieferkettenmana-
                       Nachhaltigkeits-
                                                     gement
                       berichterstattung

                        „BilMoG“ 2009
                                              „Lieferkettengesetz“
                      „CSR-RUG I“ 2017
                                                      2021
                     „CSR-RUG II“ 2022
3. Sustainable Corporate Governance-Regulierungen

•    EU-Richtlinienentwurf zur Überwachung von nachhaltigen Lieferketten im Herbst
     erwartet (restriktiver als deutsches Lieferkettengesetz!)
•    Mögliche Revision der EU-Richtlinien 2017/1132 (Gesellschaftsrechts-Richtlinie)
     und 2007/36 (Aktionärsrechte-Richtlinie)
•    Mögliche EU-Regulierungen:
•    Zwingende Einbeziehung von ESG-Komponenten in die Vorstandsvergütung?
     (analog zum deutschen ARUG II)
•    Zwingende ESG-Expertise im Vorstand und Aufsichtsrat (z.B. CSO)?
•    Zwingende Frauenquote im Vorstand und/oder Aufsichtsrat (analog zu FüPoG II und
     II; zweiter Anlauf nach Versuch einer damaligen EU-Richtlinie)?
•    Stärkung der Rechte und Pflichten von nachhaltigen institutionellen Investoren
     („Stewardship Kodex“)?
•    institutionelle Stakeholder-Einbindung („Stakeholder Advisory Council“) (z.B. bei
     BASF)?
•    Sustainable Corporate Purpose = Gemeinwohl/Stakeholder Value mit
     Berücksichtigung von Umwelt- und Sozialzielen in der Unternehmensstrategie?

•    Fazit: Dreiklang aus Sustainable Finance-, Reporting- und Governance
     notwendig zur klimaneutralen Transformation der Wirtschaft (!)
    Prof. Dr. Patrick Velte   Impulsvortrag                                              9
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit

                               Ich freue mich auf die Diskussion!

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