Der Freund der Mondpioniere - SwissApollo
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
40 | MM47, 21.11.2016 | MENSCHEN Sieht fast so aus wie auf dem Mond: Lukas Viglietti (r.) mit US-Astronaut Charlie Duke in der Kiesgrube Eschenbach LU. Lukas Viglietti Der Freund der Mondpioniere Lukas Viglietti kennt fast alle US-Astronauten persönlich, die einst auf dem Mond spazierten. Drei der Herren sind auf Einladung seiner Organisation Swiss Apollo auch schon in die Schweiz gekommen – kürzlich Charlie Duke, der 1972 als drittletzter Mann auf dem Mond war. Text: Ralf Kaminski Bilder: Mischa Christen
MENSCHEN | MM47, 21.11.2016 | 41 Interview mit dem US- Astronauten N ur gerade zwölf Menschen Vigliettis Frau Bettina (41), ursprüng- Charlie Duke standen jemals auf der lich aus dem Bankfach, liess sich www.migmag.ch/ astronaut Oberfläche des Mondes, von seiner Begeisterung anstecken, zehn von ihnen hat Lukas und so gründeten sie 2009 an ihrem Viglietti (47) persönlich getroffen. Wohnort Winterthur die Organisation Und die anderen beiden nur deshalb Swiss Apollo, in dessen Beratungs nicht, weil sie schon nicht mehr am ausschuss neben Claude Nicollier Leben waren, als seine Leidenschaft auch der Schweizer Raumforscher für das amerikanische Apollo-Mond- Johannes Geiss und der US-Astro programm der 60er- und 70er-Jahre naut Charlie Duke sitzen. Swiss so richtig in Fahrt kam. Inzwischen Apollo soll die Erinnerung an die leben nur noch sieben. «Es bleibt Pionierleistung der Apollo-Missionen nicht mehr viel Zeit, diese Pioniere aufrechterhalten, aufzeigen, wie persönlich zu treffen, um mit ihnen stark die Schweiz in das Mondpro- zu sprechen und sich von ihnen inspi- gramm involviert war, und Begeg rieren zu lassen», sagt Viglietti. nungen mit den Astronauten ermög- Der Swiss-Pilot weiss, wovon er lichen. «Ich will die Leute inspirie- spricht. Er selbst war zwölf Jahre alt, ren», sagt Viglietti. als er die Gelegenheit hatte, Jim Drei der inzwischen älteren Irwin zu treffen, der 1971 mit Apollo 15 Herren waren auf Einladung von zum Mond geflogen war. Zehn Jahre Swiss Apollo schon in der Schweiz, danach war der Astronaut in Vigliet- Anfang Oktober gerade wieder Verkehrshaus Luzern tis Nachbardorf Reconvilier BE zu Charlie Duke (81). «Wir haben auch Neue Raum- Gast. «Ich erwartete einen muskel in anderen Ländern Fans, aber so fahrtausstellung bepackten Superhelden, stattdessen etwas wie Swiss Apollo gibt es sonst stand da ein bescheidener, eher klei- nirgends», sagt der Astronaut aus Am 24. November wird ner Mann.Damals realisierte ich, dass Texas, der 1972 mit Apollo 16 als im Verkehrshaus Luzern sich grosse Träume auch für Men- zehnter und jüngster Mensch den die neue Raumfahrtaus schen wie mich realisieren lassen.» Mond betreten hat. Duke ist auch stellung eröffnet. Swiss Etwa der Traum, später mal selbst zu immer wieder überrascht, wie viele Apollo ist Partner und fliegen. Astronaut wollte er zwar nie Leute jeden Alters sich in der Schweiz hat auch einige Gegen werden, aber würde ihm heute für ihn und seine Erfahrungen inte stände zur Verfügung jemand die Gelegenheit bieten, zum ressieren. gestellt, zum Beispiel Mond zu fliegen, würde er sofort zu- Gerade jüngere fragen ihn oft, einen 2011 gepflanzten sagen. «Der Blick vom Mond zurück was sie tun müssen, um Astronaut zu Baum, dessen Samen auf die Erde muss unglaublich sein. werden. «Man muss sich für Natur- mit Apollo 14 zum Solche Fotos von Apollo 8 waren es ja wissenschaften, Technik oder Medi- Mond geflogen sind, auch, die uns bewusst gemacht haben, zin interessieren», erklärt Duke. oder ein grosses Panora wie klein und kostbar unsere Welt ist «Aber ich sage immer allen, dass sie ma der Mondlandschaft. und dass wir sorgfältiger mit ihr um- etwas machen sollen, dass sie leiden- gehen müssen.» schaftlich gern für den Rest ihres Zu sehen gibt es auch Vigliettis Leidenschaft für die Lebens tun möchten. Sonst hat man eine eindrückliche Mondpioniere schwelte jahrelang nach zehn Jahren einen Doktor in Marslandschaft mit drei im Hintergrund. Er verfolgte das Physik, obwohl man das Fach gar nachgebauten, fernge US-Raumfahrt-Programm mit Inte nicht mag – und dann wird das Raum- steuerten Fahrzeugen. resse und war zeitlebens ein grosser fahrtprogramm eingestellt.» Im Vergleich zu früher Science-Fiction-Fan. Aber erst als bietet die Ausstellung er bei seinen Langstreckenflügen Rivalen aus dem Kalten Krieg plaudern deutlich mehr Interak als Co-Pilot regelmässig in den USA Den wohl spektakulärsten Anlass tion. Besucher können landete, kam er auf die Idee zu ver organisierte Lukas Viglietti 2015 in im Space Transformer suchen, noch weitere «Moonwalker» Lausanne. Damals brachte der am eigenen Leib erfah zu treffen. «Das war zu Beginn gar Romand (aus Tramelan BE) mit ren, dass oben und un nicht so einfach, denn diese Leute italienischen Wurzeln zwei Rivalen ten in einer Raumstation schirmen sich natürlich ab, weil aus dem Kalten Krieg gemeinsam relative Begriffe sind. dauernd irgendwer etwas von ihnen auf die Bühne und liess sie über die Ziel ist es, die Entwick will.» Aber nach und nach gelang Zeit damals sprechen: US-Astronaut lung der Raumfahrt von es ihm, über Freunde und Bekannte Buzz Aldrin (der zweite Mann auf den Anfängen bis in die Kontakte zu knüpfen. Eine grosse dem Mond, bei der ersten Landung Zukunft aufzuzeigen. Hilfe dabei war der Schweizer 1969) und den sowjetischen Kosmo Astronaut Claude Nicollier (72), nauten Alexei Leonov (der erste Verkehrshaus Luzern: der inzwischen ein guter Freund Mensch überhaupt, der sich ausser- täglich geöffnet von 10-17 Uhr, geworden ist. halb einer Raumkapsel im All be www.verkehrshaus.ch
MENSCHEN | MM47, 21.11.2016 | 43 Neil Armstrong, der inzwischen ver- wegte, 1965). «Die Halle fasste storbene erste Mann 3000 Personen und war bis auf den auf dem Mond (l.), letzten Platz belegt, wir hätten mit Lukas Viglietti problemlos auch einen Ort mit 5000 Menschen füllen können», sagt Viglietti sichtlich stolz. «Damit haben wir Geschichte geschrieben. Es war viel Arbeit und Vertrauen nötig, um diese beiden Männer zusammen zubringen, und so etwas wird wohl auch nie wieder passieren.» Aldrin ist inzwischen 86, Leonov 82. Aber Vigliettis nächste Pläne sind noch ambitionierter: Gemeinsam mit dem Genfer Regisseur Julien Dumont arbeitet er an zwei Filmen, die beide 2019 fertig sein sollen, zum 50-Jahr-Jubiläum der ersten Mond- landung. Einen will er weltweit ins Kino bringen, ein Dokumentar film mit den Porträts von allen noch lebenden «Moonwalkern» und vielen persönlichen Gesprächen. Bild: zVg Einige Stunden Material hat er in den Anzeige
MENSCHEN | MM47, 21.11.2016 | 45 USA bereits dafür gedreht. Den entwickelte, das Charlie Duke 1972 auf anderen Film sieht Viglietti eher im dem Erdtrabanten aufspannte. Schweizer Fernsehen. Für ihn reist er Doch die Zeit, als der Mond der mit einem Team durch die Schweiz Sehnsuchtsort menschlicher Raum- zu sämtlichen Orten, die einen Bezug fahrer war, ist vorbei. Das nächste zu den Apollo-Missionen haben. Ziel ist der Mars – bis 2030 soll der erste Mensch die Oberfläche unseres Auf den Spuren Schweizer Pioniere Nachbarplaneten betreten, kündigte Es sind 17 Stopps geplant; dazu ge US-Präsident Barack Obama im hören die Heimatorte in die USA Oktober dieses Jahres offiziell an. ausgewanderter Ingenieure und Viglietti findet die Absichtserklärung Techniker, die beim Raumfahrtpro- ermutigend, auch wenn techno gramm mitarbeiteten, aber auch Ome- logisch noch einiges passieren muss, ga und Rolex, deren Uhren Astronau- damit das möglich wird. Für ihn sind ten auf dem Mond trugen. Besuchen die US-Raumfahrer, die auf dem werden sie auch Velcro, die Schwei Mond spazierten, Pioniere wie einst zer Firma, die den praktischen Klett der Seefahrer Christoph Kolumbus, verschluss erfunden hat, der für die der Amerika entdeckte. «Sie stehen Mondfahrer in ihren Raumkapseln für mich in einer Reihe. Und der sehr nützlich war. Und natürlich nächste Pionier dieses Kalibers ist gehen sie zu den Universitäten, an der erste Mensch auf dem Mars. denen Experimente vorbereitet wur- Ich freue mich schon darauf.» MM den, etwa die Uni Bern, an der Pro Bild: zVg fessorJohannes Geiss das Sonnensegel Buzz Aldrin, zweiter Mann auf dem Mond (links), mit Fan Viglietti Weitere Infos: www.swissapollo.ch Anzeige Jetzt neu. 20x PUNKTE Feinste - Caramel-Pralinen Mit Feigen- und Kreationen. Nougat-Füllung. 17.20 Hochwer tige Assortierung der 10.80 Frey Pralinés Prestige Caramel, UTZ 250 g Suprême-Tafeln. Frey Pralinés Prestige Figue & Nougat, UTZ 13.50 130 g Frey Suprême L’Encyclopédie de Chocolat, UTZ 500 g Bei allen Angeboten sind bereits reduzierte Artikel ausgenommen. ANGEBOTE GELTEN NUR VOM 22.11. BIS 5.12.2016, SOLANGE VORRAT
Sie können auch lesen