DER GELENK- DARM LEITFADEN - 2nd Common Ground Meeting

Die Seite wird erstellt Veronika Martin
 
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DER
GELENK-
DARM
LEITFADEN
 Ein Leitfaden über die Verbindung
 zwischen Gelenken und Darm und ihre
 potenzielle Bedeutung für die klinische
 Praxis bei axialer SpA und PsA innerhalb
 der Gruppe der Spondylarthropathien

Von AbbVie in Zusammenarbeit mit
Prof. Dennis McGonagle, Prof. Timothy Orchard und
Dr. Jonathan Sherlock entwickelt.
EINLEITUNG

Wozu ein                                     Das Spektrum der Spondylarthropathien ist
                                             komplex und facettenreich und birgt zahlreiche
«Leitfaden                                   Herausforderungen in allen Phasen der

Gelenke und
                                             Patientengeschichte.
                                             Extraartikuläre Manifestationen (EAM) stehen
Darm»?                                       zunehmend im Zentrum der Aufmerksamkeit –
                                             sowohl aufgrund ihrer Rolle bei der
                                             SpA-Diagnostik als auch wegen ihrer Bedeutung
                                             für das Wohlbefinden des Patienten und ihrer
                                             Auswirkung auf die Therapiewahl.1 Die am
                                             häufigsten mit SpA assoziierten EAM sind:2,3
                                             → Chronisch-entzündliche Darmerkrankung (CED)
                                             → Akute Uveitis anterior (AUA)
                                             → Psoriasis (PsO)

                                                                                                        Reaktive
                                                                                                        Arthritis**

Was verstehen wir unter
Spondylarthropathien?4
                                                                                                               Psoriasis-
                                                                                                             Arthritis (PsA)*

                             Nicht-
                        röntgenologische
                           axiale SpA
                          (Nr-axSpA)**

                                                                                                 Arthritis
                                                                                                   mit
                                                                                                   CED
                                           Ankylosierende
                                           Spondylitis (AS)*
                                                                     Undifferenzierte
                                                                           SpA

In den letzten Jahren ist besonders die potenzielle Beteiligung des Darms an der SpA in den
Vordergrund gerückt; in Studien wird untersucht, welche Art von Verbindung bestehen könnte und
warum.5 Das führt auch zu der Frage, wie sich die Gelenk-Darm-Verbindung auf die Lebensqualität
und das klinische Management der Patienten auswirkt.
Dieser Leitfaden betrachtet die mögliche Beteiligung des Darms im Krankheitsgeschehen der SpA
und gibt praktische Hinweise, wie man SpA-Patienten mit möglicher Darmentzündung erkennen und
versorgen kann.

* Aus der Gruppe der Spondylarthropathien ist Humira® (Adalimumab) nur zur Behandlung von AS, und PsA zugelassen.
  Weitere Informationen entnehmen Sie bitte der Kurzfachinformation am Ende dieses Dokuments.
** In der Schweiz ist Humira® zur Behandlung der Reaktiven Arthritis und der Nicht-röntgenologischen axialen SpA nicht zugelassen.

2
I N H A LT

                                                             Worum geht es
                                                            im Gelenk-Darm
                                                                  Leitfaden?

ABSCH N ITT 1                                      A BS C H N I TT 2

Wie häufig ist CED                                 Welche Verbindungen
bei axialer SpA                                    gibt es zwischen
und PsA?                                           Gelenken und Darm?
Seite 4                                            Seite 5–6
Die Prävalenz von CED bei AS wird auf              Zu der Frage wird noch geforscht, doch es
5–10 % geschätzt,6 und bei PsA ist das             scheint, dass Gelenke und der Darm ähnliche
CED-Risiko erhöht.7,8 SpA-Patienten                inflammatorische Signalwege haben. Es gibt
können auch eine nicht-symptomatische              Hinweise auf eine genetische Verbindung, und
Darmentzündung haben (subklinisch oder             man nimmt an, dass das Mikrobiom im Darm
mikroskopisch).9–11                                bei der SpA-Pathogenese eine Rolle spielt.12-16
Lesen Sie mehr dazu auf Seite 4                    Lesen Sie mehr dazu auf Seite 5–6

ABSCH N ITT 3                                      A BS C H N I TT 4

Wie wirkt sich die Gelenk-                         Praktische
Darm-Beziehung auf die                             Überlegungen für
Behandlung aus?                                    die Behandlung von
Seite 7                                            SpA-Patienten mit
Biologika, die für die Anwendung bei SpA
indiziert sind, reduzieren die Gelenkentzündung,   Darmentzündung
indem sie auf Schlüsselmoleküle im
                                                   Seite 8–9
inflammatorischen Signalweg abzielen. Die
Inhibition dieser Moleküle kann unterschiedliche   Die Therapie ist möglichst optimal auf die
Auswirkungen auf entzündliche Prozesse im          Bedürfnisse des Patienten zuzuschneiden,
Darm haben.17-21                                   einschliesslich EAM.22-24
Lesen Sie mehr dazu auf Seite 7                    Lesen Sie mehr dazu auf Seite 8–9

ABSCH N ITT 5

Literatur und
Abkürzungen
Seite 10

                                                                                                     3
ABSCHNITT 1                                                          Die Prävalenz von CED bei AS
                                                               i     wird auf 5–10 % geschätzt,6

Wie häufig ist                                                       und bei PsA ist das
                                                                     CED-Risiko erhöht.7,8
CED bei axialer                                                      SpA-Patienten können auch
                                                                     eine nicht-symptomatische
SpA und PsA?                                                         Darmentzündung haben
                                                                     (subklinisch oder
                                                                     mikroskopisch).9-11

                       Es gibt verschiedene Arten von Darmentzündungen

               CED
                                               Subklinisch
            CED (d.h.                                                             Mikroskopisch10,11
      Morbus Crohn [MC],                     (makroskopisch)9,10
     Colitis ulcerosa [CU])2

CED-Prävalenz bei axialer SpA        Subklinische Darmentzündung           Mikroskopische
Die geschätzte CED-Prävalenz         ist bei 25–49 % der Patienten         Darmentzündung ist bei
beträgt 5–10 % bei Patienten         mit AS festgestellt worden2           50–60 % der Patienten mit AS
mit AS6 und 6,4 % bei Patienten                                            festgestellt worden2
mit nr-axSpA3

10 20 30 40 50 60 70 80 90 100       10 20 30 40 50 60 70 80 90 100        10 20 30 40 50 60 70 80 90 100
CED-Prävalenz bei AS                 Subklinische Darmentzündung bei AS    Mikroskopische Darmentzündung bei AS

CED-Prävalenz bei PsA                 Zwischen PsA und subklinischer
CED ist eine anerkannte EAM           Darmentzündung ist eine
bei Patienten mit PsA;                Assoziation nachgewiesen
Studien belegen ein erhöhtes          worden, allerdings gibt es bisher
MC-Risiko bei Patienten sowohl        erst wenige Studien mit geringen
mit Psoriasis als auch mit PsA7,8     Teilnehmerzahlen25,26

                         ie Verbindung spiegelt sich in der Gastroenterologie wieder –
                        D
                        SpA kann als extraintestinale Manifestation bei bis zu 18 % der
                        Patienten mit CED auftreten, und bei bis zu 33 % der Patienten mit
                        CED kann sich eine muskuloskelettale Manifestation zeigen.27,28

4
• Die Gelenke und der Darm                                                                                                                   ABSCHNITT 2
    haben ähnliche                 i
    inflammatorische Signalwege.
  • Es gibt auch Hinweise auf eine                                                                                 Welche
    genetische Verbindung zwischen
    SpA und CED.13,14                                                                                 Verbindungen gibt es
  • Man nimmt an, dass das Mikrobiom
    im Darm bei der SpA-Pathogenese                                                                     zwischen Gelenken
    eine Rolle spielt.15,16
                                                                                                               und Darm?
                     In der Pathogenese von SpA und CED überlappen sich
                                   die Zytokin-Netzwerke
            EPITHELZELLEN                                LAMINA PROPRIA                       BLUT                     GELENK                                 SYNOVIUM
 LUMEN

                                                IL-17R                                        IL-17
                         DARMENTZÜNDUNG

                                                                   IL-17
                                                                                                                                                           IL-17R
                                                                   IL-22                      IL-22                                        IL-17
                                                                                     rin
                                                                                  teg
                                                                              7-In                                                        IL-22
                                                                           α4β

                                                                                  MAdCAM-1
                                                                                                                            JAK2      TYK2                     Synovialer
                                                                                              IL-23                                                IL-1        Fibroblast
                                                                                                                                                       7
                                                        6                     IL-23                                                STAT
                                                     IL- 1β
                                                       IL-
                                                                                                                                          E4
                                                                                                                                          PD

                                                                              IL
                                                                                  -2                                            T-Zelle
                                                              1R                    3R
                                                         IL-       JAK2    TYK2                                    IL-17
                                                                      STAT                                                                 TNF
                                                                                                                                                                    RANK-L

                                                                   TH17-Zelle                                                                                    Prä-
                                                                                                                                                              Osteoklast
                                                                                                                  E4

                                          Dendritische
                                                                                                                  PD

                                             Zelle                                                             Makrophage                              TNF
                                                                                                                                                      IL-17         RANK-L
                                                                                              IL-1
                                                                                              IL-6         IL-6            IL-1β                               Osteoklast
                                                                                       IL-1   TNF
                                                                      E4

                                                                                       IL-6
                                                                    PD

                                                          Makrophage                   TNF

                                                                                                               KNORPELSCHÄDIGUNG                      KNOCHENEROSION

         Nach Cua DJ, et al. Nat Med. 2011;17:1055-629, und Literaturverweise 18, 30–34

Interleukin-17 (IL-17)                           Phosphodiesterase–4 (PDE–4)                           IL-23                              Tumornekrosefaktor (TNF)
Spielt vermutlich eine                          PDE-4 beeinflusst das Gleich-                         Fördert chronische                  Mit der Krankheitsaktivität
Schlüsselrolle bei der                          gewicht sowohl von pro- als                           Darmentzündungen                    bei AS assoziiert, und
Entzündungsreaktion                             auch von antiinflammatorischen                        über Entzündungs-                   bei CED ist die TNF-
bei CED/SpA und                                 Zytokinen und kann zur                                reaktionen35                        Immunreaktivität erhöht36
verbindet die beiden                            Hochregulierung von IL-23,
Pathologien5                                    TNF und IFN führen, was
                                                Entzündungsprozesse fördert18

            Was bedeutet diese Verbindung für inflammatorische Krankheiten?
  • Dysbiose im Darm kann Entzündungsprozesse stimulieren, von denen angenommen wird, dass
    sie sich aus dem Darm über die Blutbahnen auf die Gelenke ausbreiten12,29,37
  • Es wird auch diskutiert, dass eine Darmentzündung zur Einwanderung von Darm-Immunzellen
    (z. B. Makrophagen und Lymphozyten) in die Gelenke oder andere von SpA betroffene Gewebe
    führen kann39

                                                                                                                                                                             5
ABSCHNITT 2                                                                                                      IL-17 ist an
                                                                                                                                  i      Gelenkentzündungen beteiligt,
                                                                                                                                         hat aber möglicherweise auch
                        Welche                                                                                                           eine Schutzfunktion im Darm,40
                                                                                                                                         was besonders relevant ist,
                        Verbindungen gibt es                                                                                             wenn man die Verbindung
                                                                                                                                         zwischen Gelenken und
                        zwischen Gelenken                                                                                                Darm betrachtet und damit
                                                                                                                                         verbundene Überlegungen
                        und Darm?                                                                                                        zur Behandlung von Patienten
                                                                                                                                         mit SpA anstellt, die
                                                                                                                                         möglicherweise auch eine
                                                                                                                                         CED haben.

                                                  Die unterschiedlichen Auswirkungen von IL-23 und IL-17
                                                              auf Occludin im Darm der Maus

                            IL-23-Neutralisierung
                                           IL-23-Neutralisierung                                                                                          IL-17-Neutralisierung
                                                                                                                                                                         IL-17-Neutralisierung
               ↓Entzündung (↑     REG, ↓Zytokine)
                               ↓TEntzündung    (↑TREG, ↓Zytokine)                                                                             ↑Entzündung (↓     ↑TEntzündung
                                                                                                                                                                     REG, ↑Zytokine)
                                                                                                                                                                                 (↓TREG, ↑Zytokine)
       ↑Barriereintegrität (↑Cldn4, Occludin-Lokalisation)
                     ↑Barriereintegrität   (↑Cldn4, Occludin-Lokalisation)
                                        IL-23-Neutralisierung                                                                         ↓Barriereintegrität  (↓Cldn4, Occludin-Mislokation)
                                                                                                                                                     ↓Barriereintegrität     (↓Cldn4, Occludin-Mislokation)
                                                                                                                                                  IL-17-Neutralisierung
                                             ↓Entzündung (↑TREG, ↓Zytokine)                                                                    ↑Entzündung (↓TREG, ↑Zytokine)
                                     ↑Barriereintegrität (↑Cldn4, Occludin-Lokalisation)                                               ↓Barriereintegrität (↓Cldn4, Occludin-Mislokation)
                                                             Darm-                        Darm-                                                                                              Darm-               Darm-
MEN        LUMEN                                            Mikrobiota                  Mikrobiota
                                                                                      Darm-                                                                                    Darm- Mikrobiota                 Mikrobiota
                         LUMEN                                                       Mikrobiota                                                                               Mikrobiota

                                                    REPARATURSIGNALE                                                                                                     Occludin
                                                                                                                                                                    Occludin                         Occludin
          Occludin               REPARATURSIGNALE
                                       Occludin
                                 Occludin         REPARATURSIGNALE
                                                       (Cldn4, Occludin)
                                   (Cldn4, Occludin) (Cldn4, Occludin)

                                                                                     Act1                                                                                   Act1

                                                   Intakte                                                                                                                         IL-17R
                                                Tight JunctionAct1                       Act1                                                                                        Act1                  Act1
                                                                                         IL-17R
                                                                                                                                                Geschädigte
                                                                                                                                               Tight Junction
                        Intakte           Intakte                                                                                                                                    IL-17R                       IL-17R
                        LAMINA PROPRIA                           IL-17R                       IL-17R
                     Tight Junction    Tight Junction                                                                                           Geschädigte              Geschädigte Anti-IL-17R
                                                                                                  IL
                                                                                                    -1
                                                                                                       7
                                                                                                                                               Tight Junction           Tight Junction
                                                                                                                                                             17
                                                                     Ziel                                                                                 IL-
NA PROPRIA LAMINA PROPRIA             IL-23
                                                                                                                                                                                                         Anti-IL-17R         Anti-IL-17R
                                                                                                                                                                        Anti-IL-17
                                                                            IL                             IL
                                                   IL-23R                     -1                             -1
                                                                                 7       ϒδ-T-Zelle             7 IL-17                    IL-17
                                                                                                                                                                    7                          17
                                      Anti-IL-23 Ziel                 Ziel                                                                 IFNϒ
                                                                                                                                                             L-1
                                                                                                                                                          TH17-Zelle
                                                                                                                                                                I                           IL-
        IL-23                IL-23
                                                                                                                                                            Anti-IL-17        Anti-IL-17
                        Nachdruck aus Immunity, 2015; 43, Whibley N, et al. Gut-Busters: IL-17 Ain’t Afraid of No IL-23, 620–2, Copyright (2017), mit freundlicher Genehmigung von Elsevier.19
                       IL-23R            IL-23R            ϒδ-T-Zelle             ϒδ-T-Zelle                                              IL-17                     IL-17
                                                                                                   IL-17                  IL-17
                                                                                                                                          IFNϒ                    IFNϒ
                                                                                                                                                                TH17-Zelle                  TH17-Zelle
        Anti-IL-23           Anti-IL-23

                                                        Die Rolle der IL-23/Th17 Achse in Gelenken und Darm
                            • Man nimmt an, dass die IL-23-/TH17-Achse an der Immunabwehr der Schleimhaut und der
                              epithelialen Gewebereparatur beteiligt ist19,40
                            • In-vitro-Studien zur Schutzfunktion der IL-17-/IL-23-Achse im Darm belegen eine schützende
                              Rolle von IL-17 und IL-17-produzierenden γδ-T-Zellen im Darm40
                            • In klinischen Studien zu IL-17-Inhibitoren sind neu auftretende Fälle sowie Exazerbationen von
                              MC und CU beobachtet worden 41-45

                        6
Therapien, die für die                                                               ABSCHNITT 3
  Anwendung bei SpA indiziert                                 i
  sind, reduzieren die
  Gelenkentzündung, indem                                                  Wie wirkt sich die
  sie auf Schlüsselmoleküle im
  inflammatorischen Signalweg                                                 Gelenk-Darm-
  abzielen. Die Inhibition dieser
  Moleküle kann unterschiedliche                                           Beziehung auf die
  Auswirkungen auf entzündliche
  Prozesse in den Gelenken und im                                          Behandlung aus?
  Darm haben.17-21

        In der Schweiz zugelassene Biologika und zielgerichtete synthetische
             DMARDs zur Anwendung bei Erwachsenen mit SpA und CED

  KLASSE                                                  WIRKSTOFF               AS   PsA      MC       CU

                                                          Adalimumab 46

                                                          Infliximab47

 TNF-Inhibitoren                                          Golimumab49*

                                                          Certolizumab pegol48*

                                                          Etanerceptum50

 IL-12/23-Inhibitoren                                     Ustekinumab51

 IL-23-Inhibitoren                                        Guselkumab73

                                                          Secukinumab42
 IL-17-Inhibitoren
                                                          Ixekizumab71

 PDE-4-Inhibitoren                                        Apremilast52

 Integrinrezeptorantagonisten                             Vedolizumab53

 JAK-Inhibitoren                                          Tofacitinib72

                                                                                             Zugelassen
* In der Schweiz auch zugelassen für nr axSpA
                                                                                             Nicht zugelassen
Für ausführlichere Informationen: www.swissmedicinfo.ch

                                                                                                                7
ABSCHNITT 4                                                            Wichtig: Neben den intestinalen
                                                                  i    Symptomen sind auch
                                                                       andere mögliche Indikatoren
Praktische                                                             einer Darmentzündung zu
                                                                       berücksichtigen. Das können
Überlegungen für                                                       zum Beispiel Anämie und der
                                                                       Allgemeinzustand sein (bei
die Behandlung von                                                     Patienten, die in schlechterer
                                                                       Verfassung erscheinen, als
SpA-Patienten mit                                                      sich durch den Status ihrer
                                                                       rheumatischen Erkrankung ohne
Darmentzündung                                                         Weiteres erklären lässt).54-56

                                                                                Weitere Punkte für das Patienten-
      Mögliche Anzeichen und Symptome einer Darmentzündung,                     gespräch in der Praxis, wenn kli-
      die bei Patienten mit SpA auf eine CED hinweisen können*                  nischer Verdacht auf CED besteht
      • Intestinale Symptome einer • Gewichtsverlust54                        • Allgemeiner Gesundheits-
         CED sind unter anderem:    •A nämie unklarer Ursache54-56                zustand: Wenn der Patient
         Chronische Diarrhö54                                                      sich schlechter fühlt, als allein
        Bauchschmerzen54,55         •H öherer CRP-Wert
                                                                                   aufgrund seiner rheumatischen
         Blut und/oder Mucus          (C-reaktives Protein) als
                                                                                   Erkrankung zu erwarten wäre, er
         im Stuhl54,55                erwartet54
                                                                                   aber keine manifesten intestina-
         Rektale Blutung54                                                         len Symptome hat, könnte eine
        Tenesmus (Verkrampfung                                                     Darmentzündung vorliegen54–56
        der rektalen Muskulatur)55
                                                                                • Rauchen: Sowohl bei MC als
        Rektaler Drang55
                                                                                   auch bei axialer SpA mit negati-
        Stuhlinkontinenz55
                                                                                   ven Outcomes assoziiert54,57,58
        Nächtliche Defäkation55
         Erhöhte Stuhlfrequenz55                                                • CED in der Familienanamnese54,55

     *Bei Patienten mit SpA können Bauchschmerzen und gastrointestinale Symptome auch aus Gründen
                            vorliegen, die nicht mit einer CED zusammenhängen.
           Andere mögliche Ursachen sind zum Beispiel eine gleichzeitig vorliegende Fibromyalgie,
              Reizdarmsyndrom oder die Anwendung nichtsteroidaler Antirheumatika (NSAR).59-61
    Auch die Möglichkeit anderer Erkrankungen einschliesslich Krebs ist von ärztlicher Seite zu bedenken.62

         Weiterführende Untersuchungen zur Sicherung einer CED-Diagnose

                Bevorzugte Untersuchungen                             Andere mögliche Untersuchungen
    • Koloskopie einschliesslich Biopsien54                  • Fäkales Calprotectin54,55   • Konventionelle
    • Magnetresonanz-(MR-)Enterographie/Bildgebung54,63       → Dieser Wert ist              Dünndarm-
                                                                 mit Vorsicht zu              Kontrastuntersuchung63
    • CRP, humanes Leukozyten-Antigen (HLA) B27 und
       grosses Blutbild (falls nicht bereits erfolgt)54,55       interpretieren, da        • Computertomographie-
                                                                 er durch NSAR-               (CT-)Enterographie63
     Bei Patienten ohne manifeste intestinale Symptome,          Anwendung beeinflusst
     aber dennoch erhöhtem CED-Risiko, kann auch eine                                      • Ultraschall63
                                                                 und beim selben
     Gastroskopie in Betracht gezogen werden.                    Patienten von Tag zu      • Videokapselendoskopie66
                                                                 Tag unterschiedlich       • Sigmoidoskopie67
                                                                 sein kann64,65
       Bitte beachten Sie, dass dies keine vollständige Liste aller Tests und Untersuchungen darstellt,
                 die man einem Patienten bei Verdacht auf Darmentzündung anbieten kann.

Die effektive Kommunikation und Koordination aller an der Behandlung beteiligten medizinischen Fachkräfte
    ist sicherzustellen, besonders wenn der Patient Komorbiditäten oder extraartikuläre Symptome hat.22
     Protokolle und Patientenpfade müssen lokal vereinbart werden, um sicherzustellen, dass Patienten mit
                       CED-Symptomen zügig weiter verwiesen und untersucht werden.68

8
Die Therapie ist möglichst                                                ABSCHNITT 4
 optimal auf die Bedürfnisse               i
 des Patienten zuzuschneiden,
 einschliesslich der                                         Praktische
 Berücksichtigung von EAM.22-24
                                                       Überlegungen für
                                                     die Behandlung von
                                                      SpA-Patienten mit
                                                       Darmentzündung
                    Keine Anzeichen von CED
                  • Rheumatologe kann Patienten weiterbehandeln wie zuvor
                  • Patient sollte auf EAM-Symptome überwacht werden22
                  • Bedenken Sie, dass subklinische oder mikroskopische entzündliche Läsionen
                    vorliegen könnten

                    Manifeste Symptome einer potenziellen CED
                   • Verweis an den Gastroenterologen, falls noch nicht erfolgt

                    Hinweise auf eine Darmentzündung liegen vor, sind aber nicht schlüssig
                   • Verweis an den Gastroenterologen, um festzustellen, ob zum Beispiel
                     Reizdarmsyndrom infolge von NSAR-Anwendung oder aber CED vorliegt
                   • Weiterhin CRP, Anämie und Symptome überwachen (einschliesslich solcher,
                     die auf andere EAM hinweisen)

Was sagen die SpA-Leitlinien zu EAM?

ACR                Bei Erwachsenen mit AS und CED:
                   • Keine Empfehlung eines bestimmten NSAR als Mittel der Wahl zur Senkung
(AS)69
                     des Risikos einer Verschlechterung der CED-Symptome [PICO 31; bedingte
                     Empfehlung]
                   • Starke Empfehlung der Anwendung von TNF-alpha-Inhibitoren in Form
                     monoklonaler Antikörper anstelle von Etanercept» [PICO 32]

EULAR              Bei der Behandlung von Patienten mit PsA sind extraartikuläre
                   Manifestationen, metabolisches Syndrom, kardiovaskuläre Erkrankungen und
(PsA)70            andere Komorbiditäten zu berücksichtigen» [Prinzip E]

EULAR/ASAS         Die Behandlung von Patienten mit axSpA ist individuell zuzuschneiden, je
                   nach vorliegenden Krankheitszeichen und Symptomen (axiale, periphere,
(Axiale SpA)24     extraartikuläre Manifestationen) und Patientenmerkmalen einschliesslich
                   Komorbiditäten und psychosozialer Faktoren» [Empfehlung 1]
                   Monoklonale Antikörper sind bei der Behandlung von CED wirksam, Etanercept
                   zeigte dagegen keine Wirksamkeit. Die Anwendung von IL-17-Inhibitoren sollte
                   bei Patienten mit aktiver CED vermieden werden, da Secukinumab im Vergleich
                   zu Placebo bei MC nicht wirksam war und zu mehr unerwünschten Ereignissen
                   führte.

          Biologika, die für die Anwendung bei SpA indiziert sind, reduzieren die Gelenkentzündung,
          indem sie auf Schlüsselmoleküle im inflammatorischen Signalweg abzielen.
          Die Inhibition dieser Moleküle kann unterschiedliche Auswirkungen auf entzündliche
          Prozesse im Darm haben.17-21

                                                                                                  9
ABSCHNITT 5

Literatur und
Abkürzungen

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10
ABSCHNITT 5

               Produktinformation
Humira® (Adalimumab): Z: Wirkstoff: Adalimumab. I: Erwachsene: mässig bis stark ausgeprägte aktive rheumatoide Arthritis (RA) mit unzureichendem Ansprechen
auf krankheitsmodifizierende Antirheumatika (DMARDs), in Monotherapie oder in Kombination mit Methotrexat (MTX) bzw. anderen DMARDs; kürzlich diagnosti-
zierte (< 3 Jahre) MTX-naive Patienten mit mässig bis stark ausgeprägter RA, in Kombination mit MTX. Psoriasis-Arthritis (PsA) mit ungenügendem Ansprechen auf
DMARDs, in Monotherapie oder Kombination mit DMARDs. Aktive ankylosierende Spondylitis (AS) mit unzureichendem Ansprechen auf herkömmliche Therapien.
Morbus Crohn (MC) mit mässiger bis hoher Krankheitsaktivität mit unzureichendem Ansprechen auf herkömmliche Therapien, sowie ungenügendem Infliximab
Ansprechen/Unverträglichkeit. Mittelschwere bis schwere aktive Colitis Ulcerosa (UC) mit unzureichendem Ansprechen, Unverträglichkeit oder Kontraindikation
von herkömmlichen Therapien. Mittelschwere bis schwere chronische Plaque Psoriasis (PsO) in Monotherapie, bei denen eine systemische Therapie oder eine
PUVA-Therapie angezeigt ist. Aktive mittelschwere bis schwere Hidradenitis suppurativa (HS) mit unzureichendem Ansprechen auf systemische Antibiotikatherapie.
Nicht-infektiöse intermediäre, posteriore oder Panuveitis (U) bei Kortikosteroid-Abhängigkeit oder unzureichendem Ansprechen auf Kortikosteroide oder Immunmo-
dulatoren; nach anatomischem und funktionellem Verlauf in Kombination mit Kortikosteroiden oder Immunmodulatoren. Kinder und Jugendliche: Von 4–17 Jahren,
polyartikuläre juvenile idiopathische Arthritis (pJIA) mit ungenügendem Ansprechen/Intoleranz auf DMARDs, in Kombination mit MTX oder als Monotherapie (MTX
Unverträglichkeit). Ab 6 Jahren mit schwerem aktivem MC, mit unzureichendem Ansprechen, Unverträglichkeit oder Kontraindikation auf konventionelle Thera-
pien (Ernährungstherapie, Glukokortikoid und Immunsuppressivum). Ab 6 Jahren mit schwerer chronischer PsO, die nur unzureichend auf Phototherapien oder
systemische Vortherapien angesprochen haben oder für die diese Therapien nicht geeignet sind. D: subkutane Injektion. Erwachsene: RA, AS, PsA: 40 mg alle zwei
Wochen. MC, UC: 160 mg in Woche 0, 80 mg in Woche 2 und danach 40 mg alle zwei Wochen. PsO, U: 80 mg in Woche 0, 40 mg in Woche 1 und danach 40 mg alle
zwei Wochen. Bei verminderter Wirkung in UC, RA, und PsO Dosiserhöhung auf 40 mg wöchentlich oder 80 mg alle zwei Wochen möglich. HS: 160 mg in Woche 0,
80 mg in Woche 2 und 40 mg wöchentlich oder 80 mg alle zwei Wochen ab Woche 4. Kinder und Jugendliche: pJIA: 10 kg bis < 30 kg: 20 mg alle zwei Wochen. ≥ 30 kg:
40 mg alle zwei Wochen. MC: < 40 kg: 80 mg in Woche 0, 40 mg in Woche 2, gefolgt von 20 mg alle zwei Wochen. ≥ 40 kg: 160 mg in Woche 0, 80 mg in Woche 2. Danach
40 mg oder 20 mg alle zwei Wochen. Bei unzureichendem Ansprechen in MC Dosiserhöhung möglich: Bei MC < 40 kg Erhöhung auf 20 mg wöchentlich bzw. bei MC
≥ 40 kg Erhöhung auf 40 mg wöchentlich, respektive 80 mg alle zwei Wochen, oder 20 mg wöchentlich. PsO:15 kg bis < 30 kg: 20 mg in Woche 0 und 1, danach alle
zwei Wochen. ≥ 30 kg: 40 mg in Woche 0 und 1, danach alle zwei Wochen. KI: Überempfindlichkeit gegen Inhaltsstoffe, aktive Tuberkulose (TB), schwere Infektionen,
mittelschwere bis schwere Herzinsuffizienz (NYHA Kl. III-IV). WH: Infektionen, einschliesslich opportunistische Infektionen, TB inkl. okulare TB, Syphilis und Hepa-
titis B Reaktivierung, neurologische Ereignisse einschliesslich demyelinisierende Störungen, allergische Reaktionen einschliesslich anaphylaktische Reaktionen,
maligne Tumore inkl. intraokulare Lymphome, Immunsuppression, Impfungen, Lebendimpfungen, Lebendimpfungen bei Neugeborenen nach in utero Exposition,
Herzinsuffizienz, gleichzeitige Anwendung von biologischen DMARDs oder anderen TNF-Antagonisten, hämatologische Ereignisse, Auto-Antikörper, Anwendung in
der Geriatrie. Interakt.: keine bekannt/nicht untersucht. SS: Empfängnisverhütung, Nutzen-Risiko Bewertung. UAW: Reaktionen an der Injektionsstelle, Infektionen,
Leukopenie, Kopfschmerz, Parästhesien, Benommenheit, Husten, Diarrhoe, Motilitätsstörungen, Abdominalschmerzen, entzündliche Darmerkrankung, oropharyn-
geale Schmerzen, Übelkeit, Erhöhung der Leberenzyme, Hautausschlag, Dermatitis, Pruritus, Arthritis, muskuloskelettale Schmerzen, Müdigkeit. P: 40 mg / 0,4 ml
oder 80 mg / 0,8 ml: eine Fertigspritze, ein vorgefüllter Injektor; 20 mg / 0,2 ml: zwei Fertigspritzen (pädiatrische Anwendungen); 40 mg / 0,8 ml: 2 Durchstech-
flaschen mit Injektionslösung pro Packung. Abgabekategorie B. Ausführliche Informationen siehe Arzneimittel-Fachinformation: w         ­ ww.swissmedicinfo.ch. (V12)
Zulassungsinhaberin: AbbVie AG, Alte Steinhauserstrasse 14, 6330 Cham.

               Abkürzungen
ACPA, anti-citrullinated protein antibody; ACR, American College of Rheumatology; ANA, antinuclear antibody; AS, ankylosing spondylitis; ASAS, Assessment of
SpondyloArthritis International Society; BASDAI, Bath Ankylosing Spondylitis Disease Activity Index; BMI, body mass index; CD, Crohn’s disease; CRP, C-reactive
protein; CT, computed tomography; DIP, distal interphalangeal; DMARD, disease-modifying antirheumatic drug; EAM, extra-articular manifestation; EMA, Euro-
pean Medicines Agency; EULAR, European League Against Rheumatism; FBC, full blood count; Hb, haemoglobin; HLA-B27, human leukocyte antigen B27; IBD,
inflammatory bowel disease; IBP, inflammatory back pain, IL, interleukin; JAK, Janus kinase; LFT, liver function test; MAdCAM, mucosal vascular addressin cell
adhesion molecule; MDT, multidisciplinary team; mNYc, modified New York criteria; MRE, magnetic resonance enterography; MRI, magnetic resonance imaging;
NICE, National Institute for Health and Care Excellence; nr-axSpA, non-radiographic axial spondyloarthritis; NSAID, non-steroidal anti-inflammatory drug; OGD,
oesophago-gastroduodenoscopy; PDE-4, phosphodiesterase-4; PICO, Patient, Intervention, Comparison, Outcome; PIP, proximal interphalangeal; PsA, psoriatic
arthritis; PsO, psoriasis; RANK-L, receptor activator of nuclear factor kappa-B ligand; RF, rheumatoid factor; SIJ, sacroiliac joint; SpA, spondyloarthritis; STAT, signal
transducer and activator of transcription; STIR, short T1 inversion recovery; T1, longitudinal relaxation time; T2, transverse relaxation time; Th17, T helper 17 cell;
TREG, T regulatory cell; TNF, tumour necrosis factor; TYK, tyrosine kinase; UC, ulcerative colitis

                                                                                                                                                                         11
Schlussfolgerungen
• Sowohl AS- und PsA-Patienten
  haben ein relevantes
  Risiko eine CED oder/und
  subklinische Darmentzündung
  zu entwickeln.2,6,7,8,9,10,11,25,26
• TNF ist mit der Krankheitsaktivität
  bei AS und CED assoziiert.36
• Die IL-17 und IL-23 Zytokine im
  Darm besitzen auch eine schützende
  Rolle und in klinischen Studien zu
  IL-17-Inhibitoren sind neu auftretende
  Fälle sowie Exazerbationen von CED
  (MC und CU) beobachtet worden.40-45
• Die Inhibition der Schlüsselmoleküle
  im inflammatorischen Signalweg
  kann unterschiedliche Auswirkungen
  auf entzündliche Prozesse in den
  Gelenken und im Darm haben.17-21
• Neben den intestinalen Symptomen
  sind auch andere mögliche
  Indikatoren einer Darmentzündung
  zu berücksichtigen.

CH-HUMR-200036 12/2020
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