POLIZEI - HÖREN, WAS DIE BÜRGER DENKEN! - GDP
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DEUTSCHE POLIZEI OKTOBER 2018 ZEITSCHRIFT DER GEWERKSCHAFT DER POLIZEI Hören, was die Bürger denken!
AK_10_210x280_mm_4c.pdf; s1; (210.00 x 280.00 mm); 25.Jul 2018 08:29:13; PDF-CMYK ab 150dpi für Prinergy; L. N. Schaffrath DruckMedien Unse r Sc hut zp ak für Poliz et e i- anwär te r Weil Sie immer alles geben, geben wir auch immer alles für Sie. Die SIGNAL IDUNA Gruppe bietet allen Beschäftigten der Polizei umfassenden und bedarfsgerechten Versicherungsschutz für die Zeit der Ausbildung und selbstverständlich auch danach. Durch den Spezialversicherer Polizeiversicherungs-Aktiengesellschaft (PVAG), ein Gemeinschaftsunternehmen der SIGNAL IDUNA und der Gewerkschaft der Polizei (GdP), verfügen wir über jahrzehntelange Erfahrung und kennen die Wünsche und den Bedarf der Polizistinnen und Polizisten besonders gut. SIGNAL IDUNA Gruppe, Unternehmensverbindungen Öffentlicher Dienst Joseph-Scherer-Straße 3, 44139 Dortmund, Telefon 0231 135-2551, polizei-info@pvag.de, www.pvag.de Ein Angebot der
AKTUELL INHALT Oktober 2018 Foto: Bundesregierung/S.Kugler 2 KOMMENTAR Der Rechtsstaat muss Stärke zeigen 3 AKTUELL Steinmeier fordert starke Polizei Bundespräsident Frank-Walter 4 TAG DER OFFENEN TÜR Hören, was die Bürger denken! Steinmeier hat Experten zu einem Gespräch zum Thema In- 11 SOZIALES Allein gelassen nere Sicherheit zur Vorbereitung der Teilnahme auf den 26. Or- dentlichen GdP-Bundeskongress 12 NACHRICHTEN Ende November empfangen. An der Runde im Schloss Bellevue 16 TITEL/POLIZEI Jacke wie Hose? – So wichtig ist den Bürgern mit Vertretern von Polizei und das Aussehen eines Polizisten Sicherheitsbehörden nahm der GdP-Bundesvorsitzende Oliver Malchow teil. Seite 3 21 IN BRÜSSEL Diskussion um Datenschutz und Innere Sicherheit in Brüsseler GdP-Vertretung POLIZEI 25 DIGITALFUNK Die Zukunft des Digitalfunks ÖFFENTLICHER DIENST Schöneberger Forum im Zeichen der Diversität 27 GELBE HAND Wettbewerb 18/19 startet! Foto adpic 28 VERKEHR Taschenrechner auch technisches Gerät im Sinne Wie sollte ein Polizist idealerwei- der „Handy-Bestimmung“ se aussehen? Tattoos erlaubt oder eher nicht? Sollte ein Po- 29 WEITERBILDUNG Verantwortung übernehmen – lizist in Deutschland „deutsch“ GdP-Führungskräfteseminar aussehen oder spielt das kultu- relle Erscheinungsbild keine Rol- le? Fragen über Fragen – diesen 30 FRAUENGRUPPE Im Blick: Gleichstellungsbeauftragte widmete sich ein Polizeikommis- bei der Polizei sar aus Hessen in seiner Bache- lorarbeit. Die Ergebnisse überra- 32 TARIF Überlastungsanzeigen – Möglichkeiten und Grenzen schen. Seite 16 für Beschäftigte in der Polizei IN BRÜSSEL 33 BUNDESKONGRESS-TICKER +++ Kongress-Homepage freigeschaltet 34 AUS DEN LÄNDERN 38 FORUM Foto: Eric Berghen 40 BÜCHER/IMPRESSUM In Hessens Landesvertretung bei der EU in Brüssel disku- tierten Polizisten und 300 Entschuldigung Gäste zum „Spannungsfeld Liebe Leserinnen und Leser der Zeitschrift DEUTSCHE POLIZEI mit dem Datenschutz und Innere Sicher- Landesjournal Berlin, eine Vielzahl in der Bundeshauptstadt organisierter heit“. Das für internationale Gewerkschaftsarbeit zuständige GdP-Mitglieder haben uns mitgeteilt, dass sie erst verspätet oder gar nicht Mitglied im Geschäftsführen- die September-Ausgabe der Mitgliederzeitschrift erhielten. Die Druckerei den GdP-Bundesvorstand, Jörg erklärte auf Nachfrage, dass die Exemplare pünktlich herausgegangen seien. Bruchmüller, trat für die Möglich- Die vertriebstechnischen Ursachen für diese Panne werden aufgeklärt. Wir keit der retrograden Auswertung bitten alle betroffenen Kolleginnen und Kollegen um Entschuldigung. von Daten ein, wenn dies zur Aufklärung schwerster Straftaten Redaktion DEUTSCHE POLIZEI notwendig ist. Seite 21 10 – 2018 DEUTSCHE POLIZEI 1
KOMMENTAR Der Rechtsstaat muss Stärke zeigen Unlängst hatte mich ein TV- ner Auffassung eines der größten finden interessierte Beobachter bei Nachrichtensender zu einem Live- sich momentan in der Gesellschaft Polizeieinsätzen aber immer ein gespräch über die Ereignisse in Raum verschaffenden Probleme. Haar in der Suppe. Entweder hat Chemnitz eingeladen. Ich hatte dort Wem vor Wut die Galle hoch kommt, die Polizei zu viele Kräfte vor Ort, gesagt, dass sich der massive Perso- der verliert die klare Sicht auf die dann ist es die martialisch auftre- nalabbau bei der Polizei hierzulan- Umstände. Und der ist auch leichter tende Staatsmacht. Haben Sie ver- de auf drastische Weise rächt. Zu- verführbar, wenn es um vermeintlich meintlich nicht genug Kräfte, dann dem, dass wir in Deutschland fast einfache Lösungen geht wie „Mer- haben sie angeblich keine Kontrolle nur noch eine Einsatz-Notfallpolizei kel muss weg“ oder rechtsextreme über die Lage. Das ist nicht neu, haben und die Personalknappheit Parolen. dient aber immer wieder dem Anfa- in vielen Dienststellen dazu führt, Deshalb ist es einerseits falsch, chen öffentlicher Debatten über die dass meine Kolleginnen und Kolle- Menschen aus Chemnitz, Dresden Qualität von Polizeiarbeit. gen nur noch von Einsatz zu Einsatz und anderswo im Osten Deutsch- Für Einsatzlagen wie in Chemnitz gejagt werden. Gewarnt habe ich lands pauschal in die rechte Ecke müssten sich eigentlich mehre- zu stellen. Andererseits darf man sie re hundert Kollegen in Reserve aber auch nicht aus ihrer politischen bereithalten, eigentlich! Mit ein Verantwortung entlassen. Durch das paar Klicks wie bei einem Online- Mitlaufen bei rechtsextremen Auf- Händler kann man sich aber ein märschen verleihen sie den Hetzern paar Hundertschaften mit Liefe- Stärke. Es ist zwar nachvollziehbar, rung möglichst noch am gleichen dass Menschen ihrer Angst vor wo- Tag eben nicht bestellen. Auch Foto: Hagen Immel/GdP möglich zunehmender Gewaltkrimi- in anderen Ländern wird Mangel nalität Ausdruck verleihen wollen. verwaltet, und je nach Lage heißt Nicht akzeptabel ist aber, dass sie die Antwort dann auch: Nein. Uns rechtsextremen Überzeugungstätern, fehlen rund 20.000 Beamtinnen und die unseren Rechtsstaat zerstören Beamten, um der Aufgabenbelas- wollen, in großer Zahl Beistand tung Herr zu werden, um Überstun- davor, zu glauben, die Sicherheit leisten. denberge zu vermeiden und der selbst in die Hände nehmen zu Es sollte jetzt vordringlich darum einsetzenden Pensionswelle etwas müssen. Aus meiner Sicht nicht gehen, die sich sehr zuspitzende entgegenzusetzen. diskutabel ist, dass allein der Staat Diskussion mit ihren vielen Provoka- Die politische Kehrtwende in der mit Polizei und Justiz seine Bürger tionen zu beruhigen und zu versach- Personalpolitik freut uns zwar. Zur schützt. Entsteht, oder noch schlim- lichen. Ich glaube jedoch nicht, dass Wahrheit gehört aber auch, dass es mer, verfestigt sich jedoch der Ein- dies nur über politische Beschwich- noch Jahre dauern wird, die Polizei druck, dass der Staat und seine Be- tigungs- oder Forderungsrhetorik wieder auf einen Personalstand zu hörden dies nicht mehr leisten kön- gelingen wird. Das klappt nur, wenn heben, der sie nicht ständig an die nen, ist der Weg zu Bürgerwehren der Staat konsequent handelt, und Grenzen bringt. und Lynchjustiz nicht mehr weit. wenn Politiker für den Bürger er- kennbar dafür sorgen, dass der Staat Dieses Statement hat auf dem von es auch kann, und zwar immer und sonst ein paar Tausend Menschen überall. besuchten Facebook-Auftritt des Ich finde es im Übrigen gut, dass GdP-Bundesvorstandes zu einer die sächsische Polizei eingestanden wahren Eruption von Äußerungen hat, die Lage zunächst falsch einge- geführt. Überwiegend handelt es schätzt zu haben. Der selbstkritische sich um hoch emotionale Posts. Ansatz spricht für unsere Kolle- Oliver Malchow Und daran erkennt man nach mei- ginnen und Kollegen dort. Generell GdP-Bundesvorsitzender 2 10 – 2018 DEUTSCHE POLIZEI
AKTUELL Steinmeier fordert starke Polizei GdP-Bundesvorsitzender in Expertenrunde beim Bundespräsidenten Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat Anfang September Experten zu einem Gespräch zum Thema Innere Sicherheit zur Vorbe- reitung der Teilnahme auf den 26. Ordentlichen GdP-Bundeskongress Ende November empfangen. An der Runde im Schloss Bellevue mit Ver- tretern von Polizei und Sicherheits- behörden nahm der GdP-Bundesvor- sitzende Oliver Malchow teil. Wie die Nachrichtenagentur dpa anschließend berichtete, forderte Steinmeier nach den gewaltsamen rechten Protesten in Chemnitz eine starke Polizei als Voraussetzung für die Erhaltung des Rechtsstaates. Bei einem Gespräch mit Vertretern von Polizei und Sicherheitsbehörden sagte er nach Angaben von Teilnehmern: „Funktionierende, gut ausgestattete Polizei und Sicherheitsbörden sowie Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier (4.v.l.) mit Experten zum Thema „Innere Sicher- die Unabhängigkeit der Justiz sind heit“ im Schloss Bellevue: (v.l.) Ulrich Wagner, Fachbereich Psychologie und Zentrum für die Kernvoraussetzungen für einen Konfliktforschung, Universität Marburg; Oliver Malchow, GdP-Bundesvorsitzender; Holger funktionierenden Rechtsstaat.“ Stahlknecht, turnusmäßiger Vorsitzender der Innenministerkonferenz, Minister für Inneres und Sport des Landes Sachsen-Anhalt; Holger Münch, Präsident des Bundeskriminalamtes; Bei dem Treffen ebenfalls dabei Hans-Jürgen Lange, Präsident der Deutschen Hochschule der Polizei. waren der Präsident des Bundeskri- Fotos (2): Bundesregierung/Steffen Kugler minalamtes (BKA), Holger Münch, der Innenminister Sachsen-Anhalts, Holger Stahlknecht (CDU), der derzeit Vorsitzender der Innenministerkonfe- renz ist, sowie weitere Experten. Themen waren die innere Sicherheit in Deutschland, die Entwicklung der Kriminalitätsstatistik und ihr Verhält- nis zum Sicherheitsempfinden in der Bevölkerung sowie die Handlungsfä- higkeit der Polizei in Bund und Län- dern. Das Gespräch war seit Längerem geplant, sei angesichts der jüngsten Ereignisse in Sachsen aber noch wich- tiger geworden, betonte Steinmeier nach Angaben aus Teilnehmerkreisen. In Chemnitz hatte ein tödlicher Messerangriff auf einen 35-jährigen Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier (l.) beim Expertengespräch: (v.l.) Ulrich Wagner, Deutschen rechtsextreme Vorfälle aus- Fachbereich Psychologie und Zentrum für Konfliktforschung, Universität Marburg; Holger gelöst. PM/wsd Münch, Präsident des Bundeskriminalamtes; Oliver Malchow, GdP-Bundesvorsitzender; Holger Stahlknecht, turnusmäßiger Vorsitzender der Innenministerkonferenz, Minister für Inneres und Sport des Landes Sachsen-Anhalt; (vorn r.) Oliver Schmolke, Leitung der Abteilung Inland im Bundespräsidialamt. 10 – 2018 DEUTSCHE POLIZEI 3
TAG DER OFFENEN TÜR Hören, was die Bürger denken! DEUTSCHE POLIZEI in der Bundespressekonferenz Von Wolfgang Schönwald und Michael Zielasko In stürmischen Zeiten wie diesen wird das Miteinanderreden immer wich- Berliner und Touristen weniger um das tiger. Der Alltag wirft viele Fragen auf, oftmals fehlen aber kompetente eine oder andere Mitbringsel, sondern Antworten und die Menschen werden mit ihren Problemen alleingelassen. eher um den Austausch von Meinun- gen zu den vielen Problemen in die- Vielleicht auch deshalb pilgern jedes Jahr am letzten August-Wochenende ser bewegten Welt. Bei der Polizei Zehntausende Besucher zu den Tagen der offenen Tür der Bundesregie- stehen selbstverständlich die innere rung ins Zentrum Berlins. Sie wollen im Kanzleramt, in Bundesministerien Sicherheit in unserem Land und das oder im Bundespresseamt Regierungschefin Angela Merkel und viele Kabi- vielen abhanden gekommene Sicher- nettsmitglieder aus der Nähe erleben und mit ihnen ins Gespräch kommen. heitsgefühl im Mittelpunkt der schnell entstehenden Diskussionen. Unter dem Motto „Hallo, Politik“ war auch das Gebäude der Bundes- pressekonferenz e.V. (BPK) für interessierte zugänglich. Mittendrin als Ansprechpartner – schon traditionell – Kollegen unserer Mitgliederzeit- E in junger Mann erkundigt sich mit Blick auf das GdP-Logo an der Standwand, „Sie sind doch die schrift DEUTSCHE POLIZEI. Neben den Ständen bekannter Medien wie größte Polizeigewerkschaft in Deutsch- dem Fernsehsender Phoenix, Deutschlandfunk und Deutschlandradio, der land“. Und nach der Bejahung er- Deutschen Presseagentur (dpa) oder der Zeitung „Tagesspiegel“ ist die fährt er, dass die Organisation derzeit 186.000 Mitglieder zählt. Der Besucher Informationsecke der Gewerkschaft der Polizei (GdP) ein stark frequen- fügt hinzu: „Es ist heute wichtig, bei tierter Anlaufpunkt für Jung und Alt. allen Problemen Themen seriös anzu- sprechen. Es geht dabei nicht immer um die Lautstärke.“ Eine ältere Dame wirft S chon ein paar Minuten vor das nächste Bad in Wanne oder See in die Runde, „vor den Polizistinnen zehn Uhr öffnen sich an die- abstauben. und Polizisten habe ich großen Respekt, sem Samstag die Türen der was die leisten angesichts der täglichen Bundespressekonferenz am Schiffbau- erdamm an der Spree. Die Besucher strömen in das lichtdurchflutete Foyer D och an diesen beiden Tagen, das war den GdP-Kollegen be- reits in der Vorbereitung klar, geht Gewalt im Alltag und bei den vielen Demonstrationen!“ Das hört Lennart Nasko von der des Hauses. Da die angekündigten es bei den Standbesuchen der vielen JUNGEN GRUPPE (GdP) aus Bremen Bürger-Pressekonferenzen mit Mini- stern der Bundesregierung im großen Saal erst später beginnen, sind die Medienstände schnell als Anlaufpunkt umringt. Kugelschreiber, Stoffbeutel, Schreibblöcke und aktuelle Tageszei- tungen werden gern genommen. Handfesseln, Gummi-Enten und viele Fragen Der bunte GdP-Stand mit einem weithin sichtbaren Aufsteller mit Ti- telseiten der Gewerkschaftszeitschrift DEUTSCHE POLIZEI fällt beim Ange- bot für Souvenirjäger etwas aus dem Rahmen. Wo können Krimifans schon mal im Vorbeigehen Handfesseln im Miniformat mitnehmen, Regelfreunde die rote Kelle der Verkehrspolizisten mit der Aufschrift „HALT POLIZEI“ als Einkaufschip gleich am Schlüsselbund befestigen oder Wasserenthusiasten Volle Hütte: Das BPK-Mitarbeiterteam musste häufiger interessierte Gäste so lange vertrö- kleine Gummi-Enten in Uniform für sten, bis wieder ein Stuhl im Saal mit der blauen Wand frei wurde. Foto: Zielasko 4 10 – 2018 DEUTSCHE POLIZEI
TAG DER OFFENEN TÜR noch abgesperrten Aufgang zum gro- ßen Saal der BPK gebildet. In gut einer halben Stunde stellt sich Bundesinnen- minister Horst Seehofer in dem Raum, in dem Politiker nach eigenem Bekun- den oftmals von den Journalisten ge- grillt werden, den Fragen der Bürger. Der Andrang ist sehr groß, auch viele junge Leute sind gekommen. Später wird jeder Platz im Saal besetzt sein, einige dürfen sogar am Rand stehend daran teilnehmen. Für zig weitere bleibt nur der große Bildschirm im Foyer, auf dem die „Pressekonferenz“ (PK) verfolgt werden kann. Es ist der erste Auftritt des Ministers nach der politischen Sommerpause. Der TV-Teams „lauerten“ angesichts der Politi- ker-Promidichte auf frische O-Töne. Fotos (4): Zielasko gern, der am Stand in seiner Polizeiu- niform das Kommen und Gehen inte- ressiert verfolgt. Er hat auf der GdP- Facebook-Seite die Ankündigung für diese Medientage gelesen und spon- tan in unserer Berliner Geschäftsstelle angefragt, ob er da mal vorbeikom- men kann. Jetzt wird er gleich in die Gespräche mit einbezogen, bekommt auch Fragen gestellt. Später wird er auch die Ausführungen des Bundesin- nenministers im Saal verfolgen. E ine junge Frau schmunzelt beim Griff nach einer Ente auf dem Tisch: „Was macht die Gewerkschaft Die Vize-FDP-Chefin Dr. Marie-Agnes Strack- moderierende Journalist warnt aus Sor- der Polizei eigentlich hier bei den Me- Zimmermann präsentierte sich nach dem dien?“. Das wunderte viele an die- ge vor Krawall zu Beginn, er werde bei TV-O-Ton am GdP-Stand den Bürgern gänz- sem Wochenende. Die Erklärung: Die unstatthaftem Benehmen notfalls von lich uneitel. „Sie werden sich vielleicht an hauptamtlichen Mitarbeiter der GdP- seinem Hausrecht Gebrauch machen. mich erinnern. In der Nacht nach den ge- Mitgliederzeitschrift sind als Gäste der scheiterten Jamaika-Verhandlungen war ich die blasse Frau neben Christian Lindner“, stellte sie sich schmunzelnd vor. Bundespressekonferenz registriert. Sie nehmen zum Informationsgewinn regel- mäßig an Statements von Ministerien und Sicherheitsbehörden teil, ob Bun- desinnenministerium, Bundeskriminal- amt oder Verfassungsschutz. Und auch der Bundesvorsitzende der GdP gehörte schon mehrmals zu den Eingeladenen der Hauptstadtpresse, um über aktuelle Probleme der Polizei und damit auch die aus Gewerkschaftssicht nötigen Reakti- Bundesumweltministerin Svenja Schulze äu- onen in Sachen Sicherheit zu berichten. ßerte sich in der „Bürger-Pressekonferenz“ ebenfalls zum Forst-Konflikt im rheinischen Bundesfinanzminister Olaf Scholz sorgte Braunkohle-Abbaugebiet. Gewalt sei kein mit seinem Rentenvorschlag für Koalitions- Seehofer im Fragefeuer Mittel der Auseinandersetzung“, sagte die knatsch. In seiner Pressekonferenz wurde er SPD-Politikerin. Mehrere Einsatzkräfte sind dann auch von den Bürgern zur Alterssiche- Inzwischen hat sich eine schnell bei polizeilichen Maßnahmen dort bisher rung ausgequetscht. wachsende Besucherschlange vor dem verletzt worden. 10 – 2018 DEUTSCHE POLIZEI 5
TAG DER OFFENEN TÜR aber „muss die Pressefreiheit zweifels- frei gewahrt werden“. Die Macht brau- che „immer Gegenmacht“. Auch wenn er sich „oft“ über Journalisten ärgere. Aber Macht brauche eben Kontrolle, „auch ich muss kontrolliert werden“. Innenminister will twittern Und schon die nächste Wortmel- dung: Warum Seehofer künftig vorha- be zu twittern, obwohl er doch „nicht aus der Hüfte schießen“ wolle. „Ich will das nicht so machen wie der ameri- kanische Präsident“, meint der Innen- minister. Aber gegen falsche Berichte könne man sich oft nicht anders als im Internet wehren. Er werde dies jedoch Der Auftritt von Bundesinnenminister Horst nur nach „sachlicher Vorprüfung“ tun. Seehofer produzierte die größte Warte- ein ZDF-Team angepöbelt hat, weil „Ich habe im Übrigen nicht gesagt, ich schlange sowie einen für die Bundespres- seine Persönlichkeitsrechte angeblich kann mit der Kanzlerin nicht zusam- sekonferenz ungewöhnlichen Bedarf an durch Filmaufnahmen verletzt würden, menarbeiten“, betont Seehofer später, sogenannten Selfies. was bekanntlich bei einer Demonstra- das seien „Fake News“. tionsteilnahme nicht der Fall ist. S eehofer weicht aus. „Ich bin ei- gentlich noch im Urlaub, und ich D ann fragt ein junger Mann, wie der Minister sich das Ende sei- ner Karriere vorstelle. „Schmerzfrei“, habe keine direkten Informationen“, sagt Seehofer und erinnert an 2013, sagt er. Welche Maßnahmen plane der als er angekündigt habe, nur noch für Minister gegen rechte Tendenzen bei eine Legislaturperiode bereitzustehen. der Polizei, bleibt der Besucher hart- Ein Fehler, räumt er ein. Denn sofort näckig. Dinge „aus der Hüfte heraus“ hätten die „zu scharren“ begonnen, die zu beurteilen, sei nicht sein Fall, so sich zum Nachfolger berufen fühlten. der CSU-Politiker. Er warte „saubere Solange er „überzeugt“ sei, fügt der Informationen“ ab, um sich eine Mei- Minister hinzu, solange ihm niemand nung zu bilden. Unabhängig davon sage, „jetzt wirst du tatterig, kannst Der Bremer Junge-Gruppe-Kollege Lennart Nasko nutzt seinen Aufenthalt am GdP-BPK- Stand für einen Besuch der Seehofer-Bürger- Pressekonferenz. Übrigens keineswegs eine leere Dro- hung, wie Besucher einer anderen PK miterleben werden. Beschimpfungen muss sich der Innenressortchef aber dann keine anhören. Es gibt letztlich mehr Fragen, als die Zeit es zulässt. M ancher Gast ist auch hartnä- ckig und an ganz aktuellen Zusammenhängen interessiert. Warum der CSU-Innenminister immer noch nicht Stellung zum Polizeiskandal in Sachsen bezogen habe, will ein Besu- cher wissen. Er bezieht sich auf den Journalist und BPK-Mitglied André Spangen- dich nicht mehr klar artikulieren, wo- Fall eines Mitarbeiters des sächsischen berg bewies wahre Entertainer-Qualitäten möglich liegen schon Anfangszustände Landeskriminalamtes, der bei einer bei der Moderation durch den Tag der von Demenz vor“ – so lange dies nicht Demonstration von Pegida-Anhängern offenen Tür. Fotos (3): Zielasko der Fall sei, bleibe er auf dem Posten. 6 10 – 2018 DEUTSCHE POLIZEI
TAG DER OFFENEN TÜR N ach gut einer Stunde muss der Moderator die Fragestunde beenden, weil die nächste Politikerin schon wartet. Die Besucher scheinen zufrieden den Saal zu verlassen. Die Grünen-Fraktionsvorsitzende Katrin Göring-Eckardt und Seehofer treffen sich auf halber Treppe. Blitzlichtgewit- ter, Fernsehkameras, Ton-Arme, wäh- rend die Grünen-Fraktionsvorsitzende und der Christsoziale ein paar wenige Worte wechseln – politischer Alltag in Berlin, heute unter den Augen vieler Besucher. Demonstrationen von Montag bis Freitag Am GdP-Stand wird die Fragerunde gleich fortgesetzt. Ein älterer Herr will Innere und äußere Sicherheit im Gespräch: wissen, „Wie sehen Sie als Gewerk- Eleonore Petermann, Sprecherin des Bun- lastet werden“, zeigt ein Mittfünfziger schaft der Polizei eigentlich die Sache desinnenministeriums, mit Fregattenkapitän Verständnis. Einen Vorschlag, wie das in Dresden mit der Demo und den Frank Fähnrich, Sprecher im Verteidigungs- verändert werden könnte, hat der en- Journalisten, wird wohl in den Medien ministerium für Grundsatzangelegenheiten gagierte Besucher auch gleich bei der etwas überzogen hochgespielt.“ So und Grundlagen der Pressearbeit der Bun- Hand. „Ich würde Demonstrationen macht er seinen Standpunkt gleich deswehr. nur noch von Montag bis Freitag, 8 bis 18 Uhr, erlauben. Ihre Kolleginnen und Kollegen müssen doch auch mal ein vernünftiges Wochenende ha- ben.“ Und die derzeitige Ausstattung hält er ebenfalls für nicht zeitgemäß. Denn: Die Polizei sollte immer das Modernste bekommen. „Schließlich tragen Ihre Kollegen doch ihre Haut zu Markte“, setzt er nach. Große Kontroversen kann er am GdP-Stand damit nicht entfachen. Auch andere Besucherinnen und Besucher nicken zustimmend. Einmal warm geworden, schwingt er sich zu einem fast revo- lutionären Vorschlag auf. „Ich finde, jeder Polizeibeamte sollte mindestens 5.000 Euro bekommen. Die Aufgabe ist so schwierig, das haben sie verdient!“ Was an anderer Stelle dann weiter zu debattieren wäre … DP-Redakteur Wolfgang Schönwald Querschnitt der Gesellschaft ab. „So- im Gespräch mit interessierten Stand-Besu- lange die AfD und Pegida nicht als klar cherinnen. Foto (3): Zielasko verfassungsfeindlich eingestuft sind, darf auch ein Polizeibeschäftigter An- deutlich. Es sei wohl nicht alles glück- hänger dieser Partei und Gruppierung lich gelaufen bei der Kontrolle der sein, dies jedoch vor dem Hintergrund Presseausweise, hört er als Antwort. des Mäßigungsgebots.“ Andererseits habe auch ein Tarifbe- Andere Standbesucher sprechen die schäftigter des Landeskriminalamtes beiden DP-Redakteure auf die hohe das Recht, seine Meinung frei zu äu- Belastung der Polizistinnen und Po- ßern, so die GdP-Position. Aber: „Er lizisten an. „Also, ich finde, dass wir darf nach dem Mäßigungsgebot nicht im Moment vor allem von Hybridpoli- einfach Parolen grölen oder fragwür- zisten sprechen sollten. Die Beamten Sie waren die heimlichen Stars des dies- dige Transparente hochhalten.“ Kein sollen irgendwie alles können, das jährigen Tages der offenen Tür in der Bun- Verständnis gebe es für den Begriff auch noch gleichzeitig und natürlich despressekonferenz. Die GdP-Polizei-Enten „Pegizei“. Die Polizei bilde einen 24 Stunden lang. Die müssen doch ent- schwammen auf einer Welle der Sympathie. 10 – 2018 DEUTSCHE POLIZEI 7
TAG DER OFFENEN TÜR Wenn es um die Gesundheit geht, dann kann und will fast jeder mitreden. Die Pres- sekonferenz von Bundesgesundheitsmini- ster Jens Spahn ging in die Verlängerung. „Ich bin aber auch nicht davon über- zeugt, dass ein zu schneller Ausstieg aus der Kohle der richtige Weg ist“. Auch BPK-Besucher wurden zu aktuellen auf, werden aber gleich aufgefordert, Sie befürchte, dass es dann zu mas- politischen Themen „vernommen“. sich hinzusetzen oder zu gehen. Sie siven Arbeitsplatzverlusten komme. Fotos (4): Zielasko kommen der ersten Bitte nach, trotz- „Zunächst sollten wir uns bemühen, dem erwartet die Protestierenden nach Perspektiven für die zahlreichen Ar- Ende dieser Veranstaltung die Poli- beitnehmerinnern und Arbeitnehmer in zei. Die Hausherren erteilen ihnen ein diesem Energiezweig zu entwickeln.“ Politische Aktion Hausverbot. Polizisten begleiteten sie Besonders vor den angekündigten dann vor die Tür. „Bürger“-Pressekonferenzen der Mi- Im großen Saal mit der TV-be- nister füllt sich das lichtdurchflutete Foyer der Journalistenhochburg. Die S kannten blauen Wand herrscht mittler- chon zuvor hatte sich Bundesum- weile wieder dichtes Gedränge. Bun- weltministerin Svenja Schulte Hausherren werden am Ende von rund deswirtschaftsminister Peter Altmaier kritische Fragen zu „Hambi“ gefal- 3.000 Besuchern sprechen, die an bei- (CDU) hat sich angekündigt. Nach len lassen müssen. Sie vertraue in er- den Tagen einen Blick in diese sonst wenigen Minuten kommt es zu einer ster Linie der Arbeit der sogenannten den Bürgern verschlossen bleibenden politischen Aktion. Klimaaktivistinnen Kohlekommission. Im Konflikt um das Räumlichkeiten werfen konnten. setzen sich für den Erhalt des Hamba- cher Forstes in Nordrhein-Westfalen ein. Sie haben T-Shirts mit Slogans wie „Hambi bleibt“ beklebt. Bei ihrer ersten Frage stehen sie gemeinsam „Jedenfalls nicht gerne, und nur, wenn ich muss. Wenn ich fliege, kommt mein Körper immer erst ein bisschen später an“, antwor- tete die Fraktionschefin von Bündnis90/Die Grünen, Katrin Göring Eckardt, auf die Frage einer Bürgerin, die wissen wollte, warum Abholzen der alten Eichen müsse je- Friedlicher, jedoch in der Bundespressekon- die prominente Politikerin für relativ kurze doch versucht werden, einen Konsens ferenz untersagter Protest, in diesem Fall Strecken nicht generell den Zug nimmt. Sie zu erzielen. Sie appellierte an die in gegen die mögliche Rodung des Hambacher versuche aber durch Spenden, ihren ökolo- Essen beheimatete Konzernzentrale Forstes im rheinischen Braunkohle-Abbau- gischen Fußabdruck zu kompensieren. der RWE AG, Störfeuer zu unterlassen. gebiet. 8 10 – 2018 DEUTSCHE POLIZEI
TAG DER OFFENEN TÜR Dr. Gregor Mayntz, Korrespondent der „Rhei- nischen Post“ und Vorsitzender der Bun- despressekonferenz (BPK), erläuterte den zahlreichen Besuchern Geschichte, Sinn und Zweck der BPK. Über die spätere Protest- aktion zur Rettung des Hambacher Forstes zeigte er sich „not amused“. Die GdP-Ententruppe ließ viele Besucher einfach zugreifen. Statement des Vorsitzenden der Von Haltestellen bis Bundespressekonferenz, Dr. Gregor höllisch aufpassen, dass man nicht beim Mayntz, Journalist der „Rheinischen Verkehrskontrollen Aussteigen umgefahren wird. Warum Post“: Jetzt nimmt auch in der GdP-Ecke geht die Polizei dagegen nicht mehr der Andrang wieder zu. Und die Fra- vor? Im Streifenwagen würden aber „Wir haben als Gastgeber eine gen. Warum eigentlich kontrolliert die diese Gefahrensituationen wohl kaum besondere Verantwortung für Polizei heute so selten den Straßenver- wahrgenommen. Deshalb finde er, so die Sicherheit unserer Gäste und kehr?“, will ein Mann mittleren Alters der Besucher, die Fahrradstreifen sehr deshalb auch eine gründliche wissen, der sich gleich als passionierter gut. Die Polizisten seien mittendrin, Taschenkontrolle am Eingang Radfahrer hier in der Hauptstadt ou- so führe ihre Tätigkeit auch zu mehr eingerichtet. Als im Saal plötzlich tet. Die Aggressivität auf den Straßen, Sicherheit für die Bürger, denke er. zahlreiche Aktivisten aufspran- so fügt er noch hinzu, habe deutlich D gen, fühlten wir uns sofort an zugenommen. Sein Nebenmann fühlt ie interessierten Besucher erfah- einen Vorgang vom Jahresbeginn sich herausgefordert und wirft ein, aber ren, dass die GdP die Verkehrs- erinnert, als ebenfalls Aktivisten auch die Radfahrer seien ein großes lage ebenfalls kritisch sieht. Deshalb unsere Regeln missachtet und Problem. Sie hielten sich oft nicht an fordert sie, dass der Verkehrssicher- eine Mitarbeiterin weggeschubst hatten. Wir waren deshalb sehr dankbar, dass die Polizei binnen kürzester Zeit zur Stelle war und sich be- reithielt, gegebenenfalls einzu- greifen. Dass die Aktivisten keine weiteren Aktionen starten würden, stand ihnen nicht auf die Stirn ge- schrieben. Die schnelle Polizeipräsenz wirkte sicherlich auch vorbeugend auf Zuschauer, die möglicherwei- se auf den Gedanken kommen könnten, die weltweit einmalige Institution ähnlich missbrauchen zu wollen. Die Bundespressekon- ferenz ist und bleibt ein Ort der Information. Es geht um Fragen und Antworten und nicht um poli- tischen Aktionismus.“ die Verkehrsregeln, beobachte er im- Auch eine Kollegin sowie Kollegen der Berli- mer wieder. Gerade in Haltestellenbe- ner Polizei schauten am GdP-Stand vorbei. reichen der Straßenbahn müsse man Fotos (3): Zielasko 10 – 2018 DEUTSCHE POLIZEI 9
TAG DER OFFENEN TÜR (v.r.) Ihre Sicht auf Deutschland stellten die Vertreter des „Vereins der ausländischen Presse in Deutschland e. V.“, Nataliia Fiebrig (Ukraine), Georgios Pappas (Griechenland) und Erik Kirschbaum (USA) dar. Fotos (5): Zielasko heitsarbeit wieder ein höherer Stellen- gelmäßige anlassfreie Kontrollen sind wert als derzeit eingeräumt wird. Dies langfristig wirksam, weil dort bei Ge- verlangt jedoch Kontinuität und auch sprächen wichtige Verkehrssicherheits- spürbare Sanktionen. Insbesondere re- aspekte verdeutlicht werden können. Und die Gewerkschaft bleibt bei der Auffassung, dass die Aufnahme von Verkehrsunfällen Aufgabe der Polizei ist, da dadurch auch andere Delikte auf- gedeckt werden können, wie Alkohol im Straßenverkehr oder „Unfallremp- ler“. Die Argumente werden von den Besuchern angenommen. Da tritt eine Frau an den Stand mit der Bitte: „Haben Sie denn auch Ma- terialien zum Polizeiberuf und zur Aus- bildung, mein Sohn interessiert sich dafür?“ Sie kommt aus Baden-Württ- emberg und erhält den Tipp, sich an Regierungssprecher Steffen Seibert atmet Auch Bundeswirtschaftsminister Peter Alt- die dortigen Polizeibehörden zu wen- noch einmal durch, bevor die traditionell gut maier, den einige BPK-Gäste schon im letz- den. Auch andere Standbesucher sind besuchte Fragestunde mit den Sprechern ten Jahr als unterhaltsamen Redner kennen- an Informationen über schulische und des Kanzleramtes und der Ministerien eröff- gelernt hatten, geht hier und da in sich. gesundheitliche Voraussetzungen für net wird. Mitglieder des Petitionsausschusses des Deutschen Bundestages beantworteten geduldig die zahlreichen Fragen des Auditoriums: (v.r.) Marian Wendt (Vorsitzender), Martina Stamm-Fibich (stellvertretende Vorsitzende) und Johannes Huber (Obmann). den Beruf interessiert. Fazit: Der Poli- unseren Stand. „Ihr seid von der Po- zistenberuf steht nicht nur in Rankings lizei, ihr könnt mir bestimmt helfen“, Mit dem Leitspruch „Neue Perspektiven auf der Vertrauensskala nach wie vor sagt er. „Ich wohne im Hotel Moa und entdecken“ begrüßte Brandenburg Autofah- ganz oben, auch das Interesse an der weiß jetzt als Berlin-Tourist gar nicht, rer, die das Land Fontanes bereisten. Heute Polizei bleibt groß. Das zeigen nicht wie ich da am besten hinkomme“, so heißt es: „Es kann so einfach sein“. Für den zuletzt die Bewerberzahlen in Bund der ältere Herr im bayerischen Dialekt. Kameramann ist dies jedoch eine ständige und Ländern. Am Ende dieser beiden Ihm kann geholfen werden. Herausforderung. Tage kommt ein 82-jähriger Mann an 10 10 – 2018 DEUTSCHE POLIZEI
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Wenn die Kinder noch sehr terhaltszahlungen die zentrale Ursa- POLIZEI, klein. klein sind, ist es für Mütter besonders che dafür, dass Ein-Eltern-Familien ✪ kann nur von Behörden / Einrichtungen / Personen mit entsprechender Legitimierung erworben werden! schwierig, zwischen Betreuung und nicht über die Armutsgrenze hinaus SAFARILAND® 576 Erwerbstätigkeit zu balancieren. kommen. Immerhin 61 Prozent, der GLS™ PRO-FIT™ Die Politik zielt im Kern auf die in- überwiegend betroffenen Mütter, sind 7TS Gürtelholster takte Familie: Vater, Mutter, Kind. Das erwerbstätig – wenn auch meist in Teil- Art.-Nr: SL576-283CO-411-50 AKTIONSPREIS** Mit der patentierten GLS™- zeigte sich im Bundestagswahlkampf: In den Parteiprogrammen standen fast zeit, um Beruf und Familie vereinbaren zu können. 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NACHRICHTEN Willkommen in der GdP-Web-Familie Der Online-Kreis hat sich geschlos- sen, alle sind drin! Seit Anfang Sep- tember erscheint nun die Webseite des Bezirks Bundespolizei im einheitlichen GdP-Design, der als letzter der GdP- Landesbezirke die Umstellung vorge- nommen hat. Auch für die Bundespo- lizei liegen die Vorteile klar auf der Hand: Die eindeutige „Handschrift“ der GdP, Wiedererkennbarkeit, höhere Nutzerfreundlichkeit und noch besserer Service für die Mitglieder. Allerdings stehen für die Bundespo- lizei in den kommenden Wochen noch große Herausforderungen an: Denn der Bezirk mit rund 25.000 Mitgliedern bundesweit in Bundespolizei, Zoll und BAG verfügt auch über rund 80 Unter- gliederungen. Diese gilt es nun eben- falls im neuen Design zu präsentieren. mzo/Anja Scheuermann Screenshot: Zielasko Info-Austausch Kolleginnen und Kollegen nicht verheizen Bei einem Treffen in der Berliner Bundesgeschäftsstelle diskutierten GdP-Bundesvorsitzender Oliver Mal- chow (im Bild links) und GdP-NRW- Chef Michael Mertens über den Po- lizeieinsatz im Hambacher Forst in Nordrhein-Westfalen. Für beide ist klar, dass unsere Kol- leginnen und Kollegen nicht verheizt werden dürfen, während Politik und Wirtschaft bereits den Ausstieg aus der Braunkohle planen. red Foto: Zielasko GdP auf erstem Creative Bureaucracy Festival in Berlin „Wir haben uns als Gewerkschaft längst gefragt, wie die Arbeitswelt der Polizei beschaffen sein sollte. Inner- Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) hat das Anfang September erstmals halb der Polizei heißt es in solchen Fäl- in Berlin veranstaltete Creative Bureaucracy Festival als Partner mit ih- len, vor die Lage zu kommen. Antwor- rem Logo unterstützt. Organisiert von der Zeitung „Tagesspiegel“ ging ten zu entwickeln, bevor absehbare es an zwei Tagen in der Humboldt-Universität um Innovation und Sicher- Fragen ab morgen Realität werden.“ Unabhängig von Digitalisierungs- heit. prozessen oder immer mobileren Tä- Der GdP-Bundesvorsitzende Oliver Malchow verwies auf einem Forum da- tern sei er sich sicher, so Malchow, rauf, dass sich „die Polizistin oder der Polizist der Zukunft weiteren, heu- dass unsere Kolleginnen und Kollegen te womöglich noch nicht denkbaren Herausforderungen stellen muss“. weiterhin aus Fleisch und Blut beste- 12 10 – 2018 DEUTSCHE POLIZEI
NACHRICHTEN hen werden. „Sie werden auch künf- tig Erfahrung, Fachwissen, Instinkt, Empathie, Durchsetzungsvermögen und ein robustes Nervenkostüm benö- tigen.“ Vor diesem Hintergrund sieht die Gewerkschaft ihre maßgebliche Rolle darin, die Polizistinnen und Poli- zisten darin zu unterstützen, dass ihre Arbeitsbedingungen human bleiben, sie gut geschützt sind und sie nicht von Technik oder Technikgläubigkeit dominiert werden, wie er in einer Fra- gerunde interessierter Zuhörer sagte. Der GdP-Bundesvorsitzende war einer von mehr als 160 Speakern, die sich bei ihren Vorträgen mit wichtigen Bereichen der Gesellschaft auseinan- dergesetzt haben. Eine funktionie- rende, einfallsreiche öffentliche Ver- waltung ist dem Veranstalter zufolge eine der besten Versicherungen gegen Politikverdrossenheit, Zynismus und Der GdP-Bundesvorsitzende Oliver Malchow bei der Beantwortung von Fragen. Radikalisierung. wsd Foto: Schönwald Hoher Besuch auf dem Polizeifest Dresden Mit den Worten „Fahren wir oder fahren wir nicht, dass ist hier die Fra- der Bundesvorsitzende Oliver Mal- ge“ – frei nach William Shakespeare – eröffnete Sachsens Landesvorsit- chow. So war das Polizeifest 2018 vor allem geprägt von vielen intensiven zender Hagen Husgen das diesjährige GdP-Polizeifest auf dem Elbschiff Gesprächen und der Erkenntnis, dass „August der Starke“. Kurz vor dem Start gab es das große Aufatmen: die Gewerkschaft in Punkto sicheres Wir fahren durch das schöne Elbtal! Sachsen weiterhin gut zusammenar- beiten will und wird. Herzlich willkommen an Bord wur- lizeipräsidenten Horst Kretzschmar In seinen Eröffnungsworten sprach den im August Sachsens Minister- und Torsten Schultze bis hin zu den der Ministerpräsident viele Dinge an, präsident Michael Kretschmer und innenpolitischen Sprechern Albrecht die der GdP Sachsen schon lange unter Innenminister Roland Wöller. Aber Pallas (SPD), Enrico Stange (Linke) den Nägeln brennen, von der Kenn- auch aus Polizeiführung und den und Christian Hartmann (CDU) waren zeichnungspflicht bis zum neuen Poli- Fraktionen konnte die Landes-GdP jede Menge Gesprächspartner dabei, zeigesetz. „Wir dürfen gespannt sein“, viele Gäste begrüßen. Von den Po- nicht zu vergessen `last but not least´ so Husgen. red/PM Interessante Gespräche führten Sachsens GdP-Landesvorsitzender … und der GdP-Bundesvorsitzende Oliver Malchow (m.) mit dem Hagen Husgen (l.) und der sächsische Ministerpräsident Michael sächsischen Innenminister Roland Wöller (r.). Kretschmer … Fotos (2): Stefanie Meyer 10 – 2018 DEUTSCHE POLIZEI 13
NACHRICHTEN BTK-Mitglieder beraten über Ideen für künftige Kampfmaßnahmen Ideen für eine bessere Aktions- und Demobereitschaft standen im Mittel- punkt einer Sitzung der GdP-Bun- destarifkommission unter Leitung von Kerstin Philipp, im GBV für Tarif zu- ständig. Die Mitglieder berieten Mitte September in der Berliner Bundesge- schäftsstelle. Zu Beginn sprach GdP- Chef Oliver Malchow. Auch öffentlichkeitswirksame Maß- nahmen am Rande der Verhandlungen für den Öffentlichen Dienst im kom- menden Jahr waren Thema der letzten Sitzung des Gremiums vor dem Bun- deskongress Ende November. Kollegin Maggi Relet aus Rhein- land-Pfalz nahm das letzte Mal teil. Sie arbeitete seit November 2006 in der BTK mit und scheidet nun aus. Danke für Dein langjähriges aktives Mitwirken! wsd Foto: Treuber GdP und DFB sprechen über Sicherheit bei Fußballspielen Der GdP-Bundesvorsitzende Oliver Malchow und der Sicherheitsbe- auftragte des Deutschen Fußball- Bundes (DFB), Hendrik Große Lefert (im Bild rechts), trafen sich Mitte September in der Berliner Bundes- geschäftsstelle. Bei dem Gespräch ging es unter anderem um das ge- plante Sicherheitsgesetz für private Dienstleister, die eine wichtige Rol- le beim Fußball spielen. Der Gewerkschaftschef machte zu- gleich deutlich, dass die GdP an ihrem Nein zur Beteiligung der Fußballver- eine an den Kosten von Polizeieinsätzen festhält, weil dies aus grundsätzlichen Erwägungen nicht zielführend ist und die eingenommenen Mittel nicht der Polizei zur Verfügung gestellt würden. Große Lefert stellte die umfang- reichen Bildungs- und Qualifizierungs- maßnahmen sowie die Zertifizierung des Sicherheitsmanagements im Fußball vor. Anschließend überreichte er Mal- chow ein Plakat der DFB-Kampagne unter dem Motto „United by Football“ (siehe Foto), mit der auf die Fußball-Eu- ropameisterschaft 2024 verwiesen wird. Deutschland und die Türkei bewerben sich um die Ausrichtung. Die Entschei- dung sollte am 27. September (nach Redaktionsschluss dieser Ausgabe) bei Foto: Richter einer Abstimmung der Uefa fallen. wsd 14 10 – 2018 DEUTSCHE POLIZEI
NACHRICHTEN re in Europa, brauchen kurze Wege, Malchow: Manko bei der OK-Bekämpfung sind kurze Wege vergleichbare rechtliche Vorausset- und rechtlicher Rahmen zungen und verlässliche Ansprech- partner. Hier hat sich in den letzten Komplexer Kriminalität kann nur erfolgreich mit komplexer Polizeiarbeit Jahren zwar schon vieles verbessert, begegnet werden, sagte der Bundesvorsitzende der Gewerkschaft der jedoch dauert die internationale Ko- Polizei (GdP), Oliver Malchow, im August bei der Vorstellung des Lage- ordination zwischen den jeweiligen bildes „Organisierte Kriminalität (OK)“ durch das Bundeskriminalamt Polizei- und Justizbehörden noch zu lange“, stellte der GdP-Chef fest. (BKA) in Wiesbaden. Während Schwerkriminelle per „International vernetzte Verbre- Smartphone Verabredungen für Dro- cherorganisationen nutzen offenbar gen-, Waffen- und Finanzgeschäfte zunehmend Schwachstellen in der treffen, kämpfen Malchow zufolge die grenzüberschreitenden Kriminalitäts- Ermittler hierzulande noch mit dem bekämpfung. Das Herstellen der be- Problem, beispielsweise verschlüsselte nötigten Augenhöhe zwischen Polizei Messengerdienste knacken zu müssen und OK-Tätergruppierungen bei den oder werden durch rechtlich vorgege- Ermittlungen ist für entscheidende Er- bene Verwaltungswege bei Behörden- folge im Kampf gegen das organisierte anfragen gebremst. Verbrechen dringend notwendig, aber oftmals noch Wunschdenken“, betonte „Die Polizei muss in die Lage ver- Malchow. Foto: Boris Roessler/dpa setzt werden, qualifiziertes Personal für die vielschichtige Herausforderung zu investieren. Die Herausforderung von OK-Ermittlungen gewinnen zu Schon vieles besser, aber ... bestehe vor allem darin, international können. Vor allem im Bereich der Be- abgestimmte Rahmenbedingungen kämpfung von Cyberkriminalität bie- Es sei zwar zu unterstützen, dass das einer effizienten OK-Bekämpfung zu tet der öffentliche Dienst noch deutlich BKA dabei eine Vorreiterrolle einneh- schaffen. Schließlich hätten 80 Pro- zu wenige Anreize, um im Wettbewerb men wolle, es reiche aber nicht aus, nur zent aller OK-Verfahren internationale mit der freien Wirtschaft bestehen zu hierzulande in Personal und Technik Bezüge. „Die Polizeien insbesonde- können“, verdeutlichte er. red PMRExpo2018-Anz-deutsche-polizei-210x102mm-R.pdf; s1; (210.00 x 102.00 mm); 15.Aug 2018 14:17:10; PDF-CMYK ab 150dpi für Prinergy; L. N. Schaffrath DruckMedien Anzeige Bubbles: Parris Cope/Fotolia 2018 Weitere Informationen senden wir Ihnen gerne zu. Ihre Ansprechpartnerin: Vanessa Ledig 27. bis 29. Nov. 2018, Koelnmesse Tel. +49 (0) 30 28 44 94-221 pmrexpo@ew-online.de • Fachmesse • Summit Sichere Kommunikation • Sichere Kommunikation für die Energiewirtschaft • Täglich wechselnde Fachforen • PMRExpo Career Eine Veranstaltung von: Mehr Infos unter: www.pmrexpo.de oder 10 – 2018 DEUTSCHE POLIZEI 15
TITEL POLIZEI Jacke wie Hose? – So wichtig ist den Bürgern das Aussehen eines Polizisten Von C. Blum Wie sollte ein Polizist idealerweise aussehen? Weiblich oder männ- körperliche Tugenden wie Leistung, lich, Tattoos erlaubt oder eher nicht? Sollte ein Polizist in Deutschland Mut sowie Konzentration. Alles Ei- „deutsch“ aussehen oder spielt das kulturelle Erscheinungsbild keine genschaften, die sich ein guter Polizist auf seine Fahne schreiben sollte. Das Rolle? Ist ein Kopftuch okay oder nicht? Existiert in der Gesellschaft einheitliche blaue Auftreten, in der eine weit verbreitete allgemeine Regel, anhand dessen man einen ty- freien Wirtschaft als „Corporate Iden- pischen Polizisten beschreiben kann? Fragen über Fragen – diesen wid- tity“ bezeichnet, hat einen nachgewie- mete sich ein Polizeikommissar aus Hessen im Rahmen seiner Bachelor- senen positiven Nebeneffekt: Die oben arbeit. Die Ergebnisse überraschen. genannten Eigenschaften, die mit der Farbe assoziiert werden, färben in ge- I m Zusammenhang mit der wis- sur: ein Seitenscheitel mit zur Seite wisser Weise auf den Träger oder die senschaftlichen Arbeit führte der gelegtem Haar, verdeckt durch die Institution ab. So nimmt sie unterbe- Kommissar eine umfangreiche klassische Schirmmütze. Er trägt ein wusst Einfluss auf die Wahrnehmung Online-Umfrage durch, in der 1.900 blaues Hemd und eine Schutzweste des Gegenübers und unterstützt damit Bürger aus ganz Deutschland ihre Er- in Blau. Neben seinen Handschellen die polizeiliche Arbeit. wartungshaltung an das äußere Er- und seiner Pistole trägt er auch Pfef- scheinungsbild von Polizeibeamten im Streifendienst mitteilten. Und so stellt sich die Gesellschaft einen Po- ferspray, Taschenlampe, Handschuhe, ein Funkgerät, seinen Dienstausweis sowie einen Schreiblock am Mann. D och die Farbe allein reicht natürlich nicht aus. Auch die Oberbekleidung hilft dabei, die Ar- lizisten vor: Insgesamt konnte in der Befragung eine offene und tolerante Einstellung hinsichtlich des persönlichen Ausse- Die goldene Aussehens-Regel hens von Polizisten festgestellt wer- für Polizeibeamte … den. Es scheint egal zu sein, wie groß oder wie alt ein Polizist ist, solange er ... gibt es nicht! Die Ergebnisse zei- mittels der Uniform, der Schirmmütze gen auf, dass derzeit kein Idealbild oder der Pistole am Gürtel als ein sol- eines Streifenpolizisten existiert. Wie cher zu erkennen ist. Es besteht auch die Person hinter der Polizeiuniform Offenheit in Bezug auf das Geschlecht, aussieht, spielt für die meisten Be- wohingegen festzustellen ist, dass sich fragten keine Rolle – solange für Si- die meisten Befragten einen typischen cherheit und Ordnung gesorgt wird. Polizisten als Mann vorstellen. Allzu starke Abweichungen von ge- sellschaftlichen Norm sollten jedoch besser vermieden werden, denn diese sorgen für Verunsicherung beim Ge- E ines jedenfalls steht fest: Ein gepflegtes Erscheinungsbild, eine ordentliche Uniform und eine genüber. Verunsicherung sorgt für sportliche Figur werden als Muss-Er- Kontrollverlust und das sorgt wiede- wartungen definiert, die an jeden Poli- rum für ungewollte Überraschungen zisten gestellt werden, ganz gleich, wie im Streifendienst. Über die typische verschieden sie auch aussehen mögen. Erscheinung wiederum – also Ge- schlecht, Statur, Alter oder Ausrüstung – herrschen jedoch genaue Vorstel- Zur Uniform Geht ein Drei-Tage-Bart? lungen: Foto: Agentur adpic Blau ist die typische Farbe der Po- lizei! So beschreibt es zumindest eine beit der Polizei zu erleichtern. So Der Stereotyp Polizist ist … Mehrheit von 83,3 Prozent. Immer hinterlässt beispielsweise ein Hemd mehr Bundesländer setzen auf diese einen seriöseren und professionelle- ... männlich, zwischen 30 und 34 Farbe – und zwar nicht ohne Grund: Es ren Eindruck auf das Gegenüber als Jahre alt und 1,70 bis 1,79 Meter ist mit Abstand die beliebteste Farbe. ein eher leger wirkendes Poloshirt. groß. Er hat eine kräftige Statur, eine Man schreibt ihr Eigenschaften wie Die Wirkung von solchen Shirts als helle Hautfarbe und ein gepflegtes Sympathie, Freundlichkeit, Harmonie, Teil der Polizeiuniform wurde 2013 in Erscheinungsbild. Vom Phänotyp Vertrauen, Treue und Zuverlässigkeit einer Studie untersucht. Dabei stellte her ist er Mitteleuropäer. Seine Fri- zu. Außerdem steht sie für geistige und sich heraus, dass ein Poloshirt nicht 16 10 – 2018 DEUTSCHE POLIZEI
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