DER NETZWERK INSIDER - COMCONSULT
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Der Netzwerk Insider Systematische Weiterbildung für Netzwerk- und IT-Professionals Planung der IT-Verkabelung in BIM, erste Erfahrungen von Hartmut Kell Hartmut Kell kann bis heute auf eine mehr als 20-jährige Berufserfahrung in dem Bereich der Datenkommunikation bei lokalen Netzen verweisen. Als Leiter des Competence Center IT-Infrastrukturen der ComConsult GmbH hat er umfangreiche Praxiserfahrungen bei der Planung, Projektüberwachung, Qualitätssicherung und Einmessung von Netzwerken gesammelt und ver- mittelt sein Fachwissen in Form von Publikationen und Seminaren. Alle Leser des Netzwerk Insiders, die BIM, was ist das? Software und die Planung zunächst los- mit der Planung von anwendungsneu- gelöst von Zeichnungen direkt in ein Bau- tralen Kommunikationsverkabelungen Die einleitende Definition nach Wikipedia werksmodell erfolgt. Diese Bauwerksmo- in Neubauten zu tun haben, werden sich ist: „Der Begriff Building Information Mode- delle stellen eine Informationsdatenbank über kurz oder lang mit einer neuen „Pla- ling (kurz: BIM; deutsch: Bauwerksdaten- dar, um im Planungsprozess u.a. ver- nungsmethodik“ namens BIM ausein- modellierung) beschreibt eine Methode schiedene Lösungsvarianten darzustel- andersetzen müssen, insbesondere bei der optimierten Planung, Ausführung und len, Entscheidungen durch Veranschau- komplexen, großen Neubauten. Der An- Bewirtschaftung von Gebäuden und an- lichung zu vereinfachen, Mengen und teil an BIM-Planung liegt zwar nach all- deren Bauwerken mit Hilfe von Software. Kosten durch Extraktion von großen Da- gemein veröffentlichten Zahlen heute in Dabei werden alle relevanten Bauwerks- tenmengen zu ermitteln. Dabei erfolgt der Deutschland bei unter 1%, aber das Land daten digital modelliert, kombiniert und er- Einsatz beginnend bei der ersten Vorpla- Nordrhein-Westfalen wird beispielsweise fasst. Das Bauwerk ist als virtuelles Modell nung bis hin zur Inbetriebnahme. ab 2020 dieses BIM als Planungsmetho- auch geometrisch visualisiert (Computer- de für staatliche Gebäude verpflichtend modell).“ Eine Reduzierung von BIM auf eine reine festlegen. Aus Sicht des Autors erfordert 3D-Planung ist falsch, sie wird der Komple- diese neue Planungsmethodik ein völ- An dieser Stelle sei auf ein sehr einfaches xität, mit der BIM eingesetzt werden kann, liges Umdenken und betrifft nicht nur die Video bei YouTube mit dem Namen „Was nicht gerecht. klassischen „großen“ Gewerke wie z.B. ist Building Information Modeling (BIM)? Architektur, Raumplanung, Möblierung, BIM in 5 Minuten erklärt!“ hinzuweisen, IT-Verkabelungsplanung traditionell Lüftung, Stromversorgung o.ä., sondern dieses macht den Sinn dieser Methodik an auch die Planung der IT-Infrastruktur, ins- einem einfachen Beispiel im Comic-Look Um die Unterschiede bzw. Herausforde- besondere die passive In-frastruktur. recht anschaulich. rungen von BIM bei der Planung einer IT- Verkabelung nachvollziehen zu können, Im nachfolgenden Artikel werden die durch Im Rahmen der Planung einer IT-Verkabe- ist es zunächst notwendig, die bisher be- den Autor „erfahrenen“ Unterschiede zur lung ist BIM als ein Werkzeug zu sehen, währte Planungssystematik zu verste- traditionellen Planung beschrieben, Pro- bei der traditionelle Planungsverfahren, hen. Diese wird unter Berücksichtigung bleme und Schwierigkeiten werden aufge- die überwiegend auf Basis von Zeich- von geringfügigen Abweichungen ver- zeigt und die Konsequenzen für die Pla- nungen erfolgen, ersetzt werden durch mutlich für die meisten Projekte so ausse- nung. den Einsatz von datenbankbasierender hen, wie nachfolgend auf Basis einer fast Jetzt Leser werden! Wenn Sie aktuelle Artikel kostenlos und zeitnah erhalten möchten, können Sie den Netzwerk-Insider hier abonnieren: www.comconsult-research.de/insider/
Der Netzwerk Insider Systematische Weiterbildung für Netzwerk- und IT-Professionals • die Ermittlung von Kosten für das Pro- • Welcher IT-Planer ist nicht schon ein- LP 1 - Grundlagenermittlung jekt, mal davon betroffen gewesen, dass der • die Ausarbeitung von mehreren tech- durch den Architekten geplanten Eta- nischen Lösungen und Festlegung der genverteilerraum viel zu klein war und LP 2 - Vorplanung mit Kostenschätzung „richtigen“ Lösung, damit den späteren Betrieb des Netzes • die Ermittlung einer ausführenden Fir- erheblich beeinträchtigt (Stichwort: Zu- ma (= Installationsunternehmen), gänglichkeit der Schränke von vorne • die Erstellung von präzisen Montage- und hinten). LP 3 - Entwurfsplanung plänen durch die ausführenden Firmen, • Häufig kommt es vor, dass die Nut- • die installationstechnische Umsetzung zungsform eines Raumes sich im Rah- durch die ausführenden Firmen, men der Planung massiv geändert hat LP 4 - Genehmigungsplanung • die kaufmännische und technische Ab- und dies dann zur Folge hat, dass zu nahme der Installation. wenige/viele IT-Ports oder eine falsche Position dieser Ports vorgesehen wur- LP 5 - Ausführungsplanung den. Beispiel: Aus einem 3-Mann-Büro Die in der HOAI beschriebenen, vom Pla- wird ein Besprechungsraum, der jetzt ei- ner durch den Bauherrn eingeforderten nen Display an der Raumtür und einen Planungsergebnisse sind allerdings sehr Netzwerkanschluss an der Wand zur An- LP 6 - Vorbereitung der Vergabe grob und lassen ohne weitere vertrag- bindung eines Bildschirms benötigt. liche Vereinbarungen sehr viel Spielraum zu. Eine Präzisierung ist durch eigenstän- Während des Planungs- und Ausführungs- LP 7 - Mitwirkung bei der Vergabe dige vertragliche Formulierung möglich prozesses ist also häufig mit Konflikten zu oder auch durch Einforderungen von wei- rechnen, die zeitnah abgestimmt werden teren Richtlinien, beispielsweise ist die müssen, um sowohl Kosten- wie auch Ter- LP 8 - Bauüberwachung VDI-Richtlinie 6026 „Dokumentation in minrisiken zu minimieren. der technischen Gebäudeausrüstung - In- halte und Beschaffenheit von Planungs-, Lassen Sie uns in die „traditionelle“ Pla- Ausführungs- Revisionsunterlagen“ zu nung einer IT-Verkabelung einsteigen, wie LP 9 - Objektbetreuung nennen, die deutlich präziser beschreibt, sie spätestens bei der Leistungsphase 5 was in welcher Planungsphase in welcher „Ausführungsplanung“ vorgenommen wird. Genauigkeit zu liefern ist. Nebenbei bemerkt: Im Vergleich zu ande- ren Gewerken wie z.B. die Planung von Hei- Abbildung 1: Planungsphasen der HOAI Beschränken wir uns bei der weiteren Be- zung/Lüftung/Sanitär/Klima (HLSK) oder trachtung auf die HOAI-Phasen 1-5, die auch Elektro ist die Komplexität bei der IT- 30-jährigen Erfahrung vom Autor erläu- im Wesentlichen den Grundstein für die Verkabelung eher als gering einzustufen. tert. Bei allen Erläuterungen und Verglei- tatsächlich vom Installationsunternehmen Die wichtigsten Planungsergebnisse sind chen ist es wichtig zu verstehen, dass der durchgeführte technische Realisierung le- Schwerpunkt des Artikels auf der Planung gen. Vereinfacht gesagt: Das technische • Planungsunterlagen in Form von Grund- einer IT-Verkabelung im Falle eines Neu- Ziel der HOAI-Leistungsphasen 1 bis 5 rissen baus gesetzt wird. Die Änderung einer ist neben der Ermittlung von technischen • Planungsunterlagen in Form von Schrank- vorhandenen Verkabelung in einem Be- Lösungen und den damit verbundenen aufbauten standsgebäude ist zumeist nicht so ein- Kosten letztendlich die ausführende Fir- • Planungsunterlagen in Form von ver- fach mit BIM zu realisieren, da die Rah- ma in die Lage zu versetzen schiedenen abstrakten grafischen Dar- menbedingungen völlig anders sind. stellungen. • eine Werk- und Montageplanung vorzu- Es gibt viele Planungsmodelle, in Deutsch- nehmen (= Detailplanung in Form von Grundrissdarstellung land hat sich in den letzten Jahrzehnten Handlungsanweisungen an Monteure), ein Leitfaden bewährt, der für Projekte im • zu installieren, Beim klassischen Grundriss wird ein CAD- öffentlichen Bereich häufig zu einer Pflicht • die Installation auf Sicherstellung der Programm genutzt. In einer 2-dimensio- geworden ist und auch bei nichtöffent- geforderten Funktionen zu prüfen, nalen Darstellung - häufig mit bereits ent- lichen Baumaßnahmen sehr oft zur An- • eine Revisionsdokumentation abzulie- haltener Möblierung - erfolgt eine je nach wendung kommt: Die Honorarordnung für fern. Projektanforderung definierte „grobe“ Architekten und Ingenieure, kurz HOAI. Verortung der Anschlüsse (= Kommu- Dieses Regelwerk beschreibt nicht nur Re- Im Kontext des vorliegenden Artikels ist nikationsdosen). Zumeist enthalten die- geln zur Honorarermittlung zwischen Bau- das Endergebnis der Installation die Be- se Pläne noch keine Höhenangaben zur herren und Planern, sie gibt auch in vielen reitstellung einer anwendungsneutralen Montage und man überlässt diese wei- Fällen vor, welche Planungsergebnisse Kommunikationsverkabelung. Die beson- tere Präzisierung der ausführenden Firma zu welchem Zeitpunkt zu liefern ist. Dabei dere Problematik bei der Planung und (baubegleitende Planung oder Werk-und wird der gesamte Planungsprozess bis zur späteren Ausführung ist die klare Definiti- Montage-Planung). Auch eine Dosenbe- Übernahme „des Gebauten“ durch den on der Schnittstellen und Abgrenzung zu schriftung erfolgt zunächst noch nicht, Bauherren/Nutzer in 9 Phasen unterteilt. „kollidierenden“ Gewerken. Beispiele für sie ist häufig erst Gegenstand der Revisi- Mit jeder Phase steigt die Genauigkeit der alltägliche Konflikte: onsdokumentation. Das Beispiel in Abbil- Planungsergebnisse und ermöglicht damit dung 2 macht Folgendes deutlich: Jetzt Leser werden! Wenn Sie aktuelle Artikel kostenlos und zeitnah erhalten möchten, können Sie den Netzwerk-Insider hier abonnieren: www.comconsult-research.de/insider/
Der Netzwerk Insider Systematische Weiterbildung für Netzwerk- und IT-Professionals möglicherweise Einfluss auf die Zugäng- lichkeit zu den Schränken? Es wird deutlich, dass bei einer starken Abhängigkeit der zu planenden IT-Objekte von anderen Gewerken (insbesondere Mö- belplanung und HLSK/Elektroplanung) der Abstimmungsprozess von erheblicher Be- deutung ist und bei der traditionellen Me- thode ein hohes Maß an Kommunikation zwischen allen Beteiligten erfordert. Heu- te benutzt man dazu in erster Linie Bespre- chungen und E-Mail-Kommunikation mit ei- ner - im besten Fall - zentralen Bearbeitung von CAD-Plänen (Stichwort: Dokumenten- Sharing über zentrale Plattformen wie z.B. PKM oder Conject). Fließt die Änderungs- information der in der Regel vorausge- henden Gewerke Möblierung/HLSK/Elektro nicht zeitnah an die IT-Fachplanung, so ist das Kollisionspotenzial hoch. Schrankaufbaupläne Die Darstellung des Schankaufbaus ob- Abbildung 2: Beispiel für CAD-Darstellung der Tertiäranschlüsse liegt in der Regel ausschließlich der IT- Fachplanung (was wird im Schrank wo • Die Datendosen sind nur als blaue • Im CAD-Plan so nicht erkennbar: Man und wie montiert). Stimmen sich die Pla- Rechteck-Symbole dargestellt (Beispiel: kann jedem einzelnen „Zeichenobjekt“ nungsgruppen „Aktives Netzwerk“ und 4 Datendosen auf dem linken Konfe- Datendose weitere Merkmale/Attribute „Passives Netzwerk“ miteinander ab, ist renztisch). Im Unterschied zu den Mö- zuordnen, die später ausgelesen wer- das Kollisionspotenzial klein. Das Beispiel beln sind diese nicht maßstabsgerecht den können. Dies ist sehr aufwendig in Abbildung 3 macht folgendes deutlich: oder entsprechen nicht dem tatsäch- und wird nur selten gemacht. Ein üb- lichen Aussehen. Würde man dies liches Attribut ist zumeist die Bezeich- • Das Hauptziel ist die Verortung der ein- maßstäblich darstellen, so wären sie nung der Datendose. zubauenden Komponenten insbesonde- in einem üblichen Papierausdruck auf re im 19“-Montagebereich. Dazu kann der Baustelle durch den Monteur nicht Nur sehr selten werden zu den einzelnen man sehr unterschiedliche Programme mehr erkennbar (zu klein) und damit Grundrissen auch Wandansichten erstellt benutzen, beliebt sind Microsoft Visio, ungeeignet als Montageanleitung. (Vorleistung des Architekten), mit deren Microsoft EXCEL, CAD. Hilfe eine anschaulichere Lage der Daten- • Die zum Datenanschluss führenden Da- dose möglich wäre (Montagehöhe, Positi- • Es ist weitestgehend „Geschmacks- tenkabel sind nicht dargestellt. Würde on im Vergleich zur Möblierung etc.). sache“, ob man - wie im Beispiel - eher man dies machen, so wäre die Über- schlichte Symbole verwendet oder Ob- sichtlichkeit bei einer Etage mit mehre- Ein besonders wichtiger Spezialfall ist die jekte platziert, die aussehen wie die kon- ren Dutzend oder hundert Anschlüssen Planung der IT-Technikräume (Etagenver- kret montierten Einheiten (erkennbare Da- nicht mehr gewährleistet. teiler, Gebäudeverteiler, Standortverteiler). tenports, Schrauben, Halterungen etc.). Diese Räume stellen zentrale Knotenpunkte • Im Ausschnitt nicht erkennbar: Haupt- des Netzwerkes dar und die richtige Positi- • Der Umfang der weiteren Zusatzinfor- kabelwege (Trassen etc.) werden in ei- onierung einer ausreichenden Anzahl von mationen zu den einzeln eingebauten ner CAD-Zeichnung erfasst und darge- IT-Schränken ist sehr wichtig. Bei einer Zu- Schrankkomponenten ist sehr unter- stellt. Sie sind ein wichtiges Element teilung eines Raumes durch den Archi- schiedlich (ggf. Datenblätter). Solan- und bedürfen einer intensiven Abstim- tekten an die IT-Fachplanung können Kolli- ge keine speziellen für Netzwerke ent- mung mit anderen Gewerken. sionen entstehen. Zwei Beispiele: wickelten Dokumentationssysteme verwendet werden (z.B. FNT Command • Wichtig: Die eingetragenen Datendosen • Die Durchführung von wasserführenden oder AIXboms), befinden sich diese In- haben keinen Bezug zum Tisch. Wür- Leitungen in und durch solche Räume formationen in eigenen Dokumenten. de der Möbel-Fachplaner den Tisch ver- muss erkannt werden, um auf sie reagie- Beispiel: Optional können bei Rangier- schieben oder gar wegfallen lassen, so ren zu können. feldern Belegungs-/ Aufschaltlisten in würden im ungünstigsten Falle Daten- EXCEL oder Visio geführt werden. dosen dort ohne Sinn montiert werden • Häufig werden in solchen Technikräu- (da sie nicht „mitwandern“). Festgestellt men Steigschächte platziert, die nicht Abstrakte grafischen Darstellungen wird dies erst durch den Monteur, was von der IT, sondern von anderen Ge- zu erheblichen Konflikten führen kann. werken genutzt werden. Nehmen diese Ein zentrales Element der IT-Verkabelungs- Jetzt Leser werden! Wenn Sie aktuelle Artikel kostenlos und zeitnah erhalten möchten, können Sie den Netzwerk-Insider hier abonnieren: www.comconsult-research.de/insider/
Der Netzwerk Insider Systematische Weiterbildung für Netzwerk- und IT-Professionals gebnisse ist möglich, letztendlich muss IT-H2.1-VP01-VS04 der Monteur wissen, was er zu tun hat. 47 Kabelführung 47 • Die Verwendung von unterschiedlichen, 46 IT-H2.0-VP01-VS01 46 in der Regel weit verbreiteten Planungs- 45 IT-H2.0-VP02-VS01 45 werkzeugen ist möglich (CAD, Visio, EX- 44 Kabelführung 44 43 IT-H2.1-VP03-VS01 43 CEL …) 42 IT-H2.1-VP04-VS01 42 • Die Detailplanung für jeden einzelnen 41 Kabelführung 41 Raum und jede Dose beginnt häufig erst 40 IT-H2.1-VP05-VS01 40 mit LP5. Exemplarisch lassen sich für ty- 39 IT-H2.2-VP01-VS01 39 38 Kabelführung 38 pische Räume oder Flächeneinheiten 37 37 bereits genaue Entwürfe machen und 36 36 abstimmen. 35 35 • Insbesondere bei öffentlichen Auftrag- 34 34 33 33 gebern zwingt das Gebot der Hersteller- 32 32 Legende neutralität Produkte so spät wie möglich 31 31 aktive Komponente festzulegen, Produktvorgaben zu Dosen 30 30 LWL - Panel (EV-GV) 240S2x240M4 29 29 LWL - Panel (EV-GV) 240S2x240M4 oder Verteilerschränke beispielsweise 28 28 LWL - Panel (EV-GV) 240S2x240M4 können bzw. brauchen erst nach Verga- 27 27 LWL - Panel (EV-GV) 240S2x240M4 be des Auftrages erfolgen. 26 26 24 x Kat-6a • Der Zeitpunkt zur exakten Planung und 25 25 50 Ports Felder 4Pin-Belegung 24 24 Kabelführung, Fachboden, Steckdosen, etc. Festlegung von wichtigen Einzeldetails 23 23 Steckdosenleiste hinten wird relativ weit nach hinten geschoben 22 22 USC 3kVA in die Werk- und Montageplanung. 21 21 Reserve • Dies ist eine seit Jahrzehnten bekannte 20 20 19 19 Verfahrensweise und wird von jedem be- 18 18 herrscht. Selbst kleinere Installationsun- 17 17 ternehmen können mit dieser Methodik 16 16 arbeiten. 15 15 14 14 13 13 Die Nachteile: 12 12 • Es existiert ein großes und unhandliches 11 Kabelführung 11 Abstimmungspotenzial u.a. bei Ände- 10 IT-H2.1-VP02-VS04 10 9 Kabelführung 9 rungen durch den Architekten, Ände- 8 IT-H4.1-VP04-VS05 8 rungen der Raummöblierungen, Ände- 7 IT-H10.0-VP01-VS02 7 rung der Fachplanungen von Trassen, 6 Kabelführung 6 Rohren, Kanälen etc… 5 5 4 4 • Dies führt zu intensiven – zumeist per- 3 USV 3 sönlichen – Abstimmungen in Form von 2 2 viele Planungs- und Baubesprechungen 1 Servicesteckdose 1 mit komplizierten, häufig nicht klar defi- nierten Freigabeprozessen. • Es besteht das Risiko, dass schwer- Abbildung 3: Beispiel für einen Schrankaufbauplan wiegende, kaum korrigierbare Abwei- chungen zwischen Umsetzung und Pla- planung ist die Darstellung der Verbin- Zusammenfassung nung die Folge sind. dungen zwischen den unterschiedlichen Verkabelungsplanung traditionell • Die Planungsergebnisse (Ausführungs- Elementen der Verkabelung. Insbeson- planung, Werk- und Montageplanung) dere die grafische Darstellung der Primär- Planungsergebnisse bei der klassischen und Revisionsdokumentation lassen sich und Sekundärverkabelung in Form eines Planung basieren zu einem sehr groß- nur eingeschränkt in ein Facility Manage- Strangschemas oder „Kabelspinne“ ist von en Teil auf Zeichnungen. Damit lassen ment übernehmen. großer Bedeutung. Die Topologie mit allen sich bereits sehr gut Kostenkalkulationen Stärken und Schwächen wird sichtbar, die durchführen, es lassen sich Ausschrei- IT-Verkabelungsplanung nach BIM Qualität der Verbindungen (Medium, Län- bungsunterlagen (oder Pflichtenhefte) er- ge, Faseranzahl etc.) lässt sich durch den stellen und letztendlich lassen sich die Alle oben beschriebenen Beispiele der tra- eigentlichen Nutzer der Verbindungen (den ausführenden Installationsunternehmen in ditionellen Planung bezogen sich auf einen Planern der Switches) beurteilen. die Lage versetzen, eine konkrete Werk- 2D-Ansatz, selbstverständlich lassen sich und Montageplanung zu erstellen, welche viele Planungsergebnisse auch in 3D-Form Das Strangschema ist ein wesentliches auf der Baustelle an den Monteur weiter- darstellen (Grundrisse, Schnitte, Schran- Element in den frühen Planungshasen gegeben werden kann. Folgende Vorteile kaufbauten), was aber durch seine Kom- „Vor- und Entwurfsplanung“. Sie sind im der typischen Ausführungsplanung sind plexität eher selten vorkommt. Diese 3D- Verhältnis zu anderen Fachplanern weitest- hervorzuheben: Darstellung ist aber noch kein BIM. Bei gehend konfliktfrei und bedürfen keines BIM werden die zu planenden Objekte (in hohen Abstimmungsbedarfes. • Eine Minimalisierung der Planungser- unserem Fall: Objekte der IT-Verkabelung) Jetzt Leser werden! Wenn Sie aktuelle Artikel kostenlos und zeitnah erhalten möchten, können Sie den Netzwerk-Insider hier abonnieren: www.comconsult-research.de/insider/
Der Netzwerk Insider Systematische Weiterbildung für Netzwerk- und IT-Professionals Neben den hier genannten Produkten von Autodesk und Nemetscheck bieten weitere Hersteller sicher vergleichbare Software EV an. Dieser Artikel beschreibt jedoch die IT-H4.2- erste Erfahrung von ComConsult mit BIM, VP04 daher können über weitere Produkte keine Aussagen getroffen werden. GV EV Wie muss man sich jetzt den Einsatz die- ser Werkzeuge konkret vorstellen? Kom- men wir wieder zurück zu unserem zuge- EV IT-H4.2-VP02 geben sehr vereinfachten Planungsziel. IT-H4.1- Angestrebt wird eine ausführungsreife VP01 Festlegung der räumlichen Lage von zu in- stallierenden Objekten der Kommunikati- onsverkabelung, dies könnte z.B. sein: EV IT-H4.1- • Datenkabel (optional) VP02 • Verteilerschränke • Datendosen EV EV • Kabelführungssysteme IT-MB.1- IT-H4.1- VP01 Eine Planung der Objekte völlig unabhän- VP03 gig von den anderen Gewerken führt u.U. zu Kollisionen oder Fehlplanungen, des- EV halb sieht man bei BIM eine erzwungene IT-H4.2- Abhängigkeit von anderen Objekten vor. Beispielsweise sind Dosen mit der Wand „verbunden“ bzw. verknüpft und jede Än- Abbildung 4: Ausschnitt einer Kabelspinne Sekundärverkabelung derung der Wand hat Folgen für die Dose. Ergänzt werden diese Objekte mit vielen nicht gezeichnet, sie werden modelliert, ist die Möglichkeit zum Anforderungs- begleitenden Informationen, diese Infor- dazu lassen sich z.B. zwei Werkzeuge in austausch der verschiedenen Gewerke. mationen werden nicht dem Zeichenobjekt Kombination nutzen. dRofus als zentrale Datenbank muss da- zugeordnet (wie beim klassischen CAD), bei vom Projekt gestellt werden. Der Zu- sondern sie fließen direkt in einer Daten- Revit von Autodesk liefert ein paramet- gang für alle Gewerke erfolgt über ein bank ein und können demzufolge deutlich risches Gebäudemodell für Architekten Web-Interface. umfangreicher sein (siehe Abbildung 5). und Ingenieure und ermöglicht die visu- elle Darstellung der Objekte aus der Da- tenbank. Sämtliche Pläne, Grundrisse, Ansichten und die 3D-Darstellungen sind darin enthalten. Reports können da- mit erzeugt werden, um u.a. automati- sierte Abfragen zu erzeugen (z.B. Men- genermittlungen). Für die IT-Planung eher ohne Bedeutung ist, dass Berech- nungsalgorithmen enthalten sind (z.B. Berechnung von Belüftungen). Revit selbst ist auch eine Datenbank, in der die Informationen zu den einzelnen Ob- jekten enthalten sind. Bei sehr großen Projekten kann es erforderlich sein, dass diese und weitere Informationen in einer externen Datenbank gepflegt werden. Bei dRofus von Nemetschek-Group wer- den datenbankbasierend die verwen- deten Objekte definiert und Festlegung der Eigenschaften getroffen (z.B. ei- ner Datendose). Sämtliche Räume wer- den definiert inkl. Festlegung der Funkti- onen und Inhalte, ähnlich zu klassischen Raumbüchern. Ein wichtiges Merkmal Abbildung 5: Zusatzangaben im BIM bei einem IT-Verteilerschrank Jetzt Leser werden! Wenn Sie aktuelle Artikel kostenlos und zeitnah erhalten möchten, können Sie den Netzwerk-Insider hier abonnieren: www.comconsult-research.de/insider/
Der Netzwerk Insider Systematische Weiterbildung für Netzwerk- und IT-Professionals Konkret heißt das: Jeder Raum in einem Kommunikationsanschlüsse? Dies hängt etc. etc.) die Anforderung „es benötigt eine Gebäude wird im Modell mit IT-Kompo- von der Gebäudeart ab. Beispielsweise Anzahl von IT-Ports“ zuzuordnen, diese An- nenten ausgestattet (mit Hilfe von dRofus), lassen sich in einem Bürogebäude rela- zahl fügt der Nutzer bzw. der zugehörende der direkt die Beziehung der IT-Komponen- tiv einfach Regelwerke erstellen, wie z.B. spezielle Fachplaner des Gerätes zu, nicht ten zu vielen im Raum befindlichen „frem- ein 2-Personen-Büro auszustatten ist. Da- unbedingt der IT-Fachplaner. In Abbildung den“ Objekten berücksichtigt (zunächst mit bekommen alle diese Räume diesel- 8 ist eine solche Eingabemaske darge- betrachten wir nur Verkabelungskompo- be IT-Ausstattung. Schwieriger wird es bei stellt. Uns interessiert konkret nur der ganz nenten, keine IT-Komponenten wie Swit- „besonderen“ Räumen, bei denen z.B. rechte Teil: Hier trägt der medizinische Nut- ches, Drucker o.ä.). Im Endergebnis wird ein spezieller Nutzer die Anzahl vorge- zer beispielsweise ein, wie viele LAN-Ports z.B. eine Datendose sofort einer Wand zu- ben muss. Dies können Labore in Uni- er für dieses Gerät braucht. Er kann so- geordnet (über Revit), auf oder in der die- versitäten sein, einfache Küchen, Bespre- gar eintragen, ob er PoE benötigt. Dies hat se Dose montiert werden soll. Ideallfall chungsräume, Räume mit Elemente der keinen Einfluss auf die Verkabelung, aber bzw. Wunschvorstellung: Bewegt sich die- Gebäudeleittechnik o.ä. Eine ganz beson- möglicherweise später auf die Planung des se Wand in der Planung, so wandert die dere Herausforderung ist die Planung in Access-Switches. Dose direkt mit. Wenn alle im Raum vor- Krankenhäusern und sie eignet sich gut, gesehenen Elemente geplant wurden, die Komplexität bei solchen Planungen Wenn für alle im Gebäude einzubrin- lassen sich sehr eindrucksvolle 3D-Rau- darzustellen. genden Geräte mit Hilfe solcher Masken mansichten machen, die mit 360-Grad- die benötigte Portanzahl erfasst worden ist, Techniken gedreht werden können. Ist ein Wir alle können uns gut vorstellen, dass es lässt sich mit BIM sehr einfach ermitteln, solches Modell komplett, kann man virtu- sehr unterschiedliche Räume zur Behand- wo wie viele Ports benötigt werden. Der IT- ell durch das Gebäude „gehen“ und sich in lung von Patienten gibt und in jedem sehr Verkabelungsplaner kann konkret in jedem jedem Raum die Dosen ansehen. unterschiedliche medizinische Geräte mit Raum dafür sorgen, dass ausreichende Anforderungen an einen IT-Anschluss vor- Dosen mit diesen Ports vorhanden sind; In der beispielhaften 3D-Ansicht eines me- zusehen sind. Diese Anzahl kann nur der zunächst völlig unabhängig von der Lage dizinisch genutzten Raumes (Abbildung 6) Nutzer (bzw. ein beauftragter medizinischer der Anschlüsse. sind deutlich erkennbar Möbelelemente, Fachplaner) festlegen! Bei der klassischen technische Geräte für medizinische Be- 2D-Planung müsste dieser Nutzer für je- Wir alle wissen aber: Das Charakteristikum treuungen und erst bei genauem Hinse- den Raum eintragen, was er dort benötigt einer „anwendungsneutralen Kommunika- hen können z.B. Objekte gesehen werden, (zeichnerisch oder in Raumbüchern/Raum- tionsverkabelung“ nach EN 50173 besteht die Datendosen als Teil der Tertiärverkabe- listen). Bei BIM gibt es die Möglichkeit, je- darin, dass die Bereitstellung von Datenan- lung sein könnten. Würde man diese nä- dem im Raum einzubringenden Objekt schlüssen unabhängig von den aktuell vor- her heran zoomen, wären sie deutlich bes- (Drucker, medizinisches Gerät, Display, PC, liegenden Nutzeranforderungen sein muss ser erkennbar, sowohl in Form wie auch in exakter Lage (Detail: Deckeneinheit). Es wird aber auch sofort nachvollziehbar: Be- wegt man sich durch den virtuellen Raum, so können in „unserem“ Falle nur die Do- sen gesehen werden, die nicht durch Mo- biliar verdeckt werden bzw. man muss ge- zielt die störenden „Layer“ ausblenden. Damit ein solches Ergebnis geliefert wer- den kann, benötigt der IT-Fachplaner konkrete Angaben. Als erstes gehen wir davon aus, dass im Rahmen der Entwurfs- planung die wichtigsten technischen Para- meter festgelegt wurden: Verteilerräume, Übertragungsqualität des Anschlusses/ Steckergeometrie und Kabelqualitäten stehen fest. Benötigt werden weitere An- gaben von Dritten zu • Anzahl der Kommunikationsanschlüsse, • Horizontale und vertikale Lage der An- schlüsse im Raum. Beides kann der Fachplaner alleine nicht liefern, bei einer guten Planung werden die IT-Abteilung und ggf. die verschiedenen Nutzer involviert. Wie erfährt der IT-Fachplaner die Anzahl der im jeweiligen Raumtyp benötigten Abbildung 6: 3D-Ansicht eines für medizinische Zwecke genutzten Raumes Jetzt Leser werden! Wenn Sie aktuelle Artikel kostenlos und zeitnah erhalten möchten, können Sie den Netzwerk-Insider hier abonnieren: www.comconsult-research.de/insider/
Der Netzwerk Insider Systematische Weiterbildung für Netzwerk- und IT-Professionals und grundsätzlich weitere Anschlüsse in Gebäudetyp mehrere hundert Räume sein, den Räumen vorzusehen sind, die ggf. in die alle einzeln „geplant“ werden müssen. Zukunft vielleicht irgendwo gebraucht wer- Im Endergebnis kennt der IT-Fachplaner den. Eine reine Nutzeranforderungsbe- die Grundmengen pro Flächen/Raumein- trachtung würde z.B. keine Datenanschlüs- heit plus die oben beschriebenen beson- se für Access Points vorsehen: ein Nutzer deren Nutzerports, beide muss er konso- fordert ein WLAN, keine Access Points. lidieren und weiß damit die exakte Anzahl Demzufolge müssen Räume neben den pro Raum (Flächeneinheit); siehe Abbil- konkret benötigten Nutzerports weitere An- dung 2. Dies ist keine Besonderheit von schlüsse erhalten (anwendungsneutral und BIM, der Unterschied wird nachfolgend be- flächendeckend). schrieben. Damit verbunden ist ein wichtiges Pro- Wie wir gesehen haben reicht das Wis- zessproblem, was zu klären ist: Wie stellt sen, „wie viele Ports in welchem Raum Abbildung 7: 3D-Ansicht einer für medizinische man sicher, dass durch einen speziellen benötigt werden“ bei einer kollisionsmini- Zwecke genutzten Deckeneinheit Nutzer geforderte Ports dann auch in der mierten Planung nicht aus. Im nächsten Grundausstattung des Raumes enthal- Schritt muss - und das unterscheidet die Raumtyp im Modell die Datendosen plat- ten sind bzw. nicht doppelt mitgezählt wer- BIM-Planung von der klassischen Metho- ziert, dies kann über entsprechende Ein- den? Beispiel: Ein Mitarbeiter in einem Ein- de - sehr frühzeitig festgelegt werden, an träge in den Datensätzen erfolgen (Einga- Personenbüro benötigt einen RJ45-Port welcher Stelle im Raum die Datendose zu be von Höhenangaben), aber auch durch für seinen Drucker und trägt diesen in die platzieren ist. Die Werk- und Montagepla- klassische Drag-and-Drop-Technik. Dabei BIM-Eingabemaske des Druckers ein. Die nung des Installationsunternehmens kann werden die Datendosen direkt „verknüpft“ IT-Abteilung plant grundsätzlich für ein Ein- nicht abgewartet werden. Grundsätzlich mit den Montageorten (z.B. einer Hohl- Personenbüro 3 Datenanschlüsse ein, u.a. kann nur der Nutzer der IT-Ports beur- raumwand) und die Dosen haben automa- soll einer für mögliche Drucker vorgese- teilen, wo die beste Lage ist. Nutzer sind tisch in der Objektinformation eine Angabe hen werden. Damit darf der RJ45-Port des grundsätzlich: zur Lage als Parameter. Sie werden nicht Druckers nicht zusätzlich geplant werden, einfach „reingezeichnet“! Die Objekte (z.B. denn sonst würde der Raum 4 RJ45-Ports • „Spezialnutzer“ z.B. TGA/GLT oder in Dosen) werden i.d.R. in der Grundrissan- bekommen. Aber es stellt sich die Frage, unserem Beispiel auch Medizintechniker sicht positioniert und die Höhe im Raum ob das allen Beteiligten klar ist? Erste Pro- → jede Dose ist vermutlich anders zu über Eingabe in einem Datenfeld festge- jekterfahrungen der ComConsult Beratung platzieren legt. Idealerweise hat man mehrere An- und Planung sind da leider anders. sichten und Schnitte parallel geöffnet. Bei • IT-Abteilung (Nutzung eines Regel- Positionsänderung eines Objektes werden Kommen wir zurück zur Planung bzw. werkes: „In der Regel wird jede Dose alle Ansichten automatisch aktualisiert. Die Festlegung der Anschlüsse in den Räu- eines Arbeitsplatzes wie folgt platziert“) Abbildung 10 basiert auf der Darstellung men einer Etage. Ein Architektengrundriss Abbildung 6 und es wurden alle „überflüs- (klassischer 2D-CAD-Grundriss) mit Räu- Diese sogenannte „Verortung“ der An- sigen“ Informationen (bei CAD nennt man men liegt vor und im Idealfall gibt es viele schlüsse ist in einem 2D-Plan nur unzu- das z.B. Layer) ausgeblendet, so dass im Raumtypen mit hohem Wiederholungsfak- reichend möglich, sie wird bei der traditio- „gefilterten“ 3D-Modell die Lage deutlich tor, z.B. viele Ein-Arbeitsplatz-Büros exakt nellen Planung durch direkte Abstimmung zu sehen ist. Prinzipiell wäre damit schon des gleichen Typs. In der Leistungsphase mit den ausführenden Firmen fortgeführt das Ziel erreicht, eine Dokumentation zu 3 „Entwurfsplanung“ wurde z.B. die Anzahl (Werk- und Montageplanung). Denkbar erstellen, auf deren Basis ein Monteur die der IT-Ports als Grundausstattung für ty- wären Wandansichten bereits während der Datendosen montieren könnte. pische Räume festgelegt und eine Kalkula- IT-Fachplanung, diese werden aber nur tionsregel für Access Points. Für besonde- selten verwendet, da der damit verbun- Diese beispielhafte Darstellung darf nicht re Raumtypen aber muss in Abstimmung dene zeichnerische Aufwand sehr hoch ist. darüber hinwegtäuschen, dass es pro mit der IT-Abteilung die Anzahl individu- Raumtyp (Raumblatt) sehr viele Darstel- ell festgelegt werden. Dies können je nach Anders bei BIM, hier werden bei jedem lungsformen/Ansichten gibt (im konkreten Abbildung 8: Beispiel: Eingabemaske für ein medizinisches Gerät Jetzt Leser werden! Wenn Sie aktuelle Artikel kostenlos und zeitnah erhalten möchten, können Sie den Netzwerk-Insider hier abonnieren: www.comconsult-research.de/insider/
Der Netzwerk Insider Systematische Weiterbildung für Netzwerk- und IT-Professionals Projekt bis zu 9 Darstellungen wie z.B. Grundriss, Deckenspiegel, Wandansicht, Schnitte, 3D-Darstellung), die mehr oder weniger einfach erzeugt werden können. Die bereits gezeigte Wandansicht (Abbil- dung 9) lässt sich ebenfalls so nach einer vollständigen BIM-Planung für alle Räume und alle Wände generieren. Level of Detail Die Anzahl und Lage der ins BIM-Modell einzubringenden Objekte muss festgelegt werden, das wurde oben beschrieben. Zu- sätzlich ist natürlich auch festzulegen, wie dieses Objekt im Modell/Plan dargestellt werden soll. Es muss frühzeitig entschie- den werden, wie die einzubringenden Ob- jekte aussehen bzw. mit welchen Zusatz- informationen sie zu versehen sind. Diese Elemente (sogenannte „Artikel“ bei DRo- fus bzw. „Familien“ bei Revit) lassen sich in sehr unterschiedlichen Genauigkeitsdar- stellungen in eine Planung einbringen. Bei BIM beschreibt das „Level of Detail“ die Darstellungsgenauigkeit wie auch die Ge- nauigkeit der Position und Orientierung. Es gibt bei der Planung 4 Abstufungen, LOD1 Abbildung 9: Beispiel Wandansicht bis LOD4 (oder auch LOD100 bis LOD400). Je nach Planungsphase werden verschie- chende Informationen bzw. Anforderungen und Elektro bereits enthalten. Der IT-Be- dene LOD gefordert, LOD300 bei der Aus- frühzeitig und klar in den Ausschreibungs- reich ist jedoch noch schwach besetzt. führungsplanung und LOD400 bei der unterlagen zu kommunizieren, sonst ist die Man kann in Revit auf Basis von Vorlagen Werk- und Montageplanung. Gefahr einer Fehlkalkulation insbesondere eigene Familien selbst erstellen und ent- in der Anfangsphase der BIM-Einführung sprechende Parameter definieren. Des Wie bereits oben beschrieben hat ein ho- für die anbietenden Firmen sehr groß. Weiteren bieten einzelne Hersteller von IT- hes LOD zur Folge, dass das zu verortende Komponenten bereits ihre Produkte zum Objekt bereits maßstäblich dargestellt Standard-Familien sind in Revit für HKLS Download an, so dass die Objekte in das und positioniert werden muss. Nehmen Sie eine Datendose mit einem Kanten- maß von ca. 80x80 mm und setzen dieses in das BIM-Modell, dann können Sie da- von ausgehen, dass in einem ausgedruck- ten Grundriss im Maßstab 1:50 diese Ob- jekte nicht mehr erkennbar sind → diese Darstellung ist für einen Monteur ungeeig- net. Diesem Problem begegnet BIM z.B. mit einer Methodik, bei der ein automa- tischer Wechsel der Symbol-Form für das Objekt in der 3D-Betrachtung („echtes“ Objekt), in der 2D-Grundrissbetrachtung (z.B. DIN-Symbol) oder in der Wandansicht („echtes“ Objekt) erfolgt. Interessantes Szenario: Ein Monteur nimmt auf die Baustelle den ausgedruckten 1:50-Grundrissplan mit und versucht darin zu erkennen, wie er die Dose zu montieren hat. Er erkennt weder die Dose noch die Montagelage, ggf. muss über die Mitnah- me eines Tablets nachgedacht werden, mit dessen Hilfe er auf die aktuelle BIM-Pla- nung bzw. BIM-Datenbank zugreifen kann. Es wird Aufgabe der Planer sein, entspre- Abbildung 10: Ansicht mit losgelösten elektrotechnischen Objekte Jetzt Leser werden! Wenn Sie aktuelle Artikel kostenlos und zeitnah erhalten möchten, können Sie den Netzwerk-Insider hier abonnieren: www.comconsult-research.de/insider/
Der Netzwerk Insider Systematische Weiterbildung für Netzwerk- und IT-Professionals BIM-Modell importiert werden können. Bei- der abhängigen Gewerke miteinander ComConsult-eigene Erfahrungen führen spiel: Schrankhersteller Rittal. Diese Ob- harmonisiert. zum Ergebnis, dass mit einem hohen Ein- jekte sind teilweise auch in verschiedenen arbeitsaufwand in der Anfangsphase von Detailierungsgraden erhältlich, wobei je- BIM und die langfristige Auswirkung auf BIM zu rechnen ist, BIM erfordert doch die niedrigste Stufe schon sehr de- die Fachplanung tailreich ist und sich von der hohen Stufe Die Honorarbetrachtung des Fachplaners • ein vollständiges methodisches Umdenken, nur um Nuancen unterscheidet (Bsp.: Boh- wird erheblich durch die Verschiebung der rungen in den Schrankprofilen). Genauigkeitsanforderungen innerhalb des • die Akzeptanz, dass die IT-Planung bei 9-stufigen Leistungsphasenmodells be- der Gesamtplanung eines Neubaus nur Die ersten Erfahrungen von ComConsult einflusst, unabhängig von dem sehr stark eine - bedauerlicherweise weiterhin - sind, dass diese Objekte in der Ansicht zwar umstrittenen Mehraufwand einer BIM-Pla- sehr untergeordnete Rolle spielt, beeindruckend genau sind, aber sehr viel nung. Dazu zwei extreme Standpunkte bei Speicher und Rechenkapazität benötigen. der öffentlichen Diskussion: • die Akzeptanz, dass die IT-Planung im Aufgrund dessen sind in einem aktuellen gesamten Terminplan häufig erst sehr Projekt von Herstellern angebotene Familien • Der Planungsaufwand bei BIM ist der spät berücksichtigt wird und sich dem- nicht gewünscht, bzw. nicht zugelassen. selbe wie bei der klassischen Planung, zufolge immer wieder, vor allem kurzfri- ein Mehraufwand ist nicht gegeben. stig anpassen muss, Sonderrolle IT-Fachplanung Bei der Betrachtung der IT-Fachpla- • Die Planung nach BIM lässt sich über- • die Akzeptanz, dass aus Sicht der ande- nung in Zusammenhang mit BIM muss haupt nicht mit dem aktuellen HOAI-Mo- ren Fachplaner die Erwartung besteht, bewusst werden, dass diese Fachpla- del abdecken, es sind Zusatzleistungen IT-Ports müssen einfach da sein, wie die- nung in einer benachteiligten Position vertraglich zu vereinbaren und honorar- se da hinkommen ist egal, erfolgt. Warum? Dosen mit IT-Ports be- technisch zu bewerten. finden sich in den meisten Fällen nicht • zur Kennnis zu nehmen, dass BIM nicht weit entfernt von den 230-Volt-Anschlüs- Einigkeit herrscht weitestgehend darü- mit der Abnahme der Verkabelung zu sen. Im Gegenteil, sehr häufig werden in ber, dass eine Verschiebung des Pla- Ende ist. Befestigungseinheiten wie z.B. Boden- nungsaufwands von den hinteren tank, Geräteeinbaukanäle o.ä. die Daten- Planungsphasen in die vordere Pla- BIM zu Ende gedacht dosen direkt neben den Schuko-Steck- nungsphasen erfolgen wird (siehe Abbil- dosen gesetzt. Gerade bei Neubauten dung 13). Damit hätte BIM ggf. eine völ- Der vorliegende Artikel setzte den Schwer- ist es aber so, dass die Elektroplanung lig andere Bewertung der HOAI-Phasen punkt auf die Planung einer IT-Verkabe- im Vergleich zur IT-Planung das „leiten- zur Folge, was möglicherweise zu einer lung bis zur Übergabe der Planungsdoku- de“ Gewerk darstellt, dies bedeutet: Die Überarbeitung der aktuellen HOAI führen mentation an die ausführenden Firmen. Es Elektroplanung erfolgt zuerst und häufig könnte. Hier gehen die Meinungen sehr wäre aber zu kurz gedacht, BIM als reines unabhängig von der IT-Planung. Kabel- weit auseinander, ob und wie BIM bei der Planungswerkzeug zu sehen. Ein wei- führungssysteme wie auch Befestigungs- Honorarkalkulation zu berücksichtigen teres wesentliches Element ist die Über- einheiten werden häufig vom Elektropla- ist. Da gibt es z.B. den Ansatz, BIM als führung eines „BIM-Planungsmodells“ in ner festgelegt und anschließend kann besondere Leistung separat zu kalkulie- ein „BIM-Betriebsmodell“. Gemeint ist da- der IT-Planer ggf. diese Systeme mitnut- ren (Internet: siehe „Leistungsbild Tech- mit, dass auf die im BIM geplanten Objekte zen. Damit er diese nutzen kann, muss nische Ausrüstung BIM“ von Kapellmann auch während des späteren Betriebs z.B. aber die Elektroplanung vollständig und Rechtsanwälte). durch das Facility Management zugegrif- abgeschlossen sein; wie soll ein durch andere geplanter und verorteter Geräte- einbaukanal im Sinne des BIM-Modells genutzt werden, wenn dieser nicht final festgelegt worden ist (Zur Erinnerung: Festlegung im Sinne von Typ und Lage!). Damit kann eine kollisionsminimierte BIM-IT-Planung erst nach der finalisierten BIM-Elektroplanung erfolgen. Die in der Praxis erlebten Folgen: • Die IT-Planung unterliegt einem sehr ho- hen Maß an Nacharbeitungen, abhängig vom Status der Elektroplanung. • Bei Terminabhängigkeiten in großen Pro- jekten ist der terminliche Spielraum der IT-Fachplanung sehr klein. Die Planung läuft teilweise „auf den letzten Drücker“. • Es muss frühzeitig ein Prozess entwi- ckelt werden, der diese stark voneinan- Abbildung 11: Beispiele für unterschiedliche LOD Quelle: revittutorials.info Jetzt Leser werden! Wenn Sie aktuelle Artikel kostenlos und zeitnah erhalten möchten, können Sie den Netzwerk-Insider hier abonnieren: www.comconsult-research.de/insider/
Der Netzwerk Insider Systematische Weiterbildung für Netzwerk- und IT-Professionals fen werden kann. Beispiel: Man stelle sich vor, dass eine Datendose viele Jahre nach der Abnahme der Verkabelung beschä- digt würde und das Facility Management eine neue Dose inkl. der damit verbun- denen Leistungen nachbestellen müsste. Ein im Modell erfasstes Objekt „Datendo- se“ mit all seinen Attributen / Eigenschaf- ten könnte viel einfacher geordert werden. Zur Sicherstellung eines optimalen Be- triebs des Gebäudes wären also sämtliche Bestandteile des Gebäudes in einer Daten- bank zu erfassen, auch die Teile der Daten- verkabelung. Doch wie weit bricht man die Objektauflösung herunter? Wird jedes Teil- element eines IT-Verteilerschrankes in BIM erfasst? Jedes Rangierfeld? Jede Kupp- lung? Jedes Mittelstück? Jeder Lüfter? Je- des Klimagerät? Stand heute würde eine Installationsfirma bei der traditionellen Verfahrensweise mit Abbildung 12: Beispiele für unterschiedliche LOD bei einem 19“-Schrank (links Rittal, rechts ComCon- Ende der Leistung eine sogenannte Revi- sult-Konstruktion) sionsdokumentation abliefern, die im We- sentlichen aber nur eine Anpassung der Fazit falsch. Insbesondere die Kollisionspla- Ausführungsplanung (des Fachplaners) nung erfordert eine intensive und häu- bzw. der Werk- und Montageplanung (der Der Artikel des Autors gibt die Erfah- fige Abstimmung mit den unterschied- Installationsfirma) darstellt. Dies sind über- rung eines IT-Fachplaners im Umgang lichsten Gewerken. wiegend zeichnerisch erfasste Dokumente, mit der BIM-Planung einer anwen- keine modellierte Objekte mit zugewie- dungsneutralen Kommunikationsverka- BIM lässt sich nicht „so nebenbei“ ma- senen, betriebsrelevanten Eigenschaften belung wieder. Der dabei vordergrün- chen, es fordert personelle Ressour- oder Zusatzinformationen. dig gewonnene Eindruck besteht darin, cen, die in diesem Umfang bei traditio- dass ein völliges Umdenken einherge- nellen Planungen nicht notwendig sind Randnotiz: Planung der aktiven hend mit einem extremen Know-How- (zumindest in der Anfangsphase). Bei Netzwerk-Komponenten Aufbau erforderlich ist. Ein zeitnahes der Kalkulation der Planungsleistung ist und frühzeitiges Zusammenarbeiten mit davon auszugehen, dass eine deutliche Sehr komplexe Anlagen der Gebäude- anderen Gewerken sowie eine deutlich Verlagerung der Leistungsanteile aus technik (z.B. Energieversorgung) werden präzisere Schnittstellendefinition sind der Leistungsphase 5 „nach vorne“ in mit Hilfe von BIM geplant (also model- im Vergleich zur traditionellen Planung die Leistungsphase 3 stattfinden wird. liert), diese Anlagen bestehen nicht nur zwingend erforderlich. Die Planung da- Insgesamt besteht der Eindruck, dass aus Kabeln, sondern beinhalten auch die rauf zu reduzieren, dass es doch nur die IT-Fachplanungen mit BIM, zumin- unterschiedlichsten elektronischen Ele- darum geht, ein paar Datendosen in ei- dest in Deutschland, noch ganz am An- mente, die steuern, messen und regeln. ner Datenbank zu platzieren, ist völlig fang stehen. Selbstverständlich werden auch diese elektronischen Elemente mit Hilfe von BIM geplant/erfasst. Doch wie ist das bei einem „Datennetzwerk“? Kann man tat- sächlich die BIM-Planung einfach auf die Verkabelung reduzieren? Zu überlegen wäre, ob auch ein im Verteilerschrank eingebauter Switch, der ein wesentliches Element der Anlage „Lokales Netzwerk“, modelliert werden muss. Auch die darin enthaltenen Netzwerk-Karten? Für den Fall, dass dies gefordert werden würde: Gibt es überhaupt entsprechende Objekt- Modelle bei den Herstellern? Es ist also zu vermuten, dass die BIM- Planung einer kompletten Anlage „Loka- les Netzwerk“ noch sehr in den Kinder- schuhen steckt und noch viele Fragen zu Abbildung 13: Darstellung der Verlagerung von HOAI-Leistungen klären sind. Quelle: Küpper und Partner, Projektmanagement BIM Champion Jetzt Leser werden! Wenn Sie aktuelle Artikel kostenlos und zeitnah erhalten möchten, können Sie den Netzwerk-Insider hier abonnieren: www.comconsult-research.de/insider/
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