DER NETZWERK INSIDER - COMCONSULT

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DER NETZWERK INSIDER - COMCONSULT
Der Netzwerk Insider
                           Systematische Weiterbildung für Netzwerk- und IT-Professionals

        Planung der IT-Verkabelung in
           BIM, erste Erfahrungen
                                                     von Hartmut Kell
                                                                                             Hartmut Kell kann bis heute auf eine mehr als
                                                                                             20-jährige Berufserfahrung in dem Bereich
                                                                                             der Datenkommunikation bei lokalen Netzen
                                                                                             verweisen. Als Leiter des Competence Center
                                                                                             IT-Infrastrukturen der ComConsult GmbH hat er
                                                                                             umfangreiche Praxiserfahrungen bei der Planung,
                                                                                             Projektüberwachung, Qualitätssicherung und
                                                                                             Einmessung von Netzwerken gesammelt und ver-
                                                                                             mittelt sein Fachwissen in Form von Publikationen
                                                                                             und Seminaren.

Alle Leser des Netzwerk Insiders, die                     BIM, was ist das?                  Software und die Planung zunächst los-
mit der Planung von anwendungsneu-                                                           gelöst von Zeichnungen direkt in ein Bau-
tralen    Kommunikationsverkabelungen         Die einleitende Definition nach Wikipedia      werksmodell erfolgt. Diese Bauwerksmo-
in Neubauten zu tun haben, werden sich        ist: „Der Begriff Building Information Mode-   delle stellen eine Informationsdatenbank
über kurz oder lang mit einer neuen „Pla-     ling (kurz: BIM; deutsch: Bauwerksdaten-       dar, um im Planungsprozess u.a. ver-
nungsmethodik“ namens BIM ausein-             modellierung) beschreibt eine Methode          schiedene Lösungsvarianten darzustel-
andersetzen müssen, insbesondere bei          der optimierten Planung, Ausführung und        len, Entscheidungen durch Veranschau-
komplexen, großen Neubauten. Der An-          Bewirtschaftung von Gebäuden und an-           lichung zu vereinfachen, Mengen und
teil an BIM-Planung liegt zwar nach all-      deren Bauwerken mit Hilfe von Software.        Kosten durch Extraktion von großen Da-
gemein veröffentlichten Zahlen heute in       Dabei werden alle relevanten Bauwerks-         tenmengen zu ermitteln. Dabei erfolgt der
Deutschland bei unter 1%, aber das Land       daten digital modelliert, kombiniert und er-   Einsatz beginnend bei der ersten Vorpla-
Nordrhein-Westfalen wird beispielsweise       fasst. Das Bauwerk ist als virtuelles Modell   nung bis hin zur Inbetriebnahme.
ab 2020 dieses BIM als Planungsmetho-         auch geometrisch visualisiert (Computer-
de für staatliche Gebäude verpflichtend       modell).“                                      Eine Reduzierung von BIM auf eine reine
festlegen. Aus Sicht des Autors erfordert                                                    3D-Planung ist falsch, sie wird der Komple-
diese neue Planungsmethodik ein völ-          An dieser Stelle sei auf ein sehr einfaches    xität, mit der BIM eingesetzt werden kann,
liges Umdenken und betrifft nicht nur die     Video bei YouTube mit dem Namen „Was           nicht gerecht.
klassischen „großen“ Gewerke wie z.B.         ist Building Information Modeling (BIM)?
Architektur, Raumplanung, Möblierung,         BIM in 5 Minuten erklärt!“ hinzuweisen,           IT-Verkabelungsplanung traditionell
Lüftung, Stromversorgung o.ä., sondern        dieses macht den Sinn dieser Methodik an
auch die Planung der IT-Infrastruktur, ins-   einem einfachen Beispiel im Comic-Look         Um die Unterschiede bzw. Herausforde-
besondere die passive In-frastruktur.         recht anschaulich.                             rungen von BIM bei der Planung einer IT-
                                                                                             Verkabelung nachvollziehen zu können,
Im nachfolgenden Artikel werden die durch     Im Rahmen der Planung einer IT-Verkabe-        ist es zunächst notwendig, die bisher be-
den Autor „erfahrenen“ Unterschiede zur       lung ist BIM als ein Werkzeug zu sehen,        währte Planungssystematik zu verste-
traditionellen Planung beschrieben, Pro-      bei der traditionelle Planungsverfahren,       hen. Diese wird unter Berücksichtigung
bleme und Schwierigkeiten werden aufge-       die überwiegend auf Basis von Zeich-           von geringfügigen Abweichungen ver-
zeigt und die Konsequenzen für die Pla-       nungen erfolgen, ersetzt werden durch          mutlich für die meisten Projekte so ausse-
nung.                                         den Einsatz von datenbankbasierender           hen, wie nachfolgend auf Basis einer fast

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                                               • die Ermittlung von Kosten für das Pro-      • Welcher IT-Planer ist nicht schon ein-
        LP 1 - Grundlagenermittlung              jekt,                                         mal davon betroffen gewesen, dass der
                                               • die Ausarbeitung von mehreren tech-           durch den Architekten geplanten Eta-
                                                 nischen Lösungen und Festlegung der           genverteilerraum viel zu klein war und
  LP 2 - Vorplanung mit Kostenschätzung
                                                 „richtigen“ Lösung,                           damit den späteren Betrieb des Netzes
                                               • die Ermittlung einer ausführenden Fir-        erheblich beeinträchtigt (Stichwort: Zu-
                                                 ma (= Installationsunternehmen),              gänglichkeit der Schränke von vorne
                                               • die Erstellung von präzisen Montage-          und hinten).
          LP 3 - Entwurfsplanung                 plänen durch die ausführenden Firmen,       • Häufig kommt es vor, dass die Nut-
                                               • die installationstechnische Umsetzung         zungsform eines Raumes sich im Rah-
                                                 durch die ausführenden Firmen,                men der Planung massiv geändert hat
       LP 4 - Genehmigungsplanung              • die kaufmännische und technische Ab-          und dies dann zur Folge hat, dass zu
                                                 nahme der Installation.                       wenige/viele IT-Ports oder eine falsche
                                                                                               Position dieser Ports vorgesehen wur-
        LP 5 - Ausführungsplanung                                                              den. Beispiel: Aus einem 3-Mann-Büro
                                               Die in der HOAI beschriebenen, vom Pla-         wird ein Besprechungsraum, der jetzt ei-
                                               ner durch den Bauherrn eingeforderten           nen Display an der Raumtür und einen
                                               Planungsergebnisse sind allerdings sehr         Netzwerkanschluss an der Wand zur An-
      LP 6 - Vorbereitung der Vergabe
                                               grob und lassen ohne weitere vertrag-           bindung eines Bildschirms benötigt.
                                               liche Vereinbarungen sehr viel Spielraum
                                               zu. Eine Präzisierung ist durch eigenstän-    Während des Planungs- und Ausführungs-
     LP 7 - Mitwirkung bei der Vergabe         dige vertragliche Formulierung möglich        prozesses ist also häufig mit Konflikten zu
                                               oder auch durch Einforderungen von wei-       rechnen, die zeitnah abgestimmt werden
                                               teren Richtlinien, beispielsweise ist die     müssen, um sowohl Kosten- wie auch Ter-
          LP 8 - Bauüberwachung                VDI-Richtlinie 6026 „Dokumentation in         minrisiken zu minimieren.
                                               der technischen Gebäudeausrüstung - In-
                                               halte und Beschaffenheit von Planungs-,       Lassen Sie uns in die „traditionelle“ Pla-
                                               Ausführungs- Revisionsunterlagen“ zu          nung einer IT-Verkabelung einsteigen, wie
          LP 9 - Objektbetreuung
                                               nennen, die deutlich präziser beschreibt,     sie spätestens bei der Leistungsphase 5
                                               was in welcher Planungsphase in welcher       „Ausführungsplanung“ vorgenommen wird.
                                               Genauigkeit zu liefern ist.                   Nebenbei bemerkt: Im Vergleich zu ande-
                                                                                             ren Gewerken wie z.B. die Planung von Hei-
Abbildung 1: Planungsphasen der HOAI           Beschränken wir uns bei der weiteren Be-      zung/Lüftung/Sanitär/Klima (HLSK) oder
                                               trachtung auf die HOAI-Phasen 1-5, die        auch Elektro ist die Komplexität bei der IT-
30-jährigen Erfahrung vom Autor erläu-         im Wesentlichen den Grundstein für die        Verkabelung eher als gering einzustufen.
tert. Bei allen Erläuterungen und Verglei-     tatsächlich vom Installationsunternehmen      Die wichtigsten Planungsergebnisse sind
chen ist es wichtig zu verstehen, dass der     durchgeführte technische Realisierung le-
Schwerpunkt des Artikels auf der Planung       gen. Vereinfacht gesagt: Das technische       • Planungsunterlagen in Form von Grund-
einer IT-Verkabelung im Falle eines Neu-       Ziel der HOAI-Leistungsphasen 1 bis 5           rissen
baus gesetzt wird. Die Änderung einer          ist neben der Ermittlung von technischen      • Planungsunterlagen in Form von Schrank-
vorhandenen Verkabelung in einem Be-           Lösungen und den damit verbundenen              aufbauten
standsgebäude ist zumeist nicht so ein-        Kosten letztendlich die ausführende Fir-      • Planungsunterlagen in Form von ver-
fach mit BIM zu realisieren, da die Rah-       ma in die Lage zu versetzen                     schiedenen abstrakten grafischen Dar-
menbedingungen völlig anders sind.                                                             stellungen.
                                               • eine Werk- und Montageplanung vorzu-
Es gibt viele Planungsmodelle, in Deutsch-       nehmen (= Detailplanung in Form von                   Grundrissdarstellung
land hat sich in den letzten Jahrzehnten         Handlungsanweisungen an Monteure),
ein Leitfaden bewährt, der für Projekte im     • zu installieren,                            Beim klassischen Grundriss wird ein CAD-
öffentlichen Bereich häufig zu einer Pflicht   • die Installation auf Sicherstellung der     Programm genutzt. In einer 2-dimensio-
geworden ist und auch bei nichtöffent-           geforderten Funktionen zu prüfen,           nalen Darstellung - häufig mit bereits ent-
lichen Baumaßnahmen sehr oft zur An-           • eine Revisionsdokumentation abzulie-        haltener Möblierung - erfolgt eine je nach
wendung kommt: Die Honorarordnung für            fern.                                       Projektanforderung definierte „grobe“
Architekten und Ingenieure, kurz HOAI.                                                       Verortung der Anschlüsse (= Kommu-
Dieses Regelwerk beschreibt nicht nur Re-      Im Kontext des vorliegenden Artikels ist      nikationsdosen). Zumeist enthalten die-
geln zur Honorarermittlung zwischen Bau-       das Endergebnis der Installation die Be-      se Pläne noch keine Höhenangaben zur
herren und Planern, sie gibt auch in vielen    reitstellung einer anwendungsneutralen        Montage und man überlässt diese wei-
Fällen vor, welche Planungsergebnisse          Kommunikationsverkabelung. Die beson-         tere Präzisierung der ausführenden Firma
zu welchem Zeitpunkt zu liefern ist. Dabei     dere Problematik bei der Planung und          (baubegleitende Planung oder Werk-und
wird der gesamte Planungsprozess bis zur       späteren Ausführung ist die klare Definiti-   Montage-Planung). Auch eine Dosenbe-
Übernahme „des Gebauten“ durch den             on der Schnittstellen und Abgrenzung zu       schriftung erfolgt zunächst noch nicht,
Bauherren/Nutzer in 9 Phasen unterteilt.       „kollidierenden“ Gewerken. Beispiele für      sie ist häufig erst Gegenstand der Revisi-
Mit jeder Phase steigt die Genauigkeit der     alltägliche Konflikte:                        onsdokumentation. Das Beispiel in Abbil-
Planungsergebnisse und ermöglicht damit                                                      dung 2 macht Folgendes deutlich:

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                              Systematische Weiterbildung für Netzwerk- und IT-Professionals

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                                                                                                    lichkeit zu den Schränken?

                                                                                                  Es wird deutlich, dass bei einer starken
                                                                                                  Abhängigkeit der zu planenden IT-Objekte
                                                                                                  von anderen Gewerken (insbesondere Mö-
                                                                                                  belplanung und HLSK/Elektroplanung) der
                                                                                                  Abstimmungsprozess von erheblicher Be-
                                                                                                  deutung ist und bei der traditionellen Me-
                                                                                                  thode ein hohes Maß an Kommunikation
                                                                                                  zwischen allen Beteiligten erfordert. Heu-
                                                                                                  te benutzt man dazu in erster Linie Bespre-
                                                                                                  chungen und E-Mail-Kommunikation mit ei-
                                                                                                  ner - im besten Fall - zentralen Bearbeitung
                                                                                                  von CAD-Plänen (Stichwort: Dokumenten-
                                                                                                  Sharing über zentrale Plattformen wie z.B.
                                                                                                  PKM oder Conject). Fließt die Änderungs-
                                                                                                  information der in der Regel vorausge-
                                                                                                  henden Gewerke Möblierung/HLSK/Elektro
                                                                                                  nicht zeitnah an die IT-Fachplanung, so ist
                                                                                                  das Kollisionspotenzial hoch.

                                                                                                            Schrankaufbaupläne

                                                                                                  Die Darstellung des Schankaufbaus ob-
Abbildung 2: Beispiel für CAD-Darstellung der Tertiäranschlüsse                                   liegt in der Regel ausschließlich der IT-
                                                                                                  Fachplanung (was wird im Schrank wo
• Die Datendosen sind nur als blaue               • Im CAD-Plan so nicht erkennbar: Man           und wie montiert). Stimmen sich die Pla-
  Rechteck-Symbole dargestellt (Beispiel:           kann jedem einzelnen „Zeichenobjekt“          nungsgruppen „Aktives Netzwerk“ und
  4 Datendosen auf dem linken Konfe-                Datendose weitere Merkmale/Attribute          „Passives Netzwerk“ miteinander ab, ist
  renztisch). Im Unterschied zu den Mö-             zuordnen, die später ausgelesen wer-          das Kollisionspotenzial klein. Das Beispiel
  beln sind diese nicht maßstabsgerecht             den können. Dies ist sehr aufwendig           in Abbildung 3 macht folgendes deutlich:
  oder entsprechen nicht dem tatsäch-               und wird nur selten gemacht. Ein üb-
  lichen Aussehen. Würde man dies                   liches Attribut ist zumeist die Bezeich-      • Das Hauptziel ist die Verortung der ein-
  maßstäblich darstellen, so wären sie              nung der Datendose.                             zubauenden Komponenten insbesonde-
  in einem üblichen Papierausdruck auf                                                              re im 19“-Montagebereich. Dazu kann
  der Baustelle durch den Monteur nicht           Nur sehr selten werden zu den einzelnen           man sehr unterschiedliche Programme
  mehr erkennbar (zu klein) und damit             Grundrissen auch Wandansichten erstellt           benutzen, beliebt sind Microsoft Visio,
  ungeeignet als Montageanleitung.                (Vorleistung des Architekten), mit deren          Microsoft EXCEL, CAD.
                                                  Hilfe eine anschaulichere Lage der Daten-
• Die zum Datenanschluss führenden Da-            dose möglich wäre (Montagehöhe, Positi-         • Es ist weitestgehend „Geschmacks-
  tenkabel sind nicht dargestellt. Würde          on im Vergleich zur Möblierung etc.).             sache“, ob man - wie im Beispiel - eher
  man dies machen, so wäre die Über-                                                                schlichte Symbole verwendet oder Ob-
  sichtlichkeit bei einer Etage mit mehre-        Ein besonders wichtiger Spezialfall ist die       jekte platziert, die aussehen wie die kon-
  ren Dutzend oder hundert Anschlüssen            Planung der IT-Technikräume (Etagenver-           kret montierten Einheiten (erkennbare Da-
  nicht mehr gewährleistet.                       teiler, Gebäudeverteiler, Standortverteiler).     tenports, Schrauben, Halterungen etc.).
                                                  Diese Räume stellen zentrale Knotenpunkte
• Im Ausschnitt nicht erkennbar: Haupt-           des Netzwerkes dar und die richtige Positi-     • Der Umfang der weiteren Zusatzinfor-
  kabelwege (Trassen etc.) werden in ei-          onierung einer ausreichenden Anzahl von           mationen zu den einzeln eingebauten
  ner CAD-Zeichnung erfasst und darge-            IT-Schränken ist sehr wichtig. Bei einer Zu-      Schrankkomponenten ist sehr unter-
  stellt. Sie sind ein wichtiges Element          teilung eines Raumes durch den Archi-             schiedlich (ggf. Datenblätter). Solan-
  und bedürfen einer intensiven Abstim-           tekten an die IT-Fachplanung können Kolli-        ge keine speziellen für Netzwerke ent-
  mung mit anderen Gewerken.                      sionen entstehen. Zwei Beispiele:                 wickelten       Dokumentationssysteme
                                                                                                    verwendet werden (z.B. FNT Command
• Wichtig: Die eingetragenen Datendosen           • Die Durchführung von wasserführenden            oder AIXboms), befinden sich diese In-
  haben keinen Bezug zum Tisch. Wür-                Leitungen in und durch solche Räume             formationen in eigenen Dokumenten.
  de der Möbel-Fachplaner den Tisch ver-            muss erkannt werden, um auf sie reagie-         Beispiel: Optional können bei Rangier-
  schieben oder gar wegfallen lassen, so            ren zu können.                                  feldern Belegungs-/ Aufschaltlisten in
  würden im ungünstigsten Falle Daten-                                                              EXCEL oder Visio geführt werden.
  dosen dort ohne Sinn montiert werden            • Häufig werden in solchen Technikräu-
  (da sie nicht „mitwandern“). Festgestellt         men Steigschächte platziert, die nicht          Abstrakte grafischen Darstellungen
  wird dies erst durch den Monteur, was             von der IT, sondern von anderen Ge-
  zu erheblichen Konflikten führen kann.            werken genutzt werden. Nehmen diese           Ein zentrales Element der IT-Verkabelungs-

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               IT-H2.1-VP01-VS04
                                                                                                      der Monteur wissen, was er zu tun hat.
       47         Kabelführung       47                                                           •   Die Verwendung von unterschiedlichen,
       46      IT-H2.0-VP01-VS01     46                                                               in der Regel weit verbreiteten Planungs-
       45      IT-H2.0-VP02-VS01     45                                                               werkzeugen ist möglich (CAD, Visio, EX-
       44         Kabelführung       44
       43      IT-H2.1-VP03-VS01     43                                                               CEL …)
       42      IT-H2.1-VP04-VS01     42                                                           •   Die Detailplanung für jeden einzelnen
       41         Kabelführung       41                                                               Raum und jede Dose beginnt häufig erst
       40      IT-H2.1-VP05-VS01     40                                                               mit LP5. Exemplarisch lassen sich für ty-
       39      IT-H2.2-VP01-VS01     39
       38         Kabelführung       38                                                               pische Räume oder Flächeneinheiten
       37                            37                                                               bereits genaue Entwürfe machen und
       36                            36                                                               abstimmen.
       35                            35
                                                                                                  •   Insbesondere bei öffentlichen Auftrag-
       34                            34
       33                            33                                                               gebern zwingt das Gebot der Hersteller-
       32                            32         Legende                                               neutralität Produkte so spät wie möglich
       31                            31               aktive Komponente                               festzulegen, Produktvorgaben zu Dosen
       30                            30               LWL - Panel (EV-GV) 240S2x240M4
       29                            29               LWL - Panel (EV-GV) 240S2x240M4
                                                                                                      oder Verteilerschränke beispielsweise
       28                            28               LWL - Panel (EV-GV) 240S2x240M4                 können bzw. brauchen erst nach Verga-
       27                            27               LWL - Panel (EV-GV) 240S2x240M4                 be des Auftrages erfolgen.
       26                            26               24 x Kat-6a                                 •   Der Zeitpunkt zur exakten Planung und
       25                            25               50 Ports Felder 4Pin-Belegung
       24                            24               Kabelführung, Fachboden, Steckdosen, etc.
                                                                                                      Festlegung von wichtigen Einzeldetails
       23                            23               Steckdosenleiste hinten                         wird relativ weit nach hinten geschoben
       22                            22               USC 3kVA                                        in die Werk- und Montageplanung.
       21                            21               Reserve                                     •   Dies ist eine seit Jahrzehnten bekannte
       20                            20
       19                            19
                                                                                                      Verfahrensweise und wird von jedem be-
       18                            18                                                               herrscht. Selbst kleinere Installationsun-
       17                            17                                                               ternehmen können mit dieser Methodik
       16                            16                                                               arbeiten.
       15                            15
       14                            14
       13                            13                                                           Die Nachteile:
       12                            12                                                           • Es existiert ein großes und unhandliches
       11          Kabelführung      11                                                             Abstimmungspotenzial u.a. bei Ände-
       10       IT-H2.1-VP02-VS04    10
       9           Kabelführung      9
                                                                                                    rungen durch den Architekten, Ände-
       8        IT-H4.1-VP04-VS05    8                                                              rungen der Raummöblierungen, Ände-
       7       IT-H10.0-VP01-VS02    7                                                              rung der Fachplanungen von Trassen,
       6           Kabelführung      6                                                              Rohren, Kanälen etc…
       5                             5
       4                             4
                                                                                                  • Dies führt zu intensiven – zumeist per-
       3
                      USV
                                     3                                                              sönlichen – Abstimmungen in Form von
       2                             2                                                              viele Planungs- und Baubesprechungen
       1        Servicesteckdose     1                                                              mit komplizierten, häufig nicht klar defi-
                                                                                                    nierten Freigabeprozessen.
                                                                                                  • Es besteht das Risiko, dass schwer-
Abbildung 3: Beispiel für einen Schrankaufbauplan
                                                                                                    wiegende, kaum korrigierbare Abwei-
                                                                                                    chungen zwischen Umsetzung und Pla-
planung ist die Darstellung der Verbin-                       Zusammenfassung                       nung die Folge sind.
dungen zwischen den unterschiedlichen                   Verkabelungsplanung traditionell          • Die Planungsergebnisse (Ausführungs-
Elementen der Verkabelung. Insbeson-                                                                planung, Werk- und Montageplanung)
dere die grafische Darstellung der Primär-          Planungsergebnisse bei der klassischen          und Revisionsdokumentation lassen sich
und Sekundärverkabelung in Form eines               Planung basieren zu einem sehr groß-            nur eingeschränkt in ein Facility Manage-
Strangschemas oder „Kabelspinne“ ist von            en Teil auf Zeichnungen. Damit lassen           ment übernehmen.
großer Bedeutung. Die Topologie mit allen           sich bereits sehr gut Kostenkalkulationen
Stärken und Schwächen wird sichtbar, die            durchführen, es lassen sich Ausschrei-             IT-Verkabelungsplanung nach BIM
Qualität der Verbindungen (Medium, Län-             bungsunterlagen (oder Pflichtenhefte) er-
ge, Faseranzahl etc.) lässt sich durch den          stellen und letztendlich lassen sich die      Alle oben beschriebenen Beispiele der tra-
eigentlichen Nutzer der Verbindungen (den           ausführenden Installationsunternehmen in      ditionellen Planung bezogen sich auf einen
Planern der Switches) beurteilen.                   die Lage versetzen, eine konkrete Werk-       2D-Ansatz, selbstverständlich lassen sich
                                                    und Montageplanung zu erstellen, welche       viele Planungsergebnisse auch in 3D-Form
Das Strangschema ist ein wesentliches               auf der Baustelle an den Monteur weiter-      darstellen (Grundrisse, Schnitte, Schran-
Element in den frühen Planungshasen                 gegeben werden kann. Folgende Vorteile        kaufbauten), was aber durch seine Kom-
„Vor- und Entwurfsplanung“. Sie sind im             der typischen Ausführungsplanung sind         plexität eher selten vorkommt. Diese 3D-
Verhältnis zu anderen Fachplanern weitest-          hervorzuheben:                                Darstellung ist aber noch kein BIM. Bei
gehend konfliktfrei und bedürfen keines                                                           BIM werden die zu planenden Objekte (in
hohen Abstimmungsbedarfes.                          • Eine Minimalisierung der Planungser-        unserem Fall: Objekte der IT-Verkabelung)

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                                                                                                  Autodesk und Nemetscheck bieten weitere
                                                                                                  Hersteller sicher vergleichbare Software
        EV                                                                                        an. Dieser Artikel beschreibt jedoch die
      IT-H4.2-
                                                                                                  erste Erfahrung von ComConsult mit BIM,
        VP04                                                                                      daher können über weitere Produkte keine
                                                                                                  Aussagen getroffen werden.

                                        GV                               EV                       Wie muss man sich jetzt den Einsatz die-
                                                                                                  ser Werkzeuge konkret vorstellen? Kom-
                                                                                                  men wir wieder zurück zu unserem zuge-
        EV                                                             IT-H4.2-VP02               geben sehr vereinfachten Planungsziel.
      IT-H4.1-                                                                                    Angestrebt wird eine ausführungsreife
        VP01                                                                                      Festlegung der räumlichen Lage von zu in-
                                                                                                  stallierenden Objekten der Kommunikati-
                                                                                                  onsverkabelung, dies könnte z.B. sein:
        EV
      IT-H4.1-                                                                                    •   Datenkabel (optional)
        VP02                                                                                      •   Verteilerschränke
                                                                                                  •   Datendosen
        EV                                                      EV                                •   Kabelführungssysteme
                                                            IT-MB.1-
      IT-H4.1-
                                                                VP01                              Eine Planung der Objekte völlig unabhän-
        VP03                                                                                      gig von den anderen Gewerken führt u.U.
                                                                                                  zu Kollisionen oder Fehlplanungen, des-
                                                                EV                                halb sieht man bei BIM eine erzwungene
                                                            IT-H4.2-                              Abhängigkeit von anderen Objekten vor.
                                                                                                  Beispielsweise sind Dosen mit der Wand
                                                                                                  „verbunden“ bzw. verknüpft und jede Än-
Abbildung 4: Ausschnitt einer Kabelspinne Sekundärverkabelung                                     derung der Wand hat Folgen für die Dose.
                                                                                                  Ergänzt werden diese Objekte mit vielen
nicht gezeichnet, sie werden modelliert,         ist die Möglichkeit zum Anforderungs-            begleitenden Informationen, diese Infor-
dazu lassen sich z.B. zwei Werkzeuge in          austausch der verschiedenen Gewerke.             mationen werden nicht dem Zeichenobjekt
Kombination nutzen.                              dRofus als zentrale Datenbank muss da-           zugeordnet (wie beim klassischen CAD),
                                                 bei vom Projekt gestellt werden. Der Zu-         sondern sie fließen direkt in einer Daten-
Revit von Autodesk liefert ein paramet-          gang für alle Gewerke erfolgt über ein           bank ein und können demzufolge deutlich
risches Gebäudemodell für Architekten            Web-Interface.                                   umfangreicher sein (siehe Abbildung 5).
und Ingenieure und ermöglicht die visu-
elle Darstellung der Objekte aus der Da-
tenbank. Sämtliche Pläne, Grundrisse,
Ansichten und die 3D-Darstellungen
sind darin enthalten. Reports können da-
mit erzeugt werden, um u.a. automati-
sierte Abfragen zu erzeugen (z.B. Men-
genermittlungen). Für die IT-Planung
eher ohne Bedeutung ist, dass Berech-
nungsalgorithmen enthalten sind (z.B.
Berechnung von Belüftungen). Revit
selbst ist auch eine Datenbank, in der
die Informationen zu den einzelnen Ob-
jekten enthalten sind. Bei sehr großen
Projekten kann es erforderlich sein, dass
diese und weitere Informationen in einer
externen Datenbank gepflegt werden.

Bei dRofus von Nemetschek-Group wer-
den datenbankbasierend die verwen-
deten Objekte definiert und Festlegung
der Eigenschaften getroffen (z.B. ei-
ner Datendose). Sämtliche Räume wer-
den definiert inkl. Festlegung der Funkti-
onen und Inhalte, ähnlich zu klassischen
Raumbüchern. Ein wichtiges Merkmal               Abbildung 5: Zusatzangaben im BIM bei einem IT-Verteilerschrank

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Konkret heißt das: Jeder Raum in einem        Kommunikationsanschlüsse? Dies hängt            etc. etc.) die Anforderung „es benötigt eine
Gebäude wird im Modell mit IT-Kompo-          von der Gebäudeart ab. Beispielsweise           Anzahl von IT-Ports“ zuzuordnen, diese An-
nenten ausgestattet (mit Hilfe von dRofus),   lassen sich in einem Bürogebäude rela-          zahl fügt der Nutzer bzw. der zugehörende
der direkt die Beziehung der IT-Komponen-     tiv einfach Regelwerke erstellen, wie z.B.      spezielle Fachplaner des Gerätes zu, nicht
ten zu vielen im Raum befindlichen „frem-     ein 2-Personen-Büro auszustatten ist. Da-       unbedingt der IT-Fachplaner. In Abbildung
den“ Objekten berücksichtigt (zunächst        mit bekommen alle diese Räume diesel-           8 ist eine solche Eingabemaske darge-
betrachten wir nur Verkabelungskompo-         be IT-Ausstattung. Schwieriger wird es bei      stellt. Uns interessiert konkret nur der ganz
nenten, keine IT-Komponenten wie Swit-        „besonderen“ Räumen, bei denen z.B.             rechte Teil: Hier trägt der medizinische Nut-
ches, Drucker o.ä.). Im Endergebnis wird      ein spezieller Nutzer die Anzahl vorge-         zer beispielsweise ein, wie viele LAN-Ports
z.B. eine Datendose sofort einer Wand zu-     ben muss. Dies können Labore in Uni-            er für dieses Gerät braucht. Er kann so-
geordnet (über Revit), auf oder in der die-   versitäten sein, einfache Küchen, Bespre-       gar eintragen, ob er PoE benötigt. Dies hat
se Dose montiert werden soll. Ideallfall      chungsräume, Räume mit Elemente der             keinen Einfluss auf die Verkabelung, aber
bzw. Wunschvorstellung: Bewegt sich die-      Gebäudeleittechnik o.ä. Eine ganz beson-        möglicherweise später auf die Planung des
se Wand in der Planung, so wandert die        dere Herausforderung ist die Planung in         Access-Switches.
Dose direkt mit. Wenn alle im Raum vor-       Krankenhäusern und sie eignet sich gut,
gesehenen Elemente geplant wurden,            die Komplexität bei solchen Planungen           Wenn für alle im Gebäude einzubrin-
lassen sich sehr eindrucksvolle 3D-Rau-       darzustellen.                                   genden Geräte mit Hilfe solcher Masken
mansichten machen, die mit 360-Grad-                                                          die benötigte Portanzahl erfasst worden ist,
Techniken gedreht werden können. Ist ein      Wir alle können uns gut vorstellen, dass es     lässt sich mit BIM sehr einfach ermitteln,
solches Modell komplett, kann man virtu-      sehr unterschiedliche Räume zur Behand-         wo wie viele Ports benötigt werden. Der IT-
ell durch das Gebäude „gehen“ und sich in     lung von Patienten gibt und in jedem sehr       Verkabelungsplaner kann konkret in jedem
jedem Raum die Dosen ansehen.                 unterschiedliche medizinische Geräte mit        Raum dafür sorgen, dass ausreichende
                                              Anforderungen an einen IT-Anschluss vor-        Dosen mit diesen Ports vorhanden sind;
In der beispielhaften 3D-Ansicht eines me-    zusehen sind. Diese Anzahl kann nur der         zunächst völlig unabhängig von der Lage
dizinisch genutzten Raumes (Abbildung 6)      Nutzer (bzw. ein beauftragter medizinischer     der Anschlüsse.
sind deutlich erkennbar Möbelelemente,        Fachplaner) festlegen! Bei der klassischen
technische Geräte für medizinische Be-        2D-Planung müsste dieser Nutzer für je-         Wir alle wissen aber: Das Charakteristikum
treuungen und erst bei genauem Hinse-         den Raum eintragen, was er dort benötigt        einer „anwendungsneutralen Kommunika-
hen können z.B. Objekte gesehen werden,       (zeichnerisch oder in Raumbüchern/Raum-         tionsverkabelung“ nach EN 50173 besteht
die Datendosen als Teil der Tertiärverkabe-   listen). Bei BIM gibt es die Möglichkeit, je-   darin, dass die Bereitstellung von Datenan-
lung sein könnten. Würde man diese nä-        dem im Raum einzubringenden Objekt              schlüssen unabhängig von den aktuell vor-
her heran zoomen, wären sie deutlich bes-     (Drucker, medizinisches Gerät, Display, PC,     liegenden Nutzeranforderungen sein muss
ser erkennbar, sowohl in Form wie auch in
exakter Lage (Detail: Deckeneinheit). Es
wird aber auch sofort nachvollziehbar: Be-
wegt man sich durch den virtuellen Raum,
so können in „unserem“ Falle nur die Do-
sen gesehen werden, die nicht durch Mo-
biliar verdeckt werden bzw. man muss ge-
zielt die störenden „Layer“ ausblenden.

Damit ein solches Ergebnis geliefert wer-
den kann, benötigt der IT-Fachplaner
konkrete Angaben. Als erstes gehen wir
davon aus, dass im Rahmen der Entwurfs-
planung die wichtigsten technischen Para-
meter festgelegt wurden: Verteilerräume,
Übertragungsqualität des Anschlusses/
Steckergeometrie und Kabelqualitäten
stehen fest. Benötigt werden weitere An-
gaben von Dritten zu

• Anzahl der Kommunikationsanschlüsse,
• Horizontale und vertikale Lage der An-
  schlüsse im Raum.

Beides kann der Fachplaner alleine nicht
liefern, bei einer guten Planung werden die
IT-Abteilung und ggf. die verschiedenen
Nutzer involviert.

Wie erfährt der IT-Fachplaner die Anzahl
der im jeweiligen Raumtyp benötigten          Abbildung 6: 3D-Ansicht eines für medizinische Zwecke genutzten Raumes

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und grundsätzlich weitere Anschlüsse in           Gebäudetyp mehrere hundert Räume sein,
den Räumen vorzusehen sind, die ggf. in           die alle einzeln „geplant“ werden müssen.
Zukunft vielleicht irgendwo gebraucht wer-        Im Endergebnis kennt der IT-Fachplaner
den. Eine reine Nutzeranforderungsbe-             die Grundmengen pro Flächen/Raumein-
trachtung würde z.B. keine Datenanschlüs-         heit plus die oben beschriebenen beson-
se für Access Points vorsehen: ein Nutzer         deren Nutzerports, beide muss er konso-
fordert ein WLAN, keine Access Points.            lidieren und weiß damit die exakte Anzahl
Demzufolge müssen Räume neben den                 pro Raum (Flächeneinheit); siehe Abbil-
konkret benötigten Nutzerports weitere An-        dung 2. Dies ist keine Besonderheit von
schlüsse erhalten (anwendungsneutral und          BIM, der Unterschied wird nachfolgend be-
flächendeckend).                                  schrieben.

Damit verbunden ist ein wichtiges Pro-            Wie wir gesehen haben reicht das Wis-
zessproblem, was zu klären ist: Wie stellt        sen, „wie viele Ports in welchem Raum          Abbildung 7: 3D-Ansicht einer für medizinische
man sicher, dass durch einen speziellen           benötigt werden“ bei einer kollisionsmini-     Zwecke genutzten Deckeneinheit
Nutzer geforderte Ports dann auch in der          mierten Planung nicht aus. Im nächsten
Grundausstattung des Raumes enthal-               Schritt muss - und das unterscheidet die       Raumtyp im Modell die Datendosen plat-
ten sind bzw. nicht doppelt mitgezählt wer-       BIM-Planung von der klassischen Metho-         ziert, dies kann über entsprechende Ein-
den? Beispiel: Ein Mitarbeiter in einem Ein-      de - sehr frühzeitig festgelegt werden, an     träge in den Datensätzen erfolgen (Einga-
Personenbüro benötigt einen RJ45-Port             welcher Stelle im Raum die Datendose zu        be von Höhenangaben), aber auch durch
für seinen Drucker und trägt diesen in die        platzieren ist. Die Werk- und Montagepla-      klassische Drag-and-Drop-Technik. Dabei
BIM-Eingabemaske des Druckers ein. Die            nung des Installationsunternehmens kann        werden die Datendosen direkt „verknüpft“
IT-Abteilung plant grundsätzlich für ein Ein-     nicht abgewartet werden. Grundsätzlich         mit den Montageorten (z.B. einer Hohl-
Personenbüro 3 Datenanschlüsse ein, u.a.          kann nur der Nutzer der IT-Ports beur-         raumwand) und die Dosen haben automa-
soll einer für mögliche Drucker vorgese-          teilen, wo die beste Lage ist. Nutzer sind     tisch in der Objektinformation eine Angabe
hen werden. Damit darf der RJ45-Port des          grundsätzlich:                                 zur Lage als Parameter. Sie werden nicht
Druckers nicht zusätzlich geplant werden,                                                        einfach „reingezeichnet“! Die Objekte (z.B.
denn sonst würde der Raum 4 RJ45-Ports            • „Spezialnutzer“ z.B. TGA/GLT oder in         Dosen) werden i.d.R. in der Grundrissan-
bekommen. Aber es stellt sich die Frage,            unserem Beispiel auch Medizintechniker       sicht positioniert und die Höhe im Raum
ob das allen Beteiligten klar ist? Erste Pro-       → jede Dose ist vermutlich anders zu         über Eingabe in einem Datenfeld festge-
jekterfahrungen der ComConsult Beratung             platzieren                                   legt. Idealerweise hat man mehrere An-
und Planung sind da leider anders.                                                               sichten und Schnitte parallel geöffnet. Bei
                                                  • IT-Abteilung (Nutzung eines Regel-           Positionsänderung eines Objektes werden
Kommen wir zurück zur Planung bzw.                  werkes: „In der Regel wird jede Dose         alle Ansichten automatisch aktualisiert. Die
Festlegung der Anschlüsse in den Räu-               eines Arbeitsplatzes wie folgt platziert“)   Abbildung 10 basiert auf der Darstellung
men einer Etage. Ein Architektengrundriss                                                        Abbildung 6 und es wurden alle „überflüs-
(klassischer 2D-CAD-Grundriss) mit Räu-           Diese sogenannte „Verortung“ der An-           sigen“ Informationen (bei CAD nennt man
men liegt vor und im Idealfall gibt es viele      schlüsse ist in einem 2D-Plan nur unzu-        das z.B. Layer) ausgeblendet, so dass im
Raumtypen mit hohem Wiederholungsfak-             reichend möglich, sie wird bei der traditio-   „gefilterten“ 3D-Modell die Lage deutlich
tor, z.B. viele Ein-Arbeitsplatz-Büros exakt      nellen Planung durch direkte Abstimmung        zu sehen ist. Prinzipiell wäre damit schon
des gleichen Typs. In der Leistungsphase          mit den ausführenden Firmen fortgeführt        das Ziel erreicht, eine Dokumentation zu
3 „Entwurfsplanung“ wurde z.B. die Anzahl         (Werk- und Montageplanung). Denkbar            erstellen, auf deren Basis ein Monteur die
der IT-Ports als Grundausstattung für ty-         wären Wandansichten bereits während der        Datendosen montieren könnte.
pische Räume festgelegt und eine Kalkula-         IT-Fachplanung, diese werden aber nur
tionsregel für Access Points. Für besonde-        selten verwendet, da der damit verbun-         Diese beispielhafte Darstellung darf nicht
re Raumtypen aber muss in Abstimmung              dene zeichnerische Aufwand sehr hoch ist.      darüber hinwegtäuschen, dass es pro
mit der IT-Abteilung die Anzahl individu-                                                        Raumtyp (Raumblatt) sehr viele Darstel-
ell festgelegt werden. Dies können je nach        Anders bei BIM, hier werden bei jedem          lungsformen/Ansichten gibt (im konkreten

Abbildung 8: Beispiel: Eingabemaske für ein medizinisches Gerät

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Projekt bis zu 9 Darstellungen wie z.B.
Grundriss, Deckenspiegel, Wandansicht,
Schnitte, 3D-Darstellung), die mehr oder
weniger einfach erzeugt werden können.
Die bereits gezeigte Wandansicht (Abbil-
dung 9) lässt sich ebenfalls so nach einer
vollständigen BIM-Planung für alle Räume
und alle Wände generieren.

              Level of Detail

Die Anzahl und Lage der ins BIM-Modell
einzubringenden Objekte muss festgelegt
werden, das wurde oben beschrieben. Zu-
sätzlich ist natürlich auch festzulegen, wie
dieses Objekt im Modell/Plan dargestellt
werden soll. Es muss frühzeitig entschie-
den werden, wie die einzubringenden Ob-
jekte aussehen bzw. mit welchen Zusatz-
informationen sie zu versehen sind. Diese
Elemente (sogenannte „Artikel“ bei DRo-
fus bzw. „Familien“ bei Revit) lassen sich
in sehr unterschiedlichen Genauigkeitsdar-
stellungen in eine Planung einbringen. Bei
BIM beschreibt das „Level of Detail“ die
Darstellungsgenauigkeit wie auch die Ge-
nauigkeit der Position und Orientierung. Es
gibt bei der Planung 4 Abstufungen, LOD1       Abbildung 9: Beispiel Wandansicht
bis LOD4 (oder auch LOD100 bis LOD400).
Je nach Planungsphase werden verschie-         chende Informationen bzw. Anforderungen            und Elektro bereits enthalten. Der IT-Be-
dene LOD gefordert, LOD300 bei der Aus-        frühzeitig und klar in den Ausschreibungs-         reich ist jedoch noch schwach besetzt.
führungsplanung und LOD400 bei der             unterlagen zu kommunizieren, sonst ist die         Man kann in Revit auf Basis von Vorlagen
Werk- und Montageplanung.                      Gefahr einer Fehlkalkulation insbesondere          eigene Familien selbst erstellen und ent-
                                               in der Anfangsphase der BIM-Einführung             sprechende Parameter definieren. Des
Wie bereits oben beschrieben hat ein ho-       für die anbietenden Firmen sehr groß.              Weiteren bieten einzelne Hersteller von IT-
hes LOD zur Folge, dass das zu verortende                                                         Komponenten bereits ihre Produkte zum
Objekt bereits maßstäblich dargestellt         Standard-Familien sind in Revit für HKLS           Download an, so dass die Objekte in das
und positioniert werden muss. Nehmen
Sie eine Datendose mit einem Kanten-
maß von ca. 80x80 mm und setzen dieses
in das BIM-Modell, dann können Sie da-
von ausgehen, dass in einem ausgedruck-
ten Grundriss im Maßstab 1:50 diese Ob-
jekte nicht mehr erkennbar sind → diese
Darstellung ist für einen Monteur ungeeig-
net. Diesem Problem begegnet BIM z.B.
mit einer Methodik, bei der ein automa-
tischer Wechsel der Symbol-Form für das
Objekt in der 3D-Betrachtung („echtes“
Objekt), in der 2D-Grundrissbetrachtung
(z.B. DIN-Symbol) oder in der Wandansicht
(„echtes“ Objekt) erfolgt.

Interessantes Szenario: Ein Monteur nimmt
auf die Baustelle den ausgedruckten
1:50-Grundrissplan mit und versucht darin
zu erkennen, wie er die Dose zu montieren
hat. Er erkennt weder die Dose noch die
Montagelage, ggf. muss über die Mitnah-
me eines Tablets nachgedacht werden, mit
dessen Hilfe er auf die aktuelle BIM-Pla-
nung bzw. BIM-Datenbank zugreifen kann.
Es wird Aufgabe der Planer sein, entspre-      Abbildung 10: Ansicht mit losgelösten elektrotechnischen Objekte

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BIM-Modell importiert werden können. Bei-        der abhängigen Gewerke miteinander        ComConsult-eigene Erfahrungen führen
spiel: Schrankhersteller Rittal. Diese Ob-       harmonisiert.                             zum Ergebnis, dass mit einem hohen Ein-
jekte sind teilweise auch in verschiedenen                                                 arbeitsaufwand in der Anfangsphase von
Detailierungsgraden erhältlich, wobei je-      BIM und die langfristige Auswirkung auf     BIM zu rechnen ist, BIM erfordert
doch die niedrigste Stufe schon sehr de-                     die Fachplanung
tailreich ist und sich von der hohen Stufe     Die Honorarbetrachtung des Fachplaners      • ein vollständiges methodisches Umdenken,
nur um Nuancen unterscheidet (Bsp.: Boh-       wird erheblich durch die Verschiebung der
rungen in den Schrankprofilen).                Genauigkeitsanforderungen innerhalb des     • die Akzeptanz, dass die IT-Planung bei
                                               9-stufigen Leistungsphasenmodells be-         der Gesamtplanung eines Neubaus nur
Die ersten Erfahrungen von ComConsult          einflusst, unabhängig von dem sehr stark      eine - bedauerlicherweise weiterhin -
sind, dass diese Objekte in der Ansicht zwar   umstrittenen Mehraufwand einer BIM-Pla-       sehr untergeordnete Rolle spielt,
beeindruckend genau sind, aber sehr viel       nung. Dazu zwei extreme Standpunkte bei
Speicher und Rechenkapazität benötigen.        der öffentlichen Diskussion:                • die Akzeptanz, dass die IT-Planung im
Aufgrund dessen sind in einem aktuellen                                                      gesamten Terminplan häufig erst sehr
Projekt von Herstellern angebotene Familien    • Der Planungsaufwand bei BIM ist der         spät berücksichtigt wird und sich dem-
nicht gewünscht, bzw. nicht zugelassen.          selbe wie bei der klassischen Planung,      zufolge immer wieder, vor allem kurzfri-
                                                 ein Mehraufwand ist nicht gegeben.          stig anpassen muss,
       Sonderrolle IT-Fachplanung
Bei der Betrachtung der IT-Fachpla-            • Die Planung nach BIM lässt sich über-     • die Akzeptanz, dass aus Sicht der ande-
nung in Zusammenhang mit BIM muss                haupt nicht mit dem aktuellen HOAI-Mo-      ren Fachplaner die Erwartung besteht,
bewusst werden, dass diese Fachpla-              del abdecken, es sind Zusatzleistungen      IT-Ports müssen einfach da sein, wie die-
nung in einer benachteiligten Position           vertraglich zu vereinbaren und honorar-     se da hinkommen ist egal,
erfolgt. Warum? Dosen mit IT-Ports be-           technisch zu bewerten.
finden sich in den meisten Fällen nicht                                                    • zur Kennnis zu nehmen, dass BIM nicht
weit entfernt von den 230-Volt-Anschlüs-       Einigkeit herrscht weitestgehend darü-        mit der Abnahme der Verkabelung zu
sen. Im Gegenteil, sehr häufig werden in       ber, dass eine Verschiebung des Pla-          Ende ist.
Befestigungseinheiten wie z.B. Boden-          nungsaufwands       von    den   hinteren
tank, Geräteeinbaukanäle o.ä. die Daten-       Planungsphasen in die vordere Pla-                    BIM zu Ende gedacht
dosen direkt neben den Schuko-Steck-           nungsphasen erfolgen wird (siehe Abbil-
dosen gesetzt. Gerade bei Neubauten            dung 13). Damit hätte BIM ggf. eine völ-    Der vorliegende Artikel setzte den Schwer-
ist es aber so, dass die Elektroplanung        lig andere Bewertung der HOAI-Phasen        punkt auf die Planung einer IT-Verkabe-
im Vergleich zur IT-Planung das „leiten-       zur Folge, was möglicherweise zu einer      lung bis zur Übergabe der Planungsdoku-
de“ Gewerk darstellt, dies bedeutet: Die       Überarbeitung der aktuellen HOAI führen     mentation an die ausführenden Firmen. Es
Elektroplanung erfolgt zuerst und häufig       könnte. Hier gehen die Meinungen sehr       wäre aber zu kurz gedacht, BIM als reines
unabhängig von der IT-Planung. Kabel-          weit auseinander, ob und wie BIM bei der    Planungswerkzeug zu sehen. Ein wei-
führungssysteme wie auch Befestigungs-         Honorarkalkulation zu berücksichtigen       teres wesentliches Element ist die Über-
einheiten werden häufig vom Elektropla-        ist. Da gibt es z.B. den Ansatz, BIM als    führung eines „BIM-Planungsmodells“ in
ner festgelegt und anschließend kann           besondere Leistung separat zu kalkulie-     ein „BIM-Betriebsmodell“. Gemeint ist da-
der IT-Planer ggf. diese Systeme mitnut-       ren (Internet: siehe „Leistungsbild Tech-   mit, dass auf die im BIM geplanten Objekte
zen. Damit er diese nutzen kann, muss          nische Ausrüstung BIM“ von Kapellmann       auch während des späteren Betriebs z.B.
aber die Elektroplanung vollständig und        Rechtsanwälte).                             durch das Facility Management zugegrif-
abgeschlossen sein; wie soll ein durch
andere geplanter und verorteter Geräte-
einbaukanal im Sinne des BIM-Modells
genutzt werden, wenn dieser nicht final
festgelegt worden ist (Zur Erinnerung:
Festlegung im Sinne von Typ und Lage!).
Damit kann eine kollisionsminimierte
BIM-IT-Planung erst nach der finalisierten
BIM-Elektroplanung erfolgen. Die in der
Praxis erlebten Folgen:

• Die IT-Planung unterliegt einem sehr ho-
  hen Maß an Nacharbeitungen, abhängig
  vom Status der Elektroplanung.

• Bei Terminabhängigkeiten in großen Pro-
  jekten ist der terminliche Spielraum der
  IT-Fachplanung sehr klein. Die Planung
  läuft teilweise „auf den letzten Drücker“.

• Es muss frühzeitig ein Prozess entwi-
  ckelt werden, der diese stark voneinan-      Abbildung 11: Beispiele für unterschiedliche LOD 		           Quelle: revittutorials.info

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fen werden kann. Beispiel: Man stelle sich
vor, dass eine Datendose viele Jahre nach
der Abnahme der Verkabelung beschä-
digt würde und das Facility Management
eine neue Dose inkl. der damit verbun-
denen Leistungen nachbestellen müsste.
Ein im Modell erfasstes Objekt „Datendo-
se“ mit all seinen Attributen / Eigenschaf-
ten könnte viel einfacher geordert werden.
Zur Sicherstellung eines optimalen Be-
triebs des Gebäudes wären also sämtliche
Bestandteile des Gebäudes in einer Daten-
bank zu erfassen, auch die Teile der Daten-
verkabelung. Doch wie weit bricht man die
Objektauflösung herunter? Wird jedes Teil-
element eines IT-Verteilerschrankes in BIM
erfasst? Jedes Rangierfeld? Jede Kupp-
lung? Jedes Mittelstück? Jeder Lüfter? Je-
des Klimagerät?

Stand heute würde eine Installationsfirma
bei der traditionellen Verfahrensweise mit       Abbildung 12: Beispiele für unterschiedliche LOD bei einem 19“-Schrank (links Rittal, rechts ComCon-
Ende der Leistung eine sogenannte Revi-          sult-Konstruktion)
sionsdokumentation abliefern, die im We-
sentlichen aber nur eine Anpassung der
                                                                      Fazit                          falsch. Insbesondere die Kollisionspla-
Ausführungsplanung (des Fachplaners)
                                                                                                     nung erfordert eine intensive und häu-
bzw. der Werk- und Montageplanung (der
                                                 Der Artikel des Autors gibt die Erfah-              fige Abstimmung mit den unterschied-
Installationsfirma) darstellt. Dies sind über-
                                                 rung eines IT-Fachplaners im Umgang                 lichsten Gewerken.
wiegend zeichnerisch erfasste Dokumente,
                                                 mit der BIM-Planung einer anwen-
keine modellierte Objekte mit zugewie-
                                                 dungsneutralen Kommunikationsverka-                 BIM lässt sich nicht „so nebenbei“ ma-
senen, betriebsrelevanten Eigenschaften
                                                 belung wieder. Der dabei vordergrün-                chen, es fordert personelle Ressour-
oder Zusatzinformationen.
                                                 dig gewonnene Eindruck besteht darin,               cen, die in diesem Umfang bei traditio-
                                                 dass ein völliges Umdenken einherge-                nellen Planungen nicht notwendig sind
     Randnotiz: Planung der aktiven
                                                 hend mit einem extremen Know-How-                   (zumindest in der Anfangsphase). Bei
        Netzwerk-Komponenten
                                                 Aufbau erforderlich ist. Ein zeitnahes              der Kalkulation der Planungsleistung ist
                                                 und frühzeitiges Zusammenarbeiten mit               davon auszugehen, dass eine deutliche
Sehr komplexe Anlagen der Gebäude-               anderen Gewerken sowie eine deutlich                Verlagerung der Leistungsanteile aus
technik (z.B. Energieversorgung) werden          präzisere Schnittstellendefinition sind             der Leistungsphase 5 „nach vorne“ in
mit Hilfe von BIM geplant (also model-           im Vergleich zur traditionellen Planung             die Leistungsphase 3 stattfinden wird.
liert), diese Anlagen bestehen nicht nur         zwingend erforderlich. Die Planung da-              Insgesamt besteht der Eindruck, dass
aus Kabeln, sondern beinhalten auch die          rauf zu reduzieren, dass es doch nur                die IT-Fachplanungen mit BIM, zumin-
unterschiedlichsten elektronischen Ele-          darum geht, ein paar Datendosen in ei-              dest in Deutschland, noch ganz am An-
mente, die steuern, messen und regeln.           ner Datenbank zu platzieren, ist völlig             fang stehen.
Selbstverständlich werden auch diese
elektronischen Elemente mit Hilfe von
BIM geplant/erfasst. Doch wie ist das bei
einem „Datennetzwerk“? Kann man tat-
sächlich die BIM-Planung einfach auf die
Verkabelung reduzieren? Zu überlegen
wäre, ob auch ein im Verteilerschrank
eingebauter Switch, der ein wesentliches
Element der Anlage „Lokales Netzwerk“,
modelliert werden muss. Auch die darin
enthaltenen Netzwerk-Karten? Für den
Fall, dass dies gefordert werden würde:
Gibt es überhaupt entsprechende Objekt-
Modelle bei den Herstellern?

Es ist also zu vermuten, dass die BIM-
Planung einer kompletten Anlage „Loka-
les Netzwerk“ noch sehr in den Kinder-
schuhen steckt und noch viele Fragen zu          Abbildung 13: Darstellung der Verlagerung von HOAI-Leistungen
klären sind.                                                                        Quelle: Küpper und Partner, Projektmanagement BIM Champion

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