LANDES JOURNAL - Gewerkschaft der Polizei

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LANDES JOURNAL - Gewerkschaft der Polizei
BERLIN

                         Das bewegt unsere Tarifbeschäftigten
                                                                   LANDES OURNAL         J
          Anerkennung muss für alle gelten
   Wie in den letzten Tagen zu ver­     sehr darüber gefreut, wenn der Se­       unterliegen, verlieren bei einem
nehmen war, wurden und werden           nat bei der Gelegenheit auf die Idee     Wechsel z. B. in eine andere Direkti­
viele Kolleginnen und Kollegen be­      gekommen wäre, die Vergütungen           on ihren Besitzstand. Das bedeutet,
fördert. Dies ist ein Ereignis, dass    der Tarifbeschäftigten (z. B. Tarifbe­   dass eine dienstliche Veränderung
sicherlich viel Freude bei Euch, aber   schäftigte im Ermittlungsdienst) an­     nur unter Verzicht auf Teile der Ver­
auch bei mir auslöst. Doch wie es im    zuheben. Denn gerade hier hat es in      gütung möglich ist. Da gibt es si­
Leben immer so ist, gibt es auch hier   der Vergangenheit doch einige Zu­        cherlich auch noch andere Bereiche,
einen kleinen Wermutstropfen. Wird      wächse an Arbeit gegeben. Ver­           für die das Gleiche gilt.Tarifbeschäf­
in unserer Behörde von Gerechtig­       gleicht man die Anforderungsprofile      tigte und Verwaltung wurden in der
keit, Gleichbehandlung und Wert­        aus der Vergangenheit mit dem jetzt      Vergangenheit, aber auch heute von
schätzung gesprochen, meint man         gültigen Anforderungsprofil, wird        der Politik sowie der Behördenlei­
scheinbar immer nur die Beamten!        man feststellen, dass sich hier eini­    tung stiefmütterlich behandelt. An­
Spricht man dann mal das Thema          ges getan hat. Aber außer tarifliche     erkennung      und    Wertschätzung
Tarifbeschäftigte an, kommt immer       Verbesserungen gab es nichts, im         muss für alle gleichermaßen gelten!
wieder die gleiche Reaktion: „Ach       Gegenteil. Tarifbeschäftigte, die
ja, stimmt, da müsste man ja auch       aufgrund der tariflichen Neustruk­                             Bernd Beckmann,
mal was machen.“ Ich hätte mich         tur (TV-L) der Besitzstandswahrung       stellv. Bezirksgruppenvorsitzender Dir 2

            Laufzeiten bei Erfahrungsstufen
  Zum 1. 12. 2017 wurde die Anglei­     benkreise (BAK) sollten einer kriti­     gen, Lehrgängen und sonstigen Ver­
chung der Anwendung des TV-L in         schen Prüfung unterworfen und an         anstaltungen der Gewerkschaften
Berlin zum allgemeinen TV-L endlich     die für die Stellen der Beamten her­     eine Arbeitsbefreiung unter Fortbe­
abgeschlossen. Die wöchentliche Ar­     angezogene Methode angepasst wer­        zahlung des Entgeltes zu erhalten.
beitszeit erhöhte sich um 24 Minuten    den. Die unterschiedlichen Bewer­        Topthemen sind kürzere Laufzeiten
auf 39:24 Stunden, was dem Durch­       tungen von Aufgaben führen zu einer      der Erfahrungsstufen, mindestens die
schnitt der Bundesländer entspricht.    Benachteiligung der Tarifbeschäftig­     Verkürzung der neunjährigen Lauf­
Nun wurden aber auch endlich 100%       ten. Auch die Möglichkeit der Fortbil­   zeit von Stufe 3 zur Stufe 4 der Ent­
des Tabellenentgeltes erreicht. Jetzt   dungen ist beschränkt. Schön wären       geltgruppe 9 Stufe 3. Auch die Mit­
kann man hoffnungsvoll auf die          einfach mehr angebotene Lehrgänge.       nahme der Erfahrungsstufe bei
nächsten Tarifverhandlungen warten.     Und es wünschen sich einige analog       Höhergruppierungen wäre wün­
Allerdings ist schon jetzt klar: Die    zur Sonderurlaubsverordnung der          schenswert.
Entgeltordnung muss überarbeitet        Beamten auch die Möglichkeit, für               Die tarifbeschäftigten Vorstands­
werden. Die Bewertungen der Aufga­      die Teilnahme an Sitzungen, Tagun­            mitglieder der Bezirksgruppe LABO

                  Arbeitsplatzbeschreibungen
   Während in anderen Behörden          bungen sind alt und stimmen nicht        dann in einem dreijährigen Rhyth­
Arbeitsplätze von Zeit zu Zeit          mit dem realen Arbeitspensum             mus stets neu zu überprüfen. Au­
überprüft werden, spielt es bei der     überein. Es hat sich im Wandel der       ßerdem muss der Prozess der
Polizei offensichtlich keine Rolle,     Zeit vieles verändert, nur in der        Überarbeitung automatisch begin­
ob sich hier Änderungen ergeben         Behörde will es offenbar keiner          nen, wenn die Personalabteilung
haben. Wir vertreten die Auffas­        hören. Aufgrund des Personalman­         zusätzliche, nicht in der Beschrei­
sung, dass die auszuübenden Tä­         gels sind neue Aufgaben für Tarif­       bung des Arbeitskreises (BAK)
tigkeiten, in vielen Bereichen,         beschäftigte entstanden. Stellver­       enthaltende Arbeiten, überträgt.
längst nicht mehr den Tätigkeiten       tretend für eine Überarbeitung sei       Wir fordern grundsätzlich alle
der    Arbeitsplatzbeschreibungen       hier der Bereich der PAng SOD            Fachvorgesetzten auf, die Mitar­
entsprechen. Natürlich könnte bei       und PAng OS genannt. Als GdP             beitenden zu unterstützen, Verän­
einer Überprüfung auch eine Hö­         fordern wir die Arbeitgeberseite         derungen in der BAK durch zu­
hergruppierung herauskommen.            auf, die Arbeitsplatzbeschreibun­        setzten.
Die meisten Arbeitsplatzbeschrei­       gen zu überarbeiten und diese                          FA Tarif und Sozialrecht

                                                                                           3 – 2018 Deutsche Polizei 1
LANDES JOURNAL - Gewerkschaft der Polizei
LANDES OURNAL
              J                               Berlin

                                                                                aus den direktionen
                     Liebe Kolleginnen
                     und Kollegen,
                     der Jahresbeginn
                                                                 Jährliches Treffen
                  hat für viele von
                  Euch bereits eine
                  lang ersehnte Be­
                                                             der Neuköllner Pensionäre
                  lohnung bereitge­                      Jedes Jahr aufs Neue. Auch in diesem Jahr trafen sich die „Neuköllner
                  halten. 2.000 Beför­                 Pensionäre“ zu ihrem Jahrestreffen. Unter Regie des jahrelangen Verant-
 derungen hat der Senat für dieses                     wortlichen Wolfgang Siewert ging es zum Februarbeginn 2018 in das
 und das nächste Jahr in Aussicht
 gestellt, viele Kolleginnen und Kol­
                                                       Bürgerzentrum an der Werbellinstraße, um einen netten gemeinsamen
 legen bereits in den ersten Mona­                     Nachmittag in entspannter Atmosphäre zu begehen.
 ten 2018 ernannt. Es ist eines der
 Elemente, die dieses Jahr mit sich
 bringt. Im Interview mit unserem
 Fördermitglied, SPD-Innenexperte
 Tom Schreiber, und Burkhard
 Dregger, dem innenpolitischen
 Sprecher der CDU, haben wir uns
 mal umgehört, was von politischer
 Seite noch so zu erwarten ist bzw.
 notwendig wäre. Für den Tarifbe­
 reich haben wir in diesem Heft
 gleich mal ein paar Stimmen einge­
 fangen.

    Viel Spaß beim Lesen,
                Eure Kerstin Philipp                    Fast 60 Pensionäre nutzen das Treffen
                                                        für interessante Gespräche über Erlebtes
                                                        und Aktuelles.

          DEUTSCHE POLIZEI
          Ausgabe: Landesbezirk Berlin
          Internet: www.gdp-berlin.de
          E-Mail: GdP Landesbezirk:
          gdp-berlin@gdp-online.de
                                                         A     ls ich dieses Treffen vor fünf
                                                               Jahren das erste Mal als Be­
                                                       zirksgruppenvorsitzende der Direkti­
          Geschäftsstelle:
                                                       on 5 besuchte, war ich von der Freude
          Kurfürstenstraße 112                         der Kolleginnen und Kollegen sowie
          10787 Berlin
          Telefon (0 30) 21 00 04-0
                                                       den Gesprächen, die sich selbstver­
          Telefax (0 30) 21 00 04-29                   ständlich über die tollen Dienstjahre         Renate Katzke ist die einzige Pensionärin
          Adress- und Mitgliederverwaltung:            in der Behörde drehten, sehr angetan.         und dennoch stets mit guter Laune
          Zuständig sind die jeweiligen                                                              bei den Treffen.
          Geschäftsstellen der Landesbezirke.             Ich kam mit Wolfgang ins Gespräch
                                                       und erfuhr, dass er die Veranstaltung
          Konten:
          Postbank Berlin                              bereits seit 17 Jahren betreut und           nicht, „an dem Tag sind wir alle Poli­
          Konto-Nr. 268 38-109 (BZL 100 100 10)        es vollkommen egal ist, ob man               zei“. Die Pensionäre freuten sich über
          SEBAG
          Nr. 1 045 414 000 (BLZ 100 101 11)           Gewerkschaftsangehöriger ist oder            meine Anwesenheit und laden mich
                                                                                                    seither immer wieder ein. Im letzten
          Redaktion:
          Benjamin Jendro (V.i.S.d.P.)                                                              Jahr teilte mir Wolfgang mit, dass er
          Telefon: 030 210004-13                                                                    diese Verpflichtung, auch wenn er sie
          E-Mail: jendro@gdp-berlin.de
                                                                                                    als sehr positiv sieht, gern abgeben
          Verlag und Anzeigenverwaltung:                                                            würde. Jemanden zu finden, der die­
          VERLAG DEUTSCHE
          POLIZEILITERATUR GMBH                                                                     ses weiterführt, gab es aber leider
          Anzeigenverwaltung                                                                        nicht. Was soll ich jetzt noch sagen …
          Ein Unternehmen der
          Gewerkschaft der Polizei
                                                                                                    drei, zwei, eins … meins.
          Forststraße 3a, 40721 Hilden
          Telefon (02 11) 71 04-1 83
          Telefax (02 11) 71 04-1 74
          Verantwortlich für den Anzeigenteil:
                                                                                                      S   o etwas Schönes und Wertvol­
                                                                                                          les, mit so viel Motivation da­
                                                                                                    mals ins Leben gerufen und mit Lie­
          Antje Kleuker                                                                             be gepflegt, darf nicht einfach so
          Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 40
          vom 1. Januar 2018                                                                        vorbei sein. Mit einem lachenden
                                                                                                    und weinenden Auge wurde Wolf­
          Herstellung:
          L.N. Schaffrath GmbH & Co. KG                                                             gang Siewert am 2. Februar von uns
          DruckMedien                                                                               allen verabschiedet. Mir bleibt jetzt
          Marktweg 42–50, 47608 Geldern
          Postfach 14 52, 47594 Geldern                                                             nur noch übrig, Euch den nächsten
          Telefon (0 28 31) 3 96-0                                                                  Termin des Treffens mitzuteilen. Im
          Telefax (0 28 31) 8 98 87                     Silvia Dierkes übernimmt die Organisation   Jahr 2019 treffen wir uns am 1. Feb­
          ISSN 0170-6411                                von Wolfgang Siewert.                       ruar. Ich freue mich auf Euch.
                                                        Fotos: Silvia Dierkes                                                 Silvia Dierkes

2 3 – 2018 Deutsche Polizei
LANDES JOURNAL - Gewerkschaft der Polizei
Interview des Monats
                                                                                         Berlin   LANDES OURNAL
                                                                                                                J
           Im Gespräch mit Burkard Dregger
                 und Tom Schreiber
   Die alltägliche Kriminalität auf Berlins Straßen, die Bedrohung durch
islamistischen Terrorismus, Unzulänglichkeiten an der Polizeiakademie,
braunes Wasser auf den Dienststellen und steigende Intensität der Angriffe
gegen Polizisten und Feuerwehrleute – Es gibt viele Themen, über die sich
Berlins Innenpolitiker Gedanken machen sollten. Für diese Ausgabe haben
wir mit gleich zweien gesprochen. Burkard Dregger, Innenpolitischer
Sprecher der CDU und Leiter des Untersuchungsausschuss Breitscheid-
platz, und Tom Schreiber, SPD-Innenexperte und GdP-Fördermitglied,
haben uns Rede und Antwort gestanden.
  DP: Was haben Sie für ein Gefühl,        zu verhängen, ist unverantwortlich.
wenn Sie als Bürger auf Berlins Stra-      Wir brauchen endlich wieder den Wil­
ßen unterwegs sind?                        len, Abschiebehaft zu verhängen.

   Schreiber: Man kann sich meiner           DP: Klare Pläne, was hat denn der
                                                                                          Bodycams, Taser, Finaler Rettungsschuss
Meinung nach auf Berlins Straßen si­       Senat in der jetzigen Legislaturperio-         – Burkard Dregger verlangt vom Senat in
cher fühlen. Aber es wird immer einen      de bereits für die Sicherheit der Bür-         erster Linie mehr Ermächtigungsgrundla-
Unterschied zwischen subjektiver           gerinnen und Bürger getan?                     gen für Berlins Polizei.
Wahrnehmung und objektiver Sicher­
heit geben. Letzteres bekommen wir            Schreiber: Der Senat hat deutlich
über Kriminalitätsstatistiken und Pres­    gemacht, dass neben allen anderen             derungen dürfen wir aber auch die
semeldungen der Berliner Polizei ver­      „Hauptstadtaufgaben“ die Sicherheit           kleinen Details nicht vergessen. Dazu
mittelt. Die subjektive Wahrnehmung        der Bürgerinnen und Bürger klar im            zählt zum Beispiel, ob ein Dienstplan­
von Sicherheit hingegen ist sehr ambi­     Fokus stehen muss. Es sind daher Milli­       modell noch ein Familienleben ermög­
valent. So sind beispielsweise Men­        onen im zweistelligen Bereich in die          licht. Generell darf die Polizei kein Bitt­
schen, deren Sicherheit in bestimmten      Hand genommen worden, um besser               steller sein und Investitionen müssen
Situationen bereits auf der Kippe stand,   gegen Terror gewappnet zu sein und            selbstverständlich werden.
dahingehend anders sensibilisiert.         die Schutzausstattung der Polizei zu
                                           verbessern. Wir reden hier auch über             DP: Alex-Wache, Splitterschutzfoli-
   Dregger: Ich fühle mich sicher, weil    die Aufhebung des Beförderungsstaus,          en, deutliche Investitionen in die
ich nicht ängstlich bin. Ich kann aber     die Erhöhung der Auszubildenden-              Schutzausstattung, die Anhebung der
nachvollziehen, dass sich Menschen         Zahlen. Diesen Personalzuwachs wird           Stellenplanobergrenzen – Das ist al-
nicht sicher fühlen. Wir haben in der      man auch bei Feuerwehr und dem                lein in einem Jahr mehr als Innensena-
Tat einige erhebliche Lecks in unserer     LABO spüren. Natürlich gibt es Berei­         tor Frank Henkel umgesetzt hat …
Sicherheitsstruktur, bei der Terrorab­     che, in denen diese Trendumkehr zu
wehr, Kriminalitätsbekämpfung und          spät erfolgt. Wir sind bei der Polizei bis­      Dregger: Die aktuellen Beschaffun­
der Abschiebung von Straftätern. Ber­      her leider eher in der reagierenden Po­       gen haben meine uneingeschränkte
lin braucht die Gefährderüberwachung       sition. Wir müssen dringend zurück            Unterstützung, weil sie absolut not­
durch elektronische Fußfessel, Schlei­     zum Agieren kommen und dabei vor­             wendig sind. Wir freuen uns, dass jetzt
erfahndung, Ausdehnung des Siche­          ausschauend arbeiten. Es reicht nicht         vieles von dem umgesetzt wird, was
rungsgewahrsams, benötigt einen Auf­       aus, die Summe der kriminalitätsbelas­        uns in unser Koalition verwehrt wurde.
wuchs des polizeilichen Staatsschutzes,    teten Orte zu ermitteln. Wir müssen           Aber ich möchte das jetzt nicht weiter
des SEK und des MEK, beim Verfas­          vorab ein Gefühl dafür entwickeln, wo         kritisieren. Mir ist wichtig, dass ge­
sungsschutz und im Bereich Cyberkri­       ein Kiez „kippen“ könnte und dort prä­        schieht, was richtig ist. Und wir erken­
minalität. Bei der Kriminalitätsbekämp­    ventiv tätig werden. Alles in allem hat       nen das an. Wir werden den Innense­
fung fehlen der Berliner Polizei           der Senat bereits gute und auch nach­         nator jetzt natürlich daran messen, dass
notwendige Befugnisse, die die rot-rot-    vollziehbare Politik betrieben. Wir sind      er auch pünktlich liefert, was er ver­
grüne Koalition ihr verweigert. Das gilt   weg vom 1. August im Hinblick auf die         sprochen hat. Und wir werden die rot-
insbesondere für die überfällige Ein­      Besoldungserhöhung und sollten spä­           rot-grüne Koalition weiterhin unter
führung der Videoüberwachung an ge­        testens 2021 beim 1. Januar ankom­            Druck setzen, damit die Polizei nicht
fährlichen Orten, Bodycams, Taser und      men. Selbstverständlich aber haben            nur die Ausstattung, sondern auch die
des Finalen Rettungsschuss. Im Bereich     wir noch viele Baustellen und Herr            Befugnisse erhält, die sie zu unser aller
der Abschiebung hatten wir kürzlich        Dregger spricht Dinge an, die Sinn ma­        Sicherheit benötigt.
mehrere Fälle, in denen aus der Straf­     chen. Wir brauchen einen Abschiebe­
haft entlassene, vollziehbar ausreise­     gewahrsam und auch Videoüber-                    DP: Ein aktuell diskutiertes Thema
pflichtige Straftäter in Berlin gemordet   wachung an Orten mit hohem Krimina­           sind die Übergriffe auf Polizisten und
haben. Die Weigerung, Abschiebehaft        litätsaufkommen. Bei allen großen For­        Rettungskräfte?

                                                                                                    3 – 2018 Deutsche Polizei 3
LANDES JOURNAL - Gewerkschaft der Polizei
LANDES OURNAL
              J                     Berlin

                                                Interview des Monats
                                                                                          warnsystem für Radikalisierte. Wir ha­
                                                                                          ben mit Cuspert, Amri und Youssef
                                                                                          mindestens drei Biografien in Berlin,
                                                                                          die durch organisierte Kriminalität,
                                                                                          Drogenerfahrung und Haftaufenthalt
                                                                                          aufgefallen sind. Allein bei diesen
                                                                                          dreien sieht man, wie der Staat versagt
                                                                                          hat. Wir müssen verhindern, dass sich
                                                                                          Menschen zu Gefährdern radikalisie­
                                                                                          ren, weil wir sie dann personell einfach
                                                                                          gar nicht mehr im Griff haben können.

                                                                                            DP: Klingt nach Predictive Police …

                                                                                            Dregger: Das klingt vor allem nach
 Im Kampf gegen die Organisierte Kriminalität – Tom Schreiber plädiert für die Inobhut­   Großer Koalition …
 nahme von Kindern und Jugendlichen aus kriminellen Familien.
                                                                                             Schreiber: Genau das haben wir
                                                                                          gerade als Thema im Untersuchungs­
   Dregger: Es ist wichtig, dass wir da­        fahren wegen Überlastung der Justiz       ausschuss zu Anis Amri. Es reicht
rüber sprechen. Diese Vorfälle machen           eingestellt wird.                         nicht aus, lediglich Daten zu sam­
mich sauer. Es gibt nichts Widerwärti­                                                    meln. Wir brauchen mehr Ermittler,
geres als diejenigen anzugreifen, die              Schreiber: Es geht hier um den         damit wir diese Daten auch zeitnah
für unser demokratisches Land ihren             Rechtsstaat und eben auch um Ver­         auswerten und die richtigen Schlüsse
Kopf hinhalten. Nur ihnen steht das             hältnismäßigkeit. Wer sich jahrelang      daraus ziehen können. Ich denke, die
Gewaltmonopol zu. Denen treten Leu­             Situationen wie den 1. Mai anschaut,      Berliner Polizei kann und darf schon
te gegenüber, die sich das Recht zur            kann sich doch ein Bild davon machen,     jetzt vorausschauend arbeiten. Das
Gewalt ohne jede Befugnis anmaßen               was Rettungskräften und Polizisten        sehen wir doch beim Thema Wohn­
und wahllos Polizisten und Rettungs­            passieren kann. Man kann gut beob­        raumeinbruch. Hier muss man resü­
kräfte angreifen. Die Strafbarkeit von          achten, wie schnell auch eine schein­     mieren, dass Frank Henkel ja auch
Widerstandshandlungen ist durch uns             bar ruhige Lage eskaliert. Berlin hat     mal etwas Gutes gemacht hat. Es war
auf Bundesebene verschärft worden.              gute Erfahrungen mit Deeskalation ge­     vollkommen richtig, in diesem Be­
Jetzt muss durchgegriffen werden.               macht, das hätte man vielleicht auch      reich auf Prävention zu setzen. Das
Hierzu fehlen der Justiz Personal und           beim G20-Gipfel in Hamburg anwen­         wäre der eine wichtige Faktor. Der
Ausstattung. Hier muss die rot-rot-grü­         den und mal von Berlin lernen können.     andere ist, die Präsenz der Polizei auf
ne Koalition in Berlin erheblich mehr           Aber unabhängig davon habe ich den        der Straße. Hier besteht großer Nach­
leisten. Ein zweites kommt hinzu: Un­           Vorschlag ja nicht umsonst gemacht,       holbedarf. Es kann nicht sein, dass
sere Justiz ist unabhängig und das ist          dass jemand zügig vor Gericht kom­        unsere Hundertschaften in abge­
auch gut so, weil niemand türkische             men muss, wenn er eine Straftat be­       speckter Stärke zu Großeinsätzen wie
Verhältnisse möchte. Aber wir dürfen            gangen hat. Außerdem wäre es begrü­       dem G20-Gipfel fahren, weil das Per­
durchaus kritisch nachfragen, ob die            ßenswert,     wenn    wir    für  alle    sonal fehlt oder die Stellen nicht be­
Berliner Justizpraxis lascher ist als in        kriminalitätsbelasteten Orte einen        setzt wurden. Natürlich haben wir
anderen Bundesländern. Wir haben als            Staatsanwalt mit originärer Zuständig­    bereits jetzt Orte, an denen man eine
Kriminalitätshauptstadt jeden Anlass,           keit hätten. Darüber hinaus brauchen      verstärkte Polizeipräsenz erkennen
strenger zu sein. Jedem Rechtsbruch             wir endlich die Inobhutnah­    me von     kann. Allerdings lässt sich Kriminali­
muss entschieden entgegentreten wer­            Kindern und Jugendlichen aus krimi­       tät nicht sofort verhindern, sondern
den. Sonst muss man sich nicht wun­             nalitätsbelasteten Familien. Man kann     zunächst einmal verdrängen. Das
dern, dass unser Rechtsstaat von den            nach Gesetz schon jetzt in Fami­  lien    führt dazu, dass sie an anderer Stelle
Rechtsbrechern verlacht wird, das Ver­          hereingehen, in denen absehbar ist,       zunächst wieder auftaucht. Ein Groß­
trauen der Rechtstreuen verloren                dass sich die Kids zu Intensivtätern      teil krimineller Aktivitäten geschieht
geht und auch ich Sympathie für die             entwickeln. Dann würden sie nicht         organisiert und an genau diese Struk­
Erfahrungsregel „Untersuchungskraft             mehr darüber lachen, nach 120 Taten       turen müssen wir letztlich herankom­
schafft Rechtskraft“ entwickele. Wir            lächerliche Jugendstrafen zu bekom­       men, um Alltagskriminalität wirksam
wollen keinen ohnmächtigen Rechts­              men, sondern früh den Rechtsstaat         bekämpfen zu können.
staat, sondern einen wehrhaften                 spüren. Im Übrigen auch die Eltern.
Rechtsstaat, der das Recht konsequent           Wir reden doch bei Gewalttätern und         DP: Was hat denn die SPD bis 2021
durchsetzt. Schlimm ist auch, wie man­          auch Gefährdern nahezu ausschließ­        noch im Köcher?
che Polizeigewalt geißeln und Gewalt            lich über Wiederholungstäter. Richter
gegen Polizei kleinreden. Ich hinge­            und Staatsanwälte müssen auch mal            Schreiber: Wir werden uns dem All­
gen sage, wer Polizisten angreift, dem          hospitieren, derartige Lagen erleben,     gemeines Sicherheits- und Ordnungs­
hilft es vielleicht, zur Abwehr seines          um endlich wach zu werden. Nur Poli­      gesetz (ASOG) widmen müssen und
Angriffs Bekanntschaft mit dem                  zisten hereinzupumpen, reicht am          uns darum kümmern, dass es im Be­
Schlagstock zu machen. Vielleicht er­           Ende nicht. Wir müssen vor die Lage       reich der Ausstattung der Einsatzkräfte
lernt er dann Respekt, bevor sein Ver­          kommen, brauchen eine Art Früh­           und der Sanierung von Dienststellen

4 3 – 2018 Deutsche Polizei
LANDES JOURNAL - Gewerkschaft der Polizei
Interview des Monats
                                                                                       Berlin   LANDES OURNAL
                                                                                                             J
vorangeht. Braunes Wasser aus der           Zusammenarbeit der LKAs funktioniert       verfasst haben, die eigentlich Gegen­
Leitung und Schimmel an den Wänden          nicht so, wie es notwendig wäre. Das ist   stand der Untersuchung sein sollten. Wir
– das muss umgehend ein Ende finden!        kein Misstrauen bezüglich der LKAs,        sind der Meinung, dass eine objektive
Außerdem wird es darum gehen, dass          sondern einfach die Feststellung, dass     Überprüfung nur durch einen Blick von
die Spezialeinheiten ihr dringend be­       sie an ihre Grenzen stoßen, wenn ein       außen gewährleistet werden kann und
nötigtes Personal bekommen und wir          Gefährder wiederholt das Bundesland        das möglichst von einem unabhängigen
die Digitalisierung vorantreiben. Es        wechselt. Das haben wir bei Amri und       und erfahrenen Fachmann, der viel qua­
kann nicht sein, dass Sachen liegen         in anderen Fällen gesehen.                 lifizierter ist als wir Abgeordnete.
bleiben, weil entweder Personal oder
die technischen Möglichkeit fehlen.            Schreiber: Ich sehe das ein wenig          Schreiber: Ich glaube, dass die Sit­
                                            kritischer und es gibt nicht umsonst       zung im Innenausschuss hierzu schein­
   DP: Herr Dregger, milliardenhoher        mehrere     Untersuchungsausschüsse.       heilig war und dass von der Polizeifüh­
Haushaltsüberschuss – Kann man es           Wir hatten bei Amri die Situation, dass    rung uns gegenüber vehement versucht
sich da als Hauptstadtpolizei über-         es durchaus Institutionen wie das Ge­      wurde, alles schön- und vor allem klein­
haupt erlauben, dass im Jahr 2021           meinsames Terrorismusabwehrzent­           zureden. Das hat mich geärgert. Ich
noch irgendwo braunes Wasser aus            rum (GTAZ) gibt, bei denen Informatio­     habe schon den früheren Innensenator
dem Hahn kommt oder Putz von der            nen gesammelt werden. Das hat aber         Henkel und den Polizeipräsidenten
Decke fällt?                                nicht dazu geführt, dass er von seiner     Kandt darum gebeten, diese Struktur­
                                            grausamen Tat abgehalten wurde. Hier       reform zu stoppen und erst einmal ab­
   Dregger: Für die Zustände, die Sie       muss genau geschaut werden, ob nicht       zuwarten, was der neue Senat vorhat.
da ansprechen, muss man sich schämen        jemand Informationen zurückgehalten        Es ist nichts passiert. Jetzt sind wir an
und ich tue das. Es darf nicht sein, dass   hat und dabei das Herrschaftswissen        einem Punkt, an dem der Innenaus­
die Kollegen so untergebracht sind. In­     einzelner Protagonisten den Vorgang        schuss kritisch hinterfragt und das ist
sofern muss man die vorhandenen Mit­        blockiert hat. Generell bin ich der Mei­   gut so. Es gibt richtig gute Leute bei der
tel nutzen, um diese baulichen Miss­        nung, dass dort, wo ein Gefährder in       Polizei. Leute, die Expertise mitbringen
stände zu beseitigen. Das ist ja kein       Erscheinung tritt, das zuständige Lan­     und gute Ideen haben. Mich ärgert die
Zauberwerk, man muss es einfach ma­         deskriminalamt tätig werden muss.          Art und Weise, wie bisher mit diesen
chen. Das Geld ist da, jetzt braucht man    Mal abgesehen davon, müssen wir            Leuten, ihren Ideen und Meinungen
eine Verwaltung, die in der Lage ist,       aber bei der Thematik auch über die        umgegangen wurde. Dinge, die vorge­
auszuschreiben und Aufträge zu verge­       Unterbringung dieser Leute in den          schlagen wurden, hat man gar nicht be­
ben. Da muss es mal vorangehen. Ich         Haftanstalten und vor allem die Betreu­    achtet, Kritikern wurde ein Maulkorb
bin entsetzt, höre aus meinem Wahl­         ung jener reden, die als Zeugen und        verpasst. Abgeordnete sind nicht die
kreis, dass der Bau einer Schule zehn       Ersthelfer derartige Szenarien wie den     besseren Polizisten, sondern unsere
Jahre dauern soll. Das ist unbegreiflich,   19. Dezember 2016 erleben mussten.         Aufgabe ist es sehr gut zuzuhören um
ich würde die in zwei Jahren bauen.                                                    besser urteilen zu können. Wir haben
Wenn der Senat mir das Geld gibt, baue        DP: Abschließendes Thema, jetzt hat      eine Verkettung von Vertrauensbrü­
ich es für die Hälfte und in einem Fünf­    die CDU einen Sonderermittler für die      chen. Das müssen wir wieder bereini­
tel der Zeit. Das Parlament hat die Auf­    Polizeiakademie gefordert, der Senat       gen. Der Sonderermittler ist hierzu ein
gabe, Geld bereitzustellen, der Senat       diesem zugestimmt. Was soll er zutage      erster Schritt. Das entlässt uns aber
hat die Aufgabe, es auszugeben. Daran       bringen, das nicht bereits bekannt ist?    nicht aus unserer Verantwortung und
müssen wir ihn jetzt messen. Wenn es                                                   Pflicht, uns selbst ein Bild zu machen.
da für Ausschreibungen zu wenige              Dregger: Der Innenausschuss hat ei­
Kräfte gibt, muss man die Arbeit anders     nen Bericht diskutiert, den diejenigen       Dregger: Das unterschreibe ich so.
strukturieren. Wem das alles zu schwie­
rig ist, der hat keinen Anspruch diese
Stadt zu führen.

  DP: Sie sprachen bei der Terrorab-
wehr vorhin die Fußfessel an. Nun
wird diese keinen Gefährder aufhalten
und ihn auch nicht zum Verbleib in ei-
nem Bundesland zwingen. Brauchen
wir zur Gefahrenabwehr nicht eine
verbesserte bundesweite Sicherheits-
architektur, ein Musterpolizeigesetz,
eine vom Bund organisierte Gefähr-
derüberwachung?

  Dregger: Wir brauchen eine Gefähr­
derüberwachung durch das BKA. Hier
laufen international alle Informationen
zusammen und das BKA hat auch die            Nicht nur am Ende oft beide einer Meinung, vor allem, wenn es um den Umgang mit
Befugnis zur Aufenthaltsüberwachung          Abgeordneten geht, die sich vor Ort ein eigenes Bild machen wollen.
durch elektronische Fußfesseln. Die          Fotos: Benjamin Jendro

                                                                                                  3 – 2018 Deutsche Polizei 5
LANDES JOURNAL - Gewerkschaft der Polizei
LANDES OURNAL
              J                    Berlin

                                                     wir gratulieren

                    Es kommt nicht darauf an, dem Leben mehr Jahre zu geben,
                           sondern den Jahren mehr Leben zu geben.
                                    (Alexis Carrel 1873–1944)

      Geburtstage                                              92 Jahre
                                                        Heinz Repp, Dir 1
                                                                                              Jürgen Lindner
                                                                                             Gabriele Segeritz
                                                      Margot Hasselfeldt, LKA                Christian Weichert
                80 Jahre                                                                      Gerhard Zingler
      Wolfgang Heinrich, Dir 1
        Lothar Liepelt, Dir 1                                  93 Jahre
        Peter Kaplick, Dir 2                                                                      40 Jahre
      Guenter Kolpack, Dir 3                           Gisela Matzner, Dir 4
       Karlheinz Lessig, Dir 4                        Charlotte Blockwitz, ZSE                 Frank Beetz
       Berthold Friede, Dir E                                                                 Helmut Grüber
       Herbert Schultz, Dir E                                  95 Jahre                        Lutz Herholz
        Bodo Schäning, ZSE                                                                   Manfred Maronde
        Bernd Zander, ZSE                                Margot Loose, Dir 5                  Ralf Mellenthin
                                                                                               Günter Paul
                85 Jahre                                                                     Winfried Schmidt
                                                               96 Jahre                        Ute Schwoch
       Herbert Stöber, Dir 1
      Wolfgang Linsdorff, Dir 3                      Herta Rossdfeutscher, Dir 3
      Karlheinz Piwecki, Dir 4                        Ingeborg Jaskula, Dir 6                     50 Jahre
        Gerda Maurer, ZSE
       Katharina Weide, ZSE                                                                   Monika Günzel

                90 Jahre
                                                           Jubiläen                             Peter Kolbe
                                                                                            Wolfgang Krumbügel
                                                                                             Wolfgang Schulz
            Hans Baller, Dir 5                                 25 Jahre
                                                                                                  60 Jahre
                91 Jahre                                 Torsten Beuschel
                                                        Wolfgang Braeschke                    Wolfgang Joseph
            Edhilt Birth, Dir 2                           Gabriela Burow                      Brigitte Kollosche
          Gisela Großkopf, Dir 4                         Dieter Czerwiak                         Horst Sähn
           Heinz Wendt, Dir 4                              Gunnar Groth
           Hans Liebsch, Dir 5                            Barbara Krause
            Horst Lange, ZSE                             Marcus Krawczyk

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                  Mehr Informationen unter Telefon   030 / 27 00 00                   Rudolf Dobbrow, 84 Jahre, LABO
                      MEDIRENTA Krankenkostenabrechnungs GmbH                         Martina Franchini-Bunz, 53 Jahre,
                                                                                                   LABO
                  www.medirenta.de            info@medirenta.de                       Ingrid Ostermann, 81 Jahre, ZSE

6 3 – 2018 Deutsche Polizei
LANDES JOURNAL - Gewerkschaft der Polizei
Veranstaltungen
                                                                               Berlin
                                                                                                    J
                                                                                        LANDES OURNAL

  Bezirksgruppen                       Info: Versammlung – Besuch der
                                       Pressesprecherin von Greenpeace
                                                                               Tel.: 0 30/7 21 75 47 oder
                                                                               Marianne Fuhrmann,
                                       Berlin, Frau Kerstin Doerenbruch.       Tel.: 0 30/7 45 13 53.
Dir 5                                  Vortrag: „Klimawandel“.
Wann: Dienstag, 3. April, 16 Uhr.                                              PPr Stab/ZSE
Wo: Im Hufeisen, Fritz-Reuter-Allee    Wann: Dienstag, 20. März, 10:40 Uhr.    Wann: Dienstag, 27. März, 15 Uhr.
48, 12359 Berlin.                      Wo: Berliner Zoo, Hardenbergplatz 8,    Wo: Marjan Grill, Flensburger Straße/
                                       10787 Berlin, Treffpunkt vor dem        Ecke Bartningallee, Stadtbahn-
Dir 6                                  Eingang „Löwentor“.                     bogen 411, 10557 Berlin.
Wann: Donnerstag, 22. März, 16 Uhr.    Info: Führung unter dem Motto
Wo: Polizeikantine, Poelchaustraße     „Black & White“, mit Blick hinter die   LABO
(Märkische Allee 174), 12681 Berlin.   Kulissen – zusätzlich zum Eintritts­    Wann: Mittwoch, 21. März, 15 Uhr.
                                       geld ist ein Führungsentgelt in Höhe    Wo: Yasmin, Wilhelmstraße 15, 10963
LABO                                   von 8 Euro zu entrichten – Anmel­       Berlin.
Wann: Mittwoch, 25. April, 16 Uhr.     dung erforderlich, da begrenzte
Wo: Yasmin, Wilhelmstraße 15-16,       Teilnehmerzahl!                              Liebe Kolleginnen und Kolle­
10963 Berlin.                                                                    gen,
                                       Wann: Dienstag, 3. April, 15 Uhr.            in den vergangenen Monaten
                                       Wo: GASTHAUS KOCH, Friedrich-             sind einige Eurer Veranstaltun­
                                       Wilhelm-Straße 68, 12203 Berlin.
         Senioren                      Info: Versammlung – Vortrag des
                                       Kollegen Harold Selowski zum
                                                                                 gen hier nicht abgedruckt wor­
                                                                                 den. Wir bitten um Entschuldi­
                                                                                 gung und geloben Besserung.
Dir 2                                  Thema „Ausbildung und Laufbahn            Bitte alle Veranstaltungstermine
Wann: Dienstag, 6. März, 15:30 Uhr.    in der heutigen Polizei“.                 an kummerow@gdp-berlin.de!
Wo: Seniorenklub Südpark,              Kontakt: Jürgen Heimann,
Weverstraße 38, 13595 Berlin.
Kontakt: Regina Geisler,
Tel.: 0 30/92 12 43 97.

Dir 3
Wann: Dienstag, 6. März, 16 Uhr.
Wo: FRABEA, Afrikanische Straße
90/Otawistraße, 13351 Berlin.

Wann: Dienstag, 3. April, 16 Uhr.
Wo: FRABEA, Afrikanische Straße
90/Otawistraße, 13351 Berlin.

Dir 4
Wann: Mittwoch, 14. März, 16 Uhr.
Wo: Adria-Grill, Kaiser-Wilhelm-
Straße 55, 12247 Berlin.
Kontakt: Peter Müller,
Tel.: 0 30/7 96 75 20.

Dir 5
Wann: Dienstag, 3. April, 13 Uhr.
Wo: Royal Gourmet, Mohriner Allee
50, 12347 Berlin.

Dir 6
Wann: Mittwoch, 14. März, 16 Uhr.
Wo: Sportcasino des KSC, Wenden­
schloßstraße 182, 12557 Berlin.
Info: Kegeln.

Wann: Mittwoch, 21. März, 14 Uhr.
Wo: Polizeikantine Poelchaustraße
(Märkische Allee 174), 12681 Berlin.

LKA
Wann: Dienstag, 6. März, 15 Uhr.
Wo: GASTHAUS KOCH, Friedrich-
Wilhelm-Straße 68, 12203 Berlin.

                                                                                         3 – 2018 Deutsche Polizei 7
LANDES JOURNAL - Gewerkschaft der Polizei
LANDES OURNAL
              J                      Berlin

                                                Aus dem Landesbezirk

      40 Jahre Lohnsteuerhilfe bei der GdP
                                                                                                    Ehrenamtliche Tätigkeit
                                                                                                   von Kollegen für Kollegen

                                                                                                 B    eschränkte sich die Lohnsteuer­
                                                                                                      hilfe anfangs nur auf die Beant­
                                                                                               wortung von Fragen, änderte sich die
                                                                                               Tätigkeit im Laufe der Zeit zum Ausfül­
                                                                                               len der Steuerformulare und zur Hilfe
                                                                                               bei komplizierten Steuerfragen wie die
                                                                                               Besteuerung von Renten und Pensio­
                                                                                               nen, Fragen bei Werbungskosten, Vor­
                                                                                               sorgeaufwendungen oder außerge­
                                                                                               wöhnlichen Belastungen. Auch bei der
                                                                                               GdP hat die Digitalisierung inzwischen
                                                                                               Einzug gehalten. So nutzen wir seit ei­
                                                                                               nigen Jahren ein Computerprogramm
                                                                                               zum Erstellen der Steuererklärung. Für
                                                                                               viele ist genau das schon sehr schwie­
                                                                                               rig, nicht selten scheitert der Versuch.
                                                                                               Nimmt man die Hilfe eines Steuerbera­
                                                                                               ters oder Lohnsteuerhilfevereins in An­
                                                                                               spruch, wird es teuer.
 Das Team der GdP-Lohnsteuerhilfe h. v. l.: Norbert Hoppe, Silvio Genge, Regina Valentine,
 Christian Jung, Beatrice Domsch, Volkmar Glaser; v. v. l.: Francesco Alvino, Ullrich Thoms,
                                                                                                      Ein echter Mehrwert
 Andreas Krämer.
                                                                                                      für unsere Mitglieder
   40 Jahre Lohnsteuerhilfe ist
schon eine gewaltige Strecke für
                                                 Mitgliedern“ fanden sich mehre Kol­
                                                 leginnen und Kollegen zusammen.
                                                 Keine leichte Aufgabe!
                                                                                                 D    eshalb hat die GdP die Lohn-
                                                                                                      steuerhilfe in den Leistungs-
                                                                                               katalog aufgenommen und das ganz
eine Berufsorganisation. Dabei
gibt es sicher interessantere
Freizeitaktivitäten als die alljähr­
                                                   U    nterstützung fand sich bei den
                                                        Kollegen aus dem Bereich der
                                                 Wirtschaftskriminalität, die durchaus
                                                                                               ohne Zusatzkosten. Ein Angebot, das
                                                                                               ankommt. Hatten wir im Jahr 1985
                                                                                               noch 185 Beratungen im Jahr, waren
liche Steuererklärung. Die wenigs-               Vorkenntnisse im Steuerrecht mit­             es 2009 schon 240 und 2017 über 400.
ten von Euch haben Freude daran,                 brachten. In den ersten Jahren be­            Regelmäßige Fortbildung und damit
in Kartons, Ordnern oder Papier­                 stand unser Lohnsteuerhilfeteam aus           Kenntnisse der aktuellen Urteile, Ver­
                                                 fünf bis sieben Personen, so sind wir         waltungsanweisungen und aktuellen
stapeln nach Unterlagen zu suchen
                                                 inzwischen auf zehn angewachsen,              Rechtsprechung sind für uns eine
und die umständlichen Steuerfor­                 alle aus unterschiedlichen Bereichen          Selbstverständlichkeit.
mulare auszufüllen.                              der Berliner Verwaltung, wie der                Unser Team steht Euch dienstags
                                                 Schutzpolizei, der Kripo oder dem             und mittwochs von 9:30 bis 18:30 Uhr
  Wer sich aber vor der Abgabe                   LABO. Aktive Kolleginnen und Kolle­           zur Verfügung. Termine werden
  der Steuererklärung drückt,                    gen gehören ebenso zu unserem                 ausschließlich telefonisch unter 0 30/
                                                 Team wie Pensionäre und Rentner.              2 10 00 40 vergeben.
    verschenkt oft viel Geld

  S   o traf es sich, dass einige Mit­
      glieder der GdP in den Jahren
1977/78 die Idee hatten, eine Hilfe für
die immer wiederkehrende Erstel­
lung der Steuererklärung einzu­
richten. Zunächst aber gab es noch
Klärungsbedarf, ob eine solche Hilfe­
stellung überhaupt von einer Ge­
werkschaft getragen werden darf und
wie das rechtlich abgesichert ist. Fün­
dig wurden wir in § 4 Nr. 7 des Steu­
erberatungsgesetzes, demnach es ei­
ner Gewerkschaft erlaubt sei, für
seine Mitglieder Hilfe beim Erstellen
der Steuererklärung anzubieten. Un­               Neu im Team: Aline Schwanke und Martina Fengler-Herrmann. Fotos: Ullrich Thoms
ter dem Motto „Mitglieder helfen

8 3 – 2018 Deutsche Polizei
LANDES JOURNAL - Gewerkschaft der Polizei
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