Der Partner 45. Jahrgang - Ausgabe Sommer 2016 - Berlin.de

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                     45. Jahrgang - Ausgabe Sommer 2016

         Städtepartnerschaftsvereine:                                         Auf in die Landkreise
                                                                            Kulmbach und Forchheim!
          ein auslaufendes Modell?                                          Unser Reiseplan für 2017
Heute ist alles anders als           Heute ist Berlin „branché“, al-       In diesem Jahr steht für die
noch vor 40 oder 50 Jahren.          so „in“. Viele junge Europäer         Partnerschaft zwischen dem
Damals waren die Westberli-          kommen in unsere Stadt, weil          Landkreis Kulmbach und Ber-
                                                                           lin-Wilmersdorf ein runder Ge-
                                                                           burtstag an, der auf dem „Fest
                                                                           der Nationen“ im September
                                                                           feierlich begangen werden
                                                                           wird. 25 Jahre ist es nunmehr
                                                                           her, seit diese Verbindung ver-
                                                                           traglich festgeschrieben wurde.
                                                                           Dies ist ein Grund dafür, dass
                                                                           der Wilmersdorfer Städtepart-
                                                                           nerschaftsverein im Mai 2017,
                                                                           sozusagen als Nachschlag auf
                                                                           das Jubiläum, eine weitere
                                                                           Reise in diesen nordbayeri-
                                                                           schen Landkreis plant.
                                                                           Verbunden werden soll diese
                                                                           Reise mit einem Tagesausflug
                                                                           in unseren zweiten Partner-
       Mit unseren Partnern aus Gagny unter der Reichstagskuppel
                                                                           kreis in Bayern, dem Land-
                                                                           kreis Forchheim, und in die
ner Bezirke froh, partner-           hier was los ist. Wir fliegen im      Fränkische Schweiz.
schaftliche Beziehungen zu           Billig-Jet für einige Euro nach       Über Jahre war es dem unver-
westdeutschen     Landkreisen        Paris, Brüssel oder Kopenha-          gessenen Harry Wuttke vorbe-
oder Städten bzw. ins westli-        gen, mal eben am Wochenen-            halten, engste Kontakte in die
che Ausland aufbauen zu kön-         de oder vor Weihnachten zum                     Fortsetzung auf Seite 2
nen. Damals waren die Flüge          Einkaufen. Nicht alle können
nach Paris oder London noch          sich das leisten, aber viele
fast unerschwinglich und Rich-       eben doch. Und so drängt sich
tung Bundesrepublik mussten          immer mehr die Frage auf, ob
erst einmal 200 bzw. 300 Kilo-       partnerschaftliche Beziehun-
meter durch die DDR absol-           gen überhaupt noch Zukunft
viert werden. Da war es noch         haben.
etwas ganz Besonderes, wenn          Diese Frage beschäftigte uns
ein Austausch mit „echten“           auch auf unserer letzten
Franzosen anstand: französi-         „Ring-Konferenz“ mit unseren
sche Soldaten gab es in Reini-       Partnern aus Frankreich, Eng-
ckendorf und Wedding in gro-         land, den Niederlanden, Däne-
ßer Zahl, aber mit französi-         mark und der Stadt Minden.
schen Familien in ihrer Heimat       Viele Jüngere, aber nicht nur
Kontakte zu knüpften, war            sie, unternehmen Auslands-
schon etwas Besonderes, zu-          fahrten viel lieber individuell
mal nach der Zeit Nazi-              oder mit gleichaltrigen Freun-
Deutschlands      und     dem
2. Weltkrieg.                                    Fortsetzung auf Seite 2       Das Kulmbacher Rathaus
                                                    Seite 1
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Fortsetzung von Seite 1                                                             Fortsetzung von Seite 1
                                           gleichnamigen Ort des Fran-
Fränkische Schweiz mit jährli-             kenwaldes sein, wo die Fami-             den, gehen vor Ort ihren eige-
chen Reisen zum Beispiel zur               lie Reuther stets für angeneh-           nen Interessen nach oder las-
                                                                                    sen sich von Reiseunterneh-
                                                                                    men ein perfektes Programm
                                                                                    anbieten.
                                                                                    Werden da unsere Partner-
                                                                                    schaftsaktivitäten nicht ins Ab-
                                                                                    seits gedrängt? Ich meine:
                                                                                    Nein. Was unsere Aktivitäten
                                                                                    von denen einschlägiger Rei-
                                                                                    seunternehmen unterscheidet,
                                                                                    sind die vor Ort bestehenden
                                                                                    menschlichen Kontakte. So
                                                                                    kennen wir z. B. viele Mitglie-
                                                                                    der des Städtepartnerschafts-
                                                                                    vereins in Gagny seit mehr als
                                                                                    20 Jahren und teilen mit ihnen
                                                                                    ein Stück unseres Lebens.
                                                                                    Egal, ob wir als Gruppe in Pa-
                                                                                    ris oder Gagny sind oder privat
                                                                                    mit oder ohne Partner dorthin
 Im „Pressecker Hof“: Siegfried Beyer, Bürgermeister von Presseck, Joachim Krüger   kommen, stets ist der Emp-
          und der Landrat des Landkreises Kulmbach, Klaus-Peter Söllner             fang so herzlich, als hätte man
                                                                                    sich gestern erst verlassen.
dortigen Kirschblüte zu pfle-              me Gastlichkeit bei einem gu-            Man freut sich mit bei Gebur-
gen. Nun finden wir die Zeit als           ten Preis-Leistungsverhältnis            ten, leidet mit bei Todesfällen
gekommen, um die Verbindun-                Sorge trägt.                             oder schwerer Krankheit. Wir
gen nach Forchheim neu zu                  Die Busreise soll zwischen               nehmen Anteil am dortigen po-
knüpfen, zumal vor Ort sowohl              fünf und sieben Tagen dau-               litischen und kulturellen Le-
das Amt des Oberbürgermeis-                ern, der genaue Reisetermin              ben. Ich denke, damit ist die
ters als auch das des Bundes-              wird zum Jahresende festste-             Richtung gewiesen: Solche
tagsabgeordneten neu besetzt               hen.                                     Angebote kann kein Reiseun-
worden sind.                               Wer Interesse an der Teilnah-            ternehmen machen, denn Zwi-
Daneben soll ein Ausflug zur               me an dieser Fahrt hat, sollte           schenmenschliches steht im
Bayreuther Eremitage und                   sich bereits recht bald -erst            Mittelpunkt.
zum Gelände der Bayerischen                einmal unverbindlich- unter              Natürlich muss man Spaß an
Landesgartenschau, die in die-             der Telefonnummer 4144662                und Interesse für solche Kon-
sem Jahr stattfindet, erfolgen.            anmelden.                                takte haben, Lust, die fremde
Unser Ausgangspunkt soll der                                                        Sprache wenigstens ein biss-
                                           Ich hoffe auf viel Interesse,
erprobte Pressecker Hof im                                                          chen zu beherrschen und sich
                                           Ihr/Euer Joachim Krüger
                                                                                    auf eine andere, aber doch
                                                                                    uns nicht ferne Kultur einzu-
                                                                                    lassen. Miesmacher und Nörg-
                                                                                    ler sind hier fehl am Platz.
                                                                                    Eine so verstandene Partner-
                                                                                    schafts„arbeit“ ist zukunftsori-
                                                                                    entiert. Politiker können und
                                                                                    sollen sich treffen, aber echte
                                                                                    Bürgerkontakte können sie nie
                                                                                    ersetzen. Wenn Menschen
                                                                                    aus allen Schichten unserer
                                                                                    komplizierten Gesellschaften
                                                                                    sich treffen und liebevoll und
                                                                                    friedlich mit einander umge-
                                                                                    hen, so ist das in meinen Au-
                                                                                    gen eine gelebte europäische
                                                                                    Partnerschaft!
                          Forchheim lädt ein!                                                       Joachim Krüger
                                                            Seite 2
Der Partner 45. Jahrgang - Ausgabe Sommer 2016 - Berlin.de
Partnerschaftsverein Wilmersdorf und SoVD-Tiergarten-Wedding
                        auf Holland-Fahrt
                                   Im Mittelpunkt der Aktivitäten
                                   stand ein Besuch in der Wil-
                                   mersdorfer Partnerstadt Apel-
                                   doorn und dem königlichen
                                   Schloss Het Loo mit seinen
                                   ausgedehnten Parkanlagen.
                                   An den weiteren Tagen fanden
                                   Besuche von Amsterdam mit
                                   Grachtenfahrt, von Alkmar mit
                                   Besuch des Käsemarktes und
    unterwegs in Amsterdam         vom, für seine Blumenvielfalt
                                   berühmten, Keukenhof statt.
                                   Zusätzlich konnte die Reise-
                                   gruppe den an Farben und
                                   Duft überwältigenden jährli-
                                   chen Blumenkorso an sich
                                   vorbeiziehen lassen. Einen
                                   tiefen Eindruck hinterließen
                                   auch die unzähligen Wind-               Blütenpracht
                                                                      auf dem Blumenkorso
                                   mühlen, sowie die in allen Far-
                                   ben strahlenden Tulpen- und
                                   Hyazinthenfelder. Auf dem
     frischer Hering: lecker!      Rückweg traf sich die Reise-
                                   gruppe mit Freunden aus der
                                   Partnerstadt Minden im Res-
                                   taurant     an   der    Weser-
                                   Flussmühle, nachdem bereits
                                   auf der Hinfahrt Station an der
                                   „Porta Westfalica“ gemacht
                                   worden war. In Erinnerung
                                   bleiben nicht nur die vielen
                                   schönen Eindrücke dieser
unsere Partnerinnen in Apeldoorn   Fahrt, sondern auch das
                                   freundschaftliche     Verhältnis
                                   aller Mitreisenden unter einan-
                                   der und die interessanten mit-
                                   menschlichen Kontakte zu den           Käse aus Holland
                                   Freunden in den Partnerstäd-       trifft jeden Geschmack
                                   ten.

  Grachtenfahrt in Amsterdam

                                                Seite 3
Der Partner 45. Jahrgang - Ausgabe Sommer 2016 - Berlin.de
Die Tulpe –
ein Wahrzeichen Hollands
                                           Besuch aus Kiew-Petschersk
                                   Eine dreiköpfige Delegation
Bei unseren Fahrten durch die      aus Kiew-Petschersk besuchte
Niederlande kamen wir immer        unter Leitung des Bürgermeis-
wieder an riesigen Tulpenfel-      ters Serhii Martynchuk einige
dern vorbei: über weite Stre-      Tage den Bezirk Charlotten-
cken einfarbig, dann wieder        burg-Wilmersdorf.
bunt gemischt. Auf jeden Fall      Nach einem umfänglichen Be-
eine Freude für das Auge.          sichtigungsprogramm für die
Tatsächlich ist diese Blume        Gäste gab es am letzten Tag
ein Wirtschaftsfaktor erster       des Aufenthaltes eine Einla-
Güte für die Niederlande, denn     dung     des    Städtepartner-
80% der Welttulpenproduktion       schaftsvereins    Wilmersdorf
kommen aus diesem Land.                                                       Polski die Übersetzungstätig-
                                   zum Mittagessen im Ratskeller              keit übernommen hatte. So
Von Mitte März bis Ende Mai        des Rathauses Charlotten-
ist die Hochzeit für die Tulpe.                                               konnte Joachim Krüger dem
                                   burg.                                      Bürgermeister zahlreiche Fra-
Die Angaben über das ur-           Joachim Krüger erinnerte bei               gen zur derzeitigen Situation
                                   seiner Begrüßung zunächst an               im Lande stellen. Auch trug er
                                   die langen Verbindungen zwi-               unsere Besichtigungswünsche
                                   schen den beiden Bezirken                  vor und bat um Unterstützung
                                   und informierte den Bürger-                bei der Möglichkeit, Amtsträ-
                                   meister sowie seinen Stellver-             ger zu treffen und öffentliche
                                   treter Pavlo Babii und die                 Einrichtungen (Kita, Schule) zu
                                   Pressesprecherin     Kateryna              besuchen.
sprüngliche Herkunftsland sind     Pechersha über die Planun-                 Der Bürgermeister sagte jegli-
unterschiedlich.      Vermutlich   gen einer mehrtägigen Reise                che Hilfe zu.
sind sie über Nordafrika nach      in unsere Partnerstadt Kiew-               Mit einem gemeinsamen Foto
Europa und von hier nach           Petschersk im nächsten Jahr.               auf der Rathaustreppe endete
Zentralasien gekommen. Der         Verständigungsschwierigkei-                diese freundliche Zusammen-
Name dieses becherförmigen         ten gab es keine, da unser                 kunft. Marion Halten-Bartels
Liliengewächses scheint sich       Vorstandsmitglied     Vladimir
über die türkische Sprache
zum Persischen entwickelt zu
haben, wo er „Turban“ bedeu-
tet.
Ein besonderes Erlebnis ist
der Besuch des Keukenhofs,
der jährlich zur Blütezeit Zehn-
tausende von Besuchern nach
Holland bringt. 2016 waren
hier 7 Millionen Tulpen in 800
verschiedenen Sorten ge-
pflanzt worden, die wir aus
Zeitmangel nicht alle bewun-
dern konnten.
Bei aller Schönheit darf aber
nicht vergessen werden, dass
die Tulpe für Mensch und Tier
giftig ist!
          Marion Halten-Bartels    Impressum:
                                   Gesellschaft zur Förderung der Städtepartnerschaften Wilmersdorf e.V.
                                   Namentlich gezeichnete Artikel geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion
                                   wieder.
                                   V.i.S.d.P.: Joachim Krüger (Vorsitzender)
                                   Layout:     Frank Zwiener
                                   Fotos:
                                      Marion Halten-Bartels, Joachim Krüger, Oliver Lüning, Wolfgang Tillinger, Chris-
                                      tine Zwiener, Frank Zwiener, Melanie Zwiener.
                                                   Seite 4
Der Partner 45. Jahrgang - Ausgabe Sommer 2016 - Berlin.de
Karmiel, Partnerstadt zum Verlieben                                   richtungen vorgestellt und die
                                                                      Möglichkeit zum Vergleich mit
Es ist schon eine ganz eigene      strukturmaßnahmen geplant          den unsrigen gegeben. Höhe-
Erfahrung, die man mit einer       und auch verwirklicht werden.      punkt war aber die Benennung
ersten Reise nach Israel           Die neuen Bürger von Karmiel       eines zentralen Platzes nach
macht. Sie in einem Satz zu        finden in den Betrieben des        Charlottenburg-Wilmersdorf.
bündeln wird ihren Facetten        24 km² großen Industriegebie-      Ein Ereignis, das selbst den
nicht gerecht, aber mit der Zu-    tes ihre Arbeit, in denen auch     Botschafter der Bundesrepub-
spitzung: In Israel von Men-       sehr viele Palästinenser aus       lik Deutschland, Dr. Clemens
schen mit einer zugewandten,       den umliegenden Dörfer ihr         von Goetze, an diesem Ereig-
weltoffenen,      lebensfrohen     Auskommen        finden.   Das     nis teilnehmen ließ. Damit ist
Ausstrahlung aufgenommen           macht Karmiel zu einem Ort,        unsere Partnerschaft, mit dem
zu werden, hinter der eine im-     in dem Auseinandersetzungen        Karmielplatz       vor     dem
mer zu spürende Anspannung,        mit Palästinensern überhaupt       S-Bahnhof Grunewald und ei-
eine vorsichtige Aufmerksam-       nicht vorkommen. Zumal ja          nem Charlottenburg-Wilmers-
keit sich erahnen lässt und        auch alle gemeinsam von den        dorf-Platz in Karmiel hier wie
das ernste Sicherheitsbedürf-      3 Gymnasien (3 religiöse           dort im Straßenbild sichtbar.
nis an vielen Orten erklärt. Mit   Gymnasien gibt es auch),           Der Besuch hat auch gezeigt,
diesem Erkennen der tägli-         3 Schulen der Mittelstufe          dass ein Bezirk wie Charlot-
                                                                      tenburg-Wilmersdorf mit sei-
                                                                      nen 330.000 Einwohnern nicht
                                                                      nur bei gleichgroßen Städten
                                                                      aus deren Erfahrungen und
                                                                      Vorhaben lernen und sich aus-
                                                                      tauschen kann, auch Partner-
                                                                      schaften, wie mit Karmiel, kön-
                                                                      nen neue sinnvolle Impulse
                                                                      und Sichtweisen geben. Da-
                                                                      rum ist es wichtig, diese Part-
                                                                      nerschaften weiter mit Leben
chen Sorge unserer Gastge-         (7. bis 9. Klasse) und neun        zu füllen, Kontakte aufzubau-
ber bekommt unser Einstehen        Grundschulen, einem berufli-       en, um über gemeinsame Pro-
für die Existenz Israels eine      chen Fortbildungs- und Schu-       jekte die Verbindung zu inten-
fast fundamentale Bedeutung.       lungszentrum sowie einer           sivieren. Vielleicht macht die-
Unser Gastgeber, Adi Eldar,        Hochschule für Technologie         ser Artikel Einige neugierig
Bürgermeister unserer Part-        profitieren. In einem Integrati-   und weckt das Interesse an
nerstadt Karmiel (vor 30 Jah-      onszentrum werden junge Ein-       einer Reise in unsere Part-
ren zwischen Wilmersdorf und       wanderer auf das Leben in Is-      nerstadt. Einfach melden. Wir
Karmiel vereinbart und die Adi     rael vorbereitet. In diesem In-    würden dann gemeinsam eine
Eldar jetzt 28 Jahre begleitet),   ternat werden die Jugendli-        Reise für das nächste oder
steht aber auch für die überall    chen, getrennt von den Eltern,     besser übernächste Jahr ge-
zu spürende Stimmung in Isra-      in sechs Monaten in die hebrä-     meinsam vorbereiten.
el, diese ihre Heimat, mit viel    ische Sprache eingeführt und                   Wolfgang Tillinger
Energie auf- und auszubauen.       erhalten auch sozialpädagogi-
Überall wird gebaut und Infra-     sche Betreuung. Eine der
struktur entwickelt. Auch Kar-     wichtigsten Phasen der israeli-
miel ist in den letzten 52 Jah-    schen       Integrationsmaßnah-
ren -der Ort wurde am 19. Ok-      men und neben der Armee
tober 1962 gegründet und er-       auch einer der wichtigsten und
hielt 1985 Stadtrecht- auf über    erfolgreichsten. Neben diesen
60.000 Einwohner angewach-         vielfältigen Aufgaben, die be-
sen und will bis 2020 auf ca.      stimmt viel Einsatz und Zeit
120.000 Einwohner weiter-          der Verwaltung beanspruchen,
wachsen. Um dies zu errei-         ist es in Karmiel immer wieder
chen, wird gerade die Eisen-       deutlich geworden, wie wichtig
bahnanbindung über Akko ge-        ihnen auch die Partnerschaft
baut. Ein neues Stadtviertel       mit Wilmersdorf ist. Viele Erin-
wird gerade erschlossen. Es        nerungen über gegenseitige
ist beeindruckend, wie diese       Besuche        wurden    ausge-
Erweiterungen mit allen Infra-     tauscht, einige städtische Ein-
                                                Seite 5
Der Partner 45. Jahrgang - Ausgabe Sommer 2016 - Berlin.de
Neujahrsempfang Gladsaxe                                        Annual Dinner 2016
Anlässlich der Ringkonferenz      ben gekommene Dänen zu                     in unserer
Anfang Oktober 2015 lud Lars      besuchen. Auch besichtigten           Partnerstadt Sutton
Abel, der Vorsitzende unseres     wir ein etwas außerhalb gele-
Partnervereins in Gladsaxe,       genes Schloss. Dies mussten          Marion Halten-Bartels und ich
die Vorstände der Partner-        wir im Hellen aufsuchen, denn        nahmen am diesjährigen An-
schaftsvereine ein, mit zwei      in den zu besichtigenden Räu-        nual Dinner in Sutton teil.
Personen erstmalig am Neu-        men gab es weder elektri-            Neben uns Wilmersdorfern
jahrsempfang teilzunehmen.        sches noch gasbetriebenes            waren leider nur noch die Part-
Alle Teilnehmer dankten und       Licht. Nach dem gemeinsa-            ner aus Minden sowie Apel-
nahmen die Einladung an.          men Essen wurden wir dann            doorn/Niederlande       gekom-
Auch die ersten Pläne wurden      zum Flughafen gebracht.              men.
geschmiedet. Also machten                     Christine Zwiener        Nach zahlreichen Reden der
wir, Joachim Krüger und ich,                                           Vereinsrepräsentanten       und
uns Ende Januar auf den Weg                                            des Suttoner Bürgermeisters
nach Dänemark. Zwischen An-                                            gab es die Gelegenheit, mit
kommen in Kopenhagen und                                               unseren englischen Freunden
Empfang nutzen wir die Zeit,                                           ins Gespräch zu kommen.
um verschiedene Museen zu                                              Hierzu wurden wir Gäste aus
besichtigen und Restaurants                                            den Partnervereinen von vor-
auszuprobieren. Diese stellten                                         neherein „bunt gemischt“ unter
sich als gut und preiswert her-                                        die Teilnehmer/innen des Sut-
aus, so dass diese bei einer                                           toner Vereins gesetzt, sodass
Gruppenreise aufgesucht wer-                                           die Diskussionen rasch in
den könnten. Unterkunft beka-       Ein Prost auf die Partnerschaft!   Gang kamen. Die Briten zeig-
men wir im uns schon bekann-                                           ten sich sehr interessiert an
ten Gästehaus der Kommune         Joachim Krüger unterstrich in        vielen aktuellen politischen
Gladsaxe. Der Empfang fand        seinem Redebeitrag im Rah-           Themen. So war u.a. unsere
aber nicht dort statt, sondern    men der Konferenz die lang-          Meinung zum damals noch
in einem Kulturhaus. Herzlich     jährigen guten Beziehungen           bevorstehenden       „BREXIT“-
wurden wir von vielen Bekann-     und engen Kontakte zwischen          Votum gefragt. Die ambitio-
ten begrüßt. Leider vermissten    Gladsaxe und Wilmersdorf,            nierten musikalischen Darbie-
wir unsere Freunde aus Sutton     überbrachte zahlreiche per-          tungen junger Damen der örtli-
und Gagny, die aus wichtigen      sönliche Grüße und ging auf          chen Musikschule rundeten
Gründen verhindert waren.         die großen Herausforderun-
Auch die Freunde aus Apel-        gen einerseits der massiven
doorn hatten sich entschuldigt.   Flüchtlingsbewegung        nach
So      wurde   der    Partner-   Europa in die Staaten der EU,
schaftsring nur von Minden        im Besonderen nach Schwe-
und Wilmersdorf vertreten.        den und Deutschland, sowie
Uns ausländischen Gästen          auf die massive Bedrohung
wurden „Paten“ zur Seite ge-      durch extrem-militante Terro-
stellt, die den Auftrag hatten,   risten des „Islamischen Staa-
uns durch den Abend zu be-        tes“ ein. Er hob hervor, dass        den Abend ab. Dieser hätte
gleiten. Bei uns Berlinern        in beiden Bereichen eine ver-        nach unserem Empfinden ger-
übernahm dies ein Ehepaar,        lässliche Solidarität aller EU-      ne noch etwas länger andau-
das erst seit wenigen Monaten     Mitglieder unverzüglich er-          ern können, um die Tischge-
im dortigen Verein Mitglied       reicht werden muss.                  spräche noch vertiefen zu kön-
war und sehr gut deutsch                                               nen.
sprechen konnte. Die beiden                                            Den An- bzw. Abreisetag nut-
übersetzten im Laufe des                                               zen wir, um in London die
Abends die leider nur auf Dä-                                          Westminster-Abbey, die Natio-
nisch gehaltenen Reden bzw.                                            nal Portrait Gallery und das
übersetzten Joachim Krügers                                            Victoria- und Albert Museum
Rede ins Dänische. Im Laufe                                            zu besuchen.
des Abends verabredeten wir                                            Diese drei Tage waren ein ge-
uns für den folgenden Tag, um        sie zeigten uns Kopenhagen:       lungener Ausflug in die faszi-
eine Gedenkstätte für durch         Helle und Christian Hindrichsen    nierende Weltstadt London.
die Nazi-Herrschaft ums Le-                                                           Frank Zwiener
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Der Partner 45. Jahrgang - Ausgabe Sommer 2016 - Berlin.de
Der National Trust
     am Beispiel von                  25 Jahre Partnerschaft zwischen
     Polesden Lacey                      dem Bezirk Charlottenburg
Mit Frank Zwieners „Gast-          und dem Landkreis Marburg-Biedenkopf
eltern“ besuchten wir den ehe-
maligen Wohnsitz der Lady          Auch       der     Städtepartner-   den Kreis von Westen nach
Greville. Das zauberhafte An-      schaftsverein        Wilmersdorf,   Südosten durchzieht, geprägt.
wesen ist im Besitz des Natio-     den ich als stellvertretender       Die Stadt Marburg, welche im
nal Trust. Diese Einrichtung       Vorsitzender gerne vertreten        Übrigen eine Universitätsstadt
wurde 1895 gegründet, um           habe, war zum Festakt dieser        ist, bildet das Zentrum des
(aus dem Englischen über-          Partnerschaft nach Marburg          Landkreises. Diese ist vor al-
setzt) „Plätze von historischem    eingeladen. Dort bestärkten         lem durch eine wundervolle
Wert oder Naturschönheiten         Bezirksbürgermeister       Rein-    Altstadt, welche überwiegend
für immer zum Wohle der Nati-      hard Naumann und die dortige        aus Fachwerkhäusern be-
on zu erhalten“.                   Landrätin Kirsten Fründt die
Der Trust, an dessen Spitze        schon bisher ausgezeichneten
Prinz Charles steht, ist eine      partnerschaftlichen Verbindun-
regierungsunabhängige Wohl-        gen.
tätigkeitseinrichtung und erhält   Zum Festakt gehörte auch die
seine finanziellen Mittel u.a.     Enthüllung einer entsprechen-
durch Unterstützer, Übereig-       den gläsernen Plakette vor
nungen,       Mitgliedsbeiträgen   dem Buddy Bear im Foyer der
und Erbschaften sowie dem          Marburger Kreisverwaltung, zu
Verkauf von Erinnerungsge-         der neben den dortigen Ver-
genständen in Shops und ei-        waltungsauszubildenden auch
ner angeschlossenen Gastro-        die Vertreterinnen und Vertre-
nomie.                             ter des Landkreises anwesend
Zu den Erbschaften gehört          waren. Der Buddy Bear ist ein
                                   Geschenk des Bezirkes Char-
                                   lottenburg-Wilmersdorf an den
                                   Landkreis.
                                   Zugleich hatten wir die Gele-
                                   genheit, am Stadtfest „3-Tage-
                                                                              Marburger Rathaus
                                   Marburg“ teilzunehmen. Einen
                                   außerordentlichen          Dank     steht, geprägt. Besonders
                                   möchte ich hiermit der Landrä-      prägnant ist das Landgrafen-
das riesige Anwesen der Lady       tin Kirsten Fründt ausspre-
Greville, zu ihrer Zeit eine Da-                                       schloss, welches schon sicht-
                                   chen, die uns in den drei Ta-       bar wird, bevor man die Stadt
me der Gesellschaft mit politi-    gen durchweg begleitet und
schem Einfluss. Ihr großer                                             Marburg überhaupt erreicht
                                   uns persönlich nicht nur durch      hat. Von hier oben bietet sich
Reichtum erlaubte ihr ein gast-    die Stadt Marburg, sondern
freundliches Haus zu führen,                                           ein herrlicher Blick über die
                                   auch durch Teile des Land-          gesamte Stadt und bei guter
in dem der spätere englischen      kreises mit großer Begeiste-
König Georg VI. und Elizabeth                                          Sicht auch noch über seine
                                   rung geführt hat. Auch ich, der     Grenzen hinaus. Oliver Lüning
(Queen Mum) ihre Flitterwo-        sonst im Rahmen der Auszu-
chen verlebten. Diese langjäh-     bildendenaustausche seit 15
rige Freundschaft endete erst      Jahren einmal jährlich den
mit dem Tod von Margaret           Landkreis besuchte, habe
Greville. Während sie ihre         noch Ecken kennengelernt,
Schmuckstücke der Queen            die mir bis dahin verborgen
Mum vermachte, erhielt der         geblieben sind.
National Trust 1942 Haus und       Nicht nur Berlin, auch der
Park.                              Landkreis Marburg-Biedenkopf
Ehrenamtliche Helfer führten       ist immer eine Reise wert. Die-
uns durch das Anwesen und          ser liegt in Mittelhessen und ist
sorgen auch sonst für dessen       durch eine Mittelgebirgsland-
Instandhaltung.                    schaft mit großen Wäldern und
        Marion Halten-Bartels      dem Fluss „Lahn“, welcher
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Zu Gast beim
                                    Anlässlich ihres 80. Geburtstages
                                             erhielt auch der
                                                                          Weinfest in Gagny
                                     Städtepartnerschaftsverein eine
                                              Einladung von
                                                                        Auch in diesem Jahr wird im
                                                                        Oktober eine Gruppe des Wil-
                                     Veronika Kafke-Loschen             mersdorfer      Städtepartner-
                                                                        schaftsvereins unsere franzö-
                                        zu ihrer Geburtstagsparty.      sische Partnerstadt Gagny be-
                                    Marion Halten-Bartels überbrachte   suchen. Dieser Besuch wird
                                   die Glückwünsche des Vorstandes,
                                    verbunden mit der Hoffnung, dass
                                                                        eine Kombination aus Arbeit
                                   das Geburtstagskind noch lange bei   und interessanten persönli-
                                    unseren Veranstaltungen begrüßt     chen Kontakten und Besuchen
                                               werden kann.             sein. Denn auf der „Fête des
                                                                        vendanges“, wörtlich „dem
                                                                        Fest der Weinlese“ wollen wir
                                                                        an zwei Tagen den Bezirk
                                                                        Charlottenburg-Wilmersdorf
                                                                        und unsere Stadt Berlin an ei-
           Neuer Vorstand des                                           nem Stand repräsentieren. Die
 Wilmersdorfer Städtepartnerschaftsvereins                              Vorbereitungen dazu sind
                                                                        schon in vollem Gange, die
                                                                        Flüge und das Hotel gebucht
Einstimmig bei drei Enthaltun-     Besonders geehrt wurden die
                                                                        und Kontakte zu „Berlin-
gen wählten die 40 anwesen-        bisherige stellv. Vorsitzende
                                                                        Partner“ sind geknüpft. Auch
den Mitglieder des Wilmers-        Karin Nagel und die Beisitze-
dorfer    Städtepartnerschafts-    rinnen Mary Luckfiel und Bär-
vereins Joachim Krüger für         bel Kirchner, die nach langjäh-
weitere zwei Jahre zu dessen       riger Vorstandszugehörigkeit
Vorsitzenden. Krüger, der das      nicht mehr kandidierten. Der
Amt bereits seit 10 Jahren in-     Dank der Versammlung galt
nehat, dankte für diesen gro-      ebenfalls der ausscheidenden
ßen          Vertrauensbeweis.     Jola Bähr, deren Ehrung auf
Zu seinem Stellvertreter wurde     einen späteren Zeitpunkt ver-
Oliver Lüning, zur Schriftführe-   schoben wurde, da sie nicht
rin Marion Halten-Bartels und      anwesend sein konnte.
zur Kassiererin Christine Zwie-    Im Anschluss an die von
ner gewählt.                       Joachim Dannert geleiteten                Weinfest in Gagny 2010
Den siebenköpfigen Vorstand        Wahlen konstituierte sich der         am Stand der Partner aus Minden
bilden Ilona Falkowski, Helga      Vorstand und konnte auf sei-
Kaiser, Eveline Kupke, Vladi-      ner ersten Sitzung sieben            ein Infoblatt über unseren
mir Polskij, Hülya Prätzel,        neue Mitglieder in den Verein        schönen City-Bezirk ist bereits
Wolfgang Tillinger und Frank       aufnehmen.                           in Arbeit, natürlich in französi-
Zwiener.                                                                scher Sprache. „Berlin, c’est la
                                                                        capitale branchée de l’Al-
                                                                        lemagne“, „Berlin ist in“, gera-
                                                                        de auch bei jungen Franzo-
                                                                        sen, aber auch bei der älteren
                                                                        Generation.
                                                                        Uns geht es darum, die Vielfalt
                                                                        und Weltoffenheit unseres Be-
                                                                        zirks zu zeigen, dabei aber
                                                                        auch die Individualität und Lie-
                                                                        benswürdigkeit unserer Kieze
                                                                        zu unterstreichen.
                                                                        Über dieses Ereignis und die
                                                                        Fahrt als ganze werden wir in
                                                                        der nächsten Ausgabe des
                                                                        „Partners“ ausführlich berich-
                                                                        ten.            Joachim Krüger
                                                 Seite 8
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