Der Partner 45. Jahrgang - Ausgabe Sommer 2016 - Berlin.de
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Der Partner 45. Jahrgang - Ausgabe Sommer 2016 Städtepartnerschaftsvereine: Auf in die Landkreise Kulmbach und Forchheim! ein auslaufendes Modell? Unser Reiseplan für 2017 Heute ist alles anders als Heute ist Berlin „branché“, al- In diesem Jahr steht für die noch vor 40 oder 50 Jahren. so „in“. Viele junge Europäer Partnerschaft zwischen dem Damals waren die Westberli- kommen in unsere Stadt, weil Landkreis Kulmbach und Ber- lin-Wilmersdorf ein runder Ge- burtstag an, der auf dem „Fest der Nationen“ im September feierlich begangen werden wird. 25 Jahre ist es nunmehr her, seit diese Verbindung ver- traglich festgeschrieben wurde. Dies ist ein Grund dafür, dass der Wilmersdorfer Städtepart- nerschaftsverein im Mai 2017, sozusagen als Nachschlag auf das Jubiläum, eine weitere Reise in diesen nordbayeri- schen Landkreis plant. Verbunden werden soll diese Reise mit einem Tagesausflug in unseren zweiten Partner- Mit unseren Partnern aus Gagny unter der Reichstagskuppel kreis in Bayern, dem Land- kreis Forchheim, und in die ner Bezirke froh, partner- hier was los ist. Wir fliegen im Fränkische Schweiz. schaftliche Beziehungen zu Billig-Jet für einige Euro nach Über Jahre war es dem unver- westdeutschen Landkreisen Paris, Brüssel oder Kopenha- gessenen Harry Wuttke vorbe- oder Städten bzw. ins westli- gen, mal eben am Wochenen- halten, engste Kontakte in die che Ausland aufbauen zu kön- de oder vor Weihnachten zum Fortsetzung auf Seite 2 nen. Damals waren die Flüge Einkaufen. Nicht alle können nach Paris oder London noch sich das leisten, aber viele fast unerschwinglich und Rich- eben doch. Und so drängt sich tung Bundesrepublik mussten immer mehr die Frage auf, ob erst einmal 200 bzw. 300 Kilo- partnerschaftliche Beziehun- meter durch die DDR absol- gen überhaupt noch Zukunft viert werden. Da war es noch haben. etwas ganz Besonderes, wenn Diese Frage beschäftigte uns ein Austausch mit „echten“ auch auf unserer letzten Franzosen anstand: französi- „Ring-Konferenz“ mit unseren sche Soldaten gab es in Reini- Partnern aus Frankreich, Eng- ckendorf und Wedding in gro- land, den Niederlanden, Däne- ßer Zahl, aber mit französi- mark und der Stadt Minden. schen Familien in ihrer Heimat Viele Jüngere, aber nicht nur Kontakte zu knüpften, war sie, unternehmen Auslands- schon etwas Besonderes, zu- fahrten viel lieber individuell mal nach der Zeit Nazi- oder mit gleichaltrigen Freun- Deutschlands und dem 2. Weltkrieg. Fortsetzung auf Seite 2 Das Kulmbacher Rathaus Seite 1
Fortsetzung von Seite 1 Fortsetzung von Seite 1 gleichnamigen Ort des Fran- Fränkische Schweiz mit jährli- kenwaldes sein, wo die Fami- den, gehen vor Ort ihren eige- chen Reisen zum Beispiel zur lie Reuther stets für angeneh- nen Interessen nach oder las- sen sich von Reiseunterneh- men ein perfektes Programm anbieten. Werden da unsere Partner- schaftsaktivitäten nicht ins Ab- seits gedrängt? Ich meine: Nein. Was unsere Aktivitäten von denen einschlägiger Rei- seunternehmen unterscheidet, sind die vor Ort bestehenden menschlichen Kontakte. So kennen wir z. B. viele Mitglie- der des Städtepartnerschafts- vereins in Gagny seit mehr als 20 Jahren und teilen mit ihnen ein Stück unseres Lebens. Egal, ob wir als Gruppe in Pa- ris oder Gagny sind oder privat mit oder ohne Partner dorthin Im „Pressecker Hof“: Siegfried Beyer, Bürgermeister von Presseck, Joachim Krüger kommen, stets ist der Emp- und der Landrat des Landkreises Kulmbach, Klaus-Peter Söllner fang so herzlich, als hätte man sich gestern erst verlassen. dortigen Kirschblüte zu pfle- me Gastlichkeit bei einem gu- Man freut sich mit bei Gebur- gen. Nun finden wir die Zeit als ten Preis-Leistungsverhältnis ten, leidet mit bei Todesfällen gekommen, um die Verbindun- Sorge trägt. oder schwerer Krankheit. Wir gen nach Forchheim neu zu Die Busreise soll zwischen nehmen Anteil am dortigen po- knüpfen, zumal vor Ort sowohl fünf und sieben Tagen dau- litischen und kulturellen Le- das Amt des Oberbürgermeis- ern, der genaue Reisetermin ben. Ich denke, damit ist die ters als auch das des Bundes- wird zum Jahresende festste- Richtung gewiesen: Solche tagsabgeordneten neu besetzt hen. Angebote kann kein Reiseun- worden sind. Wer Interesse an der Teilnah- ternehmen machen, denn Zwi- Daneben soll ein Ausflug zur me an dieser Fahrt hat, sollte schenmenschliches steht im Bayreuther Eremitage und sich bereits recht bald -erst Mittelpunkt. zum Gelände der Bayerischen einmal unverbindlich- unter Natürlich muss man Spaß an Landesgartenschau, die in die- der Telefonnummer 4144662 und Interesse für solche Kon- sem Jahr stattfindet, erfolgen. anmelden. takte haben, Lust, die fremde Unser Ausgangspunkt soll der Sprache wenigstens ein biss- Ich hoffe auf viel Interesse, erprobte Pressecker Hof im chen zu beherrschen und sich Ihr/Euer Joachim Krüger auf eine andere, aber doch uns nicht ferne Kultur einzu- lassen. Miesmacher und Nörg- ler sind hier fehl am Platz. Eine so verstandene Partner- schafts„arbeit“ ist zukunftsori- entiert. Politiker können und sollen sich treffen, aber echte Bürgerkontakte können sie nie ersetzen. Wenn Menschen aus allen Schichten unserer komplizierten Gesellschaften sich treffen und liebevoll und friedlich mit einander umge- hen, so ist das in meinen Au- gen eine gelebte europäische Partnerschaft! Forchheim lädt ein! Joachim Krüger Seite 2
Partnerschaftsverein Wilmersdorf und SoVD-Tiergarten-Wedding auf Holland-Fahrt Im Mittelpunkt der Aktivitäten stand ein Besuch in der Wil- mersdorfer Partnerstadt Apel- doorn und dem königlichen Schloss Het Loo mit seinen ausgedehnten Parkanlagen. An den weiteren Tagen fanden Besuche von Amsterdam mit Grachtenfahrt, von Alkmar mit Besuch des Käsemarktes und unterwegs in Amsterdam vom, für seine Blumenvielfalt berühmten, Keukenhof statt. Zusätzlich konnte die Reise- gruppe den an Farben und Duft überwältigenden jährli- chen Blumenkorso an sich vorbeiziehen lassen. Einen tiefen Eindruck hinterließen auch die unzähligen Wind- Blütenpracht auf dem Blumenkorso mühlen, sowie die in allen Far- ben strahlenden Tulpen- und Hyazinthenfelder. Auf dem frischer Hering: lecker! Rückweg traf sich die Reise- gruppe mit Freunden aus der Partnerstadt Minden im Res- taurant an der Weser- Flussmühle, nachdem bereits auf der Hinfahrt Station an der „Porta Westfalica“ gemacht worden war. In Erinnerung bleiben nicht nur die vielen schönen Eindrücke dieser unsere Partnerinnen in Apeldoorn Fahrt, sondern auch das freundschaftliche Verhältnis aller Mitreisenden unter einan- der und die interessanten mit- menschlichen Kontakte zu den Käse aus Holland Freunden in den Partnerstäd- trifft jeden Geschmack ten. Grachtenfahrt in Amsterdam Seite 3
Die Tulpe – ein Wahrzeichen Hollands Besuch aus Kiew-Petschersk Eine dreiköpfige Delegation Bei unseren Fahrten durch die aus Kiew-Petschersk besuchte Niederlande kamen wir immer unter Leitung des Bürgermeis- wieder an riesigen Tulpenfel- ters Serhii Martynchuk einige dern vorbei: über weite Stre- Tage den Bezirk Charlotten- cken einfarbig, dann wieder burg-Wilmersdorf. bunt gemischt. Auf jeden Fall Nach einem umfänglichen Be- eine Freude für das Auge. sichtigungsprogramm für die Tatsächlich ist diese Blume Gäste gab es am letzten Tag ein Wirtschaftsfaktor erster des Aufenthaltes eine Einla- Güte für die Niederlande, denn dung des Städtepartner- 80% der Welttulpenproduktion schaftsvereins Wilmersdorf kommen aus diesem Land. Polski die Übersetzungstätig- zum Mittagessen im Ratskeller keit übernommen hatte. So Von Mitte März bis Ende Mai des Rathauses Charlotten- ist die Hochzeit für die Tulpe. konnte Joachim Krüger dem burg. Bürgermeister zahlreiche Fra- Die Angaben über das ur- Joachim Krüger erinnerte bei gen zur derzeitigen Situation seiner Begrüßung zunächst an im Lande stellen. Auch trug er die langen Verbindungen zwi- unsere Besichtigungswünsche schen den beiden Bezirken vor und bat um Unterstützung und informierte den Bürger- bei der Möglichkeit, Amtsträ- meister sowie seinen Stellver- ger zu treffen und öffentliche treter Pavlo Babii und die Einrichtungen (Kita, Schule) zu Pressesprecherin Kateryna besuchen. sprüngliche Herkunftsland sind Pechersha über die Planun- Der Bürgermeister sagte jegli- unterschiedlich. Vermutlich gen einer mehrtägigen Reise che Hilfe zu. sind sie über Nordafrika nach in unsere Partnerstadt Kiew- Mit einem gemeinsamen Foto Europa und von hier nach Petschersk im nächsten Jahr. auf der Rathaustreppe endete Zentralasien gekommen. Der Verständigungsschwierigkei- diese freundliche Zusammen- Name dieses becherförmigen ten gab es keine, da unser kunft. Marion Halten-Bartels Liliengewächses scheint sich Vorstandsmitglied Vladimir über die türkische Sprache zum Persischen entwickelt zu haben, wo er „Turban“ bedeu- tet. Ein besonderes Erlebnis ist der Besuch des Keukenhofs, der jährlich zur Blütezeit Zehn- tausende von Besuchern nach Holland bringt. 2016 waren hier 7 Millionen Tulpen in 800 verschiedenen Sorten ge- pflanzt worden, die wir aus Zeitmangel nicht alle bewun- dern konnten. Bei aller Schönheit darf aber nicht vergessen werden, dass die Tulpe für Mensch und Tier giftig ist! Marion Halten-Bartels Impressum: Gesellschaft zur Förderung der Städtepartnerschaften Wilmersdorf e.V. Namentlich gezeichnete Artikel geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. V.i.S.d.P.: Joachim Krüger (Vorsitzender) Layout: Frank Zwiener Fotos: Marion Halten-Bartels, Joachim Krüger, Oliver Lüning, Wolfgang Tillinger, Chris- tine Zwiener, Frank Zwiener, Melanie Zwiener. Seite 4
Karmiel, Partnerstadt zum Verlieben richtungen vorgestellt und die Möglichkeit zum Vergleich mit Es ist schon eine ganz eigene strukturmaßnahmen geplant den unsrigen gegeben. Höhe- Erfahrung, die man mit einer und auch verwirklicht werden. punkt war aber die Benennung ersten Reise nach Israel Die neuen Bürger von Karmiel eines zentralen Platzes nach macht. Sie in einem Satz zu finden in den Betrieben des Charlottenburg-Wilmersdorf. bündeln wird ihren Facetten 24 km² großen Industriegebie- Ein Ereignis, das selbst den nicht gerecht, aber mit der Zu- tes ihre Arbeit, in denen auch Botschafter der Bundesrepub- spitzung: In Israel von Men- sehr viele Palästinenser aus lik Deutschland, Dr. Clemens schen mit einer zugewandten, den umliegenden Dörfer ihr von Goetze, an diesem Ereig- weltoffenen, lebensfrohen Auskommen finden. Das nis teilnehmen ließ. Damit ist Ausstrahlung aufgenommen macht Karmiel zu einem Ort, unsere Partnerschaft, mit dem zu werden, hinter der eine im- in dem Auseinandersetzungen Karmielplatz vor dem mer zu spürende Anspannung, mit Palästinensern überhaupt S-Bahnhof Grunewald und ei- eine vorsichtige Aufmerksam- nicht vorkommen. Zumal ja nem Charlottenburg-Wilmers- keit sich erahnen lässt und auch alle gemeinsam von den dorf-Platz in Karmiel hier wie das ernste Sicherheitsbedürf- 3 Gymnasien (3 religiöse dort im Straßenbild sichtbar. nis an vielen Orten erklärt. Mit Gymnasien gibt es auch), Der Besuch hat auch gezeigt, diesem Erkennen der tägli- 3 Schulen der Mittelstufe dass ein Bezirk wie Charlot- tenburg-Wilmersdorf mit sei- nen 330.000 Einwohnern nicht nur bei gleichgroßen Städten aus deren Erfahrungen und Vorhaben lernen und sich aus- tauschen kann, auch Partner- schaften, wie mit Karmiel, kön- nen neue sinnvolle Impulse und Sichtweisen geben. Da- rum ist es wichtig, diese Part- nerschaften weiter mit Leben chen Sorge unserer Gastge- (7. bis 9. Klasse) und neun zu füllen, Kontakte aufzubau- ber bekommt unser Einstehen Grundschulen, einem berufli- en, um über gemeinsame Pro- für die Existenz Israels eine chen Fortbildungs- und Schu- jekte die Verbindung zu inten- fast fundamentale Bedeutung. lungszentrum sowie einer sivieren. Vielleicht macht die- Unser Gastgeber, Adi Eldar, Hochschule für Technologie ser Artikel Einige neugierig Bürgermeister unserer Part- profitieren. In einem Integrati- und weckt das Interesse an nerstadt Karmiel (vor 30 Jah- onszentrum werden junge Ein- einer Reise in unsere Part- ren zwischen Wilmersdorf und wanderer auf das Leben in Is- nerstadt. Einfach melden. Wir Karmiel vereinbart und die Adi rael vorbereitet. In diesem In- würden dann gemeinsam eine Eldar jetzt 28 Jahre begleitet), ternat werden die Jugendli- Reise für das nächste oder steht aber auch für die überall chen, getrennt von den Eltern, besser übernächste Jahr ge- zu spürende Stimmung in Isra- in sechs Monaten in die hebrä- meinsam vorbereiten. el, diese ihre Heimat, mit viel ische Sprache eingeführt und Wolfgang Tillinger Energie auf- und auszubauen. erhalten auch sozialpädagogi- Überall wird gebaut und Infra- sche Betreuung. Eine der struktur entwickelt. Auch Kar- wichtigsten Phasen der israeli- miel ist in den letzten 52 Jah- schen Integrationsmaßnah- ren -der Ort wurde am 19. Ok- men und neben der Armee tober 1962 gegründet und er- auch einer der wichtigsten und hielt 1985 Stadtrecht- auf über erfolgreichsten. Neben diesen 60.000 Einwohner angewach- vielfältigen Aufgaben, die be- sen und will bis 2020 auf ca. stimmt viel Einsatz und Zeit 120.000 Einwohner weiter- der Verwaltung beanspruchen, wachsen. Um dies zu errei- ist es in Karmiel immer wieder chen, wird gerade die Eisen- deutlich geworden, wie wichtig bahnanbindung über Akko ge- ihnen auch die Partnerschaft baut. Ein neues Stadtviertel mit Wilmersdorf ist. Viele Erin- wird gerade erschlossen. Es nerungen über gegenseitige ist beeindruckend, wie diese Besuche wurden ausge- Erweiterungen mit allen Infra- tauscht, einige städtische Ein- Seite 5
Neujahrsempfang Gladsaxe Annual Dinner 2016 Anlässlich der Ringkonferenz ben gekommene Dänen zu in unserer Anfang Oktober 2015 lud Lars besuchen. Auch besichtigten Partnerstadt Sutton Abel, der Vorsitzende unseres wir ein etwas außerhalb gele- Partnervereins in Gladsaxe, genes Schloss. Dies mussten Marion Halten-Bartels und ich die Vorstände der Partner- wir im Hellen aufsuchen, denn nahmen am diesjährigen An- schaftsvereine ein, mit zwei in den zu besichtigenden Räu- nual Dinner in Sutton teil. Personen erstmalig am Neu- men gab es weder elektri- Neben uns Wilmersdorfern jahrsempfang teilzunehmen. sches noch gasbetriebenes waren leider nur noch die Part- Alle Teilnehmer dankten und Licht. Nach dem gemeinsa- ner aus Minden sowie Apel- nahmen die Einladung an. men Essen wurden wir dann doorn/Niederlande gekom- Auch die ersten Pläne wurden zum Flughafen gebracht. men. geschmiedet. Also machten Christine Zwiener Nach zahlreichen Reden der wir, Joachim Krüger und ich, Vereinsrepräsentanten und uns Ende Januar auf den Weg des Suttoner Bürgermeisters nach Dänemark. Zwischen An- gab es die Gelegenheit, mit kommen in Kopenhagen und unseren englischen Freunden Empfang nutzen wir die Zeit, ins Gespräch zu kommen. um verschiedene Museen zu Hierzu wurden wir Gäste aus besichtigen und Restaurants den Partnervereinen von vor- auszuprobieren. Diese stellten neherein „bunt gemischt“ unter sich als gut und preiswert her- die Teilnehmer/innen des Sut- aus, so dass diese bei einer toner Vereins gesetzt, sodass Gruppenreise aufgesucht wer- die Diskussionen rasch in den könnten. Unterkunft beka- Ein Prost auf die Partnerschaft! Gang kamen. Die Briten zeig- men wir im uns schon bekann- ten sich sehr interessiert an ten Gästehaus der Kommune Joachim Krüger unterstrich in vielen aktuellen politischen Gladsaxe. Der Empfang fand seinem Redebeitrag im Rah- Themen. So war u.a. unsere aber nicht dort statt, sondern men der Konferenz die lang- Meinung zum damals noch in einem Kulturhaus. Herzlich jährigen guten Beziehungen bevorstehenden „BREXIT“- wurden wir von vielen Bekann- und engen Kontakte zwischen Votum gefragt. Die ambitio- ten begrüßt. Leider vermissten Gladsaxe und Wilmersdorf, nierten musikalischen Darbie- wir unsere Freunde aus Sutton überbrachte zahlreiche per- tungen junger Damen der örtli- und Gagny, die aus wichtigen sönliche Grüße und ging auf chen Musikschule rundeten Gründen verhindert waren. die großen Herausforderun- Auch die Freunde aus Apel- gen einerseits der massiven doorn hatten sich entschuldigt. Flüchtlingsbewegung nach So wurde der Partner- Europa in die Staaten der EU, schaftsring nur von Minden im Besonderen nach Schwe- und Wilmersdorf vertreten. den und Deutschland, sowie Uns ausländischen Gästen auf die massive Bedrohung wurden „Paten“ zur Seite ge- durch extrem-militante Terro- stellt, die den Auftrag hatten, risten des „Islamischen Staa- uns durch den Abend zu be- tes“ ein. Er hob hervor, dass den Abend ab. Dieser hätte gleiten. Bei uns Berlinern in beiden Bereichen eine ver- nach unserem Empfinden ger- übernahm dies ein Ehepaar, lässliche Solidarität aller EU- ne noch etwas länger andau- das erst seit wenigen Monaten Mitglieder unverzüglich er- ern können, um die Tischge- im dortigen Verein Mitglied reicht werden muss. spräche noch vertiefen zu kön- war und sehr gut deutsch nen. sprechen konnte. Die beiden Den An- bzw. Abreisetag nut- übersetzten im Laufe des zen wir, um in London die Abends die leider nur auf Dä- Westminster-Abbey, die Natio- nisch gehaltenen Reden bzw. nal Portrait Gallery und das übersetzten Joachim Krügers Victoria- und Albert Museum Rede ins Dänische. Im Laufe zu besuchen. des Abends verabredeten wir Diese drei Tage waren ein ge- uns für den folgenden Tag, um sie zeigten uns Kopenhagen: lungener Ausflug in die faszi- eine Gedenkstätte für durch Helle und Christian Hindrichsen nierende Weltstadt London. die Nazi-Herrschaft ums Le- Frank Zwiener Seite 6
Der National Trust am Beispiel von 25 Jahre Partnerschaft zwischen Polesden Lacey dem Bezirk Charlottenburg Mit Frank Zwieners „Gast- und dem Landkreis Marburg-Biedenkopf eltern“ besuchten wir den ehe- maligen Wohnsitz der Lady Auch der Städtepartner- den Kreis von Westen nach Greville. Das zauberhafte An- schaftsverein Wilmersdorf, Südosten durchzieht, geprägt. wesen ist im Besitz des Natio- den ich als stellvertretender Die Stadt Marburg, welche im nal Trust. Diese Einrichtung Vorsitzender gerne vertreten Übrigen eine Universitätsstadt wurde 1895 gegründet, um habe, war zum Festakt dieser ist, bildet das Zentrum des (aus dem Englischen über- Partnerschaft nach Marburg Landkreises. Diese ist vor al- setzt) „Plätze von historischem eingeladen. Dort bestärkten lem durch eine wundervolle Wert oder Naturschönheiten Bezirksbürgermeister Rein- Altstadt, welche überwiegend für immer zum Wohle der Nati- hard Naumann und die dortige aus Fachwerkhäusern be- on zu erhalten“. Landrätin Kirsten Fründt die Der Trust, an dessen Spitze schon bisher ausgezeichneten Prinz Charles steht, ist eine partnerschaftlichen Verbindun- regierungsunabhängige Wohl- gen. tätigkeitseinrichtung und erhält Zum Festakt gehörte auch die seine finanziellen Mittel u.a. Enthüllung einer entsprechen- durch Unterstützer, Übereig- den gläsernen Plakette vor nungen, Mitgliedsbeiträgen dem Buddy Bear im Foyer der und Erbschaften sowie dem Marburger Kreisverwaltung, zu Verkauf von Erinnerungsge- der neben den dortigen Ver- genständen in Shops und ei- waltungsauszubildenden auch ner angeschlossenen Gastro- die Vertreterinnen und Vertre- nomie. ter des Landkreises anwesend Zu den Erbschaften gehört waren. Der Buddy Bear ist ein Geschenk des Bezirkes Char- lottenburg-Wilmersdorf an den Landkreis. Zugleich hatten wir die Gele- genheit, am Stadtfest „3-Tage- Marburger Rathaus Marburg“ teilzunehmen. Einen außerordentlichen Dank steht, geprägt. Besonders möchte ich hiermit der Landrä- prägnant ist das Landgrafen- das riesige Anwesen der Lady tin Kirsten Fründt ausspre- Greville, zu ihrer Zeit eine Da- schloss, welches schon sicht- chen, die uns in den drei Ta- bar wird, bevor man die Stadt me der Gesellschaft mit politi- gen durchweg begleitet und schem Einfluss. Ihr großer Marburg überhaupt erreicht uns persönlich nicht nur durch hat. Von hier oben bietet sich Reichtum erlaubte ihr ein gast- die Stadt Marburg, sondern freundliches Haus zu führen, ein herrlicher Blick über die auch durch Teile des Land- gesamte Stadt und bei guter in dem der spätere englischen kreises mit großer Begeiste- König Georg VI. und Elizabeth Sicht auch noch über seine rung geführt hat. Auch ich, der Grenzen hinaus. Oliver Lüning (Queen Mum) ihre Flitterwo- sonst im Rahmen der Auszu- chen verlebten. Diese langjäh- bildendenaustausche seit 15 rige Freundschaft endete erst Jahren einmal jährlich den mit dem Tod von Margaret Landkreis besuchte, habe Greville. Während sie ihre noch Ecken kennengelernt, Schmuckstücke der Queen die mir bis dahin verborgen Mum vermachte, erhielt der geblieben sind. National Trust 1942 Haus und Nicht nur Berlin, auch der Park. Landkreis Marburg-Biedenkopf Ehrenamtliche Helfer führten ist immer eine Reise wert. Die- uns durch das Anwesen und ser liegt in Mittelhessen und ist sorgen auch sonst für dessen durch eine Mittelgebirgsland- Instandhaltung. schaft mit großen Wäldern und Marion Halten-Bartels dem Fluss „Lahn“, welcher Seite 7
Zu Gast beim Anlässlich ihres 80. Geburtstages erhielt auch der Weinfest in Gagny Städtepartnerschaftsverein eine Einladung von Auch in diesem Jahr wird im Oktober eine Gruppe des Wil- Veronika Kafke-Loschen mersdorfer Städtepartner- schaftsvereins unsere franzö- zu ihrer Geburtstagsparty. sische Partnerstadt Gagny be- Marion Halten-Bartels überbrachte suchen. Dieser Besuch wird die Glückwünsche des Vorstandes, verbunden mit der Hoffnung, dass eine Kombination aus Arbeit das Geburtstagskind noch lange bei und interessanten persönli- unseren Veranstaltungen begrüßt chen Kontakten und Besuchen werden kann. sein. Denn auf der „Fête des vendanges“, wörtlich „dem Fest der Weinlese“ wollen wir an zwei Tagen den Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf und unsere Stadt Berlin an ei- Neuer Vorstand des nem Stand repräsentieren. Die Wilmersdorfer Städtepartnerschaftsvereins Vorbereitungen dazu sind schon in vollem Gange, die Flüge und das Hotel gebucht Einstimmig bei drei Enthaltun- Besonders geehrt wurden die und Kontakte zu „Berlin- gen wählten die 40 anwesen- bisherige stellv. Vorsitzende Partner“ sind geknüpft. Auch den Mitglieder des Wilmers- Karin Nagel und die Beisitze- dorfer Städtepartnerschafts- rinnen Mary Luckfiel und Bär- vereins Joachim Krüger für bel Kirchner, die nach langjäh- weitere zwei Jahre zu dessen riger Vorstandszugehörigkeit Vorsitzenden. Krüger, der das nicht mehr kandidierten. Der Amt bereits seit 10 Jahren in- Dank der Versammlung galt nehat, dankte für diesen gro- ebenfalls der ausscheidenden ßen Vertrauensbeweis. Jola Bähr, deren Ehrung auf Zu seinem Stellvertreter wurde einen späteren Zeitpunkt ver- Oliver Lüning, zur Schriftführe- schoben wurde, da sie nicht rin Marion Halten-Bartels und anwesend sein konnte. zur Kassiererin Christine Zwie- Im Anschluss an die von ner gewählt. Joachim Dannert geleiteten Weinfest in Gagny 2010 Den siebenköpfigen Vorstand Wahlen konstituierte sich der am Stand der Partner aus Minden bilden Ilona Falkowski, Helga Vorstand und konnte auf sei- Kaiser, Eveline Kupke, Vladi- ner ersten Sitzung sieben ein Infoblatt über unseren mir Polskij, Hülya Prätzel, neue Mitglieder in den Verein schönen City-Bezirk ist bereits Wolfgang Tillinger und Frank aufnehmen. in Arbeit, natürlich in französi- Zwiener. scher Sprache. „Berlin, c’est la capitale branchée de l’Al- lemagne“, „Berlin ist in“, gera- de auch bei jungen Franzo- sen, aber auch bei der älteren Generation. Uns geht es darum, die Vielfalt und Weltoffenheit unseres Be- zirks zu zeigen, dabei aber auch die Individualität und Lie- benswürdigkeit unserer Kieze zu unterstreichen. Über dieses Ereignis und die Fahrt als ganze werden wir in der nächsten Ausgabe des „Partners“ ausführlich berich- ten. Joachim Krüger Seite 8
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