Der steinige Weg zum Reichtum - Geldanlage - Alle digitalen Magazine

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Geldanlage

                                      Der
                            steinige Weg
                                     zum
                               Reichtum

212   managermagazin   10/2005
Der steinige Weg zum Reichtum - Geldanlage - Alle digitalen Magazine
Geldanlage Immobilien

                            om Friess gefällt es in seiner deut- men ist. Häuser und Wohnungen stehen
IMMOBILIEN  Dank
niedriger Zinsen     T      schen Wahlheimat. Seit knapp im Anlagekatechismus der Bundesbür-
                            sechs Jahren schon lebt der ger für wertbeständiges Investment und
                     37-jährige Schweizer mit seiner Frau die Mietersparnis für eine willkommene
                     und seinen beiden Töchtern in der Entlastung der Haushaltskasse.
sind Eigenheime      bayerischen Kleinstadt Pullach südlich             „Es wäre schön, wenn es so einfach
                     von München. Hier, wo auch der wäre“, sagt Vermögensverwalter Friess
so günstig wie       Bundesnachrichtendienst sein Haupt- und zeigt auf seinen Computerbild-
                     quartier hat, wohnt die Familie des schirm mit den komplexen Berechnun-
selten zuvor.        Vermögensverwalters unweit des Fors- gen seines Eigenheimprojekts. Von den
                     tenrieder Parks mitten im Grünen, in ei- zahlreichen Variablen, die die Wirt-
Was aber taugen      ner Doppelhaushälfte mit Garten – für schaftlichkeit eines Immobilienkaufs be-
                     rund 1500 Euro Miete monatlich plus stimmen, sind vor allem zwei Faktoren
die eigenen vier     Nebenkosten.                                    entscheidend:
                        Natürlich hat sich das Ehepaar Friess 첸 Das Verhältnis von Kaufpreis und
Wände als            darüber Gedanken gemacht, sich ein Miete: Je höher der Kaufpreis und damit
                     eigenes Domizil zu kaufen. Für den die monatliche Tilgungsrate im Ver-
Geldanlage?          Finanzprofi Friess aber kommt eine gleich zur Miete ist, desto weniger lohnt
                     Investition in der Größenordnung eines sich der Erwerb. Diese Relation jedoch
manager magazin      Einfamilienhauses nur dann in Frage, variiert je nach Standort beträchtlich. In
                     wenn sie sich auch rechnet. Ein Haus zu Berlin und München etwa liegen zwar
hat nachgerechnet.   kaufen, „nur weil es dann meins ist“, die Mieten fast auf demselben Niveau.
                     davon hält er nicht viel.                       Die Kaufpreise dagegen klaffen weit
                        Also warf er seinen Rechner an, ver- auseinander. Wer sich für eine Eigen-
                     glich die Mietkosten mit dem Aufwand tumswohnung entscheidet, muss in der
                     für die Finanzierung, stellte der zu er- bayerischen Metropole fast das 20fache
                     wartenden Wertsteigerung der eigenen einer Jahresmiete berappen. In Berlin ist
                     vier Wände die möglichen Erträge an nur gut das 12fache fällig.
                     den Kapitalmärkten gegenüber, die er 첸 Wertentwicklung: Noch in den 90er
                     vermutlich erzielen würde, wenn er sein Jahren konnten sich Häuslebauer über
                     Kapital anstatt in Beton in Wertpapiere ansehnliche Wertzuwächse freuen. Die
                     steckt. Ergebnis: Wohnte er mit seiner Preise für Einfamilienhäuser stiegen
                     Familie weiterhin zur Miete, wäre er in von 1990 bis 1999 um durchschnittlich
                     30 Jahren um über 400 000 Euro reicher knapp 3,2 Prozent jährlich, hat das Han-
                     als wenn er sich jetzt ein ähnliches Haus noveraner Pestel Institut ermittelt.
                     zum Marktpreis von aktuell rund                    Steigerungsraten, die in Zukunft kaum
                     600 000 Euro zu-                                                      wieder      erreicht
                     legen würde.                                                          werden dürften.
                        Kaufen oder mie-      Häuser vor Wohnungen                         Der sich abzeich-
                     ten? Für die meis-       Durchschnittliche Wertentwicklung in         nende      Bevölke-
                     ten Deutschen fällt      Deutschland, 1991 = 100                      rungsrückgang
                     die Antwort auf                    Einfamilienhäuser                  wird, da sind sich
                     diese Frage anders       170                                          nahezu alle Exper-
                                                        Eigentumswohnungen
                     aus. Nach einer                    2005 bi 2020 P                     ten einig, langfris-
                                              160
                     Studie der Allianz                                                    tig kräftig auf die
                     ziehen 79 Prozent        150                                          Preise drücken.
                     die eigenen vier                                                         Das Bad Hom-
                     Wände der Miet- 140                                                   burger Analyse-
                     wohnung vor.                                                          haus     Feri    et-
                                              130                                          wa prognostiziert,
                     DER HAUPTGRUND                                                        dass die Besitzer
                                              120
                     für die klare Präfe-                                                  von Einfamilien-
                     renz ist die fest-       110                                          häusern bis zum
                     gemauerte Über-                                                       Jahr 2020 durch-
                                                                                                                  FOTO: MARTIN LUTHER

                     zeugung, dass die        100                                          schnittlich     nur
                     selbst genutzte Im-                                                   noch mit jährlichen
                     mobilie die bes-          90                                          Wertzuwächsen
                     te aller möglichen           1991
                                                      1995 2000
                                                                   2005
                                                                          2010 2015
                                                                                    2020
                                                                                           von gut 2 Prozent
                     Altersvorsorgefor-                                                    rechnen können.
                                                                              Quelle: Feri

                                                                             managermagazin     10/2005    213
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Geldanlage Immobilien

                                                      Die Preise von Eigentumswohnungen
FOTOS: PETER HIRTH/TRANSIT, WOLFGANG BEHM/INTERFOTO

                                                      werden sich laut Feri sogar noch
                                                      schwächer entwickeln. Bei diesen Zu-
                                                      wachsraten geht es wohlgemerkt um
                                                      den Durchschnittswert. An vielen Stand-
                                                      orten werden die Steigerungen noch
                                                      niedriger ausfallen. Nach Abzug der In-
                                                      flationsrate dürften viele Immobilien
                                                      sogar an Wert einbüßen.
                                                        Wo also lohnt sich der Kauf eines
                                                      Eigenheims, und in welchen Regionen
                                                      können Mieter am Ende mit dem grö-
                                                      ßeren Vermögenszuwachs rechnen? Die
                                                      Immobilienexperten von Feri haben die
                                                      Wert- und Mietentwicklung von Einfa-
                                                      milienhäusern und Eigentumswohnun-                                  Dresden: Ein sehr günstiges Preisniveau macht den Kauf einer Eigentumswohnung in
                                                      gen in den 66 wichtigsten Regionen bis                              der Elbmetropole attraktiv – Mieter ziehen unter Vermögensaspekten den Kürzeren
                                                      zum Jahr 2020 hochgerechnet. Finanz-
                                                      profi Friess, Geschäftsführer des Mün-                               sämtliche Standorte durchgerechnet                                    zuwächse bleibt das Eigenheim vieler-
                                                      chener VZ Vermögenszentrums, hat mit                                (siehe Tabelle unten und Seite 218/19).                               orts auch in Zukunft ein geeignetes In-
                                                      Hilfe dieser Daten für manager magazin                                 Das zentrale Ergebnis der Untersu-                                 strument zum Vermögensaufbau und
                                                      die Alternativen Kaufen und Mieten für                              chung: Trotz insgesamt niedriger Wert-                                zur Alterssicherung.

                                                       Einfamilienhäuser: Häuslebauer in vielen Regionen im Nachteil
                                                       Wie viel Vermögen Eigentümer und Mieter bis 2020 in unterschiedlichen Städten und Regionen bei gleichem Startkapital aufbauen können1
                                                                                            Die Sicht des Käufers                                           Die Sicht des Mieters                   Vermögenseffekt
                                                                             Objektpreis in        Jährliche             Gesamter            Objektmiete           Jährliche           Gesamter        Vorteil des
                                                                             Tausend Euro Wertsteigerung           Vermögenszuwachs            in Euro2        Mietsteigerung     Vermögenszuwachs3      Käufers
                                                                                 2004             in Prozent             in Prozent              2004             in Prozent           in Prozent      in Prozent4
                                                            Standort                              bis 20205               bis 20205                                bis 20205            bis 20205    nach 15 Jahren
                                                          1 Dresden               229                  2,3                   149,5              1.388                   2,0                 -32,6          182,1
                                                          2 Berlin                292                   1,8                   118,6             1.852                   1,4                 -34,5           153,1
                                                          3 Rostock               233                   1,6                  105,7               1.412                  1,9                 -28,3          134,0
                                                          4 Kassel                238                   2,1                   137,0              1.371                  1,8                   10,1         126,9
                                                          5 Saarbrücken           307                   1,9                  123,5              1.648                   1,9                  43,0           80,5
                                                          6 Hannover              237                  2,2                   142,6              1.237                   1,7                  64,3            78,3
                                                          7 Jena                  227                   1,8                    117,9            1.265                    1,1                 48,4            69,5
                                                          8 Bielefeld             285                  2,3                   148,3              1.400                   2,1                  83,3            65,1
                                                          9 Bochum                337                  2,3                   148,9              1.679                   1,9                  84,9            64,1
                                                        10 Mannheim               378                   2,7                  173,6              1.704                   2,6                  111,6           62,1
                                                         11 Würzburg              334                   2,1                  136,6              1.669                   2,0                  80,3            56,4
                                                        12 Aachen                 367                   2,5                   161,9              1.701                  2,2                108,8             53,1
                                                        13 Augsburg              309                   2,4                    157,6             1.432                   2,3                  107,7           49,9
                                                        14 Kiel                   253                  2,0                    131,8             1.265                   1,8                  84,2            47,6
                                                        15 Ldkrs. Mettmann        299                  2,3                   153,2               1.401                  2,1                 106,7            46,5
                                                        16 Hildesheim             215                   2,1                  139,3              1.040                   1,9                   97,7           41,6
                                                        17 Düsseldorf             537                   2,7                   177,9             2.302                   2,5                136,6             41,3
                                                        18 Wuppertal              303                   2,1                  136,3              1.469                   1,9                   97,6           38,7
                                                        19 Bonn                   418                  2,6                   172,3               1.810                  2,4                134,0             38,4
                                                        20 Hochtaunuskreis        549                  2,3                   150,8              2.534                   2,0                 116,0            34,9
                                                        21 Offenbach              269                   2,2                  142,9              1.289                   1,7                 109,7            33,2
                                                        22 Tübingen              550                    1,9                  122,8              2.722                   1,8                   89,7           33,1
                                                        23 Bremen                 253                  2,2                    141,3              1.216                  1,7                108,4             32,9
                                                        24 Duisburg               387                  2,2                   142,3               1.817                  2,0                 109,6            32,7
                                                        25 Essen                  392                  2,4                   155,2               1.758                  2,1                 126,9            28,4
                                                        26 Leipzig                219                   1,8                   118,6               1.116                 1,3                  90,4            28,2
                                                        27 Hamburg                356                  2,8                   184,9              1.465                   2,2                 161,5            23,4
                                                        28 Wiesbaden             530                    2,6                  166,5              2.225                   2,6                143,8             22,7
                                                        29 Ludwigshafen           321                  2,0                   132,8               1.519                  1,6                 115,5             17,3
                                                        30 Mainz                  362                   1,6                   107,8             1.825                   1,5                  90,8             17,0
                                                        31 Lübeck                 237                   1,9                  122,3               1.137                  1,8                 106,7            15,6
                                                        32 Landkreis Neuss        338                   2,1                  135,8              1.538                   2,1                  121,1           14,6
                                                        33 Köln                   481                  2,4                   154,8              2.076                   2,2                 142,6            12,2
                                                       1
                                                       Unterstellt ist, dass Käufer und Mieter 30 Prozent des Kaufpreises als Startkapital besitzen; Haus: frei stehend, durchschnittliche Größe, mit Garage; 2Nettokaltmiete; 3ein negativer Wert bedeutet Vermögens

                                                      214    managermagazin               10/2005
Der steinige Weg zum Reichtum - Geldanlage - Alle digitalen Magazine
Geldanlage Immobilien

                                                                                                                                        billiger zu haben als noch vor zehn Jah-
                                                                                                                                        ren. Auch im Westen waren mancher-
                                                                                                                                        orts rückläufige Preise zu verzeichnen.
                                                                                                                                          Hinzu kommt, dass die Finanzierung
                                                                                                                                        des Eigenheimkaufs so günstig ist wie
                                                                                                                                        kaum jemals zuvor. Auf Baudarlehen
                                                                                                                                        sind aktuell nur um 4 Prozent Zinsen
                                                                                                                                        fällig – festgeschrieben für zehn Jahre.
                                                                                                                                          In vielen Regionen zahlen Häusle-
                                                                                                                                        bauer für Zins- und Tilgung deshalb
                                                                                                                                        weniger, als bei einer vergleichbaren
                                                                                                                                        Wohnung an Miete fällig wäre. Der
                                                                                                                                        überraschende Effekt der billigen Schul-
                                                                                                                                        den: In Regionen, die eigentlich als we-
                                                                                                                                        nig attraktiv für Immobilieninvestments
   Starnberger See: Immobilien rund um Münchens größtes Freibad versprechen hohe                                                        gelten, ist der Erwerb des Eigenheims
   Wertzuwächse. Die Preise sind aber derart hoch, dass Mieter im Vorteil sind.                                                         wirtschaftlich gesehen günstiger als ein
                                                                                                                                        Mietvertrag.
     Der Hauptgrund für dieses Resultat                               90er Jahre vielerorts gefallen. In ost-                             Beispiel Rostock: Die Hansestadt
   sind die derzeit vergleichsweise gerin-                            deutschen Städten wie Rostock, Leipzig                            ächzt unter einer Arbeitslosenquote von
   gen Kosten. Zum einen sind die Preise                              oder Chemnitz sind Häuser und Woh-                                über 17 Prozent, immer mehr Menschen
   für Wohnimmobilien seit Mitte der                                  nungen heute mitunter 30 bis 50 Prozent                           verlassen die Ostsee-Metropole. Besse-

 So lesen Sie die Tabelle: Wer in Oldenburg ein Haus für 204 000 Euro erwirbt, steigert sein Vermögen (siehe Kasten zur Methode, Seite 216) bis 2020 um 128 Prozent.
 Wer ein vergleichbares Haus mietet und sein Startkapital in Wertpapiere investiert, verzeichnet nach Abzug der Mietkosten lediglich ein Plus von 118 Prozent.
                                            Die Sicht des Käufers                                                       Die Sicht des Mieters                   Vermögenseffekt
                           Objektpreis in          Jährliche                 Gesamter                   Objektmiete            Jährliche          Gesamter         Vorteil des
                           Tausend Euro        Wertsteigerung            Vermögenszuwachs                 in Euro2         Mietsteigerung     Vermögenszuwachs3      Käufers
                               2004               in Prozent                 in Prozent                    2004               in Prozent          in Prozent       in Prozent4
       Standort                                   bis 20205                   bis 20205                                        bis 2020  5
                                                                                                                                                   bis 2020   5
                                                                                                                                                                 nach 15 Jahren
  34   Oldenburg                 204                   2,0                       128,8                        951                   1,7                118,2             10,6
  35   Frankfurt                 524                   2,8                       184,6                     2.041                    2,6                174,6             10,0
  36   Braunschweig              249                    1,7                       115,5                    1.206                    1,5                108,1                7,4
  37   Koblenz                   259                    2,1                      138,5                     1.200                    1,4                131,3                7,2
  38   Nürnberg                  372                    2,5                      162,3                     1.536                    2,3                158,1               4,2
  39   Dortmund                  395                   2,4                        159,1                    1.648                    2,2               156,0                 3,1
  40   Trier                     267                    1,8                      120,0                     1.283                    1,2                118,8                1,2
  41   Osnabrück                 243                    1,9                      123,5                      1.124                   1,7               126,0               -2,5
  42   Siegen                    222                    1,9                      124,8                      1.015                   1,8                128,9              -4,2
  43   Münster                   340                   2,3                       152,2                      1.413                   2,1                159,5               -7,3
  44   Darmstadt                 363                   2,3                       152,6                      1.510                   2,0                161,9              -9,4
  45   Kaiserslautern            187                    1,8                       118,4                      869                    1,4               128,3               -9,9
  46   Krefeld                   361                    1,8                      118,0                     1.656                    1,7                129,1             -11,1
  47   Chemnitz                  195                    0,9                        69,1                    1.045                    0,7                  81,8           -12,6
  48   Passau                    240                    2,1                      139,6                      1.018                   1,9                155,0            -15,5
  49   Schwerin                  203                    1,3                        90,0                       995                   1,3                106,7            -16,7
  50   Erfurt                     178                    1,1                       78,7                       923                   0,8                 96,0             -17,3
  51   Potsdam                   230                    1,9                      125,6                     1.028                    1,4                145,7            -20,1
  52   Main-Taunus-Krs.          491                    2,5                      160,4                     1.890                    2,3                185,5           -25,2
  53   Karlsruhe                 348                   2,4                        157,9                    1.365                    2,0               185,3             -27,5
  54   Halle                      176                  0,8                         62,6                       945                   0,4                 90,6           -28,0
  55   Göttingen                 260                    1,4                        93,8                    1.249                     1,1              122,3            -28,5
  56   Stuttgart                 405                    2,6                      168,6                     1.460                    2,4               208,3             -39,7
  57   Gießen                    312                    1,9                      124,2                      1.312                   1,6                165,7            -41,5
  58   Freiburg                  408                    2,5                       161,7                    1.483                    2,2                207,9           -46,1
  59   Bamberg                   313                    1,9                      128,5                      1.261                   1,7                 181,7          -53,2
  60   München                   627                    2,5                      163,5                     2.182                    2,3                221,6            -58,1
  61   Magdeburg                 158                    1,5                      103,4                        679                   1,3               164,0            -60,6
  62   Regensburg                355                    1,7                       114,0                    1.460                    1,5                176,6           -62,6
  63   Starnberg                 672                    2,5                       161,0                    2.281                    2,3               230,9            -69,9
  64   Rosenheim                 396                   2,2                       144,5                      1.418                   2,0               218,5             -74,0
  65   Ulm                       343                    2,1                       139,1                    1.252                    1,8                215,5           -76,4
  66   Heidelberg                479                    2,5                      165,9                      1.561                   2,3               244,4             -78,5
verzehr; die Miete liegt über den Kosten eines vergleichbaren Eigenheims; 4Vermögenszuwachs des Käufers abzüglich Vermögenszuwachs des Mieters; 5geschätzt.   Quelle: Feri, VZ Vermögenszentrum

                                                                                                                                                     managermagazin          10/2005        215
Geldanlage Immobilien

rung scheint kaum in Sicht. Bis 2020,
prophezeien die Experten von Feri, wird    Von Zinsen und Erträgen
die Einwohnerzahl von Rostock um gut
5 Prozent zurückgehen. Das Siechtum
                                           Methode: Wie Kauf und Miete verglichen werden
drückt Wohnungspreise und Mieten –
schlechtere Rahmenbedingungen für          Mit einem ausgeklügelten Modell haben       Preises für Kaufnebenkosten aufbringen.
ein Immobilieninvestment sind kaum         die Finanzplaner des Münchener VZ Ver-      Die Gesamtsumme finanziert er zu
denkbar.                                   mögenszentrums errechnet, wie viel Ver-     70 Prozent mit Krediten, die in den
   Wer aber dauerhaft in der alten Ha-     mögen Eigenheimkäufer und Mieter in         ersten zehn Jahren mit 4 Prozent, danach
fenstadt an der Ostsee leben möchte,       den 66 wichtigsten Regionen Deutsch-        mit 6 Prozent jährlich zu verzinsen sind.
könnte als Eigenheimbesitzer viel Geld     lands bis 2020 aufbauen können.             Die anfängliche Tilgung beträgt 1,5 Pro-
sparen. Eine Dreizimmerwohnung mit         Mieten und Preise: Als Basis dienten        zent des Darlehens. Zudem hat er lau-
70 Quadratmetern Wohnfläche kostet          Prognosen der Preis- und Mietentwick-       fende Kosten in Höhe von 2,5 Prozent
im Schnitt gerade einmal 76 000 Euro –     lungen von Einfamilienhäusern und Woh-      des Kaufpreises im Jahr, die um die von
und damit nur knapp das Zehnfache          nungen des Bad Homburger Research-          Feri geschätzte Inflation von 1,5 Prozent
einer Jahresmiete. Wer 70 Prozent des      Hauses Feri für die kommenden 15            im Jahr steigen. Der Mieter zahlt neben
Kaufpreises mit einem Darlehen finan-       Jahre. Die Experten analysierten rund       der Kaltmiete, die jährlich um die prog-
ziert, hätte monatlich weniger für den     150 Kenngrößen, die das Preisgefüge         nostizierte Rate zunimmt, Nebenkosten
Schuldendienst zu berappen als ein         der Immobilienmärkte bewegen – etwa         in Höhe von 8 Prozent der Kaltmiete, die
Vermieter verlangen würde. Die Diffe-      Wirtschaftswachstum, Arbeitslosigkeit       ebenfalls um 1,5 Prozent jährlich steigen.
renz zwischen Miete sowie Zins und         oder Einwohnerzahlen – und rechneten        Der Vermögenseffekt: Sind die Auf-
Tilgung kann fürs Alter zurückgelegt       Preise und Mieten jeder Region hoch.        wendungen des Mieters niedriger als die
werden.                                    Das Modell: Für Käufer und Mieter           des Käufers, investiert er die Differenz in
   Ganz anders sieht die Situation in      wurde derselbe Kapitalstock unterstellt –   sein Wertpapierdepot. Zahlt der Eigen-
wirtschaftlich stabilen Regionen mit       30 Prozent des Kaufpreises der Immobi-      heimbesitzer weniger, wird die Differenz
hoher Lebensqualität aus, in denen         lie am jeweiligen Standort. Während der     dem Vermögen des Mieters rechnerisch
Bauland knapp ist: Orte wie München,       Erwerber jährliche Wertsteigerungen         belastet, um die Vergleichbarkeit der
Heidelberg oder Stuttgart. Hier sind       verbucht, erzielt der Mieter mit seinem     Zahlungsströme zu gewährleisten. Die
die Haus- und Wohnungspreise in den        in Wertpapieren investierten Startkapital   Vermögensentwicklung von Käufern und
vergangenen Jahren mitunter stark ge-      5 Prozent Rendite jährlich nach Steuern.    Mietern rechneten die VZ-Experten
stiegen, während sich die Mieten nur       Zudem verglichen die VZ-Experten die        bis zum Jahr 2020 hoch. Am Ende steht
moderat erhöhten.                          Kosten von Käufer und Mieter. Der           der Vergleich des von Mietern und
                                           Erwerber muss im Modell 8 Prozent des       Käufern aufgebauten Vermögens.
IM KREIS STARNBERG sieht es ähnlich
aus. Rund um Münchens größtes
Freibad leben die meisten Spitzen-        Region kosten die eigenen vier Wände           Ein Ergebnis, das mitunter sogar
verdiener der Republik, hier genießen     mehr. Der Wert einer Villa oder eines        dann seine Gültigkeit behält, wenn der
Prominente wie Fußballstar Michael        Apartments am Starnberger See liegt          Immobilienbesitzer seine Schulden voll-
Ballack, TV-Manager Georg Kofler oder      aber vor allem im Prestige. Zur Vermö-       ständig getilgt hat. Gewiss, er kann in
Romancier Patrick Süßkind Alpen-          gensbildung sind sie eher ungeeignet –       seinem Heim mietfrei wohnen – ein Vor-
panorama und angenehmes Klima. In         was auch die Berechnungen von Ver-
keiner anderen von Feri analysierten      mögensverwalter Friess zeigen.                 Weiter auf Seite 220, Seite 218/19 Tabellen.
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 Eigentumswohnungen: Käufer nahezu flächendeckend im Vorteil
 Wie viel Vermögen Eigentümer und Mieter bis 2020 in unterschiedlichen Städten und Regionen bei gleichem Startkapital aufbauen können 1
                                      Die Sicht des Käufers                                           Die Sicht des Mieters                     Vermögenseffekt
                       Objektpreis in        Jährliche             Gesamter            Objektmiete           Jährliche           Gesamter          Vorteil des
                                                                                                 2                                            3
                       Tausend Euro Wertsteigerung           Vermögenszuwachs            in Euro         Mietsteigerung     Vermögenszuwachs         Käufers
                           2004             in Prozent             in Prozent             2004              in Prozent           in Prozent        in Prozent4
      Standort                              bis 20205               bis 20205                                bis 20205            bis 20205      nach 15 Jahren
    1 Rostock                 76                  1,3                    90,2               625                   0,4                -172,8            263,1
    2 Dresden                90                   1,6                  108,3                673                   0,9                -123,9            232,2
    3 Saarbrücken             83                  2,1                  134,5                549                    1,4                -62,8             197,2
    4 Berlin                105                   1,8                   121,2               697                    1,1                -58,7             179,9
    5 Bielefeld               89                  2,5                  162,7                532                    1,9                 -13,6           176,3
    6 Bochum                  94                 2,3                   148,4                573                    1,5                  -11,7          160,2
    7 Kassel                  58                  1,5                  103,8                394                   0,5                  -51,7           155,5
    8 Ldkrs. Mettmann         95                  2,5                  163,7                544                    1,8                   10,7          153,0
    9 Hannover                81                  1,9                  124,4                515                    1,1                -23,9            148,3
  10 Mannheim                 97                 2,6                   168,4                528                    1,9                  34,2           134,2
   11 Erfurt                  70                  1,2                    85,2               487                  0,03                   -47,1          132,3
  12 Aachen                  111                 2,6                    171,8               597                    1,9                  44,2            127,6
  13 Jena                   100                   1,5                  103,6                642                   0,8                 -22,9            126,5
  14 Leipzig                  76                  1,7                   112,2               465                    1,1                 -10,2           122,4
  15 Würzburg               104                   1,9                  122,6                630                    1,1                    0,9           121,7
  16 Wuppertal              103                   1,9                   127,8               608                    1,2                  10,9            116,9
  17 Augsburg                 88                  1,9                   127,3               515                   1,3                   15,4            111,9
  18 Halle                    64                  1,3                    92,2                411                  0,6                  -13,5           105,7
  19 Oldenburg               80                   1,9                  126,6                462                   1,3                   26,7             99,8
  20 Wiesbaden               118                 2,6                   172,5                593                    2,1                  72,9             99,6
  21 Bremen                   68                  1,7                   116,5               409                   0,9                    17,3            99,2
  22 Ludwigshafen             76                  1,5                  102,3                461                   0,9                     9,3            93,1
  23 Kiel                    90                   1,5                  103,0                546                   0,8                    10,1            92,9
  24 Bonn                    116                 2,4                    157,4               608                    1,6                  67,2             90,2
  25 Mainz                    89                  1,4                    93,2               552                   0,8                     3,5            89,7
  26 Hildesheim               73                  1,7                   115,1               427                   1,0                   26,5             88,6
  27 Tübingen               156                   1,3                    91,8               958                   0,8                     4,8            87,0
  28 Frankfurt              150                  2,8                   181,3                712                   2,0                 103,2              78,0
  29 Offenbach                91                  1,7                   113,7               521                   0,9                   39,1             74,6
  30 Lübeck                   82                  1,5                  100,2                483                   0,8                   28,4             71,8
  31 Trier                    81                  1,4                     97,9              475                   0,8                   33,2             64,7
  32 Koblenz                  79                  1,7                   113,8               447                   0,9                   51,6             62,2
  33 Hochtaunuskreis        129                   1,8                   119,8               714                   1,0                    57,7            62,1
 1
 Unterstellt ist, dass Käufer und Mieter 30 Prozent des Kaufpreises als Startkapital besitzen; Wohnung: drei Zimmer, 70 m2 Wohnfläche, ohne Stellplatz; 2Nettokaltmiete; 3ein negativer Wert bedeutet Vermögens

218   managermagazin               10/2005
Geldanlage Immobilien

 So lesen Sie die Tabelle: Wer in Hamburg eine Wohnung für 118 000 Euro erwirbt, steigert sein Vermögen (siehe Kasten zur Methode, Seite 216) bis 2020 um 114 Prozent.
 Wer eine vergleichbare Wohnung mietet und sein Startkapital in Wertpapiere investiert, verzeichnet nach Abzug der Mietzahlungen nur ein Plus von 109 Prozent.
                                            Die Sicht des Käufers                                                      Die Sicht des Mieters                    Vermögenseffekt
                           Objektpreis in          Jährliche                Gesamter                   Objektmiete            Jährliche          Gesamter          Vorteil des
                           Tausend Euro        Wertsteigerung           Vermögenszuwachs                 in Euro2         Mietsteigerung     Vermögenszuwachs 3
                                                                                                                                                                     Käufers
                               2004               in Prozent                in Prozent                    2004               in Prozent          in Prozent        in Prozent4
       Standort                                   bis 20205                  bis 20205                                        bis 20205           bis 20205      nach 15 Jahren
  34   Landkreis Neuss           102                    1,7                      114,4                      563                      1,1               54,0             60,4
  35   Hamburg                    118                   2,6                     170,2                       559                     1,8               109,9             60,3
  36   Essen                     105                    1,8                      119,7                      577                      1,1                 61,1           58,6
  37   Osnabrück                   85                   1,6                      110,8                      477                    0,8                  52,6             58,1
  38   Siegen                      81                   1,7                      114,2                      444                     1,0                56,8              57,4
  39   Düsseldorf                163                   2,2                      142,4                       833                     1,4                85,6             56,8
  40   Nürnberg                    89                  2,3                      149,8                       443                     1,6                94,3              55,5
  41   Kaiserslautern              75                   1,5                     102,6                       422                     0,9                48,8              53,7
  42   Darmstadt                 130                   2,2                       140,1                      660                     1,4                90,2              49,9
  43   Potsdam                    113                   1,7                      113,3                      617                     10,                 64,1             49,2
  44   Passau                      67                   1,8                     120,2                       356                     1,2                 74,3             45,9
  45   Chemnitz                   60                    0,7                       55,1                      381                    -0,1                 13,8             41,4
  46   Köln                      142                    1,9                      126,1                      735                      1,1                89,2             37,0
  47   Duisburg                    86                   1,8                      118,6                      458                    0,8                 82,8             35,8
  48   Krefeld                   106                    1,4                       97,5                      591                     0,7                62,6              34,9
  49   Dortmund                   112                   1,9                     122,9                       574                     1,2                92,6             30,3
  50   Braunschweig                77                   1,0                       71,9                      450                     0,2                 51,9            20,0
  51   Regensburg                120                    1,8                      118,6                      602                      1,1             103,2               15,4
  52   Göttingen                   82                  0,8                        66,2                      477                     0,1                54,8              11,3
  53   Gießen                      98                   1,7                       117,1                     489                      1,1               107,7               9,4
  54   Stuttgart                  116                  2,3                       151,1                      515                     1,5               143,1               8,0
  55   Schwerin                    88                   0,7                       60,5                      519                    0,0                  53,5               7,0
  56   Main-Taunus-Krs.          143                   2,0                       131,3                      676                     1,3               124,8                6,5
  57   Münster                   100                    1,7                      113,6                      501                     0,9               107,4                6,2
  58   Karlsruhe                 100                    1,9                      127,8                      472                     1,3               127,8               0,0
  59   Bamberg                   102                    1,5                     103,5                       508                     0,9               109,5               -6,1
  60   München                   164                   2,3                      149,8                       694                     1,6               166,7             -16,9
  61   Starnberg                 185                   2,3                      149,8                       756                     1,6                178,1           -28,3
  62   Freiburg                  126                    1,9                     125,7                       557                     1,2               155,2            -29,4
  63   Rosenheim                  121                   1,9                     126,5                       529                     1,2               159,5             -33,1
  64   Magdeburg                   55                    1,1                      83,9                      284                     0,1                117,4           -33,4
  65   Ulm                         95                   1,8                      115,2                      423                     0,9                157,6           -42,4
  66   Heidelberg                130                    2,2                      146,1                      515                     1,5               193,4             -47,3
verzehr; die gesamten Mietkosten sind höher als die Kosten des Erwerbs; 4Vermögenszuwachs des Käufers abzüglich Vermögenszuwachs des Mieters; 5geschätzt.    Quelle: Feri, VZ Vermögenszentrum

                                                                                                                                                    managermagazin         10/2005         219
Geldanlage Immobilien

                                                                                       sprünglich 291 000 im Jahr 1999 auf
                                                                                       257 000 im Jahr 2020 sinken – ein Rück-
                                                                                       gang um 12 Prozent. Für Ostthüringen
                                                                                       erwarten die Experten sogar ein Minus
                                                                                       von 13 Prozent.
                                                                                          Die Raumforscher konstatieren einen
                                                                                       klaren Wanderungstrend – raus aus den
                                                                                       ländlichen Gebieten, hinein in die Bal-
                                                                                       lungsräume. Vor allem in den so genann-
                                                                                       ten Speckgürteln rund um Großstädte
                                                                                       wie Hamburg, Berlin, Stuttgart oder
                                                                                       München dürfte in den kommenden
                                                                                       Jahren noch verstärkter Zuzug zu ver-
                                                                                       zeichnen sein.
                                                                                          Die Wahrscheinlichkeit, ein Haus
                                                                                       oder eine Wohnung zu einem guten
                                                                                       Preis wieder veräußern zu können,
                                                                                       sollte daher schon beim Kauf berück-
                                                                                       sichtigt werden. „Nur qualitativ hoch-
                                                                                       wertige Immobilien in attraktiven
                                                                                       Wohnlagen bieten noch gute Chancen
                                                                                       auf Wertsteigerungen“, sagt Thorsten
                                                                                       Schilling, der bei Feri die Marktanalysen
                                                                                       leitet.
Heidelberg: Wohnungen in der alten Universitätsstadt sind extrem teuer. Zwischen
Schloss und Neckarstrand sind Eigenheime daher eine schlechte Geldanlage.              DIE ENTSCHEIDUNG     für das Eigenheim,
                                                                                       so viel steht fest, ist mit erheblichen
teil, der einem steuerfreien Zusatzein-      rum stand meist der ideelle Wert, sich    Unsicherheiten verbunden: Von mögli-
kommen gleichkommt. Doch was wäre,           selbst etwas aufgebaut zu haben, weni-    chen finanziellen Schwierigkeiten beim
wenn er sein Einfamilienhaus verkaufen       ger ökonomisches Kalkül“, sagt Reiner     Schuldendienst durch Arbeitslosigkeit
und den Erlös in Wertpapiere investie-       Braun vom Berliner Forschungsinstitut     oder Berufsunfähigkeit über unvorher-
ren würde?                                   Empirica.                                 gesehene Kosten für Renovierungen bis
  Beim derzeitigen Preis- und Miet-             In den vergangenen Jahren hat sich     hin zu Schwierigkeiten beim Wieder-
niveau in Starnberg müsste der Erlös         dieses Muster beim Immobilienkauf         verkauf.
eine jährliche Rendite von gut 4 Prozent     grundlegend geändert. In einer umfang-      Intensive Planung kann jedoch die
nach Steuern bringen, um die Miet-           reichen Marktstudie hat Braun fest-       vielen Unwägbarkeiten erheblich ein-
kosten zu decken – eine durchaus er-         gestellt, dass zunehmend auch jüngere     dämmen. Und abseits von nüchternen
reichbare Zielmarke.                         Singles und kinderlose Paare sowie        Renditevergleichen hat Empirica-Mann
  Die Rechnung lässt zudem noch un-          ältere Menschen ab 55 Wohnungen und       Braun noch einen für die Altersvorsorge
berücksichtigt, dass in älteren Gebäu-       Häuser kaufen.                            besonders vorteilhaften Effekt der eige-
den immer wieder Sanierungsbedarf               Der Forscher erwartet, dass künftig    nen vier Wände ausgemacht: Eigen-
entsteht. Reparaturen an Heizung, Dach       Häuser und Wohnungen verstärkt nach       heimbesitzer legen mehr auf die Seite als
oder Wasserleitungen können leicht           Bedarf der aktuellen Lebensphase ge-      Mieter.
hohe fünfstellige Beträge verschlingen.      und wieder verkauft werden. Das             Braun hat das Sparverhalten von Mie-
Ein Problem, mit dem sich Mieter nicht       Apartment in einem belebten Stadt-        tern und Eigentümern untersucht. Er-
herumschlagen müssen.                        viertel vom Single, das Haus mit Garten   gebnis: Der Wunsch, den Kredit für
                                             von der Familie mit Kindern und eine      das Eigenheim möglichst schnell ab-
BISLANG KAM EIN VERKAUF       des trauten    altengerechte, kleinere Stadtwohnung      zustottern, erhöht offenbar die Disziplin
Heims für das Gros der Häuslebauer           vom Rentnerpaar.                          in Finanzdingen. Trotz des langjährigen
zwischen Waterkant und Bodensee al-             Dabei rückt zunehmend der mögliche     Schuldendienstes horteten die von
lenfalls in Notlagen in Frage. Typisch für   Verkaufserlös in den Vordergrund. Vor     Braun befragten Häuslebauer bis zur
die Deutschen war in den vergangenen         allem in ländlichen Regionen, aber auch   Rente 37 000 Euro Kapital – die Mieter
Jahrzehnten der Kauf eines Hauses nach       in Städten mit schwacher Wirtschafts-     brachten es dagegen nur auf 26 000
der Familiengründung im Alter zwi-           struktur wird ein zum Teil massiver       Euro.
schen 30 und 40. Mit dem Auszug der          Rückgang der Einwohnerzahlen die            Die eigenen vier Wände als Mittel
                                                                                                                                   FOTO: ZIELSKE/LAIF

Kinder diente die Immobilie dann             Wohnungsmärkte belasten. In Bremen        zur Selbstdisziplinierung – vielleicht
als Altersruhesitz und wurde in den          etwa, so hat es das Bundesamt für Bau-    auch ein Grund, über den Kauf einer
meisten Fällen per Erbe an die nächste       wesen und Raumordnung errechnet,          Wohnung oder eines Hauses nachzu-
Generation weitergereicht. „Im Zent-         wird die Zahl der Haushalte von ur-       denken.                     Jonas Hetzer

220   managermagazin    10/2005
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