Design als Management-Modell - Die KIK-Erfolgsfaktoren für unternehmerische Führung und Entwicklung - Modul: Management

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Design als Management-Modell - Die KIK-Erfolgsfaktoren für unternehmerische Führung und Entwicklung - Modul: Management
Modul: Management

Design als Management-Modell –
Die KIK-Erfolgsfaktoren für unternehmerische
Führung und Entwicklung
Reader
Stand: Juni 2017

                    Prof. Dr. Ulrich Kern
                    FH Südwes*alen
                    Campus Soest
                    Sg Design- und
                    Projektmanagement

                    www.ulrich-kern.de
Design als Management-Modell - Die KIK-Erfolgsfaktoren für unternehmerische Führung und Entwicklung - Modul: Management
Modul: Management                                            Inhalt
Design als Management-Modell –
Die KIK-Erfolgsfaktoren für unternehmerische                 1   Führungsmodelle – Verständnis und Einordnung
Führung und Entwicklung
                                                             2   Das KIK-Modell: Designbasierte
Reader
                                                                 Unternehmensführung
Stand: Junii 2016
                                                                 2.1    KreaJvität als Faktor der
                                                                        Unternehmensentwicklung

                                                                 2.2    InnovaJon als Faktor der
                                                                        Unternehmensentwicklung

                                                                 2.3    KommunikaJon als Faktor der
                                                                        Unternehmensentwicklung

                                                                 2.4    Unternehmensentwicklung als
                                                                        gesteuerter Prozess

                                                             3   Bedeutung des Modells für Design- und
                                                                 Projektmanager/innen

                                                             4   Zusammenfassung

                                                             5   Literatur
Bildquelle: PHOTODISC
                                                             6   Impressum
Prof. Dr. Ulrich Kern: Management-KIK _ Reader _ Juni 2017                                                      1
Design als Management-Modell - Die KIK-Erfolgsfaktoren für unternehmerische Führung und Entwicklung - Modul: Management
1   Führungsmodelle –
                                                                 Verständnis und
                                                                 Einordnung

Prof. Dr. Ulrich Kern: Management-KIK _ Reader _ Juni 2017                           2
Design als Management-Modell - Die KIK-Erfolgsfaktoren für unternehmerische Führung und Entwicklung - Modul: Management
1     Führungsmodelle –                                      Der „Kompass“ zeigt allen, wo´s lang geht...
      Verständnis und Einordnung
                                                             §   Handeln im Management braucht immer einen
                                                                 inneren Kompass. Damit ist die Ausrichtung an
                                                                 Modellen gemeint, an (theoreJschen)
                                                                 Vorstellungen vom FunkJonieren in der
                                                                 unternehmerischen Praxis.

                                                             §   Dabei handelt es sich um Konzepte der
                                                                 Gesamtsteuerung eines Unternehmens. D.h. das
                                                                 Management verpflichtet sich darauf, alle
                                                                 unternehmerischen Prozesse und Strategien
                                                                 daran auszurichten. Es folgt seinem inneren
                                                                 „Kompass“.

                                                             §   Führungsmodelle folgen allerdings auch häufig
                                                                 den aktuellen „Moden“ des Managements. Die
                                                                 ökonomische GesamtsituaJon besJmmt die
                                                                 generelle ArgumentaJon und macht eingängige
                                                                 „Schlachtrufe“ – wie die nach Shareholder Value
                                                                 in den 1990er Jahren – populär.

                                                             §   Unter veränderten Voraussetzungen entstehen
                                                                 wiederum neue Konzepte!
Prof. Dr. Ulrich Kern: Management-KIK _ Reader _ Juni 2017                                                         3
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Führungsmodelle: Abschied von dem Führungsmodell des Shareholder Value

                                                             Der Spiegel 1-2003
                                                             „Die Unternehmensberater von Mercer Management
                                                             ConsulRng, die die Wertentwicklung der 200 größten
                                                             europäischen Unternehmen untersuchten, kommen zu
                                                             dem Ergebnis...: ´Die einseiRge OrienRerung am
                                                             Shareholder-Value macht die Unternehmen zu abhängig
                                                             von den Launen des BörsenparkeYs und anfällig für
                                                             riskante Engagements.´ Die Zukun[ gehöre ´wieder den
                                                             klassischen betriebswirtscha[lichen Tugenden:
                                                             Ertragskra[, strategische Substanz und unternehmerische
                                                             NachhalRgkeit.´“

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1     Führungsmodelle –                                      Sicherung der unternehmerischen Vitalität
      Verständnis und Einordnung
                                                             §   Führungsmodelle müssen einerseits für
                                                                 langfrisJge OrienJerung und Stabilität sorgen,
                                                                 andererseits auch für Flexibilität und Anpassung
                                                                 des Unternehmens an neue Marktverhältnisse.

                                                             §   Die zunehmende Dynamik der Wirtschal
                                                                 verkürzt nicht nur die Lebenszyklen von
                                                                 Produkten auf ihren Märkten, sondern auch die
                                                                 Lebenszyklen von Unternehmen.

                                                             §   Unternehmen müssen sich daher genauso
                                                                 immer wieder neu „erfinden“, wie auch ihre
                                                                 Produktangebote laufend zu innovieren sind.

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Führungsmodelle: Auch Unternehmen haben ihren Lebenszyklus – Tendenz sinkendes Alter!

                                                             Wirtscha[swoche 21-2013
                                                             „Unternehmen erreichten selten ein biblisches
                                                             Alter. Älter als 100 Jahre sind laut Creditreform nur
                                                             knapp 1,5 Prozent der akRven deutschen
                                                             Unternehmen. Das DurchschniYsalter schätzt die
                                                             Wirtscha[sauskun[ei auf nur 18 Jahre.“

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Wirtscha[swoche 21-2013

                                       „Er (Anm.: Arie de Geus, Autor von ´The Living Company´,
                                       2002) idenRfiziert vier Faktoren für Langlebigkeit und
                                       erfolgreiche Unternehmensentwicklung:

                                       § Langlebige Unternehmen sind sensibel für
                                         Entwicklungen in ihrem Umfeld und richten ihr
                                         Kerngeschä[ rechtzeiRg neu aus – wieder und wieder.

                                       § Sie zeichnen sich durch festen Zusammenhalt und
                                         ausgeprägte IdenRfikaRon mit der Firma aus – das gilt
                                         für alle Mitarbeiter, nicht nur für die Führung.

                                       § Sie erlauben ihren Mitarbeitern Freiräume und
                                         tolerieren auch exoRsche Experimente abseits des
                                         Kerngeschä[s, solange sie die Existenz nicht gefährden.

                                       § Sie betreiben eine konservaRve Finanzierungs- und
                                         AusgabenpoliRk mit wenig Abhängigkeit von Banken.
                                         Aufgrund ihrer gefüllten Kassen können sie so bei dem
                                         Betreten von Neuland oder der Übernahme anderer
                                         Unternehmen frei agieren.“

Prof. Dr. Ulrich Kern: Management-KIK _ Reader _ Juni 2017                                         7
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Prof. Dr. Ulrich Kern: Management-KIK _ Reader _ Juni 2017   8
Design als Management-Modell - Die KIK-Erfolgsfaktoren für unternehmerische Führung und Entwicklung - Modul: Management
1     Führungsmodelle –                                      Typische Phasen im organisaRonalen Lebenszyklus
      Verständnis und Einordnung
                                                             §   Pionierphase: Entwicklungsfähige OrganisaJon
                                                                 auf dem Weg zu festen Strukturen und Abläufen;
                                                                 grundsätzliche Offenheit; hohes Lernvermögen

                                                             §   Wachstumsphase: Markterschließung führt zu
                                                                 konJnuierlichem Wachstum; Konsolidierung und
                                                                 Reifung der OrganisaJon; strukturelle
                                                                 Differenzierung und Formalisierung

                                                             §   Reifephase: Weiterbestehen einer stabilen
                                                                 Ertragslage, aber keine hohen Wachstumsraten
                                                                 mehr; Stabilisierung der Strukturen und geringe
                                                                 interne Flexibilität; Vitalisierung durch externe
                                                                 AkquisiJon und/oder KooperaJon

                                                             §   Wendephase: nachlassende Erträge und
                                                                 rückläufiger Erfolg des Geschälsmodells;
                                                                 alternaJve Wege: Marktaustrir / Verkauf oder
                                                                 Restrukturierung mit erneuertem
                                                                 Geschälsmodell und flexibilisierter
                                                                 OrganisaJon.

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1     Führungsmodelle –                                      Arten von Führungsmodellen
      Verständnis und Einordnung
                                                             §   Führungsmodelle im engeren Sinne sind die
                                                                 Konzepte, wie Mitarbeiter moJviert und in ihrer
                                                                 Leistungserbringung gesteuert werden.

                                                             §   Am bekanntesten sind hier die „Management by
                                                                 …“-Konzepte (z.B. „Management by objecJves“).
                                                                 Diese entstanden in den 1970er Jahren und gehen
                                                                 auf den ManagemenrheoreJker Peter Drucker
                                                                 zurück.

                                                             §   In einem weiteren Sinne handelt es sich bei
                                                                 Führungsmodellen um Konzepte, wie ein
                                                                 Unternehmen ganzheitlich zu führen und in seiner
                                                                 zukünligen Entwicklung zu sichern ist.

                                                             §   Im Kontext von Globalisierung und raschem
                                                                 Wandel der Märkte geht es mehr um strukturelle
                                                                 Qualitäten in Unternehmen als um persönliche
                                                                 FührungssJle. Beispiele sind Konzepte wie Change
                                                                 Management (beständige Veränderungsprozesse)
                                                                 oder Total Quality Management
                                                                 (Qualitätssicherung und -steigerung).
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Führungsmodelle: Vom Manager als Einzelkämpfer zum verantwortlich handelnden Teamplayer

                                                             Harvard Business Manager Januar 2013
                                                             „Im folgenden Jahrhundert (Anm.: gemeint ist das
                                                             20. Jahrhundert) bildete sich die Disziplin des
                                                             Managements heraus, wie wir sie heute kennen. Sie
                                                             hat es geschah, die Arbeitswelt deutlich zu
                                                             verändern. “

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Führungsmodelle: Vom Manager als Einzelkämpfer zum verantwortlich handelnden Teamplayer

                                Harvard Business Manager Januar 2013
                                Die Zeit von 1880 bis heute lässt sich in drei Phasen einteilen.

                                Die erste Periode dauerte bis zum Zweiten Weltkrieg. In ihr
                                entstand eine selbst ernannte, ambiRonierte Managementelite, die
                                nach wissenscha[licher Genauigkeit strebte.

                                Die zweite Phase, von den späten 40ern bis 1980, war für das
                                Management eine Wohlfühlzeit: das eigene Selbstbewusstsein und
                                die Unterstützung der Öffentlichkeit erreichten ihren Höhepunkt.

                                Die driYe Phase hält bis heute an und ist von Rückzug geprägt – bis
                                hin zur Spezialisierung, zu mehr Demut gegenüber den
                                Marktkrä[en, aber auch zu niedrigeren moralischen Ansprüchen.
                                Zugleich aber ist es eine Zeit des globalen Triumphs. Das lässt sich
                                nicht nur an der steigenden ProdukRvität messen, sondern auch
                                daran, dass MBA-Abschlüsse weltweit auf dem Vormarsch sind und
                                dass die Erwartungen an den Umgang mit Arbeitskrä[en gesRegen
                                sind. Über viele grundlegende Konzepte herrscht nun Einigkeit.“

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1     Führungsmodelle –                                      Stabilisierende Modelle
      Verständnis und Einordnung
                                                             §   Viele Modelle zielen auf die Stabilisierung des
                                                                 Unternehmens, z.B. Balanced Scorecard als ein
                                                                 kennzahlengestütztes System.

                                                             §   Finanzielle Transparenz, technische
                                                                 Prozesssicherheit und rechtliche Konformität
                                                                 bilden die Basis eines Unternehmens. Sie
                                                                 stabilisieren die Struktur und schaffen
                                                                 KonJnuität.

                                                             §   Sie opJmieren die Gegenwart, stellen aber
                                                                 keinen Masterplan für die Zukunl auf!

                                                             §   Aus ihnen lässt sich nicht ableiten, wie
                                                                 Unternehmen neue Marktchancen erschließen
                                                                 und EntwicklungsperspekJven gewinnen
                                                                 können.

                                                             §   Sie stabilisieren das Vorhandene, aber sie
                                                                 dynamisieren nicht für Neues im Wandel.

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1     Führungsmodelle –                                      Dynamisierende Modelle
      Verständnis und Einordnung
                                                             §   Wandel gehört zum unternehmerischen Alltag.
                                                                 Beispiel Technik: In vielen Bereichen haben sich
                                                                 durch die Digitalisierung neue Mark*elder
                                                                 entwickelt und alte verdrängt.

                                                             §   Unternehmen, die keine Entwicklungskonzepte
                                                                 für diese permanenten Wandlungsphänomene
                                                                 haben, laufen Gefahr, die Marktpotenziale von
                                                                 Neuerungen zu verkennen und sich abhängen zu
                                                                 lassen.

                                                             §   So gibt es zahlreiche Beispiele von technischen
                                                                 Entwicklungen, die in Deutschland entstanden,
                                                                 aber aufgrund der mangelnden Fähigkeiten des
                                                                 Managements, Marktchancen zu erkennen,
                                                                 ungenutzt blieben – bis andere daraus einen
                                                                 globalen Erfolg generierten.

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Führungsmodelle: Jede Idee braucht die Fantasie zur weYbewerbsfähigen InnovaRon auf dem Markt

Wirtscha[swoche 6-1-2014
„Doch so erfinderisch Deutschlands Ingenieure auch sind (Anm.: mit über 13 000 Patenten 2014 Platz 2
weltweit): Sie tun sich vergleichsweise schwer damit, ihre Ideen zu markpähigen Produkte zu machen, und
überlassen den wirtscha[lichen Erfolg o[ Unternehmen aus dem Ausland. ... Das hat leider eine lange
TradiRon. ... Rudolf Hell aus Eggmühl bei Regensburg präsenRerte 1956 das erste funkRonsfähige Faxgerät.
Doch weil der Elektroriese auf den Fernschreiber setzte, nutzten japanische Unternehmen die Technik...
Damit Neuerern das Schicksal ... erspart bleibt, müssen Unternehmen nicht nur auf Technik achten, sondern
auch auf neue Prozesse und Dienstleistungen. ´Damit wir vom Land der Ideen zum Land der
Marktumsetzung werden´, so Unternehmer ScholRssek (Anm.: Stephan ScholXssek, Ex- Mi[eleuropachef der
Beratung Accenture), ´muss es ein Umdenken geben: Marke, Design, Lifestyle tragen genauso viel zum Erfolg
bei wie Ingenieurskunst.´“

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1     Führungsmodelle –                                      Bedarf an kreaRven Managementkonzepten
      Verständnis und Einordnung
                                                             §   Wenn sich das Umfeld von Unternehmen immer
                                                                 wieder rasch wandelt, sind Konzepte gefragt, wie
                                                                 Unternehmen ihr Überleben sichern.

                                                             §   Gefordert sind kreaJve Strategien, um sich dem
                                                                 Wandel anzupassen oder ihn sogar zu
                                                                 anJzipieren. Unternehmen brauchen also
                                                                 qualitaJve Entwicklungsfaktoren, die zusätzlich
                                                                 zu dem quanJtaJven Gerüst für Dynamik
                                                                 sorgen.

                                                             §   Hier kommt Design ins Spiel. Design und generell
                                                                 kreaJve Leistungen gelten als „Humus“ für die
                                                                 Gesamtwirtschal. Sie nehmen neue
                                                                 Entwicklungen auf und schaffen innovaJve
                                                                 Angebote.

                                                             §   Unternehmen, die sich mit kreaJven
                                                                 Innovatoren vernetzen, verschaffen sich
                                                                 dynamische Impulse und ol auch Vorsprünge im
                                                                 Werbewerb.

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Prof. Dr. Ulrich Kern: Management-KIK _ Reader _ Juni 2017   18
Führungsmodelle: KreaRvität der Mitarbeiter/innen enpaltet sich durch Freiräume und Vertrauen

                                                             Wirtscha[swoche 6-1-2014
                                                             „Die Mitarbeiter einfach mal machen lassen – auf
                                                             diese Idee verfallen ... Unternehmen, vom
                                                             Sensorenhersteller bis zum IT-Konzern. Die Folgen
                                                             sind greisar: Die zufriedeneren Mitarbeiter sind
                                                             kreaRver. Mehr Freiheiten fördern zudem das Image
                                                             des Arbeitgebers, wenn sich in Zeiten des
                                                             demografischen Wandels der WeYbewerb um
                                                             Fachkrä[e verschär[. ...
                                                             Etwas ... hat sich 3M (weltweit rund 30 Milliarden
                                                             Dollar Umsatz, 88 000 Mitarbeiter) einfallen lassen.
                                                             Die Entwickler des US-Technologiekonzerns
                                                             bekommen in der Regel klar gesagt, was sie zu tun
                                                             haben. Aber 15 Prozent ihrer Arbeitszeit dürfen sie
                                                             für eigene Projekte aufwenden, die außerhalb ihrer
                                                             Aufgaben und manchmal sogar abseits der 3M-
                                                             ProduktpaleYe liegen. Die berühmten gelben Post-
                                                             it-Ha[zeYel zum Beispiel sind auch durch die 15-
                                                             Prozent-Regel entstanden.“

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Führungsmodelle: InnovaRonen brauchen den Mut zum Kulturwandel im Unternehmen

                                                             HandelsblaY 25-4-2016
                                                             „InnovaRonen gelten als Lebensversicherung
                                                             im Maschinenbau. Zunehmend müssen
                                                             Produzenten Geschä[smodelle gleich mit
                                                             erfinden. ...
                                                             Unternehmen müssen die InnovaRonen auf
                                                             drei Feldern zugleich voranbringen: bei
                                                             internen Prozessen, bei Produkten und bei
                                                             Geschä[smodellen. ... Gerade weil es keine
                                                             Patentrezepte gibt, müssen Unternehmen
                                                             muRg den Blickwinkel erweitern, Reibung und
                                                             auch Misserfolge zulassen. ... Zum
                                                             Kulturwandel gehört, dass Entscheider aus
                                                             technischen und kaufmännischen Bereichen
                                                             enger und kreaRver zusammenarbeiten.“

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1     Führungsmodelle –                                      Design: vom Randaspekt zum Führungsmodell
      Verständnis und Einordnung
                                                             §   Die Designbranche gilt in der KreaJvwirtschal
                                                                 als Vorbild, wie aus KreaJvität ProdukJvität
                                                                 entsteht.

                                                             §   Dieses Spezifikum des Designs lässt sich auf einer
                                                                 Metaebene im Unternehmen zu einem
                                                                 systemaJschen Führungsmodell entwickeln.

                                                             §   Es wird im Folgenden als das designbasierte KIK-
                                                                 Modell vorgestellt. Dieses rückt die Bedeutung
                                                                 von KreaJvität, InnovaJon und KommunikaJon
                                                                 in den Vordergrund und analysiert deren
                                                                 Wirkung für Unternehmen am Markt.

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Führungsmodelle: Design ist Metaebene – vom Problem zur Idee, vom Prototypen zur InnovaRon

                                                             HandelsblaY 13-4-2016
                                                             „Kurt Bock hat einen Stuhl nach Frankfurt
                                                             mitgebracht. ... Der Chef von BASF wollte den
                                                             Branchenkollegen auf der HandelsblaY-Jahrestagung
                                                             Chemie aber nicht vorführen, wie bequem man es sich
                                                             beim weltgrößten Chemiekonzern machen kann. Der
                                                             Designerstuhl ´Belleville´ vom Schweizer Hersteller
                                                             Vitra ist für Bock vielmehr ein Symbol dafür, wie heute
                                                             InnovaRon in der Chemie funkRoniert – und wie sie in
                                                             Zukun[ wohl noch viel intensiver funkRonieren muss.
                                                             Nicht mehr die Entwicklung neuer Moleküle allein
                                                             macht den Erfolg der deutschen Chemieindustrie
                                                             kün[ig aus. Sie muss den gesamten Anwendungs- und
                                                             Verarbeitungsprozess beim Kunden mitgestalten – bis
                                                             hin zu neuen Designmöglichkeiten. Der ´Belleville´-
                                                             Stuhl besteht kompleY aus einem neuen Kunststoff von
                                                             BASF, der eine äußerst stabile und technisch dennoch
                                                             filigrane KonstrukRon ermöglicht. Aber auch
                                                             Serviceleistungen und die So[ware für die Gestaltung
                                                             des Prototyps kamen vom Chemiekonzern.“

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Führungsmodelle: Design ist Metaebene – vom Problem zur Idee, vom Prototypen zur InnovaRon

                                                                                                         Belleville Chair and
                                                                                                         Table
                                                                                                         Hersteller: Vitra, 2015
                                                                                                         Design: Ronan und
                                                                                                         Erwan Bouroullec

Bildquelle: www.vitra.com/de-at/_storage/asset/896492/storage/v_smallbleed_600x/Belleville%20Table%20and%20Chair.jpg

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1     Führungsmodelle –                                      Fazit
      Verständnis und Einordnung
                                                             §   Führungsmodelle sind ein „Kompass“ für die
                                                                 übergreifende Steuerung eines Unternehmens,
                                                                 ausgerichtet auf die ökonomische
                                                                 GesamtsituaJon und in häufiger Ausrichtung auf
                                                                 zeirypische Konzepte („Moden“).

                                                             §   Führungsmodelle bedürfen immer schneller der
                                                                 Revision, je dynamischer sich die Wirtschal
                                                                 entwickelt. Der organisaJonale Lebenszyklus
                                                                 (von Pionier- und Wachstums- bis zur Reife- und
                                                                 Wendephase) verkürzt sich. Größere Flexibilität
                                                                 und schnellere Erneuerung werden erwartet.

                                                             §   KreaJve Strategien zielen auf eine rasche
                                                                 Anpassung im Wandel. Sie akJvieren qualitaJve
                                                                 Entwicklungsfaktoren (KreaJvität, InnovaJon,
                                                                 KommunikaJon), die das quanJtaJve Gerüst
                                                                 (Technik, Finanzen, Recht) ergänzen.

                                                             §   Als systemaJsches Führungskonzept wird im
                                                                 Folgenden das designbasierte KIK-Modell
                                                                 vorgestellt.
Prof. Dr. Ulrich Kern: Management-KIK _ Reader _ Juni 2017                                                     24
2   Das KIK-Modell:
                                                                 Designbasierte
                                                                 Unternehmensführung

Prof. Dr. Ulrich Kern: Management-KIK _ Reader _ Juni 2017                             25
2     Das KIK-Modell:                                             Die designbasierte Unternehmensführung
      Designbasierte Unternehmensführung                          unterscheidet zwischen dem klassischen und dem
                                                                  erweiterten Designverständnis:

                                                                  § Im (erweiterten) Design geht es um die
                                                                    Zusammenarbeit, d.h. um den Synergieprozess*
                                                                    verschiedener Designdisziplinen (z.B. Produkt-,
                                                                    Markendesign, AdverJsing, Visuelles MarkeJng).
                                                                    Die interdisziplinäre Kompetenz zielt auf Vorteile im
                                                                    Werbewerb durch die Differenzierungsqualitäten
                                                                    aller Designdisziplinen. Ziel ist, im transdisziplinären
                                                                    Verbund, z.B. mit Engineering und MarkeJng, einen
                                                                    ökonomisch-strategischen Wert für das
                                                                    Unternehmen (= Aulraggeber) zu schaffen.

                                                                  § Im (klassischen) Design stehen dagegen der
                                                                    Entwurf und das gestalterische Ergebnis im
                                                                    Vordergrund. Zum Einsatz kommt in der Regel eine
                                                                    Designdisziplin (z.B. Produktdesign oder
                                                                    Mediengestaltung) mit ihren monodisziplinären
                                                                    Ausdrucksqualitäten. Die intradisziplinäre KreaJon
* Synergie: Zusammenwirken verschiedener Kräle zu einer             zielt auf einen hohen funkJonal-ästheJschen
Gesamtleistung, die sich durch ein höheres Ergebnis als nur die
AddiJon der einzelnen Kräle auszeichnet                             Nutzen für den Kunden (= Benutzer).

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2     Das KIK-Modell:                                        Das KIK-Modell
      Designbasierte Unternehmensführung
                                                             §   Zentrale Hypothese ist , dass KIK KreaJvität,
                                                                 InnovaJon und KommunikaJon nachhalJg das
                                                                 Zusammenspiel zwischen Unternehmen, Markt
                                                                 und Produkt beeinflussen.

                                                             §   In Zeiten der Globalisierung und überall
                                                                 erhältlicher, gleicher Produktangebote sind sie
                                                                 die neuen Werrreiber. Die KIK-Faktoren sind
                                                                 qualitaJve Größen, die Unternehmen
                                                                 individualisieren und im Werbewerb profilieren.

                                                             §   Unternehmen, die auf KreaJvität, InnovaJon
                                                                 und KommunikaJon setzen, schwimmen nicht
                                                                 mit dem Strom, sondern exponieren sich mit
                                                                 eigenen Konzepten. Denn sie setzen auf
                                                                 permanente unternehmerische Entwicklung.

                                                             §   Eine designbasierte Unternehmensführung geht
                                                                 von einem weit gefassten Designverständnis aus.
                                                                 Design ist Träger der KIK-Faktoren, und
                                                                 Designmanagement integriert deren Wirkung in
                                                                 die Unternehmensentwicklung.
Prof. Dr. Ulrich Kern: Management-KIK _ Reader _ Juni 2017                                                       28
Das KIK-Modell: Beispiel Nike – WerYreiber sind KreaRvität, InnovaRon und KommunikaRon

                                                             Manager Magazin Mai 2016
                                                             „Kaum eine Marke schah, was Nike gelingt:
                                                             den Abstand zu den WeYbewerbern
                                                             konRnuierlich zu vergrößern. Vor zehn Jahren
                                                             betrug der Vorsprung zum Branchenzweiten
                                                             Adidas noch 17 Prozent des Umsatzes, heute
                                                             sind es 32 Prozent – Tendenz steigend... An
                                                             der Börse ist Nike 70 Milliarden Euro wert,
                                                             Adidas 22 Milliarden. ...
                                                             Mit der Lu[sohle (Anm.: „Air“) haYe Nike ein
                                                             zentrales Element seiner Erfolgsformel neu
                                                             belebt: die InnovaRonskra[ und deren
                                                             perfekte Vermarktung. Das Forschungslabor
                                                             auf dem Campus in Beaverton – namens
                                                             InnovaRon Kitchen – ist gesichert wie Fort
                                                             Knox: Nike meldet pro Jahr mehr als 150
                                                             Patente an. Das ist bis zu viermal mehr als
„Für den Handel ist die Findigkeit des Markpührers
                                                             direkte WeYbewerber...“
ein Segen. Weil Nike seine MarkeRngmaschine
ständig füYert, kommen die Kunden immer wieder
in die Läden.“

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2     Das KIK-Modell:                                        Design als strategische Basis
      Designbasierte Unternehmensführung
                                                             §   Im KIK-Modell ist Design ein strategisches
                                                                 Handlungsfeld und Basis des Führungskonzepts.

                                                             §   Der strategische Einsatz von Design akJviert
                                                                 bereichsübergreifend kreaJve Prozesse, zielt auf
                                                                 innovaJve Ergebnisse und verstärkt die
                                                                 kommunikaJve Präsenz von Unternehmen.

                                                             §   Designmanagement steuert diese Potenziale des
                                                                 Design, verbindet sie mit den stabilisierenden
                                                                 Krälen im Unternehmen und hält so einen
                                                                 permanenten Prozess der
                                                                 Unternehmensentwicklung in Gang.

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Führungsmodelle: Design(-Denke) kann zum Führungsmodell für dynamische Unternehmen werden

                                                             Harvard Business Manager November 2015
                                                             „Durch seine Studien erkannte An (Anm.: An
                                                             Yong-Il, Vice President für Designstrategie bei
                                                             Samsung), dass Designphilosophie und
                                                             Gestaltungsprinzipien sich auch in klaren
                                                             OrganisaRonsstrukturen, festgelegten
                                                             Prozessen und einer neuen PersonalpoliRk
                                                             widerspiegeln müssen. Und dass im Design
                                                             Menschen mit Verständnis für
                                                             Sozialwissenscha[en, Ethnografie, Technik und
                                                             Management arbeiten sollten. Als Samsung
                                                             2000 aus der Finanzkrise herauskam, erarbeitet
                                                             Ans Chef gemeinsam mit der Strategieabteilung
                                                             von Samsung eine grundsätzliche
                                                             Neubewertung des Designbereichs im
                                                             Unternehmen.“

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Harvard Business Manager November 2015

                                            Als Ergebnis empfahlen sie den Ausau einer
                                            strategischen Designgruppe – sie wurde später als
                                            Corporate Design Center bezeichnet. Sie sollte die
                                            Zukun[ des Unternehmens planen und die
                                            KonzentraRon auf Design Thinking vorantreiben.
                                            Heute richtet das Zentrum halbjährliche Treffen mit
                                            allen leitenden Führungskrä[en aus, in denen
                                            strategische Designentscheidungen diskuRert
                                            werden. Die wichRgste Aufgabe dieser Treffen
                                            besteht darin, die Zukun[ Samsungs zu
                                            visualisieren. Die Bedeutung von Design ist heute im
                                            ganzen Unternehmen spürbar.“

Prof. Dr. Ulrich Kern: Management-KIK _ Reader _ Juni 2017                                         32
Prof. Dr. Ulrich Kern: Management-KIK _ Reader _ Juni 2017   33
2     Das KIK-Modell:                                        Zusammenspiel der KIK-Faktoren
      Designbasierte Unternehmensführung
                                                             §   Die neuen Werrreiber sind das Schwungrad für
                                                                 dynamische Werbewerbsfähigkeit in Unternehmen.

                                                                 §   KreaJvität: Fähigkeit, über die täglichen
                                                                     RouJnen hinaus zu denken und neue Ideen zu
                                                                     entwickeln

                                                                     → Ohne KreaJvität keine InnovaJon!

                                                                 §   InnovaJon: Fähigkeit, aus neuen Ideen
                                                                     mark*ähige Produkte mit Wertschöpfung zu
                                                                     erzeugen

                                                                     → Ohne InnovaJon keine KommunikaJon!

                                                                 §   KommunikaJon: Fähigkeit, den Kundennutzen
                                                                     und den innovaJven Mehrwert der Produkte
                                                                     seinen Zielgruppen zu vermireln

                                                                     → Ohne KommunikaJon keine KreaJvität!

                                                             §   KreaJvität, InnovaJon und KommunikaJon wirken
                                                                 als dynamische Kräle an den Nahtstellen zwischen
                                                                 Markt, Produkt und Unternehmen.
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Prof. Dr. Ulrich Kern: Management-KIK _ Reader _ Juni 2017   35
Führungsmodelle: Management der Strategie von Zukun[

                                                                      Kommunika&ve Präsenz:
                                                                      „Der Facebook-Chef zeigt auf der
                                                                      Entwicklerkonferenz F8, welche Dienste und
                                                                      Produkte neue Umsätze bringen sollen. ... Mark
                                                                      Zuckerberg redet gern über seine großen Pläne.
                                                                      Facebook will die gesamte Welt zusammenbringen,
                                                                      so lautet das Credo des Gründers und Chefs.“
                                                                      Innova&ve Ergebnisse:
                                                                      „Das Chat-Programm Messenger wird um
                                                                      Sprachroboter ergänzt, die automaRsch
                                                                      Unterhaltungen führen können – etwa für den
                                                                      Kundendienst eines Händlers. Und in einigen Jahren
                                                                      will Facebook den Menschen ermöglichen, ferne
                                                                      Länder mit Virtual-Reality-Brillen hautnah zu
                                                                      erleben.“
                                                                      (Strukturelle) Unternehmensentwicklung:
                                                                      „Facebook will zur Playorm für KommunikaRon
                                                        HandelsblaY   und Inhalte aller Art werden. ...fundamentalen
                                                        14-4-2016     Wandel in der DNA der Firma...“

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Führungsmodelle: Ein Beispiel für das Management der Strategie von Zukun[

                                                             Kommunika&ve Präsenz:
                                                             „Unternehmen stellt neue NachhalRgkeitsstrategie
                                                             vor. ...
                                                             Die Sportmarke will ihre Shirts und Schuhe kün[ig
                                                             aus wiederverwertetem Kunststoff produzieren.“

                                                             Innova&ve Ergebnisse:
                                                             „Im Lauf des Jahres kommt eine KollekRon in die
                                                             Läden, die mit PlasRkmüll aus dem Meer hergestellt
                                                             wird.“
                                                             Krea&ve Prozesse:
                                                             „Gemeinsam mit Partnern wie dem Chemiekonzern
                                                             BASF hat Adidas das Projekt ´Sport Infinity´ ins
                                                             Leben gerufen. Die Forschungsgruppe soll ein
                                                             Material entwickeln, mit dem sich SportarRkel
                                                             endlos wiederverwerten lassen.“

HandelsblaY 15-4-2016

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Prof. Dr. Ulrich Kern: Management-KIK _ Reader _ Juni 2017   38
2     Das KIK-Modell:                                        Fazit
      Designbasierte Unternehmensführung
                                                             §   Frühere Führungsmodelle setzten in erster Linie
                                                                 auf Stabilisierung der Unternehmen und ihrer
                                                                 Erfolgsprinzipien. KonJnuität war die Norm,
                                                                 Veränderung die Ausnahme.

                                                             §   Heute aber ist offenkundig, dass permanente
                                                                 Veränderung die Märkte besJmmt.
                                                                 Stabilisierung ist zwar noch eine Basis-
                                                                 Anforderung, aber nur beständige
                                                                 Dynamisierung kann den langfrisJgen Erfolg von
                                                                 Unternehmen sichern.

                                                             §   Die Dynamisierung erfordert den Einsatz und die
                                                                 Steuerung von Erfolgsfaktoren, die früher nur
                                                                 punktuell, temporär oder rein funkJonal
                                                                 zugelassen wurden: KreaJvität, InnovaJon und
                                                                 KommunikaJon.

                                                             §   Design ist eine Leistung, die Träger dieser
                                                                 Veränderungsfaktoren ist und damit die
                                                                 unternehmerische TransformaJon beschleunigt.
                                                                 Basis hierfür ist ein Designmanagement.
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2.1 KreaRvität als Faktor der
                                                                 Unternehmens-
                                                                 entwicklung

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2.1 KreaRvität als Faktor der                                Wirkung zwischen Produkt und Unternehmen
    Unternehmensentwicklung
                                                             §   KreaJvität ist der Werrreiber an der Nahtstelle
                                                                 zwischen Produkt und Unternehmen – mit
                                                                 doppelter Wirkung:

                                                                 §   KreaJve Prozesse halten die Produkte jung,
                                                                     anpassungsfähig und zukunlsorienJert. Sie
                                                                     sind offen für Trends und neue Impulse von
                                                                     außen.

                                                                 §   KreaJve Prozesse binden die Potenziale aller
                                                                     Beteiligten im Unternehmen ein. Sie lösen
                                                                     starre Strukturen und Regeln auf; sie
                                                                     schaffen eine produkJve Lernkultur.

                                                             §   In Zeiten extremen Werbewerbs und
                                                                 turbulenter, schneller Märkte brauchen
                                                                 Unternehmen KreaJvität mehr denn je.

                                                             §   Damit werden auch immer mehr
                                                                 Designermanager/innen mit generalisJscher
                                                                 Kompetenz gebraucht. KreaJvität ist ihre
                                                                 SchlüsselqualifikaJon.

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Prof. Dr. Ulrich Kern: Management-KIK _ Reader _ Juni 2017   42
KreaRvität: Experimente eines TradiRonsunternehmens für die Sicherung einer innovaRven Zukun[

                                                              HandelsblaY 30-4-2015
                                                              „Die Deutsche Bahn entwickelt in ihrem
                                                              Zukun[slabor d.lab PerspekRven für die
                                                              digitale Welt.
                                                              Start-up-Atmosphäre soll KreaRvität
                                                              wecken.
                                                              ... Das Zukun[slabor d.lab der Deutschen
                                                              Bahn befindet sich hinter historischer
                                                              Fassade, hier entwickelt und erprobt das
                                                              ehemalige Staatsunternehmen die Bahn
                                                              4.0. ... Bis zu 40 Eisenbahner aus allen
                                                              Abteilungen sollen ´bewusst außerhalb
                                                              aller Regeln eines Großkonzerns´
                                                              Modelle für den Kundenservice
                                                              entwickeln... Deshalb gebe es auch
                                                              keinen Business-Case – nur ein
                                                              siebenstelliges Budget. Und natürlich
                                                              den Wunsch, dass am Ende der
                                                              Workshops, Projekte und DebaYen
                                                              etwas PrakRkables herauskommt.“

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2.1 KreaRvität als Faktor der                                Strategisches Management von KreaRvität in der
    Unternehmensentwicklung                                  Produktentwicklung

                                                             Beispielhales Programm für effekJvere Prozesse:

                                                             §   KreaJvteams mit allen Beteiligten der
                                                                 Wertschöpfungskere einrichten

                                                             §   Herauslösen des KreaJvteams aus der Arbeit mit
                                                                 festen RouJnen und Regeln; star dessen flexible
                                                                 SelbstorganisaJon zulassen

                                                             §   KreaJv-Methoden (z.B. Design Thinking)
                                                                 einsetzen und keine festen Denkpfade vorgeben;
                                                                 interdisziplinäres Querdenken fördern

                                                             §   Experimente als Motor für ungewöhnliche
                                                                 ProdukJdeen zulassen; Werbewerb der Ideen
                                                                 fördern (z.B. Open InnovaJon)

                                                             §   Kunden und Partner in die Produktentwicklung
                                                                 integrieren; Impulse durch externe Profis nutzen.

                                                             Designmanager/innen imaginieren und geben der
                                                             Zukunl ein Gesicht.
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KreaRvität: Neues entsteht aus ImaginaRon neuer Qualitäten, nicht aus quanRtaRven Hochrechnungen

                                                             Manager Magazin 11-2000
                                                             „Es sind nicht die sprungha[en Kunden, die den
                                                             Markt verändern. Es sind die sprungha[en
                                                             Unternehmer, die mit ihren fantasievollen
                                                             Produkten und Dienstleistungen die Zielgruppen
                                                             überwanden, die dem Opa auf den Tretroller halfen
                                                             und den Enkel in den Weinkeller schickten.
                                                             Die Genies der KreaRvität. Was ist ihr Geheimnis?
                                                             Wir haben kein Geheimnis, sagen viele lächelnd, wie
                                                             der zunächst verlachte Harold K. Sperlich, Erfinder
                                                             des Mini-Van, jenes Familienautos, das in keiner
                                                             Markporschung als Konsumentenwunsch
                                                             au[auchte. Sperlich glaubte seinem Gespür und
                                                             realisierte das Raumfahrzeug trotzdem. (Anm.: 1983
                                                             war die Markteinführung des ersten Minivans von
                                                             Chrysler, der ein neues Fahrzeug-Segment schuf) Und
                                                             schahe neue Zielgruppen, quer durch alle Märkte –
                                                             wie seine kongenialen Kollegen Nicolas Hayek mit
                                                             der Swatch oder Dietrich Mateschitz mit dem Energy
                                                             Drink.“

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KreaRvität: In Workshops werden Teilnehmer/innen für die Unternehmen-Produkt-Beziehung sensibilisiert

                                            Designmethoden, 2012
                                            „In Designworkshops erlernen immer ö[er interessierte Zielgruppen Methoden
                                            und Prozesse von Design und Design Thinking. Dies ist gefragt in der
                                            firmeninternen Schulung und in der Ausbildung von Führungskrä[en. Durch
                                            PräsentaRonen und prakRsche Arbeit lernen die Teilnehmer Methoden der
                                            Designrecherche, Ideenfindung, das Design Thinking und die Prozesse kennen.“

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2.1 KreaRvität als Faktor der                                Fazit
    Unternehmensentwicklung
                                                             §   KreaJvität war früher nur in der Domäne von
                                                                 Kunst und Kultur akzepJert. Unternehmen
                                                                 erwarteten von KreaJven (z.B. in Designbüros)
                                                                 genau definierte und lokalisierte Impulse, z.B. für
                                                                 das Erscheinungsbild oder einen Messeaulrir.

                                                             §   KreaJvität ist heute längst nicht mehr der
                                                                 gefürchtete „Störenfried“, sondern der
                                                                 willkommene Impulsgeber – für flexible
                                                                 Prozesse, für anpassungsfähige Strukturen, für
                                                                 effiziente KreaJvleistung im Team.

                                                             §   Heute gilt KreaJvität als eine wichJge
                                                                 SchlüsselqualifikaJon in jedem
                                                                 Unternehmensbereich. Sie ist notwendige
                                                                 Ergänzung zur professionellen Kern-Kompetenz.
                                                                 KreaJve Mitarbeiter/innen sichern ein
                                                                 zukunlsfähiges Angebot und unternehmerische
                                                                 Erneuerungsfähigkeit.

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2.2 InnovaRon als Faktor der
                                                                 Unternehmens-
                                                                 entwicklung

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2.2 InnovaRon als Faktor der                                 Wirkung zwischen Markt und Produkt
    Unternehmensentwicklung
                                                             §   InnovaJon ist der Werrreiber an der Nahtstelle
                                                                 zwischen Markt und Produkt – mit doppelter
                                                                 Wirkung:

                                                                 §   InnovaJve Ergebnisse anJzipieren Wünsche des
                                                                     Marktes, nehmen den Kunden in seiner
                                                                     Lebenswelt ernst und bieten neue ästheJsche
                                                                     Erlebnisse und verbesserten Nutzen.

                                                                 §   InnovaJve Ergebnisse sichern eine
                                                                     konJnuierliche Erneuerung der Produkte mit
                                                                     nachhalJger Wertschöpfung. Sie sind
                                                                     strategische InvesJJonen in die Zukunl.

                                                             §   Zunehmende WissensprodukJon intensiviert den
                                                                 globalen Werbewerb. Unternehmen brauchen
                                                                 hohe InnovaJonsfähigkeit in Permanenz.

                                                             §   Damit ist die Kompetenz von Designmanager/innen
                                                                 mehr denn je gefordert. Ziel ihres Schaffens ist
                                                                 schließlich intensivierte InnovaJonsfähigkeit.

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Prof. Dr. Ulrich Kern: Management-KIK _ Reader _ Juni 2017   50
InnovaRon: TradiRonsunternehmen integrieren Start-ups zur Erneuerung ihrer Geschä[smodelle

                                                             Manager Magazin Mai 2016
                                                             „Ob Siemens, Bosch oder Allianz – deutsche
                                                             Konzerne kaufen Start-ups als Frischzellenkur für
                                                             ihre Geschä[smodelle. ...
                                                             Inkrementelle Verbesserungen ... genügen längst
                                                             nicht mehr, um im globalen InnovaRonsweYlauf
                                                             mitzuhalten. Die Unternehmen müssen viel
                                                             radikaler denken, sie müssen sich in Teilen völlig
                                                             neu erfinden. ...
                                                             Fast ein DriYel der Unternehmen mit mehr als 250
                                                             Millionen Euro Jahresumsatz kooperierte heute mit
                                                             den jungen Wilden aus Berlin, Palo Alto oder Tel
                                                             Aviv.“

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2.2 InnovaRon als Faktor der                                 Strategisches Management von InnovaRon in der
    Unternehmensentwicklung                                  Marktausrichtung

                                                             Beispielhales Programm für effizientere Ergebnisse:

                                                             §   Das eigene Geschälsmodell in Frage stellen und
                                                                 neue Geschälsideen bewerten bzw. integrieren

                                                             §   Alle Dimensionen von InnovaJon ausloten:
                                                                 emoJonal, technisch, organisatorisch, sozial,
                                                                 symbolisch ...

                                                             §   Scharnier schaffen zum Kunden und ihn als
                                                                 Entwicklungspartner integrieren

                                                             §   Die Zusammenarbeit zwischen Ingenieuren und
                                                                 Designern, Kaufleuten und MarkeJng für die
                                                                 InnovaJonsfähigkeit im Unternehmen
                                                                 insJtuJonalisieren

                                                             §   Profis hinzuziehen: Designer/innen sind Experten
                                                                 für innovaJven Kundennutzen

                                                             Designmanager/innen anJzipieren Neues und geben
                                                             Objekten Originalität und Prägnanz.
Prof. Dr. Ulrich Kern: Management-KIK _ Reader _ Juni 2017                                                       52
InnovaRon: Scharnier schaffen zum Kunden als innovaRven Entwicklungspartner

                                                             HandelsblaY 30-8-2012
                                                             „Das Internet stärkt die Macht der Verbraucher – auf
                                                             ungewohnte Weise. Früher mussten sich die Kunden mit dem
                                                             zufrieden geben, was die Hersteller von
                                                             Unterhaltungselektronik anboten. Heute führen die
                                                             Anregungen der Kunden immer ö[er zu innovaRven
                                                             Produktentwicklungen – unabhängig von dem Angebot der
                                                             Hersteller.
                                                             Das ist das Ergebnis der neuen Studie ´Die Zukun[ der
                                                             Consumer Electronics´ des High-Tech-Verbands Bitkom und
                                                             des Beratungsunternehmens DeloiYe...“

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InnovaRon: Produktneuentwicklungen wirken bis in die Tiefenstruktur von Unternehmen

                                                             HandelsblaY 17-10-2016
                                                             „Trotzdem sind die Vogels (Anm.: Die Rede ist von Frederik
                                                             und Robert Vogel, die als Brüder die Seca, Weltmarkeührer
                                                             im medizinischen Messen und Wiegen, die Geschägsführung
                                                             inne haben) dabei, ihr Unternehmen kompleY
                                                             umzukrempeln. ´Wir erfinden uns gerade völlig neu –
                                                             wandeln uns von einer reinen Hardwarefirma auch zu einer
                                                             So[warefirma.´ Der Grund für den Totalumbau: ´In zehn bis
                                                             15 Jahren wird es kaum noch Waagen geben, die
                                                             ausschließlich das reine Gewicht wiegen´, konstaRert
                                                             Frederik Vogel, der Entwicklung, ProdukRon und LogisRk
                                                             leitet. ´Wir wollten uns verändern, solange es uns noch
                                                             gutgeht und nicht erst dann, wenn wir mit dem Rücken zur
                                                             Wand stehen.´ ...
                                                             Die Hamburger wollten deshalb eine wirklich
                                                             bahnbrechende InnovaRon entwickeln, die ihnen über
                                                             Jahre einen komfortablen Vorsprung verschah.“

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2.2 InnovaRon als Faktor der                                 Fazit
    Unternehmensentwicklung
                                                             §   InnovaJonen besJmmten früher nur temporär
                                                                 das Geschäl. Sie waren in der Regel auf
                                                                 Produkte beschränkt und haren meist
                                                                 inkrementellen Charakter.

                                                             §   Heute herrscht ein geändertes Bewusstsein der
                                                                 Notwendigkeit von InnovaJonen vor. Sie sind
                                                                 eine permanente Aufgabe und betreffen das
                                                                 Unternehmen in seiner Erneuerungsfähigkeit im
                                                                 Ganzen.

                                                             §   Vor allem disrupJve InnovaJonen sorgen für
                                                                 radikalen Wandel – ol verändern sie ganze
                                                                 Branchen und erfordern, das eigene
                                                                 Geschälsmodell kompler neu zu denken (z.B. 3-
                                                                 D-Drucker und die Folgen).

                                                             §   Die InnovaJonsfähigkeit entscheidet künlig
                                                                 über die Lebensdauer von Unternehmen am
                                                                 Markt. Design und Designmanagement mit ihren
                                                                 innovaJven Potenzialen sind daher wichJge
                                                                 Veränderungstreiber dieser Entwicklung.
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2.3 KommunikaRon als
                                                                 Faktor der
                                                                 Unternehmens-
                                                                 entwicklung

Prof. Dr. Ulrich Kern: Management-KIK _ Reader _ Juni 2017                          56
2.3 KommunikaRon als Faktor der                              Wirkung zwischen Unternehmen und Markt
    Unternehmensentwicklung
                                                             §   KommunikaJon ist der Werrreiber an der
                                                                 Nahtstelle zwischen Unternehmen und Markt -
                                                                 mit doppelter Wirkung:

                                                                 §   Interne KommunikaJon sorgt für
                                                                     KooperaJon und effiziente Teamleistung im
                                                                     Unternehmen, verbessert die interne
                                                                     MoJvaJon und IdenJfikaJon mit den
                                                                     Leitbildern und Zielen.

                                                                 §   KommunikaJon profiliert und posiJoniert
                                                                     im Markt. Sie sichert den substanziellen
                                                                     Content der Botschalen und den Dialog mit
                                                                     den wesentlichen Anspruchsgruppen.

                                                             §   Die internetbasierten sozialen Medien und die
                                                                 Vielfalt der Themen und Teilnehmer sorgen für
                                                                 eine Omnipräsenz der KommunikaJon, die
                                                                 Unternehmen mitbesJmmen müssen.

                                                             §   Für Designermanager/innen ist KommunikaJon
                                                                 ein Grundprinzip ihrer Arbeit. Sie sind damit
                                                                 zentrale Akteure in Unternehmen.
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Prof. Dr. Ulrich Kern: Management-KIK _ Reader _ Juni 2017   58
2.3 KommunikaRon als Faktor der                              Strategisches Management von KommunikaRon in
    Unternehmensentwicklung                                  der Kundenansprache

                                                             Beispielhales Programm für permanente
                                                             Marktpräsenz:

                                                             §   Dauerhalen Dialog mit Kunden und Markt unter
                                                                 Nutzung aller KommunikaJonskanäle führen

                                                             §   Eine KommunikaJonsstrategie für Content
                                                                 entwickeln und in allen Medien realisieren

                                                             §   Storytelling nutzen – „Geschichten“ von
                                                                 kreaJven Personen, innovaJven
                                                                 Problemlösungen und singulärer Profilbildung
                                                                 erzählen

                                                             §   Das Unternehmen und seine Markenwerte in
                                                                 der internen Vernetzung (Mitarbeiter/innen)
                                                                 und in der externen KooperaJon (Kunden und
                                                                 Partner) schlüssig kommunizieren

                                                             Designmanager/innen profilieren Unternehmen und
                                                             sorgen im Markt für KommunikaJonspräsenz.

Prof. Dr. Ulrich Kern: Management-KIK _ Reader _ Juni 2017                                                     59
KommunikaRon: Von hierarchischen Meldungen zur vernetzten Mitgestaltung in allen Kanälen

                                                                 Wirtscha[swoche 26-11-2012
                                                                 „Ob vom Rechner im Büro oder
                                                                 unterwegs vom Smartphone: E-Mails,
                                                                 Internet-Seiten und soziale Netzwerke
                                                                 wie Facebook, TwiYer oder YouTube
                                                                 sind heute die wichRgsten
                                                                 KommunikaRonskanäle zwischen
                                                                 Unternehmen und Verbrauchern.
                                                                 KommunikaRon mit dem Kunden ist
                                                                 keine Einbahnstraße mehr, sondern
                                                                 ständige InterakRon auf allen Kanälen.
                                                                 Die Rollen von Sender und Empfänger
                                                                 sind nicht mehr zu trennen, beide
                                                                 Seiten sind gewissermaßen ständig
                                                                 auf Sendung. Das heißt: StaY den
                                                                 Verbrauchern zu dikReren, was eine
                                                                 Marke ausmacht, müssen
                                                                 Unternehmen diese Werte zusammen
                                                                 mit den Usern definieren und
                                                                 entwickeln.“

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KommunikaRon: Content-Strategie als Reflexion des Geschä[s erhöht den ökonomischen Wert

                                                             HandelsblaY 12-2-2001
                                                             „Am Freitag um 10.23 Uhr berichtete die
                                                             Nachrichtenagentur vwd vom neuen Leitbild. Um
                                                             14.42 Uhr meldete adn, die Deutsche Bank habe die
                                                             SalzgiYer-AkRe auf ´kaufen´ hochgestu[.“

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2.3 KommunikaRon als Faktor der                              Fazit
    Unternehmensentwicklung
                                                             §   KommunikaJon im früheren Sinne war Aufgabe
                                                                 einer Abteilung im Unternehmen. Sie stellte für
                                                                 die marktüblichen Medien und für besJmmte
                                                                 Anlässe selekJerte InformaJonen zur Verfügung.

                                                             §   Heute ist KommunikaJon eine permanente
                                                                 Aufgabe aller im Unternehmen. Die
                                                                 Zusammenarbeit mit internen und externen
                                                                 Anspruchsgruppen funkJoniert nur auf Basis
                                                                 vernetzter KommunikaJonsmedien.

                                                             §   Dabei wird KommunikaJon heute nicht mehr
                                                                 von der Unternehmensspitze „dikJert“, sondern
                                                                 ist ein viele Beteiligte umfassender Prozess auf
                                                                 allen Ebenen. Unternehmen benöJgen daher
                                                                 mediale Kompetenz und eine Content-Strategie.

                                                             §   Unternehmen mit kreaJven Leistungen und
                                                                 innovaJven Ergebnissen brauchen dauerhal
                                                                 kommunikaJve Präsenz am Markt.
                                                                 Designmanagement ist „Regisseur“ der
                                                                 vernetzten KommunikaJon.
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2.4 Unternehmens-
                                                                 entwicklung als
                                                                 gesteuerter Prozess

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2.4 Unternehmensentwicklung als gesteuerter                  Erneuerung des Unternehmens
    Prozess
                                                             §   Die Entwicklungsfaktoren KreaJvität, InnovaJon
                                                                 und KommunikaJon sind im Unternehmen
                                                                 Instrumente für langfrisJge Zukunlssicherung.

                                                             §   Als Führungssystem implemenJert, erneuern die
                                                                 KIK-Faktoren das Unternehmen im Ganzen:

                                                                 §   Im Zusammenwirken von KreaJvität und
                                                                     InnovaJon entsteht systemaJsierte Leistung
                                                                     der Produktentwicklung Dies macht deutlich,
                                                                     wie das Geschälsmodell funkJoniert.

                                                                 §   Im Zusammenwirken von KommunikaJon und
                                                                     KreaJvität im Unternehmen wird die Vision als
                                                                     moJvierende PerspekJve für alle Beteiligten
                                                                     erkennbar.

                                                                 §   Und die kombinierte Wirkung von
                                                                     KommunikaJon und InnovaJon verweist auf
                                                                     das Prinzip der Wertschöpfung als ökonomische
                                                                     Grundlage der Marktbearbeitung des
                                                                     Unternehmens.

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Prof. Dr. Ulrich Kern: Management-KIK _ Reader _ Juni 2017   65
2.4 Unternehmensentwicklung als gesteuerter                  Geschä[smodell: KreaRvität + InnovaRon
    Prozess
                                                             §   Unternehmen mit einer wachen, akJven
                                                                 KreaJvitätskultur sorgen für eine beständige
                                                                 innovaJve Entwicklung ihres Produktangebots.

                                                             §   Sie setzen sich mit ihren Kunden intensiv
                                                                 auseinander und verstehen sich auf die
                                                                 AnJzipaJon von Markt- und Kundenwünschen.

                                                             §   Genau in dieser systemaJsierten Leistung liegt
                                                                 die Bedeutung für das Geschälsmodell.
                                                                 KreaJvität und InnovaJon sind die Ressourcen,
                                                                 die den Leistungsprozess besJmmen.

                                                             §   Das Geschälsmodell heißt beständige
                                                                 Weiterentwicklung aus kreaJver Kral und mit
                                                                 innovaJver ImaginaJon.

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Unternehmensentwicklung: Geschä[smodelle bedürfen der ständigen Revision

                                                             Wirtscha[swoche 6-11-2006
                                                             „Dass das Thema (Anm.: Innovierung des
                                                             Geschägsmodells) derzeit ganz oben auf der Agenda
                                                             vieler Topmanager steht, zeigt eine Umfrage unter
                                                             weltweit 765 Unternehmenschefs der Beratung IBM
                                                             Business ConsulRng Services. Demnach befürchten
                                                             mehr als 60 Prozent der Topmanager, dass
                                                             WeYbewerber durch eine Refgreifende
                                                             Veränderung ihres Geschä[smodells ihre gesamte
                                                             Branche umkrempeln könnten. Zwei von drei
                                                             Befragten geben an, deshalb in den nächsten Jahren
                                                             ihr eigenes Unternehmen umbauen zu wollen. ...
                                                             Der Zwang, das Unternehmen ständig neu zu
                                                             erfinden, vermiYelt Führungskrä[en und ihren
                                                             Mitarbeitern schnell das Gefühl, sich im
                                                             permanenten Ausnahmezustand zu befinden. ...
                                                             Ein Quell von Unsicherheit sind auch die sich ständig
                                                             ändernden Anforderungen der Kunden. ...
                                                             Ihr Geschä[smodell muss deshalb möglichst flexibel
                                                             auf deren Anforderungen reagieren können.“

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Unternehmensentwicklung: Digitaler Wandel erfordert Marktanpassung - oder erzwingt den MarktaustriY

Manager Magazin Extra 2015
„Es gibt viele Beispiele, die zeigen, dass Unternehmen technologische InnovaRon und den damit
einhergehenden digitalen Wandel nicht wahrhaben wollten und zu spät reagierten. Und dann mehr oder
minder abgewickelt wurden. ...
Handys, Musik, Film, Reisen, Handel, Medien oder auch Maschinenbau und Autos – die Digitalisierung
betrih nicht nur nahezu jede Branche, sie ist auch ein sich beschleunigender Prozess. Wollen Unternehmen
überleben, müssen sie sich wandeln, von Getriebenen zu Treibern werden.“

Prof. Dr. Ulrich Kern: Management-KIK _ Reader _ Juni 2017                                             68
2.4 Unternehmensentwicklung als gesteuerter                  Vision: KommunikaRon + KreaRvität
    Prozess
                                                             §   Unternehmen, für die KreaJvität die wesentliche
                                                                 Ressource im Leistungsprozess ist, legen Wert
                                                                 auf MoJvaJon und IntegraJon aller Beteiligten.

                                                             §   Sie schaffen eine offene KommunikaJonskultur
                                                                 im Unternehmen, die die Ziele und die
                                                                 langfrisJge Vision für alle erkennbar und
                                                                 begrei}ar macht.

                                                             §   Denn der gemeinsame Leistungsprozess erhält
                                                                 nur dann Richtung und Dynamik, wenn alle
                                                                 Mitarbeiter wissen, wohin das Unternehmen
                                                                 unterwegs ist und welche Ziele angesteuert
                                                                 werden.

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Unternehmensentwicklung: Vision und Strategie brauchen für Mitarbeiter/innen moRvierende Klarheit

                                                                      VDI Nachrichten 28-5-2004
                                                                      „Klar formulierte Ziele
                                                                      Mangelware
                                                                      Eine aktuelle Studie weist nach,
                                                                      dass weltweit nur 36% der
                                                                      Arbeitnehmer die Ziele ihres
                                                                      Unternehmens verstehen. Die
                                                                      Befragung von Franklin-Covey,
                                                                      einem Weiterbildungsanbieter
                                                                      mit Deutschland-Sitz in
                                                                      Wiesbaden, ergab, dass kaum
                                                                      ein Unternehmen in der Lage ist,
                                                                      die eigene Strategie in wenige,
                                                                      klar verständliche Ziele
                                                                      zusammen zu fassen.“

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Unternehmensentwicklung: Visionen sind moRvierende Kra[ für die langfrisRge Erneuerungsfähigkeit

                                                             HandelsblaY 9-12-2015
                                                             „Mit seiner ´Vision 2020´ will Kaeser (Anm.: Joe
                                                             Kaeser, CEO der Siemens AG) wieder zu den Besten
                                                             der Branche aufschließen. Und so verkündet
                                                             Kaeser ... ein ganzes Bündel von Maßnahmen, um
                                                             InnovaRonskra[ zu stärken.
                                                             Gewählt haYe er dafür das Deutsche Museum in
                                                             München. Dieses zeugt von der zumindest
                                                             historischen InnovaRonskra[, 200 Exponate von
                                                             Siemens sind hier ausgestellt. ´InnovaRon ist Teil
                                                             unserer DNA´, beteuerte Technologievorstand
                                                             Siegfried Russwurm...
                                                             Um bei neuen Technologien kün[ig ö[er vorn dabei
                                                             zu sein, will Kaeser für Start-ups eine ´InnovaRon
                                                             AG´ gründen. Gut ein Dutzend junge Firmen hat der
                                                             Konzern bislang selbst gegründet, in 180 junge
                                                             Unternehmen hat er 800 Millionen invesRert. ...“

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2.4 Unternehmensentwicklung als gesteuerter                  Wertschöpfung: KommunikaRon + InnovaRon
    Prozess
                                                             §   Unternehmen, die mit ihren Kunden und
                                                                 Märkten intensiv kommunizieren, kennen die
                                                                 langfrisJgen Entwicklungen mit
                                                                 InnovaJonspotenzial.

                                                             §   Sie verstehen sich darauf, ihre innovaJven
                                                                 Ergebnisse marktwirksam zu kommunizieren und
                                                                 Wertschöpfung daraus abzuleiten.

                                                             §   Sie wissen, dass ihre ökonomische Grundlage auf
                                                                 marktrelevanter KommunikaJon und InnovaJon
                                                                 beruht. Daher nutzen sie nicht nur alle
                                                                 Instrumente, um Kunden einen innovaJven
                                                                 Mehrwert zu bieten, sondern nutzen alle Wege
                                                                 und Medien der KommunikaJon.

                                                             §   Sie erzielen Wertschöpfung, indem sie ihre
                                                                 Kunden in den InnovaJons- und
                                                                 KommunikaJonsprozess integrieren.

Prof. Dr. Ulrich Kern: Management-KIK _ Reader _ Juni 2017                                                    72
Wertschöpfung: Die Individualisierung erreicht in der flexibilisierten ProdukRon eine neue Dimension

                                                             HandelsblaY 25-4-2016
                                                             „Unternehmen suchen nach Wegen, um die Vorteile
                                                             von Industrie und Manufaktur zu verbinden. Die
                                                             Vision sind automaRsiert hergestellte Unikate.
                                                             ...
                                                             Die Welt der unbegrenzten Möglichkeiten –
                                                             Verbraucher kennen das schon: Mit einem
                                                             Konfigurator dürfen sie ihre Turnschuhe individuell
                                                             gestalten, nur ein kleiner Aufpreis wird fällig. Auch
                                                             Müslifreunde haben die freie Wahl und mixen ihr
                                                             Produkt nach Gusto – in 566 Billiarden Varianten.
                                                             Der Trend erreicht nun auch die Industrie: Ein B2B-
                                                             Kunde klickt sich sein Wunschprodukt zusammen,
                                                             und der Lieferant serviert es. ... Das Fernziel hört
                                                             auf das Schlagwort ´Losgröße 1´: die automaRsierte
                                                             FerRgung von Einzelstücken.“

Prof. Dr. Ulrich Kern: Management-KIK _ Reader _ Juni 2017                                                      73
Wertschöpfung: InnovaRonen sind nicht nur am Markt, sondern auch im Unternehmen zu kommunizieren

                                                             HandelsblaY 25-4-2016
                                                             „MiYelständler können die Chancen der
                                                             Digitalisierung nur dann nutzen, wenn ihre
                                                             Beschä[igten mitziehen. ...
                                                             Eine aktuelle Studie des IT-Branchenverbands
                                                             Bitkom zeigt, dass zunehmend ein neuer Typus
                                                             Mitarbeiter in den Werkhallen gefordert ist. ...
                                                             O[ scheitern InnovaRonen nicht an der Technik,
                                                             sondern am Faktor Mensch. ...
                                                             Hat der Chef die Vision entwickelt, muss er seine
                                                             Mitarbeiter überzeugen – und das
                                                             interdisziplinär. ...
                                                             IT-Fachleute und klassische Ingenieure sprächen o[
                                                             nicht dieselbe Sprache. ...
                                                             Denn ohne Menschen funkRoniert es nun einmal
                                                             nicht, das Internet der Dinge.“

Prof. Dr. Ulrich Kern: Management-KIK _ Reader _ Juni 2017                                                    74
2.4 Unternehmensentwicklung als gesteuerter                  Fazit
    Prozess
                                                             §   Die Wirkung der KIK-Faktoren auf die Nahtstellen
                                                                 von Unternehmen, Produkt und Markt ist
                                                                 grundsätzlicher Art.

                                                             §   Es geht um eine ganzheitliche Sicht auf
                                                                 dynamisierte Unternehmen und um
                                                                 Unternehmensentwicklung als gesteuerten
                                                                 Prozess.

                                                             §   Mit den Fragen nach Geschälsmodell, Vision
                                                                 und Wertschöpfung wird der zentrale
                                                                 LegiJmaJonsbedarf von Unternehmen
                                                                 themaJsiert.

                                                             §   Lassen sich diese Fragen im Konsens mit
                                                                 ökonomischen, gesellschallichen und ethischen
                                                                 Werten beantworten, werden sich Unternehmen
                                                                 neu erfinden. Ansonsten sind sie obsolet.

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3   Bedeutung des Modells
                                                                 für Design- und
                                                                 Projektmanager/innen

Prof. Dr. Ulrich Kern: Management-KIK _ Reader _ Juni 2017                               76
3     Bedeutung des Modells für Design- und                  Wertschöpfung – ökonomische und kreaRve Größe
      Projektmanager/innen
                                                             § Das KIK-Modell beschreibt prototypisch, wie aus
                                                               KreaJvität, InnovaJon und KommunikaJon
                                                               Wertschöpfung entsteht.

                                                             § Damit bezieht sich das KIK-Modell auf eine
                                                               ökonomische Größenordnung, deren Analyse in
                                                               Unternehmen zentral wichJg ist.

                                                             § Der amerikanische Ökonom Michael Porter hat
                                                               mit dem Konzept der Wertschöpfungskere
                                                               idealtypisch beschrieben, wie Wertschöpfung im
                                                               Marktleistungsprozess entsteht.

                                                             § Mit dem Übergang zur Wissensgesellschal und
                                                               Ideenwirtschal ist zu folgern, dass die KIK-
                                                               Faktoren als Werrreiber einer erweiterten
                                                               Wertschöpfungskere zu integrieren sind.

                                                             § Analog zum Designprozess lässt sich eine kreaJve
                                                               Wertschöpfungskere konstruieren und mit dem
                                                               klassischen Modell als flexibles Stellkreuz
                                                               kombinieren.

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3     Bedeutung des Modells für Design- und                  Erweiterte WertschöpfungskeYe: Neue Denk- und
      Projektmanager/innen                                   AkRonsfelder (beispielha[)

                                                             Die KombinaJon der klassischen und kreaJven
                                                             Wertschöpfungskere wirl neue Fragen und neue
                                                             Handlungsfelder auf, z.B.:

                                                             § Welchen Einfluss kann ein Design Thinking auf die
                                                               die Entwicklung neuer Produkte und
                                                               Dienstleistungen nehmen?

                                                             § Wie verändert sich Einstellungen und
                                                               Wahrnehmung des Nutzers? Seiner Wünsche,
                                                               Probleme und Lebenskonzepte?

                                                             § Wie können unterschiedliche Bereiche und
                                                               Disziplinen übergreifend zusammenwirken und
                                                               sich kreaJv verstärken, star fachlichen Egoismen
                                                               („Silo-Denken“) zu erliegen?

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Design- und Projektmanagement: Design Thinking als InnovaRonsmethode in Unternehmen

                                                             Wirtscha[swoche 14-2017
                                                             „Digitalisierung, globaler WeYbewerb, sozialer
                                                             Wandel und Start-ups mit disrupRven Ideen:
                                                             Nicht nur die Bankenlandscha[ steht neuerdings
                                                             unter permanentem Neuerungszwang. ... Das
                                                             Ziel der unternehmensinternen Ideen-Jongleure:
                                                             das Erfinden mit Methode. Insbesondere die
                                                             Prozesse Design Thinking und Scrum gelten
                                                             dabei vielerorts als HeilmiYel ... Doch von der
                                                             Theorie zum prakRsch umsetzbaren neuen
                                                             Geschä[smodell ist es o[ ein weiter Weg: Mal
                                                             ziehen die Mitarbeiter nicht mit, mal fehlt das
                                                             Wissen, welche InnovaRonsmethode genau das
                                                             Unternehmen weiterbringt, und o[ versanden
                                                             Ideen nach dem InnovaRons-Workshop. Wie
                                                             also gelingt der Wandel wirklich? Die wichRgste
                                                             Erkenntnis der Managemenporscher:
                                                             Erfolgreiche InnovaRonen finden nicht in einem
                                                             geschlossenen Zirkel staY, sondern idealerweise
                                                             im ganzen Unternehmen.“

Prof. Dr. Ulrich Kern: Management-KIK _ Reader _ Juni 2017                                                80
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