Rahmenkonzept der Gesamtschule Monheim am Rhein - GE2019

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Rahmenkonzept der Gesamtschule Monheim am Rhein - GE2019
Rahmenkonzept der
     Gesamtschule Monheim am Rhein
                                            GE2019

                                   „Word-Cloud“ zur Konzeptgruppenarbeit

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   Stadt Monheim am Rhein, Bereich Schulen und Sport, Rathausplatz 2, 40789 Monheim am Rhein
                        Kontakt: neuegesamtschule2019@monheim.de
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               Monheim am Rhein, Bereich Schulen und Sport, Rathausplatz 2, 40789 Monheim am Rhein
                                               Kontakt: info@......
Rahmenkonzept der Gesamtschule Monheim am Rhein - GE2019
Abbildung Deckblatt:
„Word-Cloud“ ist ein Darstellungselement der systemischen Organisationsentwicklung, das
die im Rahmen eines Entwicklungsprozesses am häufigsten genannten Begriffe grafisch dar-
stellt und so Leitideen des Systems plakativ veranschaulicht.

Autoren
Moderationsteam:
Heinz Gniostko, Erhard Schoppengerd, Stephanie Breitbarth

Konzeptgruppe:
Patrick Bachus-Heinze, Yasemin Beyazit, Lisa Bremer, André Clauß, Claudia Dombois, Christi-
an Euskirchen, Martin Gerbracht, Annette Heintz, Ingrid Hüsgen, Nadja Kolvenbach, Jennifer
Koroll, Katharina Meierjohann, Christina Müller, Nina Olbrisch, Martin Paeslack, Marcjanna
Pulst, Daniel Schröer, Anne Vogtmann, Natalie Weber, Barbara Wilhelm, Lukas Willaredt

Projektleitung:
Heinz Gniostko, Dozent am Lehrstuhl für Bildungssystem- und Schulentwicklungsforschung
Post: Balken 9, 42799 Leichlingen
Kommunikation: Tel.: +49 173 9274984, Mail: heinz.gniostko@uni-duisburg-essen.de

Monheim, 17. Oktober 2018

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Rahmenkonzept der Gesamtschule GE2019, Monheim am Rhein – Stand 24.10.2018                       Seite 2 von 34
Rahmenkonzept der Gesamtschule Monheim am Rhein - GE2019
Erläuterungen zum Rahmenkonzept                                                                                             3

Inhaltsverzeichnis

1    Erläuterungen zum Rahmenkonzept .................................................................................. 5

2    Impressionen aus der Arbeit der Konzeptgruppe............................................................... 6

3    Antwort auf die wichtigsten Fragen ................................................................................... 7

     3.1 Wann startet die Gesamtschule und wie verläuft die Anmeldung?                                                      7

     3.2 Hinweise zur Anmeldung                                                                                             7

     3.3 Wo wird die neue Gesamtschule GE2019 starten, wo wird sie wachsen und welche
     Räume stehen zur Verfügung?                                                                                            9

     3.4 Was ist das Besondere an einer Gesamtschule, welche Kinder werden
     aufgenommen, welche Abschlüsse sind möglich?                                                                        11

4    Empfehlungen zur konzeptionellen Ausrichtung ............................................................. 15

     4.1 Leitbild der Gesamtschule Monheim am Rhein, GE2019                                                              15

     4.2 Unterricht und Lernkultur, Erziehung, Gemeinsames Lernen im Ganztag                                             17

           4.2.1 Unterricht und Lernkultur                                                                               17

           4.2.2 Erziehung                                                                                               17

           4.2.3 Gemeinsames Lernen im Ganztag                                                                           18

     4.3 Schulische Schwerpunkte, Profile, Öffnung von Schule                                                            21

           4.3.1 Profil der neuen Gesamtschule                                                                           21

           4.3.2 Öffnung von Schule, Schaffung eines Bildungsnetzwerkes                                                  23

     4.4 Organisation, Rhythmisierung, Schullaufbahn                                                                     24

           4.4.1 Die neue Gesamtschule in der Stadt Monheim                                                              24

           4.4.2 Ganztag in der neuen Gesamtschule: Gedanken zur Rhythmisierung                                          24

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Erläuterungen zum Rahmenkonzept                                                                                             4

           4.4.3 Kooperatives Lernen – unser Weg zum Schulerfolg                                                         26

           4.4.4 In der neuen Gesamtschule wird die Hausarbeit zur Schularbeit                                           28

           4.4.5 In der neuen Gesamtschule wird die Hausarbeit zur Schularbeit                                           29

     4.5 Schulteam, Schulgemeinschaft, Kooperation und Bildungsnetzwerk                                                  32

           4.5.1 Kooperation und Bildungsnetzwerk                                                                        32

           4.5.2 Optimale Zukunftschancen und Chancengleichheit für alle Kinder und
           Jugendliche in einer starken Gemeinschaft                                                                     33

5    Ansprechpartner und Kontakte ........................................................................................ 34

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Erläuterungen zum Rahmenkonzept                                                                                   5

1 Erläuterungen zum Rahmenkonzept

 Das Rahmenkonzept beschreibt die Grundkonstruktion sowie die Grundausrichtung
 des pädagogischen Profils der Gesamtschule GE2019 und dient als Grundlage der In-
 formation und Beteiligung, der politischen Entscheidungsfindung sowie der Konzep-
 tionierung des Schulprogramms.

 Das Rahmenkonzept dient dem Schulteam, im Zusammenwirken mit den Eltern, zur
 Gestaltung des konkreten Schulprogramms und besonderen Profils der neuen Ge-
 samtschule in Monheim am Rhein.

 Das Rahmenkonzept informiert über Antworten auf die wichtigsten Fragen:

 (3.1)    Wann startet die Gesamtschule und wie verläuft die Anmeldung?

 (3.2)    Wo wird die neue Gesamtschule starten, wo wird sie wachsen und welche
          Räume stehen zur Verfügung?

 (3.3) Was ist das Besondere an einer Gesamtschule, welche Kinder werden aufge-
       nommen, welche Abschlüsse sind möglich?

 Das Rahmenkonzept gibt Empfehlungen zur konzeptionellen Ausrichtung:

 (4.1)    Leitideen

 (4.2)    Unterricht und Lernkultur, Erziehung, Gemeinsames Lernen im Ganztag

 (4.3)    Schulische Schwerpunkte, Profile, Öffnung von Schule

 (4.4)    Organisation, Rhythmisierung, Schullaufbahn

 (4.5) Schulteam, Schulgemeinschaft, Kooperation und Bildungsnetzwerk

 Das Rahmenkonzept nennt

 (5)      Ansprechpartner und Kontakte

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Rahmenkonzept der Gesamtschule Monheim am Rhein - GE2019
Impressionen aus der Arbeit der Konzeptgruppe                                                                                    6

2 Impressionen aus der Arbeit der Konzeptgruppe

 Moderationsteam und Konzeptgruppe:
 Patrick Bachus-Heinze, Yasemin Beyazit, Lisa Bremer, André Clauß, Claudia Dombois, Christian Euskirchen, Martin Gerbracht, Annette
 Heintz, Ingrid Hüsgen, Nadja Kolvenbach, Jennifer Koroll, Katharina Meierjohann, Christina Müller, Nina Olbrisch, Martin Paeslack,
 Marcjanna Pulst, Daniel Schröer, Anne Vogtmann, Natalie Weber, Barbara Wilhelm, Lukas Willaredt

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Antwort auf die wichtigsten Fragen                                                                                7

3 Antwort auf die wichtigsten Fragen
3.1 Wann startet die Gesamtschule und wie verläuft die Anmeldung?

Die Gesamtschule GE2019 startet mit Beginn des Schuljahres 2019/20, wenn im Anmelde-
zeitraum mindestens 100 Kinder angemeldet werden.

Das Aufnahmeverfahren für Schüler*innen in weiterführende Schulen ist landeseinheitlich
geregelt, auch für neu genehmigte Schulen.

Die Zeiträume der Anmeldemöglichkeiten an den Schulen werden jedes Jahr vom Schulmi-
nisterium NRW neu festgelegt und orientieren sich am Tag der Ausgabe der Halbjahreszeug-
nisse an den Grundschulen.

Da in diesem Schuljahr am Freitag, 8. Februar 2019, die Halbjahreszeugnisse ausgegeben
werden, beginnt an diesem Tag landeseinheitlich die Anmeldefrist, die nach sechs Wochen
am 22. März 2019 endet.

Die Bezirksregierung Düsseldorf hat auf Antrag der Stadt Monheim am Rhein zugestimmt,
dass für die neue Gesamtschule Anmeldungen ab dem 13.02.2019 bis zum 15.02.2019 mög-
lich sind.

3.2 Hinweise zur Anmeldung
Die genauen Anmeldetermine sind:

Mittwoch,   13.02.2019, 9:00 - 12:00 und 14:00 - 18:00 Uhr
Donnerstag, 14.02.2019, 9:00 - 12:00 und 14:00 - 18:00 Uhr
Freitag,    15.02.2019, 9:00 - 12:00 und 14:00 - 16:00 Uhr

Die Anmeldungen zur neuen Gesamtschule GE2019 Monheim am Rhein werden in den dann
für die Schulverwaltung hergerichteten Räumen im Neubau auf dem Campus am Berliner
Ring in Monheim am Rhein entgegengenommen.

Hinweise zur Anmeldung:

    •   Um lange Wartezeiten bei der Anmeldung zu vermeiden, ist es ratsam, im Vorfeld zur
        Anmeldung einen Termin zur vereinbaren. Dies ist möglich im Rahmen des Informa-
        tionstages zur neuen Gesamtschule am Samstag, 24.11.2018 um 10 Uhr oder auch
        per Mail an: neuegesamtschule2019@monheim.de .
    •   Bei der Anmeldung muss das anzunehmende Kind anwesend sein.
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    •   Zur Anmeldung sind folgende Unterlagen mitzubringen:
            o Anmeldeschein mit Schulformempfehlung (vierblättrig in vier Farben)
              (Für Auswärtige: Bitte bringen Sie auch eine Kopie mit, sofern Ihr Formular
              keinen Durchschlag hat.)
            o Personalbogen (ausgefüllt und unterschrieben)
                 (Der Personalbogen kann von der Homepage der neuen Gesamtschule
                 (http://www.neuegesamtschule2019.monheim.de) heruntergeladen werden.)
             o Zeugniskopien Klasse 3 (2. Halbjahr) und Klasse 4 (1. Halbjahr)
             o Kopie der Geburtsurkunde des Kindes

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3.3 Wo wird die neue Gesamtschule GE2019 starten, wo wird sie wachsen
    und welche Räume stehen zur Verfügung?

Die Gesamtschule startet im Neubau auf dem Campus am Berliner Ring in Monheim am
Rhein.

                                          Neubau Berliner Ring, Monheim

Für die neue Gesamtschule stehen im Neubau ab dem Schuljahr 2019/2020 folgende Räume
zur Verfügung:

    •   5 Klassenräume und 2 Differenzierungsräume im 1. Obergeschoss

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Antwort auf die wichtigsten Fragen                                                                             10

    •   Büros für die neue Schulleitung der Gesamtschule, die Verwaltung, die Schulsozialar-
        beit, Arbeitsräume für die Lehrer*innen und Besprechungsräume für das Schulteam
        im Erdgeschoss
    •   Räume für die Naturwissenschaft im Erdgeschoss und weitere Fachräume im Be-
        standsgebäude

Für das Schuljahr 2020/2021 stehen im Neubau für den zweiten 5. Jahrgang der neuen Ge-
samtschule 5 Klassenräume und 2 Differenzierungsräume im 2. Obergeschoss zur Verfügung.

In den folgenden Schuljahren werden sukzessive die Räume der auslaufenden Sekundarschu-
le im Bestandsgebäude bereitgestellt.

Für die Gymnasiale Oberstufe der neuen Gesamtschule:

Die dreizügige Oberstufe der Gesamtschule Monheim GE2019 wird ab dem Schuljahr
2025/26 ihre Heimat in einem Erweiterungsbau auf dem Campus am Berliner Ring finden.
Dazu wird der Campus am Berliner Ring erweitert. Der Campuscharakter am Berliner Ring
wird dann insbesondere in der Oberstufe vielfältige Kooperationen mit dem Otto-Hahn-
Gymnasium ermöglichen.

Im Bereich der Oberstufe ist die Einrichtung von ausgewählten stadtweiten Kooperations-
bändern außerhalb der schulischen Oberstufenraster für die kooperative Monheimer Bil-
dungslandschaft der weiterführenden Schulen wünschenswert und in Planung.

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3.4       Was ist das Besondere an einer Gesamtschule, welche Kinder werden
          aufgenommen, welche Abschlüsse sind möglich?

Die neue Gesamtschule Monheim am Rhein (GE2019) ist eine fünfzügige integrierte, inklusi-
ve Schule (5 Klassen pro Jahrgang) der Jahrgänge 5 bis 10 (Sekundarstufe I) und 11 bis 13
(Sekundarstufe II/Gymnasiale Oberstufe).

Die Gesamtschule ist eine Schule des längeren gemeinsamen Lernens, d.h. Kinder mit allen
Schulempfehlungen werden aufgenommen, gefördert und lernen miteinander und vonei-
nander.

Sie arbeitet mit Kindern und Jugendlichen aller Leistungsstärken und hält Entscheidungen für
den Bildungsgang bzw. für angestrebte Abschlüsse möglichst lange offen.

Aufgrund ihres besonderen pädagogischen Konzeptes ist die neue Gesamtschule eine Schule
mit einem gebundenen Ganztag. 1

An der Gesamtschule können alle Abschlüsse der Sekundarstufe I erreicht werden:

      •    der Hauptschulabschluss
      •    der Hauptschulabschluss nach Klasse 10
      •    der mittlere Schulabschluss (Fachoberschulreife FOR) nach Klasse 10
      •    der mittlere Schulabschluss mit Qualifikation (Fachoberschulreife mit Qualifikation
           FORQ) nach Klasse 10, der zum Übergang in die eigene gymnasiale Oberstufe berech-
           tigt
      •    das Fachabitur nach 12 Jahren (schulischer Teil der Fachhochschulreife)
      •    das Abitur nach 13 Jahren (allgemeine Hochschulreife)

Der Unterricht in den Klassen 5 und 6 wird im Klassenverband erteilt. Er knüpft an Unter-
richtsformen und -inhalte der Grundschule an.

In die Klassen 6 bis 9 gehen die Schüler*innen jeweils ohne Versetzung über. Je nach erreich-
tem Abschluss am Ende der Jahrgangsstufe 10 gehen die Schüler*innen in die eigene gymna-
siale Oberstufe über oder beginnen eine Berufsausbildung.

Die eigene gymnasiale Oberstufe der neuen Gesamtschule setzt den Bildungsgang der Klas-
sen 5 bis 10 fort, so dass die Schüler*innen an ihrer Schule das Abitur erreichen können (All-
gemeine Hochschulreife). Die Oberstufe ist identisch mit der eines Gymnasiums und schließt
mit einer identischen zentralen Abiturprüfung ab.

1
 Das besondere Konzept des gebundenen Ganztagsangebots der neuen Monheimer Gesamtschule GE2019
wird in Kapitel 4.4 ab Seite 22 näher erläutert.
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Antwort auf die wichtigsten Fragen                                                                             12

Die Gesamtschule lebt von der Vielfalt der Schülerinnen und Schüler. Sie nimmt alle Kinder
auf und gestaltet Lernprozesse so, dass die Kinder und Jugendlichen miteinander und vonei-
nander lernen!

Aufbau der Gesamtschule

Fächerangebot

Der Unterricht im Pflichtbereich wird in folgenden Fächern bzw. Lernbereichen erteilt:

Deutsch, Gesellschaftslehre (Erdkunde,      Geschichte, Politik), Englisch, eine zweite und
dritte Fremdsprache, Mathematik, Naturwissenschaften (Biologie, Chemie, Physik), Arbeits-
lehre (Technik, Wirtschaft, Hauswirtschaft), Musik und Kunst, evangelische oder katholische
Religionslehre bzw. Praktische Philosophie sowie Sport.

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Wahlpflichtunterricht

In der Klasse 6 setzen die Schüler*innen erste individuelle Schwerpunkte, indem sie zusätz-
lich ein weiteres Fach wählen. Dieser Wahlpflichtunterricht umfasst eine zweite moderne
Fremdsprache, Arbeitslehre (Technik, Wirtschaft, Hauswirtschaft) und Naturwissenschaften.
Zusätzlich kann die Schule den Lernbereich „Darstellen und Gestalten“ anbieten.

Das Wahlpflichtfach nimmt für die Abschlussqualifikation der Schüler*innen neben Deutsch,
Mathematik und Englisch die Stellung eines 4. „Hauptfaches“ ein. Studien belegen, dass für
Schüler*innen über diese Möglichkeit der individuellen Schwerpunktsetzung und der damit
verbundenen Lernerfolge insgesamt eine Konsolidierung der Gelernten erfolgt.

Fremdsprachenangebot

Zusätzlich zur Pflichtsprache Englisch, die in der Jahrgangsstufe 5 einsetzt, wird ab Klasse 8
eine weitere Fremdsprache als zweite oder dritte Fremdsprache angeboten.

Fachleistungsdifferenzierung, Ergänzungsstunden

Um den unterschiedlichen Lernvoraussetzungen und Fähigkeiten der Schüler*innen gerecht
zu werden, bietet die Gesamtschule in einigen Fächern unterschiedliche Fachleistungsebe-
nen an. Im Rahmen von inklusiven Schulkonzepten liegt die Entscheidung bis zur 8. Klasse
bei den Schulen, ob die Fachleistungsdifferenzierung im Rahmen von Kurszuweisungen um-
gesetzt wird oder ob sie binnendifferenzierend in Klassen umgesetzt wird.

Ab Klasse 7 gibt es Fachleistungsebenen in Englisch und Mathematik, ab Klasse 8 oder 9 in
Deutsch und ab Klasse 9 in Physik oder Chemie.

Bis zur Klasse 10 können die Schüler*innen bei entsprechender Leistung zwischen Grund-
und Erweiterungsebene wechseln, in der Regel zu Beginn des Schulhalbjahres.

Im Rahmen von inklusiven Schulkonzepten liegt die Entscheidung bis zur 8. Klasse bei den
Schulen, ob die Fachleistungsdifferenzierung im Rahmen von Kurzuweisungen oder ob sie
binnendifferenzierend in Klassen umgesetzt wird.

Flankierende Förderangebote stabilisieren die Leistungsebenen oder begleiten den Wechsel
und ermöglichen z. B. die Aufarbeitung von Lernrückständen.

Ergänzungsstunden

Fester Bestandteil des Unterrichtsangebots sind die so genannten Ergänzungsstunden. Sie
dienen vor allem der Förderung in den Fächern Deutsch und Mathematik, in den Fremdspra-
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Antwort auf die wichtigsten Fragen                                                                             14

chen, im Lernbereich Naturwissenschaften und in dem Fach des Wahlpflichtunterrichts ins-
besondere auch der leistungsstarken Schüler*innen.

Der Unterricht erfolgt in kleinen heterogenen Lerngruppen mithilfe von

    •   im Wesentlichen binnendifferenzierenden,
    •   die Sach-, Methoden-, Selbst- und Sozialkompetenzen
    •   sowie die Selbstverantwortung und Kooperation der Schüler*innen stärkenden Kon-
        zepten.

Das vollintegrierte Konzept der Gesamtschule beinhaltet auch klassenübergreifende Projekt-
und Talent-Gruppen sowie besondere Profilschwerpunkte und das Berufsorientierungskon-
zept ab Klasse 7.

Der Unterricht in Klasse 5 knüpft an die Methoden des selbstständigen, eigenverantwortli-
chen und kooperativen Lernens der Grundschule an. Mit der diagnostischen Erfassung der
Lernausgangslagen können Unterrichtsprogramme und individuelle Fördermaßnahmen
passgenau moduliert werden. Kurzfristige Rückmeldungen der Lernentwicklung in Form ei-
nes Lerntagebuches, auch unterstützt durch die neuen Medien z. B. in „Schulclouds“, ermög-
lichen die fortwährend individuelle Ausrichtung der Programme und stärken die Selbstver-
antwortung und Selbstwirksamkeit der Schüler*innen.

Vorrangiges Unterrichtskonzept ist das „Lernen in Gemeinschaft“ (binnendifferenzierter Un-
terricht), das variiert und ergänzt wird mit Formen paralleler, klassenübergreifender Förder-,
Niveau- und Interessengruppen (außendifferenzierter Unterricht).

Die Zeugnisse enthalten Noten sowie Kurzbeschreibungen der erreichten Kompetenzstufe in
den Kernfächern, Bewertungen zu den Profilschwerpunkten, den Talentkursen sowie die
Beschreibung besonderer Leistungen, z. B. in Projekten und für besonderes Engagement.

Die Zusammenarbeit mit Jugendhilfe, Kultur, Sport und weiteren Partnern ist zentrale
Grundlage für eine vielfältige Programmgestaltung im Ganztag. Bei der Ausgestaltung des
Angebotes werden die Schülerinnen und Schüler sowie die Eltern beteiligt.

In der mindestens einstündigen Mittagspause können die Schülerinnen und Schüler mit ih-
ren Lehrer*innen ein gesundes Mittagessen zu sich nehmen, sich zurückziehen, sich bewe-
gen, spielen und weitere Angebote in einer aktiven Pause wählen.

Dieser allgemeine Rahmen für eine Gesamtschule wird die neue Monheimer Gesamtschule
GE2019 auf der Basis des von der Konzeptgruppe entwickelten Leitbildes, wie in den folgen-
den Kapiteln des Rahmenkonzeptes dargelegt, umsetzen.

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Rahmenkonzept der Gesamtschule GE2019, Monheim am Rhein – Stand 24.10.2018                       Seite 14 von 34
Empfehlungen zur konzeptionellen Ausrichtung                                                                   15

4 Empfehlungen zur konzeptionellen Ausrichtung
4.1 Leitbild der Gesamtschule Monheim am Rhein, GE2019

                      Unsere Gesamtschule ist eine Schule für Alle!
         Unser Auftrag ist es, alle Schüler*innen auf dem Weg zur mündigen Teilhabe
                 an der Gesellschaft in sozialer Verantwortung zu begleiten,
                    unabhängig von ihren individuellen Voraussetzungen.
Dabei sind wir Unterstützer*innen, Berater*innen und Förder*innen, um eine bestmögliche
                              Qualifizierung zu ermöglichen.

                           Wir sind eine bunte Schulgemeinschaft!
                                Für uns ist Vielfalt ein besonderer Wert.
Deshalb stehen wir für Chancengleichheit, Gleichberechtigung, Partizipation und Demokratie
                     in einem friedlichen und toleranten Miteinander.

              Wir sind eine Schule zum Leben und Lernen – ganztägig!
                     In vielfältigen Angeboten auch über den Unterricht hinaus
                               lernen wir miteinander und voneinander.

                 Jeder kann viel und gemeinsam schaffen wir alles!
 Daher arbeiten wir in Klassenteams, Jahrgangsteams, Fachteams, in „Multiprofessionellen
   Unterstützer-Teams“ (MUT) und mit städtischen, schulischen und außerschulischen
                        Kooperationspartner*innen eng zusammen.
      Deshalb haben wir heterogene Lerngruppen und pflegen einen aktiven Austausch
                            mit Familien und Begleiter*innen.

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Empfehlungen zur konzeptionellen Ausrichtung                                                                   16

                                      Wir machen (dich) stark!
Wir bieten vielfältige Unterstützung und ein umfangreiches Beratungsangebot, angepasst an
                      deine individuellen Bedürfnisse und Möglichkeiten.

                            Wir sind eine neue Monheimer Schule.
     Wir sind ein innovatives und motiviertes Team, evaluieren uns immer wieder selbst,
                                 um offen für Neues zu sein.
       Dabei nutzen wir die Ressourcen der Stadt Monheim als „Hauptstadt für Kinder“.

    An unserer Schule ist Lernen dann gelungen, wenn die Schüler*innen
                            in einer wertschätzenden Atmosphäre
                                fachliche Grundlagen erwerben,
                      daraus anschlussfähige Kompetenzen entwickeln,
             über diese selbstständig und eigenverantwortlich verfügen können,
      um sie in unserer Gesellschaft und Arbeitswelt durch aktive Teilhabe umzusetzen.

         Bei uns sind Schüler*innen Selbstlerner*innen und
               Konstrukteur*innen ihres eigenen Wissens!

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4.2 Unterricht und Lernkultur, Erziehung, Gemeinsames Lernen im Ganztag

4.2.1 Unterricht und Lernkultur
Unser Unterricht ist geprägt von einem wertschätzenden und respektvollen Umgang. Dabei
stellt das Prinzip des kooperativen Lernens nach Norm und Kathy Green den Rahmen unse-
rer pädagogischen Arbeit dar. Durch ein kooperatives Miteinander, das sowohl den Einzel-
nen als auch die Gruppe voranbringt und sich positiv auf Lernprozesse, Arbeitsergebnisse,
Leistungsentwicklung und Sozialkompetenz auswirkt, lassen sich Lern- und Arbeitserfolge
optimal erzielen.2 In einer positiven Lernatmosphäre, die geprägt ist durch kooperative Ver-
fahren, lässt sich auch die Lernmotivation nachhaltig steigern. Dadurch werden die Lernen-
den zu selbstständigen Konstrukteur*innen ihrer eigenen Arbeitsprozesse. So schaffen wir
Chancengleichheit, Bildungsgerechtigkeit und einen hohen Anteil echter Lernzeit. Weiterhin
nimmt die Sprachförderung in allen Fächern einen hohen unterrichtlichen Stellenwert ein.
Durch Methodenvielfalt vermitteln wir sowohl Fach- als auch Methodenkompetenz und qua-
lifizieren so zu einem individuell bestmöglichen Schulabschluss.

4.2.2 Erziehung
Wir möchten unseren Lernenden den Weg ebnen zu einer selbstständigen und eigenverant-
wortlichen Persönlichkeit. „Es gibt keine bedeutendere Funktion, die wir als ErzieherInnen zu
erfüllen haben, als die, eine informierte, gebildete, demokratische WählerInnenschaft zu
formen.“ Ganz im Sinne dieser Aussage Norm Greens sehen wir uns dazu verpflichtet, Schü-
ler*innen zur demokratischen Partizipation an der Gesellschaft anzuregen und insbesondere
dazu zu ermutigen, die demokratischen Teilhabemöglichkeiten für Kinder und Jugendliche
der Stadt Monheim als „Hauptstadt für Kinder“ (Monheimer Jugendparlament) mitzugestal-
ten.

Um unseren Schüler*innen soziale Verantwortung nahezubringen und ihre Sozialkompetenz
zu erweitern, stellen Werte wie Respekt, Null Toleranz bei Gewalt, Kritik- und Teamfähigkeit
die Basis unseres täglichen Miteinanders dar. Hierzu gehört auch der verantwortungsbe-

2
 Vgl. Green, Kathy & Norm (20073): Kooperatives Lernen im Klassenraum und im Kollegium. Das Trainingsbuch.
Erhard Friedrich Verlag GmbH. Seelze-Velber, S. 43.
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Empfehlungen zur konzeptionellen Ausrichtung                                                                   18

wusste Einsatz digitaler Medien. Die genannten Werte lassen sich auf den virtuellen Bereich
übertragen. Wir schulen mit unserer zeitgemäßen Medienausstattung die Medienkompe-
tenz der Heranwachsenden.

4.2.3 Gemeinsames Lernen im Ganztag
Unsere Schule ist ein Ort des ganzheitlichen Lernens. Wir vermitteln sowohl fachliche als
auch soziale und lebenspraktische Kompetenzen.

Durch dieses Ganztagsangebot sollen eine erste berufliche Orientierung bzw. Auseinander-
setzung mit der Berufsrolle sowie individuelle Förderung von Potentialen und Ressourcen
ermöglicht werden. Der Übergang in den Beruf und die Sicherung schulischer Anschlussper-
spektiven aller Schüler*innen sollen in enger Verknüpfung zwischen Schule, Ganztagsange-
boten und Kooperationspartner*innen gestaltet werden.

Wir bieten einen guten Ort zum Leben und Lernen. Deshalb verfolgen wir einen ganzheitli-
chen Ansatz, indem der Ganztagsbetrieb sowohl Elemente des Lernens als auch der Persön-
lichkeitsentwicklung und der Freizeitgestaltung einbindet. Dabei öffnen wir unsere Türen für
Vereine und nehmen an kulturellen Veranstaltungen der Stadt und der Region teil. Unsere
gemeinsamen Tage beginnen mit einem offenen Einstieg, der die Möglichkeit zum Ankom-
men, Austausch und gemeinsamen Frühstück bietet. Auch beim gemeinsamen Mittagessen
in der schuleigenen Mensa setzen wir auf gesundheitsförderliche Ernährungskonzepte
(DGE 3).

Gemeinsames Lernen im Ganztag heißt inklusive Schule. Deshalb orientieren wir uns an den
fünf notwendigen Standards der Inklusion nach Kersten Reich 4:

3
 Deutsche Gesellschaft für Ernährung e. V., https://www.dge.de/.
4
 Reich, Kersten: Inklusion und Bildungsgerechtigkeit-Standards und Regeln zur Umsetzung einer inklusiven
Schule, 2012.
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    1. Ethnokulturelle Gerechtigkeit ausüben und Antirassismus stärken
An unserer Schule steht die Einzigartigkeit des Individuums im Mittelpunkt. Wir interessieren
uns für unsere kulturellen Unterschiede und respektieren diese. Wir heißen Menschen jeder
Herkunft bei uns willkommen. Diversität wird bei uns gelebt. Das heißt, dass dieses Thema
gezielt unterrichtlich behandelt und reflektiert wird. Einen großen Stellenwert nehmen die
historische und politische Bildung ein. Unsere Schüler*innen werden dazu befähigt, ethno-
kulturelle Diskriminierungen zu erkennen, und lernen Vielfalt als einen Wert kennen. Ras-
sismus wird aktiv bekämpft; Strategien, die Diskriminierung und Mobbing vorbeugen, sollen
in der Schulgemeinschaft entwickelt werden. Unser Ziel ist es, durch diese Haltung eine
„Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ zu werden.5

    2. Geschlechtergerechtigkeit herstellen und Sexismus ausschließen
In unserer Schule ist Geschlechtervielfalt selbstverständlich. Geschlechterkonstruktionen
werden im schulischen Alltag akzeptiert und gehören zu unserer bunten Schulgemeinschaft.
Diskriminierung lehnen wir ab. Die Lehrenden werden im Blick auf ihre geschlechtergerechte
Sprache sensibilisiert und geschult. Räume, wie das Lehrer*innenzimmer, werden entspre-
chend gekennzeichnet. Sexismus wird kritisch reflektiert und unterrichtlich thematisiert. Wir
stärken die Persönlichkeitsentwicklung aller Schüler*innen.6

    3. Diversität in den sozialen Lebensformen zulassen und Diskriminierungen verhin-
         dern
Bei uns wird immer wieder verdeutlicht, dass Wahlen und Urteile unterschiedlich ausfallen
können und dürfen. Obwohl wir alle Schüler*innen mithilfe des verbindlichen Lehrplans des
Landes NRW bestmöglich auf zentrale Prüfungen vorbereiten, gibt es stets freie und diffe-
renzierte Angebote, in denen konkurrenzfrei unterschiedliche Interessen verfolgt werden.
Hierfür nutzen wir auch die Möglichkeiten des verlässlichen Ganztages. Unsere Haltung und
unser Handeln reflektieren wir regelmäßig sensibel und bewusst, um das soziale Verhalten in
wechselseitiger Achtung zu optimieren. 7

    4. Sozio-ökonomische Chancengerechtigkeit erweitern

5
  Vgl. Reich, Kersten (2014): Inklusive Didaktik. Bausteine für eine inklusive Schule. Beltz Verlag. Weinheim und
Basel, S. 32.
6
  Vgl. ebd., S. 33.
7
  Vgl. ebd., S. 34.
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Um an unserer Schule sozio-ökonomische Chancengerechtigkeit herzustellen, nutzen wir die
finanziellen Ressourcen und Angebote der Stadt Monheim. Zudem soll ein Förderverein ins
Leben gerufen werden, der das kulturelle und soziale Leben der Schulgemeinschaft unter-
stützt. An der Sekundarschule Monheim bereits erfolgreich etablierte Maßnahmen, wie das
SuSi-Projekt („Schüler*innen unterstützen Schüler*innen individuell“), sollen an das neue
Konzept angepasst, weiterentwickelt und fortgeführt werden. Heterogene Lerngruppen se-
hen wir als Gewinn an. Durch die Anwendung kooperativer Verfahren soll Chancengleichheit
hergestellt werden. 8

       5. Chancengerechtigkeit von Menschen mit Beeinträchtigung herstellen
Für uns sind alle Lehrer*innen und Lerner*innen Individuen. Sie bringen unterschiedliche
Fähigkeiten, Neigungen und Interessen mit in die Schulgemeinschaft ein. Die Partizipation
von Schüler*innen mit sonderpädagogischem Förderbedarf bei Aktivitäten im gemeinsamen
Unterricht und im Ganztag stellt den Regelfall dar. Hieraus ergeben sich besondere Ansprü-
che an das Gebäude (z.B. barrierefreier Zugang, Differenzierungsräume…) und an die Hal-
tung und Qualifikation der Lehrkräfte. Notwendige Fortbildungen hierzu werden regelmäßig
durchgeführt; eine Doppelbesetzung durch Sonderpädagog*innen und Regelschulleh-
rer*innen wird ermöglicht. Differenzierte Feedback- und Bewertungssysteme für individuelle
Lernfortschritte werden eingeführt.

Schulbegleiter*innen, Absolvent*innen eines Bundesfreiwilligendienstes oder Freiwilligen
Sozialen Jahres und Sozialarbeiter*innen haben einen festen Platz im pädagogischen Team
der Gesamtschule und nehmen am Miteinander im Lehrer*innen-Zimmer teil. 9

8
    Vgl. ebd., S. 35.
9
    Vgl. ebd., S. 36.
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4.3 Schulische Schwerpunkte, Profile, Öffnung von Schule

4.3.1 Profil der neuen Gesamtschule

Die GE2019 bietet einen Lern- und Lebensraum, in dem in gegenseitiger Wertschätzung von-
und miteinander gelernt wird. Wir wollen ein Ort sein, in dem Vielfalt wertgeschätzt wird
und die vielfältigen Ressourcen der Schüler*innen an der Gesamtschule aktiv genutzt wer-
den sollen.

Der verlässliche, rhythmisierte Ganztag eröffnet allen Kindern und Jugendlichen gleiche Ent-
wicklungs- und Bildungschancen durch ganzheitliche und individuelle Förderung in positiver
Lernatmosphäre.

Dabei sind Aspekte des sozialen Lernens, der Berufsorientierung, des gesunden Lebens so-
wie der Schulung des Umweltbewusstseins integraler Bestandteil des Schullebens.

Soziales Lernen (kooperative Lerngruppen)
An der GE2019 lernen Schüler*innen nicht nur demokratische Werte, sie leben sie auch. Das
Schulleben und die Schulorganisation sind vom demokratischen Miteinander geprägt.

Durch verschiedene kooperative Arbeitsformen – vgl. 4.2.2 - erlernen die Schüler*innen so-
wohl fachliche Inhalte, als auch respektvolle und friedliche Umgangsregeln, die über die
Schule hinaus auf eine eigenverantwortliche Lebensführung vorbereiten.

In Tutor*innenprojekten, Organisationsformen des Ganztags (z.B. Schüler*innenfirmen, AGs,
Schulsanitäter*innen), aber auch in Paten- oder Buddyprojekten, lernen die Schüler*innen
für die Schulgemeinschaft Sorge zu tragen und einen Teil der Verantwortung des Gelingens
eines aktiven Miteinanders zu übernehmen.

Berufsorientierung
Die Stadt Monheim am Rhein hat sich zum Ziel gesetzt, optimale Zukunftschancen für Kinder
und Jugendliche zu schaffen. Der Weg in Ausbildung und das Berufsleben über einen qualifi-
zierten Schulabschluss ist für alle jungen Menschen ein ganz besonders wichtiger. Die
GE2019 kooperiert mit lokalen Betrieben, Berufskollegs, der städt. Jugendberufshilfe und
Jugendberatung, der Jugendberufsagentur sowie der Agentur für Arbeit, um auf diesem Weg
bestmögliche Begleitung zu bieten.

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Inklusion
Die Stadt Monheim am Rhein versteht sich als „Stadt für alle“, in der Inklusion umfassend
durch den „Aktionsplan inklusiv“ verwirklicht wird. Die neue Gesamtschule unterstützt die
Grundidee von Inklusion, jeden Menschen als einmaligen und wertvollen Teil der Gesell-
schaft zu betrachten. Zur Verwirklichung dieses Ziels gilt es insbesondere, sich den Belangen
von Menschen mit Beeinträchtigungen und Menschen mit Migrationshintergrund zu wid-
men. Die Gesamtschule eröffnet allen Kindern und Jugendlichen Entwicklungs- und Bil-
dungschancen durch ganzheitliche und individuelle Förderung.
Hierzu gehört insbesondere die

    •   Sprachförderung in allen Fächern, da Fachlernen und Sprachlernen untrennbar mit-
        einander verbunden sind. „Durchgängige Sprachbildung“ verfolgt den Aufbau bil-
        dungssprachlicher Kompetenzen über Klassen- und Schulstufen hinweg, mit dem Ziel,
        das Sprachbewusstsein der Schülerinnen und Schüler so zu erweitern, dass sie die
        sprachlichen Anforderungen der einzelnen Fächer bewältigen können.

    •   „Gesunde Schule“
        Die GE2019 versteht sich als „Gesunde Schule“. Dazu ist der verlässliche Ganztag
        zentraler Bestandteil, um in allen Stufen der Präventionskette der Stadt Monheim die
        Rahmenbedingungen für ein gesundes Aufwachsen zu sichern. Dabei steht im Zent-
        rum des Bemühens das körperliche, geistige und seelische Wohlbefinden von Kindern
        und Jugendlichen. Da viele Bedingungen für ein gesundes Aufwachsen außerhalb des
        Gesundheitssystems liegen, ist der unmittelbare Sozialraum der Zielgruppen in den
        Blick zu nehmen, um Bedarfe zu erkennen. Hier wird die neue Gesamtschule ihren
        Beitrag leisten, um seelische und körperliche Gesundheit zu fördern und zu erhalten.
        Die vielfältigen Angebote innerhalb des Ganztages decken dabei alle Ebenen ab.

Profilbildung

Das Profil der neuen Monheimer Gesamtschule wird sich auf der Basis ihrer Leitlinien im
Geiste der Kooperation entwickeln, „Kooperation auf allen Ebenen wird der Kitt der Schule
sein!“, wie es ein Teilnehmer der Konzeptgruppe formulierte. In diesem Sinne wird auch die
Profilbildung ein kooperativer Entwicklungsprozess sein, in den neben den außerschulischen
Partner*innen insbesondere auch die zukünftigen Schüler*innen einbezogen werden, damit
sich die neue Gesamtschule als eine Schule für die Schüler*innen entwickelt, die da sind
und nicht für die, die sich die Schule „wünscht“.

Fachliche Ausgangspunkt für eine solchen Prozess der Profilbildung können vor allem fol-
gende Aspekte des Rahmenkonzeptes sein:

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       •   Profil Erziehung und Soziales
       •   Profil Naturwissenschaften, Technik/Biotechnik und Datenverarbeitung
       •   Profil Sport und Gesundheit

Für die Schulentwicklung der neuen Gesamtschule in Monheim gilt es, diese dann sich ent-
wickelnden Profile mit Unterstützung des Schulträgers und außerschulischer Partner struktu-
rell zu verankern, auch als Wegweiser für das Kursangebot der gymnasialen Oberstufe. Dabei
ist es wesentlich, auch im Sinne von nachhaltiger Stadtentwicklung, dieses Kursangebot als
Teil eines kooperativen, sich erweiternden Angebotes aller drei Monheimer Oberstufen zu
verstehen und über ein Kooperationsband einige Kurse allen Monheimer Schüler*innen zu
öffnen.

4.3.2 Öffnung von Schule, Schaffung eines Bildungsnetzwerkes
Die GE2019 versteht sich als Teil des Monheimer Bildungsnetzwerkes. Entsprechend der
Mo.Ki-Präventionskette 10 wird eine Kooperation mit vielfältigen Einrichtungen, wie z. B. Mu-
sik- und Kunstschule, Haus der Jugend, Ulla-Hahn-Haus, städt. Jugendberufshilfe und Ju-
gendberatung, Jugendberufsagentur, Agentur für Arbeit, Jugendtheater, Kirchen, Moscheen,
Firmen, Energieversorgung, Seniorenexperten, Abfallentsorgung, Sportvereine, Malteser,
angestrebt, um Bildung, Gesundheit und Berufsperspektiven zu fördern und Kindern eine
erfolgreiche Entwicklungs- und Bildungskarriere, soziale Teilhabe und ein gesundes Auf-
wachsen zu ermöglichen.

Attraktive Angebote sollen den Unterricht ergänzen. Ein besonderes Merkmal ist der rhyth-
misierte Ganztag, in dem sportliche, soziale, naturwissenschaftlich/technische und sprachli-
che ebenso wie die künstlerische Förderung angeboten wird. Hierbei greift die GE2019 auf
die Angebote der verschiedenen Professionen der Schule zurück, aber auch auf außerschuli-
sche, lokale Angebote. Durch die Freiräume des rhythmisierten Ganztags können Ergänzun-
gen des Freizeitbereichs, der schulischen Förderung, aber auch der Begabtenförderung indi-
viduell auf die Lerngruppen und Lernenden abgestimmt werden.

10
     https://www.monheim.de/kinder-jugend/moki-monheim-fuer-kinder/.
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4.4 Organisation, Rhythmisierung, Schullaufbahn

4.4.1 Die neue Gesamtschule in der Stadt Monheim

Im Sinne des Leitgedankens der Kooperation zeichnet sich die Arbeit an der neuen Gesamt-
schule durch die Einbindung aller Partner*innen innerhalb der Stadt Monheim aus. Dies gilt
vor allem für die angestrebten Profile, die mit den Partner*innen aufgebaut werden sollen,
Berufs- und Studienorientierung, Technik/Informatik (MINT-Fächer), Gesundheitserziehung,
Sport und Inklusion.
Zu den Partner*innen gehören die Einrichtungen der Stadt mit ihren vielfältigen Strukturen,
die ansässigen Unternehmen, die Vereine und Kirchen, die Grundschulen, das Förderzent-
rum Süd und vor allem die drei weiterführenden Schulen: das Otto-Hahn-Gymnasium, die
Peter-Ustinov-Gesamtschule und die Sekundarschule Monheim.
In diesem Umfeld versteht sich die neue Gesamtschule als eine Schule, an der mit allen oben
genannten Partner*innen aktiv kooperiert wird und an der sich Lehrer*innen sowie Schü-
ler*innenangenommen und akzeptiert fühlen.

Um unsere gemeinsamen Ziele zu erreichen, findet Mo.ki – Monheim für Kinder einen ent-
sprechenden Platz in der Organisationsstruktur der neuen Schule. Die neue Gesamtschule
nimmt teil an diesem Netzwerk. An ihr werden alle Kinder, Jugendlichen und Familien früh-
zeitig und wertschätzend unterstützt. Dabei sind deren Bedürfnisse und Bedarfe und die
Mo.Ki- Philosophie: „Stärken stärken – Schwächen schwächen“ eine gewichtige Orientie-
rung. 11

4.4.2 Ganztag in der neuen Gesamtschule: Gedanken zur Rhythmisierung

        1. Das Ganztagsangebot ist verlässlich,
           d. h., dass der in der Stundentafel angebotene Ganztag täglich gesichert ist.

        2. Das Ganztagsangebot ist rhythmisiert,
           d. h., dass es über den ganzen Tag verteilt wechselnde Phasen der Anspannung
           und Entspannung geben wird. Dies bedeutet eine ausgewogene Verteilung des
           Unterrichts auf den Vor- und Nachmittag und ein ganztägiges Lernen mit „Kopf,
           Herz und Hand“ 12. Bei der Rhythmisierung halten wir uns an das 60-Minuten-
           Modell des gemeinsamen Campus mit der Sekundarschule und dem Gymnasium.

11
   Siehe hierzu: https://www.monheim.de/kinder-jugend/moki-monheim-fuer-kinder; zuletzt eingesehen am
07.10.2018.
12
   Corinna Weber: Interdependenzen zwischen Emotion, Motivation und Kognition in Selbstregulierten Lern-
prozessen: Befähigung zum lebenslangen Lernen durch Mehrdimensionalität der Lehr-Lernkonzeptionen. Ham-
burg (Diplomica) 2012
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Ein beispielhafter Tages- und Wochenplan

                       für die Gestaltung des verlässlichen Ganztags:

                      Montag           Dienstag           Mittwoch         Donnerstag           Freitag

     ab 07.30               Offene Ganztagsangebote 13, z. B. ein Frühstücksangebot, Frühsport, …

     07.50          Klassenrat          Mathe               Sport               GL           AL/Technik

     08.55          AL/Technik             GL             Lernbüro            Mathe            Englisch

     PAUSE

     10.20             Sport              NW               Englisch            Sport            Musik

     11.25           Deutsch              SW               Religion             PLL            Religion

     12.25           Mittagspause mit Essen in der Mensa und offenen Freizeitangeboten

     13.25            Englisch           Kunst            Deutsch              Kunst           Deutsch

                                                                                              AG/ Tu-
     14.30                          AG/ Tutoren-
                     Lernbüro                                PLL            Lernbüro         tor*innen-
                                      stunde 14
                                                                                              stunde 15
                                                                                              AG/ Tu-
     15.30                          AG/ Tutoren-
                       Musik                                 NW               Mathe          tor*innen-
                                      stunde 16
                                                                                              stunde 17

13
   unterstützt durch die Stadt Monheim
14
   Tutor*innen-Konzept und Lernhelfer*innen-Programm unterstützt durch die Stadt Monheim
15
   ebd.
16
   ebd.
17
   ebd.
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Empfehlungen zur konzeptionellen Ausrichtung                                                                   26

4.4.3 Kooperatives Lernen – unser Weg zum Schulerfolg 18
Für Peter Senge ist eine lernende Organisation:

     „Ein System, in dem […] Menschen beständig ihre Fähigkeiten, die Ergebnisse
     zu erreichen, die sie sich wünschen, erweitern; wo kollektive Bestrebungen
     freigesetzt werden und wo Menschen kontinuierlich lernen zusammen zu ar-
     beiten.“ 19

In diesem Sinne folgt die neue Gesamtschule der Auffassung von Carmen Druyen und Heiner
Wichterich, dass Schulen solche lernenden Organisationen werden können, indem sie ko-
operatives Lernen im Unterricht, in Projekten, bei Aktivitäten im Schulleben und mit außer-
schulischen Partner*innen und bei der Kollegiums- und Schulentwicklung verwirklichen.

Kooperatives Lernen im Unterricht
Die Praxis hat gezeigt, dass Schüler*innen in einem kooperativen Klassenzimmer erfolgrei-
cher lernen. Es werden hierdurch nicht nur ihre Sozialkompetenzen, sondern auch ihre me-
thodischen und fachlichen Fähigkeiten weiterentwickelt.
Kooperatives Lernen bedeutet, dass Schüler*innen gemeinsam arbeiten. Dem vorgeschaltet
ist aber immer die Phase des individuellen Nachdenkens „Think“.                Es gibt Leh-
rer*innenvorträge, Simulationen und Experimente. Das kooperative Lernen steht für die
Integration all dieser Unterrichtsformen mit dem Ziel der Aktivierung von Schüler*innen. 20
Die neue Gesamtschule sieht Kooperatives Lernen als einen entscheidenden Teil der Unter-
richtsgestaltung, den Erfolgsweg im Rahmen ihres Erziehungs- und Bildungsauftrages, die
erforderlichen Kenntnisse, Fähigkeiten, Fertigkeiten und Werthaltungen bei den Schü-
ler*innen zu entwickeln.

     „Sie fördert dabei die Entfaltung der Person, die Selbstständigkeit ihrer Ent-
     scheidungen und Handlungen und das Verantwortungsbewusstsein für das
     Gemeinwohl, die Natur und die Umwelt. Schülerinnen und Schüler werden
     befähigt, verantwortlich am sozialen, gesellschaftlichen, wirtschaftlichen, be-
     ruflichen, kulturellen und politischen Leben teilzunehmen und ihr eigenes Le-
     ben zu gestalten.“ 21

18
   Druyen, Cramen & Wichterich, Heiner (2006):: Schulen werden zu lernenden Organisationen, in: Learn:line –
Green’s Web.
19
   Senge, Peter (1990): Die fünfte Disziplin. Schäfer und Pöschel. Stuttgart.
20
   Brüning, Ludger & Saum, Tobias (20093): Erfolgreich unterrichten durch Kooperatives Lernen. Strategien zur
Schüleraktivierung. Neue Deutsche Schule Verlagsgesellschaft. Essen..
21
   Ministerium für Schule und Bildung des Landes Nordrhein-Westfalen: Schulgesetz für das Land Nordrhein-
Westfalen vom 15. Februar 2005. § 2(4) Bildungs- und Erziehungsauftrag der Schule.
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Rahmenkonzept der Gesamtschule GE2019, Monheim am Rhein – Stand 24.10.2018                       Seite 26 von 34
Empfehlungen zur konzeptionellen Ausrichtung                                                                   27

Der Erwerb der Schlüsselqualifikationen, u. a. der Teamfähigkeit, steht im Mittelpunkt der
Arbeit an der neuen Gesamtschule.

Kooperatives Lernen in der ganzen Schule
In der neuen Gesamtschule wird Kooperatives Lernen nicht nur im Klassenraum stattfinden,
sondern in der ganzen Schule und darüber hinaus. Wir möchten diese Arbeitsform, wie an
vielen anderen Schulen praktiziert, u. a. auch mit in die Elternarbeit einbinden. Auch werden
Besprechungen und Konferenzen anders gestaltet, damit immer mehr Menschen aktiv und
damit demokratisch einbezogen werden. Hierdurch nimmt der Grad an Partizipation am
Schulgeschehen zu und die gegenseitige Wertschätzung zwischen allen Beteiligten am Schul-
leben an der neuen Gesamtschule steigt. 22
In kooperativen Systemen sind somit die Lehrer*innen an der Entwicklung der Schule betei-
ligt, sie bekommen echte Entscheidungsspielräume. Die Verteilung von Ressourcen, die Um-
setzung von curricularen Anforderungen, die Wege zur Erreichung der Bildungsziele und an-
dere wesentliche Aspekte werden in Kooperation mit der Schulleitung entschieden.
Hiermit wird sich die Unterrichtsentwicklung im ersten Schuljahr schwerpunktmäßig be-
schäftigen. Es wird begleitend eine Jahresfortbildung für das ganze Kollegium stattfinden.

Kooperatives Lernen mit allen Partner*innen in Monheim
Der neuen Gesamtschule ist ein gutes „Betriebsklima“ wichtig. Der Erfolg der Schule hängt
entscheidend davon ab, wie Schulleitung, Lehrpersonal, Erziehungsberechtigte und Schü-
ler*innen miteinander umgehen. In diesem Zusammenhang ist das Konzept der „Öffnung
von der Schule nach innen und außen“ wichtig.

1. Nach innen:
   Wie bereits erwähnt, sollen kooperative Lernformen gefunden werden, so dass z. B.
   Schüler*innen mitgestalten, aber auch wirkliche Mitverantwortung für ihre Schule über-
   nehmen.

2. Nach außen:
   Hierbei geht es um die bewusste Entwicklung von Partnerschaften zu allen, die ohnehin
   am Schulleben beteiligt sind, wie etwa zu den Erziehungsberechtigten, und zu denen, die
   an ihr interessiert sind, u.a. Vereine, die lokale Jugendhilfe, aber auch Betriebe als Aus-
   bilder und Arbeitgeber.

 Vgl. Druyen, Cramen & Wichterich, Heiner (2006):: Schulen werden zu lernenden Organisationen, in:
22

Learn:line – Green’s Web.
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Empfehlungen zur konzeptionellen Ausrichtung                                                                   28

Mit allen Partner*innen strebt die neue Gesamtschule eine konstruktive Kooperation auf
Augenhöhe an. 23

4.4.4 In der neuen Gesamtschule wird die Hausarbeit zur Schularbeit
Lernbüros an der neuen Gesamtschule 24
In den Lernbüros erarbeiten Schüler*innen Themen in Teams. Die herkömmlichen Klassen
und ebenso die Schulstunden weichen dabei einer anderen Organisationsform, den Lernbü-
ros. Die Lehrer*innen der neuen Gesamtschule stellen hier die Lernmittel zu den zu erler-
nenden Themen bereit, aber die Schüler*innen organisieren sich selbst.
In seinem Artikel in der Zeit fordert Uwe Hauck zu einem Umdenken auf.
Das Problem des heutigen Bildungssystems ist nicht so sehr der Lehrer*innenmangel oder
überfüllte Lehrpläne. Es muss eher das ganze Konzept in Frage gestellt werden, weil wir in
einer Zeit leben, in der sich unser Wissen rasant weiterentwickelt. Schulen sollen Lernen
lernen. Sie müssen die Begabungen eines Menschen fordern und fördern, statt einfach nur
die Festplatte in seinem Kopf mit Wissen zu füllen.
Dieser Auffassung folgt das Konzept der neuen Gesamtschule und möchte ein flexibleres
Lernen durch die Einrichtung von sogenannten Lernbüros erreichen.

Tutorenstunden an der neuen Gesamtschule 25
Für den Erfolg eines solchen Tutor*innenprogramms sprechen wieder die Erfahrungen, die mit
dem Kooperativen Lernen bisher gemacht wurden. Dabei ist es erwiesen, dass eine reine
Rezeption nur bedingt zum Erfolg führt. Ein nachhaltiger Erfolg ist am ehesten gewährleistet,
wenn das Gelernte unmittelbar angewandt und genutzt wird. Somit stellt sich erwiesener-
maßen im Rahmen eines Tutor*innenprogramms nicht nur ein Lernerfolg bei der Schülerin
oder dem Schüler, der gefördert werden soll, ein, sondern auch bei der Tutorin oder dem
Tutor selber.

Sowohl die Lernbüros, als auch das Tutor*innenprogramm sollen an der neuen Gesamtschule
dazu dienen, dass die Schüler*innen sich zu selbstständigen Lerner*innen entwickeln, die für
sich selber und andere Verantwortung übernehmen.

23
   Vgl. Evers, Adalbert: Schule als soziales Unternehmen. In: Berliner Debatte Initial 16 (4), S. 53–65.
24
   Vgl. Hauck, Uwe: Lernbüros. Für das Leben lernen. In: Zeit-Online. 20. April 2011; zuletzt eingesehen am
10.10.2018.
25
   Vgl. Green, Kathy & Norm (20073): Kooperatives Lernen im Klassenraum und im Kollegium. Das Trainings-
buch. Erhard Friedrich Verlag GmbH. Seelze-Velber, S. 29.
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4.4.5 In der neuen Gesamtschule wird die Hausarbeit zur Schularbeit
Die Schullaufbahn an der neuen Gesamtschule in Monheim: 26

Die Erziehung gestalten – Verantwortung übernehmen

In Bezug auf die Gestaltung der Schullaufbahn möchte sich die neue Gesamtschule in Mon-
heim an dem erfolgreichen Konzept der Europaschule in Rheinberg orientieren, die folgende
Einteilung der Phasen entwickelt hat:

Orientierungsphase 5/6
„Ankommen, Wohlfühlen und selbständiger werden“
In dieser Phase sollen der Unterricht im heterogenen Klassenverband und das
„Lernen lernen“ im Mittelpunkt stehen.
Neben einem kompetenzorientierten Unterricht gibt es für die Schüler*innen Angebote der
Bewegung, projektorientierte Arbeitsphasen und ein reichhaltiges Angebot an AGs.

26
     Schulkonzept der Europaschule in Rheinberg; zuletzt eingesehen am 10.10.2018.
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Konsolidierungsphase 7/8
„Partizipieren, Verantwortung übernehmen und selbstständig handeln“
In dieser Phase steht die individuelle Persönlichkeitsstärkung im Vordergrund: Die Sachen
klären, die Menschen stärken (Hartmut von Hentig). Es beginnt der Start in die Berufs- und
Studienorientierung, wie auch der Beginn der Fachleistungsdifferenzierung. Eine zentrale
Bedeutung als diagnostisches Element spielen die Lernstanderhebungen in Klasse 8.

Qualifizierungsphase 9/10
„Selbstständig Wege und Ziele finden, orientieren und Chancen nutzen“
Diese Phase ist geprägt durch die erweiterte Fachleistungsdifferenzierung mit der Perspekti-
ve des angestrebten Abschlusses (Ausbau der Studien- und Berufsorientierung, inklusive der
Betriebspraktika). Am Ende der Qualifizierungsphase finden die zentralen Abschlussprüfun-
gen statt und setzt sich der von den Jugendlichen individuell gefundene Bildungsweg fort.

Weg1:

Die Erweiterungsphase und Qualifizierungsphasen 1 und 2 (Klassen 11-13) an der neuen
Gesamtschule
„Eigenverantwortlich handeln, studierfähig werden und Hochschulreife erlangen“
Die Lerngruppen sind in der Oberstufe in Grund- und Leistungskursen organisiert. Das Tuto-
rensystem aus der Sekundarstufe 1 wird in abgewandelter Form fortgesetzt. Um ein mög-
lichst breites Spektrum an Grund- und Leistungskursen anzubieten, strebt die neue Gesamt-
schule eine intensive Kooperation mit dem Otto-Hahn-Gymnasium an.

Ein angedachter Schwerpunkt soll in der Oberstufe im Bereich Technik/Informatik liegen,
weitere Schwerpunkte wären Gesundheits- und Sozialerziehung, Sport und Inklusion. Lang-
fristig wird die neue Gesamtschule versuchen, im Sinne einer Weiterentwicklung des Mon-
heimer Bildungsnetzes über Kooperationsbänder außerhalb des regulären Stundenrasters
Kursangebote in der gymnasialen Oberstufe zu implementieren, an denen Schüler*innen
aller Oberstufen teilnehmen können.

Die gymnasiale Oberstufe an Gesamtschulen und Gymnasien ist in Form und Inhalt identisch,
sie schließt mit dem landesweiten Zentralabitur ab. Schüler*innen, die die Schule bereits
nach 12 Jahren, frühestens am Ende des ersten Jahres der Qualifikationsphase, verlassen,
erwerben die Fachhochschulreife.

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