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Deutsch gk d1 MSS 10 Kalenderwoche 18
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Sinnesorgane: Ohne Nase ist alles Mist
Wir unterschätzen den Geruchssinn. Doch die Nase ist für unser Leben unersetzlich - wie man
unter anderem erkennt, wenn sie nicht mehr funktioniert.
von Ulrike Gebhardt (https://www.spektrum.de/news/die-nase-und-die-bedeutung-des-
geruchssinnes/1297906) aus Spektrum der Wissenschaft 27.06.2014

In dem alten Haus stinkt es erbärmlich. Eine tote Maus liegt hinter dem Wohnzimmerschrank,
unbemerkt von der Hausbewohnerin, die ihren Geruchssinn vor einigen Jahren nach einem
Sturz auf den Kopf komplett verlor. Nicht mehr riechen zu können, bedeutet, Gefahrenquellen
wie Gas, Feuer oder verdorbenen Speisen oft ohne Warnung ausgesetzt zu sein. Auch das
soziale Miteinander kann eine "Anosmie" schwer stören. "Aus Angst vor Körpergeruch lege
ich immer wieder Parfüm auf, dusche täglich und traue mich kaum noch raus", berichten
Betroffene [1]. Mit einem mehr oder weniger stark eingeschränkten Geruchssinn leben hier zu
Lande bis zu erstaunlichen 20 Prozent der Bevölkerung [2]. Viele bemerken nichts oder nur
wenig davon, weil ein großer Anteil der Riechinformationen unbewusst aufgenommen wird.
Andere dagegen leiden sehr.

"Nicht riechen zu können, isoliert mich von meiner Umwelt. Ich höre, sehe und fühle. Doch
etwas fehlt. Manchmal nehme ich mein Leben wahr wie eine Dokumentation im Fernsehen.
Ich fühle mich mittendrin, bin aber irgendwie nicht ganz dabei. Denn mit dem Riechen verhält
es sich so wie mit dem Hören. Oft erreicht ein Laut das Ohr, ohne dass man bewusst danach
gehorcht hat. Ebenso steigen einem die Dinge manchmal einfach in die Nase. Der Aufzug
riecht nach dem Menschen, der zuvor darin gefahren ist. Man riecht das Parfüm der
Freundin, die morgens schon früh das Haus verlassen hat", schreibt der Journalist Christian
Löer, der nach mehreren Infekten plötzlich nicht mehr riechen konnte.

Riechen ist das, was wir besonders gut können

Der Geruchssinn spielt für den Menschen besonders auch im Miteinander keineswegs nur
eine untergeordnete Rolle, wie man lange Zeit annahm. "Vermutlich ist Riechen das, was wir
besonders gut können und was uns besonders beeinflusst", sagt Bettina Pause vom Institut für
Experimentelle Psychologie an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf. Eine neuere
Forschungsarbeit etwa zeige, dass der moderne Mensch, der Homo sapiens, größere
Hirnareale für die Verarbeitung von Gerüchen zur Verfügung hat, als es der Neandertaler
hatte [3]. Der Mensch, das zivilisierte Wesen, sieht sich selbst gern als Augen- und
Ohrenwesen, dem allein das Wort "Körpergeruch" schon Unbehagen bereitet. Dabei ist der
Leim, der eine Gemeinschaft zusammenhält, vielfältiger Natur, und Menschen nutzen
Chemosignale für die soziale Kommunikation, da ist sich die Wissenschaft heute einig.

Das Riechepithel im hinteren Teil der Nasenhöhle und die Areale, die für die Verarbeitung
der Reize im Gehirn verantwortlich sind, leisten dabei Außerordentliches. Nicht nur 10 000
(wie lange gedacht), sondern mehr als eine Billion verschiedene Düfte kann der Mensch einer
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aktuellen Forschungsarbeit zufolge unterscheiden [4]. Die Welt der Düfte, in der wir leben, ist
laut Andreas Keller von der Rockefeller University in New York also viel größer als die
visuelle und die auditive Umwelt – der Mensch kann "nur" bis zu 7,5 Millionen Farbtöne und
rund 340 000 Tonqualitäten unterscheiden. Zwar ist die Riechempfindlichkeit bei Menschen
aus Industrienationen gegenüber Naturvölkern herabgesetzt, Umweltverschmutzung und
mangelndes Training mögen Ursachen dafür sein [5]. Aber auch unsere moderne, von vielen
synthetischen Düften umgebene Nase kann so einiges, was man ihr nicht zugetraut hätte.

Die individuelle Duftmarke

Der jedem Menschen wie sein Fingerabdruck eigene Körpergeruch wird hauptsächlich über
die Haut freigesetzt. Drüsen geben Stoffe ab, die auf der Haut von Bakterien in duftende
Substanzen umgewandelt werden. Der menschliche Körpergeruch setzt sich aus ungefähr
120 verschiedenen Komponenten zusammen, die Informationen über das Geschlecht, das
Alter, den Gesundheitszustand, die Fruchtbarkeit und Verwandtschaft enthalten. Ein
Neugeborenes erkennt seine Mutter am Geruch, Zwillinge einander und Eltern ihre
verschiedenen Kinder [6]. Mit über 90-prozentiger Trefferquote kann ein Mensch seinen
eigenen Körpergeruch unter anderen erkennen.

Die Sozialpsychologin Bettina Pause war eine der Ersten, die untersucht hat, wie das Gehirn
menschliche Körpergerüche verarbeitet. "Das Gehirn leistet enorm viel, wenn es auf die
komplexe chemische Umwelt reagiert", sagt Pause. Die Informationen, die der eigene oder
ein fremder Körper über Chemosignale aussendet, behandele das Gehirn in besonderer Art
und Weise. Nicht nur die klassischen Duftverarbeitungsareale im Großhirn werden
angesprochen. "Körpergerüche aktivieren vor allem auch Nervennetzwerke mit hoher
verhaltensmäßiger Relevanz, solche, die die Gefühle und das Verhalten des Menschen
beeinflussen", sagt Pause.

Wir riechen nach den Trümmern unserer Immunmoleküle

Der individuelle Geruch eines Menschen wird erzeugt durch die Art und Weise, wie er sich
ernährt, durch seinen Gesundheitszustand, die Körperpflege und durch seine Gene. "Das, was
wir riechen, sind im Prinzip Abbauprodukte des Immunsystems", sagt Gerhard Buchbauer,
Duftexperte und ehemals Professor am Department für Klinische Pharmazie an der
Universität Wien. Jede Körperzelle trägt typische Erkennungszeichen, die MHC-Moleküle.
Sie ermöglichen es dem Immunsystem, zwischen eigenen und fremden Molekülen
(womöglich Krankheitserreger, die angegriffen werden müssen) zu unterscheiden. Daraus
entstehende Abbauprodukte werden zusammen mit Lipiden über die Haut ausgeschieden.

"Im Kontakt mit dem anderen Geschlecht wird der Geruch umso angenehmer empfunden, je
verschiedener die MHC-Moleküle sind", erklärt Buchbauer. Laut einer Studie finden Frauen
den Duft verschwitzter Männer-T-Shirts umso attraktiver, je stärker sich die MHC-Moleküle
der Testmänner von den eigenen unterscheiden. "Das macht Sinn", erklärt Buchbauer. "Denn
die Natur will für die Fortpflanzung eine möglichst große Streuung der Gene erreichen." Wie
eine Frau den männlichen Körpergeruch wahrnimmt, variiert während des
Menstruationszyklus. "Der männliche Achselschweiß enthält Testosteron, das für die meisten
Frauen einen unangenehmen, urinähnlichen Geruch hat. Nur in der empfängnisfähigen Phase
wird der Geruch neutral oder sogar positiv empfunden", sagt Buchbauer.

In welcher Zyklusphase sich die Frauen in einem Speed-Dating-Experiment befanden, ist
nicht überliefert [7]. Auf jeden Fall fanden Frauen die ihnen gegenübersitzenden Männer dann
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attraktiver, wenn ihnen vor der Begegnung ein wenig des Testosteron-Ablegers
Androstadienon auf die Oberlippe gegeben wurde. Androstadienon und der weibliche
Verwandte, das Östratetraenol, übermitteln Informationen an den Empfänger, die unbemerkt
die visuelle Wahrnehmung beeinflussen, wie ein aktuelles Experiment von Forschern der
Chinese Academy in Peking zeigt [8]. Digital bearbeitete, an der Grenze zwischen weiblich
und männlich befindliche Gangmuster, wurden von heterosexuellen Frauen und
homosexuellen Männern eher als männlich eingestuft, wenn sie während des Experimentes
Androstadienon rochen. Heterosexuelle Männer (nicht aber heterosexuelle Frauen) nahmen
den Gang als eher weiblich wahr, wenn ihnen etwas Östratetraenol unter die Nase gehalten
wurde.

Menstruelle Synchronizität

Im Verlauf des Zyklus senden Frauen offenbar unterschiedliche Chemosignale aus. Männer
finden den weiblichen Duft im Allgemeinen um den Eisprung herum angenehmer als in
anderen Phasen. Das Phänomen der "menstruellen Synchronizität" zeigt, dass auch Frauen
untereinander unbewusst auf die Chemosignale anderer naher weiblicher Personen reagieren.
Die Psychologin Martha McClintock veröffentlichte 1971 eine Studie, in der sie zeigte, dass
135 junge Frauen, die in einem College zusammenlebten, dazu neigten, ihre Menstruation im
gleichen Zeitraum zu haben [9]. Ähnliches wurde und wird immer wieder unter engen
Freundinnen oder Müttern und Töchtern, die unter einem Dach leben, beobachtet.

Dies ist der Auftakt unserer sechsteiligen Serie über unterschätzte "Sinne und Organe"
des Menschen, die wir in den nächsten Wochen auf "Spektrum.de" fortsetzen.

Wahrscheinlich wird dieser Effekt über chemische Signale vermittelt. Das muss nicht heißen,
dass man beziehungsweise frau die ausgesendeten Signale tatsächlich riecht. "Chemisches
Signal oder Wahrnehmung ist der Überbegriff und der 'Geruch' nur eine Teilmenge des
Phänomens, in der die Duftmoleküle so stark konzentriert sind, dass sie als Geruch
wahrgenommen werden", erklärt Bettina Pause. In Experimenten ließen sich mit geruchlosen
Proben aus weiblichen Achseln die Zyklen anderer Frauen verlängern beziehungsweise
verkürzen, so dass sie am Ende des Versuchs zum gleichen Zeitpunkt ihre Regelblutung
bekamen wie die Spenderin der Duftproben.

Emotionen werden über chemische Signale unbewusst wahrgenommen

Nicht alle Studien zum Thema lieferten so eindeutige Resultate. Einige Forscher vermuten,
dass es neben den Chemosignalen auch eine gewisse emotionale Verbundenheit geben muss,
um eine Synchronisation des Zyklus hinzubekommen. Unklar ist auch, ob es innerhalb einer
Frauengruppe eine Art Führungsperson gibt, die den Ton angibt und an deren Rhythmus sich
die anderen orientieren. Und: Warum gibt es dieses Phänomen überhaupt? Eventuell ist es
von Vorteil, wenn sich Frauen einer Gemeinschaft mehr oder weniger gleichzeitig durch
prämenstruelle Beschwerden kämpfen und Zeiten des Rückzuges und der Aktivität im
Einklang stehen.

Geruch und Emotion

Dass wir mit unserem Körperduft unser Gegenüber auch über unseren emotionalen Zustand
informieren, zählt zu den neueren Erkenntnissen der Geruchsforscher. In einem gut zehn
Jahre alten Experiment schaute eine Gruppe von Frauen einen Horrorfilm mit Wattebäuschen
unter den Achseln [10]. Andere Frauen konnten später diesen Angstgeruch mit ziemlicher
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Treffsicherheit aus einer Reihe unterschiedlicher Proben identifizieren. Der Geruch wurde als
stärker beziehungsweise unangenehmer empfunden als die Ausdünstungen von Frauen, die
keinen Horrorfilm geschaut hatten. "Dabei ist es unerheblich, ob die Moleküle einen Geruch
haben oder nicht", sagt Bettina Pause. Zu behaupten, dieser Mensch rieche nach Angst und
jener nicht, funktioniere so nicht. "Emotionen werden über die chemischen Signale meist
unbewusst wahrgenommen und aktivieren im Empfänger Systeme, die auf Rückzug und
Verhaltensvermeidung abzielen", sagt die Psychologin.

"Wenn uns zum Beispiel jemand anlächelt, aber Angst ausströmt, reagieren wir mit
Rückzug", sagt Pause. In einem Experiment hatten Mitglieder ihrer Arbeitsgruppe
Testpersonen am Computer zunächst unterschwellig fröhliche Gesichter präsentiert. "Genauso
ist der Alltag, wir sind ständig von unterschwelligen Eindrücken umgeben", erklärt Pause das
Studiendesign. Das danach präsentierte neutrale Gesicht wurde von den Kandidaten wegen
des vorherigen "Priming" als fröhlich wahrgenommen. Genau das funktionierte nicht, wenn
die Testpersonen das Experiment zusammen mit einem Angstgeruch in der Nase
durchführten. Wie wir die chemischen Signale anderer wahrnehmen, hängt stark vom
Kontext, also von der Situation, den vielen anderen Signalen, die wir empfangen, und den
Erfahrungen, die wir gemacht haben, ab. Welche chemischen Signale wir aussenden, können
wir nicht beeinflussen. "Gerüche helfen uns immer dann, wenn es um biologisch besonders
wichtige Dinge geht. Dann lässt sich die Körperwahrnehmung nicht betrügen", sagt Bettina
Pause. Von der Erforschung der chemischen Kommunikation erhofft sich die
Wissenschaftlerin auch Fortschritte für die Diagnose und Behandlung psychischer
Erkrankungen. Denn an deren Anfang stünden oft Störungen im sozialen Miteinander.

Geschlechtsgerüche: Niemand riecht so gut wie du
Warum riechen Männer eigentlich lieber nach Hirschhoden als nach sich selbst? Schließlich
hat die Natur ihnen doch die perfekten Düfte für Liebe und Fortpflanzung mitgegeben.
Hanns Hatt und Regine Dee (https://www.spektrum.de/kolumne/die-magie-der-
duftbotschaften-niemand-riecht-so-gut-wie-du/1617470) Spektrum der Wissenschaft vom
09.01.2019

Jeder Mensch riecht anders. Das gilt für seinen Körpergeruch als auch für die Fähigkeit seiner
Nase. Sie weiß schnell, welche Düfte wir abstoßend oder anziehend finden, ob wir jemanden
riechen können oder nicht. Ob Stupsnase oder Adlermodell − Form und Größe sind dabei
ganz egal. Jeder Mensch bewertet Düfte individuell, es kommt allein auf die Erinnerungen des
Nasenträgers an und auf seine genetische Ausstattung.

Eigentlich sollten wir uns an unserem Körpergeruch erfreuen und der Natur vertrauen. Sie
kümmert sich zuverlässig um ihr liebstes Anliegen: uns perfekt für das Überleben
auszustatten und eine möglichst erfolgreiche Vermehrung der Art zu sichern. Dazu versucht
sie alles, damit Gene, die optimal zusammenpassen, auch zusammenkommen, und sorgt
dafür, dass sie sich zum richtigen Zeitpunkt treffen. Lange bevor wir Menschen
Hightechgeräte für die Genanalytik entwickelt haben, hat die Natur unsere Nase damit
ausgestattet: Wir können die Gene des Mitmenschen an seinem Körpergeruch »riechen«.

Doch was macht der Mensch? Er reagiert völlig unentspannt auf körperliche Duftbotschaften.
Jedes Haar, das als Duftverteiler dienen könnte, wird entfernt oder schamponiert, jedes
Körperduftmokekül gnadenlos abgeduscht. Anschließend pfuscht er der Natur mit
Fremdbeduftung ins Handwerk. Lieber riechen Männer nach Moschus wie der gleichnamige
Hirsch am Gemächt oder nach dem Analbereich der Zibetkatze als nach sich selbst.

Was der moderne Erfolgsmensch fürchtet, ist der typisch ranzig-fettige Schweißgeruch. Doch
dieser Duftcocktail stammt gar nicht von uns, sondern wird erst durch unsere Mitbewohner,
die Mikroorganismen auf der Haut, erzeugt. Frisch riecht der Schweiß nicht danach. Seine
negative Bewertung wird auch durch unsere Erziehung geprägt. »Kind, wasch dich mal, du
stinkst«, so erzieht uns die Mutter. Bei Napoleon war das offenbar noch ganz anders. Der
schrieb seiner Josephine schon Tage vor seinem Eintreffen: »Wasche dich nicht, ich komme.«
Biologisch durchaus sinnvoll, denn im Schweiß stecken viele chemische Botschaften für den
Mitmenschen. Jeder Mensch ist also sein eigener Parfümeur: Er produziert ein individuelles
Parfüm, das von seinen Genen bestimmt wird, und zusätzlich werden im Schweiß noch
Pheromone verpackt − Duftbotschaften, die jeder andere Mensch versteht und auf die er
gleich reagiert.

Unser Individualgeruch ist unverwechselbar, sozusagen ein olfaktorischer Fingerabdruck, an
dem Hunde uns sofort erkennen. Die Stasi machte sich dies zu DDR-Zeiten zu Nutze, indem
sie nach den Verhören unbemerkt Schweißproben der Bürger einsammelte. Die Bezüge ihrer
Sitzkissen wanderten in Einmachgläser, um sie vakuumverpackt zu konservieren und bei
Bedarf den Spürhunden vorlegen zu können. Noch heute stehen im Museum tausende
Duftproben in Regalen.

Geschlechtsorgan Nase

Warum betreibt die Natur solchen Aufwand mit den Individualgerüchen? Natürlich nur zur
besseren Arterhaltung! Unbewusst reagieren nämlich Frauen auf die Informationen des
Individualgeruchs, wenn sie einen Vater für ihre Kinder suchen. Der soll Gene mitbringen,
die sich möglichst von ihren eigenen unterscheiden. Experimente mit T-Shirts von Männern
haben gezeigt: Je mehr sich der Körperduft des Mannes von ihrem eigenen unterscheidet,
desto attraktiver erscheint er ihnen.

So sorgen Frauen für einen gut durchmischten Genpool, der den Nachwuchs mit einem
stabileren Immunsystem und damit besserer Gesundheit ausstattet. Kein Wunder, dass in der
duftfreien Welt der Internet-Partnerbörsen schon eine Genotypisierung angeboten wird −
wenig romantisch, aber ähnlich effektiv. Auch interessant: Während der Schwangerschaft
ändert sich die Geruchspräferenz einer Frau. Zur Aufzucht der Kinder verlässt sie sich eher
auf Männer mit ähnlichem Körpergeruch, also die eigene Familie.

Männer pfeifen auf den Genpool. Ihnen geht es weniger um die Qualität als um die Quantität
des Nachwuchses. Welche Genausstattung die zukünftige Mutter mitbringt, interessiert sie
kaum. Hauptsache, die eigenen Gene werden vererbt, dazu sollte man ihnen möglichst viele
Gelegenheiten verschaffen.

Der Duft eines Parfüms, mit dem der Mann positive Erinnerungen verbindet, kann allerdings
die Anziehungskraft von Frauen steigern. »Gibt es also einen Duft, der Frauen attraktiv
macht?«, fragten sich Schweizer Forscher und fanden heraus: Ja, manche Frauen riechen für
Männer besser als andere. Und nein, das liegt nicht am Shampoo oder am Parfüm. Ihr
Hormonstatus ist entscheidend. Die Zusammensetzung der Sexualhormone verändert sich im
Lauf des Zyklus. Dabei riechen Frauen für Männer übereinstimmend interessanter, wenn sie
an ihren fruchtbaren Tagen mehr Östrogen produzieren. Je mehr, desto attraktiver – so lässt
sich das Ergebnis zusammenfassen. Was bedeutet: Männer können über die Nase sehr wohl
Informationen über die potenzielle Fruchtbarkeit einer Frau aufnehmen. Und ihre Kräfte und
Säfte entsprechend Gewinn bringend investieren.

Den erhöhten Sex-Appeal während ihrer fruchtbaren Tage kennen übrigens Stripteasestars
schon längst. Amerikanische Wissenschaftler untersuchten den Einfluss des weiblichen
Zyklus auf die Verdienste der Tänzerinnen und fanden tatsächlich heraus: Sie bekamen an
ihren fruchtbaren Tagen doppelt so viel Trinkgeld wie sonst. Endlich einmal eine
wissenschaftliche Untersuchung, die alle Beteiligten begeisterte.

Duftstoffe
So beeinflussen uns Pheromone wirklich
Pheromon-Parfums für den Anziehungs-Kick, Pheromon-Partys für die
Partner-Suche: Rund um die Duftstoffe ist ein Markt entstanden. Aber:
Wirken sie beim Menschen wirklich?

5. Juni 2019 Quarks

Was ist überhaupt ein Pheromon?
Pheromone sind chemosensorische Reize – Duftstoffe, mit denen Artgenossen
kommunizieren. Meistens geht es um Sex: Wo befindet sich der potentielle Partner, wann ist
das Weibchen fruchtbar? In der Tierwelt spielen Pheromone daher eine entscheidende Rolle
bei der Partnerwahl. Doch ihr Einfluss beschränkt sich nicht nur auf Sex: Pheromone steuern
viele Phänomene – auf unterschiedliche Art. In erster Linie wird zwischen zwei
verschiedenen Arten von Pheromonen unterschieden:

      Releasing-Pheromone führen zu einer schnellen Verhaltensänderung, wie sie etwa
       bei Fischen zu beobachten ist. Wird ein Karpfen von einem Raubfisch verletzt, sondert
       er einen Schreckstoff aus, der alle anderen Karpfen warnt und vertreibt.
      Anders die Primer-Pheromone: Sie dienen dazu, das Hormon- und Nervensystem
       von Artgenossen langfristig zu beeinflussen. Bienenköniginnen etwa nutzen
       Pheromone, um ihre Alleinherrschaft zu sichern: Durch die sogenannte
       Königinsubstanz unterdrücken sie die Eierstockbildung der Arbeiterbienen.

Für die Wahrnehmung von Pheromonen haben viele Wirbeltiere ein eigenes Organ: das
Jacobson-Organ. Das schlauchartige Organ befindet sich neben der Nasenhöhle. Pheromone
werden nicht wie normale Gerüche bewusst gerochen, sondern unterbewusst wahrgenommen.

Artikel Abschnitt: Welche Rolle spielen Pheromone beim Menschen?

Welche Rolle spielen Pheromone beim Menschen?
Das ist noch nicht ganz klar. Auch Menschen haben ein Jacobson-Organ, dieses scheint
jedoch völlig nutzlos zu sein: “Ein funktionstüchtiges Jacobson-Organ pumpt
Nasenflüssigkeit in sein schlauchartiges Gewölbe. Unser Schlauch ist hingegen leer. Es lassen
sich dort auch keine Sinneszellen finden, die Pheromone detektieren und ans Gehirn
weiterleiten könnten”, erklärt Hanns Hatt von der Ruhr-Universität Bochum, der schon seit
vielen Jahren in der Geruchsforschung arbeitet.

Das schließt allerdings nicht aus, dass wir Pheromone wahrnehmen können. Der Psychologe
Alexander Prehn-Kristensen vom Universitätsklinikum Schleswig-Holstein erklärt: “Es gibt
auch Tiere, die über Pheromone kommunizieren, aber kein Jacobson-Organ besitzen. Das
heißt: Dieses Organ ist nicht zwingend notwendig.”

Denn klar ist: Wir besitzen Rezeptoren für Pheromone, allerdings nur einen Bruchteil
dessen, was viele Tiere besitzen. Zusammen mit den Riechrezeptoren, die für normale
Gerüche zuständig sind, sitzen unsere Pheromonrezeptoren auf der Riechschleimhaut
innerhalb der Nase. Aber: “Pheromonzellen haben eine eigene Leitungsbahn ins Gehirn. Sie
werden an einer anderen Stelle im Hirn verarbeitet als normale Gerüche”, sagt Hanns Hatt.

Der Unterschied: Treffen genug Geruchsmoleküle auf unsere normalen Riechrezeptoren,
riechen wir etwas. Gelangen jedoch Pheromone in unsere Nase, schlagen die
Pheromonrezeptoren an – aber wir nehmen keinen Geruch wahr.

Artikel Abschnitt: Wie wirken sich Pheromone auf unser Verhalten aus?

Wie wirken sich Pheromone auf unser Verhalten aus?
Dass Pheromone uns beeinflussen, ist unter Forschern mittlerweile Konsens. Unklar ist
dagegen noch: Wie stark – und in welchen Prozessen?

Einige Indizien gibt es bereits. So konnte Hans Hatt mit Kollegen einen unserer
Pheromonrezeptoren aktivieren – mit Hedion, einem Duftstoff, der in Jasmin vorkommt.
Unter dem Einfluss dieses Duftstoffs reagierten Probanden bei Belohnungsspielen mit mehr
Vertrauen, bei Bestrafungsspielen mit mehr Misstrauen. Die Erkenntnisse sprechen dafür,
dass ein menschliches Pheromon existiert, das Hedion chemisch ähnelt.

Auch unsere Empathie ist durch Pheromone steuerbar. Über den Geruch können wir nicht
auseinanderhalten, ob jemand schwitzt, weil er gerade vom Sport kommt – oder weil er Angst
hat. Trotzdem springt das Empathie-Zentrum unseres Gehirns an, wenn wir Angstschweiß
riechen.

“Auf das subjektive Riechen lassen sich die Ergebnisse nicht zurückführen. Es muss also eine
Komponente im Körpergeruch geben, die wir nicht bewusst riechen können“, schließt der
Psychologe Prehn-Kristensen. Dass wir Angst wahrnehmen können, macht durchaus Sinn –
da wir so vor einer potentiell gefährlichen Situation gewarnt werden.

“Solche chemosensorischen Reize wirken unterbewusst auf uns ein”, sagt Prehn-Kristensen.
“Pheromone beeinflussen unsere vorbewussten Entscheidungen – und somit unser Verhalten.”
Das heißt jedoch nicht, dass wir durch Pheromone wie ferngesteuert reagieren, stellt der
Psychologe klar. “Bei einer Entscheidungsfindung spielen viele Informationen eine Rolle,
aber neben den Sinnesorganen Auge und Ohr dürfen wir die Nase nicht vergessen. Man sollte
ihre Rolle nicht überinterpretieren, aber sie auch nicht kleiner machen als sie ist.”

Artikel Abschnitt: Helfen Pheromone, einen passenden Partner zu finden?
Helfen Pheromone, einen passenden Partner zu finden?
Das ist umstritten. Es gibt einige Studien, die einen Zusammenhang zwischen Pheromonen
und der Anziehung zweier Menschen zu finden versuchen. So soll etwa der Achsel- und
Vaginalgeruch von Frauen vor dem Eisprung erregender auf Männer wirken als danach
– ähnlich dem Verhalten von Primaten, die mithilfe des Urin- und Vaginalgeruchs den
Fortpflanzungszustand weiblicher Artgenossinnen erforschen.

Das Problem dieser Studien: “Anhand einer Verhaltensänderung kann man noch nicht
ablesen, ob diese durch ein Pheromon eingeleitet worden ist – oder durch eine normale
Duftwirkung”, erklärt Hanns Hatt.

Perfekter Partner dank verschwitzter Shirts

Trotzdem wurde die Rolle von Pheromonen bei Anziehung und Partnerwahl in den letzten
Jahren mystifiziert. So werden Pheromon-Parfums für den zusätzlichen Anziehungs-Kick
vermarktet, rund um die vermeintlichen Sexual-Lockstoffe ist gar ein eigenes Dating-Format
entstanden: Pheromon-Partys.

Das Konzept: Jeder Gast bringt ein T-Shirt mit, in dem er drei Nächte geschlafen hat – und
die anderen Gäste dürfen sich durch die T-Shirts schnuppern. Wer sich gut riechen kann,
bekommt die Chance, sich zu treffen.
Diese Art Pheromon-Tinder basiert also auf dem Gedanken, dass Menschen wie Tiere
Pheromone durch den Schweiß abgeben können. Als geruchlich besonders anziehend sollen
Menschen auf uns wirken, deren Immunsystem sich möglichst stark von dem unseren
unterscheidet – eine gute Voraussetzung für gesunden Nachwuchs. Aber können wir
tatsächlich das Immunsystem anderer Menschen erschnuppern?

Unwahrscheinlich, glauben Experten

Klar ist, bei Mäusen funktioniert es. Eine Maus kann über Pheromone sehr gut wahrnehmen,
ob sie auf eine verwandte Maus mit ähnlichem Immunsystem trifft – oder auf eine fremde, die
mit ihrem andersartigen Immunsystem als Partner bevorzugt wird. Dazu benötigt die Maus
lediglich gründlichen Urin- und Fellkontakt mit der anderen Maus. Aber während die Maus
ca. 300 hochspezialisierte Rezeptoren besitzt, um Pheromone zu detektieren, besitzen wir
gerade mal fünf klassische Pheromon-Rezeptoren.

Dass der Mensch mit seiner geringen Zahl an Pheromonrezeptoren nur anhand eines T-Shirts
Informationen über das Immunsystem anderer Partygäste sammeln kann, hält Hanns Hatt für
äußerst unwahrscheinlich. Hinzu kommt: Es wird zwar davon ausgegangen, dass sich
Pheromone im Schweiß befinden – aber bisher konnte noch kein menschliches Pheromon
isoliert werden.

“Wenn der Mensch irgendwas riecht, dann wohl eher die Duftwolke des Mikrobioms”, die
vielen Bakterien in und auf uns. “Der Geruch der Bakterien kann Auskünfte über unsere
Gesundheit geben. Das hat mit Pheromonen aber nichts zu tun, sondern hierfür sind die
normalen 400 Riechrezeptoren der Nase verantwortlich”, urteilt der Biologe und Mediziner.

Autorin: Verena Mengel
Riechen

Von Ingo Neumayer, Planet Wissen (https://www.planet-
wissen.de/natur/sinne/riechen/index.html) vom 17.03.2016

Immer der Nase nach – nach diesem Motto handeln sehr viele Menschen, ohne dass es ihnen
bewusst wird. Denn der Geruchssinn schützt nicht nur vor verdorbenem Essen, Gas, Rauch
und Feuer. Er hat auch großen Einfluss auf die Partnerwahl und das soziale Umfeld und ist
eng mit unseren Gefühlen und Erinnerungen verbunden. Und wenn er fehlt, drohen ernsthafte
Folgen für die Gesundheit.

      Die Nase sorgt für den ersten Eindruck
      Riechen kann man trainieren
      Partnerwahl: Man muss "sich riechen können"
      Babys verlassen sich auf ihre Nase
      Wenn der Geruchssinn beschädigt ist

Die Nase sorgt für den ersten Eindruck

Der Geruchssinn ist der unmittelbarste der menschlichen Sinne. Während visuelle, akustische
oder haptische Signale erst in der Großhirnrinde des Gehirns verarbeitet werden müssen,
wirken Düfte im Gehirn direkt auf das limbische System, wo Emotionen verarbeitet und
Triebe gelenkt werden.

Wenn man zum ersten Mal einen Raum betritt oder einen unbekannten Menschen trifft, ist es
in der Regel der Geruchssinn, der einem den ersten Eindruck verschafft.

Zudem ist die menschliche Erinnerung eng mit Düften und Gerüchen verknüpft. Ein Geruch
kann einen urplötzlich in eine lange zurückliegende und längst vergessene Situation
zurückversetzen, in der man ihn zum ersten Mal wahrnahm.

Dieser "Proust-Effekt" ist nach dem französischen Autor Marcel Proust benannt. In seinem
Hauptwerk "Auf der Suche nach der verlorenen Zeit" beschreibt er einen Mann, der ein Stück
Gebäck in seinen Tee tunkt, worauf er eine Fülle an Erinnerungen an seine Kindheit hat, die
tief in seinem Unterbewusstsein verschüttet waren.
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Der Geruch kann Erinnerungen wachrufen. Planet Wissen . 18.06.2018. 01:20 Min..
Verfügbar bis 18.06.2023. WDR.

Riechen kann man trainieren

Jedes Lebewesen und viele Gegenstände und Materialien sondern Duft in Form von
Molekülen ab. Beim Einatmen gelangen die Moleküle zur Riechschleimhaut am oberen Ende
der Nasenhöhle.

In diesem fünf Quadratzentimeter großen Organ befinden sich zwischen zehn und 30
Millionen Nervenzellen, die sich alle vier bis sechs Wochen erneuern und Rezeptoren für
zirka 400 verschiedene Duftstoffe besitzen.

Die Nervenzellen münden in den Riechkolben, den Übergang zum Gehirn. Von dort werden
die Informationen an verschiedene Bereiche des Hirns weitergeleitet, kombiniert und
verarbeitet. Gerüche sind in der Regel sehr komplex und setzen sich oft aus mehreren hundert
Elementen zusammen.

Beim Riechen kommen zwei Nerven ins Spiel. Der Olfaktorius steuert das eigentliche
Riechen, während der schmerzempfindliche Trigeminus auf beißende Gerüche wie Chlor,
Salmiak, Rauch oder auch Zwiebel reagiert. Der Geruchssinn ist eng mit dem
Geschmackssinn verknüpft, und erst diese Verknüpfung liefert ein differenziertes
Geschmackserlebnis.

Ein gesunder Mensch kann mehr als 10.000 verschiedene Duftnoten unterscheiden. Wer sich
gezielt Düften aussetzt und versucht, diese zu kategorisieren, steigert seine Wahrnehmung
und kann die Geruchsinformationen besser verarbeiten und benennen.
Riechen ist ein hochkomplexer Vorgang

Partnerwahl: Man muss "sich riechen können"

Der Geruchssinn ist im biologisch ältesten Teil des Gehirns angesiedelt. Vor allem in der
Frühzeit der Menschheit hatte er eine wichtige Funktion. So warnt er vor Gefahren durch
Feuer oder Gase, hilft bei der Suche nach Wasser und Nahrung und ist entscheidend, um
genießbare Lebensmittel schon vor dem Verzehr von ungenießbaren zu unterscheiden.

Selbst der Angstschweiß anderer Menschen kann errochen werden – ein entscheidender
Vorteil im Kampf oder bei drohenden Gefahren.

Auch die Partnerwahl ist vom Geruch abhängig – was uns in den meisten Fällen gar nicht
bewusst ist. Wenn zwischen zwei Menschen "die Chemie stimmt", kann man das durchaus
wörtlich auf den Geruch der beiden beziehen. Denn die Duftmoleküle, die ein Mensch
absondert, enthalten Informationen über die Beschaffenheit seines Erbgutes.

Forschungen an Mäusen und anderen Säugetieren zeigen, dass diese Tiere Partner
bevorzugen, deren Erbgut sich möglichst stark vom eigenen unterscheidet. Dadurch wird
sichergestellt, dass mögliche Nachkommen mit besonders guten Genen ausgestattet werden,
indem etwa das Immunsystem besonders widerstandsfähig ist.
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Der Geruch des Partners. 03:00 Min.. Verfügbar bis 17.03.2021.

Auch beim Menschen haben Forscher herausgefunden, dass enge Verwandte sich im
Erwachsenenalter oft "nicht riechen können". Man schließt daraus, dass dadurch Inzest
vermieden werden soll, der in der Regel zu Gendefekten bei den Kindern führt.

Auch Abneigungen, die man im Laufe der Zeit entwickelt, beeinflussen den Geruchssinn: So
gibt es Frauen, die davon berichten, dass sie den Körpergeruch und sogar das Rasierwasser
ihres Ex-Mannes oder schikanierender Chefs nicht ertragen können.

Babys verlassen sich auf ihre Nase

Schon bei Neugeborenen ist der Geruchssinn komplett ausgereift. Er hilft ihnen zum Beispiel,
direkt nach der Geburt die Brust der Mutter zu finden. Das Geruchsgedächtnis wird vor allem
in den ersten drei Lebensjahren gebildet. In dieser Zeit sammelt man den Großteil seiner
olfaktorischen Eindrücke, die alle eine Spur im Gehirn hinterlassen.

Werdende Mütter sind vor allem im ersten Drittel der Schwangerschaft extrem
geruchsempfindlich. Der Geruchssinn wird viel sensibler, bei vielen herrschen Abneigungen
gegen Nahrungsmittel, Parfüm oder Rauch, die manchmal bis zu Übelkeit und Erbrechen
führen.

Biologen erklären sich diesen Mechanismus als Schutz des Kindes vor möglicherweise
schädlichen Einflüssen durch Nahrung oder Umwelt. Gerade in den ersten drei Monaten ist
der Embryo sehr sensibel, da in dieser Zeit lebenswichtige Organe gebildet werden.
Babys erkennen die Eltern am Geruch

Wenn der Geruchssinn beschädigt ist

Je älter man wird, desto schwächer wird der Geruchssinn. Ab 40 Jahren lässt die Fähigkeit,
Düfte zu erkennen und zu unterscheiden, nach. Auch Rauchen und häufiger Kontakt mit
Chemikalien und Schmutz oder Staub vermindern die Fähigkeit zu riechen.

Menschen, die ihren Geruchssinn verloren haben, leiden an sogenannter Anosmie. Grund
dafür können zerstörte Geruchsnerven sein, chronische Entzündungen, Allergien, aber auch
Hirntumore oder Alzheimer-Erkrankungen.

Der Geruchssinn wird zwar von vielen Menschen als relativ unwichtig betrachtet, der Verlust
kann aber schwerwiegende Folgen haben.

Viele Betroffene leiden an psychischen Problemen, weil sie nicht mehr sicher sind, ob ihr
Eigengeruch zu stark ist und möglicherweise andere stört. Übertriebener Waschzwang und
Rückzug aus dem sozialen Leben können die Folge sein.
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