STABSÜBERGABE - Lukashaus Stiftung
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AKTUELLE INFORMATIONEN 1/2015 Editorial STABSÜBERGABE MAN DARF KEINEN ZUSTAND, DER LÄNGER DAUERN, JA, DER EIGENTLICH EIN BERUF, EINE LEBENSWEISE WERDEN SOLL, MIT EINER FEIERLICHKEIT ANFANGEN. MAN FEIERE NUR, WAS GLÜCKLICH VOLLENDET IST. J.W.v.Goethe Am 31. Dezember 2014 haben Bruno Willi, Dies wiederum forderte Albert Böni, verant- Präsident und Albert Böni, Mitglied des Stif- wortlicher Stiftungsrat für die Liegenschaf- tungsrates, ihre Verantwortung Bruno Un- ten und Gebäude. Es wurden Räume frei und tersander und mir übergeben. Wir haben mit damit gab es Möglichkeiten, die Arbeitsplät- unserer Arbeit angefangen, ohne Feierlichkei- ze neu zu organisieren und zu gestalten. Das ten, denn wir orientieren uns da an der Philo- Lukashaus verfügt heute über eine moderne, sophie von Goethe. Wir freuen uns sehr über grosszügige und bestens eingerichtete Gross- die Berufung in den Stiftungsrat und das Ver- küche und Wäscherei. Albert Böni hat sich trauen in uns. ebenfalls immer sehr für das Lukashaus und insbesondere für sein Ressort eingesetzt und JEDER MENSCH HAT DIE CHANCE, Wir feiern aber, was glücklich vollendet ist. Ideen umgesetzt. MINDESTENS EINEN TEIL DER Als Präsident hat Bruno Willi mit viel Herz- WELT ZU VERBESSERN, NÄMLICH blut und grossem Engagement dafür gesorgt, Herzlichen Dank, Bruno und Albert, für alles, dass die Strukturen im Lukashaus für die viel- was glücklich vollendet ist. SICH SELBST fältigen Aufgaben und Herausforderungen Paul Anton de Lagarde (1827-1891), passen, welche sich den Führungsverant- Die Institution Lukashaus soll sich aber wei- deutscher Kulturphilosoph und Orientalist wortlichen, der Geschäftsleitung und allen terentwickeln und offen sein für die Heraus- Mitarbeitenden stellen. forderungen der Zukunft. Wir diskutieren im Bin ich jetzt Hubert oder sollte ich jetzt Char- Stiftungsrat, wie das Gelände und die Gebäu- lie sein? Einfach bloss Hubert – ich kann nicht In der Lukashauszeitung Nr. 2 / 2012 hat de optimal genutzt werden können. Wir infor- Charlie sein; auch nicht bloss so. Ich kenne Bruno Willi einige dieser Aufgaben erwähnt. mieren uns, in welcher Form Menschen mit Charlie nicht, ich habe kaum etwas von ihm «Jahresbericht 2011»: Beeinträchtigung in Zukunft arbeiten, woh- gelesen oder gehört. Ich weiss nicht, wie er ge- • Beherbergung und Beschäftigung von nen und leben möchten. Wir sind der Mei- lebt noch wie er gedacht hat. anspruchsvollen Klienten. nung, dass das grosse Fachwissen der Mitar- • Begleitung und Unterstützung von Teil- beitenden weitergegeben werden sollte, das Mich wundert, wie viele Charlie sein möchten. leistungsschwachen im Arbeitsbereich Lukashaus als Ort für Weiterbildung? In erster Wenn sie es sein möchten, weil sie selber den und/oder Wohnbereich. Linie soll das Lukashaus die Institution sein, Mut für ihre eigene öffentliche Meinungs- • Ausbildungsplätze für die ganze Breite von die es Menschen mit Behinderung ermöglicht, äusserung nicht haben – kann ich es verste- der IV-Lehre bis zu akademischen Prakti- ihr Leben selbstbestimmt zu gestalten. hen. Ich habe aber wenig Verständnis für sol- kumsplätzen. ches Verhalten. Denn bloss so tun als ob, ist für • Agogische Begleitung von Projektgruppen Ich werde als Präsidentin dafür besorgt sein, mich nicht respektvoll gegenüber Charlie und und deren Überprüfung. dass wir mit den richtigen Strategien für die all den anderen, die ihr Leben verloren. Sich • Mitarbeit und Coaching für die Teilhabe zukünftigen gesellschaftlichen, wirtschaftli- eine schöngefärbte Meinung umhängen – ei- von beeinträchtigten Menschen im ersten chen und politischen Aufgaben und Heraus- nen Bleistift in die Hand nehmen – je suis... Arbeitsmarkt.» Bruno Willi forderungen gerüstet sind. Sagen sie, was sie denken, und tun sie, was sie Bruno Willi hat sich besonders dafür einge- Denn ich wünsche mir, dass wir 2021, wenn sagen? Sind sie aber auch bereit, eine Karikatur setzt, dass Menschen mit Behinderung am das Lukashaus 175 Jahre alt sein wird, feiern über sich zu betrachten? Sind sie bereit, eine gesellschaftlichen Leben teilhaben und teil- können, was wir dannzumal glücklich vollen- andere Meinung ausser der ihren mit Respekt nehmen können. Dafür wurden verschiedene det haben werden. zu sehen, auch wenn es ihnen völlig gegen den Rahmenbedingungen geschaffen, unter an- Ursula Dürr-Kobler Strich geht? Die Welt verändern oder verbes- deren die Möglichkeit, extern zu wohnen. Präsidentin Stiftungsrat sern fängt bei uns an. Das ist die grösste Aus- einandersetzung in unserem Leben. Wenn ich dann für mich eine Haltung und Selbstverant- wortung entwickelt habe, kann ich solidarisch handeln. Was jetzt mit Namensschildern und Bleistift geschieht, ist vielleicht Sympathie und Mitgefühl äussern – «man begnügt sich mit dem gefühlten Erschauern,» schreibt Horst Eberhard Richter*; «wirkliches Mitfühlen und Mitleiden hiesse, mit Betroffenen zu kommu- nizieren, mit ihnen als reale Personen umzuge- hen (…) echtes Mitfühlen (…) geteiltes Leid (wie es im Sprichwort heisst) ist nur noch halbes Lukashaus | CH-9472 Grabs | 081 750 31 81 | 081 750 31 80 Fax | info@lukashaus.ch
LUKASHAUS Fortsetzung Leid.(…) Echtes Mitfühlen hiesse solidarisch tei- Menschsein unter Menschen.» Wir arbeiten Struktur einer Beziehung aufgehoben (…) soli- len (…) Gleich-Sein im Anders-Sein.» daran. darisches Teilen.» Etwas viel auf einmal – könnte man meinen, Es ist nicht immer leicht. Gerade dann, wenn Wir sind Weggefährten von Menschen – es wenn sie das so lesen. Wir haben Sorgfalt als Gewaltausbrüche von BewohnerInnen gegen braucht Respekt, Verantwortung und Mut, sich Jahresthema gewählt. Mit Sorgfalt im obigen sich selbst, gegen andere BewohnerInnen oder für sich und andere einzusetzen. Sinne meine ich, dass wir achtsam sind mit gegen Mitarbeitende geschehen, ist Sorgfalt dem Wort Solidarität. Achtsam, weil es mehr angesagt. Wahrnehmen – verstehen – handeln. Am 1. Januar 2015 ging die Verantwortung des von uns erwartet als Toleranz, Almosen oder Präsidiums der Lukashaus Stiftung an Ursula gefühltes Erschauern. Natürlich muss bei Gewalt sofort gehandelt Dürr, die Verantwortung des Ressorts Liegen- werden. Nachher aber gilt wahrzunehmen, schaften von Albert Böni an Bruno Untersan- Wir erleben im Lukashaus und in der Beglei- was geschehen ist. Nicht vorschnell zu ur- der. Ich freue mich auf die weitere Zusam- tung von Menschen von vielen Seiten So- teilen. Selbstverantwortung wahrnehmen – menarbeit. Mit Sorgfalt und Ubuntu auf dem lidarität. Nachbarn, MitarbeiterInnen oder wirkliches Mitfühlen – um dann zu verstehen gemeinsamen Weg – guten Start. Freiwillige Helfer im Einsatz, z.B. für die Land- und um anschliessend zu handeln. Gleich-Sein schaftsSINNfonie, spüren die Haltung im Lukas- im Anders-Sein ist ein hoher Anspruch an uns Hubert Hürlimann haus – Gleich-Sein im Anders-Sein, oder wie in der Begleitung. H. E. Richter schreibt: «Im Geschäftsleiter Lukashaus Stiftung es Bischof Tutu in Südafrika sagt: «Ubuntu – echten Mitfühlen wird auch die hierarchische *Horst E. Richter, Der Gotteskomplex, 1979, Rowohlt, S. 241 ff ALLE WINCLUSIVE ARBEIT VERLEIHT SELBSTWERT. DIESE ERFAHRUNG HABEN AUCH JENE ARBEITGEBER GEMACHT, DIE MEN- SCHEN MIT BEHINDERUNG AUS DEM LUKASHAUS BEREITS EINE CHANCE AM ALLGEMEINEN ARBEITS- MARKT GEGEBEN HABEN. Pioniere auf unserem Weg zur Inklusion: Was gewinnen die Menschen mit einer Behin- • Abderhalden Gartenbau AG, Wildhaus derung? • Manfred Nef, Umgebungsarbeiten, Grabs Die Erfahrung zeigt, dass Integration die Le- • Marty AG, Azmoos bensqualität in allen Lebensbereichen ver- • Implenia AG, Buchs bessert. Sinnstiftende Arbeit steigert die Le- • Garage Sulser AG, Buchs bensfreude - in den Arbeitsprozess integrierte Menschen sind zufriedener, ausgeglichener und damit psychisch stabiler. Durch die Einbettung in ein Team fühlen sie sich anerkannt. Die Wert- schätzung, die sie erfahren, steigert ihr Selbstvertrauen und fördert ihre Selbstän- digkeit. Was gewinnt die All- gemeinheit? Menschen mit Behin- derung, die im allge- Was gewinnen die integrierenden meinen Arbeitsmarkt Unternehmer? integriert sind, zeigen Nebst den motivierten Mitarbeiterinnen und eine Verbesserung ih- Mitarbeitern, dem betriebswirtschaftlichen rer physischen Gesund- Nutzen, der Verbesserung des Arbeitsklimas Innovative Ideen werden von innovativen Be- heit. Die Folgen sind: weniger Krankheitstage und dem Ansehen für die soziale Verantwor- trieben umgesetzt! Allen Betrieben gebührt und Arztbesuche, geringerer Pflege- und Be- tung gewinnen Unternehmer hoch motivierte, unser Dank und grösste Wertschätzung für ihr treuungsaufwand. Integration – auch wenn zuverlässige Arbeitskräfte, die - an der richti- beispielhaftes Engagement! sie nur eine teilweise ist – senkt die Gesund- gen Stelle eingesetzt – einwandfreie, vollwer- heitskosten und reduziert den Aufwand der IV. tige Arbeit verrichten. Ihre Anstellung rechnet Als Arbeitgeber können Sie einen Mitarbeiter sich auch aus betriebswirtschaftlicher oder eine Mitarbeiterin mit Behinderung auch Sicht voll und ganz. nur für zwei Stunden oder einen Tag pro Wo- che anstellen – im zeitlich befristeten Arbeits- Sie möchten einen Mitarbeiter oder eine modell oder in Festanstellung. Mitarbeiterin mit Behinderung vorerst probeweise, mit Begleitung einstellen … Wir bieten Hand: dann melden Sie sich bitte gerne bei uns. Das Lukashaus unterstützt den Arbeitgeber und Arbeitnehmer vor Ort. Dazu gehört auch Gitte Dobler-Insam die Sensibilisierung und Schulung von Mitar- BL-LandschaftsSINNfonie beitenden des Betriebs. Maik Ursof Die nötige Unterstützung, den Schritt aus Integrationsberater/Job-Coach einer Beschäftigung und den allmählichen in Ausbildung Übergang in den ersten Arbeitsmarkt mög- 081 750 3181 lichst erfolgreich zu bewältigen, wird gewähr- leistet. Wir koordinieren die Einsätze und erle- digen administrative Tätigkeiten rund um die Anstellung.
LUKASHAUS ANDERS-SEIN IST NORMAL! AUCH IN DEN MENSCHEN-RECHTEN GEHT ES UM RESPEKT. DIE MENSCHEN-RECHTE SOLLEN FÜR ALLE MENSCHEN AUF DER WELT GELTEN. EGAL, WAS JEMAND HAT: WELCHE HAUT-FARBE, WELCHE RELIGION ODER WELCHE BEHINDERUNG. EGAL, WAS JEMAND IST: OB MANN ODER FRAU, ALT ODER JUNG, ARM ODER REICH, STARK ODER SCHWACH. Respekt vor den anderen Respekt vor sich selbst Stellen Sie sich vor: Auch Sie sind anders als die anderen. Und Respekt vor sich selbst zu haben, bedeutet: Alle Menschen auf der Welt wären gleich: das macht Sie vielleicht unsicher. Vor al- • Ich mag mich mit allen meinen Schwächen • Sie sehen gleich aus, lem Jugendliche und junge Erwachsene und Stärken. • sind gleich alt sind noch auf der Suche: • Ich bin zufrieden mit mir. • und alle haben den gleichen Geschmack. • Wer bin ich? • Sehe ich gut aus? Wer so denkt, wird wirklich stark. Und hat ein Wie langweilig wäre eine Welt, in der alle • Bin ich gut genug? gesundes Selbst-Vertrauen. Dann gelingt viel gleich sind! Zum Glück ist jeder Mensch an- Gutes in seinem Leben. ders. Aber auch wenn jemand anders ist, oder Wer sich die Frage stellt: Ist ein anderer mehr anders aussieht: Er ist genauso viel wert, wie wert als ich? Der verliert den Respekt vor sich jeder andere Mensch auch. Anders-Sein macht selbst. Manche gehen dann nicht gut mit sich unsere Welt reich. um. Sie schaden sich und ihrem Körper. Viel- leicht flüchten sie in eine Sucht. RESPEKT BRINGT UNS WEITER WER OFFEN AUF ANDERE MENSCHEN ZUGEHT, KANN NEUE UND GUTE ERFAHRUNGEN MACHEN. RESPEKT ÖFFNET NEUE WEGE: ES GIBT WENIGER STREIT UND WENIGER GEWALT. DAFÜR GIBT ES MEHR FREUN- DLICHKEIT UND MEHR HILFS-BEREITSCHAFT. RESPEKT MACHT DAS LEBEN REICHER! Das ist nicht mit Respekt gemeint Was ist Respekt? Übertriebener Respekt sind Gehorsam und Respektvolles Miteinander bedeutet: Angst. Zum Beispiel: • Offen sein, • sich fair verhalten, Gehorsam • Verständnis haben, Alle Menschen auf der Welt wären gleich: • ehrlich sein, Wenn man zu einem Mitarbeiter sagt: Habe • Verantwortung übernehmen, mehr Respekt vor deinem Chef! Dann ist da- • freundlich sein, mit gemeint: Höre auf deinen Chef. Mache, • sich selbst treu sein, was er sagt. • aufmerksamsam sein, • seine Hilfe anbieten. Angst Wenn jemand sagt: Vor großen Hunden habe Das Magazin der Lebenshilfe Dezember 2014 ich Respekt. Dann ist damit gemeint: Ich habe Bundesvereinigung Lebenshilfe e. V. Angst vor großen Hunden. Marburg, Deutschland
LUKASHAUS IN DEN FERIEN HERBSTFERIEN 2014 IM ALLGÄU ES WAR WIEDER MAL SOWEIT, DIE ALLJÄHRLICHEN HERBSTFERIEN ZU PLANEN UND VORZUBEREITEN. Dafür konnten die Nutzer der Gruppe Edel- ner schönen Grillmöglichkeit. Gleich nebenan pen bis in die höchste Spitze hinauf... das war weiss in die wöchentlichen Versammlungen stand der dazu gehörige Stall mit einigen Rin- super toll. individuelle Vorschläge einbringen. (Vorschlä- dern und 2 Katzen. ge für Zielorte waren zum z.B. das Tessin, Spa- Noch ein weiterer Höhepunkt war die Fahrt nien, Frankreich, Gebiet Bodensee oder auch Nach dem Verteilen und Einrichten der Zim- nach Pullman-City in Eging am See. Dort kann Deutschland). mer ging es auf einen Spaziergang ins nahe man die über 400-jährige Geschichte der USA liegende Dorf Gmündl – Lechbruck, wo wir bei verkürzt in einem historischen Umzug als Be- Da man bekanntlich nicht alles, was vorge- einem feinen Abendessen den Tag ausklingen obachter miterleben. Allerdings sollte man schlagen wurde, unter einen Hut bringen liessen. sich nie ganz sicher sein, ob man in dieser kann, entschieden die Nutzer sich, dahin fah- Westernstadt nicht heimlich von den Patrouil- ren zu wollen, wo es Wasser gibt und Berge In den nächsten Tagen führten unsere Ausflü- le gehenden Sheriffs mitgenommen wird oder und noch nicht so bekannte Sehenswürdig- ge zum Schloss Neuschwanstein, besichtigt am Eingang schon ein Steckbrief mit deinem keiten oder Attraktionen. wurde das kleinere Schloss Neuschongau ge- Foto hängt. genüber auf dem Berg. Allerdings waren bis zum Abreisedatum noch Leider ist das Susann passiert. Lasst euch die viele Vorbereitungen zu machen. Ein paar Wir fuhren nach Bad Tölz an der schönen Isar, Geschichte von ihr doch selber mal erzählen... Tage vor der Abreise fing man an, so langsam wobei an diesem Tag leider das regnerische die Reisetaschen mit Kleidern und allem Not- Wetter einen langen Spaziergang am Fluss Wie im Flug verging die Zeit und nach einer wendigen zu füllen. unmöglich machte. Woche ging es wieder zurück ins Lukashaus. Die Zeit war sehr kurzweilig und Stefan ver- Ab diesem Zeitpunkt war klar, es würde bald Eine weitere Fahrt führte uns nach Füssen, misste noch ein paar Tage die 2 Katzen vom losgehen, dementsprechend stieg natürlich wo wir eine kleine Kirche besichtigten und Bauernhof, die er jeden Tag liebevoll umsorgt auch die Vorfreude. anschliessend eine Bootsfahrt auf dem nahe- hatte. liegenden Forggensee bei schönstem Sonnen- Am 20. September war es dann soweit, wir schein unternahmen. Nun freuen wir uns auf das nächste Jahr und fuhren am Nachmittag gegen 14 Uhr gut ge- darauf, wohin die Reise wohl gehen wird. launt mit unserem schönen Mietbus in Rich- Der nächst grössere Ausflug ging nach Ulm. tung Allgäu los. Dort besichtigten wir das Ulmer Münster, das uns nicht nur von aussen, sondern auch die Die Fahrt dauerte nur 2 Stunden und alle Architektur von innen beeindruckte. stiegen gut gelaunt aus dem Bus wieder aus. Uns erwartete ein schönes grosses Haus mit Anschliessend bewiesen Stefan und Hans ih- Karola Sidorenko vielen Zimmern und Garten ringsum und ei- ren sportlichen Ehrgeiz und stiegen die Trep- Fachbegleiterin Gruppe Edelweiss Q-ZIRKEL UK: STANDARD DER Q-ZIRKEL UNTERSTÜTZTE KOMMUNIKATION (UK) BESCHÄFTIGT SICH MIT DER KOMMUNIKATION DER NUTZERINNEN UND NUTZER. ZIEL DES Q-ZIRKEL UK IST ES, DIE KOMMUNIKATION UNTER DEN GESPRÄCH- SPARTNERN ZU VERBESSERN BZW. ZU ERMÖGLICHEN. Bereits einige kommunikationsunterstützen- Q-Zirkels UK. Die Gruppe besteht momentan de Materialien konnten herausgearbeitet aus acht Personen unterschiedlicher Bereiche werden, welche nun in dieser und den nächs- von Wohnen und Beschäftigung. Jeden zwei- ten Ausgaben der Lukashauszeitung präsen- ten Monat finden die Treffen zu je 1.5 Stunden tiert werden. statt. Als erstes Thema wird der Standard des Q- Des Weiteren nimmt eine Vertreterin bzw. ein Zirkels UK vorgestellt. Ein Standard wird für Vertreter des Lukashauses an den regionalen einen Q-Zirkel benötigt, um dessen Kriterien und ostschweizerischen UK-Netzwerktreffen festzulegen und jährlich zu überprüfen. Un- teil. Ein Austausch zwischen den verschiede- ter die strukturellen Kriterien fallen beispiels- nen Institutionen findet statt. Informationen weise personeller und zeitlicher Rahmen des und Ideen fliessen in die Netzwerktreffen bzw. den Q-Zirkel ein. Dieser Austausch ist nötig, um die Standards auch regional abgleichen zu können. In diesen Netzwerktreffen wurde ein einheitliches Farbschema für die Wochentage Beatrice Galbier festgelegt. Diesem Thema wird in der nächs- Fachbegleiterin ten Lukashauszeitung nachgegangen. Gruppe Simmi RESPEKT – HUNDE IN DER PARKANLAGE Immer wieder werden Hundebesitzer mit ih- men nehmen). Gegenüber der Lukashaus LUKASHAUSSTRASSE ren Hunden auf Wiesen, welches als Futter für unsere Tiere verwendet wird, gesehen und - Stiftung als Land-Besitzerin scheint es eine andere Art von Recht zu geben. «Der andere WIR FREUEN UNS AUF DIE NEUE wenn möglich - auf das Verbot hingewiesen. tut es auch!» – «Ich bin nicht die Einzige!» LUKASHAUSSTRASSE – SIE WIRD Kein Hundebesitzer möchte, dass wir mit Respekt – ist das heute schon zu viel ver- 2015 VERWIRKLICHT! FREUDE den Schweinen und Lamas durch ihren Gar- langt? HERRSCHT! ten spazieren (wir würden den Dreck zusam-
LUKASHAUS «KINDER SIND UNTERSCHIEDLICHER, ALS DIE SCHULE ERLAUBT» DIE VOLKSSCHULE STEHT IN JÜNGSTER ZEIT IM BRENNPUNKT DER KRITIK. THEMEN WIE SCHULPLAN 21, NEUE SCHULMODELLE MIT SCHWERPUNKT AUF DIE LERNBEZIEHUNG WERDEN – ZUM TEIL EMOTIONAL – DISKUTIERT. Wo bleibt die Individualität Da stimmt etwas nicht Der Kinderarzt Romedius Alber, Mit- Es ist doch eigenartig, dass «normale» Kinder autor des Fachbuchs «Schulschwie- – sobald sie in die Schule kommen – mit Argus- rigkeiten: Störungsgerechte Abklä- auge auf allfällig «befremdendes» Verhalten rung in der Pädiatrischen Praxis», von Eltern oder Lehrpersonen beobachtet wer- bringt es in seinem Interview im den. Heute wird davon gesprochen, dass rund «Beobachter» auf den Punkt: «Im Pra- 30 bis 40 Prozent der Kinder – in gewissen Kan- xisalltag gibt es keinen Tag ohne ein tonen sogar bis zu 50 Prozent – Lern-, Sprach- Kind mit psychosomatischen Sympto- und Verhaltensprobleme haben. Da stellt sich men wie Kopf- oder Bauchschmerzen. die Frage: «Sind wirklich so viele Kinder ‘nicht In 70 Prozent der Fälle ist die Schule normal’ oder ist es unsere Gesellschaft?» El- die Ursache dafür.» Der Grund liegt tern machen Druck, wollen ihr Kind so haben, nach Alber in der Tatsache, dass Kinder wie sie sich das vorstellen und zerren es von unterschiedlicher sind, als die Schule Therapeut zu Therapeut. Was dabei geschehen erlaubt. Dies widerspricht der Welt, kann, erzählt eine Journalistin in ihrem Buch in der wir heute leben. «Die Individu- «Plötzlich ein Sorgenkind. Aus dem Leben ei- alität wird als grosse Errungenschaft ner aufmerksamkeitsgestörten Familie.» In gefeiert. Gleichzeitig sind aber unsere diesem Buch kritisiert sie den Therapiewahn alle-inklusive.de Vorstellungen von Normalität äusserst über ihre angeblich gestörte Tochter. eng und rigid geworden.» Will sagen, dass jedes Anderssein als Defizit bewer- Die Nachrichten über Burnouts von Lehrern tet wird. Heidy Beyeler und Lehrerinnen sind alarmierend. Schlag- Frümsen zeilen wie: «Jede fünfte Lehrperson fühlt sich Auf Individualität haben auch Behinderte im ständig überfordert; davon ist jede dritte schulpflichtigen Alter ein Recht. Wenn «nor- Burnout gefährdet und hat depressive Be- male» Schülerinnen und Schüler wegen ihrer SERVICEPRAKTIKUM schwerden.» Das ist alarmierend. Mit der Re- Individualität weniger «zwangstherapiert» duktion der Schülerzahl pro Klasse allein wird würden, hätten Kinder mit einer Behinde- IN STUMP`S das Problem kaum zu lösen sein. rung Chancen, dass ihre Ressourcen vermehrt gefördert würden – mit Mitteln, die an der ALPENROSE Der Kanton Zürich will Abhilfe schaffen. Seit Volksschule eingespart werden. Kinder mit Be- gut einem Jahr läuft das Pilotprojekt «Fokus hinderung könnten in ihren Befähigungen in starke Lernbeziehungen» in verschiedenen höherem Masse gestärkt werden und dadurch Kindergärten und Primarschulen, bei dem eine gewisse Eigenständigkeit gewinnen, von insgesamt rund 2200 Kinder aus 110 Klassen denen sie im Erwachsenenalter in betreuten teilnehmen. «Mit dem Schulversuch «Fokus Wohngruppen profitieren, um ihren persönli- Starke Lernbeziehungen» (FSL) wird das Ziel chen Bereich gestalten zu können. Das heisst: verfolgt, die Zahl der an einer Klasse tätigen Mittel, welche die Volksschulen durch neue Lehrpersonen zu reduzieren. Weniger und Schulmodelle ohne Therapiehysterie einspa- kontinuierliche Lehrpersonen sollen die Lern- ren, könnten heranwachsenden Menschen beziehung zwischen Lernenden und Lehrper- mit Behinderung zur Verfügung gestellt wer- sonen vertiefen. Dieses Ziel soll durch die Um- den, damit auch sie ihre Lebensqualität erhö- lagerung von Ressourcen aus verschiedenen hen können. Unterstützungs- und Fördermassnahmen in den Regelkassen erreicht werden. Auch Schü- Interessant ist, dass bei den ganzen Diskussio- lerinnen und Schüler mit besonderen pädago- nen jene Kinder – die irgendwann erwachsen gischen Bedürfnissen sollen weitgehend im werden und wirklich Unterstützung bräuchten – Rahmen des Regelklassenunterrichts geför- unerwähnt bleiben. Nicht, weil das Umfeld Seit August 2013 bin ich Lernende Fachfrau dert werden», heisst es in einem Bericht des den Kindern nicht gerecht wird, sondern weil Hauswirtschaft im Lukashaus. Die Ausbildung Volkschulamtes Zürich. sie durch ihre Behinderung Hilfe brauchen. macht mir Freude. Sie setzt sich aus verschie- denen Bereichen zusammen. Ich bin in der Reinigung, Cafeteria, Küche und in der Linge- SPARMASSNAHMEN rie tätig. Für das Fach Gästebetreuung und Service Wie reagiert das Lukashaus auf die Sparmass- Was heisst das konkret? absolvierte ich ein Servicepraktikum im Ho- nahmen? Dass wir solidarisch handeln und Angehö- tel Stump`s Alpenrose in Wildhaus. Ob Früh- Das Lukashaus hat seit Jahren die Kosten im rigen Hand bieten, obwohl für uns höherer stücksservice, diverse Anlässe, Buffetaufbau Griff. Durch Assistenz und Selbstbestimmung Begleitaufwand ohne Kostenersatz entsteht oder Tische eindecken, da profitierte ich über- werden Menschen mit Behinderung individu- – wir entlasten Angehörige. all und nahm einen gut ausgerüsteten Ruck- ell nach ihren Fähigkeiten und Möglichkeiten sack mit zurück in den Lehrbetrieb. Mit Zuver- begleitet. Wir haben seit 1999 wiederholt auf Das heisst, das Lukashaus leistet mehr und sicht blicke ich in Richtung Abschlussprüfung, Spitex und Assistenz hingewiesen – weil es spart für den Kanton. Das heisst, statt sich zu wo ich die erlernten Tätigkeiten wiedergeben günstiger und effizienter ist. beklagen über fehlende Gelder, mehr tun? kann. Unbedingt – Werteorientierte Begleitung und Gibt es weitere Herausforderungen? Führung, wie wir es verstehen und im Leitbild Besten Dank an das Team der Stump`s Alpen- Wir haben Menschen mit Behinderung in die ausweisen, kann nur Verantwortung und Soli- rose! Tagesstrukturen aufgenommen, obwohl wir darität sein – Liberté und Fraternité – nämlich keine Platzzusage haben. Würde für den Einzelnen in Teilhabe mit den Nicole Thurnherr andern. Lernende Fachfrau Hauswirtschaft EFZ
LUKASHAUS HERAUSRAGENDE PARTNERSCHAFT SCHNEESCHUH- HERAUSFORDERNDE AUFGABEN BRAUCHEN HERAUSRAGENDE LAUFEN 2015 PARTNERINNEN KLEINWOHNGRUPPEN UND INTENSIVE FACHLICHE BEGLEITUNG Die guten Schneeverhältnisse locken. Bei geeignetem Wetter freuen wir uns, einige Nähe und Distanz – Se- Nachmittage mit Schneeschuhlaufen zu ver- xualität, Umgang mit Ag- bringen. gression und Gewalt. Im Daniel Lenherr Jahre 2005 konnten wir Fachbegleiter Beschäftigung weitere Kleinwohngrup- pen verwirklichen und unser Konzept für Men- schen mit herausfordern- dem Verhalten (vom Amt für Soziales bewilligt) weiter entwickeln. Dies alles aber, wäre nicht möglich gewesen, wenn wir die Vernetzung mit dem Netzwerk www. sgsuedfl.ch und vor allem mit den Ärz- ten von Grabs/Region sowie der Psychiatrie Ein herzliches Dankeschön an die gute Zu- Süd nicht entwickelt hätten. sammenarbeit mit der Psychiatrischen Klink Pfäfers oder wie es heute auch heisst – Psy- Die Zusammenarbeit geht weiter. An ei- chiatrie Süd. ner Besprechung im Januar sagte ich: „Wir schaffen für einige herausfordernde Bewoh- Das Lukashaus begleitet seit vielen Jahren nerInnen ein zu Hause aber benötigen auch Menschen mit Behinderung und herausfor- eine Datscha (Psychiatrie Süd) zur Sicher- derndem Verhalten. Wir bilden die Mitar- heit und in Krisen. Gemeinsam schaffen wir beiterInnen wiederholend aus, zum Thema Mehrwert. URSULA PFIFFNER Ursula Und wenn du dann noch beim Burebüebli ge- Du hast uns über Jahre mit deinem Gesang, sungen hast… es chönt emänd dä Hansjörg si… deinen Rufen erfreut. de chönt emänd no ledig si, dann wusste man: Schon lange nicht – jetzt gar nicht mehr. Es geht auf die Wohngruppe – dort wo du zu Hause warst und dich zu Hause gefühlt hast. Du hast gesagt, dass du nie stirbst. Fast hätten wir es dir geglaubt. Du hast dich Ursula am Leben erfreut – und hingst am Leben. Joe Cocker, Beni Rehmann und Udo Jürgens gingen dir vor Weihnachten im Tod voraus. Ech be D’Ursula – wie heisst Du? Du hast im Kleinen gewirkt aber mit deiner Lebensart kaum weniger zum Leben beigetra- Ursula gen als diese grossen Sänger und Musiker. Bei Du hast dich vehement gewehrt, wenn dir je- diesen Grössen vergessen wir leicht, dass das mand den falschen Namen gesagt hat. wahre Leben persönliche Begegnung ist. Neeeiiiiii – ech be D’Ursula – das konnte Dich aufregen. Ursula Du warst – Sonnenschein – von deiner Art – Ursula deiner Fröhlichkeit – deiner Unbeschwertheit Du hast im Garten gearbeitet und warst eine mitgeteilt hast, wo du arbeitest, sagtest du mit können wir lernen – dein Zigi, zagi, zigi, zagi - fleissige, tatkräftige Mitarbeiterin. Mit den Begeisterung – i de BeeGeee. heu heu heu ist verklungen, aber es lebt wei- Jahren spürte man, dass deine Aufmerksam- ter, in uns – die wir Dich gekannt haben – als keit nachliess. Wohl etwa 200 Salatsetzlinge Ursula Ansporn – Fröhlichkeit und Unbeschwertheit wanderten auf dem Kompost – während das Tanzen und Singen war ein Teil deines Lebens zu leben. Unkraut – dir wohl dankbar – weiterwachsen – dein Lebensgefühl – dein Zigi zagi, zigi zagi konnte. – heu heu heu, war unbeschreiblich befreiend. Persönliche Gedanken zum Tod von Ursula Dein Geisse-Geisse-Peter Lied, wie auch das Pfiffner – 26. Sept. 1957-31. Dez. 2015 Ursula Burebüebli mani ned, waren am Morgen, am Du hast in der Beschäftigung (BG) gearbeitet. Mittag und am Abend eine Aufmunterung und Hubert Hürlimann Du hast gerne gemalt. Wenn du jemandem Motivation zur Arbeit oder in den Feierabend. Geschäftsleiter Info Termine Impressum www.lukashaus.ch Mitgliederversammlung 28. April '15 Redaktion und Verlag: Lukashaus 081 750 31 81 www.landschaftssinnfonie.ch Sommernachtsfest 21. August '15 Lukashausstrasse 2 081 750 31 80 Fax CH-9472 Grabs info@lukashaus.ch L-Shop Mitgliedschaften www.landschaftssinnfonie.ch Bahnhofstrasse 33 in Buchs (SG) Tel. 081 750 36 46 Netzwerk der Institution für Men- Auflage: 3 000 Exemplare schen mit Behinderung in der Region. Layout: OHA Werbeagentur GmbH, Grabs Öffnungszeiten: www.sgsuedfl.ch Druck: rva Druck und Medien AG, Altstätten Dienstag bis Freitag 09.00 – 12.00 Uhr und 13.30 – 18.00 Uhr INSOS – Nationaler Branchenverband An dieser Ausgabe Ursula Dürr-Kobler, Hubert Hürliman, Samstag 09.00 – 16.00 Uhr der Institutionen für Menschen mit haben mitgearbeitet: Karola Sidorenko, Daniel Lenherr, Gabi Ensinger, Behinderung. Carola Koller, Miriam Bless, Gitte Dobler-Insam, Die Lukashaus-Zeitung erscheint Maik Ursof, Heidy Beyeler, Nicole Thurnherr, für Mitglieder und Freunde 4-mal jährlich. Beatrice Galbier, Silvana Conteh
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