Die Auswirkungen der COVID-19-Pandemie und assoziierter Public-Health-Maßnahmen auf andere meldepflichtige Infektionskrankheiten in Deutschland ...

 
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Die Auswirkungen der COVID-19-Pandemie und assoziierter Public-Health-Maßnahmen auf andere meldepflichtige Infektionskrankheiten in Deutschland ...
Epidemiologisches Bulletin       7 | 2021      18. Februar 2021 (online vorab)                                   3

  Die Auswirkungen der COVID-19-Pandemie und assoziierter
  Public-Health-Maßnahmen auf andere meldepflichtige
  Infektionskrankheiten in Deutschland (MW 1/2016 – 32/2020)

  Einleitung                                                 Pneumokokken-Infektionen (Streptococcus pneumo­
  Die Coronavirus Disease 2019-(COVID-19-)Pande-             niae) wurden aufgrund komplexer epidemiologi-
  mie und die damit verbundenen Public-Health-               scher Dynamiken oder unzureichender Länge des
  Maßnahmen1 wirken sich auf das Auftreten und die           Beobachtungszeitraums ebenfalls ausgeschlossen.
  ­Erfassung von anderen Infektionskrankheiten aus.          Daten zu Clostridioides-difficile-Infektionen, Acineto­
   Neben Veränderungen der Inanspruchnahme von               bacter-spp.-Infektionen oder -Kolonisationen und
   bzw. dem Zugang zu gesundheitlichen Versor-               Enterobacterales-Infektionen oder -Kolonisationen
   gungsleistungen, 2,3 können die im Zuge der               waren erst ab Meldewoche 1/2017 verfügbar. Hepa-
   COVID-19-Pandemie getroffenen Public-Health-              titis  B und Hepatitis  C wurden aufgrund veränder-
   Maßnahmen bzw. nicht-pharmazeutischen Inter-              ter Falldefinitionen erst ab Meldewoche 01/2018 ein-
   ventionen (NPIs) auch zu einer echten Verände-            geschlossen.
   rung der Übertragungs­dynamik anderer Infek­
   tionskrankheiten führen.                                  Der Einfluss der COVID-19-Pandemie auf die Ver-
                                                             änderung der Anzahl der wöchentlich aggregierten
  Fallzahlen und Trends von meldepflichtigen Infek-          Fälle wurde mittels einer quasi-Poisson-Regression
  tionskrankheiten werden im Meldesystem gemäß               analysiert, welche eine binäre Variable für den Zeit-
  Infektionsschutzgesetz (IfSG) erfasst; aktuelle Sta-       raum vor bzw. nach Beginn der Maßnahmen inklu-
  tistiken dazu werden wöchentlich im Epidemiolo­            diert. Unter Einbeziehung von Trend und Saisona-
  gischen Bulletin4 und online in SurvStat@RKI sowie         lität, wurden die erwarteten wöchentlichen Fallzah-
  jährlich im Infektionsepidemiologischen Jahrbuch5          len als Zeitreihen modelliert. Die relative Verände-
  veröffentlicht.                                            rung der Fallzahlen in den Meldewochen 10/2020
                                                             bis 32/2020 (COVID-19-Pandemie) im Vergleich zu
  Um die Epidemiologie der meldepflichtigen Infek-           den Meldewochen 01/2016 bis 09/2020 (vor der
  tionskrankheiten während der COVID-19-Pande-               COVID-19-Pandemie) wurde aus dem Regressions-
  mie zu verstehen, haben wir die Auswirkungen der           koeffizienten der binären Variable berechnet.
  ­COVID-19-Pandemie und der damit verbundenen
   Public-Health-Maßnahmen auf die meldepflich­
   tigen Infektionskrankheiten in Deutschland analy-         Ergebnisse
   siert.                                                    Insgesamt wurden 32 Infektionskrankheiten einge-
                                                             schlossen. An das RKI wurden 216.825 COVID-19-
                                                             Fälle und 162.942 Fälle anderer Infektionskrankhei-
  Methoden                                                   ten mit Meldedatum zwischen Meldewochen
  Wir haben die Fälle von meldepflichtigen Infek­            10/2020 und 32/2020 übermittelt. Dies entspricht
  tionskrankheiten ausgewertet, die zwischen Januar          bei den (nicht COVID-19) Infektionskrankheiten
  2016 (Meldewoche 01/2016) und August 2020 (Mel-            ­einen Rückgang von insgesamt –35% im Vergleich zu
  dewoche 32/2020) an das Robert Koch-Institut                den modellbasierten erwarteten Fallzahlen im selben
  (RKI) übermittelt wurden.6,7 Ausgeschlossen wur-            Zeitraum der Vorjahre (2016: 219.752; 2017: 195.776;
  den Infektionskrankheiten und Erreger ohne bun-             2018: 344.636; 2019: 247.692). Der Rückgang er-
  desweite Meldepflicht oder mit weniger als 100 Fäl-         streckt sich über alle Altersgruppen, wobei die größ-
  len pro Jahr in den Jahren 2016 bis 2019. Hantavirus-­      ten Veränderungen in den Altersgruppen der unter
  Erkrankungen, Adenovirus-Konjunktivitiden und               14-Jährigen (0 – 4 Jahre: –57 % und 5 – 14 Jahre: –45 %)
Die Auswirkungen der COVID-19-Pandemie und assoziierter Public-Health-Maßnahmen auf andere meldepflichtige Infektionskrankheiten in Deutschland ...
Epidemiologisches Bulletin          7 | 2021            18. Februar 2021 (online vorab)                              4

  und der über 80-Jährigen (–44 %) beobachtet wurden                  Diskussion
  (s. Abb. 1).                                                        Die COVID-19-Pandemie und assoziierte Public-
                                                                      Health-Maßnahmen führten bei den meisten Infek-
  Während der COVID-19-Pandemie hat sich die An-                      tionskrankheiten in Deutschland zu einem drasti-
  zahl der übermittelten Fälle für alle Infektions-                   schen Rückgang der übermittelten Fälle, vor allem in
  krankheiten verglichen mit dem Zeitraum vor der                     den jüngeren und älteren Altersgruppen. Von den
  Pandemie signifikant verändert (s. Tab.  1). Der                    ausgewählten Infektionskrankheiten konnte nur für
  stärkste Rückgang wurde bei respiratorisch über-                    FSME ein Anstieg der Fallzahlen beobachtet werden.
  tragbaren Krankheiten beobachtet. Mit einem Rück-
  gang von –85,5 % wurden dort die größten Verände-                   Die Gründe für diesen Rückgang sind vielschichtig,
  rungen für Masern, gefolgt von Keuchhusten                          erregerspezifisch und können durch die Analyse der
  (–63,7 %) und invasiven Haemopilus-influenzae-                      Meldedaten nicht kausal geklärt werden. Neben ei-
  Infektionen (–61,3 %) festgestellt. Auch gastrointes-               nem tatsächlichen Rückgang von Infektionskrank-
  tinale Krankheiten zeigten einen signifikanten                      heiten in der Bevölkerung könnten andere Faktoren
  Rückgang verglichen mit den Vorjahren. Rotavirus-­                  zu Veränderungen in der Anzahl übermittelter Fälle
  Gastroenteritis und Shigellose zeigten Veränderun-                  geführt haben: Das Verhalten der Bevölkerung in
  gen von –83,3 % bzw. –82,9 %, für Norovirus-Gastro­                 Bezug auf die Inanspruchnahme von medizini-
  enteritis wurden 78,7 % weniger Fälle übermittelt.                  schen Versorgungsleistungen sowie die Häufigkeit
  Auch für nosokomiale Infektionen wurden signifi-                    von Tests spielen eine wichtige Rolle bei der Erken-
  kante Veränderungen beobachtet, am größten war                      nung bzw. Surveillance von Infektionskrankheiten.
  der Rückgang für die Infektion/Kolonisierung mit                    Epidemiologische Faktoren wie Saisonalität (z. B.
  Acinetobacter  spp. mit verminderter Carbapenem-                    bei Masern und FSME) oder zirkulierende Virus-
  Empfindlichkeit (–42,7 %). Für sexuell und durch                    stämme (z. B. bei Influenza) können ebenfalls Ein-
  Blut übertragbare Infektionen wie HIV-Infektionen                   fluss auf die Häufigkeit und Übertragung von Infek-
  konnte ebenfalls ein Rückgang beobachtet werden                     tionskrankheiten haben.
  (–22,1 %). Hepatitis B und Hepatitis C zeigten Ver-
  änderungen von –28,3 % bzw. –27,7 %. Vektorüber-                    Dennoch kann davon ausgegangen werden, dass
  tragbare Krankheiten wurden ebenfalls seltener                      die im Rahmen der COVID-19-Pandemie getroffe-
  übermittelt, für Denguefieber und Malaria wurden                    nen Public-Health-Maßnahmen Einfluss auf das
  75,1 % bzw. 73,0 % weniger Fälle übermittelt. Einzig                Auftreten, die Übertragung und die Erfassung von
  für die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME)                       Infektionskrankheiten genommen haben. NPIs wie
  konnte eine starke Zunahme der übermittelten Fäl-                   Kontaktbeschränkungen, Abstands- und Hygiene-
  le um 57,7 % festgestellt werden.                                   Regeln, aber auch Schul- und Kita-Schließungen
                                                                      könnten sich auf die Übertragung von gastrointes-
                                                                      tinalen Infektionskrankheiten wie beispielweise
                                           Altersgruppe (in Jahren)
                                                                      Norovirus-Gastroenteritis und Rotavirus-Gastro­
                    – 44                                     80 +
                                                                      enteritis ausgewirkt haben. Diese Maßnahmen
                             – 34                         60 – 79     könnten ebenfalls zum Rückgang respiratorisch
                                                                      übertragbarer Infektionen wie beispielsweise H.-­
                                      – 24                35 – 59     influenzae-Infektionen oder Keuchhusten beigetra-
                                    – 26                  15 – 34
                                                                      gen haben. Die Influenzasaison 2019/2020 wurde
                                                                      als eher moderat eingestuft und war zu Beginn der
                   – 45                                    5 – 14     COVID-19-Pandemie bereits kurz vor ihrem Ende.8
                                                                      Dennoch wurde ein abrupter Rückgang der Fallzah-
    – 57                                                     0–4
                                                                      len ca. zwei Wochen früher als erwartet beobach-
  Änderung in Fallzahl (%)
                                                                      tet,9 was ebenfalls auf den Einfluss der NPIs zu-
  Abb. 1 | Relative Änderung (%) übermittelter Fälle in               rückzuführen sein könnte.
  unterschiedlichen Altersgruppen während der COVID-19-
  Pandemie im Vergleich zu den erwarteten Fallzahlen
Änderung der Fallzahl nach Meldewoche
 Infektionskrankheit                                           ∆%            95 % KI                                                                                                                Legende
                                                                                           1   2   3   4   5   6   7   8   9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32
 Respiratorisch übertragbar
 Tuberkulose                                                  –11,6      –16,3     – 6,6                                                                                                            Veränderung
 Legionellose                                                 – 27,8     – 34,2   – 20,7
 Mumps                                                        – 33,3     – 42,8   – 22,1                                                                                                                  50 %
 Windpocken                                                   – 51,5     – 53,0   – 50,0
                                                                                                                                                                                                            0%
 Influenza, saisonal                                          – 54,4     – 54,9   – 53,9
                                                                                                                                                                                                                             Epidemiologisches Bulletin

 Meningokokken, invasive Infektion                            – 59,0     – 70,3   – 43,2                                                                                                                 – 50 %
 Haemophilus influenzae, invasive Infektion                   – 61,3     – 67,4   – 54,2
 Keuchhusten                                                  – 63,7     – 65,2   – 62,2                                                                                                                 Keine
 Masern                                                       – 85,5     – 89,0   – 81,0                                                                                                                 Berechnung
 Gastrointestinal
 Yersiniose                                                    – 7,0     – 13,5     0,0
                                                                                                                                                                                                                             7 | 2021

 Hepatitis E                                                   – 7,0     – 10,9    – 3,0
 Listeriose                                                   – 21,8     – 33,5    – 8,0
 Campylobacter-Enteritis                                      – 22,2     – 23,4   – 21,0
 Hepatitis A                                                  – 36,7     – 43,5   – 29,1
 Giardiasis                                                   – 43,3     – 47,3   – 39,0
 Salmonellose                                                 – 45,4     – 47,4   – 43,4
 EHEC-Erkrankung                                              – 46,4     – 50,9   – 41,5                                                                                                            NB: Influenza
 Kryptosporidiose                                             – 52,4     – 57,2   – 47,0                                                                                                            (saisonal) wurde
 Norovirus-Gastroenteritis                                    -78,7      – 79,2   – 78,2                                                                                                            ab Meldewoche 20
                                                                                                                                                                                                    nicht dargestellt
 Shigellose                                                   – 82,9     – 87,0   – 77,6
                                                                                                                                                                                                    (außerhalb der
 Rotavirus-Gastroenteritis                                    – 83,3     – 83,9   – 82,7
                                                                                                                                                                                                    Saison).
 Erreger mit Antibiotikaresistenzen und Clostridioides-difficile-Infektionen
 MRSA, invasive Infektion                                     – 28,0     – 34,7   – 20,7                                                                                                            EHEC = Entero­-
 C.-difficile-Infektion, schwere Verlaufsform                 – 31,4     – 37,5   – 24,6                                                                                                            hämor­rhagische
                                                                                                                                                                                                                             18. Februar 2021 (online vorab)

 Enterobacterales-Infektion oder -Kolonisation (CRE)          – 34,6     – 38,6   – 30,2                                                                                                            Escherichia coli
 Acinetobacter-spp.-Infektion oder -Kolonisation (CRA)        – 42,7     – 52,0   – 31,6
                                                                                                                                                                                                    Acineteobacter spp.
 Sexuell & durch Blut übertragbar
                                                                                                                                                                                                    (CRA) bzw. Entero­
 Syphilis                                                     – 12,1     – 15,8    – 8,2                                                                                                            bacterales (CRE) mit
 HIV-Infektion                                                – 22,1     – 27,6   – 16,1                                                                                                            einer Carbapenemase-
 Hepatitis C                                                  – 27,7     – 31,8   – 23,4                                                                                                            Determinante oder
 Hepatitis B                                                  – 28,3     – 32,0   – 24,4                                                                                                            verminderter Empfind­-
 Vektorübertragen (importiert)                                                                                                                                                                      lichkeit gegenüber
                                                                                                                                                                                                    Carbapenemen
 Malaria                                                      – 73,0     – 77,7   – 67,4
 Denguefieber                                                 – 75,1     – 79,5   – 69,9                                                                                                            MRSA = Methicillin-
 Vektorübertragen (endemisch)                                                                                                                                                                       resistente Staphylo­
 Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME)                        +57,7      +37,8    +80,5                                                                                                             coccus aureus

Tab. 1 | Meldepflichtige Infektionskrankheiten in Deutschland: Änderung der Fallzahl 2020 pro Infektionskrankheit pro Woche im Vergleich zu den erwarteten Fallzahlen in den gleichen Wochen
                                                                                                                                                                                                                             5

2016 – 2019. Für die Berechnung der relativen Veränderung (∆%) wurden die Fallzahlen in Meldewochen 10/2020 bis 32/2020 mit denen in Meldewochen 01/2016 bis 09/2020 verglichen
Epidemiologisches Bulletin      7 | 2021      18. Februar 2021 (online vorab)                             6

  Die Reisebeschränkungen und daraus resultierende          genommen hat (insbesondere Zunahme adulter
  verringerte Reiseaktivität haben vermutlich auch zu       ­Zecken). Trotzdem könnten auch durch die Maß-
  dem Rückgang vektorübertragbarer Krankheiten               nahmen getriebene vermehrte Outdoor-Aktivitäten
  wie Denguefieber und Malaria geführt. Auch der             der Bevölkerung zum Anstieg der FSME-Fälle bei-
  starke Rückgang von Masernfällen lässt sich mit            getragen haben.
  sehr hoher Wahrscheinlichkeit teilweise mit einer
  zurückgegangenen Reisetätigkeit erklären. Nach            Durch die Analyse von Surveillancedaten können kei-
  Ansicht der Nationalen Verifizierungskommission           ne kausalen Zusammenhänge zwischen C    ­ OVID-19-
  Masern/Röteln10 sind Masern in Deutschland nicht          assoziierten Public-Health-Maßnahmen und dem
  mehr endemisch verbreitet. Masernausbrüche ent-           Rückgang anderer meldepflichtiger Infektions-
  stehen in aller Regel durch einen primären Import         krankheiten hergestellt werden. Dennoch kann da-
  von Masernviren nach Deutschland mit nachfolgen-          von ausgegangen werden, dass Maßnahmen wie
  den kürzeren oder längeren Transmissionsketten in         Abstands- und Hygieneregeln, Husten- und Nies-
  Abhängigkeit von der Immunität der Bevölkerungs-          Etikette sowie das Tragen von Mund-Nasen-
  gruppen, in die die Viren eingebracht werden.             Bedeckungen auch die Mensch-zu-Mensch-Über­
                                                            tragung anderer Infektionskrankheiten beeinflus-
  Neben Veränderungen im Kontaktverhalten der Be-           sen und somit zu einer Reduktion der Transmission
  völkerung (bspw. Club- und Barbesuche, Dating-­           beitragen.
  Aktivitäten) und dem damit zusammenhängenden
  verringerten Infektionsrisiko könnte eine Verände-
  rung der Inanspruchnahme von Gesundheitsleis-
  tungen zu einer Untererfassung und dem damit
  einhergehenden Rückgang der Fälle von sexuell und
  durch Blut übertragbaren Infektionskrankheiten ge-
  führt haben. Im Zuge der COVID-19-Pandemie
  wurden Angebote vieler Checkpoints und Gesund-
  heitsämter rund um die sexuelle Gesundheit teil-
  weise eingeschränkt. Auch wurde die Arbeit niedrig­
  schwelliger Einrichtungen für Drogenkonsument­
  Innen durch die getroffenen Public-Health-Maß-
  nahmen begrenzt.11

  Im Bereich krankenhausassoziierter Infektionen
  spielt der Zugang zu Gesundheitsleistungen eine
  wesentliche Rolle bei der Erklärung des Rückgangs
  der übermittelten nosokomialen Infektionen. Elek­
  tive Eingriffe und Behandlungen wurden depriori-
  siert und verschoben, was zu einem Rückgang der
  absoluten PatientInnenzahlen geführt hat. Zusätz-
  lich wurden im Zuge der COVID-19-Pandemie die
  ­Hygienestandards und -Maßnahmen in klinischen
   Einrichtungen verstärkt, was sich ebenfalls positiv
   auf die Vermeidung anderer Infektionen in diesem
   Setting ausgewirkt haben könnte.

  Auch dem Anstieg von FSME liegen vielschichtige
  Ursachen zu Grunde. Das Übertragungsrisiko ist
  stark von der jährlichen Zeckenpopulation sowie
  der Virusprävalenz abhängig, die im Jahr 2020 zu-
Epidemiologisches Bulletin         7 | 2021        18. Februar 2021 (online vorab)                                    7

                                                                 11 Krings A, Steffen G, Germershausen C, Zimmer-
  Literatur
                                                                        mann R: Auswirkungen der COVID-19-Krise auf Prä-
  1   Bundesministerium für Gesundheit: Coronavirus
                                                                        ventions angebote zu durch Blut und sexuell über-
      SARS-CoV-2: Chronik der bisherigen Maßnahmen.
                                                                        tra genen Infektionen bei Drogengebrauchenden.
      2021. Abrufbar unter: https://www.bundesgesund-                   Epidemiologisches Bulletin. 2020(42):3–9
      heitsministerium.de/coronavirus/chronik-coronavi-
      rus.html
  2 Kuhlen R, Winklmair C, Schmithausen D, Schick J,             Autorinnen und Autoren
                                                                 a)
      Scriba P: The Effects of the COVID-19 Pandemic                Madlen Schranz | a) Dr. Alexander Ullrich |
                                                                 a)
      and Lockdown on Routine Hospital Care for Other               Dr. Ute Rexroth | a) Dr. Osamah Hamouda |
                                                                 b)
      Illnesses. Dtsch Arztebl International. 2020;117(27-          Prof. Dr. Lars Schaade | a) Michaela Diercke |
                                                                 a)
      28):488-9                                                     Dr. Sonia Boender
                                                                 a) 
  3 Boender TS, Greiner F, Kocher T, Schirrmeister W,               Robert Koch-Institut, Abteilung für Infektions­
      Majeed RW, Bienzeisler J, et al.: Inanspruchnahme             epidemiologie
                                                                 b) 
      deutscher Notaufnahmen während der COVID-19-                  Robert Koch-Institut, Zentrum für Biologische
      Pandemie – der Notaufnahme-Situationsreport                   Gefahren und Spezielle Pathogene
      (SitRep). Epidemiologisches Bulletin. 2020(27):3-5
                                                                 Korrespondenz: BoenderS@rki.de
  4 Robert Koch-Institut: Epidemiologisches Bulletin.
      Abrufbar unter: https://www.rki.de/DE/Content/In-
      fekt/EpidBull/epid_bull_node.html;jsessionid=B-            Vorgeschlagene Zitierweise
      781C8DDF11EA10074F0E70313EC3B66.internet051                Schranz M, Ullrich A, Rexroth U, Hamouda O,
                                                                 Schaade L, Diercke M, Boender S: Die Auswirkungen
  5 Robert Koch-Institut: Infektions­epidemiologisches
                                                                 der COVID-19-Pandemie und assoziierter Public-
      Jahrbuch für 2019. Berlin, 2020. Abrufbar unter:
                                                                 Health-Maßnahmen auf andere meldepflichtige
      https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/Jahrbuch/
                                                                 Infektionskrankheiten in Deutschland (MW 1/2016 –
      jahrbuch_node.html
                                                                 32/2020)
  6 Faensen D, Claus H, Benzler J, Ammon A, Pfoch T,
                                                                 Epid Bull 2021;7:3 -7 | DOI 10.25646/8011
      Breuer T, et al.: SurvNet@RKI – a multistate elec-
      tronic reporting system for communicable disea-            (Dieser Artikel ist online vorab am 12. Februar 2021
      ses. Euro Surveill. 2006;11(4):7-8                         erschienen.)
  7 Gesetz zur Verhütung und Bekämpfung von Infekti-             Eine detaillierte Analyse (Pre-Print, nicht peer-reviewed)
      onskrankheiten beim Menschen. Bundesministeri-             ist zu finden unter: https://ssrn.com/abstract=3748410
      um der Justiz und für Verbraucherschutz & Bundes-
      amt für Justiz 2020. p. § 6, § 7
                                                                 Interessenkonflikt
  8 Goerlitz L, Dürrwald R, an der Heiden M, Buchholz
                                                                 Alle Autorinnen und Autoren geben an, dass kein
      U, Preuß U, Prahm K, et al.: Erste Ergebnisse zum          Interessenkonflikt besteht.
      Verlauf der Grippewelle in der Saison 2019/20: Mit
      11 Wochen vergleichsweise kürzere Dauer und eine
      moderate Anzahl an Influenza-bedingten Arztbesu-           Danksagung
      chen. Epidemiologisches Bulletin. 2020(16):3-6             Wir danken für den Beitrag von der Arbeitsgruppe
                                                                 Surveillance von Infektionskrankheiten am RKI
  9 Buchholz U, Buda S, Prahm K: Abrupter Rückgang
                                                                 (in alphabetischer Reihenfolge): Dr. Bonita Brodhun,
      der Raten an Atemwegserkrankungen in der deut-
                                                                 Dr. Silke Buda, Sandra Dudareva, Dr. Tim Eckmanns,
      schen Bevölkerung. Epidemiologisches Bulletin.
                                                                 Julia Enkelmann, Dr. Mirko Faber, Dr. Gerhard Falken-
      2020(16):3-5
                                                                 horst, Dr. Christina Frank, Dr. Barbara Gunsenheimer-
  10 Robert Koch-Institut: Berichte der Nationalen Verifi-       Bartmeyer, Dr. Wiebke Hellenbrand, Dr. Klaus Jansen,
      zierungskommission Masern/Röteln beim Robert               Anja Klingeberg, Dr. Stefan Kröger, Prof. Dr. Annette
      Koch-Institut, 2021. Abrufbar unter: https://www.          Mankertz, Dr. Ulrich Marcus, Dr. Dorothea Matysiak-
      rki.de/DE/Content/Kommissionen/NAVKO/Berich-               Klose, Dr. Annicka Reuß, Dr. Bettina Rosner, Julia
      te/Berichte_node.html;jsessionid=BE34094D-                 Schilling, Dr. Anette Siedler, Dr. Nicole Schmidt,
      D966A6ADF928C874A83E72AB.internet102                       Dr. Benedikt Zacher, Dr. Ruth Zimmermann.
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