Die besten queeren Filme des Jahres - 1.-5. September 2021 - QueerFilmFestival
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1.—5. September 2021 delphi LUX BERLIN www.yorck.de Zentralkino DRESDEN www.zentralkino.de Bambi DÜSSELDORF www.filmkunstkinos.de Harmonie · Mal Seh’n Kino FRANKFURT www.arthouse-kinos.de · www.malsehnkino.de Filmhaus · Filmpalette KÖLN www.filmhaus-koeln.de · www.filmpalette-koeln.de Kinobar Prager Frühling · Passage Kinos LEIPZIG www.kinobar-leipzig.de · www.passage-kinos.de Studiokino MAGDEBURG www.studiokino.com City Kinos MÜNCHEN www.city-kinos.de Casablanca · Cinecittà NÜRNBERG www.casablanca-nuernberg.de · www.cinecitta.de Delphi Arthaus Kino STUTTGART www.arthaus-kino.de queerfilmfestival.net Votiv Kino · Kino de France www.votivkino.at WIEN
Programm → Anfangszeiten direkt in Eurem Kino MITTWOCH, 1. SEPTEMBER 2021 WE WILL BECOME BETTER von Andzej Gavriss, RU 2021, 7 Minuten FIREBIRD von Peeter Rebane, EE/UK 2021, 107 Minuten DONNERSTAG, 2. SEPTEMBER 2021 ELLIE & ABBIE von Monica Zanetti, AU 2020, 82 Minuten DIE ROLLE MEINES LEBENS von Nicholas Maury, FR 2020, 110 Minuten BARE von Aleksandr M. Vinogradov, BE 2020, 91 Minuten FREITAG, 3. SEPTEMBER 2021 TINY TIM von Johan von Sydow, HR/NO/SE/US 2020, 78 Minuten YOUNG HUNTER von Marco Berger, AR 2020, 101 Minuten BORDERLINE von Anna Alfieri, UK 2021, 105 Minuten SAMSTAG, 4. SEPTEMBER 2021 BOY MEETS BOY von Daniel Sánchez López, DE 2020, 75 Minuten HOCHWALD von Evi Romen, AT/BE 2020, 107 Minuten KINK von Alberto Fuguet, CL/ES 2021, 102 Minuten SONNTAG, 5. SEPTEMBER 2021 → Kauft Eure Tickets (wenn irgendwie möglich) online auf TOVE den Webseiten der Kinos – und unterstützt damit den von Zaida Bergroth, FI/SE 2020, 100 Minuten kontaktlosen Einkauf und Einlass. GENDERATION von Monika Treut, DE 2021, 88 Minuten → Haltet Abstand, außer natürlich zu Euren Liebsten. SPRUNG INS KALTE WASSER von Stelios Kammitsis, CY/GR/IT 2021, 80 Minuten → Informiert Euch in den Kinos über die geltenden Regeln. CICADA → Genießt ein sicheres und großartiges Kinoerlebnis. von Matthew Fifer & Kieran Mulcare, US 2020, 94 Minuten
Jede*r hat das Recht auf Liebe! Endlich wieder Kino! Endlich wieder die tollsten queeren Filme auf der großen Leinwand! Das queerfilmfestival kehrt für seine dritte Ausgabe zurück. Von Mittwoch, 1. September, bis Sonntag, 5. September, könnt Ihr in insgesamt 11 Städten 14 herausragende nicht-hetero- sexuelle Spiel- und Dokumentarfilme sehen. Mit dabei sind Highlights aus Cannes, San Francisco, Rotterdam, London und von der Berlinale. Bis auf wenige Ausnahmen laufen die Filme als deutsche Erstaufführungen. Unser Programm ist nicht nur in sexueller Hinsicht divers, wir reisen mit den Filmen auch durch die ganze Welt: von einer Militärbasis in Estland in eine australische Highschool, von den Straßen in Paris auf die Bühnen von Las Vegas, von fin- nischen Künstler*innen-Salons an einen Swimming-Pool in Argentinien, von der griechischen Küste in die Cafés Barcelo- nas und von der Tanzfläche eines Berliner Techno-Clubs in ein verschlafenes Südtiroler Bergdorf. Als Eröffnungsfilm zeigen wir Euch Peeter Rebanes packenden historischen Liebesthriller „Firebird“, der auf einem sowjeti- schen Luftwaffenstützpunkt auf dem Höhepunkt des Kalten Kriegs spielt und von der verbotenen Liebe zwischen einem jungen Soldaten und einem Kampfpiloten erzählt. Unser diesjähriges Festivalmotto stammt aus dem bildstarken Kurzfilm „We Will Become Better“ des lettischen Regisseurs Andzej Gavriss. Die Liebesgeschichte um zwei junge Männer, die getrennt voneinander tanzen müssen, setzt sich kritisch mit der homophoben Gesetzgebung und dem queerfeindli- chen Klima im heutigen Russland auseinander und ruft laut: любовь – право каждого – Jede*r hat das Recht auf Liebe! Gespenstisch amourös wird es in der australischen Tee n ager-Rom-Com „Ellie & Abbie“ von Monica Zanetti, wenn die
17-jährige Ellie endlich den Mut aufbringt, ihre Mitschülerin regenden Leben der Autorin und Zeichnerin Tove Jansson, die Abbie um ein Date zu bitten und dabei überraschende Unter- mit ihren „Mumin“-Büchern und -Comics weltweit berühmt stützung aus dem Jenseits bekommt. Der queere französi- wurde und ganz selbstverständlich mit den Geschlechter sche Arthouse-Star Nicholas Maury spielt sich in seinem hin- rollen ihrer Zeit brach. Monika Treut sucht in „Genderation“ reißenden Regiedebüt „Die Rolle meines Lebens“ vermutlich über zwei Jahrzehnte nach ihrem queeren Filmklassiker ein wenig selbst und glänzt als übersensibler Schauspieler „Gendernauts“ (1999) die einstigen Pionier*innen der Trans- mit einem blühenden Strauß aus Neurosen. Der schwedische bewegung in Kalifornien auf und fragt sie, wie sich ihr Leben Regisseur Johan von Sydow porträtiert in „Tiny Tim“ eine der verändert hat. Ein ehemaliger Turmspringer gabelt in Stelios seltsamsten Figuren der US-amerikanischen Popkultur, die Kammitsis‘ sommerlichem Roadmovie „Sprung ins kalte mit Ukulele und Falsetto-Gesang ihr Publikum in einen quee- Wasser“ auf seinem Trip durch Europa einen wagemutigen ren Bann zog, der weit über exzentrische Bühnenauftritte hin- Deutschen auf. Und in „Cicada“ von Matthew Fifer und Kieran ausragte. Mulcare driften wir mit zwei frisch Verliebten durch New York City. In „Boy Meets Boy“ von Daniel Sánchez López hat Harry nur noch 15 Stunden Zeit, um seinem Club-Schwarm Johannes Lasst uns gemeinsam die besten queeren Filme näher zu kommen, bevor er nach Großbritannien zurückflie- des Jahres feiern – wir freuen uns auf Euch! gen muss – ein intensiver und authentischer Liebesfilm aus Berlin. Aleksandr M. Vinogradov ist in seinem körperlich-expli- ziten Dokumentarfilm „Bare“ elf nackten Tänzern auf den Fersen, die zusammen das neue Stück des belgischen Star- Choreografen Thierry Smits auf die Bühne bringen. In „Young Hunter“, dem neuen Film des argentinischen Teddy-Preisträ- gers Marco Berger, nutzt ein Teenager die sturmfreie Bude, um endlich zum ersten Mal Sex zu haben, und tappt dabei in eine gefährliche Falle. Die italienische Regisseurin Anna Alfieri erzählt in „Borderline“ die persönliche Geschichte ihrer ersten Liebe entlang von größten Glücksgefühlen und tiefen Schmerzen. In Evi Romens bildgewaltigem Berg- und Außenseiterdrama „Hochwald“ kehrt ein junger Tänzer widerwillig in sein Heimatdorf zurück und muss sich dort von alten Dämonen befreien. Der Doku- mentarfilm „Kink“ von Alberto Fuguet zeichnet die Erfolgs- geschichte des gleichnamigen homoerotischen Fanzines aus Barcelona anhand eines Porträts seiner beiden Macher Paco und Manolo nach. Im mitreißenden Biopic „Tove“ erzählt Zaida Bergroth vom auf- queerfilmfestival.net
KURZFILM любовь – право каждого Jede*r hat das Recht auf Liebe Zwei junge Männer, die sich lieben, aber getrennt voneinander tanzen müssen. Die Magie der filmischen Montage vereint das leidenschaftliche Paar für einen Moment. Oder ist alles nur ein Traum? Der lettische Regissseur Andzej Gavriss hat seinen mitrei- ßenden Kurzfilm nach dem gleichnamigen Song von Sansara genau ein Jahr nach der umstrittenen Reform der russischen Verfassung veröffentlicht, in der die Ehe explizit als Verbin- dung zwischen Mann und Frau definiert wird. Seitdem wurde „We Will Become Better“ über eine Million mal auf YouTube gesehen. Ein mitreißendes Plädoyer für das universelle Recht auf Liebe! WE WILL BECOME BETTER ein Film von Andzej Gavriss, RU 2021, 7 Minuten, OmU → Mittwoch, 1. September 2021
SPIELFILM Liebesgrüße nach Moskau Estland in den 1970ern, auf dem Höhepunkt des Kalten Kriegs. Der junge Soldat Sergey und seine Jugendfreundin Luisa die- nen auf einem Luftwaffenstützpunkt der UdSSR. Als Roman auf die Basis versetzt wird, verfallen beide dem Charme des kühnen Kampfpiloten. Doch die aufkeimende Liebe zwischen den Männern muss um jeden Preis geheim bleiben – Roman steht bereits auf der Überwachungsliste des KGB. Peeter Rebanes mitreißender Liebesthriller mit Tom Prior und Oleg Zagorodnii basiert auf einer wahren Geschichte und ist zu einer Zeit, in der in Russland queere Menschen immer noch schwersten Repressionen ausgesetzt sind, von beklemmen- der Aktualität. Auch die nationale Premiere des Films beim Internationalen Filmfestival Moskau wurde von wüsten Pro- testen begleitet. Wir zeigen „Firebird“ voller Stolz als unseren Eröffnungsfilm! FIREBIRD ein Film von Peeter Rebane, EE/UK 2021, 107 Minuten, OmU → Mittwoch, 1. September 2021
SPIELFILM präsentiert von Unheimlich romantisch Die 17-jährige Ellie ist super smart und total verknallt in ihre Mitschülerin Abbie. Für den Abschlussball will sie sich endlich ein Herz fassen und ihren Schwarm zum Date einladen. Doch durch einen Zufall erfährt Ellies Mutter vorab von dem Plan. Und plötzlich steht auch noch ihre längst verstorbene Tante Tara vor ihr. Als lesbische Aktivistin der 80er Jahre hat die natürlich einiges zum Fall beizutragen. Mit ihrer geisterhaften Liebespatin wagt Ellie den nächsten Schritt. Monica Zanettis queere Teenager-Rom-Com mit dem Traum- paar Sophie Hawkshaw und Zoe Terakes erzählt nicht nur von einer schaurig-schönen ersten Liebe an einer australi- schen Highschool, sondern auch von den Errungenschaften im Kampf um nicht-heterosexuelle Selbstermächtigung. Ein weltweiter Festivalhit – der jetzt auch in Deutschland die Zuschauer*innen verzaubern wird! ELLIE & ABBIE ein Film von Monica Zanetti, AU 2020, 82 Minuten, OmU → Donnerstag, 2. September 2021
SPIELFILM Der queere Cannes-Hit Der ewige Nachwuchsdarsteller Jérémie (Nicholas Maury) geht mal wieder durch eine existentielle Krise: Sein Freund, Tierarzt Albert (Arnaud Valois aus „120 BPM“), schenkt ihm nicht die gebührende Aufmerksamkeit, und auch mit der gro- ßen Rolle auf der Kinoleinwand will es einfach nicht klappen. Nervlich am Ende verlässt Jérémie Paris, um sich auf dem Land bei seiner Mutter Bernadette (Nathalie Baye) neu zu fin- den. Doch rasch überschreitet sie die engen Grenzen ihres hypersensiblen Sohnes. Nach seinen köstlich campen Rollen in „Call My Agent!“, „Begegnungen nach Mitternacht“ oder „Messer im Herz“ macht Schauspieler Nicholas Maury in seinem Regiedebüt die Figur der neurotischen Sissy in eigener Darstellung zur herrlich überdrehten und liebenswürdigen Hauptfigur. Eine romantische Komödie der Sonderklasse! DIE ROLLE MEINES LEBENS ein Film von Nicholas Maury, FR 2020, 110 Minuten, OmU → Donnerstag, 2. September 2021
D O K U M E N TA R F I L M Tanz Körper Kino Für sein neues Stück sucht der belgische Star-Choreograf Thierry Smits elf nackte Tänzer. Nach einem intensiven Cas- ting-Prozess ist die Besetzung gefunden. Gemeinsam proben und performen die jungen Männer „Anima Ardens“, in dem Smits den nackten Körper kühn als letzte Bastion der Freiheit bloßlegt. Mit präzisem, aber nie voyeuristischem Blick beobachtet Regisseur Aleksandr M. Vinogradov die leidenschaftliche Arbeit der Gruppe. In seinem dokumentarischen Essay wech- seln sich atemberaubende Tanzsequenzen ab mit persönli- chen Momenten jenseits der Bühne, in denen die Tänzer offen von sich selbst erzählen. Ein höchst intimer Film über den künstlerischen Prozess. BARE ein Film von Aleksandr M. Vinogradov, BE 2020, 91 Minuten, OmU → Donnerstag, 2. September 2021
D O K U M E N TA R F I L M „Tiny Tim for President! Tiny Tim for Queen!“ John Lennon Genie, Freak, Superstar. Tiny Tim (1932–1996) war eine der skurrilsten Figuren der Musikgeschichte. Schon als Kind ist Herbert Khaury anders als die anderen – und hat nur das Ziel berühmt zu werden! Mit Ukulele, Falsetto-Gesang, langen Haaren und fantastischem Charisma erobert er die Konzert- bühnen der USA. Seine schräge Cover-Version von „Tip Toe Through the Tulips“ wird ein Megahit – und doch von vielen nur verlacht. Er spielt in Las Vegas und der Royal Albert Hall. Seine Hochzeit läuft live im Fernsehen und wird von über 45 Millionen Zuschauer*innen gesehen. Unter Musikern wird Tiny Tim verehrt, er arbeitet mit Jim Morrison, Jimi Hendrix, den Beatles – und Bob Dylan ist bis heute Fan. Liebevoll zeichnet Regisseur Johan von Sydow in „Tiny Tim“ das Leben eines wunderbar-campen Künstlers nach, der Frauen und Männer liebte und mit seiner queeren Persona zwischen allen Polen changierte. Tiny Tims Ruhm war nur von kurzer Dauer, er blieb ein Leben lang Außenseiter, den wohl die wenigsten Menschen wirklich verstanden. Jetzt erklingt seine einzigartige Stimme auf der großen Leinwand! TINY TIM ein Film von Johan von Sydow, HR/NO/SE/US 2020, 78 Minuten, OmU → Freitag, 3. September 2021
SPIELFILM Sex, Lügen und Videos Ezequiel ist 15 und hat einen Monat lang sturmfrei. Die per- fekte Gelegenheit, um auch mal einen Jungen vom Skatepark zum „Chillen“ am elterlichen Swimming-Pool einzuladen! Mit dem etwas älteren Mono klappt es dann endlich mit dem ers- ten Mal. Aber Mono spielt ein doppeltes Spiel – und droht Ezequiel in eine gefährliche Welt hineinzuziehen. Der argentinische Regisseur und Teddy-Preisträger Marco Berger, von dem wir vorletztes Jahr bereits „Der Blonde“ im Programm hatten, ist eigentlich spezialisiert auf voyeuris- tisch anmutende Studien südamerikanischer Männlichkeit. In seinem neuen Film bettet er seine Erzählung vom sexuellen Erwachen eines Teenagers nun in eine abgründige Thriller- Handlung ein. YOUNG HUNTER ein Film von Marco Berger, AR 2020, 101 Minuten, OmU → Freitag, 3. September 2021
SPIELFILM präsentiert von Operation am offenen Herzen Anna und Robyn lieben sich – und gehen zusammen durch Höhen und Tiefen. Auf sommerliche Abenteuer in London, Paris und Süditalien folgen Streit, Verletzungen und tiefer Schmerz. Anna kann und will nicht ohne Robyn sein. Aber ihre inneren Dämonen halten sie davon ab, das Glück mit ihrer Freundin in vollen Zügen zu genießen. Aufrichtig und voller Hingabe erzählt die italienische Regis- seurin und Drehbuchautorin Anna Alfieri in „Borderline“ die persönliche Geschichte ihrer ersten großen Liebe. Sie zeigt aber nicht nur deren Scherben, sondern auch, wie sie lernte, sich daran nicht länger zu verletzen. Ein mitreißender lesbi- scher Liebes- und Selbstfindungsfilm. BORDERLINE ein Film von Anna Alfieri, UK 2021, 105 Minuten, OmU → Freitag, 3. September 2021
SPIELFILM „Before Sunrise“ meets „Weekend“ Ein Club in Berlin. Harry feiert schon seit 48 Stunden. Am nächsten Tag muss er zurück nach Großbritannien. Da steht plötzlich Johannes vor ihm und küsst ihn in der verschwitzten Euphorie der Tanzfläche. Die nächsten 15 Stunden sind die beiden unzertrennlich. Sie streifen durch die Straßen, reden, knutschen, trinken Kaffee und plündern ein Hotel-Buffet. Je länger sie zusammen sind, desto intensiver wird ihre Bezie- hung – und umso schmerzlicher das Bewusstsein, dass ihnen dafür nicht mehr viel Zeit bleibt. Das Spielfilmdebüt des spanischen Regisseurs Daniel Sán- chez López steht in der besten Tradition des realistischen Liebesdramas: gefilmt an Originalschauplätzen mit zum Teil improvisierten Dialogen und zwei hinreißenden Neuentde- ckungen – Matthew James Morrison und Alexandros Kout- soulis. Eine echte queere Berliner Indie-Perle! BOY MEETS BOY ein Film von Daniel Sánchez López, DE 2020, 75 Minuten, OmU → Samstag, 4. September 2021
SPIELFILM Bergdrama Mario (Thomas Prenn) tanzt für sein Leben gern, aber in sei- nem streng katholischen Bergdorf hat er damit keine Zukunft. Als ihm sein Freund Lenz (Noah Saavedra), dem als Winzer- sohn andere Türen offenstehen, mit nach Rom nimmt, sieht Mario seine Chancen gekommen. In einer Schwulenbar wer- den die beiden Opfer eines Terroranschlags, bei dem Lenz stirbt. Mario kehrt allein ins Dorf zurück … Für ihr vielschichtiges und bildgewaltiges Außenseiterdrama wurde die Südtiroler Regisseurin Evi Romen mit dem Golde- nen Auge des Zürich Film Festivals und dem Großen Diagonale Preis ausgezeichnet. Thomas Prenn erhielt für sein mitreißen- des Porträt eines zerrissenen jungen Mannes den Österreichi- schen Filmpreis 2021 als Bester Hauptdarsteller. HOCHWALD ein Film von Evi Romen, AT/BE 2020, 107 Minuten, OmU → Samstag, 4. September 2021
D O K U M E N TA R F I L M präsentiert von Fanzine aus Barcelona Die Fotografen Paco und Manolo sind die Macher hinter „Kink“ und seit über 30 Jahren ein Paar. In dem erotischen Fanzine, das Kultstatus in der queeren Szene genießt, versammeln die beiden katalanischen Künstler ihre persönlichen Bilder von nackten Männern. Die intimen Aufnahmen zeigen die Porträ- tierten vorurteilsfrei und ohne Scham, in der Natur oder an verlassenen Orten, und stets mit einem mediterranen Blick auf schwule Männlichkeit. Vor allem offenbaren sie aber immer weit mehr als nur nackte Körper. Alberto Fuguets sinnlicher Dokumentarfilm zeichnet nicht nur die Erfolgsgeschichte von „Kink“ nach, sondern porträtiert auch Paco und Manolo als faszinierendes urbanes Künstler- paar und erzählt eine berührende Liebesgeschichte. KINK ein Film von Alberto Fuguet, CL/ES 2021, 102 Minuten, DF → Samstag, 4. September 2021
SPIELFILM präsentiert von Suche nach Freiheit und Liebe Tove Jansson (1914–2001) ist die Schöpferin der Mumins – der knuddeligen Trollfiguren aus dem Mumintal, die seit über 70 Jahren Kinder und Erwachsene auf der ganzen Welt verzau- bern. Das mitreißende Biopic „Tove“ erzählt nun vom aufre- genden Leben der wohl bekanntesten Autorin und Zeichnerin Finnlands. Tove schrieb auch Romane für Erwachsene, war politische Illustratorin und Karikaturistin, malte und schuf Skulpturen. Eine komplexe Künstlerin und kreative Pionie- rin, die ein aufregendes Boheme-Leben zwischen Helsinki, Stockholm und Paris führte, überzeugte Pazifistin war und ganz selbstverständlich mit den Geschlechterrollen ihrer Zeit brach. „Tove“ war in den finnischen Kinos ein riesiger Publikumshit und wurde von Finnland ins Oscar-Rennen geschickt. Ein Film über die Suche nach Identität, künstlerischer Freiheit und sexueller Selbstbestimmung, der vom mythischen Geist der Mumins und ihrer fabelhaften Abenteuerwelt durchweht wird. TOVE ein Film von Zaida Bergroth, FI/SE 2020, 100 Minuten, OmU → Sonntag, 5. September 2021
D O K U M E N TA R F I L M präsentiert von „Gendernauts“ revisited Über zwei Jahrzehnte nach „Gendernauts“ (1999) kehrt Monika Treut nach Kalifornien zurück, um die Protagonist*innen ihres bahnbrechenden queeren Filmklassikers wiederzutreffen. Sandy Stone, Susan Stryker, Stafford und Max Wolf Valerio waren einst die jungen Pionier*innen der Transbewegung und lebten fast alle in der damaligen Außenseitermetropole San Francisco. Heute sind sie zwischen 58 und 84 Jahre alt, und kaum eine*r kann es sich noch leisten, in der Stadt zu woh- nen. Doch die Energie der Gendernauten und ihrer Unterstüt- zer*innen Annie Sprinkle und Beth Stephens ist ungebrochen. Wie hat sich ihr Leben verändert? Wie gehen sie als Bürger- rechts-Aktivist*innen mit der rechtskonservativen Politik um, die die lange erkämpften Rechte der Minderheiten bedroht? „Genderation“ wirft einen utopischen Blick zurück und zeigt den kreativen Widerstand der Gendernauten gegen die bedrohlichen Lebensbedingungen in den US of A. GENDERATION ein Film von Monika Treut, DE 2021, 88 Minuten, OmU → Sonntag, 5. September 2021
SPIELFILM Raus aus der Komfortzone! Victor ist Anfang 20 und lebt mit seiner Großmutter in der griechischen Küstenstadt Patras. Früher feierte er große Erfolge als Turmspringer, jetzt jobbt er in einer Möbelfabrik. Als seine Großmutter unerwartet stirbt, fasst Victor sich ein Herz: Er steigt in ihren alten Audi und bricht nach Deutschland auf, wo seine Mutter lebt. Auf der Fähre trifft er den aben- teuerlustigen Deutschen Mathias – und lässt sich überreden, ihn auf seiner Reise mitzunehmen. In romantisch-verträumten Bildern begleitet Regisseur Stelios Kammitsis zwei junge Männer auf ihrem Trip durch Europa, der alles verändern wird. Er zeigt die beiden beim Baden im See, bei kleinen Gaunereien, beim Herbergs-Kuscheln. Ein sommerliches Roadmovie über zwei gegensätzliche Protago- nisten, die über sich hinauswachsen und so zueinander finden. SPRUNG INS KALTE WASSER ein Film von Stelios Kammitsis, CY/GR/IT 2021, 80 Minuten, OmU → Sonntag, 5. September 2021
SPIELFILM Frisch verliebt in New York Ben ist „back on the dick“: Nach einer Reihe gescheiterter Beziehungsversuche mit Frauen hat der New Yorker Gelegen- heitsjobber endlich wieder Sex mit Männern. Die Anbahnun- gen laufen zunächst eher random ab, online oder in Clubs. Doch dann begegnet er vor einem hippen Buchladen dem Datentechniker Sam und flirtet ihn erfolgreich mit Nietzsche an. „Du strahlst“, stellt Bens Schwester überrascht fest. Doch Ben und Sam tragen beide Wunden mit sich herum, die noch nicht verheilt sind. Matthew Fifer und Kieran Mulcare betten ihre schwule Liebes geschichte in den faszinierenden queeren Kosmos New Yorks zwischen Clubbing, Kulturevents und sexueller Intimität ein. In dem sehr persönlichen Film erzählen sie von zwei jungen Männern, die füreinander ihre inneren Mauern fallen lassen und dahinter Schönheit entdecken. CICADA ein Film von Matthew Fifer & Kieran Mulcare, US 2020, 94 Minuten, OmU → Sonntag, 5. September 2021
любовь – право каждого (Jede*r hat das Recht auf Liebe)
Für zuhause Falls Ihr den einen oder anderen Film auf den letzten queer- filmfestivals verpasst habt oder Euren Lieblingsfilm einfach nochmal sehen wollt, empfehlen wir den Salzgeber Club. Hier könnt Ihr unsere Filme schauen – von „Als wir tanzten“ über „Futur Drei“ bis „Der Prinz“. SALZGEBER CLUB viele Filme von großartigen Regisseur*innen aus diversen Ländern → Jetzt streamen: salzgeber.de
Das queerfilmfestival ist eine Veranstaltung von Salzgeber. Wir danken allen Kinobetreiber*innen und unseren Freund*innen und Partner*innen, dem Berlin Lesbian Non-Binary Filmfest, dem Porn- filmfestival Berlin, dem XPOSED International Queer Film Festival, der sissy und der queerfilmnacht. Wir arbeiten ohne Förderungen und Sponsor*innen. Team Jan Baszak, Daniel Blosat, Johannes Fichtner, Björn Koll, Andreas Köhnemann, Hermann Lorsbach, Jan Nurja, Jürgen Pohl, Tobias Stillger, Christian Weber, Johann Peter Werth, Rainer Winkelvoss Herausgeber Salzgeber & Co. Medien GmbH Björn Koll Prinzessinnenstraße 29 10969 Berlin Telefon 030/28529090 www.salzgeber.de Änderungen vorbehalten. Alle Angaben ohne Gewähr. © 2021
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