Die Ökologische Finanzreform: Wie man die Welt mit Steuern rettet - Forum Ökologisch-Soziale ...
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Die Ökologische Finanzreform: Wie man die Welt mit Steuern rettet Bad Vilbel 28. Naturschutztag 13.11.2011 Kai Schlegelmilch Diplom-Volkswirt, Bankkaufmann Stellvertretender Vorsitzender des Forum Ökologisch-Soziale Marktwirtschaft (FÖS) Vice-President of Green Budget Europe (GBE) Name der Präsentation (Master)
Struktur des Vortrags • Vorstellung des FÖS • Ausgangslage einer Ökologischen Finanzreform (ÖFR) • Lösungsansätze: Ökologische Finanzreform • Ökologische Finanzreform in D • EU-Ebene • EU-Mitgliedstaaten • Asien • Schlussfolgerungen Name der Präsentation (Master) 2
Forum Ökologisch-Soziale Marktwirtschaft e.V. (FÖS) • Gemeinnütziger Verein, 1994 gegründet • Haupttätigkeit: Entwicklung und Vermarktung von Konzepten ökonomischer Umweltpolitik, Studien/Expertisen, Konferenzen • Kompetenzfelder: - Ökologische Steuerreform/ Steuern und Abgaben auf den Verbrauch von Energie und Ressourcen - Abbau umweltschädlicher Subventionen - Konzepte marktwirtschaftlicher Umweltpolitik in anderen Bereichen, z. B. Flächenverbrauch - Emissionshandel Name der Präsentation (Master) 3
Nachhaltig aus der Krise… „Wir müssen jetzt den Paradigmenwechsel hin zu einer Wirtschaftsweise einleiten, die unser Planet verkraftet und die letztlich auch mehr Sinn stiftet.“ „Die Nation, die sich am schnellsten, am intelligentesten auf diese Situation einstellt, wird Arbeitsplätze und Wohlstand schaffen.“ „Das Preissignal ist immer noch das stärkste Signal, damit Menschen ihr Verhalten ändern.“ Horst Köhler, ehem. Bundespräsident Fokusinterview, 22.03.2010 Name der Präsentation (Master) 4
Ausgangslage Heute dominieren „perverse Anreize“ : • Wer sich ökologisch verhält, wird bestraft; wer sich unökologisch verhält, wird belohnt (Beispiele: Bahn versus Flugzeug, Ökostrom versus Kohle-/Atomstrom) Steuer- und Abgabensystem lenkt in die falsche Richtung Umweltschädliches Verhalten wird staatlich subventioniert Externe Effekte verursachen Marktversagen Name der Präsentation (Master) 5
Lenkungswirkung von Steuern „Energie ist heute zu billig. (...) es müssen aus meiner Sicht gezielt die Steuern auf Energie angehoben werden, sei es über Mineralöl, Heizgas oder Strom. Der gewünschte umweltpolitische Lenkungs- und Lerneffekt tritt freilich nur ein, wenn klar ist, daß die Steuersätze über Jahre allmählich angehoben werden.“ ANGELA MERKEL als Umweltministerin 1997 Interview mit der FAZ Name der Präsentation (Master) 6
Entwicklung relativer Preise Name der Präsentation (Master) 7
Entwicklung relativer Preise Name der Präsentation (Master) 8
Steuerstruktur: Anteil von Umweltsteuern rückläufig Umschichtung Steuerschätzung bei zusätzlicher ÖSR ÖFR von 1999-2003 Mai 2011 50 Mrd. € Umwe lt 6,0% 5,1% 6,5% 5,5% 5,5% 5,0% 8,7% 18,1% 18,2% 20,4% 20,2% 19,6% 20,6% Faktor- 18,9% ne utral 11,3% 9,3% 11,6% 11,8% 12,5% 15,0% 12,6% Kapital 17,7% 16,5% 16,0% 15,7% 16,8% 17,0% Ste ue rn auf 18,3% Arbe it Sozial- v e rsiche - 47,7% 49,4% 46,5% 46,8% rung 46,1% 42,9% 40,1% 1970 1998 2003 2010 2011 2013 mittelfristig Name der Präsentation (Master) 9
Umweltschädliche Subventionen „(D)iese Subventionspolitik (ist) nichts anderes … als eine Form der politischen Korruption. Wir fordern einen radikalen Rückschnitt der Subventionen.“ Guido Westerwelle Interview mit „Thüringer Allgemeine“ 2004 als FDP Vorsitzender (in Bezug auf Kohlesubventionen) Name der Präsentation (Master) 10
Umweltschädliche Subventionen und Steuervergünstigungen: Beispiel Flugverkehr Ca. 10,5 Mrd. € • Mehrwertsteuerbefreiung für internationale Flüge: 1,8 Mrd. €/ Jahr • Befreiung des gewerblichen Flugverkehrs von der Energiesteuer (Steuerbefreiung des Kerosins): 8,7 Mrd. €/ Jahr Name der Präsentation (Master) 11
Beispiel Automobilverkehr Umweltschädliche Subventionen und Steuervergünstigungen • Programm zur Stärkung der Pkw- Nachfrage (sog. Umweltprämie): 5 Mrd. € Ausgaben • Energiesteuervergünstigung für Dieselkraftstoff: 6,2 Mrd. € Steuerausfälle • Entfernungspauschale: 4 Mrd. € • Dienst- und Firmenwagenbesteuerung: Einnahmeausfälle von 9 Mrd. € Name der Präsentation (Master) 12
Beispiel Atomenergie Umweltschädliche Subventionen und Steuervergünstigungen • FÖS-Studie „Staatliche Förderung der Atomenergie im Zeitraum 1950 bis 2008“ • Im Zeitraum 1950-2008 Summe von 131,8 Milliarden Euro. Das entspricht durchschnittlich 3,9 Cent/kWh. (Ohne externe Kosten!) • Die Bundesregierung weist in ihren Subventionsberichten lediglich eine Förderung von 200 Millionen Euro für die Atomenergie aus. Und zwar zur Unterstützung der Landwirtschaft nach dem Tschernobyl-GAU. • Folgekosten von Fukushima haben Japan schon jetzt ein mehrere Milliarden großes Budgetdefizit beschert. Name der Präsentation (Master) 13
Externe Effekte „Wenn Umweltgüter keinen Preis haben, können Märkte nicht effizient funktionieren. Dann wird - häufig auf der Grundlage von externen Effekten - zwischen Generationen und Regionen umverteilt.“ Norbert Röttgen (CDU/Bundesumweltminister) und Christian Lindner (FDP/Generalsekretär) SZ, 26.03.2010 Name der Präsentation (Master) 14
Beispiel Automobilverkehr Externe Kosten • Produktion, Gewinnung & Transport von Kraftstoffen • CO2- und Schadstoffausstoß • Lärmbelastung • Flächenverbrauch • Verkehrstote und -verletzte Ca. 70 Mrd. €/ Jahr Name der Präsentation (Master) 15
Beispiel Flugverkehr Externe Kosten • Am stärksten wachsender Verkehrssektor • Emissionen des Flugverkehrs wegen Emissionshöhe um das 2- bis 5-fache klimaschädlicher als bodennahe Emissionen • Ca. 15 Mrd. Euro/ Jahr in Deutschland Name der Präsentation (Master) 16
Externe Kosten: Beispiel Atomenergie zwischen 4,2 und 11.413,4 Mrd. € Name der Präsentation (Master) 17
Beispiel Atomenergie Externe Kosten • Gesundheits- und Umweltbelastungen sowie CO2- Ausstoß durch den Uranabbau • Umweltrisiken durch Transport • ungeklärte Endlagerung der Abfälle • Gefahr schwerer Störfälle • Mögliche militärische Nutzung (konventionell und als abgereichertes Uran) Externe Kosten von 1950 bis 2008 zwischen 4,2 und 11.413,4 Mrd. € Name der Präsentation (Master) 18
Beispiel Kohleenergie Umweltschädliche Subventionen und Steuervergünstigungen • Subventionssumme Steinkohle 1950-2008: ca. 330 Mrd. € • Subventionssumme Steinkohle 1950-2008: ca. 100 Mrd. € INSGESAMT: ca 430 Mrd. € Name der Präsentation (Master) 19
Beispiel Kohleenergie Externe Kosten • Abbau- und Fördergebiete - Landschaftszerstörungen, Artenverluste - Bodensenkungen und Bergschäden beim Kohleabbau unter Tage - Beeinträchtigungen des Wasserhaushalts und der Trinkwasserversorgung • Umweltrisiken durch Transport • CO2-, Schadstoff- und Staubbelastungen Steinkohle: 6,8 Cent/kWh Braunkohle: 8,7 Cent/kWh Name der Präsentation (Master) 20
Folgen dieser Politik ARBEITSLOSIGKEIT STAATSVERSCHULDUNG KLIMAWANDEL Name der Präsentation (Master) 21
Name der Präsentation (Master) 22
Steigende Staatsverschuldung Schuldenuhr Stand: 14.04.2010, Bund der Steuerzahler Name der Präsentation (Master) 23
Staatsverschuldung Name der Präsentation (Master) 24
KLIMAWANDEL Name der Präsentation (Master) 25
Steuerstruktur: Anteil von Umweltsteuern rückläufig Umschichtung Steuerschätzung bei zusätzlicher ÖSR ÖFR von 1999-2003 Mai 2011 50 Mrd. € Umwe lt 6,0% 5,1% 6,5% 5,5% 5,5% 5,0% 8,7% 18,1% 18,2% 20,4% 20,2% 19,6% 20,6% Faktor- 18,9% ne utral 11,3% 9,3% 11,6% 11,8% 12,5% 15,0% 12,6% Kapital 17,7% 16,5% 16,0% 15,7% 16,8% 17,0% Ste ue rn auf 18,3% Arbe it Sozial- v e rsiche - 47,7% 49,4% 46,5% 46,8% rung 46,1% 42,9% 40,1% 1970 1998 2003 2010 2011 2013 mittelfristig Name der Präsentation (Master) 26
Lösungsansatz: Ökologische Finanzreform 1. Steuerliche Belastung der Produktionsfaktoren verschieben (Ökologische Steuerreform – ÖSR): Umwelt- und Ressourcenverbrauch belasten, Faktor Arbeit entlasten/ andere Belastungen vermeiden 2. ÖSR und Abbau umweltschädlicher Subventionen und Änderung steuerlicher Regelungen (Ökologische Finanzreform – ÖFR) 3. Ziele: Internalisieren externer Effekte, Anreize verbessern, Umwelt schützen, Effizienz und Erneuerbare Ressourcen und Jobs fördern Name der Präsentation (Master) 27
Lösungsansatz: Ökologische Finanzreform Steuerliche Belastung der Produktionsfaktoren verschieben: • Umweltschädliche Subventionen abbauen • Externe Effekte durch Umweltsteuern internalisieren • Umwelt- und Ressourcenverbrauch belasten, Faktor Arbeit entlasten/ andere Belastungen vermeiden Ökologische Anreize werden verbessert und Umwelt effizient geschützt Schaffung von Arbeitsplätzen wird begünstigt Name der Präsentation (Master) 28
Lösungsansatz: Ökologische Finanzreform Ökologische Finanzreform ist sozial gerecht • Unter Umweltproblemen leiden v.a. sozial Schwächere. Sie profitieren am meisten von Umweltverbesserungen • Verursacherprinzip wird umgesetzt • Kürzungen von Sozialleistungen und/oder Mehrwertsteuererhöhung kann vermieden werden • Mehrausgaben für Heizzwecke werden bei Hartz-IV- BezieherInnen ohnehin erstattet Keine Mehrbelastung • Staatliche Mehreinnahmen/ Minderausgaben schaffen Freiräume für Entlastungen, Schaffung von Arbeitsplätzen und soziale Kompensationszahlungen Name der Präsentation (Master) 29
Lösungsansatz: Ökologische Finanzreform Ökologische Finanzreform ist ökonomisch sinnvoll • Effizienter und liberaler als Ordnungsrecht • Sie stößt Innovationen an und begünstigt diese • Sie verschiebt die Faktorbelastung von Arbeit zu Ressourcenverbrauch und fördert so Beschäftigung • Kleine und vorausschaubare Schritte schaffen Verlässlichkeit und Investitionssicherheit • Wirtschaft stellt sich frühzeitig auf ökologische Herausforderungen ein • Exportvorteile durch Vorreiterrolle • Ressourcenimporte können vermindert werden Name der Präsentation (Master) 30
Lösungsansatz: Ökologische Finanzreform Ökologische Finanzreform ist ökologisch notwendig • In einer Marktwirtschaft kann man Klimaschutz nicht gegen die bestehenden Fehlanreize durchsetzten • Ökologische Anreize packen Problem an der Wurzel und führen zu Änderung im gesamten Produktionsprozess • Bereits die kleinen Änderungen im Rahmen der Ökologischen Steuerreform haben spürbare Umweltwirkungen gehabt • Je früher wir beginnen, desto geringer kleiner können die Schritte sein Name der Präsentation (Master) 31
Konkrete Ansätze für eine Ökologische Finanzreform mittelfristiges kurzfristiges Maßnahme Aufkommen Aufkommen (2015) Mrd. € Mrd. € I) Verkehr a) Kurzfristig private und mittelfristig auch gewerbliche 0,5 3,5 Firmenwagenbesteuerung abhängig von CO2-Emissionen b) Entfernungspauschale kurzfristig senken, mittelfristig 1,5 4,0 abschaffen c) Ticket-Tax einführen; kurzfristig 20-40 €; mittelfristig 50- 2,3 5,8 100 € pro Platz abhängig von Flugentfernung d) Kraftstoffsteuern gemeinsam mit Nachbarländern 2,0 8,0 anheben; kurzfristig 5 Ct/l, mittelfristig 20 Ct/l e) Angleichung Dieselsteuer an Steuersatz auf Benzin 0,7 1,9 f) Kfz-Steuer stärker nach CO2 spreizen, mittelfristig 1,8 8,9 verdoppeln g) Zulassungssteuer einführen 1,0 2,5 h) LKW-Maut anheben und auf weitere Fahrzeuge und 1,0 4,0 Strecken ausweiten Name der Präsentation (Master) 32
Ansätze für eine Ökologische Finanzreform mittelfristiges kurzfristiges Maßnahme Aufkommen Aufkommen (2015) Mrd. € Mrd. € II) Energie a) Abbau Energiesteuer-Ausnahmen 1,5 2,3 b) Schnellerer und stärkerer Abbau der 0 1,0 Kohlesubventionen c) Kernbrennstoffsteuer einführen; kurzfristig 2 3,0 3,0 Ct/kWh, ab 2013 3 Ct/kWh d) Energiesteuern auf Heizstoffe anheben; bei Heizöl kurzfristig 2 Ct/l und langfristig 10 Ct/l; 1,7 6,7 andere Heizstoffe CO2/energieäquivalent Name der Präsentation (Master) 33
Ansätze für eine Ökologische Finanzreform mittelfristiges kurzfristiges Maßnahme Aufkommen Aufkommen (2015) Mrd. € Mrd. € III) Boden a) Grundsteuer: Kurzfristig Umweltanreize schaffen (u.a. Klimaschutz, Flächenverbrauch), 0 10,8 langfristig Verdopplung Grundsteuer (Gemeinden) Name der Präsentation (Master) 34
Ansätze für eine Ökologische Finanzreform mittelfristiges kurzfristiges Aufkommen Aufkommen (2015) Gesamtes Aufkommen pro Jahr 18,0 65,0 Pauschaler Lenkungsabschlag 10% 20% Aufkommen mit 16,2 52,0 Lenkungsabschlag Name der Präsentation (Master) 35
Ansätze für eine Ökologische Finanzreform mittelfristiges kurzfristiges Ângedachte Maßnahmen Aufkommen Aufkommen (2015) Mrd. € Mrd. € IV) Ressourcen a)Universelle Materialinputsteuer b)Nicht-energetische Nutzung energetischer Rohstoffe (insb. Kunststoffe) c)Fossile Baustoffe d)Mehrwertsteuerbegünstigung aufheben (z.B. Fleisch) Name der Präsentation (Master) 36
Warum sollten Energie- und Klimapolitik weiter entwickelt werden zum Ressourcenschutz? Die Konzentration auf den Klimaschutz hat nicht immer auch positive Auswirkungen auf den Ressourcenschutz Kohlendioxid-Abscheidung Kohlendioxid-Abscheidungund und–speicherung –speicherung(Carbon (CarbonCapture Captureand and Storage – CCS): Storage – CCS): Weniger WenigerCOCO2,,aber abermehr mehrKohle/Energieeinheit Kohle/Energieeinheit 2 Elektro-Mobilität: Elektro-Mobilität: Weniger WenigerCOCO22,,aber abermehr mehrVerbrauch Verbrauchwertvoller, wertvoller,weil weil seltener seltenerRohstoffe Rohstoffe Biomasse: Biomasse: Weniger WenigerCO CO2,,aber, aber,mehr mehrFlächenverbrauch Flächenverbrauch 2 Name der Präsentation (Master) 37
Klima und Energie sind nur ein Teil des Rohstoffthemas Wir müssen das Primat des Klimaschutzes verteidigen, aber auch darüber hinausgehen und eine Strategie für umfassenden Rohstoffe Ressourcenschutz entwickeln: Synergien maximieren und Energierohstoffe negative Effekte minimieren. Klimaschutz Name der Präsentation (Master) 38
Ökonomische Instrumente im Ressourcenschutz Anwendungsmöglichkeiten von ökonomischen Anreizinstrumenten unterscheiden sich beim Ressourcenschutz teils vom Klimaschutz. Faktor Klimaschutz Ressourcenschutz Unterschiedlich, insgesamt niedrig bis Dringlichkeit Hoch mittel, vereinzelt aber sehr hoch Langfristig auslaufender Abbau nicht Ziel Null-Emissionen erneuerbarer Ressourcen Betroffene Öl, Kohle und Gas …und eine Vielzahl von Rohstoffen mehr Rohstoffe Indikator/ Energieeffizienz/Erneuerbare Energien sind leicht zu Kein einheitlicher Indikator Messbarkeit definieren/kontrollieren Name der Präsentation (Master) 39
Handlungsansätze zur Weiterentwicklung der Ressourcenbesteuerung in Deutschland Handlungsansatz 1: Besteuerung von Primärbaustoffen Nach Rohstoffgruppen differenzierte Handlungsansatz 2: Weiterentwicklung der Energiebesteuerung Ansätze Handlungsansatz 3: Pfandlösungen und Produktabgaben zur Erhöhung der Recyclingquote bei Metallen Weiter- Handlungsansatz 4: Weiterentwicklung der Feldes- und Förderabgabe entwicklung bestehender Handlungsansatz 5: Identifizierung und Abbau von Subventionen, die Instrumente ressourcenintensives Produzieren und Konsumieren fördern Handlungsansatz 6: Weiterentwicklung von statistischen Methoden zur Erfassung von Stoffströmen Schritte in Richtung einer Handlungsansatz 7: Klärung der Umsetzbarkeit von umfassenden Grenzausgleichsregelungen Input- besteuerung Handlungsansatz 8: Internationaler Dialog über die Besteuerung des Rohstoffabbaus Name der Präsentation (Master)
1. Handlungsansatz: Besteuerung von Primärbaustoffen Ökologische Relevanz: • Großer Stoffstrom: Baumineralien machen 2/3 aller in Deutschland geförderten Rohstoffe aus Effizienzpotential: • Scheinbar hoch: Die Recyclingquote in D beträgt nur 9%, in UK 25% Internationale Vorbilder: • Mehrere europäische Länder erheben erfolgreich eine Steuer auf Primärbaustoffe Umsetzbarkeit: • Mehrere Umweltverbände fordern bereits die Einführung einer Steuer auf Primärbaustoffe • Weniger Widerstand als bei anderen Ressourcen, da wenig Handel und somit weniger Wettbewerbseffekte • Grenzausgleich leichter umsetzbar, da weniger weiter verarbeitet (siehe DK, UK) Name der Präsentation (Master)
2. Handlungsansatz: Weiterentwicklung der Energiesteuer Ökologische Relevanz: • Großer Stoffstrom: Kunststoffe, Erdölförderung und Gefahrenpotentiale Effizienzpotential: • Zahlreiche, nicht-fossile Substitute sind einsetzbar Internationale Vorbilder: • Dänemark besteuert über seine Abfallsteuer auch die nicht-energetische Verwendung: • Ursprüngliche Gewichtsbasierung wurde auf Energiegehalt geändert, um so insbesondere die nicht-energetische Verwendung (Plastik) besser einzubeziehen. • Reiner Biomasse-Abfall, der verbrannt wird, ist ausgenommen. • Sonderabfall, der Kohlenwasserstoffe enthält (Lösungsmittel, Altöl etc. ) wird besteuert. Umsetzbarkeit: • Relativ einfach, da bereits ein Energiesteuergesetz besteht, das derzeit die nicht-energetische Verwendung ausschließt. Name der Präsentation (Master)
3. Handlungsansatz: Weiterentwicklung der Feldes- und Förderabgabe Ökologische Relevanz: • Unklar: die potentielle ökologische Steuerungswirkung müsste noch untersucht werden, Begründung v.a. aus Gerechtigkeitserwägungen heraus Effizienzpotential: • s.o. Internationale Vorbilder: • Viele rohstoffreiche OECD-Länder besteuern den Abbau von Rohstoffen weitaus höher Umsetzbarkeit: • Sehr gut, da Weiterentwicklung einer bestehenden Abgabe • Bundesländer dürften sehr an zusätzlichen Einnahmen interessiert sein Name der Präsentation (Master)
4. Handlungsansatz: Abbau von Subventionen, die ressourcenintensives Produzieren und Konsumieren fördern Beispiel: Reduzierter MwSt.-Satz z.B. für Fleischprodukte Ökologische Relevanz: • Tierhaltung ist weltweit für 18% der Treibhausgasemissionen verantwortlich • Aber auch unter Gesundheitsaspekten ist der Fleischkonsum in Dt. zu hoch Effizienzpotential: • Der ökologische Rucksack eines kg Fleisch beträgt 17 kg, der eines vergleichbar nahrhaften vegetarischen Gerichts nur 3-4 kg Internationale Vorbilder: • Noch keine, aber Dänemark hat eine Fettsteuer eingeführt, die auch in diese Richtung zielt. Umsetzbarkeit: • Ließe sich gut mit der gegenwärtigen Agenda des Abbau umweltschädlicher Subventionen auf EU-Ebene, bzw. mit Diskussion um MwSt-Reform in Deutschland verbinden. Name der Präsentation (Master)
Ökologische Finanzreform „Die grundsätzlichen Einwände gegen eine Verteuerung des Ressourcenverbrauchs sind sicher ernst zu nehmen, aber letztlich nicht durchschlagend.“ Wolfgang Schäuble 1998, in seinem Buch „Und sie bewegt sich doch“ Name der Präsentation (Master) 45
Ökologische Steuerreform in D (1999-2003) Maßnahmen: • Kraftstoffsteuern um 3 Ct/Liter pro Jahr angehoben • Heizstoffsteuern um 2 Ct/Liter einmalig angehoben • Rentenversicherungsbeiträge wurden um insgesamt 1,7%- Punkte abgesenkt (für Arbeitgeber und –nehmer) • Energieintensive Industrien erhielten Ermäßigungen • Umweltfreundliche Technologien wurden gefördert Effekte: • Aufkommensneutrale Umsetzung • 18 Milliarden Euro der steuerlichen Belastung des Faktors Arbeit wurden auf den Faktor Energieverbrauch verlagert • 250.000 zusätzliche Arbeitsplätze wurden geschaffen • CO2-Emissionen wurden um 2-3% gesenkt Name der Präsentation (Master) 46
Finanzielle Effekte Ökofiskalischer Maßnahmen der rot-grünen Bundesregierung 1998-2005 Finanzieller Aufkom- Umgesetzte Maßnahmen 1999-2005 in Mrd. € Impuls men Einkommensteuer / Energiesteuer / Sonstige Min Max 2004: Reduzierung der Eigenheimzulage (Aufkommen nach 8 2,5 Jahren bei voller Jahreswirkung) 2004: Reduzierung der Entfernungspauschale von 40,9 auf 1,1 35 Ct/km 1999-2004: Ökologische Steuerreform 18,0 2005 ggü. 1998: Reduzierung der Kohlesubventionen 2,8 2005: Einführung einer Schwerverkehrsabgabe 3,0 2003: Einführung des Dosenpfands 2,5 4,0 2005: Einführung des EU-weiten Emissionshandel (Angaben 2,5 7,5 für Marktwert der Zertifikate von 5-15 €) Gesamteffekt 5,0 11,5 27,4 Name der Präsentation (Master)
4. Lösungsansätze: Trendwende im Verkehr 190.000 Trendwende bei den CO2-Emissionen im Verkehr durch Einführung der Ökosteuer 1999 185.000 180.000 1000 t Co2-Äquivalente 175.000 170.000 165.000 160.000 155.000 150.000 1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 Name der Präsentation (Master) 48
4. Lösungsansätze: Entkopplung in D seit 1999 130 120 1992 = 100 110 100 90 1992 1999 2007 reales BIP Kraftstoffe Name der Präsentation (Master) 49
4. Lösungsansätze: Erfolge der ÖSR Kraftstoffverbrauch CO2-Ausstoß STEIGT Steuer- und Fahrgäste Öffentlicher Abgabenquote Verkehr Beiträge zur Energieeffizienz Rentenversicherung Neuzulassung Anteil der LKW- 3-5-Liter-Autos Leerkilometer Arbeitsplätze Abhängigkeit von Einsatz energie- fossilen Energien sparender Geräte Nutzung Erneuerbarer SINKT Energien/ Rohstoffe Name der Präsentation (Master) 50
Finanzielle Effekte Ökofiskalischer Maßnahmen der Großen Koalition 2005 - 2009 Maßnahmen Große Koalition 2005-2009 Länger- Aufkom- Aufkom- Einkommensteuer / Energiesteuer fristig men 2009 men 2007 (alle Angaben in Mrd. €) Ab 1.1.2007 Zahlung der Entfernungspauschale erst ab dem 21. Kilometer (2,5) (1,3) (keine Berücksichtigung in der Summe, weil Regelung nach Entscheidung des BVerfG wieder zurückgenommen wurde.) Ab 1.1.2006 Abschaffung der Eigenheimzulage (Volle 5,9 3,0 1,5 Finanzwirkung von 5,9 Mrd. € erst nach acht Jahren) ab 1.1.2007 Quotenregelung mit Vollbesteuerung innerhalb 1,4 1,1 der Quote k.A.; ab 1.8.2006 Teilbesteuerung von Biokraftstoffen für 0,75 0,30 Schätzung Abschaffung der Erdgassteuer bei der Stromerzeugung des Gesamt- -0,076 -0,076 effekts wird Einführung einer Kohlesteuer für Heizzwecke erwartetes 0,023 0,025 Aufkom- Höhere Steuerbegünstigung Öl und Gas Prod. Gewerbe -0,100 -0,100 men 2009 Steuerbefreiung für bestimmte Industrieprozesse ange- -0,069 -0,069 nommen Steuerbegünstigung für Seehafenbetriebe -0,025 -0,025 Neuregelungen bei Steuerbefreiung Schiff- und Luftfahrt -0,032 -0,032 Gesamteffekt 7,7 4,8 2,6 Name der Präsentation (Master)
Finanzielle Effekte Ökofiskalischer Maßnahmen der christlich-liberalen Koalition seit 2009 Umgesetzte Maßnahmen seit 2009 Finanzieller Aufkom- CDU/CSU/FDP in Mrd. € Impuls men Einkommensteuer / Energiesteuer / Sonstige Min Max Abbau Vergünstigungen bei Energie- und Stromsteuer 0,6 1,0 0,8 Kernbrennstoffsteuer 1,3 Luftverkehrsteuer 1,0 Ausweitung LKW-Maut 0,05 0,1 0,1 Gesamteffekt 0,1 0,1 2,4 Name der Präsentation (Master)
Finanzielle Effekte Ökofiskalischer Maßnahmen der Regierungskoalitionen seit 1998 Luftverkehrsteuer 30 Summe: 27,4 Mrd. € 3,6 25 Kernbrenn- stoffsteuer 3,0 20 Eigenheimzulage 2,8 und Entfernungs- pauschale 15 Lkw-Maut Summe: 9,8 Mrd. € 10 18,0 Abbau Kohle- 5,9 subventionen Summe: 5 3,2 Mrd. € 0,3 1,0 1,8 1,3 Energie- 0,1 besteuerung 1,8 0,8 0 Maßnahmen rot-grüne Maßnahmen Große Maßnahmen christlich- Koalition 1999-2005, Koalition 2005-2009, liberale Koalition seit volle Jahreswirkung volle Jahreswirkung 2009, volle Jahreswirkung Name der Präsentation (Master)
Aussichten EuropäischefürUnion ÖFR in Deutschland Parteiübergreifender Konsens, dass fiskalische Maßnahmen für den Umbau der gesamten deutschen Volkswirtschaft und die Umsetzung der Energiewende notwendig sind. Finanzbedarf des Staates wird absehbar kaum zurückgehen Eingangs genannte Steuersubventionen müssen abgeschafft werden, damit die ökologisch-soziale Marktwirtschaft richtig funktionieren kann. Demographischer Wandel (immer weniger junge Erwerbstätige) führt zu einem Rückgang der besteuerbaren Arbeitseinkommen, so dass ohnehin andere Steuerbasen gewählt werden müssen. Nicht wirtschaftlich verträglichen Umweltschutz kann sich immer weniger leisten. Akute Gesundheitsgefahren erfordern aber nach wie vor auch das Ordnungsrecht mit Ver- und Geboten. Deutschland wird weltweit als Vorreiter zur Ökologischen Finanzreform anerkannt. Vorbildfunktion ist zentral, wenn andere folgen sollen. Das eröffnet aber auch Deutschland wieder neue Spielräume Name der Präsentation (Master)
Europäische Union Europäische Union Größtes Hemmnis: Alle fiskalischen Entscheidungen müssen einstimmig erfolgen Trotzdem gab es mehrere EU-Energiesteuer-Richtlinien-Entwürfe: 1991 1. Erfolg: Mindestharmonisierung der Steuersätze auf Mineralöle anlässlich der Realisierung des EU-Binnenmarktes 1992 und 1995 – 2. Fehlschläge 1997 – 2. Erfolg nach sechs Verhandlungsjahren: gültig seit 1.1.2004 11.04.2011, neuer Vorschlag: CO2-/Energiesteuerdifferenzierung, gleiche Besteuerung für gleiche Verwendung, Verhältnis der Mindeststeuerstrukturen muss analog in nationalen Steuersystemen gespiegelt werden. Verabschiedung bis Ende 2012 geplant. Und weil die EU nur sehr langsam voran kommt, haben viele Mitgliedstaaten eigene Maßnahmen ergriffen, z.B.: Skandinavien, Niederlande, Großbritannien, Deutschland, Slowenien, Estland Name der Präsentation (Master)
Europäischer Vergleich der ökologischen Steuern: Deutschland und Österreich sind keine Hochsteuerländer Name der Präsentation (Master) 56
Slovakia 2,7 Greece 2,9 Latvia 5,6 France 5,7 Poland 5,7 149,44493 41,3 40,3 35,8 33,2 30,7 29,1 25,4 21,4 14,9 Germany 6,1 Finland 8,1 Spain 8,6 412,559 403,210 358,450 332,426 306,780 291,475 254,200 213,830 149,445 Czech Republic 9,6 Ireland 10,9 Austria 10,9 Estonia 11,1 Name Slovenia 12,3 unterder United Kingdom 13,2 dem Cyprus 13,5 Malta 14,2 EU-Average 14,9 Portugal 21,4 Präsentation Netherlands 25,4 Romania 29,1 Bulgaria 30,7 (Master) EU-Durchschnitt Deutschland und Österreich liegen deutlich Denmark 33,2 Hungary 35,8 ÖFR-Elemente: Steuern auf leichtes Heizöl in Europa (in €-Cent/Liter) Italy 40,3 Sweden 41,3
Alle EU Mitgliedstaaten haben verschiedene Formen von Ökosteuern Belgium Denmark Finland France Germany Italy Holland Norway Sweden UK Taxes CO2 SO2 NOx Fuels S in fuels Car sales and use Diff. annual car tax Water effluents Waste-end Dangerous waste Aviation noise Tyres Beverage cont. Packaging Bags Pesticides CFCs 1. Große EU-Kreativität! Batteries 2. Viele Wege führen nach Brussels! Light bulbs PVC/phtalates 3. Meist Autonomie von Nachbarn! Lubrication oil Fertilisers 4. Ähnliche Situation in östlichen Paper, board Mitgliedstaaten Solvents Examples from EEA 2005 Raw materials INTRODUCED: 1996 2000 2004 Name der Präsentation (Master)
Positive BIP-Effekte durch ÖSR: bis zu 0,5%-Punkte COMETR-Studie 2007: ÖSR erzielt eine kleine “doppelte Dividende”: Das Bruttoinlandsprodukt steigt um bis zu 0,5% höher als in einem Szenario ohne ÖSR. 0.4% in Deutschland Keine Verlierer Quelle: COMETR 2007 Name der Präsentation (Master)
Ökosteuern reduzieren die Treibhausgasemissionen um 2-6 Prozent gegenüber einem Szenario ohne Ökosteuern –3.3% in Deutschland Name der Präsentation (Master)
Großbritannien • Dienstwagenbesteuerung: Erhöhung der Dienstwagenbesteuerung und Umstellung auf CO2-Basis waren sehr erfolgreich • Luftverkehrsteuer (Air passenger duty – APD): 40-170 britische Pfund für internationale Flüge, je nach Klasse, eingeführt seit 1994, mit mehreren Änderungen und Erhöhungen (zuletzt im November 2009 auf 170 Pfund). • Kfz-Steuer: Seit April 2010 wird jedes neue Fahrzeug nach dem CO2- Ausstoß besteuert, so dass alternative Antriebe ihren Wettbewerbsvorteil auch finanziell ausspielen können. • Abgabe auf Primärbaustoffe: Einführung 1996, um externe Kosten zu internalisieren Name der Präsentation (Master)
Schweden (I) 2009 Klima- und Energiegesetz Ziel: möglichst effizient, daher wenig Ausnahmen Anheben des CO2 –Steuerniveaus für private Haushalte und für Industrien Bessere Koordinierung zwischen Energiebesteuerung und anderen marktwirtschaftlichen Instrumenten wie Emissionshandel Langfristige Planbarkeit und allmähliche Anpassung entsprechend der schwierigen, wirtschaftlichen Zeit: 2011, 2013 and 2015 Name der Präsentation (Master)
Schweden‘s Klima- und Energiegesetz 2009: CO2-Steuer für Haushalte + Industrie erhöht 120 100 80 60 40 20 0 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 Carbon tax (euro/tonne) Carbon tax, industry level (euro/tonne) Name der Präsentation (Master)
Frankreich Fehlschläge in 2000 und in 2010 • 2001: Im Sog der Ökosteuererhöhungen in D sollte eine CO2-Steuer eingeführt werden, aber durch die relativ hohen Ölpreise verhinderten Proteste diesen Schritt. • 2010: Kohlenstoffsteuer von 14 Euro/t CO2 impliziert: Aufschlag auf Kraftstoffe in der Größenordnung von 4 Ct/Liter. Plan wurde zurückgezogen, nachdem Sarkozy Regionalwahlen verloren hatte. Hintergrund: • Plan Grenelle Ecologique / Beliebter Fernsehmoderator Nicolas Hulot verpflichtet alle Präsidentschaftskandidaten vor der Wahl darauf, eine CO2-Steuer einzuführen. • Aufkommen der Energiesteuern/Gesamtabgaben: nur 4,4% • Juli 2007: konservative Regierung von Jacques Chirac führt eine Flugticketabgabe ein: • 3,92 Euro (in der EU), 7,04 Euro (außerhalb der EU) • 1,17 Euro Steuer pro Tonne Fracht Name der Präsentation (Master)
Irland Nach vielen Jahren des Widerstandes wurden im Dezember 2009 eine Kohlenstoffsteuer und eine Flugticket-Steuer eingeführt. Name der Präsentation (Master)
ÖFR in fünf ACP-Entwicklungsstaaten (APC = African-Carribean-Pacific) (Table 2, p. 22) Options for Promoting Environmental Fiscal Reform in EC Development Cooperation Study on behalf of the European Commission (2008- 2010), DG External Relations Team Leader: Kai SCHLEGELMILCH Expert 2: Stefan SPECK Expert 3: Pendo MARO Name der Präsentation (Master)
Derzeitige ÖFR-Elemente in diesen 5 ACP-Staaten (Table 2, p. 22) Barbados Burkina Faso South Africa Uganda Vanuatu Environmental taxes Energy Yes Yes Yes Yes Yes products Transport / Mainly related Mainly related Yes Yes Yes vehicles to to energy/vehicle energy/vehicle fuels fuels Other environ. Yes Yes Yes Yes taxes User charges Yes Yes Yes water sanitation waste Feed-in-tariff Yes Yes (renewable electricity Name der Präsentation (Master)
Schlussfolgerungen zu den ACP-Staaten • Einsatz von ÖFR-Elementen ist weitverbreitet in ACP-Staaten, allerdings große Unterschiede bzgl. Design, Qualität und Quantität • Oftmals kaum Wissen zum ÖFR-Ansatz, eher unbewusster Einsatz • Große Potenziale zur Mobilisierung heimischer Steuerbasen • ÖFR-Elemente sollten aber stets an die nationalen Besonderheiten angepasst werden, denn es gibt keinen ‘Standardansatz oder Allheilmittel’ • Fiskalische Instrumente werden immer attraktiver. Ein IMF Working Paper erwähnte ÖFR-Elemente als ‘the most important recent development that could be suggestive of the direction of future tax policy trends (Norregaard and Khan, 2007, p.7)’ • Zahlungen für Umweltdienstleistungen (Payments for Ecosystem Services (PES) sind zunehmend interessant für ACP-Staaten. • Die Reform von Nutzergebühren für Wasser, Abwasser und Abfall (kostendeckende Gebühren) ist in allen ACP-Staaten erforderlich. Dabei müssen insbesondere soziale Aspekte berücksichtigt werden. Name der Präsentation (Master)
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Initiativen zur Einführung von Ökosteuern in Asien China Vietnam Thailand Indonesien Name der Präsentation (Master)
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! China 2008/9: China Council for International Development on Environment and Development (CCICED) hat – als Teil einer langfristen Strategie zur Steigerung der Energieeffizienz – Ende 2009 die Einführung einer CO2-/Energiesteuer vorgeschlagen. Die Entwicklung des Vorschlags wurde von GTZ (heute GIZ) gefördert. CCICED hat ganz bewusst eine CO2-Steuer und letztlich nicht eine Energiesteuer vorgeschlagen, um einem Grenzsteuerausgleich zuvor zu kommen (Debatte in USA und EU). Im März 2011 verabschiedete der Volksparteikongress den 5-Jahres- Plan (2011-2015), allerdings ohne die Umsetzung der CO2-Steuer- Pläne anzukündigen. Name der Präsentation (Master)
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Vietnam 2004: Premierminister entschiedet, 2011 eine Ökosteuer einzuführen. GTZ hat das vietnamesische Finanzministerium bei der Entwicklung des Gesetzesentwurfs unterstützt (2008-2010). Am 15. November 2010 wurde dieser von der Nationalversammlung mit 98,7% beschlossen (Durchschnitt sonst 85-90%). In 2011 wurden die konkreten Umsetzungstexte formuliert und im Sommer verabschiedet. Steuerbasen: Energie (einschließlich Schiffsdiesel und Flugbenzin), Plastiktüten, Pestizide. Keine Ausnahmen für die Industrie. GTZ (GIZ) hat diesen Prozess unterstützt. Der schnelle und erfolgreiche Prozess hat Vietnam inspiriert, ab 2012 auch eine Kfz-Steuer einzuführen. Name der Präsentation (Master)
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Thailand Angestoßen durch die Klima- und Umweltpolitik ist ein Rahmengesetz zu ökonomischen Instrumenten auf den Weg gebracht worden. In 2011 wird an der konkreten Umsetzung gearbeitet: Festlegung der Ökosteuerarten und der –sätze und sonstigen Ausgestaltung. GTZ-EFR-Training wurde für Umweltministerium im November 2010 sehr erfolgreich durchgeführt. Bangkok könnte ein Kristallisationspunkt für eine Plattform wie „Green Budget Asia“ werden, da hier auch die sehr aktive UNESCAP sitzt. Name der Präsentation (Master)
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Indonesien Der Präsident hat festgelegt, dass eine Green Economy eingeführt werden soll. Ein ganz zentrales Instrument dazu ist eine Ökologische Finanzreform. Das Umweltministerium ist daher dabei ein Rahmengesetz zu ökonomischen Instrumenten auf den Weg zu bringen. Danida (dänische Entwicklungshilfeorganisation) und GIZ beraten das Umweltministerium und das Planungsministerium bei der Ausgestaltung und Umsetzung. Name der Präsentation (Master)
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Abbau umweltschädlicher Subventionen Meist Abbau von Steuervergünstigungen, seltener werden Finanzhilfen (direkte Ausgaben) reduziert. Jedoch oftmals ungeschickte politische Einfädelung: Spritpreiserhöhungen in Bolivien und Iran Ende 2010 wurden kurz darauf aufgrund von Protesten zurück genommen. Handels- und umweltpolitisch positiv zu beurteilen, bedürfen teils aber einer sozialen Flankierung und sollten insbesondere schrittweise eingeführt werden. Name der Präsentation (Master)
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Schlussfolgerungen Energiebesteuerung ist und bleibt der Kern einer ÖFR Nach Europa kommt jetzt Asien als Region mit ÖFR-Elementen dazu: Indonesien und Thailand am Anfang, China und insbesondere Vietnam sind schon deutlich weiter. In nächsten Jahren werden eher Steuerkonzepte als Emissionshandelskonzepte umgesetzt. Da andere Regionen mitziehen, kann Europa wettbewerbsmotivierte Steuerermäßigungen für Industrie mittelfristig reduzieren. Stockender Klimaprozess erhöht globale Chancen für ÖFR im Verhältnis zu Emissionshandelssystemen Name der Präsentation (Master)
Nachhaltig aus der Krise Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit ! Kai Schlegelmilch Diplom-Volkswirt, Bankkaufmann Kai.Schlegelmilch@foes.de Weitere Informationen: www.foes.de Name der Präsentation (Master) 76
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