Die Menagerie ist im Eimer. Tierknochenfragmente aus einer Urnenbestattung der Römischen Kaiserzeit in Dörverden
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K N O C H E N A R B E I T Hans Christian Küchelmann • Diplom - Biologe Archäozoologie • Taphonomie • Worked Bone Speicherhof 4 D - 28 217 Bremen Tel.: 0421 - 61 99 177 Fax: 0421 - 37 83 540 info@knochenarbeit.de www.knochenarbeit.de Die Menagerie ist im Eimer. Tierknochenfragmente aus einer Urnenbestattung der Römischen Kaiserzeit in Dörverden Bremen, 17. 6. 2021
Die Menagerie ist im Eimer. Tierknochenfragmente aus einer Urnenbestattung der Römischen Kaiserzeit in Dörverden 1. Einleitung 2 2. Archäozoologische und taphonomische Untersuchung 2 3. Ergebnisse 3 3.1 Unbearbeitete Knochen von Säugetieren 4 3.2 Artefakte aus Geweih und Elfenbein 4 4. Diskussion 9 5. Zusammenfassung 11 6. Literatur 12 7. Anhang: Datentabelle 14 1
1. Einleitung Am 12 August 2020 wurde auf einem Spargelfeld in der Gemeinde Dörverden durch einen Sondengänger der Rest eines mit Leichenbrand gefüllten Hemmoorer Eimers des 2.-3. Jahrhun- derts n. Chr. vom Typ 58 nach Eggers (1951) gefunden. Die durch den Sondengänger informier- te Kreisarchäologie Verden konnte den Fund am 15. September im Block bergen. Durch den Tiefpflug des Spargelbauern wurde der Eimer stark beschädigt, lediglich der Fuß und ca. ein Drittel des Aufgehenden sind erhalten (Abb. 1a). Die gemarkungsübergreifende Fundstelle war bis dato nicht bekannt und erhielt bei der Kreis- archäologie Verden die Fundstellennummer Dörverden 62 / Barme 29. Anschließende Prospek- tionen erbrachten zahlreiche kaiserzeitliche Keramikscherben sowie zwei Fibeln und zwei Rie- menzungen der älteren Römischen Kaiserzeit (1. Jahrhundert n. Chr.). Geomagnetische Unter- suchungen durch das Niedersächsische Institut für historische Küstenforschung Wilhelmshaven lassen auf eine zweiphasige Fundstelle schließen, die eine Siedlung der älteren Römischen Kai- serzeit und ein Gräberfeld der jüngeren Römischen Kaiserzeit umfasst. Der im Gefäß verbliebene, fest verbackene Leichenbrand wurde im Labor der Kreisarchäo- logie Verden durch Bernd Steffens sorgfältig freigelegt. Der Leichenbrand (892,5 g) wurde durch Peter Caselitz untersucht, der ihn einem erwachsenen Individuum zuordnen konnte. Eine Geschlechtsbestimmung war nicht möglich1. Inmitten des Leichenbrands fanden sich Reste eini- ger Beigaben, darunter Kügelchen aus zerschmolzenem Silber und Buntmetall, Tierknochen und Artefakte aus Geweih und Elfenbein2. Die Tierknochen und die Artefakte aus tierischen Mate- rialien werden mit diesem Bericht vorgestellt. a b Abb. 1: Fundstelle Dörverden 62 / Barme 29, Befund 1; a) Hemmoorer Eimer in situ; b) Spielstein (Fundnr. 6, Inv.-Nr. 20/2/22, Knochennr. 16) im Leichenbrand in situ. Fotos: Bernd Steffens, Kreisarchäologie Verden. 2. Archäozoologische und taphonomische Untersuchung Die vergleichend morphologische Bestimmung der Tierknochen wurde mit Hilfe der osteolo- gischen Referenzsammlung des Autors (KnA) durchgeführt. Ermittelt wurden für jeden Fund, sofern möglich, die Primärdaten für Tierart, Skelettelement, Körperseite, Knochenteil, Alterssta dium und Geschlecht. Jeder Fund wurde mit einer Laborwaage auf 0,1 g genau gewogen. Alle Funde wurden auf die taphonomischen Kriterien allgemeiner Erhaltungszustand, Verwitterung, Tierbiss-, Werkzeug- und Feuerspuren sowie auf Anomalien und Pathologien untersucht. Alle Daten wurden in einer Datenbank gespeichert (s. Tab. 2), wobei jeder Fund eine Knochennum- mer erhielt, auf die im Folgenden bei der Beschreibung einzelner Funde Bezug genommen wird. Die Bezeichnung anatomischer Begriffe folgt der Nomenklatur von Nickel et al. (1992). 1 Peter Caselitz, persönliche Mitteilung 29. 3. 2021. 2 Alle archäologischen Daten in der Einleitung von Jutta Precht, persönliche Mitteilungen 7.-8. und 16. 10. 2020, 17. 2., 15. 3. und 7. 4. 2021. 2
3. Ergebnisse Zur Untersuchung vorgelegt wurden 100 Knochenfragmente mit einem Gesamtgewicht von 46,5 g. Mit einer Ausnahme waren alle Knochen kalziniert und zwar in der Verbrennungsstufe V nach Wahl (1982, 21, Tab. 1) und Shipman et al. (1984). Das heißt, die Knochen sind versin- tert, hart (Härtestufe 4 nach Mohs), altweiß (10YR 8-9/2 nach Rock-Color Chart), haben einen hellen Klang und weisen zahlreiche Hitzespannungsrisse und Verformungen auf. Nach Wahl (1982, 20-21) setzt dieser Verbrennungszustand Temperaturen von mindestens 800 °C für min- destens zwei Stunden voraus. Da sich jedoch auch geschmolzenes Silber und Buntmetall im Leichenbrand befand, muss die Verbrennungstemperatur bei mindestens 950-1000 °C gelegen haben. 32 Fragmente (14,8 g) ließen keine Bestimmung über die Klasse der Säugetiere (Mammalia) hinaus zu. Es sind kleine und kleinste Fragmente mit einer Länge von 4-28 mm und einem Durchschnittsgewicht von 0,5 g. Der Knochengewebestruktur (großvolumige Haverssche Kanä- le) nach zu urteilen, handelt es sich hierbei wahrscheinlich um menschliche Knochenreste, jedoch keine mit diagnostischen Merkmalen, die eine morphologische Zuordnung zu einem Skelettelement erlauben würden. Trotz der weitgehenden Zerstörung des Befundes und der geringen Menge der untersuchten Funde ließen sich vier verschiedene Tierarten im Fundmaterial belegen. Das Artenspektrum ist in Tabelle 1 wiedergegeben. Die überwiegende Zahl der bestimmbaren Funde umfasst Frag- mente von Artefakten aus Geweih und Elfenbein. Auf diese wird in Kapitel 3.2 näher einge- gangen. Tab. 1: Fundstelle Dörverden 62 / Barme 29, Befund 1, Hemmoorer Eimer, Artenspektrum Dörverden 62, Befund 1, Hemmoorer Eimer • Kreisarchäologie Verden Knochen- relative Anzahl (%) relatives Gewicht (%) Tierart zahl bez. auf KNZ bez. auf NISP Gewicht bez. auf KNZ bez. auf NISP Haussäugetiere Mammalia Hausschwein Sus domesticus 1 1,00 1,47 0,4 0,86 1,26 Pferd Equus caballus 1 1,00 1,47 6,7 14,41 21,14 2 2,00 2,94 7,1 15,27 22,40 Wildsäugetiere Mammalia Rothirsch Cervus elaphus 12 12,00 17,65 7,3 15,70 23,03 Elefanten Proboscidea 54 54,00 79,41 17,3 37,20 54,57 66 66,00 97,06 24,6 52,90 77,60 Zwischensumme 68 68,00 100,00 31,7 68,17 100,00 Säugetiere unbestimmt Säugetiere Mammalia 32 32,00 14,8 31,83 32 32,00 14,8 31,83 Zwischensumme 32 32,00 14,8 31,83 gesamt Säugetiere 100 100,00 100,00 46,5 100,00 100,00 Zahl bestimmte Knochen (NISP) 68 100,0 31,7 100,0 Knochenzahl gesamt (KNZ) 100 100,0 46,5 100,0 3
3.1 Unbearbeitete Knochen von Säugetieren Lediglich zwei Knochen erlauben eine morphologische Artbestimmung. Bei Knochen 3 han- delt es sich um das distale Ende eines Wadenbeins (Fibula) eines Hausschweins (Sus domesti- cus), wahrscheinlich von der linken Körperseite (Abb. 2a)3. Die Epiphyse ist unverwachsen, das Schwein war somit laut Habermehl (1985, 150) jünger als 2,5 Jahre. Der zweite eindeutig bestimmbare Knochen ist ein vollständiges Sesambein (Os sesamoidea proximalis) aus dem Hinterfuß eines Pferdes (Equus caballus), wahrscheinlich das rechte mediale Sesama (Abb. 2b)4. Dieser Knochen fällt in mehrfacher Hinsicht aus dem Rahmen des übrigen Fundmaterials. Zunächst ist er der einzige Knochen, der nicht kalziniert ist. Seine Grundfarbe ist mittel-gelblich braun (10YR 5/4), eine typische Knochenfarbe nach längerer Bodenlagerung. Drei Stellen weisen punktuell Anzeichen von Verkohlung in Form dunkelbrauner bis fast schwar- zer Verfärbungen (10YR 2/2) auf. Die Verkohlung betrifft die Basis und die proximale Spitze der Gelenkfläche (Facies articularis) sowie die plantare Spitze des Sesama. Nach Wahl (1985, 21, Tab. 1) entsteht diese Verbrennungsstufe bei Temperaturen zwischen 300 und 400 °C. Das Sesambein kann somit nicht denselben Verbrennungsbedingungen ausgesetzt gewesen sein wie die übrigen Knochen. Die Verteilung der Brandspuren auf drei äußere Bereiche des Knochens ist zudem ungewöhnlich und ihre Entstehung ist schwer nachvollziehbar. Am Knochen sind kei- ne Werkzeugspuren erkennbar, die auf eine Bearbeitung als Artefakt hindeuten würden. Auch Benutzungsspuren, wie sie beispielsweise durch häufiges Anfassen in Form einer Politur entste- hen können, weist der Knochen nicht auf. a b Abb. 2: a) Hausschwein (Sus domesticus), Fibula, medial; unten Dörverden, Knochennr. 3; oben frühneuzeitliche Fibula aus der Grabung Bremen, 253-Altstadt, Am Wall (KnA 728.18); b) Pferd (Equus caballus), Os sesamoidea proximalis, abaxial; links Dörverden, Knochennr. 5; rechts Referenz KnA 878.11. Fotos: a Sandra Leithäuser, b Frank Scheffka. 3.2 Artefakte aus Geweih und Elfenbein Insgesamt 66 Funde (24,6 g) stammen von Artefakten. Bereits bei der Ausgrabung der Urne im Labor fiel in Planum 3 ein Spielstein auf (Abb. 1b). Es handelt sich um eine auf der Unter- seite flache und auf der Oberseite leicht gewölbte Scheibe mit einem Durchmesser von 19,6 x 19,9 mm, einer Höhe von 6,2 mm und einem Gewicht von 3,0 g (Abb. 3a-b). In der Mitte der Unterseite befinden sich zwei Bohrungen mit einem Durchmesser von 2,5 mm. Der Abstand zwischen den Bohrungen beträgt ebenfalls 2,5 mm. Eine weitere kleinere und weniger tie- fe Bohrung (Durchmesser 0,9 mm) befindet sich zwischen den beiden größeren Bohrungen. Hierbei handelt es sich wahrscheinlich um eine Spur der Zentrierspitze für die Befestigung des Werkstücks in der Drehbank5. Am Rand der Unterseite ist eine kreisförmige 0,4 mm breite Zier- 3 Aufgrund der hohen antomischen Variabilität der distalen Fibula ist die Seitenbestimmung unsicher. 4 Siehe Nickel et al. (1992, 96, Abb. 141-142.b). 5 Siehe hierzu Deschler-Erb (1991, 151), Gostencnik (2005, 336), Jung (2013, 101) und Mikler (1997, 28). 4
rille eingedrechselt, die jedoch nur (noch) an zwei Stellen auf einer Länge von 10,1 mm und 3,8 mm (Sehnenlänge) erkennbar ist. Der Rest der Rille könnte durch häufige Verwendung des Spielsteins abgenutzt sein (siehe Mikler 1997, 29). Die Materialbestimmung gestaltete sich auf- grund der starken Überarbeitung schwierig. Die Anwesenheit von Haversschen Kanälen schließt Elfenbein aus. In Frage kommen Knochen und Geweih. Andeutungen einer feinporigen, porö- sen Struktur auf der Unterseite des Spielsteins und verästelte Blutgefäßsysteme sprechen nach den Kriterien von Deschler-Erb (1991, 27-55) eher für Geweih. a b c Abb. 3: a-b) Spielstein, Dörverden, Fundnr. 6, Inv.-Nr. 20/2/22, Knochennr. 16; a) von oben; b) von unten; c) zentral durchbohrte Geweihscheibe aus Brinkumer Urne, Focke-Museum, Inv. Nr. FM 1507. Fotos: a, b Frank Scheffka, c Hans Christian Küchelmann. Weitere 11 Fragmente (4,3 g) ließen sich anhand von Resten feinporiger Spongiosa eindeu- tig als Geweih identifizieren. Bei zwei Fragmenten (1 und 12) ist soviel Spongiosa vorhanden, dass der graduelle Übergang von Compacta zu Spongiosa mit denen verschiedener Hirscharten verglichen werden konnte. Die relativ schmale Übergangszone von feinporiger zu grobporiger Spongiosa entspricht in beiden Fällen dem Muster des Rothirschs (Cervus elaphus). Knochennr. 1 stammt aus dem Bereich einer Sprossspitze. Die äußere Oberfläche ist glatt und poliert, jedoch lässt sich hier nicht entscheiden, ob es sich um ein Artefakt oder um natürliche Politur handelt. Geweihfragment 12 besitzt eine angeschrägte Fase, ließ sich aber keinem der anderen Artefakte zuordnen. Neun Geweihfragmente lassen sich wahrscheinlich einem Dreilagenkamm zuordnen (Abb. 4a)6. Sieben dieser Fragmente gehören vermutlich zu den Deckplatten. Sie sind 1,2-1,5 mm dick und fünf sind verziert. Es lassen sich Punktkreise, gestrichelte und einfache Linien unterscheiden: • Ein Fragment besitzt einen Punkt mit drei konzentrischen Kreisen mit Durchmessern von 2,5, 5,6 und 8,6 mm. Um diesen ist ein Ring aus kleinen einfachen Punktkreisen mit Durchmessern von 1,7 mm angeordnet, von denen noch sieben erhalten sind. Ursprünglich dürfte der Ring aus elf kleinen Punktkreisen bestanden haben. • Drei Fragmente, darunter das Fragment mit den Punktkreisen, zeigen eine Verzierung mit einer doppelten gestrichelten Linie. Die Einzellinien haben eine Breite von 0,5 mm, die Doppel- linie ist 1,6 mm breit. Die Platten werden zum Rand hin dünner, der in drei Fällen erhalten ist. Auf zwei Fragmenten verläuft die Doppellinie direkt am Rand, in einem Fall mit 5 mm Abstand zum Rand. • Auf zwei Fragmenten ist eine einfache Linie von 0,4 mm Breite erkennbar, die in einem Fall in ca. 3 mm Abstand vom ebenfalls angefasten Rand verläuft. In den Deckplattenfragmenten sind insgesamt acht Nietlöcher erhalten, bei dreien ließ sich noch der Durchmesser von 2,1-2,3 mm bestimmen. Zwei erhaltene Bronzenieten besitzen Durchmes- 6 Insgesamt 14 Fragmente konnten an passgenauen Bruchstellen zu neun Teilen zusammengefügt werden. Das größte Fragment ist 21,6 x 20,3 mm groß. 5
ser von 2,0-2,3 mm und eine Länge von 7,9 mm. Eines der Fragmente mit Doppellinie besitzt auf der unverzierten Innenseite den Ansatz einer weiteren Bohrung mit einem Durchmesser von 2,3 mm, wobei hier der Bohrer offensichtlich zweimal angesetzt wurde. Zwei Fragmente gehören zur Mittellage des Kammes. Sie sind 2,5-2,6 mm dick. Es sind drei Nietlöcher mit Durchmessern von 1,0 und 2,3 mm erhalten, in einem befindet sich noch eine Niete in situ. Beide Mittellagenteile besitzen an einer Seite eine konkave Kante, die vermutlich an der Außenseite des Kammes lag. Keines der beiden Mittellagenteile zeigt Reste der Kamm- zinken, jedoch besitzt das annähernd dreieckige Stück mit der Niete zwei gerade, parallele Kan- ten, die möglicherweise auf eine Breite der Zinkenplatten von 11-12 mm schließen lassen. Den verbliebenen Resten nach zu urteilen, handelt es sich um einen einreihigen Dreilagenkamm mit einer dreieckigen Grundform. Gehen wir von einer annähernd symmetrischen Verzierung aus, so entsteht zwischen den vorhandenen Dekorelementen ein nicht auflösbarer Widerspruch. Das größte Fragment mit den Punktkreisen besitzt an einer Seite dicht am geraden Rand eine gestrichelte Doppellinie. An der gegenüberliegenden Bruchkante ist ein Rest einer weiteren gestrichelten Linie erkennbar, die in einem Winkel von ca. 27° zur Doppellinie verläuft. Zwei weitere Fragmente besitzen Doppellinien, in einem Fall verläuft diese ebenfalls dicht am Rand, im anderen Fall mit ca. 5 mm Abstand vom Rand. Versucht man das Muster zu vervollständi- gen, so scheint die Doppellinie die gesamte Fläche der Griffplatte zu umrahmen, wobei sie an den beiden oberen Seiten des Dreiecks eng am Rand verläuft und an der unteren, zu den Zin- ken weisenden Seite, mit einem Abstand von 5 mm zum Rand. Rechts von der Spitze des Drei- ecks könnte sich im Falle eines symmetrischen Dekors eine weitere Punktkreisgruppe befunden haben. Sollte diese Rekonstruktion zutreffen, so wäre auf der Deckplatte für die auf zwei Frag- menten vorhandene einfache Linie kein Platz mehr. Eine mögliche Erklärung hierfür wäre, dass die beiden Seiten des Kammes unterschiedliche Dekorationsmuster aufwiesen. Die Rückseite wäre dann nur mit einer einfachen umlaufenden Linie verziert gewesen. Die beiden Fragmente mit einfacher Linie und die beiden unverzierten Fragmente könnten jedoch auch zu einem wei- teren Objekt gehören. Für eine Zugehörigkeit aller Fragmente zu einem Kamm spricht jedoch, dass sie aus demselben Material gefertigt wurden, dieselbe Dicke und Nietlöcher derselben Grö- ße haben. a b Abb. 4: a) Einreihiger Dreilagenkamm aus Geweih, Dörverden, Fundnr. 6, Inv.-Nr. 20/2/22/1, Knochennr. 17; b) Dreilagenkamm aus Bentumersiel, Fläche 3, Befund 55. Fotos: a Frank Scheffka, b Hans Christian Küchelmann. 54 Fragmente (17,3 g) ließen sich anhand ihrer typischen lamellenartigen Gewebestruktur als Elefantenelfenbein identifizieren. Die Elefantenart lässt sich morphologisch jedoch nicht ermit- teln. Zwölf Elfenbeinfragmente zeigen Bearbeitungsspuren in Form von Fasen oder eingeschnit- tenen Verzierungen. Das größte dieser Fragmente (Nr. 11, 22,1 x 23,7 mm) stammt von einem 6
zylindrischen Artefakt mit zwei bearbeiteten Abschlusskanten (Abb. 5a oben links). Eine Kante ist im rechten Winkel zum Zylinder plan zugerichtet, es könnte sich um die Standfläche han- deln. Die Wandung ist an dieser Stelle noch 6,2 mm dick, der Durchmesser des Zylinders lässt sich auf ca. 40 mm rekonstruieren. Der gegenüberliegende, schräg angefaste (obere?) Rand belegt eine Höhe des Zylinders von ca. 24 mm. Ca. 7 mm vom unteren Rand entfernt befin- det sich eine 1,2 mm breite, umlaufende Doppellinie. Ein weiteres Fragment (18) stammt eben- falls aus der Wandung eines Zylinders (Abb. 5a oben rechts), ist aber dünner (erhaltene Dicke 2,1 mm) und scheint einen kleineren Durchmesser besessen zu haben (ca. 30 mm)7. Das Arte- fakt besitzt ebenfalls eine gerade Abschlusskante. Im Abstand von 3,2 und 7,6 mm davon lau- fen zwei ca. 1,5 mm breite Doppellinien. Maße und Dekor der beiden Zylinder stimmen nicht überein, sodass es sich wohl um zwei Objekte handelt. Zwei von fünf vermutlich zusammenge- hörenden Fragmenten (19) eines möglicherweise ebenfalls zylindrischen dritten Objekts besit- zen vier parallele Linien in einer schräg angefasten Kante (Abb. 5a unten). Ein Artefakt (14) hat eine rechteckige Form (15,5 x 27,5 mm), ist in der Mitte 4,6 mm dick und besitzt zwei zu einer scharfen Kante zulaufende Schmalseiten (Abb. 5c oben links und unten). Auffällig ist ein dun- kel abgesetzter kreisförmiger Rand auf diesem Objekt, vielleicht Reste verbrannten Gefäßinhalts (Abb. 5c oben links)? Ähnlich bearbeitete Kanten besitzen Knochennr. 20 und vier Fragmente aus Knochennr. 4 (Abb. 5c oben Mitte und rechts). Diese sechs Fragmente könnten evtl. von einem Objekt stammen. Die verbleibenden zwei Fragmente (21) weisen lediglich Reste einer Fase auf. Nimmt man alle Informationen aus Form, Größe und Dekor zusammen, könnte es sich um mindestens vier Elfenbeinobjekte gehandelt haben (Tab. 1). Tab. 1: Artefakte. Knochennr. / Artefakt, Interpretation Rohmaterial Anzahl Abbildung Fundnr. Fragmente 16 / 6 Spielstein Geweih 1 1b, 3a-b 17 / 8 Dreilagenkamm Geweih 9 4a 1/– Sprossspitze Rothirschgeweih 1 12 / 5 Fragment mit Fase Rothirschgeweih 1 11 / 5 Zylinder mit Doppellinie, Pyxis? Elfenbein 1 5a oben links 18 / 5 Zylinder mit zwei Doppellinien, Pyxis? Elfenbein 1 5a oben rechts 19 / 5 Zylinder??? mit vier Linien Elfenbein 2 5a unten 14 (+20+4) / Fragment mit zwei doppelten Fasen, Kästchenfragment? Elfenbein 6 5c 6 (+5) 21 / 5 Fragmente mit einer Fase Elfenbein 2 10 / 5 Fragmente ohne erkenbare Bearbeitungsspuren Elfenbein 36 5b, d 15 / 6 Fragmente ohne erkenbare Bearbeitungsspuren Elfenbein 2 4/– Fragmente ohne erkenbare Bearbeitungsspuren Elfenbein 4 Summe 66 Aus taphonomischer Sicht erwähnenswert ist, dass die Elfenbeinfragmente außer den auch an Knochen zu beobachtenden Hitzespannungsrissen und der Versinterung weitere Veränderungen zeigen, die offensichtlich ebenfalls durch Hitzeeinwirkung verursacht wurden. Außer den typi- schen muscheligen Bruchmustern weist das Elfenbein eine breitere Farbpalette auf. Neben alt- weißen (10YR 6-8/2) kommen graue Bereiche (5Y 4-6/1, 5GY 4/1) vor. Ferner besitzen zahlrei- che Elfenbeinfragmente punktuell aufgewölbte Oberflächen (Abb. 5b, d). In einigen Fällen sind diese Wöbungen aufgebrochen und zeigen, dass sich innerhalb des Elfenbeingewebes Gase oder Flüssigkeiten gebildet haben müssen, die sich durch die Hitze ausgedehnt und blasige 7 Aufgrund der starken Verformung durch die Hitze ist bei der Einschätzung der Zylinderdurchmesser jedoch Vor- sicht geboten. 7
Auftreibungen hervorgerufen haben (Abb. 5d). Die Hitze scheint hier zu einer plastischen Ver- formung des Elfenbeins geführt zu haben. Eine solche Veränderung bei der Verbrennung von Elfenbein ist meines Wissens bis dato noch nicht beschrieben worden. Eine Literaturrecherche zur Taphonomie von Verbrennungsprozessen an Knochen und Zähnen ergab keine Hinweise auf ähnliche Beobachtungen8. a b c d Abb. 5: Elfenbeinfragmente, a) Fragmente zweier oder dreier zylindrischer Objekte; Fundnr. 5, Inv.-Nr. 20/2/22, oben links Knochennr. 11, oben rechts 18, unten 19; b) kleine Elfenbeinfragmente mit Spuren starker Hitzeeinwirkung und zum Teil blasig aufgewölbten Oberflächen (oben), Fundnr. 5, Inv.-Nr. 20/2/22, Knochennr. 10; c) links und unten in Seitenansicht: Fragment eines recheckigen Objekts, Fundnr. 6, Inv.-Nr. 20/2/22/1, Knochennr. 14; Mitte und rechts: fünf Fragmente, die möglicherweise zum selben Objekt gehören, Knochnnr. 20 und 4 (4 Fragmente); d) Detailansicht aufgebrochener Blasen an den Elfenbeinfragmenten in Abb. b (obere Reihe), Knochennr. 10. Fotos: Frank Scheffka. 8 Siehe hierzu beispielsweise Buikstra & Swegle (1989), Nicholson (1993) und Shipman et al. (1984). Alle Arbeiten berichten detailliert über Veränderungen der Farbe, Kristallstruktur, Oberflächenmikromorphologie und Schrumpfung. Vergleichbare blasenartige Auftreibungen wurden jedoch in keinem Fall beobachtet. Auch der aktuelle Atlas tapho- nomischer Spuren von Fernandez-Jalvo & Andrews (2016) enthält keine Hinweise auf derartige Veränderungen. Her- mann (1977, 8) beschreibt eine „Knochenschmelze“ bei Temperaturen von ca. 1620 °C, macht aber keine Angaben, wie ein solcher Zustand aussieht. Eine Abbildung bei Ludowici (2019, 73) lässt auf einigen der abgebildeten Frag- mente aus einem Leichenbrand ähnliche Wölbungen erkennen. Möglicherweise handelt es sich hierbei ebenfalls um Elfenbein. 8
4. Diskussion Um Reste einer Speisebeigabe dürfte es sich bei der Schweinefibula (3) handeln, in diesem Fall um Teile eines Eisbeins. Speisebeigaben sind in kaiserzeitlichen Brandbestattungen nicht selten. In deutschen Fundstellen wurden Schwein, Schaf oder Ziege, Rind, Hirsch und Geflügel nach- gewiesen, wobei das Schwein am häufigsten vertreten ist9. Als lokale Vergleiche hervorzuheben sind hier die Speisebeigaben von Schaf oder Ziege und Huhn aus dem Gräberfeld Hemmoor II, die ebenfalls in Hemmoorer Eimern deponiert wurden.10 Beispiele von unbearbeiteten Pferdeknochen aus Brandgräbern sind mir derzeit ebensowenig bekannt wie andere Belege für Pferdefleisch als Speisebeigabe. Zudem stammt das Sesam- bein aus dem Fuß des Pferdes, an dem sich so gut wie kein Fleisch befindet. Eine Speisebeiga- be erscheint damit unwahrscheinlich. Denkbar wäre die Verwendung des kleinen Knochens als Spielstein, jedoch lässt sich dies nicht belegen. Prinzipiell kann jedes Objekt, dass in eine Hand passt, wie z. B. Nüsse, Steinchen, etc., als Spielobjekt verwendet werden. Einen Beweis hierfür gibt es jedoch erst, wenn zusätzliche Indizien wie Bearbeitungs- oder Benutzungsspuren oder der Fundkontext Hinweise auf eine Verwendung als Spielstein möglich erscheinen lassen. Im vorliegenden Fall kann hier nur der, im Gegensatz zum Sesambein kalzinierte Spielstein (16) als Hinweis gewertet werden – insgesamt eine dünne Beweislage. Spielsteine für Brettspiele sind keine seltenen Funde in kaiserzeitlichen Kontexten. Die Funde außerhalb des provinzialrömischen Gebietes wurden von Krüger (1982) zusammengestellt. Dem vorliegenden Fund am nächsten kommen dabei zwei Spielsteine mit zwei Punkten oder Boh- rungen aus dem Grab 713 in Westerwanna11 und aus Grab 410 in Sörup12. Ebenfalls um kon- vexe Scheiben handelt es sich bei sechs Spielsteinen aus Issendorf, von denen einer zwei Boh- rungen an der Unterseite aufweist.13 Im Gräberfeld Hemmoor II befanden sich insgesamt 21 „Knochenscheiben mit konvexer Oberfläche“, die als Spielsteine interpretiert werden14. Auch aus Gudendorf liegt ein Spielstein ähnlicher Form vor15.Ein weiterer lokaler Fund, der als Ver- gleich in Betracht gezogen werden könnte, ist eine eine ca. 30 mm große zentral durchbohr- te Scheibe aus Geweih, die 1906 in einer „Urne mit Knochenresten“ in Brinkum „Im Dorfe“ gefunden wurde und sich in der Sammlung des Focke-Museums befindet (Abb. 3b; Inv.-Nr. FM 1507). Funde vergleichbarer Spielsteine aus provinzialrömischen Gebieten, sogenannte Tesserae, liegen aus verschiedenen römischen Fundorten vor. In Augst stellen sie mit 1.076 Funden den zweithäufigsten Artefakttyp dar16. Fast alle Augster Tesserae (73,4 %) sind aus Knochen herge- stellt und meist gedrechselt, nur bei 0,6 % ließ sich Geweih als Rohmaterial belegen. Die meis- ten dieser Spielsteine besitzen einfache Verzierungen in Form von eingeritzten Linien oder (kon- zentrischen) Kreisen. Es gibt jedoch auch Exemplare mit Bohrungen, darunter 19 Funde mit drei oder fünf, jedoch keinen mit zwei Bohrungen17. Zahlreiche weitere römische Tesserae liegen unter anderem aus Bad Wimpfen, Magdalensberg, Mainz, Nida-Heddernheim, Niederbieber, Xanten und Zugmantel vor18. 9 Siehe hierzu u. a. Brüggler et al. (2015, 128-135), Ewersen (2003), Hensen (2009), Kühl (1984, 211, 214, 218, fig. 4), Kunter (1994) und Schmid (1973). 10 Ewersen (2003). 11 Krüger (1982, 235, 319, Abb. 40.9), Zimmer-Linnfeld (1960, 35). 12 Krüger (1982, 236, 317, Abb. 41.17). 13 Gräber 238 und 243, Janssen (1972, 58, Tafel 40.238b, 42.243e). 14 Eimer 5, 7, 9 und 10; Ewersen (2003, 5, Tab. 1); Waller (1959, 12, Tafel 6f, 7b, 10m, 11d). 15 Waller (1959, Tafel 34.27d-e). 16 Deschler-Erb (1991, 147-153, 376-379, Tafel 24-27, Kat.-Nr. 892-1967). 17 Deschler-Erb (1991, 147-153, 379, Tafel 27, Kat.-Nr. 1886-1890). 18 Tesserae aus römischen Fundstellen: Bad Wimpfen: n = 37, Frey (1991, 181-182, Abb. 58-61) und Schallmeyer (1996, 73, Abb. 2), darunter ein Stein mit fünf Durchbohrungen (Frey 1991, 181, Abb. 58). Magdalensberg: Gos- tencnik (2005, 169-189, 478-483, Tafel 36-39), darunter ein Stein mit zwei Bohrungen (Gostencnik 2005, 480-481, Tafel 38/13). Mainz: n = 89, Mikler (1997, 28-30, 127-130, Tafel 18-20), darunter ein Stein mit fünf Durchbohrun- 9
Form und Dekor des Kammes fügen sich gut in das Bild anderer kaiserzeitlicher Kämme lokaler Provenienz. Typologisch gehört der Kamm in die Gruppe 1a nach Ashby (2007, 2; 2010, 3), das heißt zu einem einreihigen, dreilagigen, dreieckigen, oft reich verzierten Typ von 50-100 mm Breite, der von der römischen Kaiserzeit bis in das 6. Jahrhundert vorkommt. Nach Keller han- delt es sich um einen „Knochenkamm mit dreieckiger Griffplatte“ (Typ 28c), ein Leitfund der zweiten Hälfte des 4. Jahrhunderts in Südwestdeutschland19. Roes (1963, 10) datiert friesische Funde diesen Typs in das 4.-5. Jahrhundert. Ein lokaler vergleichbarer Fund ist ein Kamm aus einem Brandgrab des 4. Jahrhunderts in Bentumersiel (Abb. 4b), dessen Breite sich auf 80-100 mm rekonstruieren lässt. Auch dieser Kamm besitzt eine randliche Zinkenplatte mit „konka- ver Außenbahn“20. Weitere lokale Funde von dreieckigen Kämmen stammen aus Gudendorf21 und Issendorf22. Hervorhebenswert ist ein Kamm aus dem Urnengrab 288 in Uelzen-Veerßen, der technisch und stilistisch lokal hergestellten Kämmen entspricht, jedoch aus Elfenbein eines afrikanischen Elefanten (Loxodonta africana) hergestellt wurde und damit auf einen Import von Rohmaterial oder Halbfertigprodukten aus dem römischen Raum hindeutet23. Dreieckige Drei- lagenkämme fanden sich auch in der Provinz Friesland, Niederlande24 sowie in Jutland25. Ähn- lichkeiten im Dekor der Griffplatten in Form von konzentrischen Kreisen mit umgebenden klei- nen Kreisaugen sowie mehrfache umlaufende Linien am Rand weisen drei der Funde aus Fries- land auf26. Dreieckige Kämme römischer Provenienz stammen aus Mainz, Köln, Bonn, Trier, Vron, Xanten, Niederbieber und Wiesbaden-Breckenheim27. Theune-Großkopf (1994, 85, Abb. 2) zeigt einen „germanischen“ Kamm des 4. Jahrhunderts aus Lauffen, Kreis Heilbronn. Zum Kamm wären weitere typologische Vergleiche möglich und notwendig. Dies würde jedoch den zeitlichen und finanziellen Rahmen dieses Berichtes sprengen. Eine intensivere Literaturrecher- che dürfte hier auch weitere lokale Vergleichsfunde zutage fördern28. Bei den drei zylindrischen Objekten könnte es sich beispielsweise um Teile kleiner Döschen (Pyxi- den) oder um Möbelteile handeln29. Gedrechselte, zylindrische Objekte mit Rillenverzierungen aus römischen Fundstellen liegen aus Augst, Bad Wimpfen, Magdalensberg, Mainz, Nida-Hed- dernheim, Stettfeld, Xanten und Zugmantel vor30. Lokale Funde von Elfenbeinpyxiden fanden gen (Mikler 1997, 130, Tafel 20.19, Inv. Nr. 0.5196). Niederbieber: n = 42, von Carnap-Bornheim (1994, 364, 386- 387, Abb. 17). Nida-Heddernheim: n = 291, Obmann (1997, 76-77, 128-133, 253, Tafel 41, Kat.-Nr. 1507-1795). Xanten: n = 431, Jung (2013, 100-107, 203-234, Tafel 70-83, Kat-Nr. 1278-1708), darunter sechs Steine mit fünf Bohrungen (Jung 2013, 104, 233, Tafel 83, Kat-Nr. 1701-1706) und 55 (12,8 %) aus Geweih (Jung 2013, 101). Zug- mantel: n = 2, Becker & Schallmeyer (1996, 145-146, Abb. 8a-b). 19 Keller (1974, 258-259, 272, Abb. 4). 20 Küchelmann (2011, 37-38, 62, Abb. 13a; 2013, 75); Mückenberger & Strahl (2009, 550-551, 553, Abb. 4b). 21 Waller (1959, 25, Tafel 34.27i). 22 Janssen (1972, 48-52, Tafel 11.64e, 32.191b, 35.205b, 41.239e). 23 Mohnike (2015, 48-51, 54, Abb. 3). 24 Oosterbeintum, Kramer & Prummel (2000, 98-102, Abb. 1.4); Roes (1963, 10-13, Tafel V-X); Boeles (1951, 335, Tafel 27.6). 25 Grabhügel Stjær, Ilkjær (1993, 307-308, Abb. 125). 26 Roes 1963, pl. VI.1-2, Rijksmuseum van Oudheden Leiden, Fries Museum Leeuwarden. Gräberfeld Oosterbein- tum, 3.-5. Jahrhundert, Breite 96 mm, Kramer & Prummel (2000, 98-102, Abb. 1.4), Fries Museum Leeuwarden, inv. no. 28bis-18. 27 Mikler (1997, 132, Tafel 24.7, Inv.Nr. N 5701), dort Quellen zu weiteren römischen Funden; Jung (2013, Tafel 53, Kat.-Nr. 1166); von Carnap-Bornheim (1994, 360-362, 383-384, Abb. 15, Kat.-Nr. 83); Schultze (2002, Tafel 7.7). 28 Beispielhaft wären hier die Publikationen von Böhme (1974) und Thomas (1960) zu nennen, die mir jedoch noch nicht vorlagen. 29 Vergleichsfunde von Pyxiden aus dem Barbaricum zeigt Erdrich (2002, XXI-06-3/3.1; XIX-13-2/2.5; XX-02-1/2.31; XX-07-15/1.11; XXI-02-11/2.7. 9. 18. 23. 31; XXI-2-11/3.2; XXI-07-1/2.5). 30 Zylindrische Objekte aus römischen Fundstellen: Augst: 10 Pyxiden und 30 Beinteile, alle aus Knochen, Deschler- Erb (1991, 179-180, 189-190, Tafel 44-45, 51-53, Kat.-Nr. 4048-4066, 4457-4491). Bad Wimpfen: 7 Knochen- röhren, Frey (1991, 184-185, Abb. 73-76, Fund-Nr. 2377, 5058, 2063, 4860, 2713, 433, 4598). Magdalensberg: 8 Pyxiden und 3 Zylinder, alle aus Knochen, Gostencnik (2005, 125-126, 283-284, Tafel 26.1-8, 63.1-3). Mainz: 12 Pyxiden und Zylinder, Mikler (1997, 35-36, 132-133, Tafel 25.-26). Nida-Heddernheim: 4 Pyxiden, Obmann (1997, 61, 98, 226, Tafel 14, Kat.-Nr. 170-173). Stettfeld: 1 Nadeldose, Schallmeyer (1996, 78-79, Abb. 10). Xanten: 12 Pyxiden (8x Knochen, 1x Elfenbein, 1x Geweih) und 8 Möbelbeinteile, alle Knochen, Jung (2013, 111, 113-114, 243, 245-246, Tafel 96-97, 100, Kat-Nr. 1858-1865, 1877-1886). Zugmantel: 2 Röhren aus Knochen und Geweih, 10
sich in Stendorf und Ganderkesee31. Keines der in der bisher gesichteten Literatur beschriebe- nen Objekte stimmt jedoch mit den Dörverdener Funden wirklich gut überein. Gegen eine Pyxis spricht beispielsweise bei Elfenbeinfragment 11, dass weder am unteren noch am oberen Rand Vorrichtungen zur Befestigung von Boden oder Deckel erkennbar sind32. Auch hier wären wei- tere vergleichende Literaturrecherchen notwendig, um die mögliche Funktion der Objekte näher einzugrenzen. Aus Augst, Magdalensberg, Mainz, Nida-Heddernheim und Xanten liegen Teile quaderförmiger römischer Kästchen vor, die zum Teil Schiebedeckel besitzen33. Hervorhebenswert sind hierbei Kästchen aus Xanten (Kat.-Nr. 1874), Magdalensberg (20/1), Augst und Mainz, deren Schiebe- deckel angefaste Kanten besitzen, die in einer entsprechenden Nut laufen. Diese Kanten sind denen des Elfenbeinfragments 14 ähnlich, jedoch sind die Fasen bei den römischen Funden nur einseitig, während die Kanten des Dörverdener Fragments beidseitig angefast sind. Kästchen- funde jenseits provinzialrömischer Grenzen stammen aus Wiesbaden-Breckenheim und Sach- sen-Anhalt34. Auch hierzu wären weitere Recherchen sinnvoll. 5. Zusammenfassung Trotz der geringen Zahl von 100 zum Teil winzigen Fragmenten mit einem Gewicht von nicht einmal 50 g ließ sich aus dem vorgelegten Fundmaterial eine erstaunlich große Menge an Infor- mationen ziehen. Nachweisbar sind vier verschiedene Tierarten: Hausschwein, Pferd, Rothirsch und Elefant. Schwein und Pferd liegen durch je einen eindeutig bestimmbarem Knochen vor. Bei dem Schweineknochen handelt es sich vermutlich um den Rest einer Speisebeigabe auf dem Schei- terhaufen, für die es aus zeitgleichen Kontexten einige Parallelen gibt. Ohne Parallelen ist hin- gegen das verkohlte, aber nicht kalzinierte Sesambein eines Pferdes, dessen Anwesenheit im Leichenbrand Rätsel aufgibt. Der überwiegende Teil der Funde stammt von Artefakten aus Geweih und Elfenbein, bei denen es sich um mindestens sechs Objekte gehandelt haben muss. Ein vollständiger Spielstein und ein stark fragmentierter dreieckiger Dreilagenkamm aus Geweih lassen eine sichere Funktions- bestimmung zu und fügen sich gut in das Bild ähnlicher Funde aus kaiserzeitlichen Kontexten Norddeutschlands. Bei dem größten Teil der Artefakte (n = 54) handelt es sich um Elfenbein- fragmente. Zwölf Fragmente besitzen Bearbeitungsspuren in Form von Fasen und / oder Verzie- rungen. Zwei dieser Fragmente stammen von zylindrischen Artefakten, die anhand von Form, Größe und Dekor keinen Zusammenhang erkennen lassen und somit wahrscheinlich zu zwei verschiedenen Objekten gehören. Zwei weitere Fragmente mit Verzierung eines wahrscheinlich ebenfalls zylindrischen Objekts passen zueinander, aber nicht zu den beiden Vorgenannten. Die Funktion der zylindrischen Objekte lässt sich derzeit nicht sicher bestimmen. Naheliegend wären Pyxiden, jedoch sprechen in einem Fall fehlende Aufnahmen für Boden und Deckel eher gegen diese Interpretation. Schließlich ist ein flaches rechteckiges Elfenbeinstück mit zweiseitig ange- fasten Kanten zu nennen, das sich bis dato ebenfalls einer schlüssigen Interpretation entzieht. Becker & Schallmeyer (1996, 146-147, Abb. 12). 31 Schultze (2002, 70); Deichmüller (1976); Busch (1995, 220f); Erdrich (1990, 38f). 32 Siehe hierzu Deschler-Erb (1991, 179), Gostencnik (2005, 127), Jung (2013, 114) und Mikler (1997, 35). Nicht auszuschließen ist bei Fragment 11 und 18, dass die Wandung der Dose dicker war und die Aufnahmen für Deckel und Boden nicht mehr vorhanden sind. 33 Kästchenteile aus römischen Fundstellen: Augst: Deschler-Erb (1991, 180, 398, Tafel 46, Kat.-Nr. 4067-4071). Magdalensberg: Gostencnik (2005, 136-147, 464-468, Tafel 30-32). Mainz: Mikler (1997, 36, 133, Tafel 26.11). Nida-Heddernheim: Obmann (1997, 60-61, 98, 226, Tafel 14, Kat.-Nr. 162-168). Xanten: Jung (2013, 112, 245, Tafel 98-99, Kat-Nr. 1874-1875). 34 Schultze (2002, 67-70, Tafel 12.1); Becker et al. (2006, VII-15-6/2.1 (?), VIII-10-12/1.19). 11
Denkbar wäre ein Fragment eines Kästchendeckels, jedoch gibt es auch hier Zweifelsmomente. Auffällig sind schließlich blasig aufgetriebene Veränderungen der Gewebestruktur an einigen Elfenbeinfragmenten, die eine intensivere Beschäftigung mit ihrer taphonomischen Entstehung lohnen würden. 6. Literatur Ashby, Steven P. (2007): Bone and antler combs. – Finds Research Group AD700-1700 40, 1-8 Ashby, Steven P. (2010): A Typological Guide for the Spot-Identification of Medieval Bone/Antler Combs from the Bri- tish Isles and Northern Europe, Unpublished Datasheet of the ICAZ Worked Bone Research Group Becker, M. / Bemmann, J. / Laser, R. / Leineweber, R. / Schmidt, B. / Schmidt-Thielbeer, E. / Wetzel, I. (2006): Corpus der römischen Funde im europäischen Barbaricum. Deutschland, Band 6: Sachsen-Anhalt, Bonn Becker, Thomas & Schallmeyer, Egon (1996): Die Knochenartefakte der Kastelle Zugmantel, Alteburg-Heftrich, Feld- berg, Saalburg und Stockstadt. in: Kokabi, Mostefa / Schlenker, Björn / Wahl, Joachim (eds.): Knochenarbeit – Artefakte aus tierischen Rohstoffen im Wandel der Zeit, Saalburg-Schriften 4, 141-153, Bad Homburg Böhme, H. W. (1974): Germanische Grabfunde des 4. bis 5. Jahrhunderts zwischen unterer Elbe und Loire, Münchner Beiträge zur Vor- und Frühgeschichte 19, München Boeles, P. C. J. A. (1951): Friesland tot de elfde eeuw. Zijn vóór- en vroege geschiedenis, s‘Gravenhage Brüggler, Marion / Heußner, Bärbel / Küchelmann, Hans Christian / Paetz, Annette / Schamuhn, Silke / Tegtmeier, Ursula (2016): Reich an Glas – Eine herausragende Grabgruppe des ersten Jahrhunderts im Gräberfeld von Moers-Schwafheim. – Bonner Jahrbücher 215, 103-229, T. 1-32 Buikstra, Jane Ellen & Swegle, Mark (1989): Bone modification due to burning: experimental evidence. in: Bonnich- sen, Robson & Sorg, Marcella H. (eds.): Bone Modification, 247-258, Carson City Deschler-Erb, Sabine (1991): Römische Beinartefakte aus Augusta Raurica – Rohmaterial, Technologie und Chronolo- gie, Forschungen in Augst 27/1, Band 1: Text und Tafeln, Augst Eggers, H. J. (1951): Der römische Import im freien Germanien, Atlas der Urgeschichte 1, Hamburg Erdrich, M. (2002): Corpus der römischen Funde im europäischen Barbaricum. Deutschland, Bd. 4: Hansestadt Bre- men und Bundesland Niedersachsen, Bonn Ewersen, Jörg (2003): Ein Huhnnachweis und andere Tierknochenfunde aus dem spätkaiserzeitlichen Gräberfeld Hemmoor II (Ldkr. Cuxhaven), Leipziger online-Beiträge zur Ur- und Frühgeschichtlichen Archäologie 7 Fernandez-Jalvo, Yolanda & Andrews, Peter (2016): Atlas of Taphonomic Identifications. 1001 Images of Fossil and Recent Mammal Bone Modification, Vertebrate Paleobiology and Paleoanthropology Series, Heidelberg Frey, Sigrid (1989): Osteologische Untersuchungen an Schlacht- und Siedlungsabfällen aus dem römischen Vicus von Bad Wimpfen, Forschungen und Berichte zur Vor- und Frühgeschichte in Baden-Württemberg 39, München Gostencnik, Kordula (2005): Die Beinfunde vom Magdalensberg, Archäologische Forschungen zu den Grabungen auf dem Magdalensberg 15, Klagenfurt Habermehl, Karl-Heinz (1975): Die Altersbestimmung bei Haus- und Labortieren, 2. Auflage, Berlin Hensen, Andreas (2009): Das römische Brandgräberfeld von Heidelberg I, Forschungen und Berichte zur Vor- und Frühgeschichte in Baden-Württemberg 108, Stuttgart Herrmann, Bernd (1977): Über die Abhängigkeit der Schrumpfung vom Mineralgehalt bei experimentell verbrannten Knochen. – Anthropologischer Anzeiger 36, 7-12 Ilkjær, Jørgen (1993): Illerup Ådal 3. Die Gürtel. Bestandteile und Zubehör, Jutland Archaeological Society Publications 25, Copenhagen Janssen, W. (1972): Issendorf 1, Materialhefte zur Ur- und Frühgeschichte in Niedersachsen 6 Jung, Patrick (2013): Die römischen Beinartefakte aus dem Gebiet der Colonia Ulpia Traiana (Xanten), Xantener Berichte 26, Mainz Keller, Erwin (1974): Zur Chronologie der jüngerkaiserzeitlichen Grabfunde aus Südwestdeutschland und Nordbayern. in: Kossack, Georg & Ulbert, Günter (Hrsg.): Studien zur Vor- und Frühgeschichtlichen Archäologie. Festschrift für Joachim Werner zum 65. Geburtstag, Münchener Beiträge Vor- und Frühgeschichte Ergänzungsband 1/1, München, 247-291 Krüger, Thomas (1982): Das Brett- und Würfelspiel der Spätlatènezeit und römischen Kaiserzeit im freien Germanien. – Neue Ausgrabungen und Forschungen in Niedersachsen 15, 135-324, Hildesheim Küchelmann, Hans Christian (2011): Tierknochen aus der Siedlung Bentumersiel bei Jemgum, Landkreis Leer (Ost- friesland), Bericht an das Niedersächsische Institut für historische Küstenforschung Wilhelmshaven, Bremen download: https://www.knochenarbeit.de/bentumersiel-bericht/ Küchelmann, Hans Christian (2013): Tierknochen aus der Siedlung der Vorrömischen Eisenzeit und Römischen Kaiser- zeit Bentumersiel bei Jemgum, Ldkr. Leer (Ostfriesland). – Siedlungs- und Küstenforschung im südlichen Nord- seegebiet 36, 63-85 12
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Tab. 2: Dörverden 62 / Barme 29, Befund 1, Hemmoorer Eimer • Kreisarchäologie Verden Knochen Inventarnr. Befundnr. Tierart Skelettelement Knochen Körperseite Knochenteil Altersstadium Sex Maße Bemerkungen taphonomische nr. zahl (mm) Merkmale 1 20/2/22/1 1 Cervus elaphus Geweih männlich poliert; kalziniert (Stufe V ≥ 800 °C) Artfakt? Geweihspitze. Übergang von Compacta zu Spongiosa > 1 Cervus. Ritztest nach Mohs: Mit Kupfermünze ritzbar = Härte 4. 2 20/2/22/1 1 Mammalia unbestimmt kalziniert (Stufe V ≥ 800 °C) Homo sapiens? 9 3 20/2/22/1 1 Sus domesticus Fibula links 3 d- kalziniert (Stufe V ≥ 800 °C) Foto vorhanden. 1 4 20/2/22/1 1 Proboscidea Dens 4x mit Bearbeitungsspuren; kalziniert (Stufe V ≥ 800 °C) Artefakt, evtl. zu 14. Durchmesser größtes verziertes Fragment 40 8 mm. Foto vorhanden. 5 20/2/22 1 Equus caballus Sesama vollständig verkohlt Foto vorhanden. Wahrscheinlich rechts medial. Nur an 3 Stellen 1 Spuren leichter Verkohlung (schwarz). 6 20/2/22 1 Mammalia unbestimmt kalziniert (Stufe V ≥ 800 °C) Homo sapiens? 11 7 20/2/22 1 Mammalia unbestimmt kalziniert (Stufe V ≥ 800 °C) Homo sapiens? 7 8 20/2/22 1 Mammalia unbestimmt kalziniert (Stufe V ≥ 800 °C) Homo sapiens? 1 9 20/2/22 1 Mammalia unbestimmt kalziniert (Stufe V ≥ 800 °C) Homo sapiens? 2 10 20/2/22 1 Proboscidea Dens kalziniert (Stufe V ≥ 800 °C) Laminare Gewebestruktur > Elfenbein. Foto vorhanden. 33 11 20/2/22 1 Proboscidea Dens Drechselspuren, 2 Fasen; kalziniert (Stufe V ≥ 800 °C) Artefakt; Foto vorhanden. 1 12 20/2/22 1 Cervus elaphus Geweih männlich geschliffen, poliert; kalziniert (Stufe V ≥ 800 °C) Artefakt 1 13 20/2/22/1 1 Mammalia unbestimmt kalziniert (Stufe V ≥ 800 °C) Homo sapiens? 2 14 20/2/22/1 1 Proboscidea Dens 15,5 x 27,5 x 4,6 geschliffen, poliert; kalziniert (Stufe V ≥ 800 °C) Artefakt (evtl. gehören 4 Fragmene aus 4 und Fragment 20 hierzu); 1 Foto vorhanden. 15 20/2/22/1 1 Proboscidea Dens kalziniert (Stufe V ≥ 800 °C) 2 14 16 20/2/22/1 1 Cervus elaphus Geweih männlich Ø 19,6 x 19,9; Höhe 6,2; Ø Bohrungen geschliffen, poliert; kalziniert (Stufe V ≥ 800 °C) Artefakt: Spielstein; Foto vorhanden. 1 2,5; Abstand zwischen Bohrungen 2,5. 17 20/2/22/1 1 Cervus elaphus Geweih männlich Dicke Deckplatten 1,2-1,5; Dicke geschliffen, poliert, Kreisaugenverzierung, geschnitzt, 8 Artefakt: Dreilagenkamm. Foto vorhanden. Versuch Anordnung der 9 Zinkenplatten 2,5-2,6. Bohrungen; kalziniert (Stufe V ≥ 800 °C) Teile > Typ bestimmen. 18 20/2/22 1 Proboscidea Dens Drechselspuren, 1 Fase; kalziniert (Stufe V ≥ 800 °C) Artefakt; Foto vorhanden. 1 19 20/2/22 1 Proboscidea Dens 4 Rillen, 1 Fase; kalziniert (Stufe V ≥ 800 °C) Artefakt; Foto vorhanden. 5 20 20/2/22 1 Proboscidea Dens Fase, scharfe Kante, kalziniert (Stufe V ≥ 800 °C) Artefakt (evtl. zu 14). Foto vorhanden. 1 21 20/2/22 1 Proboscidea Dens Fasen; kalziniert (Stufe V ≥ 800 °C) 2
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