Die nächste Stufe Hessen - FDP Hessen
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Die nächste Stufe Hessen. Das Programm der Freien Demokraten Hessen zur Landtagswahl 2018
Inhaltsverzeichnis Einleitung Einleitung Hessen ist dank seiner zentralen geografischen Lage, seiner ökonomischen Stärke, seiner landschaftlichen Attraktivität und kulturellen Vielfalt eine der spannendsten und interessantesten Regionen Europas. Wir verfügen über innovative Unternehmen, 01. Weltbeste Bildung für unsere Zukunft S. 03 eine starke Landwirtschaft, Banken, kreative Dienstleistungswelten und vor allem aktive, engagierte und fleißig arbeitende Jedes Kind ist ein Talent Menschen. Bei einer Wirtschaftsleistung in der Größenordnung von Dänemark und Irland ist es die Aufgabe der Politik, den Ge- staltungsrahmen für diesen Erfolg ständig zu überprüfen, zu erneuern und zu verbessern, damit Wohlstand und Wachstum 02. Wirtschaft, Verkehr und Energie S. 10 weiter gelingen. Stattdessen droht Hessen im Bundesvergleich den Anschluss zu verlieren: in der Bildung, bei der Digitalisierung Hessen 4.0: Innovativ, kreativ, digital und der Infrastruktur sowie nicht zuletzt beim Wirtschaftswachstum. Diese Entwicklung resultiert aus der Politik einer Landes- regierung, die sich damit begnügt hat, gut miteinander auszukommen, anstatt die Entwicklung unseres Landes zum Maßstab der 03. Haushalt, Finanzen und Kommunen S. 17 Regierungsarbeit zu machen. Wir Freien Demokraten wollen uns nicht auf den Erfolgen der Vergangenheit ausruhen, sondern Treffsicher sparen, richtig investieren, Steuern senken unser Land erfolgreich in die Zukunft führen. Dafür braucht es den Mut zu neuem Denken. Wir werden Hessen wieder zum Inno- vationsmotor machen und unser Land zurück an die Spitzenplätze führen. 04. Wissenschaft und Hochschulen S. 20 Hessen als führende Wissensregion Europas Wir wollen deshalb mehr und fokussierter in Bildung investieren, Mobilität in allen Dimensionen verbessern, Bürokratie ab- bauen ohne Sicherungen zu gefährden, Energie und Wohnraum bezahlbar machen, die (Aus-)Bildungsqualität steigern, Bürger 05. Kunst und Kultur S. 22 vernetzen, den ländlichen Raum ebenso wie den Finanzplatz Frankfurt stärken, kurzum: den Einzelnen in seiner Lebens- und Kunst und Kultur stiften Identität Arbeitswelt bestmöglich unterstützen, damit dieser sich in seiner Gestaltung auf das verlassen kann, was ein funktionierender demokratischer und freiheitlicher Staat ihm qua Vertrag zusichert. Der Schlüssel zu Selbstbestimmung, Wohlstand und Freiheit 06. Soziales, Gesundheit, Pflege, Arbeitsmarkt und Integration S. 25 besteht aus einer Mischung von bester Bildung, Kreativität und Mut für neue Ideen und Entwicklungen; umgedreht werden kann Für eine moderne Sozialpolitik: Vorankommen durch eigene Leistung er nur mit einer konsequenten Umsetzung der entsprechenden Maßnahmen. Davon sind wir überzeugt! 07. Innen und Sport S. 34 Selbstbestimmt in Freiheit und Sicherheit leben 08. Recht Rechtsstaat sichern, Justiz stärken S. 40 1. Weltbeste Alle Kinder haben unterschiedliche Stärken, Schwächen und Bedürfnisse und kommen mit den verschiedensten Bildungs- voraussetzungen an unsere Schulen. Der Schlüssel für eine 09. Umweltschutz Umweltschutz mit Vernunft S. 42 Bildung für erfolgreiche Bildungslaufbahn ist eine optimale und individu- elle Förderung jedes Einzelnen, die diese Gegebenheiten auf- nimmt und sich am Kind oder Jugendlichen orientiert. Wir 10. Landwirtschaft und ländlicher Raum Der ländliche Raum als Zukunftsregion S. 45 unsere Zukunft werden sicherstellen, dass die unterschiedlichen Voraussetzun- gen und Möglichkeiten innerhalb der Schülerschaft nicht aus- geklammert und alle in die individuelle Förderung einbezogen 11. Wohnungsbau S. 48 werden. Daher muss auch die Umsetzung und Intensivierung Günstiger wohnen durch weniger Staat Jedes Kind ist ein Talent der Fördermaßnahmen die Heterogenität berücksichtigen. Sie In einer sich immer schneller verändernden Welt ist Bildung darf sich nicht auf eine Gruppe beschränken, sondern muss 12. Europa S. 51 die wertvollste Ressource, weil sie die Menschen befähigt, auch die gesamte Schülerschaft umfassen. Chancengerechtigkeit an Chancen durch Europapolitik in einer komplexen Umwelt selbstbestimmt ihren Weg zu gehen. Schulen bedeutet passgenaue Förderung vom sonderpädagogi- Bildung ist die Voraussetzung für Wohlstand und ein selbst- schen Förderbedarf bis hin zur Hochbegabung. bestimmtes Leben. Wichtig ist, was ein Mensch erreichen will, nicht woher er kommt. Als wirtschaftlich starkes Bundesland Sprachförderung in einer der führenden Industrienationen der Welt bedeutet Begleitung, Unterstützung und Förderung der Kinder in ihrer Chancengerechtigkeit für uns, den hessischen Kindern welt- kognitiven, motorischen und sozial-emotionalen Entwicklung beste Bildung zu ermöglichen und die Spitze der nationalen beginnen nicht erst in der Schule, sondern bereits im Bereich und internationalen Bildungsrankings zu erreichen. Wir schät- der Elementarbildung, d. h. im Alter von null bis zwölf Jahren. zen die Vielfalt der unterschiedlichen Begabungen aller Kinder. Wir fordern, dass die Sprachförderung frühzeitig beginnt und konsequent fortgeführt wird, denn die Vermittlung und Be- Um ihr gerecht zu werden und ihr Potenzial voll auszuschöpfen, herrschung der deutschen Sprache sind die grundlegenden setzen wir auf ein ebenso vielfältiges Schulsystem und indivi- Voraussetzungen für Chancengerechtigkeit im Bildungswesen. duelle Förderung. Bildungspolitik muss sich ausschließlich an Die Instrumente der Früherkennung wollen wir nutzen, um den Bedürfnissen und Talenten jedes einzelnen Kindes orientie- Risiken in der Entwicklung der Lese- und Rechtschreibfertig- ren – nicht an Ideologien. Besondere Begabungen fördern wir keiten sowie mathematischen Vorläuferfähigkeiten zu erkennen besonders. Das Gleiche gilt für besondere Bedarfe in strukturell und diesen mit gezielten Fördermaßnahmen zu begegnen. schwierigen Gebieten. Dafür stellen wir die Rahmenbedingun- gen bereit: beste Lehrerinnen und Lehrer, Lernbedingungen und Vorlaufkurse Räumlichkeiten. Vorlaufkurse sind ein wichtiger Bestandteil der Sprachförde- rung, müssen jedoch durch Intensivfördermaßnahmen ergänzt Anspruch auf individuelle Förderung werden. Defizite und Problemlagen müssen früher und umfas- Wir fordern die flexible, transparente und bedarfsgerechte sender erkannt werden. Dazu bedarf es einer kontinuierlichen Verteilung von Ressourcen im Bildungssystem. Ressourcen und vertrauensvollen Zusammenarbeit zwischen Betreuungs- müssen in individuelle Förderung und Qualitätsverbesserung und Bildungseinrichtungen sowie Trägern der Jugendhilfe und des Unterrichts fließen. Sie dürfen nicht nach ideologischen anderen Fachrichtungen wie z. B. spezialisierte Therapeuten, Gesichtspunkten oder dem Gießkannenprinzip verteilt werden. die gemeinsam Maßnahmen zum Wohle des Kindes entwickeln. 3
Selbstständige Schule Multiprofessionelle Teams Grundschule die Kinder ihres Wohngebietes aufnehmen. Wenn fung voranstehen, inwieweit diese interdisziplinär angelegt und Schulen benötigen mehr Selbstständigkeit. Wir setzen uns dafür Das Lernen von Fakten und die Entwicklung von Kompetenzen noch Plätze frei sind, können auch Kinder aus anderen Ortstei- mit der Vermittlung der Kernkompetenzen verbunden werden ein, dass Schulen in Freiheit und Verantwortung die Unterrichts- wie z. B. Teamfähigkeit und Leistungsbereitschaft sind nur len aufgenommen werden. können. Wir sind jedoch auch der Überzeugung, dass die Ver- gestaltung und die Organisation des Schulbetriebs so gestalten noch ein Teil der schulischen Arbeit. Vor diesem Hintergrund mittlung sowie Anwendung von richtiger Rechtschreibung von können, wie es den Bedürfnissen der Schülerinnen und Schüler brauchen wir multiprofessionelle Teams an unseren Schulen. In Zeiten des demografischen Wandels sollen Schulverbünde Anfang an sowie Grammatik und einer ordentlichen Handschrift entspricht und zum sozialen Umfeld der Schule passt. Sie sol- Die Zusammenarbeit mit anderen pädagogischen Fachkräften, und Verbundschulen dazu beitragen, Schulstandorte zu erhalten nicht allein auf die Grundschule beschränkt ist. Dazu gehört len ihr eigenes Profil entwickeln und sich auf ihre Kernaufgaben Schulpsychologen, Therapeuten, aber auch die Kooperation und die Wahlfreiheit der Eltern zu gewährleisten. Auch wird die auch das sichere Beherrschen aller Grundrechenarten am Ende konzentrieren können. Die neuen Freiheiten ermöglichen die mit Jugendhilfeträgern und außerschulischen Partnern muss Konzeption des jahrgangsübergreifenden Unterrichts insbeson- der Grundschule. Dort müssen die richtigen Grundlagen ge- Ausweitung und Verbesserung der Angebote zur individuellen ausgebaut und intensiviert werden. Prävention, Hilfsangebote dere im ländlichen Raum an Bedeutung gewinnen. Wir wollen, schaffen werden, aber die Fähigkeiten und Kompetenzen sollten Förderung der Schülerinnen und Schüler und die Entwicklung und Unterstützung erfordern eine abgestimmte Kommunikation, dass Schulen die Möglichkeit erhalten, eben diesen anzubie- auch in den weiterführenden Schulen wieder stärker in den von Schulcurricula, die sich am Schulprofil orientieren. Eigen- die alle Beteiligten einbezieht. ten und dann die dafür notwendigen Stellen zu bekommen. Die Vordergrund rücken. verantwortung möchten wir den Schulen auch bei der Ausge- fachlichen und didaktischen Grundlagen müssen insbesonde- staltung der Stundentafel zugestehen. 105-Prozent-Garantie – re im Lehramtsstudium für das Grundschullehramt vermittelt Benotung gute Lehrerversorgung sicherstellen werden. Für die weiterführenden Bildungsgänge ist weiterhin Wir fordern ein Notensystem, das Auskunft über Leistungen Wir wollen, dass die Entscheidungen über die Verwendung der Qualität kann nur mit genügend qualifiziertem Personal und eine bestimmte Zügigkeit zu gewährleisten, um die Stundentafel und Lernentwicklungen jedes einzelnen Schülers in differen- finanziellen Mittel sowie die Personalhoheit den Schulen über- den notwendigen Ressourcen gewährleistet werden. Die min- abzudecken. zierter Form gibt, und wenden uns gegen Tendenzen, Schule zu tragen werden. Die finanzielle Ausstattung jeder Schule soll destens 105-prozentige Lehrerversorgung für alle Schulen muss einem anstrengungsfreien Raum zu machen. Bereits in Grund- sich auch in Zukunft an der Anzahl der Schülerinnen und Schü- wieder garantiert werden. Diese hohe Unterrichtszuweisung, Schuleintritt und Übergang zur Grundschule schulen und in der Sekundarstufe I soll ein Bewertungssystem ler orientieren, gleich ob es sich um eine staatliche Schule oder die unseren Kindern und Jugendlichen zugutekommt, ist gerade Wir wollen dafür sorgen, dass der Schuleintritt einfach, trans- etabliert werden, das die Fähigkeiten und Bedürfnisse der Schü- private Ersatzschule handelt. Besondere Bedarfe sollen durch mit Blick auf die Heterogenität der Schülerschaft und die wach- parent und aufeinander abgestimmt erfolgt. Die vorangestellte lerinnen und Schüler punktgenauer einschätzt und Förderungs- Sonderzuweisungen etwa im Rahmen des Sozialindexes, für senden Aufgaben und Ansprüche an die Lehrkräfte zwingend not- Schulanmeldung hat sich insbesondere bei der Sprachstand- möglichkeiten aufzeigt. Die Benotung muss gerechter, verständ- selbstständige Schulen, Flüchtlingsbeschulung usw. abgedeckt wendig. Daran werden wir Freie Demokraten festhalten. Bil- feststellung bewährt, so dass rechtzeitig Fördermaßnahmen licher und vor allem transparenter werden. werden. Vor Ort kann am besten entschieden werden, wie dungsausgaben müssen sich an diesem Ziel orientieren. begonnen werden können. Wir wollen die verpflichtenden Vor- die Ressourcen verwandt werden sollen und welche Lehrkraft, sorgeuntersuchungen und die Schuleingangsuntersuchungen Wir werden auch an der Nichtversetzung als pädagogischem sonstiges Personal, aber auch Verwaltungskraft ins Team passt Schulentwicklungsplanung besser aufeinander abstimmen, damit die Ergebnisse im Rah- Mittel festhalten, denn Anstrengung und Leistung sind neben und welche Anforderungen zu erfüllen sind. Wir fordern eine Schulentwicklungsplanung, die den Lebens- men der Schulaufnahme berücksichtigt werden können. Ge- einer zweiten Chance die Kennzeichen für eine am persönlichen wirklichkeiten und der Schülerschaft mit ihren Bedarfen ge- rade die schulärztliche Untersuchung erfordert weitergehende Erfolg jedes Einzelnen orientierte Pädagogik. Schulverwaltungsassistenten recht wird. Marode Schulbauten, veraltete Gerätschaften und Qualifikationen, um auch die sozial-emotionale und kognitive Weiterhin setzen wir uns für eine Flexibilisierung der Schulan- IT-Systeme sowie unzureichende Räumlichkeiten müssen der Entwicklung sowie Schulfähigkeit des Kindes einschätzen zu Berufsorientierung fangszeiten ab der Mittelstufe ein, die eine bessere Anpassung Vergangenheit angehören. können. In allen Bildungsgängen muss die Berufsorientierung und der Lehrzeiten an den Biorhythmus der Schüler ermöglichen -beratung intensiviert werden, damit die Quote derer, die eine können. Schulen sollen dabei eigenständig entsprechende Re- Wahlfreiheit der Schule und Schulform Unser besonderes Augenmerk gilt dem Übergang in die Grund- Ausbildung bzw. ein Studium abbrechen, möglichst gering ist. gelungen vornehmen. Individuelle Förderung braucht Verlässlichkeit. Deshalb er- schule. Diesen gilt es für die Kinder bestmöglich zu gestalten. Sie ist praxisorientiert und in Kooperation mit außerschulischen kennen wir das Schulsystem in seiner Verschiedenheit und Schulen und Kindertagesstätten sollen diesbezüglich zusam- Partnern zu gestalten. Dabei soll die Gleichwertigkeit akademi- Dokumentationspflichten und Datenerfassungen gehören auf Vielfältigkeit an. Wir vertrauen auf die Kompetenz vor Ort, die menarbeiten und auf Grundlage des Bildungs- und Erziehungs- scher und praktischer Ausbildungen betont und auf Anschluss- den Prüfstand. Klare Kriterien und Zielsetzungen müssen die die Bedürfnisse des Einzelnen in den Mittelpunkt stellt und das plans eine optimale Unterstützung für die weitere Entwicklung möglichkeiten hingewiesen werden. Eltern sind dabei einzube- pädagogische und fachliche Notwendigkeit belegen. Lehrkräfte Schulangebot darauf ausrichtet. Schulwahlfreiheit und Schul- des Kindes realisieren. In diesem Zusammenhang wollen wir ziehen, da sie maßgeblich an den Entscheidungsprozessen und und Schulleitungen sollen ihrem Bildungs- und Erziehungs- vielfalt werden uns auch in Zukunft leiten. Es gibt per se keine das Qualifizierte Schulvorbereitungsjahr (QSV) möglichst flä- der Auswahl des Bildungsweges beteiligt sind. auftrag uneingeschränkt nachgehen können. Deshalb und besseren oder schlechteren Schulformen oder Bildungsgänge. chendeckend verankern. Die Tandemarbeit zwischen Kinder- wegen der stark gestiegenen Belastungen der Schulleitungen tagesstätte und Grundschulen trägt dazu bei, dass die Kinder bei Themen Wirtschaft und Finanzen im Unterricht insbesondere durch bürokratische Anforderungen, aber auch Deshalb müssen die optimalen Bedingungen geschaffen, Be- diesem wichtigen Übergang vorbereitet und begleitet werden. Wirtschaftliche Themen und Zusammenhänge werden im Un- durch die Betreuung der IT-Infrastruktur sollen sie durch Schul- sonderheiten berücksichtigt und Wettbewerbs- bzw. Standort- terricht nicht in ausreichendem Maße behandelt. Lehrerinnen verwaltungsassistenten unterstützt werden, die organisatori- nachteile beseitigt werden. Der Sozialindex soll auch in Zukunft Wir setzen hier auf das Prinzip der Freiwilligkeit und möchten und Lehrer müssen eine positive Haltung auch zu Unterneh- sche Verwaltungstätigkeiten übernehmen. Denkbar sind in gro- dazu beitragen, dass Schulen, die unter besonders schwierigen die Möglichkeit bieten, bisherige Vorschulprogramme in das QSV mensgründungen und Selbstständigkeit vermitteln. ßen Schulen auch Doppelspitzen aus pädagogischer Leitung sozialen Bedingungen arbeiten, zusätzliche Ressourcen be- zu integrieren. und Verwaltungsleitung. kommen. Die Herkunft der Schülerinnen und Schüler oder deren Unsere Gesellschaft lebt von Innovation und Mut, die maßgeblich Wohnsitz sollen nicht über die Bildungschancen eines Kindes Offensive für Grundschulen zum wirtschaftlichen Erfolg und zum Wohlstand unseres Landes Effiziente Schulverwaltung oder Jugendlichen entscheiden. Wir fordern eine „Offensive für die Grundschule“. Denn in der beitragen. Um diesem Umstand gebührend Rechnung zu tragen, Wir setzen auf eine effiziente Verwaltung, die Lehrkräfte und Grundschule wird die Basis für den späteren schulischen Erfolg soll im Rahmen des Faches Politik und Wirtschaft deutlich stär- Schulleitungen unterstützt, und eine Verschlankung der Minis- Eltern sollen eine echte Wahl haben und die beste Schule für gelegt. Dort müssen weltbeste Lern- und Arbeitsbedingungen ker darauf geachtet werden, dass die Themengebiete Wirtschaft terialbürokratie, um Schulen von bürokratischen Bürden zu ihr Kind auswählen können. Wir sind der Überzeugung, dass vorherrschen. Die Kinder brauchen engagierte und motivierte und Finanzen in geeignetem Maße angeboten und keinesfalls befreien und sie nicht weiter zu gängeln und übermäßig zu kon- Schülerinnen und Schüler und deren Eltern sehr gut die Quali- Lehrkräfte und Verlässlichkeit. Dringend erforderlich sind ein reduziert werden. Hierzu müssen die Kerncurricula (Lehrpläne) trollieren. Wir erwarten, dass das Kultusministerium den Schu- tät des Schulangebots beurteilen können und sich gemäß ihren Maßnahmenprogramm zur Anwerbung von Grundschullehrkräf- überarbeitet und angepasst werden. len Vertrauen entgegenbringt und dort engagiert eingreift, wo Bedürfnissen für den geeigneten Bildungsgang entscheiden ten und die Ausweitung eines Entlastungs- und Unterstützungs- Unterstützung notwendig ist. werden. Wir sind zudem der Auffassung, dass jede Schulart ihre angebotes. Insbesondere mit Blick auf die zunehmende Hetero- Die Digitalisierung erfordert eine intensive Befassung mit neu- Berechtigung hat, solange sie über eine sinnvolle Mindestgrö- genität müssen pädagogische Fachkräfte und Personal anderer en Technologien sowie deren Grundlagen. Deshalb wollen wir Wir wollen, dass die vielen unterschiedlichen Gütesiegel, die ße verfügt. Keine Schulform sollte aus ideologischen Gründen Fachrichtungen hinzugezogen werden. Unerlässlich ist zudem den Kanon der naturwissenschaftlichen Fächer durch ein Schul- den Schulen verliehen werden, sowie Programme und Projekte, abgeschafft werden. die Stärkung der Grundschullehrerausbildung, mit einem aus- fach Informatik ergänzen, das sowohl Grundlagenwissen zur die mit facettenreichen Zielsetzungen verbunden sind, auf den gewogenen Verhältnis zwischen Fachwissenschaften, Fachdi- Digitalisierung als auch Medien- und Anwendungskompetenz Prüfstand gestellt werden. Die Schulen sollen vor dem Hinter- Wir fordern die Aufhebung der Schulbezirksgrenzen für Grund- daktiken und Grundschulpädagogik. In der Grundschule selbst vermittelt. grund ihres eigenen Profils Schwerpunkte bilden können. Die schulen. Es soll die Schule ausgewählt werden können, die den müssen die Kernkompetenzen Lesen, Schreiben und Rechnen freiwerdenden Mittel sollen den Schulen direkt zur Verfügung Neigungen und Begabungen des Kindes am besten entspricht in besonderer Weise gefördert werden. Dazu ist eine Überprü- Abbrecherquoten verringern gestellt werden. und deren Unterrichts- und Betreuungsangebot auf die jewei- fung und Anpassung der Stundentafeln sinnvoll. Der Einführung Die Wiederholer- und Schulabbrecherquote konnte in den ver- lige familiäre Situation Rücksicht nimmt. Vorrangig muss jede neuer Fächer oder zusätzlicher Inhalte soll eine kritische Prü- gangenen Jahren deutlich gesenkt werden. Diesen Weg gilt es 4 5
durch Beratung und individuelle Förderung fortzusetzen. Gleich- auch in Regelschulen zu leben, bedarf es zunächst einmal enor- Ganztagsangebote und Ganztagsschulen ihrer hohen Vielfältigkeit und Selbstständigkeit Rechnung trägt. zeitig müssen Maßnahmen entwickelt und Netzwerke aufgebaut mer Anstrengungen im Bereich der Ausbildung von sonderpäd- Wir wollen den flächendeckend bedarfsorientierten und quali- Berufliche Schulen sind Teil unseres international beispielge- werden, um Schulvermeidung und Schulverweigerung frühzeitig agogischen Fachkräften. Auch Inklusion mit Augenmaß gibt es tativ hochwertigen Ausbau von Schulen mit Ganztagsangeboten benden dualen Ausbildungssystems und deshalb mitverantwort- zu erkennen und ihr entgegenzuwirken. Derartiges Verhalten nicht zum Nulltarif, dem werden wir uns stellen. und Ganztagsschulen fortführen. Die Vereinbarkeit von Familie lich für die niedrigste Jugendarbeitslosigkeitsquote in der EU. führt oft zu weiteren schwerwiegenden Problemen und erfordert und Beruf darf nicht mit der Einschulung enden, sondern muss Die Chancen für Jugendliche auf dem Arbeitsmarkt verbessern deshalb ein Zusammenwirken der Schulen, Jugendhilfeträger Wir wollen, dass Inklusion umgesetzt wird, und dafür die not- insbesondere in der Grundschulzeit gewahrt bleiben. Standort- sich spürbar, wenn dual ausgebildet wird. Das erkennen zu- und Eltern und gegebenenfalls auch mit dem Justizbereich. wendigen sächlichen, räumlichen und personellen Ressourcen bezogen sollen zunächst weitere Angebote auf freiwilliger Basis nehmend auch andere europäische Staaten. Hinzu kommt, dass zur Verfügung stellen. Eine Umsetzung mit der Brechstange geschaffen werden, die allen Schulformen offenstehen. Dabei angesichts der Herausforderung des demografischen Wandels Einheitliche Ansprechpartner, die Lehrerinnen und Lehrer sowie geht zu Lasten von allen Schülerinnen und Schülern und den müssen zunehmend Betreuungs- und Bildungsangebote nach und des damit verbundenen Fachkräftemangels der Ausschöp- betroffene Kinder, Jugendliche und deren Familien unterstützen, Lehrkräften und leistet der Inklusion und den Kindern einen klarem pädagogischem Konzept integriert werden. Betreuung fung aller Potenziale, insbesondere der praktischen, eine große sowie ein gesetzlich geregelter Daten- und Informationsaus- Bärendienst. darf sich nicht länger auf „Aufbewahrung“ beschränken. Dazu Bedeutung zukommt. Berufliche Gymnasien sollen stärker als tausch staatlicher und kommunaler Stellen können präventiv bedarf es multiprofessioneller Teams aus Lehrkräften und Er- Alternative zum grundständigen Gymnasium anerkannt und ge- wirken und sollen künftig verstärkt zur Verfügung stehen. Förderbedarfe ziehern, für die weitere Stellen geschaffen werden müssen. fördert werden. Wir sind der Überzeugung, dass das Wohl des Kindes im Mittel- Vergleichbarkeit der Abschlüsse punkt steht. Deshalb muss vor Ort über den jeweiligen sonder- Die Angebote kommen auch den Kindern zugute, die zu Hause Wir bekennen uns ausdrücklich zur dualen Berufsausbildung, Am Ende eines Bildungsganges müssen vergleichbare Ab- pädagogischen Förderbedarf und den bestmöglichen Förderort nicht optimal gefördert werden können, und erhöhen die die in Zusammenarbeit mit der Wirtschaft die Talentschmiede schlüsse stehen. Verbindlich geltende landesweite Bildungs- entschieden werden. Dort muss die Unterstützung und Förde- Chancengerechtigkeit, wenn durch die Möglichkeit qualifizierter für unseren Wohlstand begründet. Die Berufsorientierung und standards sowie Kerncurricula und einheitliche landesweite rung in einem ausreichenden Maß und im qualitativ hochwer- Hausaufgabenbetreuung mangelnde Unterstützungsmöglich- -beratung muss daher mit einem Netzwerk von außerschuli- Prüfungen sind Voraussetzung dafür, dass ein Abschluss in tigen Rahmen erfolgen. Die Zusammenarbeit von unterschied- keiten frühzeitig abgemildert und sportliche, musische und schen Partnern Schülerinnen und Schüler rechtzeitig über Aus- Nordhessen vergleichbar ist mit dem in Ost- oder Südhessen lichen Professionen und eine entsprechende Qualifizierung der künstlerische Aktivitäten ausgeübt werden können. Durch die bildungsmöglichkeiten informieren und diese auch ausprobieren oder der der Stadtrand- mit dem der Innenstadtschule. Für uns Lehrkräfte sind unabdingbar. Öffnung der Schulen und die Kooperation mit Verbänden, Ver- lassen. Die bisherigen Praktika gehören auf den Prüfstand. Da gilt: kein Abschluss ohne Anschluss. einen, Organisationen und außerschulischen Lernorten können immer mehr Eltern höhere Bildungsabschlüsse für ihre Kinder Ängste und Überlastungssituationen sowie der Eindruck, dass die Bildungs- und Betreuungsangebote besser aufeinander anstreben, sind diese frühzeitig einzubeziehen und auf die An- Der Erwerb eines Abschlusses muss jedem Jugendlichen Lehrerinnen und Lehrer sich der Situation nicht mehr ge- abgestimmt und Kinder besser gefördert werden. Bis zum Jahre schlussmöglichkeiten hinzuweisen. landes- und bundesweit sowohl einen erfolgreichen Start in das wachsen und allein gelassen fühlen, müssen aufgegriffen und 2023 soll in ganz Hessen die Ganztagsbetreuung bis 17 Uhr an Berufsleben als auch die Anschlussfähigkeit in einen höheren angegangen werden. Bereits im Rahmen der Aus- und Weiter- jeder Schule ermöglicht werden. Für alle die Jugendlichen, die noch nicht die Anforderungen Bildungsgang eröffnen. Wir stehen zum Bildungsföderalismus bildung müssen für Lehrkräfte aller Schulformen grundlegende zur Aufnahme einer Ausbildung erfüllen oder keinen Ausbil- und wollen uns bei den Bildungsdebatten auf die Inhalte konzen- Kenntnisse über den Umgang mit Heterogenität und individuel- Wir wollen aber auch den Lebensraum Familie geschützt wissen dungsplatz finden, müssen zur Festigung der Berufsfindung trieren anstatt einem Kompetenzgeschachere zwischen Bund ler Förderung vermittelt werden. Schulische Inklusion kann nur und setzen uns für das Recht der Kinder auf selbstbestimm- und besonders auch zur Weiterqualifizierung Angebote an und Ländern Vorschub zu leisten. Wir setzen uns dafür ein, dass gelingen, wenn auch die pädagogischen Voraussetzungen durch te Freizeit und Kindsein ein. Hausaufgaben müssen sich zu beruflichen Schulen gewährleistet werden. Dabei sind die re- die Bildungsstandards verstärkt bundesweit angepasst werden, eine fachlich kompetente Ausbildung geschaffen und alle Betei- Lernaufgaben entwickeln, die in der Schule in sog. Lernzeiten gionalen Unterschiede innerhalb Hessens besonders zu be- so dass auch Wohnortwechsel über Bundesländergrenzen hin- ligten einbezogen werden. Den Wissenstransfer zwischen allen erledigt werden können, so dass auch die Kinder, die die Ganz- rücksichtigen. Besondere regionale Angebote, auch vollschuli- weg ohne Brüche in der Schullaufbahn möglich sind. beteiligten Institutionen (Schulen, Beratungs- und Förderzent- tagsangebote nutzen, nach Schulschluss Familien- und Freizeit sche Angebote, müssen erhalten bleiben. ren, Ausbildungsstätten, Hochschulen und Wissenschafts- und haben. Dennoch sehen wir Eltern in der Pflicht, ihre Kinder beim Inklusion Forschungseinrichtungen) wollen wir stärken. Lernen zu begleiten. Wir setzen uns für die Durchlässigkeit unseres Bildungssystems Die Umsetzung von Inklusion ist eine gesamtgesellschaftliche ein. Neben dem beruflichen Abschluss muss es im Sinne des Aufgabe. Die Verwirklichung eines inklusiven Schulsystems ist Hochbegabte Schülerinnen und Schüler haben das Recht auf Deutschförderung und Flüchtlinge lebenslangen Lernens möglich sein, sich weiter zu qualifizieren. ein Meilenstein im Bildungsbereich und erfordert größte Kraft- ein umfassendes pädagogisches Angebot, das ihren besonderen Die Integration von Flüchtlingskindern wird gelingen, wenn die Jugendliche in beruflichen Schulen müssen die Möglichkeit ha- anstrengung. Aber weltbeste Bildung erfordert diese Anstren- Bedürfnissen entspricht, sie gemäß ihren Fähigkeiten fördert kontinuierliche, langanhaltende und nachhaltige Deutschförde- ben, sich im allgemeinbildenden Bereich weiter zu qualifizieren, gung zum Wohl aller Kinder und Jugendlichen. Wir setzen uns und in der Erschließung ihres intellektuellen Potenzials unter- rung an den Schulen realisiert wird. Es müssen an den Schu- also höhere allgemeinbildende Schulabschlüsse zu erwerben. dafür ein, dass Schülerinnen und Schüler mit sonderpädagogi- stützt. Die Nichterkennung einer Hochbegabung darf nicht zum len transparente und bedarfsbezogene Entscheidungen nach Dies soll auch im Bereich der dualen Berufsausbildung verstärkt schem Förderbedarf an der Regelschule unterrichtet werden. Scheitern einer Schullaufbahn führen. Hier ist eine frühzeitige pädagogischen Gesichtspunkten getroffen werden können. Für werden, denn es erhöht die Attraktivität dieses Bildungsweges Wahlfreiheit gilt aber auch für Kinder und Jugendliche mit Diagnose eine unverzichtbare Voraussetzung. Wir wollen, dass Schulen gilt es, vielfältige Gestaltungsmöglichkeiten sicherzu- für junge Menschen zusätzlich. besonderen Bedarfen. Förderschulen sollen erhalten bleiben, ein abgestimmtes Konzept auf den Säulen Beratung, frühzeiti- stellen. Zum Beispiel die Bildung externer Klassen und Kurse, in wenn Eltern der Überzeugung sind, dass ihrem Kind dort die ger Begleitung und individueller Unterstützung basiert. denen Kinder und Jugendliche auf den Unterricht in Regelklas- Fachklassen bestmögliche Förderung zuteilwird, und diese nachfragen. Die sen vorbereitet werden. Der Alphabetisierung muss unabhängig Aufgrund der demografischen Entwicklung ist es notwendig, flächendeckende Sicherung von Förderschulen und die Ver- Das „Gütesiegel-Hochbegabung-Programm“ ist ein Baustein, von den gesonderten Kursen mehr Raum gegeben werden. die Angebote der beruflichen Schulen im Land zu evaluieren. besserung der inklusiven Qualität an Regelschulen bilden zwei um die integrative Hochbegabtenförderung zu verstetigen und Sofern Fachklassenstandorte nicht mehr in der Nähe des Seiten einer Medaille und müssen bei der Ressourcenverteilung auszubauen, aber es gehört unabhängig wissenschaftlich evalu- Wir fordern, die Altersgrenze für die Teilnehmer an den Integra- Ausbildungsplatzes angeboten werden können, sind Schüler- auch entsprechend berücksichtigt werden. Die Durchlässigkeit iert und weiterentwickelt. Die Erkenntnisse und Ergebnisse aus tionsklassen auch über das 18. Lebensjahr hinaus anzuheben. beförderungskosten nicht nur in der Grundstufe, sondern auch zwischen Förderschulen und Regelschulen ist zentral, um eine der Arbeit der Internatsschule Schloss Hansenberg sollen dazu Auch im Rahmen der dualen Ausbildung müssen ergänzende in den Fachstufen zu erstatten. In Regionalkonferenzen muss möglichst gute individuelle Förderung zu ermöglichen. Für uns dienen, die flächendeckende Begabungsförderung in Hessen Maßnahmen getroffen werden, um den Seiteneinstieg zu ermög- über die Einrichtung von schulträger- und möglicherweise ist ebenfalls wichtig die Öffnung der Förderschulen für Schüle- auszubauen und zu vertiefen. lichen und die Chance zum erfolgreichen Ausbildungsabschluss auch länderübergreifenden Fachklassen verhandelt werden. rinnen und Schüler ohne sonderpädagogischen Förderbedarf. zu bieten. Bei der Verteilung müssen alle Regionen Hessens einbezogen Im Rahmen der Aus- und Weiterbildung der pädagogischen und Unterkunftsmöglichkeiten geschaffen werden. Zudem soll Alle Schulen sollen im Sinne der individuellen Förderung auch in Fachkräfte und Lehrkräfte muss verstärkt das diagnostische Berufliche Bildung – durch den Einsatz von Videotechnik und Konferenzschaltungen die Schullandschaft ihrer Umgebung eingebettet und eingebun- Handwerkszeug vermittelt werden, um Hochbegabung festzu- Duale Ausbildung ist Weltklasse die Möglichkeit zu schulübergreifendem digitalem Unterricht den sein. stellen, den Einzelnen in eine Förderstrategie einzubeziehen und Im Vergleich zur großen Zahl allgemeinbildender Schulen, die in dafür geeigneten Fächern geschaffen werden. zu unterstützen. Die dauerhafte Verankerung der Thematik in es in Hessen gibt, nehmen die gut 100 beruflichen Schulen Mit uns wird es keine weitere Schwächung von Förderschulen den Modulen der ersten Phase der Lehrerbildung muss gewähr- in Hessen eine besondere Aufgabe wahr, denn sie werden von Duales Studium und keine aufgezwungene Inklusion geben, aber wir wollen leistet sein. Den Erwerb von Zusatzqualifikationen, wie z. B. des etwa einem Viertel aller hessischen Schülerinnen und Schüler Schwerpunkte der beruflichen Bildung in Hessen müssen neben Schritt für Schritt den Weg zu individuellem Erfolg auch für be- ECHA-Zertifikates im Vorschulbereich, gilt es ausdrücklich zu besucht. Aufgrund ihrer Besonderheiten ist zu prüfen, ob sie der Kompetenzvermittlung auch Teamfähigkeit, Methodenkom- sonders zu fördernde Schüler öffnen – sowohl in Regel- als auch fördern. nicht – genau wie die Schulen für Erwachsene – einen zentralen petenz und Schlüsselqualifikationen sein. Neben den rein dualen in Förderschulen. Um erfolgreiche Inklusion zukünftig vermehrt Ansprechpartner in der Kultusverwaltung erhalten sollten, der 6 7
Ausbildungen unterstützen wir ausdrücklich duale Ausbildun- Künstliche Lehrerarbeitslosigkeit vermeiden Lebenslanges Lernen verstärkt und neue Formen der Qualitätssicherung geschaffen gen, die in Kooperationen mit Hochschulen stattfinden und Wir setzen uns dafür ein, die hessische „Sommerferienlehrer- Lebenslanges Lernen ist für uns unerlässlich. Der vielseiti- werden müssen. Transparenz und fortlaufend beste Qualität dadurch den Auszubildenden bzw. Studierenden die Möglichkeit arbeitslosigkeit“ zu beenden und befristete Anstellungsverträge gen Weiterbildungslandschaft mit den Volkshochschulen, den sind sicherzustellen. Es gilt zudem, Programme und Bildungs- einer Doppelqualifikation bieten. über die Sommerferien aufrechtzuerhalten, wenn eine Weiter- vielen privaten und öffentlichen Anbietern und dem HESSEN- clouds zu entwickeln, um die digitale Vernetzung der Schulen beschäftigung beabsichtigt ist. CAMPUS-Programm kommt dabei eine besondere Rolle zu. untereinander und bei Bildungs- und Verwaltungsaufgaben zu Lehrkräfte entlasten Die Angebote müssen stärker aufeinander abgestimmt und ermöglichen. Hierbei müssen Datensicherheit und Datenschutz Der deutlich überwiegende Anteil der Arbeitszeit einer Lehrkraft Bologna-Reform regional vernetzt werden. Dabei können die beruflichen Schulen gewährleistet werden. Die Kommunikation aller Beteiligten ist muss für deren Kerngeschäft Bildung und Erziehung zur Ver- Die Bologna-Reform hat in fast allen Studiengängen die Umstel- eine zentrale Rolle übernehmen und zu Kompetenzzentren für den Bildungserfolg essentiell. Daher sollten alle Lehrkräfte fügung stehen. Eine moderne Schule kann es sich nicht leisten, lung auf Bachelor- und Masterstudiengänge nach sich gezogen. für lebensbegleitendes Lernen im Rahmen des HESSENCAM- mit einheitlichen E-Mail-Adressen ausgestattet werden. wertvolle Zeit für Bürokratiemonster zu verschwenden. Die Wir sprechen uns mittelfristig für eine Umwandlung des Lehr- PUS-Programms weiterentwickelt werden. rasant angewachsene Menge an Dokumentationspflichten und amtsstudienganges aus, um auch die Vergleichbarkeit der Stu- Der professionelle und verantwortungsbewusste Umgang mit Verwaltungsvorschriften, die das Kerngeschäft der Lehrkräfte diengänge und die Anerkennung der Abschlüsse bundesweit zu Private Ersatzschulen den neuen Medien ist für Kinder und Jugendliche von zentraler unnötig einschränken, muss umfassend eingedämmt werden. gewährleisten. Private Ersatzschulen, die häufig neue Impulse in der Pädagogik Bedeutung. Neben der Vermittlung des technischen Umgangs Dazu fordern wir Freie Demokraten Verwaltungsvorschriften mit setzen, sind ein unerlässlicher und wichtiger Bestandteil unse- mit den Medien und der Information und der Aufklärung über Ablaufdatum und das Einrichten einer Meldemöglichkeit für un- Fort- und Weiterbildung res Schulsystems. Wir sehen sie als Bereicherung und setzen Risiken und Gefahren müssen der Erwerb und die Vermittlung nötig erscheinende Vorschriften für Lehrkräfte. Die gemeldeten Die Fort- und Weiterbildung muss wie die Ausbildung den An- uns dafür ein, dass die Aufgabenwahrnehmung entsprechend von Medienkompetenz verstärkt werden. Vorschriften sind daraufhin zu überprüfen und gegebenenfalls forderungen eines inklusiven Schulsystems, der individuellen berücksichtigt und Benachteiligungen in der Verwaltungspraxis abzuschaffen. Wir vertrauen darauf, dass Lehrkräfte die Praxis- Förderung und der Selbstständigen Schule, den Folgen des z. B. beim Zugang zu qualifizierenden Fortbildungen beseitigt Zu Kontext von Digitalisierung und neuen wissenschaftlichen tauglichkeit von Verwaltungsvorschriften besser einschätzen demografischen Wandels und den Risiken und Chancen neuer werden. Erkenntnissen im Bereich von Pädagogik und Didaktik fordern können als Schulämter und das Kultusministerium. Medien Rechnung tragen. Zur Fort- und Weiterbildung müssen wir Freie Demokraten Initiativen, die selbstverantwortliche, auch Angebote zur Lehrergesundheit gehören. Lehrkräfte dür- Digitalisierung und Schule individuelle – auf den einzelnen Schüler und die einzelne Schü- Aus- und Fortbildung der Lehrkräfte fen sich nicht alleingelassen fühlen, sondern müssen durch be- Digitalisierung verändert den Bildungsbereich und die Bildungs- lerin – geprägte Lernorte schaffen. Das bedeutet, dass Land und als Garant für Qualität sondere Qualifizierungsmaßnahmen dazu befähigt werden, den einrichtungen. Sie birgt Chancen, aber auch Herausforderungen. Schulträger es gemeinsam möglich machen, offene Lehr-Lern- Unsere Kinder brauchen die weltbeste Bildung. Sie kann nur gewachsenen Anforderungen im Berufsalltag nachzukommen. Diesen werden wir uns stellen und sie proaktiv angehen. Wir arrangements („open space arrangements“) z. B. im Rahmen durch gut qualifizierte und motivierte Lehrkräfte erfolgen. Diese Die Anzahl der Schulberater und Fortbildner muss dem Bedarf wollen alle hessischen Bildungseinrichtungen mit modernster eines ersten Pilotprojektes zu schaffen. verdienen unsere Anerkennung und Wertschätzung. Ihre Rolle angepasst werden. Technologie ausstatten und die Einrichtungen untereinander hat sich in den vergangenen Jahren grundlegend verändert und sowie mit der Außenwelt vernetzen. Hierzu zählt auch eine flä- Um in ganz Hessen einen gleichmäßigen Ausbau der digitalen erfordert pädagogische Fähigkeiten, Sozialkompetenz, Team- Wir wollen, dass entsprechend dem Wunsch vieler Lehrerinnen chendeckende Ausstattung aller Schulen mit WLAN mit einer Möglichkeiten zu gewährleisten, muss das Land ein Digitalisie- fähigkeit und Organisationsvermögen. Lehrerinnen und Lehrer und Lehrer künftig verstärkt Fortbildungsangebote in der unter- angemessen schnellen Internetverbindung. Hierbei muss vor rungsbudget für Schulen zur Verfügung stellen. Im Gegenzug sind Fachleute für Bildung und Erziehung und übernehmen eine richtsfreien Zeit erfolgen, damit diese nicht gezwungen werden, allem die regelmäßige Wartung der Hard- und Software gewähr- sind die Schulträger und das Kultusministerium verpflichtet, gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Ihre Kompetenzen erstrecken sich zwischen Fortbildung und Unterrichtsausfall zu entschei- leistet werden. Auf diese Weise soll der schnelle Zugriff auf einen Medienentwicklungsplan sowie ein dazugehöriges Fort- sich über Erziehen, Unterrichten, Diagnostizieren, Fördern, Be- den. Lehrkräfteakademie und Kultusministerium sind dafür ver- digital gespeichertes Wissen ermöglicht werden. bildungskonzept vorzulegen. Die Gelder sind zweckgebunden raten und Betreuen auch auf kollegiale Kooperation, Schulent- antwortlich, dass bis heute kaum Fortbildungsangebote in der für den Ausbau der digitalen Infrastruktur zu nutzen. Weiterhin wicklung und Verwaltung. Die steigenden hohen fachlichen und unterrichtsfreien Zeit gemacht werden, zum Ärger der Lehrkräf- Wir sehen die Möglichkeiten der Digitalisierung als Ergänzung sollen die Schulen selber entscheiden dürfen, welche Plattform, diagnostischen Anforderungen unterstreichen die Notwendigkeit te und zum Schaden der Schülerinnen und Schüler. und nicht als Ersatz für Lehrkräfte. Wir setzen uns ein für ein z. B. Tablet, Smartboard oder interaktiver Beamer, für ihre Be- von herausragenden fachlichen, didaktischen und pädagogi- zukunftsweisendes ganzheitliches Konzept, das die Aspekte der lange am besten geeignet sind. schen Fähigkeiten. Außerdem wollen wir, dass die Bereitschaft der Lehrkräfte, an Infrastruktur, der Aus- und Weiterbildung sowie Diagnose- und Fortbildungen teilzunehmen, weiter gesteigert wird. Dazu sollen Vermittlungsmöglichkeiten ebenso umfasst wie die Umstellung Cybermobbing Lehrkräfte müssen qualifizierte Fachleute und exzellente Prak- besondere Leistungsanreize im Dienstrecht geschaffen werden. der Verwaltung und Organisationsstrukturen. Cybermobbing und Cybergrooming dürfen nicht hingenommen tiker sein. Deshalb fordern wir, dass die bildungsgangbezogene Zudem soll die Teilnahme sich im Fortbildungsportfolio der werden. Sie erfordern Achtsamkeit sowie Aufklärungs- und In- Ausbildung an die veränderte Lebenswirklichkeit und neuen Lehrkraft und somit in der Personalakte widerspiegeln. Gerade Bildungsstandards und Vorgaben der Lehrpläne müssen bezüg- formationsangebote für Kinder und Jugendliche, Lehrkräfte und Herausforderungen angepasst werden muss und die Reform der im Bereich der Grundschul- und Förderschullehrkräfte sowie lich des Erwerbes von Wissen und Kompetenzen modernisiert pädagogisches Personal sowie für Eltern. So kann frühzeitiges Lehrerausbildung fortgeführt wird. Zunächst gilt es, das um- für einzelne Fächer im Bereich der beruflichen Bildung zeichnet werden. Die Entwicklung von Diagnose- und Präventionsmo- Erkennen und konsequentes Einschreiten ermöglicht werden. strittene Praxissemester zu evaluieren und die Praxisanteile im sich zurzeit ein eklatanter Mangel an Lehrkräften ab. Daher dulen bzw. -instrumentarien soll in enger Zusammenarbeit mit Präventionsangebote sollen in Kooperation von Bildungsträgern, Studium zu erhöhen. Eine stetige Verbindung zwischen Theorie müssen auch Fort- und Weiterbildungen für Seiteneinsteiger Forschungseinrichtungen gefördert und anwendungsorientiert Medienzentren und Unternehmen ausgeweitet werden. und Praxis ist unerlässlich. Wir unterstützen die Hochschulen angeboten werden. Es müssen langfristig Möglichkeiten zur entwickelt werden. in ihren Bemühungen, durch frühzeitige Beratung und intensive Weiterqualifizierung und zu besseren Aufstiegschancen eröffnet Islamunterricht Begleitung die Studierenden zur kritischen Selbstreflexion zu werden. Digitale Bildungsangebote und anwendungsorientierte E-Lear- Bekenntnisorientierter islamischer Religionsunterricht an hes- befähigen, inwieweit eine Tätigkeit als Lehrkraft für sie sinnvoll ning-Programme müssen fester Bestandteil der Lehrerbildung sischen Schulen soll auf der Grundlage des Grundgesetzes wei- ist oder ob ein anderer beruflicher Werdegang eingeschlagen Führungskräfteausbildung sein, so dass die Lehrkräfte im Umgang mit und zum Einsatz ter ausgebaut werden. Die Unabhängigkeit der Lehrkräfte muss werden sollte. Die Wahrnehmung entsprechender Angebote soll Wir wollen die Führungskräfteakademie weiterentwickeln und von neuen digitalen Medien, die auch ein Ersatz für Schulbücher umfassend gewährleistet sein. Einflussmöglichkeiten von Drit- für Studierende verpflichtend sein. ausreichend Qualifizierungsmöglichkeiten für Lehrkräfte be- sein können, befähigt und unterstützt werden. Die Anzahl der ten müssen ausgeschlossen sein. Die Aus- und Weiterbildung reitstellen, um denjenigen, die an einer Tätigkeit in der Schul- Jugendmedienschutzbeauftragten und Medienberater muss der Lehrerinnen und Lehrer obliegt dem Land. Die Einhaltung Stärkung des Grundschullehramtes leitung, aber auch an den Staatlichen Schulämtern interessiert erhöht werden, um der Nachfrage der Schulen Rechnung tragen der Kooperationsvereinbarung mit den Glaubensgemeinschaften Wir setzen uns für die Stärkung des Grundschullehramtsstu- sind, auch eine Chance zu eröffnen. Hier muss es ausschließlich zu können. wollen wir fortlaufend durch unabhängige Gutachter überprüfen dienganges ein. Die Grundschule vermittelt Basiswissen und um Qualifikation und Motivation und nicht um politische Nähe lassen. Die Inhalte der Vereinbarungen stehen für die Freien bildet somit die entscheidende Grundlage für eine erfolgreiche zu Regierungsparteien gehen. Gerade im Bereich der Verwaltung, Organisation und Lernmit- Demokraten nicht zur Disposition. Schullaufbahn. Grundschullehrkräfte müssen daher in einer tel soll die Digitalisierung zur Unterstützung und Entlastung großen fachlichen Bandbreite fundiert unterrichten können. Eine Lehrerbedarfsplanung beitragen. Wir Freie Demokraten sehen hier einen deutlichen Die FDP Hessen setzt sich auch weiterhin dafür ein, dass sicher- verstärkte Ausbildung im Bereich der Fachdidaktik, Diagnostik Wir fordern, dem Lehrermangel mit einer laufend aktualisierten Handlungsbedarf, da die Erforschung und Entwicklung von gestellt ist, dass der bekenntnisorientierte islamische Religions- und in allgemeiner Grundschulpädagogik ist dabei wichtig. Die Lehrerbedarfsplanung zu begegnen, um jungen Menschen so digitalen Lerninhalten und -materialien sowie Bildungsapps unterricht in Übereinstimmung mit den Werten und Normen des gesellschaftliche Anerkennung der Arbeit muss sich auch in eine verlässlichere Orientierung für ihre Berufswahl zu bieten. Grundgesetzes gelehrt wird. einer angemessenen Bezahlung widerspiegeln. Damit kann gleichzeitig eine vorausschauende Einstellungspoli- tik betrieben werden. 8 9
2. Wirtschaft, ten Entwicklungshemmnissen, besonders im Handwerk, bei so- zialen Berufen und im Bereich von Ingenieuren und technischen Berufen. Um das Interesse von Kindern und Jugendlichen an Digitale Infrastruktur Unser Ziel ist, Hessen zu einem europaweit führenden Standort der digitalen Wirtschaft zu machen. Die Grundvoraussetzung für die hessische Wirtschaft und für die öffentliche Verwaltung große Chancen bieten. Zu den Schlüsseltechnologien gehören beispielsweise Cloudcomputing, Big Data, Blockchain, Künst- Verkehr und technischen und ingenieurwissenschaftlichen Zusammenhän- gen zu stärken, wollen wir insbesondere Initiativen im Bereich der MINT-Fächer unterstützen. dafür ist eine leistungsfähige digitale Infrastruktur. Deshalb hat der Ausbau eines glasfaserbasierenden Gigabitnetzes für uns höchste Priorität. Schrittweise wollen wir alle Gemeinden mit liche Intelligenz (KI). Gründerkultur fördern Energie Wir setzen auf das Thema Bildung. Wir werden die Investitionen in den Bereichen der frühkindlichen Bildung deutlich ausbauen. hochleistungsfähigen Anschlüssen versorgen. Wichtig ist uns dabei Wettbewerbsoffenheit. Der Staat soll als Vorbild voraus- gehen und die WLAN-Versorgung im öffentlichen Bereich aus- Viele Innovationen und neue Geschäftsideen beginnen mit der Gründung eines Unternehmens. Wir streben an, Gründungen und Betriebsübernahmen zu erleichtern. Dazu gehört die Förde- Damit Kinder von Beginn an beste Chancen haben und Eltern bauen. Dabei sollen öffentliche Gebäude, Plätze und ÖPNV-Hal- rung einer echten Gründerkultur, in der Scheitern kein Stigma Hessen 4.0: Innovativ, kreativ, digital wissen, dass ihre Kinder in den Kindergärten und Schulen qualita- testellen einbezogen werden. mehr ist. Jeder soll die Chance auf einen Neuanfang haben. In- Wir wollen als Bundesland im Herzen Europas wieder Wirt- tiv hochwertig betreut und gefördert werden. Die Vereinbarkeit novationen und kreative Geschäftsideen brauchen den Mut, Dinge schaftswachstumsland Nummer eins in Deutschland werden. von Familie und Beruf, bedarfsgerechte Betreuungszeiten sind Das Internet ist mobil, die Mobilfunkabdeckung in Hessen ist auszuprobieren, und die Bereitschaft, Risiken einzugehen. Wir Dazu müssen wir bei der Digitalisierung auch im internationalen ein Schlüssel, um besonders Frauen den Wiedereinstieg in den aber noch immer löchrig. Das wollen wir ändern. Das Mobil- werden deshalb den Gründergeist und die Experimentierlust Vergleich wieder wettbewerbsfähig werden, den Finanzplatz Beruf zu erleichtern und berufliche Entwicklungschancen zu funknetz der Zukunft heißt 5G. Der neue Standard wird für das in den Schulen und Hochschulen fördern, damit Schüler und Frankfurt und den Gründergeist stärken, Bürokratie abbauen bieten. Jahr 2020 erwartet, erlaubt extrem hohe Bandbreiten und sehr Studenten erfahren, dass wirtschaftliche Selbstständigkeit und und auf eine moderne Infrastruktur und Mobilität setzen. Wir niedrige Reaktionszeiten. Damit werden cloudbasierte An- das Gründen eines Unternehmens eine Chance für jeden sein setzen auf den technischen Fortschritt. So wollen wir etwa die Es ist im Interesse von allen, die Abbrecherquoten in unseren wendungen mobil und vernetzte Mobilität Realität. Wir wollen kann. Unabhängig davon, ob es um die Gründung eines Start- Herausforderungen an das wachsende Mobilitätsbedürfnis Bildungseinrichtungen zu senken. Daher brauchen wir mehr An- Hessen zu einer Pilotregion für den europäischen Rollout des ups, die Übernahme eines Handwerksbetriebes oder eines nicht nur durch den klassischen Individualverkehr befriedigen, strengungen, um junge Menschen erfolgreich zu einem Schul- modernsten mobilen Funkstandards machen. Hierzu gehören anderen Unternehmens geht. Die Gründerkultur sollte daher sondern setzen auch auf intelligente Mobilitätskonzepte wie und Berufsabschluss zu führen. Auch deshalb werden wir die auch flexible Lösungen zur Erhöhung der Senderdichte, um die in den Lehrmaterialien, in der Ausbildung der Lehrer und im z. B. selbstfahrende Autos, Carsharing und – stärker als bis- Praxisorientierung in den Schulen stärken und frühzeitig Brü- Stabilität des Netzes zu gewährleisten. Dazu soll das Land not- Lehrplan entsprechend berücksichtigt werden. her – auf einen modernen öffentlichen Nahverkehr. Für uns ist cken zwischen Schülern und ausbildenden Betrieben herstellen. wendige Flächen in Eigenbesitz leichter zur Verfügung stellen. die Vielfalt Hessens eine Stärke. Wir wollen die Chancen des Dazu können Praktika einen wertvollen Beitrag leisten. Wir wer- Zur Zielerreichung wollen wir gemeinsam mit dem Bund und Viele Studenten, Absolventen und Mitarbeiter an Forschungs- Ballungsraums mit den Qualitäten unserer ländlichen Regionen den insgesamt die Kenntnisse über wirtschaftliche Sachverhalte der EU Rahmenbedingungen schaffen, die es Hessen erlauben, einrichtungen haben spannende Ideen und besitzen viel Know- verbinden. Hessen 4.0 soll in ganz Hessen gelebt werden. Mit im Rahmen der schulischen Bildung stärken. In diesem Sinne zum Vorreiter des Breitbandausbaus zu werden. Hierzu gehört how. Durch das Hessen-Gründerstipendium wollen wir ihnen dem internationalen Finanzplatz Frankfurt, dem Flughafen und soll auch die Aus- und Fortbildung von Lehrkräften angepasst unter anderem die Anhebung der sogenannten Aufgreifschwel- die Möglichkeit bieten, ihre Potenziale leichter umzusetzen. dem weltweit leistungsfähigsten Internetknoten verfügt Hessen werden. Studierenden soll es im Rahmen eines Orientierungs- le. Eine alleinige Verantwortung des Breitbandausbaus durch im europäischen Vergleich über besondere Standortvorteile, die studiums, fachspezifisch oder als Studium generale, ermöglicht den Bund lehnen wir ab. Gründerfinanzierung, Start-ups wir deutlich stärker zur Geltung bringen wollen. werden, bei der Wahl eines Studienfachs bessere Entscheidun- und Betriebsübernahmen gen zu treffen und einen Studienabbruch zu vermeiden. Digital Hub Frankfurt Wir finden, dass gute Ideen und Konzepte nicht an der fehlen- Arbeit zwischen Digitalisierung und Fachkräftepolitik In Frankfurt ist mit dem DE-CIX der leistungsstärkste Internet- den Finanzierung scheitern dürfen. Deshalb sollen die Instru- Unser Land steht vor großen Herausforderungen. Die Digitali- Besonders im Handwerk ist es schwierig, Fachkräfte und Nach- knoten der Welt zu Hause. Im unmittelbaren Umfeld siedeln mente der Wirtschaftsförderung stärker auf die Bedürfnisse von sierung verändert die Arbeitswelt in allen Bereichen. Die Art und wuchs zu gewinnen. Im beruflichen Abitur sehen wir eine große sich immer mehr IT-Infrastrukturunternehmen und Data-Cen- Gründern ausgerichtet werden. Viele erfolgreiche Unternehmer Weise, wie wir arbeiten, was wir tun, welche Qualifikationen wir Chance, die Berufsausbildung und eine Hochschulqualifikation ter an. Jährlich investiert die Branche mehr als 350 Millionen werden in den kommenden Jahren altersbedingt ihre Betriebe brauchen, und die Berufe, die wir ausüben, sind im Wandel. In klug zu verbinden und die Berufsorientierung junger Menschen Euro am Standort. Für alle wichtigen digitalen Zukunftsthemen aufgeben. Um einen erfolgreichen Betriebsübergang sicher- der digitalen Welt arbeiten die Menschen nicht uniformiert an zu erleichtern. Darüber hinaus setzen wir uns dafür ein, dass – Cloudcomputing, Big Data, Blockchain-Technologien, Industrie zustellen, Arbeitsplätze zu erhalten und neue Perspektiven zu immer den gleichen Dingen mit den immer gleichen Abläufen. der Handwerker bei Eignung für die Meister-Ausbildung ebenso 4.0, vernetzte Mobilität – sind extrem leistungsfähige Daten- geben, wollen wir dafür spezielle Förderprogramme auflegen. Die bestehenden arbeitsrechtlichen Vorschriften schränken in gefördert wird wie der Student für den Master.Der Beginn einer verbindungen und Echtzeitverfügbarkeit die Basis. Über 50.000 Im Bereich der Digitalwirtschaft spielen Start-ups eine zentrale vielen Bereichen die Flexibilität für Beschäftigte und Unterneh- Ausbildung soll und darf nicht als Entscheidung gegen ein spä- Arbeitsplätze hängen in der Region davon bereits ab. Besonders Rolle. Sie treiben Veränderung an, bringen innovative Techno- men ein und müssen daher auf den Prüfstand gestellt werden. teres Studium erscheinen. für den Finanzplatz spielt die Nähe zu Data-Centern eine große logien und neue Geschäftsmodelle hervor. Sie verändern die Das Land kann und muss als Arbeitgeber Vorbild sein. Des- Rolle. Unternehmenskultur durch mehr Raum für kreative Ideen, Indi- halb werden wir uns über eine Bundesratsinitiative für flexible Wir planen außerdem, duale Studiengänge nach dem Vorbild vidualität und Teilhabe der Mitarbeiter an Entscheidungsprozes- Arbeitszeitmodelle und digitale Arbeitsplätze einsetzen. „Studium plus“ auszubauen, um wissenschaftlich fundierte, Um den Digital Hub Frankfurt zu stärken, wollen wir die Vor- sen. Bisher gehört Hessen nicht zu den führenden Start-up- praxisnahe Ausbildungsangebote zu stärken und insbesondere aussetzungen für das weitere Wachstum sicherstellen. Da Regionen. Laut Start-up-Barometer fließen nach Berlin zwanzig In der digitalen Welt entstehen neue Berufe und Qualifikations- Beschäftigten Qualifikationschancen zu ermöglichen. Um für Data-Center einen enormen Energiebedarf haben, gehört eine Mal mehr Investitionen als nach Hessen. Unser Land droht ab- anforderungen. Wir wollen die berufliche Ausbildung und Qua- den Mittelstand – sowohl im Handwerk als auch in der Industrie leistungsstarke, stabile und bezahlbare Stromversorgung zu gehängt zu werden. Das wollen wir ändern. lifikation stärker auf die Erfordernisse der Zukunft einstellen, – zukünftig Fachkräfte auch im ländlichen Raum zu gewinnen, den wichtigsten Aufgaben. In Tech-Quartieren wollen wir Unter- d. h. mehr Offenheit in der Berufsausbildung und beruflichen fordern wir, in ganz Hessen dezentrale duale Studienangebote nehmensansiedlungen erleichtern, um die führende Stellung Private Wagniskapitalgeber nehmen bei der Finanzierung eine Weiterbildung ermöglichen. Deshalb fordern wir eine stärkere auszubauen. des DE-CIX auszubauen. Die hohen Strompreise in Hessen und Schlüsselrolle ein. Insbesondere in der Internet- und Biotech- Orientierung auf Fähig- und Fertigkeiten, eine Öffnung zwischen die sinkende Netzstabilität entwickeln sich allerdings zu einem Branche sind sie nicht selten der einzige Anlaufpunkt für krea- Berufsausbildung und Bildung an Schulen und Hochschulen Neben der Verbesserung des Bildungssystems und der Stär- ernsten Problem für die energieintensiven Rechenzentren. Unter tive Köpfe, wenn es um finanzielle Unterstützung für ihre Ideen z. B. durch Stärkung des Berufsabiturs und dualer Studiengänge. kung der beruflichen Weiterbildung gehört eine gesteuerte Ein- der schwarz-grünen Landesregierung ist die Blackout-Gefahr geht. Banken fallen oftmals – nicht zuletzt auch wegen ver- Durch die Digitalisierung werden aber auch einige heute übliche wanderung von qualifizierten Fachkräften zu den Säulen unserer gestiegen. Auch deshalb wollen wir das Erneuerbare-Energien- schärfter Anforderungen durch die Aufsicht – als Kreditgeber Berufsbilder nicht mehr nachgefragt werden. Die Ängste dieser Fachkräftepolitik. Wir wollen Hessen attraktiv für talentierte, Gesetz (EEG) abschaffen und durch Wettbewerb und Innovatio- aus. Auf der anderen Seite steigt aufgrund des demografischen Berufsgruppen vor dem Wandel nehmen wir ernst. Deswegen kreative und qualifizierte Menschen aus der ganzen Welt ma- nen Energiekosten senken. Wandels und des historischen Zinstiefs für institutionelle An- wollen wir jetzt schon mit der Begleitung und Umqualifizierung chen. Jeder, der sich zu den Werten des Grundgesetzes bekennt, leger wie Versicherungen und Pensionsfonds die Bedeutung von dieser Menschen beginnen. Leistungswillen und Qualifikationen mitbringt, soll in Hessen Digitale Schlüsseltechnologien Wagniskapital als Anlageklasse. Wir wollen uns auf Bundesebe- eine gute Zukunft haben. Digitalisierung ist mehr, als bestehende Prozesse von analog auf ne dafür einsetzen, die Rahmenbedingungen für private Kapital- Neben der Digitalisierung verändert die demografische Ent- digital umzustellen. Digitalisierung heißt, die Dinge neu zu den- geber zu verbessern, um höhere Investitionen in Zukunftsideen wicklung die Situation auf dem Arbeitsmarkt grundlegend. Bis Ein weiterer Baustein sind flexible Renteneintrittsmodelle. Die ken, völlig neue Lösungen und Systeme zu finden, um Aufgaben zu ermöglichen. Dazu gehören steuerliche Anreize sowie ein 2030 werden nach Schätzungen bis zu drei Millionen Fachkräfte Menschen sollen die Möglichkeit haben zu entscheiden, ob sie zu realisieren und Probleme zu lösen. Deshalb werden wir ge- angemessener regulatorischer Rahmen in Form eines Venture- in Deutschland und in Hessen zwischen 400.000 und 600.000 im Alter länger und flexibel arbeiten wollen. zielt digitale Schlüsseltechnologien fördern, die in unterschied- Capital-Gesetzes. fehlen. Schon heute gehört der Fachkräftemangel zu den größ- lichen Branchen und Kontexten Anwendung finden können und 10 11
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