Die schöne Müllerin DI 20. JUL 2021, 19.30 UHR | KULTURPALAST - Dresdner Philharmonie

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Die schöne Müllerin
DI 20. JUL 2021, 19.30 UHR | KULTURPALAST
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PROGRAMM

           Franz Schubert (1797 – 1828)
           »Die schöne Müllerin« – Liederzyklus nach Texten von Wilhelm Müller (1823)
           Bearbeitung für Tenor und Streichtrio von Tobias Forster (* 1973)
            1. Das Wandern (Mäßig geschwind)
            2. Wohin? (Mäßig)
            3. Halt! (Nicht zu geschwind)
            4. Danksagung an den Bach (Etwas langsam)
            5. Am Feierabend (Ziemlich geschwind)
            6. Der Neugierige (Langsam)
            7. Ungeduld (Etwas geschwind)
            8. Morgengruß (Mäßig)
            9. Des Müllers Blumen (Mäßig)
           10. Tränenregen (Ziemlich langsam)
           11. Mein! (Mäßig geschwind)
           12. Pause (Ziemlich geschwind)
           13. Mit dem grünen Lautenbande (Mäßig)
           14. Der Jäger (Geschwind)
           15. Eifersucht und Stolz (Geschwind)
           16. Die liebe Farbe (Etwas langsam)
           17. Die böse Farbe (Ziemlich geschwind)
           18. Trockne Blumen (Ziemlich langsam)
           19. Der Müller und der Bach (Mäßig)
           20. Des Baches Wiegenlied (Mäßig)

           Bernhard Berchtold | Tenor

           Philharmonisches Streichtrio Dresden
           Heike Janicke | Violine
           Andreas Kuhlmann | Viola
           Ulf Prelle | Violoncello
JENS SCHUBBE

    Schuberts »Schöne Müllerin«

                                                          freiungskriegen gegen die napoleonischen
                                                          Truppen und besuchte in den Jahren
                                                          danach in Berlin die literarischen Salons,
                                                          darunter auch denjenigen von Friedrich
                                                          August von Staegemann (1763 – 1840),
                                                          einem reformorientierten preußischen
                                                          Beamten und späteren Staatsrat. Hier
    Wilhelm Müller, Stich von Johann Friedrich Schröter   hatte man sich im Herbst und Winter
                                                          1816/1817 die Aufgabe gestellt, ein Lieder-
                                                          spiel zu erschaffen, das einen damals
                                                          populären Stoff zum Gegenstand hatte:
    WERKGENESE                                            »Rose, die schöne Müllerin, wird von dem
    Ähnlich wie Franz Schubert war dem aus                Müller, dem Gärnterknaben und dem
    Dessau stammenden Dichter Wilhelm                     Jäger geliebt; leichten, fröhlichen Sinns
    Müller nur eine kurze Lebensspanne                    gibt sie dem letzteren den Vorzug, nicht
    zugemessen. 1794, also drei Jahre vor                 ohne früher den ersten begünstigt und zu
    Schubert als Sohn eines Schneiders                    Hoffnungen angeregt zu haben.« (Ludwig
    geboren, verstarb er gut ein Jahr vor                 Rellstab) In diesem Liederspiel fiel Wilhelm
    Schubert am 1. Oktober 1827. Müller hatte             Müller naheliegender Weise die Rolle des
    1812 ein Philologie-Studium in Berlin be-             Müllers zu und war er beauftragt, fünf
    gonnen, beteiligte sich ab 1813 an den Be-            Gedichte beizusteuern; die anderen Teil-

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nehmer hatten je zwei zu verfassen. Der      Band von Müllers »Sieben und siebzig
Komponist Ludwig Berger sollte für die       Gedichten«, der 1824 erschien, entnahm
Vertonungen sorgen. Berger hat Wilhelm       er später die Texte der »Winterreise«. »Die
Müller später gebeten, aus dem unein-        schöne Müllerin« entstammt einer Zeit,
heitlichen in gemeinschaftlicher Autoren-    die zu den dunkelsten Phasen in Schu-
schaft entstandenen ursprünglichen           berts Leben gehört. Er litt spätestens seit
Werk ein homogenes Ganzes zu schaffen.       Februar 1823 über Monate an den Folgen
In dieser Neufassung verzichtete Müller      einer syphilitischen Infektion, die einen
auf den Gärtnerknaben, so dass nur noch      zeitweisen Krankenhausaufenthalt nötig
Müllergeselle und Jäger um die Gunst         machte und war im Zweifel, ob er jemals
der Müllerin werben. In die Konstellation    wieder ganz genesen würde. Erst an
spielte reales Erleben hinein. Tatsächlich   der Jahreswende 1823/24 hellte sich die
war Wilhelm Müller in die Darstellerin       Situation etwas auf. Vom 24. Dezember
der Müllerin im Liederspiel, die Dichterin   datiert eine Nachricht von Moritz von
Luise Hensel, unglücklich verliebt. Und      Schwind an Schuberts Freund Joseph von
auch hinter dem Nebenbuhler, dem             Spaun: »Schubert ist besser, es wird nicht
Jäger, verbirgt sich eine reale Person,      lange dauern, so wird er wieder in seinen
nämlich Clemes Brentano, der aber – und      eigenen Haaren gehen, die wegen des
das unterscheidet Dichtung und Wahr-         Ausschlags geschoren werden mussten.«
heit – ebenso wenig wie Müller von der       In jener Zeit dürfte Schubert die »Schöne
Angebeteten erhört wurde.                    Müllerin« fertiggestellt haben.
1821 veröffentlichte Wilhelm Müller die
Neufassung der Gedichte im ersten Band
der »Sieben und siebzig Gedichte aus den
hinterlassenen Papieren eines reisenden
Waldhornisten«. Diesen Band benutze
Schubert und vertonte im November
und Dezember 1823 zwanzig der darin
veröffentlichten Gedichte. Dem zweiten

                                                                                           5
Lautenbande«). Kaum ist er seines
                                                 Glückes gewiss, erscheint mit dem Jäger
                                                 ein Rivale (Nr. 14 »Der Jäger«), dem sich
                                                 die Müllerin in ihrem »leichten, losen,
                                                 kleinen Flattersinn« zuwendet, wie der
                                                 Müller dem Bach klagt (Nr. 15 »Eifersucht
                                                 und Stolz«). Todessehnsucht bemächtigt
                                                 sich des Müllers (16. »Die liebe Farbe«, 18.
                                                 »Trockne Blumen«), die nur kurz von lei-
                                                 denschaftlichem, wenngleich hoffnungs-
    Franz Schubert Brille
                                                 losem Aufbegehren verdrängt wird (Nr.
                                                 17 »Die böse Farbe«). Trost spendet ihm
                                                 einzig der Bach (Nr. 19 »Der Müller und
                                                 der Bach«), in dessen Fluten der Müller
                                                 schließlich von seinen Leiden erlöst wird
                                                 (Nr. 20 »Baches Wiegenlied«).
                                                 In der »Schönen Müllerin« scheinen
    EIN ROMANTISCHER LIEDERZYKLUS                zentrale Motive der romantischen Kunst
    Erzählt wird die Geschichte eines Müller-    auf: etwa das des Wanderers, der sich
    gesellen, der auf Wanderschaft ist           zwar zunächst mit Lust hinaus ins Leben
    (Nr. 1 »Das Wandern«). Er gelangt an         begibt, aber Zurückweisung erlebt und
    einen Bach, dessen geheimnisvolles Rau-      zunehmend ein Getriebener ist. Natur
    schen ihn verführt, seinem Lauf zu folgen    wird als das Gegenbild zur menschlichen
    (Nr. 2 »Der Bach«). So gelangt er zu einer   Welt etabliert: Sie spendet jenen Trost,
    Mühle (Nr. 3 »Halt!«) und begegnet der       der dort versagt blieb, sie bietet Zugänge
    Tochter des Müllers (Nr. 4 »Danksagung       zu einer Sphäre jenseits der Oberfläche
    an den Bach«), für die er in Liebe ent-      der Dinge und wird zum Hallraum für
    flammt (Nr. 5 »Am Feierabend«). Freilich     das innere Erleben des Protagonisten. Die
    bleibt ungewiss, ob seine Zuneigung          Konstellationen der »Schönen Müllerin«
    erwidert wird (Nr. 6 »Der Neugierige«,       und der »Winterreise« sind verwandt,
    Nr. 7 »Ungeduld«, Nr. 8 »Morgengruß«,        wobei sie in der »Winterreise« gleichsam
    Nr. 9 »Des Müllers Blumen«, Nr. 10           radikalisiert erscheinen. Beide Zyklen er-
    »Tränenregen«). Dann aber wähnt er sich      zählen von einem unglücklichen Liebes-
    endlich am Ziel (Nr. 11 »Mein!«, Nr. 12      erlebnis des jeweiligen Helden. In der
    »Pause«, Nr. 13 »Mit dem grünen              »Schönen Müllerin« wird es unmittel-

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Erste Seite der Nr. 7 »Ungeduld« in Schuberts Handschrift

bar nachvollzogen, in der »Winterreise«                     ANMERKUNGEN ZUR MUSIK
liegt es in der Vergangenheit, entfremdete                  Die Gesänge der »Schönen Müllerin«
es den Wanderer von der menschlichen                        vollziehen das Scheitern des Helden
Gesellschaft, die er als kalt, verschlossen                 musikalisch höchst sinnfällig nach. Mit
und abweisend erlebt. Trost und Frieden,                    dem ersten Lied wird in der Instrumen-
die in der »Schönen Müllerin« der Bach                      talbegleitung ein Muster etabliert, das
dem Müller wenigstens im Tode spendet,                      auf ostinaten, kreisenden Bewegungen
werden in der »Winterreise« zwar ver-                       beruht. Hier sind sie zunächst mit der
heißen (»Der Lindenbaum«), aber nicht                       Bewegung des Wandernden zu assoziie-
eingelöst. Am Ende gewahrt der Wanderer                     ren. Dieser erste Gesang vermeidet alle
den Leiermann in einer eisigen Land-                        Abgründe, ist schlicht als Strophenlied
schaft ohne Hoffnung endlos seine Leier                     geformt, verströmt ungebrochen zu-
drehend.                                                    packende Fröhlichkeit. Mit dem zweiten
                                                            Gesang wandelt sich das Bild. Die etwas

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kantige, fast schon polternde Bewegung       werden feinste Nuancen des Ausdrucks
    des ersten Liedes wird zur geheimnis-        durch die Harmonik erreicht. Schubert
    voll wogenden; der harmonische Raum          vermag es wie kein zweiter Komponist
    weitet sich, die strophischen Strukturen     seiner Zeit, durch das sublime Spiel mit
    werden aufgelöst in einer eher durch-        den Tonarten, mit unerwarteten Aus-
    komponierten Form. Die ostinat kreisen-      weichungen, Modulationen und den für
    den Bewegungen werden zur klanglichen        ihn so ungemein typischen Eindunklun-
    Chiffre der Wellenbewegung des Baches,       gen von Dur nach Moll in die Abgründe
    lassen sich später aber auch mit denen       jenseits der Oberfläche der Worte zu
    der Mühlräder assoziieren. Bis hin zum       leuchten. Das gilt beispielsweise für den
    sechsten Gesang bleibt diese Bewegung        12. Gesang, wenn der Müller zaghaft zu
    ein wichtiges Element – sie wird freilich    zweifeln beginnt, ob seine Liebe wirk-
    modifiziert, in neue Kontexte gestellt       lich erwidert wird und ihn Vorahnungen
    und kontrapunktiert, tendenziell ver-        künftigen Leids beschleichen.
    langsamt und dominiert das musikalische      Sein Gegner, der Jäger, hat seinen Auftritt
    Geschehen nicht mehr durchweg so stark       mit einer standesgemäßen Musik: Der
    wie am Beginn. Im fünften Gesang ist sie     Instrumentalsatz setzt in Fugenmanier
    beispielsweise eingebunden in ein fast       ein. Die einander jagenden bzw. vorein-
    schon szenisches Geschehen, im sechsten      ander fliehenden (fugare = fliehen) Stim-
    Gesang scheint sie im Hintergrund auf,       men galten seit langem als musikalische
    wenn der Müller seine Worte an den Bach      Chiffren für die Sphäre der Jagd. In den
    richtet.                                     letzten Gesängen dominieren auffallend
    Im siebenten Lied ist das Wogen gänz-        Klänge, die etwas Glockenartiges haben.
    lich von einer pulsierenden Bewegung         In der Nr. 16 »Die liebe Farbe« ist es der
    suspendiert, über der sich emphatisch        unausgesetzt repetierte Ton fis, der an
    und leidenschaftlich die Singstimme          eine Totenglocke gemahnt, in der
    entfaltet. Dieser Gesang funktioniert als    Nr. 18 »Trockne Blumen« sind die Glo-
    Scharnier zu den folgenden drei Liedern,     ckenklänge zudem mit trauermarscharti-
    die den Blick nach innen, in die Seele des   gen Rhythmen verschränkt. In Nr. 19
    Protagonisten richten. Die Tempi sind        begegnen sie den wogenden Figurationen
    gemäßigt, die Dynamik zurückgenommen,        des Baches. Im abschließenden Gesang
    die Singstimme hat ariosen Duktus, ge-       sekundieren sie Verlautbarungen, die
    legentlich scheint – zumal wenn im Text      typisch für den Klang der Hörner sind,
    auf den Bach Bezug genommen wird – die       vor deren Signalen der Bach den in
    wogende Bewegung in sanften Triolen          seinen Fluten ruhenden Müller zu be-
    wieder auf. Nicht nur in diesen Gesängen     hüten trachtet. Trauermarsch, Glocken-

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Ein Schubert-Abend bei Joseph von Spaun, mit Franz
Schubert am Klavier und direkt vor ihm Johann Michael
Vogl. (Sepia-Zeichnung von Moritz von Schwind, 1868,    lich verbundene Sänger Johann Michael
Wien Museum)
                                                        Vogl Lieder aus dem Zyklus in seinem
                                                        Repertoire hatte. Wenigstens scheint es
klang, Hornsignale, Naturlaute – das sind               denkbar, dass der Zyklus als Ganzes vor
musikalische Materialien, die durch die                 der offiziellen Wiener Uraufführung
Kontexte, aus denen sie entstammen, mit                 schon im privaten oder halböffentlichen
bestimmten                                              Raum erklang.
Assoziationen verbunden werden. Schu-
bert ist einer der ersten, der solche Aus-              DIE BEARBEITUNG FÜR TENOR
druckswerte bewusst zu nutzen verstand.                 UND STREICHTRIO
Jahrzehnte später werden sie die Klang-                 Werke, die über Jahrzehnte bzw. Jahr-
landschaft Gustav Mahlers prägen, dessen                hunderte im Musikleben präsent bleiben,
Musik Schubert in manchen Aspekten                      weil es ihren Schöpfern gelang, grund-
antizipiert. »Die schöne Müllerin« er-                  legende menschliche Erfahrungen in
schien zu Schuberts Lebzeiten nicht als                 zeitloser Art und Weise zu artikulieren,
Ganzes, sondern in jeweils vier der Lieder              fordern die Interpreten immer wieder
umfassenden Heften. Die erste nachweis-                 zur Auseinandersetzung heraus, und das
bare öffentliche zyklische Aufführung der               schließt die Bearbeitung ein. So gibt es
»Schönen Müllerin« fand erst im Mai 1856                von der »Schönen Müllerin« Versionen
in Wien mit dem Bariton Julius Stock-                   (des Zyklus oder einzelner Gesänge) für
hausen (1826 – 1906) statt. Das bedeutet                Singstimme und Kammerensemble, für
aber nicht, dass die Lieder nicht schon                 Gitarre(n), für Orchester, darüber hinaus
früher erklungen wären. Man weiß von                    Arrangements, in denen die Singstimme
einer Aufführung der vier Lieder aus dem                durch ein Instrument ersetzt wird, um nur
ersten Heft in Breslau 1825, und ebenso ist             einige zu nennen. Tobias Forster hat nun
bekannt, dass der Schubert freundschaft-                auf Bitten des Philharmonischen Streich-

                                                                                                    9
trios eine Version vorgelegt, in der drei   Artikulation und Dynamik eine textlich-
     Streichinstrumente anstelle des Klaviers    inhaltliche Vertiefung möglich. Diese Art
     den Instrumentalsatz übernehmen: »Die       von Variation habe ich in der Bearbeitung
     Hauptherausforderung ist die Reduzie-       oftmals vorgeschlagen, aber letztendlich
     rung auf drei Einzelstimmen. Oftmals ist    den Spielern zur Entscheidung über-
     der Klaviersatz groß-griffig akkordisch,    lassen. Viele schöne Nuancen sind auch
     Begleitfiguren liegen dem Pianisten         konkret bei den Proben mit dem Sänger
     bequem in der Hand, den Streichern oft      entstanden.«
     nicht, wenn man sie eins zu eins übertra-
     gen würde. Natürlich verwende ich in den
                                                 FRANZ SCHUBERT
     einzelnen Instrumenten oft auch Doppel-
                                                 * 31. Januar 1797 in der Gemeinde
     griffe, aber das darf nicht überhandneh-      Himmelpfortgrund, heute ein
     men – aus spieltechnisch-ökonomischen         Stadtteil von Wien
                                                 † 19. November 1828 in Wien
     Gründen. Die Kunst einer Bearbeitung
     liegt ja zu einem erheblichen Teil auch
                                                 »Die schöne Müllerin«
     darin, instrumentengerecht zu schrei-
     ben und die Spieler nicht zu ›quälen‹.      ENTSTEHUNG
                                                 wahrscheinlich November/Dezember 1823
     Im Großen und Ganzen habe ich mich
                                                 URAUFFÜHRUNG
     weitestgehend an das Original gehalten
                                                 Erste öffentliche Aufführung als Zyklus 1856
     und versucht, mit möglichst wenigen         in Wien mit Julius Stockhausen als Bariton.
     Änderungen dem ursprünglichen Kla-          Aufführungen einzelner Gesänge sind ab 1825
                                                 nachweisbar.
     viersatz so nahe wie möglich zu bleiben.
     Bestimmte klaviertypische Spielfiguren      ERSTMALS IN EINEM KONZERT DER
                                                 DRESDNER PHILHARMONIE
     wurden manchmal leicht umgewandelt          Es mag verwundern, dass keine Aufführung des
     in dem Sinne, dass sie für Streicher gut    Zyklus im Archiv der Dresdner Philharmonie
     klingen und gut spielbar sind, aber den     verzeichnet ist. Einzig drei der Gesänge
                                                 wurden in einer Orchesterbearbeitung am
     ursprünglichen Charakter beibehalten.       6. Dezember 1930 unter der Leitung von Carl
     Die Bearbeitung bietet große Chancen,       Schuricht in Chemnitz gespielt. Die Abwesen-
     Nuancen herauszuarbeiten, vor allem         heit des Werkes in den Spielplänen der
                                                 Philharmonie lässt sich aber dadurch erklären,
     bei den Strophenliedern. Da sich der        dass es schlicht nicht zu den Aufgaben eines
     Klaviersatz, abgesehen von den tieferen     Orchesters gehörte, klavierbegleitete Lieder-
     Basstönen, hauptsächlich im mittleren       zyklen zur Aufführung zu bringen. Erst seit 2017
                                                 zählt die Veranstaltung von Liederabenden
     Tonbereich bewegt, ist es möglich, dass     mit zum Veranstaltungsspektrum der Dresdner
     die Instrumente ab und zu tauschen.         Philharmonie.
     Dadurch entstehen neue Klangfarben.         DAUER
     Des Weiteren ist durch Variationen in       ca. 60 Minuten

10
DIE GESANGSTEXTE

Wilhelm Müller
»Die schöne Müllerin«

1. DAS WANDERN                           2. WOHIN?
Das Wandern ist des Müllers Lust,        Ich hört’ ein Bächlein rauschen
Das Wandern!                             Wohl aus dem Felsenquell,
Das muss ein schlechter Müller sein,     Hinab zum Thale rauschen
Dem niemals fiel das Wandern ein,        So frisch und wunderhell.
Das Wandern.
                                         Ich weiß nicht, wie mir wurde,
Vom Wasser haben wir’s gelernt,          Nicht, wer den Rath mir gab,
Vom Wasser!                              Ich musste auch hinunter
Das hat nicht Rast bei Tag und Nacht,    Mit meinem Wanderstab.
Ist stets auf Wanderschaft bedacht,
Das Wasser.                              Hinunter und immer weiter,
                                         Und immer dem Bache nach,
Das sehn wir auch den Rädern ab,         Und immer frischer rauschte,
Den Rädern!                              Und immer heller der Bach.
Die gar nicht gerne stille stehn,
Die sich mein Tag nicht müde drehn,      Ist das denn meine Straße?
Die Räder.                               O Bächlein, sprich, wohin?
                                         Du hast mit deinem Rauschen
Die Steine selbst, so schwer sie sind,   Mir ganz berauscht den Sinn.
Die Steine!
Sie tanzen mit den muntern Reihn         Was sag ich denn vom Rauschen?
Und wollen gar noch schneller sein,      Das kann kein Rauschen sein:
Die Steine.                              Es singen wohl die Nixen
                                         tief unten ihren Reihn.
O Wandern, Wandern, meine Lust,
O Wandern!                               Lass singen, Gesell, lass rauschen,
Herr Meister und Frau Meisterin,         Und wandre fröhlich nach!
Lasst mich in Frieden weiter ziehn       Es gehn ja Mühlenräder
Und wandern.                             In jedem klaren Bach.

                                                                               11
3. HALT!                         4. DANKSAGUNG AN DEN BACH
     Eine Mühle seh ich blinken       War es also gemeint,
     Aus den Erlen heraus,            Mein rauschender Freund,
     Durch Rauschen und Singen        Dein Singen, dein Klingen,
     Bricht Rädergebraus.             War es also gemeint?

     Ei willkommen, ei willkommen,    Zur Müllerin hin!
     Süßer Mühlengesang!              So lautet der Sinn.
     Und das Haus, wie so traulich!   Gelt, hab’ ich’s verstanden?
     Und die Fenster, wie blank!      Zur Müllerin hin!

     Und die Sonne, wie helle         Hat sie dich geschickt?
     Vom Himmel sie scheint!          Oder hast mich berückt?
     Ei, Bächlein, liebes Bächlein,   Das möcht’ ich noch wissen,
     War es also gemeint?             Ob sie dich geschickt.

                                      Nun wie’s auch mag sein,
                                      Ich gebe mich drein:
                                      Was ich such’, ist gefunden,
                                      Wie’s immer mag sein.

                                      Nach Arbeit ich frug,
                                      Nun hab ich genug,
                                      Für die Hände, für’s Herze
                                      Vollauf genug!

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5. AM FEIERABEND                       6. DER NEUGIERIGE
Hätt ich tausend                       Ich frage keine Blume,
Arme zu rühren!                        Ich frage keinen Stern,
Könnt ich brausend                     Sie können mir alle nicht sagen,
Die Räder führen!                      Was ich erführ so gern.
Könnt ich wehen
Durch alle Haine!                      Ich bin ja auch kein Gärtner,
Könnt ich drehen                       Die Sterne stehn zu hoch;
Alle Steine!                           Mein Bächlein will ich fragen,
Dass die schöne Müllerin               Ob mich mein Herz belog.
Merkte meinen treuen Sinn!
                                       O Bächlein meiner Liebe,
Ach, wie ist mein Arm so schwach!      Wie bist du heut so stumm!
Was ich hebe, was ich trage,           Will ja nur Eines wissen,
Was ich schneide, was ich schlage,     Ein Wörtchen um und um.
Jeder Knappe tut mir’s nach.
Und da sitz ich in der großen Runde,   Ja, heißt das eine Wörtchen,
in der stillen kühlen Feierstunde,     Das andre heißet Nein,
Und der Meister spricht zu Allen:      Die beiden Wörtchen schließen
Euer Werk hat mir gefallen;            Die ganze Welt mir ein.
Und das liebe Mädchen sagt
Allen eine gute Nacht.                 O Bächlein meiner Liebe,
                                       Was bist du wunderlich!
Hätt ich tausend                       Wills ja nicht weitersagen,
Arme zu rühren!                        Sag, Bächlein, liebt sie mich?
Könnt ich brausend
Die Räder führen!
Könnt ich wehen
Durch alle Haine!
Könnt ich drehen
Alle Steine!
Dass die schöne Müllerin
Merkte meinen treuen Sinn!

                                                                          13
7. UNGEDULD                                        8. MORGENGRUSS
     Ich schnitt es gern in alle Rinden ein,            Guten Morgen, schöne Müllerin!
     Ich grüb es gern in jeden Kieselstein,             Wo steckst du gleich das Köpfchen hin,
     Ich möcht es sä’n auf jedes frische Beet           Als wär dir was geschehen?
     Mit Kressensamen, der es schnell verrät,           Verdrießt dich denn mein Gruß so schwer?
     Auf jeden weißen Zettel möcht ich’s schreiben:     Verstört dich denn mein Blick so sehr?
     Dein ist mein Herz, und soll es ewig bleiben.      So muss ich wieder gehen.

     Ich möcht mir ziehen einen jungen Star,            O lass mich nur von ferne stehn,
     Bis dass er spräch die Worte rein und klar,        Nach deinem lieben Fenster sehn,
     Bis er sie spräch mit meines Mundes Klang,         Von ferne, ganz von ferne!
     Mit meines Herzens vollem, heißen Drang;           Du blondes Köpfchen, komm hervor!
     Dann säng’ er hell durch ihre Fensterscheiben:     Hervor aus eurem runden Tor,
     Dein ist mein Herz, und soll es ewig bleiben.      Ihr blauen Morgensterne!

     Den Morgenwinden möcht ich’s hauchen ein,          Ihr schlummertrunknen Äugelein,
     Ich möcht es säuseln durch den regen Hain;         Ihr taubetrübten Blümelein,
     O, leuchtet es aus jedem Blumenstern!              Was scheuet ihr die Sonne?
     Trüg es der Duft zu ihr von nah und fern!          Hat es die Nacht so gut gemeint,
     Ihr Wogen, könnt ihr nichts als Räder treiben?     Dass ihr euch schließt und bückt und weint
     Dein ist mein Herz, und soll es ewig bleiben.      Nach ihrer stillen Wonne?

     Ich meint, es müsst in meinen Augen stehn,         Nun schüttelt ab der Träume Flor,
     Auf meinen Wangen müsst man’s brennen sehn,        Und hebt euch frisch und frei empor
     Zu lesen wär’s auf meinem stummen Mund,            In Gottes hellen Morgen!
     Ein jeder Atemzug gäb’s laut ihr kund;             Die Lerche wirbelt in der Luft,
     Und sie merkt nichts von all dem bangen Treiben:   Und aus dem tiefen Herzen ruft
     Dein ist mein Herz, und soll es ewig bleiben.      Die Liebe Leid und Sorgen.

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9. DES MÜLLERS BLUMEN                      10. TRÄNENREGEN
Am Bach viel kleine Blumen stehn,          Wir saßen so traulich beisammen
Aus hellen blauen Augen sehn;              Im kühlen Erlendach,
Der Bach der ist des Müllers Freund,       Wir schauten so traulich zusammen
Und hellblau Liebchens Auge scheint,       Hinab in den rieselnden Bach.
Drum sind es meine Blumen.
                                           Der Mond war auch gekommen,
Dicht unter ihrem Fensterlein              Die Sternlein hinterdrein,
Da will ich pflanzen die Blumen ein,       Und schauten so traulich zusammen
Da ruft ihr zu, wenn alles schweigt,       In den silbernen Spiegel hinein.
Wenn sich ihr Haupt zum Schlummer neigt,
Ihr wisst ja, was ich meine.               Ich sah nach keinem Monde,
                                           Nach keinem Sternenschein,
Und wenn sie tät die Äuglein zu,           Ich schaute nach ihrem Bilde,
Und schläft in süßer, süßer Ruh,           Nach ihren Augen allein.
Dann lispelt als ein Traumgesicht
Ihr zu: Vergiss, vergiss mein nicht!       Und sahe sie nicken und blicken
Das ist es, was ich meine.                 Herauf aus dem seligen Bach,
                                           Die Blümlein am Ufer, die blauen,
Und schließt sie früh die Laden auf,       Sie nickten und blickten ihr nach.
Dann schaut mit Liebesblick hinauf:
Der Tau in euren Äugelein,                 Und in den Bach versunken
Das sollen meine Tränen sein,              Der ganze Himmel schien,
Die will ich auf euch weinen.              Und wollte mich mit hinunter
                                           In seine Tiefe ziehn.

                                           Und über den Wolken und Sternen
                                           Da rieselte munter der Bach,
                                           Und rief mit Singen und Klingen:
                                           Geselle, Geselle, mir nach!

                                           Da gingen die Augen mir über,
                                           Da ward es im Spiegel so kraus;
                                           Sie sprach: Es kommt ein Regen,
                                           Ade, ich geh nach Haus.

                                                                                15
11. MEIN!                                    12. PAUSE
     Bächlein, lass dein Rauschen sein!           Meine Laute hab ich gehängt an die Wand,
     Räder, stellt euer Brausen ein!              Hab sie umschlungen mit einem grünen Band -
     All ihr muntern Waldvögelein,                Ich kann nicht mehr singen, mein Herz ist zu voll,
     Groß und klein,                              Weiß nicht, wie ich’s in Reime zwingen soll.
     Endet eure Melodein!                         Meiner Sehnsucht allerheißesten Schmerz
     Durch den Hain                               Durft ich aushauchen in Liederscherz,
     Aus und ein                                  Und wie ich klagte so süß und fein,
     Schalle heut ein Reim allein:                glaubt ich doch, mein Leiden wär nicht klein.
     Die geliebte Müllerin ist mein!              Ei, wie groß ist wohl meines Glückes Last,
     Mein!                                        Dass kein Klang auf Erden es in sich fasst?
     Frühling, sind das alle deine Blümelein?
     Sonne, hast du keinen hellern Schein?        Nun, liebe Laute, ruh an dem Nagel hier!
     Ach, so muss ich ganz allein,                Und weht ein Lüftchen über die Saiten dir,
     Mit dem seligen Worte mein,                  Und streift eine Biene mit ihren Flügeln dich,
     Unverstanden in der weiten Schöpfung sein!   Da wird mir so bange und es durchschauert mich.
                                                  Warum ließ ich das Band auch hängen so lang?
                                                  Oft fliegt’s um die Saiten mit seufzendem Klang.
                                                  Ist es der Nachklang meiner Liebespein?
                                                  Soll es das Vorspiel neuer Lieder sein?

16
13. MIT DEM GRÜNEN LAUTENBANDE           14. DER JÄGER
»Schad um das schöne grüne Band,         Was sucht denn der Jäger am Mühlbach hier?
Dass es verbleicht hier an der Wand,     Bleib, trotziger Jäger, in deinem Revier!
Ich hab das Grün so gern!«               Hier gibt es kein Wild zu jagen für dich,
So sprachst du, Liebchen, heut zu mir;   Hier wohnt nur ein Rehlein, ein zahmes, für mich.
Gleich knüpf ich’s ab und send es dir:   Und willst du das zärtliche Rehlein sehn,
Nun hab das Grüne gern!                  So lass deine Büchsen im Walde stehn,
                                         Und lass deine klaffenden Hunde zu Haus,
Ist auch dein ganzer Liebster weiß,      Und lass auf dem Horne den Saus und Braus,
Soll Grün doch haben seinen Preis,       Und scheere vom Kinne das struppige Haar,
Und ich auch hab es gern.                Sonst scheut sich im Garten das Rehlein fürwahr.
Weil unsre Lieb ist immer grün,
Weil grün der Hoffnung Fernen blühn,     Doch besser, du bliebest im Walde dazu,
Drum haben wir es gern.                  Und ließest die Mühlen und Müller in Ruh.
                                         Was taugen die Fischlein im grünen Gezweig?
Nun schlinge in die Locken dein          Was will denn das Eichhorn im bläulichen Teich?
Das grüne Band gefällig ein,             Drum bleibe, du trotziger Jäger, im Hain,
Du hast ja’s Grün so gern.               Und lass mich mit meinen drei Rädern allein;
Dann weiß ich, wo die Hoffnung wohnt,    Und willst meinem Schätzchen dich machen beliebt,
Dann weiß ich, wo die Liebe thront,      So wisse, mein Freund, was ihr Herzchen betrübt:
Dann hab ich’s Grün erst gern.           Die Eber, die kommen zu Nacht aus dem Hain,
                                         Und brechen in ihren Kohlgarten ein,
                                         Und treten und wühlen herum in dem Feld:
                                         Die Eber, die schieße, du Jägerheld!

                                                                                             17
15. EIFERSUCHT UND STOLZ                                  16. DIE LIEBE FARBE
     Wohin so schnell, so kraus, so wild, mein lieber Bach?    In Grün will ich mich kleiden,
     Eilst du voll Zorn dem frechen Bruder Jäger nach?         In grüne Tränenweiden,
     Kehr um, kehr um, und schilt erst deine Müllerin          Mein Schatz hat’s Grün so gern.
     Für ihren leichten, losen, kleinen Flattersinn.           Will suchen einen Zypressenhain,
     Sahst du sie gestern Abend nicht am Tore stehn,           Eine Heide voll grünem Rosmarein:
     Mit langem Halse nach der großen Straße sehn?             Mein Schatz hat‘s Grün so gern.
     Wenn von dem Fang der Jäger lustig zieht nach Haus,
     Da steckt kein sittsam Kind den Kopf zum Fenster ’naus.   Wohlauf zum fröhlichen Jagen!
     Geh, Bächlein, hin und sag ihr das, doch sag ihr nicht,   Wohlauf durch Heid’ und Hagen!
     Hörst du, kein Wort, von meinem traurigen Gesicht;        Mein Schatz hat’s Jagen so gern.
     Sag ihr: Er schnitzt bei mir sich eine Pfeif aus Rohr,    Das Wild, das ich jage, das ist der Tod,
     Und bläst den Kindern schöne Tänz’ und Lieder vor.        Die Heide, die heiß ich die Liebesnot:
                                                               Mein Schatz hat’s Jagen so gern.

                                                               Grabt mir ein Grab im Wasen,
                                                               Deckt mich mit grünem Rasen,
                                                               Mein Schatz hat’s Grün so gern.
                                                               Kein Kreuzlein schwarz, kein Blümlein bunt,
                                                               Grün, Alles grün so rings und rund!
                                                               Mein Schatz hat’s Grün so gern.

18
17. DIE BÖSE FARBE                          18. TROCKNE BLUMEN
Ich möchte ziehn in die Welt hinaus,        Ihr Blümlein alle,
Hinaus in die weite Welt,                   Die sie mir gab,
                                            Euch soll man legen
Wenn’s nur so grün, so grün nicht wär
                                            Mit mir ins Grab.
Da draußen in Wald und Feld!
                                            Wie seht ihr alle
Ich möchte die grünen Blätter all           Mich an so weh,
Pflücken von jedem Zweig,                   Als ob ihr wüsstet,
                                            Wie mir gescheh?
Ich möchte die grünen Gräser all
Weinen ganz totenbleich.                    Ihr Blümlein alle,
                                            Wie welk, wie blass?
Ach Grün, du böse Farbe du,                 Ihr Blümlein alle,
                                            Wovon so nass?
Was siehst mich immer an,
So stolz, so keck, so schadenfroh,
                                            Ach, Tränen machen
Mich armen weißen Mann?                     Nicht maiengrün,
                                            Machen tote Liebe
Ich möchte liegen vor ihrer Tür,            Nicht wieder blühn.
In Sturm und Regen und Schnee,
                                            Und Lenz wird kommen,
Und singen ganz leise bei Tag und Nacht
                                            Und Winter wird gehn,
Das eine Wörtchen Ade!                      Und Blümlein werden
                                            Im Grase stehn,
Horch, wenn im Wald ein Jagdhorn schallt,
                                            Und Blümlein liegen
Da klingt ihr Fensterlein,
                                            In meinem Grab,
Und schaut sie auch nach mir nicht aus,
                                            Die Blümlein alle,
Darf ich doch schauen hinein.               Die sie mir gab.

O binde von der Stirn dir ab                Und wenn sie wandelt
                                            Am Hügel vorbei,
Das grüne, grüne Band,
                                            Und denkt im Herzen:
Ade, Ade! und reiche mir                    Der meint' es treu!
Zum Abschied deine Hand!
                                            Dann Blümlein alle,
                                            Heraus, heraus!
                                            Der Mai ist kommen,
                                            Der Winter ist aus.

                                                                    19
19. DER MÜLLER UND DER BACH
     DER MÜLLER.                   Und die Engelein schneiden
     Wo ein treues Herze           Die Flügel sich ab,
     In Liebe vergeht,             Und gehn alle Morgen
     Da welken die Lilien          Zur Erde herab.
     Auf jedem Beet.
                                   DER MÜLLER.
     Da muss in die Wolken         Ach, Bächlein, liebes Bächlein,
     Der Vollmond gehn,            Du meinst es so gut:
     Damit seine Tränen            Ach, Bächlein, aber weißt du,
     Die Menschen nicht sehn.      Wie Liebe tut?

     Da halten die Englein         Ach, unten, da unten,
     Die Augen sich zu,            Die kühle Ruh!
     Und schluchzen und singen     Ach, Bächlein, liebes Bächlein,
     Die Seele zur Ruh.            So singe nur zu.

     DER BACH.
     Und wenn sich die Liebe
     Dem Schmerz entringt,
     Ein Sternlein, ein neues,
     Am Himmel erblinkt.

     Da springen drei Rosen,
     Halb rot und halb weiß,
     Die welken nicht wieder,
     Aus Dornenreis.

20
20. DES BACHES WIEGENLIED
Gute Ruh, gute Ruh!                               Hinweg, hinweg
Tu die Augen zu!                                  Von dem Mühlensteg,
Wandrer, du müder, du bist zu Haus.               Böses Mägdlein, dass ihn dein Schatten
Die Treu ist hier,                                nicht weckt!
Sollst liegen bei mir,                            Wirf mir herein
Bis das Meer will trinken die Bächlein aus.       Dein Tüchlein fein,
                                                  Dass ich die Augen ihm halte bedeckt!
Will betten dich kühl,
Auf weichen Pfühl,                                Gute Nacht, gute Nacht!
In dem blauen kristallenen Kämmerlein.            Bis Alles wacht,
Heran, heran,                                     Schlaf aus deine Freude, schlaf aus dein
Was wiegen kann,                                  Leid!
Woget und wieget den Knaben mir ein!              Der Vollmond steigt,
                                                  Der Nebel weicht,
Wenn ein Jagdhorn schallt                         Und der Himmel da oben, wie ist er so weit!
Aus dem grünen Wald,
Will ich sausen und brausen wohl um dich her.
Blickt nicht herein,
Blaue Blümelein!
Ihr macht meinem Schläfer die Träume so schwer.

                                                                                                21
TENOR

     BERNHARD                                    Berchtolds Stammbühne, wo er

     BERCHTOLD
                                                 ein umfassendes Repertoire, von
                                                 den Mozart-Partien wie Belmonte,
                                                 Ferrando, Don Ottavio, Tamino
                                                 und Idomeneo, bis Aschenbach in
                                                 Brittens »Death in Venice« oder
                                                 Adolar in Webers »Euryanthe«,
                                                 aber auch schon Boris in Janáčeks
                                                 »Katja Kabanowa« und Erik im
                                                 »Fliegenden Holländer« pflegen
                                                 konnte. Mit dem Henry in »Die
                                                 schweigsame Frau« von Richard
                                                 Strauss, inszeniert von Marco-Ar-
                                                 turo Marelli, gab Bernhard Berch-
                                                 told in der Spielzeit 2009/10 sein
                                                 Debut am Teatro de la Maestranza
                                                 Sevilla und an der Dresdner Sem-
                                                 peroper. Weitere Gastengagements
                                                 führten ihn unter anderem an
                                                 das Teatro Comunale Bologna,
                                                 das Teatro Carlo Felice Genova,
             Der österreichische Tenor Bern-     an die Staatsopern Hannover und
             hard Berchtold studierte am Mo-     München, die Opéra Lyon, die
             zarteum in Salzburg bei Horiana     Mailänder Scala, an das Teatro
             Branisteanu und besuchte die        Verdi Trieste und das Theater an
             Liedklasse von Hartmut Höll. Aus-   der Wien sowie zu den Salzburger
             gezeichnet mit mehreren Preisen     Festspielen. In Konzertsälen sang
             bei internationalen Gesangswett-    Bernhard Berchtold mit Dirigen-
             bewerben, erhielt er eines seiner   ten wie Howard Arman bei den
             ersten Engagements im Rahmen        Händelfestspielen Halle, Christian
             der Händel Festspiele Karlsruhe.    Arming auf Japantournée mit
             Ab der Saison 2003/04 war das       dem New Japan Philharmonic
             Badische Staatstheater Bernhard     Orchestra, Nikolaus Harnoncourt

22
im Rahmen der Styriarte Graz und     Bernhard Berchtold auch in der
dem Osterklang Wien, Ton Koop-       Saison 2017/18 treu und übernahm
man auf Tournée in Frankreich,       zusätzlich zu seinen drei Mozart-
Holland und Italien, Simon Rattle    partien auch noch den Froh in der
in der Berliner Philharmonie und     Neuinszenierung von Wagners
den Salzburger Osterfestspielen,     »Rheingold«. In dieser Saison sang
mit Helmuth Rilling bei der Bach-    er neben der Johannespassion im
akademie Stuttgart und den Stutt-    Wiener Konzerthaus und diversen
garter Musiktagen, mit Sebastian     weiteren Konzerten, auch den
Weigle im Rahmen der Frankfurter     Adolar in Webers »Euryanthe« mit
Museumskonzerte und mit Masaaki      der Dresdner Philharmonie unter
Suzuki in Europa, Südamerika und     Marek Janowski, den Heinrich
Japan die Matthäus Passion sowie     in Spontinis »Agnes von Hohen-
Bach-Kantaten. Nach seinem           staufen« an der Oper Erfurt sowie
Abschied aus dem Karlsruher          den Caramello in Strauß’ »Nacht
Ensemble sang Bernhard Berchtold     in Venedig« in Lyon und am Royal
in den folgenden Jahren Belmonte     Opera House Muscat.
und Tamino in Essen, Vasco da        In der Saison 2018/19 standen
Gama in der szenischen Erstauf-      unter anderem wieder Froh und
führung der Oper »L’Africaine« von   Tamino an der Deutschen Oper am
Giacomo Meyerbeer am Opern-          Rhein, Froh an der Oper Chemnitz
haus Chemnitz, Luzio in Wagners      und Erik an der Opera di Firenze
»Liebesverbot« bei den Bayreuther    in Bernhard Berchtolds Termin-
Festspielen, Max in Nizza, Tamino    kalender. 2019/20 gab der Sänger
am Teatro Lirico di Cagliari,        neben Konzerten – wie etwa
Belmonte am Staatstheater am         Szenen aus Goethes Faust von
Gärtnerplatz in München, Erik        Schumann mit dem RSB unter
an der Semperoper in Dresden         John Storgåds in der Berliner
und in Bonn, Belmonte am Teatro      Philharmonie und Haydns Nelson-
Comunale di Bologna, Tichon in       Messe unter Kent Nagano in der
Janáčeks »Katja Kabanova« an der     Hamburger Elbphilharmonie –
Hamburger Staatsoper, Idomeneo       zwei ganz wichtige Rollendebuts,
am Salzburger Landestheater          nämlich als Florestan in Chemnitz
sowie Don Ottavio, Belmonte und      und die Titelpartie in Schostako-
Tamino an der Deutschen Oper         witschs »Nase« an der Staatsoper
am Rhein. Diesem Hause blieb         Hamburg.

                                                                          23
PHILHARMONISCHES
     STREICHTRIO DRESDEN

         Seit nunmehr 20 Jahren ist das
         Philharmonische Streichtrio
         Dresden ein Botschafter seines
         international bekannten Orches-
         ters und seiner weltberühmten
         Kulturstadt. Es entstand 1996, als
         sich mit Heike Jannicke, Andreas     Als international gefragte Solis-
         Kuhlmann und Ulf Prelle drei         ten und Kammermusikpartner
         führende Musiker der Dresdner        stellen sich die drei Musiker der
         Philharmonie zur gemeinsamen         Herausforderung, im Streich-
         Probenarbeit zusammenfanden.         trio – der vielleicht schwierigsten
         Seitdem konzertierte das Phil-       Streicherformation zwischen
         harmonische Streichtrio in vielen    Kammermusik und solistischem
         Städten, auf wichtigen Festivals     Spiel – zu zeitgemäßen Interpreta-
         und mit hochkarätigen Kammer-        tionen zu gelangen, indem sie die
         musikpartnern wie Peter Rösel,       große Tradition der Sächsischen
         Martin Helmchen, dem Streich-        Streicherschule mit neuen Ideen
         trio Berlin (Gaede-Trio), Barbara    und vielfältigen musikalischen
         Steude und Shinja Koide. Inter-      Anregungen verbinden.
         nationale Gastspiele führten das
         Philharmonische Streichtrio nach
         Japan und nach Südafrika, wo
         es 2011 Partner des Cape Classic
         Chamber Music Festivals war.

24
VIOLINE

HEIKE
JANICKE

Seit 1995 ist Heike Janicke erste
Konzertmeisterin der Dresdner
Philharmonie. Sie studierte in
ihrer Heimatstadt Dresden bei
Prof. Heinz Rudolf und Prof. Gus-
tav Schmahl. Es folgten Meister-
kurse bei Josef Suk, Max Rostal
und Yehudi Menuhin sowie das        St.Martin-in-the-Fields zusam-
Solistenexamen bei Wolfgang         men. Konzerte als Solistin und
Marschner.                          Kammermusikpartnerin führten
Sie wurde Preisträgerin inter-      sie in viele Länder Europas, nach
nationaler Wettbewerbe, so beim     Amerika und Asien. Heute widmet
Musikwettbewerb in Genf 1985,       sie sich neben der solistischen
beim »Fritz Kreisler-Wettbewerb«    Tätigkeit und dem Orchesterspiel
in Graz 1987, bei den Wettbewer-    besonders gern kammermusikali-
ben »Georg Kulenkampff« in Köln,    schen Aufgaben in verschiedenen
»Carl Nielsen« in Odense sowie      Ensembles auf internationalen
»Zino Francescatti« in Marseille    Festivals und gibt Meisterkurse.
1989. Von 1991 bis 1993 war Heike   1996 gründete sie mit zwei Kollegen
Janicke Mitglied der Berliner       das Dresdner Philharmonische
Philharmoniker, ging 1993 zum       Streichtrio, mit dem sie seither
London Symphony Orchestra           in Dresden und international viel
(assistant leader) und arbeitete    unterwegs ist. Heike Janicke spielt
mit dem Chamber Orchestra of        eine Violine von Giovanni Grancino
Europe sowie der Academy of         (Milano) aus dem Jahr 1722.

                                                                          25
VIOLA

     ANDREAS
     KUHLMANN

             Andreas Kuhlmann begann das
             Viola-Studium an der Folkwang-
             Musikhochschule in Essen bei
             Prof. Konrad Grahe. Das Konzert-
             examen bei Prof. Emile Cantor in
             Trossingen und weitere Studien
             bei Prof. Serge Collot in Paris
             schlossen sich an. Als Bratschist
             des Werethina-Quartetts macht er
             seinen Kammermusikabschluss
             mit Auszeichnung. Nach weiteren
             Studien bei den Mitgliedern des
             Amadeus-Quartettes sowie bei Yf-     Philharmonikern, sowie weitge-
             rah Neaman, Dmitry Sitkovetsky,      fächerten kammermusikalischen
             György Kurtag und Sandor Devich      und solistischen Aktivitäten wurde
             folgten Konzertreisen und Rund-      er 1994 Mitglied der Dresdner
             funkaufnahmen in ganz Europa         Philharmonie. Von 2007 bis 2013
             (BBC, WDR, Hungarian Radio...).      war er außerdem Mitglied des
             1989 wurde Andreas Kuhlmann          Festspielorchesters der Bayreuther
             Folkwang-Preisträger und gewann      Festspiele.
             1991 mit seinem Quartett den         Andreas Kuhlmann ist Gründer
             Yehudi Menuhin-Award beim            und Leiter des Carus Ensembles,
             ersten London International String   Mitglied des Philharmonischen
             Quartet Competition.                 Streichtrios und Lehrbeauftragter
             Nach langjähriger Mitgliedschaft     an der Hochschule für Musik Carl
             in der Jungen Deutschen Philhar-     Maria von Weber für Viola, Orches-
             monie, Aushilfstätigkeit in vielen   terstudien und Kammermusik.
             Orchestern, u. a. bei den Berliner

26
VIOLONCELLO

ULF
PRELLE

Ulf Prelle begann sein Violoncello-
Studium in den USA beim
La Salle-Quartett und bei Zara Nel-
sova. Weitere Studien führten ihn
nach Basel zu Thomas Demenga          Wagner-Gesellschaft Stuttgart.
und nach Köln zu Boris Perga-         Seit 1992 ist er Erster Solocellist
menschikow. Anschließend war          der Dresdner Philharmonie. Er
er Stipendiat der Orchesterakade-     ist Gründungsmitglied des Carus
mie der Berliner Philharmoniker.      Ensembles, Mitglied des Philhar-
Mehrfach war er Erster Preisträger    monischen Streichtrios und des
von Hochschulwettbewerben und         Collenbusch-Quartetts.
trat solistisch mit so renommier-     Als passionierter Pädagoge unter-
ten Orchestern wie dem Cincin-        richtet er als Lehrbeauftragter an
nati Chamber Orchestra und            der Hochschule für Musik Carl
dem Sinfonieorchester Basel auf.      Maria von Weber in Dresden. 2015
Intensive Kammermusiktätigkeit        veröffentlichte er bei Schott das
mit verschiedenen Partnern führte     Studienbuch »Leichtigkeit: Eine
ihn ins In- und Ausland. 1990         ergänzende Streichermethodik
war er Preisträger des Siegfried      zur Befreiung der rechten und der
Barchet-Wettbewerbs der Richard       linken Hand«.

                                                                            27
KONZERTE ZUR
SAISON-
ERÖFFNUNG

10.-12. SEP 2021
BEETHOVEN
MAREK JANOWSKI | Dirigent
MARÍA DUEÑAS | Violine
DRESDNER PHILHARMONIE

13.-15. SEP 2021
SCIARRINO
(ek)statisch –
Sciarrino im Kontext
Skrjabin, Feldman,
B. A. Zimmermann, Sciarrino

Wege zu Sciarrino
Schubert, Debussy, Ravel

Uraufführung
Auftragswerk ›150 Jahre
Dresdner Philharmonie‹
Vanitas – Musikalisches Stillleben

18./19. SEP 2021

MAHLER

STANISLAV KOCHANOVSKY |
Dirigent
DRESDNER PHILHARMONIE
UNSERE NÄCHSTEN VERANSTALTUNGEN (AUSWAHL)

                MI 21. JUL 2021 | 19.30 Uhr
                KONZERTSAAL
                STUMMFILM UND LIVEMUSIK
                »Die Abenteuer des Prinzen Achmed« (D 1926)
                Animationsfilm von Lotte Reiniger
                live begleitet mit der Originalmusik von
                Wolfgang Zeller (Bearbeitung für
                Kammerensemble von Jens Schubbe)
                Gerd Herklotz | Dirigent
                Philharmonisches Kammerorchester Dresden

                MI 1. SEP 2021 | 19.30 Uhr
                KONZERTSAAL
                ZEITREISEN
                Telemann: Quartett C-Dur für Flöte, Viola, Fagott und Cembalo
                Sciarrino: »Tre duetti con l’eco« für Flöte, Viola und Fagott
                Koetsier: Trio für Flöte, Fagott und Klavier
                Bloch: Concertino für Flöte, Viola und Klavier
                de Guise: »Trialog« für Flöte, Viola und Fagott
                Villa-Lobos: »Bachianas Brasileiras« Nr. 6 für Flöte und Fagott
                Carl Philipp Emmanuel Bach: Quartett D-Dur für Flöte, Viola,
                Fagott und Klavier

                Kathrin Bäz | Flöte
                Matan Gilitchensky | Viola
                Daniel Bäz | Fagott
                Melanie Bähr | Klavier und Cembalo

                DO 2. SEP 2021 | 19.30 Uhr
                NACHBARLAND TSCHECHIEN
                Mozart: Serenade für Bläser Es-Dur KV 375
                Martinů: Concertino c-Moll für Violoncello, Bläser,
                Klavier und Schlagzeug
                Dvořák: Serenade d-Moll für zehn Bläser,
                Violoncello und Kontrabass

                Bruno Borralhinho | Dirigent
                Peter Bruns | Violoncello
                Mitglieder der Dresdner Philharmonie

30              Das aktuelle Konzertprogramm finden Sie online unter dresdnerphilharmonie.de
HERAUSGEBER                 TEXTE                            Wikimedia Commons:
                                                             S. 4, 7, 9
Intendanz                   Jens Schubbe
                                                             schubert-online.de: S. 6
der Dresdner Philharmonie
                            Der Text von Jens Schubbe        Studio_PR_Salzburg: S. 22
Schloßstraße 2
                            ist ein Originalbeitrag für      Markenfotografie:
01067 Dresden
                            dieses Heft; Abdruck nur mit     S. 25, 26, 27
T +49 351 4866-282
                            ausdrücklicher Genehmi-
dresdnerphilharmonie.de     gung des Autors.
                                                             MUSIKBIBLIOTHEK
                                                             Die Musikabteilung der
                            Jens Schubbe, geboren 1962
CHEFDIRIGENT UND                                             Zentralbibliothek (2. OG) hält
                            in der Mecklenburgischen
KÜNSTLERISCHER LEITER                                        zu den aktuellen Programmen
                            Schweiz, arbeitet als Drama-
                                                             der Philharmonie für Sie in
Marek Janowski              turg für die Dresdner Phil-
                                                             einem speziellen Regal
                            harmonie. Darüber hinaus ist
                                                             Partituren, Bücher und CDs
                            er als Autor bzw. beratend
                                                             bereit.
                            für diverse Institutionen tä-
INTENDANTIN
                            tig, u. a. Wiener Musikverein,
Frauke Roth (V.i.S.d.P.)    Konzerthaus Berlin, Schwet-
                            zinger Festspiele, Wittener      TICKETSERVICE
                            Tage für neue Kammermusik.
                            Zuvor Tätigkeiten für das        Schloßstraße 2, 01067 Dresden
REDAKTION
                            Collegium Novum Zürich           T +49 351 4866-866
Jens Schubbe                (Künstlerischer Leiter/Ge-
                            schäftsführer), das Konzert-     Die aktuellen Öffnungszeiten
                            haus Berlin (Dramaturg),         entnehmen Sie bitte unserer
                            die Berliner Kammeroper          Homepage.
                            (Dramaturg) und das Theater
                            Vorpommern (Chorsänger           ticket@
                            und Dramaturg).                  dresdnerphilharmonie.de

                            BILDNACHWEISE
Bleiben Sie informiert:

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kulturpalast-dresden.de

                                                                           Gesundheitspartner der
                                                                           Dresdner Philharmonie:

             Die Dresdner Philharmonie als Kultureinrichtung der Landes-
             hauptstadt Dresden (Kulturraum) wird mitfinanziert durch
             Steuermittel auf der Grundlage des vom Sächsischen Landtag
             beschlossenen Haushaltes.
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