Die Zeitschrift für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadt Bern

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Die Zeitschrift für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadt Bern
Ausgabe 3/2020                                Stadt Bern

                    MAZDie Zeitschrift für die Mitarbeiterinnen
                       und Mitarbeiter der Stadt Bern

                        Der Kunst               Die Stadt Bern       Die Umfrage
                        auf der Spur            muss sparen          zu Homeoffice
                        Unterwegs mit           Im Gespräch mit      Einschätzung des
                        der MAZ-Redaktion       dem Finanzdirektor   Personalverbands
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Die Zeitschrift für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadt Bern
EDITORIAL                                                                                                      GASTKOLUMNE

              Liebe Leserin, lieber Leser                                                                                    Lasst uns träumen …
                Die Stadt Bern muss sparen. Nach Jahren mit regelmässigen                                                    Bern hat 143’000 Einwohnerinnen und Einwohner, in Aarau
                Haushaltüberschüssen kommen wieder schwierigere Zeiten auf                                                   leben 21’000 Menschen. Ich bin kein Aarauer, aber ein Fan
                die Stadt zu, in denen sie den Gürtel enger schnallen muss. Wie kam                                          des dortigen Stadtmuseums, das mit 30’000 Eintritten pro
                                                                                                                             Jahr die lokale Bevölkerungszahl deutlich übertrifft. Und
                es dazu? Und vor allem: Wo setzt der Gemeinderat den Rotstift an?
                                                                                                                             im Stadtmuseum Bern, dem «Bernischen Historischen Mu-
                Das wollte die MAZ von Finanzdirektor Michael Aebersold wissen.                                              seum»? Die jährliche Besucherstatistik weist weniger als
                Im Gespräch erläutert er, wie er die Lage einschätzt und was die                                             ­einen Viertel Stadtbernerinnen und Stadtberner aus – und
                strategische Haushaltüberprüfung für die Dienststellen und                                                    dies trotz erfolgreicher Wechselausstellungen. Sind die
                Mitarbeitenden bedeutet.                                                                                      Leute in Bern museumsmüde? Wenn man die steigenden
                   Zahlreiche Kunstwerke bereichern den öffentlichen Raum                                                     Frequenzen in den grossen Berner Museen als Massstab
                                                                                                                              nimmt, kann es daran nicht liegen.
                der Stadt Bern. Im Alltag finden sie nicht immer grosse Beachtung.
                                                                                                                                  Wann haben Sie als Stadtmitarbeiterin oder Stadtmitar-
                Das könnte sich nun ändern: Kultur Stadt Bern hat sämtliche K­ unst-                                          beiter das letzte Mal das Historische Museum «änet» der
              werke auf Gemeindeboden erfasst und inventarisiert. Daraus sind                                                 Kirchenfeldbrücke besucht, sind durch die Jahrhunderte
              sechs Kunstspaziergänge entstanden. Sie laden ein, die Stadt-                                                   Berner Vergangenheit, die Jahrtausende Menschheits­
              ­teile und ihre Kunstobjekte zu entdecken. Die MAZ-Redaktion                                                    geschichte und Exotica aus fernen Ländern und Epochen
               hat einen der Spaziergänge ausprobiert. Lassen Sie sich inspirieren                                            gewandelt und haben sich von Artefakten und Geschich-
               und tun Sie es uns gleich. Die Routen sind online und in Bro-                                                  ten geistig erbauen lassen? Würden Sie mir zustimmen,
                                                                                                                              dass dieses museale Konzept der Dauerausstellungen, das
               ­schüren beschrieben. Letztere sind gratis erhältlich am Empfang
                                                                                                                              seine Wurzeln in der Gründungszeit des BHM vor 126 Jah-
                im ­Erlacherhof, im Foyer des Meerhauses und bei der Tourist                                                  ren hat, in die Jahre gekommen ist?
              Information Bern am Bahnhof.                                                                                       Dann ist es höchste Zeit, das Berner Haus für Geschich-
                   In der vorletzten MAZ haben wir Ihnen die neue Online-                                                     te(n) neu zu erfinden und mit dem Träumen zu beginnen.
                Gesundheitsbefragung vorgestellt. Aus ihr ist eine umfassende                                                 Ich träume von einer Inspirationsquelle der Geschichte, wo
                Mitarbeitenden-Umfrage entstanden, bei der Sie ab sofort mitma-                                               spannende und lustvolle Reisen in vergangene Lebenswel-
                                                                                                                              ten genauso im Angebot stehen wie ein Stadtlabor für
                chen können. Ein entsprechendes E-Mail oder ein entsprechender
                                                                                                                              das Verhandeln von Themen aus gegenwärtigen Lebens-
                QR-Code sollte Ihnen bereits zugestellt worden sein. In der Umfrage                                           welten. Und ich stelle mir ein eng mit den anderen Kultur­
                geht es um die beiden Schwerpunkte Gesundheit und Inklusion.                                                  häusern im Kirchenfeld vernetztes Museum vor, das ein
                Mitmachen lohnt sich: Nach Abschluss der Umfrage erhalten                                                     pulsierendes Museumsquartier mitgestaltet.
                Sie auf Wunsch ein individuelles Feedback.                                                                        Wovon träumen Sie, was für ein Museum wünschen Sie
                   Und zum Schluss noch dies: Bitte beachten Sie den Beitrag                                                  sich? Lassen Sie sich bei einem Besuch im Museumsschloss
                                                                                                                              inspirieren. Ihre Meinung und Ideen interessieren mich:
                von Stadtpräsident Alec von Graffenried. Er zeigt darin auf,
                                                                                                                              Thomas.Pauli@bhm.ch
                wie sich die MAZ im nächsten Jahr verändern wird.
                                                                                                                             Thomas Pauli-Gabi,
              Peter Brand, MAZ-Redaktor                                                                                      Direktor Bernisches Historisches Museum

              Impressum MAZ: Die Zeitschrift für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadt Bern; Herausgeber: Informationsdienst der Stadt Bern; Redaktion: Peter Brand, pbr (Informations-
              dienst, L­ eitung); Marion Gygax (PRD); Katharina Rederer (BSS); Ueli Müller (TVS); Aron Oggier (FPI); Léa Zürcher (SUE); Gestaltung: Büro eigenart, Stefan Schaer, Bern, eigenartlayout.ch;
              Druck: Ast & Fischer AG, Wabern; Auflage: 6800 Exemplare; Ausgaben: Februar, Mai, August und November; ­Redaktionsschluss: 31. Januar, 30. April, 31. Juli und 31. Oktober;
              Redaktionsadresse: MAZ@bern.ch oder Peter Brand, Junkerngasse 49, Postfach, 3000 Bern 8, 031 321 62 28

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Die Zeitschrift für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadt Bern
AUSBLICK

                        Neu – vielfältig – digital:
                        Aber die MAZ bleibt die MAZ!
                        Liebe Mitarbeiterinnen, liebe Mitarbeiter
                        Sie halten die neue Ausgabe der MAZ in den Händen. Zuverlässig und pünktlich wie immer in den letzten
                        18 Jahren ist sie in Ihren Briefkasten geflattert. Ich schätze die MAZ und lese sie immer gerne. Sie informiert
                        über Neues aus der Verwaltung, lässt Mitarbeitende zu Wort kommen und dient ihnen als Spiegelbild
                        für ihr Wirken im Dienste der Stadt. Die Zeitschrift schafft für alle Stadtangestellten eine gemeinsame,
                        direktions­übergreifende Identität und gibt der Verwaltung ein Gesicht. Darüber hinaus schlägt die MAZ
                        eine starke Brücke zu den pensionierten Mitarbeitenden. Sie sollen sich auch in ihrem Ruhestand der Stadt-
                        verwaltung zugehörig fühlen und sich für sie interessieren. Mein Dank gehört der guten und sorgfältigen
                        Arbeit der Redaktion unter der Leitung von Peter Brand.
                             Bisher wurde die MAZ bewusst in gedruckter Form hergestellt und per Post verschickt. Lange Jahre
                        war dies der zuverlässigste Weg, alle aktiven und ehemaligen Mitarbeitenden zu erreichen – auch solche,
                        die am Arbeitsplatz über keinen PC verfügen.
                        Schöner Nebeneffekt der Printversion: Die MAZ
                        lag zu Hause auf und konnte auch von anderen
                        Familienmitgliedern gelesen werden. Sie merken
                        bereits der Vergangenheitsform an, dass sich
                        daran künftig etwas ändern wird. Der Gemeinde-
                        rat ist nämlich überzeugt davon, dass die Zeit reif
                        ist, mit der MAZ einen neuen Weg einzuschlagen.
                        Die Zukunft ist digital. Daher soll auch die MAZ
                        ab Mitte des nächsten Jahres digital werden.
                             Die Vorteile einer digitalen MAZ liegen auf der
                        Hand: Es gibt kein fixes Publikationsdatum mehr.
                        Dies ermöglicht der Redaktion, laufend und
                        bei Bedarf aktuell und kurzfristig neue Beiträge
                        aufzuschalten. Diese umfassen nebst Texten
                        und Fotos auch Audio- und Videoaufnahmen.
                        Das erhöht die Darstellungsvielfalt. Die Redaktion kann «näher ran», gesprochene Interviews bringen und
                        die Kolleginnen und Kollegen bei ihrer Arbeit filmen. Und nicht zuletzt bietet eine digitale MAZ auch die
                        Möglichkeit von interaktiven Formen wie das Abgeben von Kommentaren, das Führen von Diskussionen
                        und das Teilen von Beiträgen.
                             Möglich wird die digitale MAZ, weil das Intranet bis Ende dieses Jahres mobilfähig wird. Das heisst:
                        Die Mitarbeitenden können künftig über ihr eigenes Handy auf das Intranet gelangen. Das Intranet kann
                        damit als Plattform für die MAZ genutzt werden. Die Mitarbeitenden und – mit speziellem Zugangscode –
                        auch die Pensionierten werden ab Mitte 2021 überall und jederzeit über ihr eigenes Smartphone oder
                        ihr Tablet auf die gewünschten Artikel, Reportagen und Beiträge zugreifen können. Der Zugang zur MAZ
                        ist somit für alle sichergestellt.
                             Ich bin mir bewusst, dass die anstehende Digitalisierung der MAZ nicht bei allen auf Gegenliebe stösst.
                        All jenen, die lieber weiterhin die Printausgabe lesen würden, möchte ich versichern: Die MAZ bleibt die
                        MAZ. Zwar ändert sich ihr Kanal, aber nicht ihr Wesen. Sie wird auch in Zukunft spannende Geschichten
                        aus der Berner Stadtverwaltung erzählen. Der Gemeinderat freut sich auf die neue MAZ und zählt auf
                        Sie als regelmässige Leserinnen und Leser.
                        Alec von Graffenried, Stadtpräsident

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Die Zeitschrift für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadt Bern
Seite 4 Thema MAZ 3/2020

                                STADTFINANZEN  «Wir sparen
                                        mit Augenmass»
              Steuerrückgänge und
              Corona: Die Stadt Bern muss
              sparen. Wie kam das alles?
              Und: Was bedeutet das für
              die Dienststellen und die
              Mit­arbeitenden? Nachgefragt
              bei Finanzdirektor Michael
              Aebersold.

              PETER BRAND

              Herr Aebersold, kürzlich sagten
              Sie an einer Medienkonferenz, dass
              «finanzpolitisch schwierige Zeiten
              auf die Stadt Bern zukommen».
              Sind die Jahre mit regelmässigen
              Haushaltüberschüssen endgültig
              passé?
              Aebersold: Auf kurze Sicht würde ich
              die Frage mit Ja beantworten. Die
              ­Finanzpolitik unterliegt aber Wellen-
               bewegungen. Ich bin daher über-
               zeugt, dass auch wieder rosigere Zei-      Ist in Sparzeiten besonders gefordert: Finanzdirektor Michael Aebersold.
               ten kommen. Zum Glück verfügt die
               Stadt Bern über gewisse finanzielle        Lassen Sie uns zurückblicken:              Nun belastet Corona den Haushalt
               Reserven. Dazu gehören 87 Millionen        Die Stadtfinanzen trübten sich in          zusätzlich. In welchen Bereichen
               Franken an Eigenkapital und 187 Mil­       einer ersten Phase ein, weil die           wird das besonders spürbar sein?
               lionen, die für Abschreibungskosten        Steuererträge im Jahr 2019 tiefer          Lässt sich die Mehrbelastung
               von Schulen und Sportanlagen bei-          waren als budgetiert. Was genau            bereits abschätzen?
               seitegelegt wurden. Da für die nächs-      war geschehen?                             Aebersold: Wir haben die Steuerein-
               ten acht Jahre Investitionsbedürfnisse     Aebersold: Wir stellten gegen Ende         nahmen wegen Corona um 36 Millio-
               von rund 1,5 Milliarden Franken in         Jahr fest, dass die Steuereinnahmen bei    nen Franken reduziert. Wir verzeich-
               der Pipeline sind, müssen wir mit den      den Unternehmen beträchtlich unter         nen Einnahmenausfälle, beispielswei-
               vorhandenen Mitteln sparsam umge-          den Erwartungen zurückblieben. Alles       se durch nicht verrechnete Gebühren,
               hen.                                       in allem reden wir von Mindereinnah-       und haben Mietzinsausfälle. Auch in
                                                          men von rund 35 Millionen Franken bei      der Sozialhilfe und im öffentlichen Ver-
              Wie schlimm kommt es – rechnen              Steuererträgen von insgesamt 510 Mil-      kehr werden höhere Kosten anfallen.
              Sie mit einem kurzfristigen Gewitter        lionen Franken. Das kam unerwartet.        Wie hoch die Mehrbelastung unter
              oder eher mit einem anhaltenden             Zudem liess sich der Minderertrag          dem Strich ausfällt, lässt sich zum jetzi-
              Landregen?                                  nicht einer einzelnen Branche zuord-       gen Zeitpunkt kaum beziffern. Auch
              Aebersold: Aufgrund der aktuellen           nen. Sämtliche Wirtschaftszweige wa-       wenn sich die Wirtschaft erholt, blei-
              Herausforderungen – rekordhohe In-          ren betroffen. Das war vor allem des-      ben die Herausforderungen gross:
              vestitionen und Konjunktureinbruch –        halb unerwartet, weil wir in den letzten   Zum Beispiel wächst die Zahl der Schü-
              gehe ich eher von einer mehrjährigen        Jahren stets ein Steuerwachstum ver-       lerinnen und Schüler und wir müssen
              Trübung aus. Es wird einige Zeit dau-       zeichnet hatten und es keine Anzei-        zusätzlichen Schulraum bauen.
              ern, bis sich die Wirtschaft wieder voll-   chen für einen Rückgang gab. Dadurch
              ständig erholt hat. Vieles hängt davon      stiegen die Prognosen von Jahr zu Jahr.    Der Gemeinderat rechnet in den
              ab, wie wir die Auswirkungen von Co-        Im Nachhinein betrachtet waren sie zu-     nächsten vier Jahren mit Millionen-
              rona bewältigen.                            letzt zu optimistisch.                     defiziten und muss sparen. Eine

2020003_MAZ_3-2020_def.indd 4                                                                                                                     19.08.20 14:02
Die Zeitschrift für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadt Bern
MAZ 3/2020 Thema Seite 5

                                                                                                                    verzichtet und bei welchen er den
                                                                                                                    Ausführungsstandard senkt.

                                                                                                                    Der Gemeinderat wird nicht
                                                                                                                    darum herumkommen, Stellen
                                                                                                                    zu streichen. Wo wird er ansetzen
                                                                                                                    und in welchem Umfang?
                                                                                                                    Aebersold: Die Personalkosten ma-
                                                                                                                    chen rund einen Viertel der städti-
                                                                                                                    schen Ausgaben aus. Darum muss der
                                                                                                                    Gemeinderat auch einen Stellenab-
                                                                                                                    bau ins Auge fassen. Wie dieser ausse-
                                                                                                                    hen wird, lässt sich zum jetzigen Zeit-
                                                                                                                    punkt nicht sagen, da die Entschei-
                                                                                                                    dungsgrundlagen noch nicht vor­
                                                                                                                    liegen. Klar ist, dass der Gemeinderat
                                                                                                                    einen allfälligen Stellenabbau sozial-
                                                                                                                    verträglich gestalten wird.

                                                                                                                    Was bedeutet das konkret?
                                                                                                                    Aebersold: Der Stellenabbau erfolgt
                                                                                                                    über die natürliche Fluktuation sowie
                                                                                                                    vorzeitige Pensionierungen und die
                                                                                                                    Reduktion von Pensen. Auf Entlassun-
                                                                                                                    gen will der Gemeinderat bewusst
                                                                                                                    verzichten. Geplant ist daher eine
                                                                                                                    städtische Stellenbörse, die Umplat-
                                                                                                                    zierungen möglich macht. Generelle
                                                                                                                    Lohnkürzungen schliesst der Gemein-
                                                                                                                    derat aus.

                                                                                                                    Die Stadtmitarbeitenden haben in
     Trotz Sparpaket: Die städtischen Arbeitsbedingungen sollen sich nicht verschlechtern.           Bilder: pbr   den letzten 25 Jahren 14 Sparpakete
                                                                                                                    solidarisch mitgetragen. Nun ist ihre
                                erste rasche Korrektur für die           Für die Jahre 2022 bis 2024                Solidarität ein weiteres Mal gefordert.
                                Rechnungen 2020 und 2021 erfolgte        hat der Gemeinderat nun eine               Ihre Gedanken als Finanzdirektor?
                                mit Globalkürzungen bei den              strategische Haushaltüberprüfung           Aebersold: Die Mitarbeitenden sind
                                Direktionen. Welche Entlastungen         in Auftrag gegeben. Wie läuft              unser wichtigstes «Kapital». Das mag
                                fallen beispielsweise darunter?          sie ab – und in welcher Form               jetzt abgedroschen klingen, ist aber
                                Aebersold: Gespart wird beispiels-       werden die Mitarbeitenden                  einfach so. Ohne die tägliche Leistung
                                weise beim baulichen Unterhalt, bei      mit einbezogen?                            der Mitarbeitenden würde in der
                                der Kultur, beim Tierpark, mit der or-   Aebersold: Bis im September 2020           Stadt nichts laufen. Der Gemeinderat
                                ganisatorischen Zusammenführung          werden alle Dienststellen dem Ge-          will daher die Personalfrage beson-
                                von Tagis und Tagesschulen, beim         meinderat aufzeigen, welche Mass-          ders sorgfältig angehen. Die Heraus-
                                Cannabisprojekt oder bei Veranstal-      nahmen sie ergreifen müssten, wenn         forderung besteht darin, ein Sparpa-
                                tungen, Drucksachen und Honoraren.       ihr Budget im Umfang von 20 Prozent        ket zu schnüren, zu dem alle stehen
                                Zudem verzichtet der Gemeinderat         des Sach- und Personalaufwandes            können. Selbstverständlich werden
                                auf einen Personalausbau und hat bei     und um 10 Prozent der Beiträge redu-       die Personalverbände einbezogen.
                                Neubesetzungen von Stellen eine          ziert würde. Die Abteilungen sind so-
                                viermonatige Vakanz eingeführt.          mit in diesen Prozess eingebunden.         Bern ist eine Stadt mit hoher Lebens-
                                                                         Sie können am besten beurteilen, wo        qualität. Wird sie das auch in den
                                                                         sich sparen lässt. Der Gemeinderat         kommenden Jahren bleiben?
                                                                         wird aufgrund des aufgezeigten Ent-        Aebersold: Das soll und wird sie blei-
     Städtische Sparpakete
                                                                         lastungspotenzials Prioritäten setzen      ben. Wir nehmen keinen Kahlschlag
     Die Stadt Bern entlastet ihren Finanzhaushalt                       und entscheiden, welche Sparmass-          vor, sondern sparen mit Augenmass.
     in den kommenden Jahren wie folgt:                                  nahmen umgesetzt werden. Eben-             Es geht um jährliche Einsparungen
     2020: 15,5 Millionen Franken                                        falls unter die Lupe nimmt er die In-      von 35 bis 45 Millionen Franken. In ei-
     2021: 23,5 Millionen Franken                                        vestitionen. Hier wird er entscheiden      nem Budget von 1,3 Milliarden Fran-
     2022: 35 Millionen Franken                                          müssen, auf welche Bauprojekte er          ken ist das machbar.
     2023: 45 Millionen Franken
     2024: 45 Millionen Franken

2020003_MAZ_3-2020_def.indd 5                                                                                                                                 19.08.20 14:03
Die Zeitschrift für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadt Bern
Seite 6 Aktuell MAZ 3/2020

                                    SPAZIERGANG       Der Kunst
                                                auf der Spur
              Die MAZ-Redaktion nahm                   miert uns darüber, dass es sich um
              die Sommerzeit zum Anlass,               eine exakte Nachbildung einer Iso-
                                                       lierzelle in der Strafanstalt Thorberg
              um einen der sechs neuen
                                                       handelt. Weiter lesen wir, dass sich
              Kunstspaziergänge der Stadt
                                                       der zweite Teil der Skulptur im 15 Ki-
              Bern auszuprobieren. Sie                 lometer entfernten Gefängnis befin-
              entschied sich für die Läng-             det. Uns inspiriert die Anordnung zu
              gass-Route und wandelte                  einem Auftritt mit Regenschirm in
              von der Grossen Schanze                  Mary-Poppins-Manier. Fast könnte
              quer durchs Quartier bis                 man meinen, der Sträfling entfliehe
              zum Bremgartenfriedhof.                  fliegend der Enge der Zelle.

              PETER BRAND UND                           10 Der Himmel hat sich unterdessen      sich? Warum ist es in Schieflage gera-
              NATHALIE RÖLLIN                          etwas aufgehellt. Wenigstens regnet      ten? Das schlaue Büchlein gibt darauf
                                                       es nicht mehr. Vorbei an weiteren        keine eindeutige Antwort. Ein klein
              Das darf nicht wahr sein. Noch vor       Skulpturen gelangen wir zum Staats-      wenig erinnert das Kunstwerk an ein
              sechs Uhr kündet lautes Donnergrol-      archiv am Falkenplatz, wo bereits        Fussballtor. Die bunte Bemalung lässt
              len ein Sommergewitter an. Und be-       Narziss auf uns wartet. Er kniet am      eher auf ein Spielplatzgerät schlies­
              reits fallen die ersten schweren Trop-   Gartenteich und betrachtet bewun-        sen. Auf jeden Fall bildet das Objekt
              fen, Sekunden später regnet es wie       dernd sein Spiegelbild, das sich auf     einen reizvollen Kontrast zu seinem
              aus Kübeln. Der geplante Spaziergang     der Wasseroberfläche spiegelt. Die       Standort, dem Gebäude für exakte
              steht auf der Kippe. Auch später, beim   Bronzeskulptur war ursprünglich für      Wissenschaften der Uni Bern. Wir eini-
              vereinbarten Treffpunkt Lift Grosse      die Landesausstellung 1939 in Zürich     gen uns auf einen bewussten Kontrast
              Schanze, ist das Wetter noch alles an-   geschaffen und dann hierher versetzt     von Archaischem zur wissenschaft­
              dere als berauschend. Es nieselt und     worden. Leider können wir nicht ganz     lichen Lehre.
              ist empfindlich kühl. Ausgerüstet mit    zu Narziss vordringen, denn Gebäude
              Windjacke respektive Faserpelz und       und Garten des Staatsarchivs sind we-     15 Die Pauluskirche. Ist sie über-
              Regenschirm wagen wir es trotzdem        gen Bauarbeiten abgesperrt. Immer-       haupt geöffnet? Die erste Pforte ist
              und steuern kurz nach acht Uhr den       hin erblicken wir unseren Helden hin-    verschlossen, bei der zweiten haben
              ersten Posten an.                        ter dem Stacheldrahtzaun.                wir Erfolg. Wir schauen uns das Innere
                                                                                                des Bauwerks an und nehmen einen
                5 Vorbei an Fernrohr, Lebensbrun-       12 Nach der Begegnung mit Johan-        Moment Platz auf den Holzbänken.
              nen, Albrecht von Haller und Bundes-     nes von Gutenberg machen wir uns         Hier konsultieren wir unseren Führer
              rat Jakob Stämpfli geht es zum Ob-       auf die Suche nach einem Brunnen         im Taschenformat. Dieser lobt die
              jekt «Der 4. Ort». Es wirkt auf den      an der Schanzeneckstrasse. Die Stras­    Pauluskirche als Gesamtkunstwerk, als
              ersten Blick wie eine abstrakt-geo-      sen sind hier sehr verwinkelt. Trotz     Juwel des Jugendstils in der Schweiz.
              metrische Betonskulptur. Die kleine      mehreren Anläufen gelingt es uns         Wir erforschen kurz den Aussenraum.
              Broschüre, die uns begleitet, infor-     nicht, das gesuchte Objekt zu finden.    Dann zieht es uns weiter. Unsere Mä-
                                                       Schade, denn das Bild in der Broschü-
                                                       re sieht interessant aus: Ein kleiner
                                                       Brunnen in einer lauschigen Ecke.
                                                       Über dem Becken mit einfachen For-
                                                       men ein stilisiertes Frauengesicht.
                                                       Sehr poetisch.

                                                       14 Wir stehen unter dem magi-
                                                       schen Tor. Ein Passant fotografiert
                                                       uns freundlicherweise. Wir schauen
                                                       etwas ratlos. Was hat es mit dem aus                                                                 Brem
                                                       dem Winkel geratenen Gebilde auf

                                                                                                                                                          KiöR_Län
2020003_MAZ_3-2020_def.indd 6                                                                                                            19.08.20 14:03
Die Zeitschrift für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadt Bern
MAZ 3/2020 Aktuell Seite 7

                                                                                                                                                                         wegs. Inzwischen drückt sogar die                                                                      28 Zuerst spazieren wir weiter zum
                                                                                                                                                                         Sonne hervor. Es wird spürbar wär-                                                                    Halen- oder Länggassbrunnen. Der Fa-
                                                                                                                                                                         mer.                                                                                                  brikstrasse folgend gelangen wir dann
                                                                                                                                                                                                                                                                               zum Von-Roll-Campus. Hier ragen
                                                                                                                                                                         25 Frisch gestärkt besuchen wir da-                                                                   zwei riesige, rote Edelstahl-Skulp-
                                                                                                                                                                         nach Einsteins Gehirn. Die Skulptur                                                                   turen auf. Die beiden identischen Ob-
                                                                                                                                                                         thront golden glänzend auf dem                                                                        jekte stehen an der Ost- und der West-
                                                                                                                                                                         Dachgiebel des Schulhauses Läng-                                                                      seite des Hauptgebäudes und fassen
                                                                                                                                                                         gasse. Weitere Kunstwerke erwarten
                                                   gen haben uns in der Stille der Kirche                                                                                uns im Gymnasium Neufeld, im Lin-
                                                   unmissverständlich zu verstehen ge-                                                                                   denhofspital und im Schulhaus Hoch-
                                                   geben, dass es Zeit ist für eine Kaffee-                                                                              feld, wo uns ein Trojanisches Pferd
                                                   pause.                                                                                                                verblüfft. Bei der Nutztier- und Klein-
                                                                                                                                                                         tierklinik schliesslich begegnen wir
                                                   So kehren wir nach einem bewusst                                                                                      den Laubenvögeln. Sie sind klein
                                                   kurzen Besuch der Musen im Hof von                                                                                    und leben in Bodennähe. Hier werden
                                                   Unitobler in einer Bäckerei ein. Sie                                                                                  sie auf hinterleuchteten Plexiglasta-
                                                   liegt direkt an der Länggassstrasse,                                                                                  feln zu Protagonisten inszenierter Sze-
                                                   die normalerweise stark befahren ist.                                                                                 nen. Auf einer der Tafeln posieren sie
                                                   Aber heute gibt es hier kaum Ver-                                                                                     vor einem Haufen von Gegenstän-
                                                   kehr – den Sommerferien sei Dank.                                                                                     den. Sammeln die Vögel diese Utensi-
                                                   Wir sitzen draussen und sehen zu, wie                                                                                 lien? Oder stehen die Gegenstände                                                                     dieses ein. Ihre geschwungene Form
                                                   das Quartier langsam erwacht. Der                                                                                     vielmehr für die menschliche Zivilisa­                                                                erinnert an eine elegante Brückenkon-
                                                   Blick auf den Lageplan zeigt uns, dass                                                                                tion, die die Vögel ihres natürlichen                                                                 struktion. Die auf- und absteigende
                                                   wir rund die Hälfte des Spaziergangs                                                                                  Lebensraums beraubt? Unschlüssig                                                                      Form könnte aber auch für eine ab­
                                                   geschafft haben. Wir sind gut unter-                                                                                  gehen wir weiter.                                                                                     strakte Partitur stehen. So oder so pas-
                                                                                                                                                                                                                                                                               sen die Objekte hervorragend zu den
                                                                                                                                                                                                                                                                               Gebäuden.

                                                                                                                                                                                                                                                                                 29 Wir überqueren die grosse Kreu-
                                                                                                                                                                                                                                                                               zung an der Murtenstrasse und gelan-
                                                                                                                                                                                                                                                                               gen durch einen Nebeneingang in den
                                                                                                                                                                                                                                                                               Bremgartenfriedhof. Bereits die Fried-
                                                                                                                                                                                                                                                                               hofanlage aus dem Jahr 1865 ist ein
                                                                                                                                                                                                                                                                               Kunstwerk. Es ist wunderschön, durch
                                                                                                                                                                                                                                                                               diese zeitlose Oase zu spazieren. Der
                                                                                                                                                                                                                                                                               Spaziergang führt an neun Skulpturen
                                                                                                                                                                                                                                                                               und Objekten vorbei. Der eindrück-
                                                                                                                                                                                                                                                                               lichste Posten ist die Portraitbüste
                                                                                                                                                                                                                                                                               von Robert Grimm, dem sozial­
                                                                                                            21                                                                                                                                                                 demokratischen Politiker und Wort-
                                                                                                              20
                                                                                                                        19
                                                                                                                                                                                                                                                          e
                                                                                                                                                                                               Ne

                                                                                                                                                                                                                                                                               führer des Generalstreiks 1918. Streng
                                                                                             e
                                                                                          ss

                                                                                                                                                                                                                                                     trass
                                                                                                                                                                                                  ub
                                                                                      tra

                                                                                                                                                                                                                                                                               und entschlossen blickt er. Später le-
                                                                                                                                                                                                     rüc
                                                                                    ns

                                                                                                                                                                                                                                                 naus
                                                                           rte

                                                                                                     22
                                                                                                                                                                                                        kst
                                                                         ga

                                                                                                                                                                                                                                                                               sen wir, dass auf dem Friedhof weitere
                                                                                                                                                                                                              ras
                                                                       em

                                                                                                                                                                                                                                            Tiefe

                                                                                                                                                                   18
                                                                                                                                                                                                                  se
                                                                    Br

                                                                                                                                                                                                                                                                               prominente Personen bestattet sind.
                                                           26        25                                             23
                                                                                               24                                                                                                                                                                              Unter anderem haben hier der Revolu-
                                                                                   H           20                                                                                                                                                                              tionär Michail Alexandrowitsch Baku­
                                                                                                                                                                                           e
                                                                                                                                                                                        ss
                                                                                                                                                                                  str
                                                                                                                                                                                      a                                                                                        nin, der Chirurg und Nobelpreisträger
                                                                                                                                                                             el

                                                                                                                                                                                                                                                                               Emil Theodor Kocher, das Stadtoriginal
                                                                                                                                                                         itt

                                                                                                                                                                                       Zä
                                                                                                                   17
                                                                                                                                                                        M

                                                                                                                                                                                         hr
                                                                                                                                                                                            in
                                                                                                                          G                                                                      ge
                                                                          I                                                                 Lä
                                                                                                                                              ng
                                                                                                                                                                                                   rs
                                                                                                                                                                                                        tr.                                                                    Karl Tellenbach und der Liedermacher
                                                                                                   Fre                            16            ga
                                                       27                                             ie   str.                                    s   ss                                                                                                                      Mani Matter ihre letzte Ruhestätte
                                                                                                                                                          t r.               Länggasse                                                                                         ­gefunden. Was für ein inspirierender
                                                               r.
                                                            kst

                                                                     Muesmatt                                                          15
                                                         b ri

                                              28                                                                                                                                                    G
                                                   J                                                                                                                                                      es                                                                    Abschluss unseres Spaziergangs. Zu-
                                                       Fa

                                                                                                                                  14                                                                        el
                                                                                                                                                                                                                 ls
                                                                                                                                                                                                                   ch
                                                                         .
                                                                     s tr

                                                                   he
                                                                     im                                           13          F
                                                                                                                                                        Erlac
                                                                                                                                                                                                                      afts
                                                                                                                                                                                                                          st
                                                                                                                                                                                                                               r.
                                                                                                                                                                                                                                    A                                           frieden fahren wir mit dem Bus zurück
                                                                ald                                                                                          hstr.
                                                               W                                                                                                                  C        B
                                                                                                                                                                                                                                                 7                              ins Stadtzentrum. Inzwischen ist es
                                   ns   tr.   1
                                                                                                                                       E                                              11                  10
                               Bah
                                                                                                                                                                                                                 9                                 6                            wieder richtig heiss geworden. 
                                         2 3               4                                                                                                                                                                 8
                                                                                                                         e

                                                                                                                                                                                                                                    4
                                                                                                                       ss

                                                                                                                                                              12                                                                             5
                           9                           5
                                                                                                                          a

                                                                                                                                                                                                   Scha

                                                                                                                                                                   D
                                                                                                                     l tr

                                                                                                                                                                                                                                        3
                                                                                                                  Büh s

                                                                     ur                                                                                                                                                                                                             S
                                                                                                                                                                                                                                                                               Link: www.bern.ch/
                                                                                                                                                                                                                                                                                     c hü t
                                                                    M

                                                                                                                                                                                                                                                                                            te s tr
 Bremgarten-                                                           te
                                                                              ns                                                                                                                                                             1                                                      as se
                                                                                                                                                                                                        nzen

                                29                                                 t ra
     friedhof                                 6                                           ss                                                                               tr
                                                                                                                                                                   b a c hs a s s e
                                                                                                                                                                                                                             2                                                 kunstspaziergaenge
                                                                                                                                                                                                            stras

                                                                                               e                                                            ad t

                                         7
                                                                                                                                                       St                                                                               Bahnhof                                 Innere Stadt
                                                                                                                                                                                                              se

                                                                                                                                                                                                                                                                                    Mar ktga s se
                                                                                                .
                                     8                                                       str
                                                                                      i burg                                                       Laupenstrasse
                                                                                    e
                                                                              Fr                                                                                                                                                                                                                Casinoplatz
KiöR_Länggasse_UG_GzA2.indd 11                                                                                                                                                                                                                              16.07.20 12:07
 2020003_MAZ_3-2020_def.indd 7                                                                                                                                                                                                                                                                                            19.08.20 14:03
                                                                                                                                               Effingerstras se
Die Zeitschrift für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadt Bern
Seite 8 Unterwegs mit MAZ 3/2020

                   UNTERWEGS MIT       Martina Berger,
                                Strassenreinigung
              Ich putze die Stadt Bern. Genauer ge-       zeug alleine unterwegs. Beim Wischen     Bern. Da geht einem schon einiges
              sagt die Innenstadt von Bern. Das           hingegen arbeiten wir zu zweit mit       durch den Kopf. Ich komme wie ge-
              heisst konkret: Ich leere Abfalleimer,      Besen oder Laubbläser.                   sagt vom Land und war zuerst ziem-
              wische die Strassen und Gassen sauber                                                lich schockiert darüber, was in den
              und beseitige nach Partynächten den                                                  städtischen Strassen alles liegen bleibt
              liegengebliebenen Abfall. Natürlich         Meine Arbeit gefällt mir gut. Sie ist    und welche Mengen an Abfall täg-
              tue ich das nicht alleine, sondern zu-      zwar anstrengend, aber schön. Ich bin    lich zusammenkommen. Überall Fla-
              sammen mit meinen Teamkolleginnen           froh, draussen arbeiten zu können,       schen, Dosen, Tüten oder Scherben.
              und Teamkollegen. Wir sind sehr früh        und geniesse die körperliche Arbeit.     Muss das sein? Wir versuchen unser
              am Morgen unterwegs. Normalerwei-           Meine Eltern führen einen Bauernbe-      Möglichstes. Das Angebot an Abfall­
              se beginnt die erste Schicht um 4 Uhr.      trieb. Daher bin ich es gewohnt, bei     eimern ist gross, und wir leeren sie
              In der Corona-Zeit nehmen wir die           jedem Wetter draussen zu sein und        mehrmals täglich. Trotzdem bleibt
              Arbeit erst ab 5 Uhr auf. Weitere Schich-   mit anzupacken. Ich kann jedem Wet-      vieles einfach liegen.
              ten beginnen um 6 Uhr und um 7 Uhr.         ter etwas Gutes abgewinnen – selbst
              Um 13.30 Uhr startet die Spätschicht.       einem Regentag. Schön ist es, wenn
                                                          mir kleine Kinder zuwinken, wenn sie     Ich arbeite seit Anfang Jahr bei der
                                                          mich im grossen orangen Fahrzeug         städtischen Strassenreinigung. Ur-
              Zum Glück bereitet mir das frühe Auf-       sehen, oder wenn sich jemand be-         sprünglich absolvierte ich eine Lehre
              stehen keine grossen Probleme. Klin-        dankt für meine Arbeit. Ich mag es,      als Logistikerin bei der SBB. Da war
              gelt der Wecker, bin ich gleich hell-       in den frühen Morgenstunden durch         ich vor allem im Rangierdienst im Ein-
              wach. Frühdienst heisst für mich: um        die menschenleeren Strassen zu ge-       satz. Danach war ich ein Jahr lang im
              3 Uhr aufstehen, um 3.15 Uhr von            hen und die Stadt langsam erwachen       Büro. Weil meine Abteilung geschlos-
              zu Hause wegfahren. Ich wohne in            zu sehen. Es ist immer wieder stim-      sen wurde, verlor ich meine Stelle. Bei
              Fahrni bei Thun, muss also einen etwas      mungsvoll, wenn die Sonne aufgeht        der Stellensuche stiess ich irgend-
              längeren Arbeitsweg einkalkulieren.         und der Tag allmählich anbricht.         wann auf die Ausschreibung der Stadt
              Wenn ich ganz früh raus muss, richte                                                 Bern und bewarb mich dafür. Es
              ich mein Programm am Vorabend ent-                                                   klappte auf Anhieb. Geplant war das
              sprechend aus. Zu Beginn ging ich re-       Ich sehe bei meiner Arbeit auch regel-   alles nicht. Aber es ist gut so, wie es
              gelmässig bereits um 19 Uhr ins Bett.       mässig die «dreckigen» Seiten von        gekommen ist.
              Mittlerweile darf es auch mal etwas
              später werden.

              Übers Wochenende war ich rund um
              den Bahnhof im Einsatz. Heute leere
              ich Abfalleimer. Ich startete meine
              Tour auf dem Kornhausplatz, anschlies­
              send ging es über den Casinoplatz
              zum Münsterplatz, weiter durch Kram-
              gasse und Gerechtigkeitsgasse bis
              zum Bärengraben. Danach führte
              mein Weg zurück über die Post- und
              die Rathausgasse. Jetzt bin ich in der
              Matte und gehe gleich anschliessend
              ins Marzili. Wichtig ist bei unserer Ar-
              beit, dass wir nichts übersehen. Dafür
              entwickelt man schnell einen geziel-
              ten Blick. Man kennt die Ecken, die es
              im Auge zu behalten gilt. Beim Leeren
              der Abfalleimer bin ich mit dem Fahr-       Beim Leeren von Abfalleimern auf dem Waisenhausplatz: Martina Berger.              Bild: pbr

2020003_MAZ_3-2020_def.indd 8                                                                                                                             19.08.20 14:03
Die Zeitschrift für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadt Bern
MAZ 3/2020 Nachgefragt Seite 9

                                     HOMEOFFICE            «Zwei Tage
                                                       pro Woche»
              Der Personalverband der                                                                          chen als auch den fachlichen Aus-
              Stadt Bern (PVSB) lancierte                                                                      tausch. Nur gerade die Hälfte vermisst
                                                                                                               hingegen den Kontakt zu den Vorge-
              im Juni bei seinen Mitgliedern
                                                                                                               setzten. Mit Erstaunen haben wir zu-
              eine Umfrage zu Homeoffice.
                                                                                                               dem zur Kenntnis genommen, dass
              Präsident Simon Bühler stellt                                                                    die in den Medien oft thematisierte
              im Gespräch die Ergebnisse                                                                       fehlende Tagesstruktur und die er-
              vor und ordnet ihre Bedeu-                                                                       schwerte Vereinbarung von Familie
              tung ein.                                                                                        und Beruf von den Befragten nicht als
                                                                                                               Nachteil empfunden wurden. Nur et-
              PETER BRAND                                                                                      wa ein Viertel gab an, im Homeoffice
                                                                                                               übermässig abgelenkt zu sein.
              Herr Bühler, eine Umfrage
              zu Homeoffice. Was motivierte                                                                    An der Umfrage beteiligten sich
              den Personalverband der Stadt                                                                    rund 120 Personen. Inwieweit sind
              Bern dazu?                                                                                       die Ergebnisse repräsentativ für
              Bühler: Mit der Corona-Pandemie                                                                  die gesamte Stadtverwaltung?
              arbeiteten plötzlich viele von uns von                                                           Bühler: Wir betrachten die Umfrage
              einem Tag auf den anderen im                                                                     nicht als repräsentativ für die Stadt-
              Homeoffice. Alle mussten sich dem                                                                verwaltung Bern. Die Ergebnisse ha-
              Thema stellen. Uns interessierte, wie                                                            ben aber Gewicht für die Haltung des
              sich diese Arbeitsform für die Mitar-                                                            PVSB-Vorstands. Es ging uns darum,
              beitenden anfühlt. Aus ihren Rück-                                                               ein Stimmungsbild zu diesem Thema
              meldungen wollten wir die Stossrich-                                                             einzufangen. Dies ist gelungen.
              tung unseres Verbands ableiten. Im
              Vorstand gab es verschiedene Mei-                                                                In welche Richtung verfolgt
              nungen dazu. Ich selbst war Home­                                                                der Personalverband das Thema
              office gegenüber zuvor eher zurück-                                                              Homeoffice nun weiter?
              haltend eingestellt gewesen. Durch                                                               Bühler: Das Thema ist wichtig. Auf-
              die Ereignisse wurde ich eines Besse-    Hat ein Stimmungsbild zu Homeoffice                     grund der Umfrage lässt sich klar sa-
              ren belehrt: Mittlerweile sehe ich das   eingefangen: Simon Bühler.                 Bild: pbr   gen, dass sich die Mitarbeitenden
              Potenzial dieser Arbeitsform.                                                                    mehr Homeoffice wünschen – auch
                                                                   Bühler: Neun von zehn Befragten be-         nach Corona. Die Wunschvorstellun-
              Inzwischen ist die Umfrage                           grüssen den Wegfall des Arbeitswegs.        gen der Befragten variieren von ei-
              ausgewertet. Welche Ergebnisse                       Gut 80 Prozent der Befragten sehen          nem bis zu fünf Tage Homeoffice
              sind für Sie die wichtigsten?                        Vorteile bei der flexiblen Einteilung       pro Woche. Unter Betrachtung der
              Bühler: Das wichtigste Resultat: 86                  der Arbeitszeit und gut 60 Prozent bei      Re­sultate und der betrieblichen Mög­
              Prozent der Befragten befürworten,                   der besseren Vereinbarung von Fami-         lichkeiten befürwortet der Vorstand
              dass Homeoffice in der Stadtverwal-                  lie und Beruf. Auch die grössere Ruhe       zwei Tage pro Woche Homeoffice bei
              tung künftig noch stärker möglich                    für komplexe Arbeiten wird geschätzt.       einem Pensum von 80 bis 100 Pro-
              gemacht wird. Dieser Wert erstaunt                   Ein Grossteil der Befragten fand zu-        zent – immer vorausgesetzt, dass die
              umso mehr, als 37 Prozent der Befrag-                dem, dass Besprechungen per Video           jeweilige Tätigkeit dies zulässt. Wir
              ten zuhause gar nicht über ein separa-               kürzer und effizienter seien als reale.     vertreten grossmehrheitlich die Büro-
              tes Zimmer für Homeoffice verfügen.                                                              arbeitsplätze. In diesem Bereich ist
              Das zeigt, dass diese Arbeitsform bei                Wo orten die Mitarbeitenden                 praktisch in allen Funktionen Home­
              den Mitarbeitenden Anklang findet.                   Nachteile?                                  office möglich.
                                                                   Bühler: 84 Prozent der Befragten ver-
              Die überwiegende Mehrheit                            missen den Kontakt zu ihren Arbeits-
              begrüsst Homeoffice. Wo sehen                        kolleginnen und Arbeitskollegen. Sie        Personalverband der Stadt Bern:
              die Mitarbeitenden die Vorteile?                     meinen damit sowohl den persönli-           www.pvsb.ch

2020003_MAZ_3-2020_def.indd 9                                                                                                                           19.08.20 14:03
Die Zeitschrift für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadt Bern
Seite 10 Personalnachrichten MAZ 3/2020

                    PERSONAL                54 Eintritte, 26 Jubiläen,
                                          26 Pensionierungen
                Mai                         Juni
                Marina Berger               Marco Blaser                    Patrick Rohrbach              Matthias Lemke
    Eintritte

                TVS, Entsorgung             SUE, Schutz und Rettung         Ombudsstelle                  TVS, Tiefbauamt
                und Recycling               Markus Ferrero                  Matthias Schlapbach           Frank Liechti
                Werner Dettli               FPI, Direktions-                SUE, Schutz und Rettung       SUE, Schutz und Rettung
                BSS, Sozialamt              stabsdienste                    Oliver Schramm                Stefan Liechti
                Anja Dominguez              Florian Fröhlich                BSS, Schulamt                 FPI, Steuerverwaltung
                BSS, Sozialamt              TVS, Tiefbauamt                 Melanie Steinegger            Marc Maurer
                Christine Fischer           Betina Furrer                   BSS, Schulamt                 BSS, Sozialamt
                SUE, Erwachsenen-           FPI, Personalamt                Tobias Ulrich                 Lea Schenk
                und Kindesschutz            Isabelle Fux                    BSS, Schulamt                 SUE, Erwachsenen-
                Dominic Hänzi               BSS, Sozialamt                  Johannes Vogel                und Kindesschutz
                SUE, Polizeiinspektorat     Adrian Gerber                   TVS, Tiefbauamt               Babette Schweizer
                Thomas Junker               SUE, Schutz und Rettung         Mario Wächter                 BSS, Alters- und
                BSS, Familie & Quartier     Jennifer Grimm                  BSS, Familie & Quartier       Versicherungsamt
                Stadt Bern                  BSS, Familie & Quartier         Stadt Bern                    Fritz Stücker
                Stephan Kapschak            Stadt Bern                                                    TVS, Tiefbauamt
                SUE, Schutz und Rettung     Lukas Hartmann                  Juli                          Sonja Süess
                Lucas Kobel                 SUE, Bauinspektorat             Justine Bertschy              TVS, Stadtgrün
                SUE, Schutz und Rettung     Gian Andrea Held                BSS, Familie & Quartier       Melanie Wechsler
                Silvan Martin Mangold       BSS, Sozialamt                  Stadt Bern                    BSS, Familie & Quartier
                SUE, Erwachsenen-           Tobias Lauper                   Angela Brunner                Stadt Bern
                und Kindesschutz            SUE, Schutz und Rettung         PRD, Direktionsstabsdienste
                Binia Marti                 Kevin Nideröst                  Nancy Calimbo
                Stadtkanzlei                SUE, Schutz und Rettung         SUE, Polizeiinspektorat
                Marc Maurer                 Johanna Portmann                Franziska Elsaesser
                PRD, Stadtplanungsamt       TVS, Entsorgung                 BSS, Sozialamt
                Dominik Mösching            und Recycling                   Claudia Fähndrich
                FPI, Personalamt                                            TVS, Tiefbauamt
                Samuel Müller                                               Simona Hänni
                TVS, Stadtgrün                                              TVS, Verkehrsplanung
                Tobias Ramser                                               Kushtrim Hazari
                PRD, Stadtplanungsamt                                       SUE, Amt für Umweltschutz
                Karin Schärz                                                Mario Klopfenstein
                BSS, Alters- und                                            BSS, Sozialamt
                Pflegeheim Kühlewil                                         Dorothee Lanz
                Markus Strugger                                             SUE, Amt für Umweltschutz
                SUE, Schutz und Rettung
                Claudia Walther
                TVS, Tiefbauamt

                                                              GESTORBEN
                                                              Domenico Lauro
                                                              FPI, Immobilien Stadt Bern
                                                              20.4.74–20.6.20

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MAZ 3/2020 Personalnachrichten Seite 11

                                                                                                                                25 Jahre
                                                                                                                                (ohne Bild)

                                                                                                             Weitere Jubiläen
                                                                                                                                José Antonio Lopez
                                                                                                                                TVS, Entsorgung und
                                                                                                                                Recycling
                                                                                                                                Rebecca Weber
                                                                                                                                BSS, Familie & Quartier
                                                                                                                                Stadt Bern
                                                                                                                                Karin Wyder
                      Mai                                                                                                       BSS, Schulamt
                      Susanna Balz

                                                              Jubiläen 25 Jahre
    Pensionierungen

                      FPI, Immobilien Stadt Bern                                                                                30 Jahre
                      Claudia Menchini                                                                                          Christian Bögli
                      BSS, Sozialamt                                              Stephan Kredtke                               TVS, Tiefbauamt
                      Giorgio Rizzi                                               FPI, Immobilien                               Stefan Buri-Schmälzle
                      TVS, Tiefbauamt                                             Stadt Bern                                    TVS, Stadtgrün
                      Annemarie                                                                                                 Daniela Cagliari
                      Stern-Beutler                                                                                             BSS, Alters- und
                      FPI, Personalamt                                                                                          Versicherungsamt
                      Damiana Tomezzoli                                                                                         José Antonio Diaz
                      BSS, Alters- und                                            John Sivapragasam                             TVS, Tiefbauamt
                      Versicherungsamt                                            BSS, Alters- und                              Jonathan R. Gimmel
                                                                                  Pflegeheim Kühlewil                           PRD, Direktionsstabsdienste
                      Juni                                                                                                      Edith Hostettler
                      Madeleine Burgener                                                                                        FPI, Immobilien Stadt Bern
                      BSS, Alters- und                                                                                          Liselotte Lehmann
                      Versicherungsamt                                                                                          FPI, Immobilien Stadt Bern
                      Kurt Frommenwiler                                                                                         Ralph Nicolet
                      BSS, Sportamt                                               Priska von Ballmoos                           BSS, Alters- und
                      Magdalena Joaquin-Brand                                     BSS, Sozialamt                                Versicherungsamt
                      Stadtkanzlei                                                                                              Alexander Ott
                      Lucenira                                                                                                  SUE, Polizeiinspektorat
                      Machado de Aguiar                                                                                         Senta Reinmann
                      FPI, Immobilien Stadt Bern                                                                                BSS, Familie & Quartier
                      Karin Padar                                                                                               Stadt Bern
                      SUE, Amt für Umweltschutz                                                                                 Bernhard Rufener
                      Heidi Walther Zbinden                                                                                     SUE, Tierpark
                      PRD, Direktionsstabsdienste                                                                               Fritz Tschirren
                      Thomas Zysset                                                                                             TVS, Stadtgrün
                      BSS, Sozialamt                                                                                            Beat Zingg
                                                                                                                                BSS, Sozialamt
                      Juli
                      Werner Amacher                Markus Rudolf Kindler                                                       35 Jahre
                      FPI, Steuerverwaltung         PRD, Hochbau                                                                Dominique Chiquet
                      Markus Balsiger               Daniel Kürschner                                                            SUE, Polizeiinspektorat
                      TVS, Tiefbauamt               SUE, Erwachsenen-                                                           Martin Groh
                      Max Bärfuss                   und Kindesschutz                                                            FPI, Steuerverwaltung
                      TVS, Tiefbauamt               Maria Rysava                                                                Carolina Mäder
                      Ulrich Binggeli               BSS, Alters- und                                                            SUE, Direktionsstabsdienste
                      SUE, Schutz und               Pflegeheim Kühlewil                                                         Karin Padar
                      Rettung Bern                  Christa Saxer                                                               SUE, Amt für Umweltschutz
                      Katharina Fuhrer              SUE, Erwachsenen-                                                           Daniel Stampfli
                      FPI, Immobilien Stadt Bern    und Kindesschutz                                                            TVS, Tiefbauamt
                      Peter Fuhrer                  Alfred Schaller                                                             Rita Studer
                      FPI, Immobilien Stadt Bern    FPI, Immobilien Stadt Bern                                                  BSS, Gesundheitsdienst
                      Alice Joss                    Brigitta Stillhardt
                      BSS, Sportamt                 SUE, Amt für                                                                40 Jahre
                                                    Umweltschutz                                                                Brigitte Krähenbühl
                                                    Felix Wolffers                                                              BSS, Alters- und
                                                    BSS, Sozialamt                                                              Pflegeheim Kühlewil

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Seite 12 Digital MAZ 3/2020

                        INTRANET 3.0                Mobilfähig
                                                 und übersichtlich
              Mehr Aktualität, bessere
              Übersicht und Zugänglich-
              keit: Zurzeit wird das Intranet
              weiterentwickelt. Ein zentra-
              les Anliegen dabei: Künftig
              sollen alle Mitarbeitenden
              auch via Smartphone auf die
              Plattform zugreifen können.
              Die MAZ gibt einen ersten
              Einblick.

              NATHALIE RÖLLIN

              Das Intranet erhält ein Update. Mit
              dem Projekt «Intranet 3.0» soll die
              Plattform übersichtlicher, aktueller,
              mobilfähig und barrierefrei zugäng-
              lich werden. Dazu werden die Soft-          Im September geht das neue Intranet live: erste Illustration der Startseite.         Bild: zvg
              ware und das Design angepasst, so-
              dass das aktualisierte Intranet die glei-   zu löschen. Ziel ist es, die Informatio-   laufenden Digitalprojekten bis hin zu
              che Ausstattung und das gleiche Lay-        nen noch besser auf die Mitarbeiten-       Bestellformularen.
              out wie das städtische Internet hat.        den auszurichten und die Übersicht
                                                          des Angebots zu verbessern. So kön-        Unterscheidung vom Internet
              Über Smartphone und Tablet                  nen die Mitarbeitenden noch aktuel-        Damit das Intranet nicht mit dem In-
              Mit der Weiterentwicklung wird si-          ler über das Geschehen in der Stadt-       ternet verwechselt wird, jetzt, wo die
              chergestellt, dass das Intranet bedie-      verwaltung, über neue Arbeitsmittel,       beiden im gleichen Layout daher-
              nungsfreundlicher wird. So kann die         Reglemente und interne Dienstleis-         kommen, werden kleine, aber klare
              Plattform künftig über Smartphone           tungen auf dem Laufenden gehalten          optische Unterschiede eingebaut. So
              oder Tablet aufgerufen werden. Da-          werden. Dazu entsteht unter ande-          zeigt ein eigens dafür kreiertes Logo
              mit haben neu auch die Mitarbeiten-         rem unter der Rubrik «Arbeitsplatz»        oben links, dass die Nutzerinnen und
              den ohne PC-Account die Möglich-            auch ein Themenindex A–Z, ähnlich          Nutzer im Intranet unterwegs sind.
              keit, auf die Intranet-Seiten und inter-    wie es ihn bereits im Internet gibt.       Zusätzlich wird der obere Naviga­
              ne Inhalte zuzugreifen – und das                                                       tionsbalken grau statt rot eingefärbt,
              ganz bequem vom eigenen Gerät. Bis          Erleichterte Suche                         damit auf den ersten Blick klar ist: Das
              Mitte September 2020 soll das aktua-        Auch die Arbeitshilfen werden über-        ist die neue Intranet-Umgebung.
              lisierte Intranet aufgeschaltet werden.     arbeitet. Künftig umfassen diese die
              Neben dem Update der Funktionen             meistgesuchten Anliegen. Mit einem         Mobiler Zugriff
              und des Designs werden auch die             Klick gelangen die Mitarbeitenden zu       Auf die aktualisierte Umgebung wer-
              Module «Blog» und «Marktplatz»              den gewünschten Informationen. Da-         den in Zukunft alle Mitarbeitenden
              weiterentwickelt. Ende 2020 wird das        mit wird der Zugang zu Angeboten           der Stadt mobil zugreifen können –
              Gesamtprojekt abgeschlossen.                und Dokumenten einfacher. Die Su-          auch diejenigen ohne Büroarbeits-
                                                          che führt rascher zum Ziel. Die Rubri-     platz. Bis Anfang November realisie-
              Aktualisierte Inhalte                       ken «Finanzielles» und «Personelles»       ren die Informatikdienste in einem
              Zurzeit arbeiten über 60 Autorinnen         werden komplett neu. Die beiden            parallel laufenden Projekt «Intranet
              und Autoren aus den verschiedenen           Bereiche «Digitales» und «Informatik»      mobile» die dafür erforderliche Infra-
              Abteilungen und Dienststellen aller         werden zusammengeführt zur Rubrik          strukturlösung. Wie sich Mitarbeiten-
              Direktionen mit Hochdruck daran, ih-        «Digitales + IT». Darin finden die Mit-    de über ihr Mobilegerät im Intranet
              re Seiten zu überarbeiten, Inhalte zu       arbeitenden alles Wichtige zu diesem       anmelden können, erfahren sie zu ei-
              bündeln und veraltete Informationen         Thema – von IT-Hilfen über Infos zu        nem späteren Zeitpunkt. 

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MAZ 3/2020 Digital Seite 13

              DIGITALTAGE 2020               Live-Stream
                                        aus dem Erlacherhof
              Aufgrund der aktuellen                    Chancen, um die Lebensqualität für        hofs stattfinden. Entstanden ist ein
              Entwicklungen werden die                  alle zu verbessern.» Er sei gespannt      kompaktes Online-Programm, das
                                                        darauf zu erfahren, welche Chancen        wichtige Fragen rund um die The-
              Berner Digitaltage erstmals
                                                        andere sehen und wo der Schuh am          men Digitalisierung und Nachhaltig-
              primär online durchgeführt:
                                                        stärksten drückt.                         keit ins Zentrum stellt. «Wir gratulie-
              Vom 2. bis 3. November ver-                                                         ren der Stadt Bern zu diesem mutigen
              wandelt sich der Erlacherhof              Kompaktes Programm                        Schritt», sagt Catherine Prohaska von
              in einen Hotspot für Digital­             Rund drei Monate vor der Durchfüh-        digitalswitzerland, Ansprechperson
              fragen und wird für zwei                  rung wurde der Anlass neu konzipiert.     für die über 20 Standorte der Schwei-
              Tage zum Studio. Verfolgen                «Aufgrund der aktuellen Entwicklun-       zer Digitaltage.
              Sie den Live-Stream.                      gen haben wir uns entschieden, neue
                                                        Wege zu gehen und primär auf einen        Inspirierender Austausch

              ANGELA BRUNNER                            Live-Stream zu setzen, bei dem sich       Lassen Sie sich von den Panels, Mit-
                                                        Besuchende ohne Ansteckungsrisiko         tags-Talks, Inputreferaten und Live-
              Bald heisst es in den historischen Ge-    à la carte aussuchen können, welche       Demos an den Berner Digitaltagen in-
              mäuern des Festsaals mit seinem           Themen sie live verfolgen und wo sie      spirieren und geben Sie der Stadt Im-
              himmlischen Deckengemälde: «Drei,         mitdiskutieren möchten», erklärt Jo-      pulse, wie sie sich – unterstützt durch
              zwei, eins, Kamera läuft.» Beobachtet     nathan Gimmel, Leiter Digital Stadt       den digitalen Fortschritt – nachhaltig
              von Apollo, dem Gott der Künste, und      Bern. Wer einen Beitrag verpasst, kann    entwickeln kann. Spannend bleibt die
              seinen neun Musen, werden sich vom        diesen später zeit- und ortsunabhän-      Frage, wie die Stadt den digitalen
              Stadtpräsidenten bis zur Schülerin        gig anschauen. Ausnahmen bilden           Wandel verantwortungsvoll gestalten
              zahlreiche Studiogäste mit Vertreten-     Programmierworkshops für Schulklas-       kann, selbst wenn die Kamera ausge-
              den aus Forschung, Wirtschaft und         sen sowie Politikerinnen und Politiker,   schaltet wird. 
              Verwaltung etwa dazu äussern, wie         die in einem familiären Rahmen unter
              wir Daten teilen, unterwegs sein, ler-    Einhaltung der Hygiene- und Ab-           Infos und Live-Stream:
              nen und künstliche Intelligenz ein­       standregeln ausserhalb des Erlacher-      www.bern.ch/digitaltage
              setzen wollen, um fit zu sein für die
              digitale Zukunft. Denn der digitale
              Wandel betrifft uns alle und beein-
              flusst unser Denken und Handeln im
              Alltag – von der politischen Partizipa-
              tion über Inklusion bis zu Online-Ser-
              vices und Zukunftskompetenzen.

              Zukunft gestalten
              Für das inspirierende, vielfältige und
              kostenlose Programm der Berner Digi-
              taltage arbeitet die Stadt Bern mit
              über dreissig Firmen und Organisa­
              tionen rund um Bern zusammen und
              ermöglicht einen intensiven interdis­
              ziplinären Dialog zu Chancen und
              ­Herausforderungen der Digitalisierung.
               «Gemeinsam mit der Bevölkerung
               und unseren Partnern gestalten wir
               die nachhaltige Zukunft von Bern als
               smarte Hauptstadt», sagt Stadtprä­
               sident Alec von Graffenried, der die
               Berner Digitaltage eröffnen wird. «Der   An den Berner Digitaltagen 2020 sollen die Medienkompetenz
               digitale Wandel bietet zahlreiche        und der sichere Umgang mit Fake News gefördert werden.                             Bild: zvg

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Seite 14 Junge Themen MAZ 3/2020

              LEHRABSCHLUSS              Die Stadt Bern
                                         gratuliert
              Assistentin Gesundheit und Soziales EBA Ahlam Al-Aqwari, Mendime Amiti, Sam­
              rawit Fitsum Büroassistentin und Büroassistent EBA Suruthy Ravinesalingam, Luca
              Siegenthaler Dentalassistentin und Dentalassistent EFZ Bleona Ameti, Viviane P
                                                                                           ­ aulo
              Martins Fachleute Betreuung EFZ Fachrichtung Kinderbetreuung Johanna Alesi,
              Celine Arm, Romina Balzano, Luana Burkhard, Aline Engeli, Sabrina Fank­hauser,
              ­Selina Fuhrimann, Gregory Gerber, Selina Guggisberg, Elia Hartmann, Aline Kap­pe­
              ler, Afra Knäple, Kim Leuenberger, Melanie Liechti, Sara Cristina Machado Rosa,
              Mary Pepe, Jananth Rajakulendran, Yannic Roth, Franca Schmid, Nina Schmid,
              ­Latisha Sollberger, Céline Stähli, Nadja Stübi, Francine Stüssi, Lara Vögeli, Nina von
              Siebenthal, Maël Wagner, Noah Wyss, Ibrahim Yimga Unterhaltspraktiker EBA ­Bleron
              Merseli Fachleute Betriebsunterhalt EFZ Fachrichtung Hausdienst Gianna Birrer,
              Christoph Flühmann Fachpersonen Gesundheit EFZ Edwin Aliesch, Ronja Bedoul,
              Evan Cassion, Naomi Dürrenmatt, Laura Morina, Eli Lukas Reuteler, Salome Stähli,
              Beatrice Wenger Gärtnerin und Gärtner EBA Fachrichtung Garten- und Land-
              schaftsbau Mischa Nietlispach, Cora Zambaldi Gärtner EFZ Fachrichtung Garten-
              und Landschaftsbau Jan Röthlisberger Gärtnerin EFZ Fachrichtung Zierpflanzen
              Leona Roggli Hauswirtschaftspraktikerinnen EBA Larissa Allemann, Jacqueline
              ­Heiniger Informatiker EFZ Fachrichtung Applikationsentwicklung Jan Pavel Kauf-
              leute EFZ Profile B/E/Lehre Sport І Musik Clarance Anthonipillai, Stefan Bachofner,
              Denisse Barreto Portela, Nina Carpinelli, Naudé Duvenhage, Michael Etter, Rimma
              Gashaeva, Elira Kastrati, Kristina Kojovic, Enis Krasniqi, Nico Maier, Leonora Maloku,
              Celia Morell, Lisa Moser, Janik Rhyn, Galdim Salijaj, Edmea Luna Sanginisi, Sarah­
              Suter, Rodrigue Tokognon, Christina Wiget Köchin EFZ Lakene Paola Zang Andou
              Logistiker EFZ André Gilomen Recyclist EFZ Michael Lomatter Restaurantange­
              stellte EBA Tenzin Dasel Khangsar Tierpfleger EFZ Thomas Marti Winzer EFZ Jolan
              Schmutz Zeichnerin EFZ Fachrichtung Raumplanung Michèle Fabienne Straub

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MAZ 3/2020 Fragebogen Seite 15

                             MAZ-FRAGEBOGEN                             Anna Bütikofer

                             Wovon haben Sie als Kind
                             geträumt?
                             Von einem Apparat, der auf
                             Knopfdruck flugs auf Papier
                             bringt, was ich denke. Redigieren
                             ist bequemer als Schreiben.
                                                                                                        Buch oder Tolino?
                             Wann und warum sind Sie                                                    Ganz klar Buch – ich muss das
                             das letzte Mal rot geworden?                                               Blättern fühlen und hören.
                             Kürzlich nach einem Tag               Anna Bütikofer, geboren in Bern,
                             an der Sonne in Südfrankreich.        aufgewachsen in Tägertschi,          Mozart oder Miles Davis?
                                                                   seit Januar 2020 Leiterin Schulamt   «Round Midnight» zuhause und
                             Sie können eine Zeitreise             Stadt Bern.                          «Don Giovanni» im Theater.
                             machen: Wohin geht es?
                             Ich hätte zu gern mal an einer                                             Bei welchem Lied im Radio
                             Versammlung des Spartakusbunds                                             singen Sie laut mit?
                             teilgenommen.                         Business oder Casual?                Bei «Ich schänke dir mis Härz»
                                                                   Casual. In Business sehe ich aus     und «079» tuets mir eifach.
                             Mit wem würden Sie gerne              wie ein Clown.
                             einen Tag tauschen?                                                        Welches Sportutensil
                             Mit meinem Kater.                     Was machen Sie auf                   haben Sie zuletzt gekauft?
                                                                   dem Arbeitsweg?                      Ein Tennisracket.
                             Das schönste Geburtstags­             Versuchen, die eigene Basis
                             geschenk, das man Ihnen               runterzuchillen.                     Welches haben Sie
                             machen kann?                                                               zuletzt benutzt?
                             Hauptsache, etwas Unvorher­           Velo oder E-Bike?                    Immer wieder mein Velo.
                             gesehenes: Das Schönste war,          Das E-Bike mal zum Spass, mein
                             am Gambia River im Niemandsland       Velo für den Alltag und die Tour.    Kino oder Netflix?
                             einen Champagner kredenzt zu                                               Gezwungenermassen Netflix
                             bekommen.                             Was kochen Sie Ihren                 und auch das sehr selten.
                                                                   liebsten Gästen?
                             Ihr Lichtblick nach                   Eine eigene Komposition              Was steht zuoberst auf
                             einem tristen Arbeitstag?             aus mindestens drei Gängen –         Ihrer Bucket List?
                             Gemüse schnippeln und kochen          immer anders.                        An einem Ort auf dieser Erde
                             oder mich bekochen lassen                                                  mit durchschnittlicher Temperatur
                             und zusammen essen.                   Was setzen Sie Ihren                 von 25 Grad ein B&B eröffnen
                                                                   liebsten Feinden vor?                und betreiben.
                             Morgensitzung oder                    Ich habe keine.
                             Abendtermin?
                             Der Abend ist mir heilig. Er gehört   Was gehört auf die Pommes?
                             mir und meiner Familie.               Lieber gar keine Pommes –
                                                                   auch nicht im Restaurant.

                                                                   Ihr Lieblingsbuch?
                                                                   Da gibt es viele. Sehr berührt hat
                                                                   mich Ian McEwans «Kindeswohl».

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Vogelperspektive
                                 In einigen Jahren muss die Nydeggbrücke saniert werden.
                                 Im Rahmen des Vorprojekts wird die Brücke nun exakt
                                 vermessen und umfassend fotografisch dokumentiert.
                                 Diese Aufgabe hat ein von der Stadt Bern beauftragtes
                                 Vermessungsteam übernommen. Es bestimmte während
                                 der Sommerferien wichtige Punkte auf und neben der
                                 Brücke und machte mit einer Drohne Luftaufnahmen.
                                 Diese Bilder liegen nun vor. Sie zeigen die Nydeggbrücke
                                 aus ungewohntem Blickwinkel.

                                                                                            Bilder: GeoplanTeam AG

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