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November 2016

EXPERTEN STATEMENT
                     SHUTTERSTOCK

                                    Eine seltene Krankheit ist nun behandelbar –
                                    Lebersche hereditäre Optikus-
                                    neuropathie (LHON)
                                    Zusammenfassung des Expertenmeetings vom 8. April 2016
                                    Moderator: Univ.-Doz. Dr. Philip Eisenburger, Abteilung für Notfallmedizin, Wilhelminenspital Wien
                                    Teilnehmer: Prim. Univ.-Prof. Dr. Michael Amon, Abteilung für Augenheilkunde, KH Barmherzige Brüder Wien; ao. Univ.-Prof. Dr. Reginald Bittner, Neuromus­
                                    kuläre Forschungsabteilung, MedUni Wien; Priv.-Doz. Dr. Matthias Bolz, Klinik für Augenheilkunde, Kepler Universitätsklinikum Linz; OA DDr. Jörg ­Hildebrandt,
                                    Abteilung für Augenheilkunde und Orbitachirurgie, Universitätsklinikum St. Pölten; Prof. Dr. Thomas Klopstock, Friedrich-Baur-Institut an der Neurologischen
                                    Klinik, Klinikum der Universität München; ao. Univ.-Prof. Dr. Fritz Leutmezer, Universitätsklinik für Neurologie, MedUni Wien; Ass.-Prof. Priv.-Doz. Dr. Berthold
                                    Pemp, Universitätsklinik für Augenheilkunde und Optometrie, MedUni Wien; Dr. Mona Schneider, Universitäts-Augenklinik, MedUni Graz; Prim. Univ.-Prof.
                                    Dr. Wolfgang Sperl, Universitätsklinik für Kinder- und Jugendheilkunde, Landeskrankenhaus Salzburg; OÄ Dr. Pia Swoboda-Asböck, Abteilung für Augenheil­
                                    kunde, Krankenhaus Barmherzige Schwestern Ried im Innkreis
                                    Schriftliche Mitarbeit: OA Dr. Manuel Edelmayr, Abteilung für Augenheilkunde, Barmherzige Brüder, Konventhospital Linz; OA Dr. Gerhard Partik, Augen­
                                    abteilung, Hanusch-Krankenhaus, Wien; Assoc. Prof. Mag. Dr. Wolfgang M. Schmidt, Neuromuskuläre Forschungsabteilung, MedUni Wien

                         D
                                           ie Lebersche hereditäre Optikusneuropathie                                 Studien als auch im klinischen Alltag als wirk­sam und
                                           (LHON) ist eine seltene und bis vor Kurzem                                   gut verträglich erwiesen. In vielen Fällen kommt es
                                           unheilbare genetisch bedingte Augenerkran­                                   dadurch zu einer teilweisen Erholung der Ganglienzellen
                                 kung. Sie betrifft speziell die Ganglienzellen der Netzhaut                            oder zumindest zu einer Stabilisierung der Sehschärfe.
                                 und führt fast immer zu einem massiven Visusverlust,                                      Während früher der Zeitpunkt der Diagnose dieser
                                 häufig sogar zur praktischen Erblindung der Patienten.                                sel­tenen Erkrankung aufgrund fehlender Therapieop­
                                 Lediglich bei einem geringen Prozentsatz an Patienten                                tionen kaum Konsequenzen hatte, ist heute eine ent­
                                 kann es zu einer Spontanerholung der Sehkraft kom­                                    sprech­ende Aufmerksamkeit bei Ärzten maßgeblich
                                 men, am ehesten bei Patienten mit der Mutation                                         wichtig. Das be­deutet, bei jedem zentralen Visusver­
                                 m.14484T>C (1). Das Erkrankungsalter liegt meist                                       lust auch an LHON zu denken. Denn je früher die Er­
                                 zwischen dem 15. und dem 35. Lebensjahr. Seit Herbst                                   krankung behandelt wird, desto besser sind die Ergeb­
                                 2015 steht EU-weit erstmals eine medikamentöse                                         nisse und desto höher sind wahr­        scheinlich die
                                ­Therapie zur Behandlung von Seh­­störungen bei jugend­                               Chancen des Patienten auf eine Wieder­herstellung
                                 lichen und erwachsenen Patienten mit LHON zur Ver­                                   ­seines Sehvermögens. Die Lebensqualität und die
                                 fügung. Idebenon (Raxone®) greift direkt in die mit­o­                                ­Alltagskompetenzen können damit weitgehend er­
                                 chondriale Atmungskette ein und hat sich so­wohl in                                    halten werden.
EXPERTEN STATEMENT

    Im Rahmen eines interdisziplinären Experten­             welchem Zeitpunkt sich bei manchen Mutations­                     nifestiert sich LHON vor dem 50. Lebensjahr
 meetings Anfang April 2016 in Wien diskutier­               trägern die Erkrankung schließlich manifestiert, ist              (14). Durch die relativ niedrige Penetranz ergibt
 ten heimische Oph­thal­mologen, Pädiater, Neu­              nicht bekannt. In diesen Fällen kommt es dann                     sich zum Teil ein (pseudo-)sporadisches Auftre­
 rologen und Hu­man­genetiker u.a. über die vor              aber zu einem rapiden Funktions­verlust von reti­                 ten von LHON, häufig finden sich aber weitere
 dem Einsatz von Raxone® ­erforderliche Diag­                nalen Ganglienzellen (RGC) und im späteren Ver­                   Erkrankte in der mütterlichen Linie (6).
 nostik, die optimale Therapie­dauer sowie darü­             lauf fast immer zum Absterben eines Großteils der
 ber, in welchem Setting Patien­ten mit LHON                 betroffenen Nervenfasern durch Apoptose. (4,5)
 hierzulande betreut werden sollten.                            Bestimmte Risikofaktoren können bei exis­                                               Symptomatik
                                                             tenter mitochondrialer Mutation zu einem Aus­
                                                             bruch der Akutphase führen bzw. die Progres­                      Die charakteristische Symptomatik bei LHON
                      Ursachen                               sion der Erkrankung forcieren (1,6). Bekannte                     besteht aus einer oft zunächst unilateralen, im
                                                             Triggerfaktoren sind:                                             Verlauf von Wochen bis Monaten dann bilatera­
 LHON stellt eine erblich bedingte Mitochondrio­             • übermäßiger Tabak- oder Alkoholkonsum                           len, vornehmlich das zentrale Gesichtsfeld be­
 pathie dar. Bei mehr als 95% der Betroffenen                • Medikamente mit mitochondrialer Toxizität (z.B.                 treffenden Visusminderung (6). Auch verschlech­
 liegt eine von drei sogenannten primären                       Metformin, Paracetamol, Valproinsäure, Statine)                tertes Farbsehen kann damit verbunden sein
 LHON-Mutationen im mitochondrialen Genom                    • Umweltgifte                                                     (Abb.1). In der Mehrzahl der Fälle resultiert die
 (mtDNA) vor: m.11778G>A, m.3460G>A und                                                                                        Erkrankung in einer permanenten ausgeprägten
 m.14484T>C. In allen Fällen handelt es sich                 Allerdings sind wohl nicht alle möglichen Aus­                    Visusminderung. Die Erkrankung kann zu einer
 um eine Missense-Mutation (ND4:p.Arg340His,                 löser der Erkrankung bekannt. Grundsätzlich                       progredienten Degeneration (Atrophie) des Seh­
 ND1:p.Ala52Thr und ND6:p.Met64Val), die den                 wird Mutationsträgern mit und ohne LHON-                          nervs mit temporal betonter Papillenblässe und
 Austausch eines konservierten Aminosäureres­                Symptomatik die Vermeidung dieser bekannten                       dauerhafter praktischer Erblindung fortschreiten.
 tes jeweils in einer von der mtDNA-kodierten                Triggerfaktoren sowie eine gesunde, vitamin­                      Der Übergang von der akuten (potenziell rever­
 Untereinheit der NADH-Dehydrogenase (NADH:                  reiche Kost empfohlen (6).                                        siblen bzw. therapierbaren) in die chronische (ir­
 Coenzym Q Oxidoreduktase), dem Komplex I der                                                                                  reversible) Phase kann einige Jahre dauern.
 mitochondrialen Atmungskette, verursacht und                                                                                     In einigen Fällen (4–40%) kommt es – ab­
 somit eine Reduktion der mitochondrialen ATP-                                  Prävalenz                                      hängig von der vorliegenden Mutation – im
 Synthese bewirkt. Seltener können bei LHON-                                                                                   späteren Krankheitsverlauf zu einer Remission.
 Patienten andere Mutationen in den drei ge­                 Weibliche Mutationsträger vererben die Muta­                      Einen relativ günstigen klinischen Verlauf zeigt
 nannten Genen oder aber auch in einem                       tion an alle ihre Kinder, männliche Mutations­                    diesbezüglich die Punktmutation m.14484T>C.
 anderen Gen der mtDNA nachgewiesen werden.                  träger vererben sie hingegen nicht. Die Präva­                    Selten finden sich bei LHON-Patienten weitere
 In allen Fällen führt die durch die Mutation ver­           lenz liegt bei etwa 2/100.000 bis 3,7/100.000                     neurologische Auffälligkeiten, insbesondere Be­
 ursachte Insuffizienz der Atmungskette zu ei­               (7-11). Die Krankheit kann bei beiden Ge­                         we­gungs­störungen wie Tremor, Ataxie und Dys­
 nem ATP-Mangel sowie zum Anstieg freier Sau­                schlechtern vorkommen, Männer erkranken je­                       tonie (sogenannte „LHON-plus“-Symptomatik).
 erstoffradikale. Viele Träger der genetischen               doch mit einer vierfach h­öheren Wahrschein­                      Auch zerebrale „white matter lesions“ und oligo­
 Mutation erkranken zwar nicht an LHON, jedoch               lichkeit als Frauen (12). Das Erkrankungsalter                    klonale Banden im Liquor können in Einzel­­fällen
 sind auch hier subklinische Auffälligkeiten der             bei Männern liegt meist zwischen dem 15. und                      nachweisbar sein – hier ist die Abgrenzung zur
 Reizweiterleitung zu finden (2,3). Warum und zu             35. Lebensjahr (13). Bei 95% der Patienten ma­                    Multiplen Sklerose nicht immer einfach.

     Abb.1 Pathophysiologie und Krankheitsverlauf

            mtDNA-                              Andere             Präsymptomatische         Akute Phase                                                         Chronische Phase
           Mutationen                       Risikofaktoren         Phase

                                                                    Primäre           Sekundäre                                              Funktionsverlust
                                                                                                            Mitochondriale                                                         Verlust von
                                                                    mtDNA-           ätiologische                                           retinaler Ganglien-
               ROSEnergie                                                                                   Dysfunktion                                                              RGCs
                                                                    Mutation           Faktoren                                                 zellen (RGC)

           Exzitotoxizität                                                                                                                                                          Terminaler
                                                                                                                                                  Visusverlust
                                                                                                                                                                                   Visusverlust

                             Visusverlust
                                                                                                                                  Spontane oder t­ herapieinduzierte
                                                                                       Visuserholung
                                                                                                                                     Erholung der RGC-Funktion

                                                                                               Nach: Howell N, Vision Res 1998; 38:1495-1504. Modifiziert nach: Gueven N, Biology and Medicine 2014; 1:1-6

 2
EXPERTEN STATEMENT

            Krankheitsverlauf                            Abb.2 Vermutete Wirkungsweise von Idebenon

Unterschieden werden drei Stadien der Erkran­                                 NAD(P)H NAD(P)+
kung (4,5):
• Präsymptomatische Phase: Es sind noch                                                                                               Oxidativer Stress
                                                                          Zytoplasma   NQO1
                                                                                                                 Nrf2                 Sulforaphan
  keine klinischen Beschwerden erkennbar.
                                                                                                                                      Tert-butylhydroquinon
• Akute Phase: Es kommt zu Papillenschwel­
  lung, Teleangiektasien, beginnender Abnahme
  der retinalen Nervenfaserschicht temporal im                             Idebenon              Idebenol
  Vergleich zu nasal. Solange nur ein Teil der re­                                                              e–
  tinalen Ganglienzellen ihre Funktion verloren                                                                             c
                                                                    Mitochondriale                         Q                                       ATP
  hat, ist eine (eher seltene) Spontanheilung oder         Elektronentransportkette                I              III              IV            Synthase
  die durch eine medikamentöse Therapie mit                                                e–            II                                                         ADP
  Idebenon induzierte vollständige Wiederher­                                                          (SDH)
                                                                                                                             O2 H2O                                   ATP
  stellung der Ganglienzellfunktion der Retina                                                   NADH
  sowie eine Verbesserung des Sehvermögens                                                       TCA-Zyklus
                                                                                        Matrix
  bis hin zu einem normalen Visus möglich.
• Chronische Phase: Es kommt zum zuneh­
  menden, irreversiblen Verlust retinaler Gang­                                                                         Nach: Jaber S, Polster BM, J Bioenerg Biomembr 2015 Apr; 111-118
  lienzellen und im schlimmsten Fall zur fast
  völligen Erblindung. Die meisten Patienten
  weisen an beiden Augen innerhalb eines Jah­        •   Farbduplexsonografie der Karotiden und der             len noch lebensfähig sind (4,19). Dieses „win­
  res nach Krankheitsbeginn einen deutlichen             A. temporalis superficialis                            dow of opportunity” für eine Visusstabilisierung
  Verlust von Ganglienzellen und retinalen Ner­                                                                 und/oder Erholung besteht vermutlich mehrere
  venfasern temporal auf (7,15,16).                   Differenzialdiagnostisch ist auch eine autosomal-        Jahre lang (4,19).
                                                      dominant vererbte Optikusatrophie (z.B. Mutatio­             Seit Kurzem steht erstmals eine von der EMA
                                                      nen im OPA1-Gen) in Erwägung zu z­ iehen. Diese          zugelassene medikamentöse Behandlungsoption
                  Diagnose                            ist allerdings in der Regel durch einen beidseitig       für LHON-Patienten zur Verfügung, welche die
                                                      parallelen, langsamen Verlauf charakterisiert.            Realisierung der genannten Therapieziele er­
Ein Verdacht auf LHON ergibt sich zunächst aus           Der Nachweis einer Mutation durch mole­ku­             möglicht. Idebenon, ein kurzkettiges Benzochi­
der raschen, einseitigen und schmerzlosen Visus­      lar­genetische Testung erlaubt keine Voraussage,          non, besitzt einen dualen Wirkmechanismus als
verschlechterung. Initial erfolgt eine ophthalmo­     ob die Krankheit tatsächlich auftreten wird              Antioxidans und Elektronen-Shuttle. Vermutlich
lo­gische Untersuchung mit Fundoskopie (ge­          ­(unvollständige Penetranz). Ein beträchtlicher            kann es Elektronen direkt an den Komplex III
gebenenfalls mit Perimetrie, Farbkontrastsehen,      Trägeranteil erkrankt nicht. So blieb in einer re­         der mitochondrialen Elektronentransport­kette
optischer Kohärenztomografie und Fluo­res­zenz­      trospektiven Untersuchung bei 402 Mutations­              (Atmungskette) übertragen, dadurch den defek­
angio­grafie). Die Diagnose wird in einer mole­­­    trägern etwa die Hälfte asymptomatisch. Die               ten Komplex I umgehen und die Gewinnung
kulargenetischen Untersuchung (Sequenzierung          besten Chancen auf anhaltende Symptomfrei­               von zellulärer Energie (ATP) wiederherstellen
der mtDNA aus dem Blut) gesichert.                    heit hatten Nichtraucher (17). Daraus lässt sich         (Abb.2). (20)
   Als spezielle Zusatzdiagnostik können unter       ableiten, dass von einem Neugeborenen-Scree­                  Möglicherweise kann Idebenon gemäß die­
anderem folgende Verfahren – insbesondere             ning kein praktischer Nutzen im Sinne einer zu­          sem biochemischen Wirkmechanismus lebens­
auch zur Abklärung von Differenzialdiagnosen –       verlässigen Frühdiagnose zu erwarten wäre. Da­            fähige, jedoch inaktive retinale Ganglienzellen
zum Einsatz kommen (6):                               rüber hinaus gibt es bisher keine Evidenz für             bei Patienten mit LHON reaktivieren. Wahrschein­
• Lumbalpunktion mit Liquordruckmessung               den mög­lichen Nutzen einer prophylaktischen              lich in Abhängigkeit von der seit Einsetzen der
   (Ausschluss von Neuritis der Nervi optici, be­     Behandlung.                                              Symptome verstrichenen Zeit und dem Anteil
   nigner intrakranieller Hypertension, Meninge­                                                                der bereits betroffenen RGCs kann Ide­benon
   osis neoplastica)                                                                                           zur Verbesserung der Sehkraft beitragen.
• Schädel-MRT mit besonderer Darstellung der                             Therapie                                  Idebenon (Raxone®) wurde im September
   Orbita (Ausschluss von entzündlicher ZNS-­                                                                  2015 von der Europäischen Kommission als ers­
   Erkrankung, zerebraler Raumforderung oder         Therapieziele sind grundsätzlich die Stabilisie­          tes „orphan drug“ zur Behandlung von Sehstö­
   einem orbitalen Prozess)                          rung der Erkrankung (im frühen Stadium), idea­             rungen bei jugendlichen und erwachsenen
• Visuell evozierte Potenziale                       lerweise die Herbeiführung klinisch relevanter            ­Patienten mit Leberscher hereditärer Optikus­
• Labor mit Schilddrüsen- und Vaskulitispara­        Verbesserungen (15,18) und die Nutzung des                 neuropathie (LHON) zugelassen. Diese Ent­
   metern, BSG/C-reaktives Protein                   Therapiefensters, solange retinale Ganglienzel­           scheidung beruht auf der Datenlage von insge­

                                                                                                                                                                                           3
EXPERTEN STATEMENT

                                                                                                                                                                 Vorab wurde der Anteil der Patienten mit ei­
     Tab.1        Ergebnisse der RHODOS-Studie
                                                                                                                                                              ner Sehschärfe von ≤0,5 logMAR an einem
       Population		Endpunkt                                                                                                                                   Auge zu Studienbeginn bestimmt (n=8), bei de­
     n Total Beste Erholung Beste Sehschärfe                                                                                  Sehschärfe                      nen sich die Sehschärfe auf ≥1,0 logMAR redu­
     			                                                                                                                     beider Augen                     zierte: bei keinem von sechs Patienten unter
                (primär)       (sekundär)                                                                                     (sekundär)
                                                                                                                                                              Idebenon (0/6), jedoch bei beiden Patienten un­
     Intent to treat (ITT)                           Differenz=                         Differenz=                            Differenz=
     n=82, (53/29)                                  3 Buchstaben                       5 Buchstaben                          4 Buchstaben
                                                                                                                                                              ter Placebo (2/2) (p=0,036).
                                                       p=0,291                            p=0,078                               p=0,026                           In der wichtigsten Intent-to-treat (ITT)-Popu­
     ITT unter Ausschluss                            Differenz=                         Differenz=                            Differenz=                      lation (n=82) zeigte sich ein Trend zugunsten
     von Patienten ohne                             5 Buchstaben                       7 Buchstaben                          6 Buchstaben                     von Idebenon. Die durchschnittliche Visusverän­
     praktische Erblindung*                            p=0,075                            p=0,018                               p=0,002
     n=77, (50/27)                                                                                                                                             derung an beiden Augen war unter Therapie
                                                                                                                                                              statistisch signifikant besser. Bei post hoc defi­
     ITT, ausschl. Patienten                         Differenz=                         Differenz=                            Differenz=
     mit Höchstrisiko**                            13 Buchstaben                      20 Buchstaben                         16 Buchstaben                     nierten Kriterien war ein positiver Trend oder Si­
     n=30, (20/10)                                     p=0,011                           p=0,003                               p=0,0001                        gnifikanz festzustellen. Insgesamt manifestier­
      * Subpopulation von Patienten mit 2,0 logMAR an beiden Augen
     Anmerkung: Eine Differenz von fünf Buchstaben entspricht einer Linie auf einem standardisierten Augen-Chart oder 0,1 logMAR.                             allen Endpunkten (Abb.3) und erhöhte Chan­
                                                                                            Modifiziert nach: Klopstock T et al., Brain 2011; 134:2677-2686
                                                                                                                                                              cen auf Erholung.
                                                                                                                                                                  Bei einer Subgruppe, die initial „off chart“ an
     Abb.3 Idebenon zeigte in allen Endpunkten Vorteile                                                                                                       beiden Augen und somit klinisch in einer beson­
                                                                                                                                                               ders ungünstigen Ausgangslage war, wurde un­
                                                                                                                                          p
                                                                                                                                                              tersucht, wie viele Patienten zu Woche 24 auf
     ITT-Population                          Beste Erholung                                                                               0,291
                                                                                                                                                               der ETDRS-Tafel zumindest fünf Buchstaben mit
                                             Bester Visus                                                                                 0,078
                                             Bestes Auge                                                                                  0,061
                                                                                                                                                              mindestens einem Auge wieder lesen konnten.
                                             Beide Augen                                                                                  0,026               Dies war im Idebenon-Arm bei 28,0% der Fall
                                                                                                                                                              (7/25) (vs. 0/13 unter Placebo; p=0,072).
     Subgruppe mit                           Beste Erholung                                                                               0,187                  19,7% (12/61) der Patienten, die initial „off
     m.11778G>A oder                         Bester Visus                                                                                 0,037
                                                                                                                                                              chart“ an einem Auge waren, konnten zu Woche
     m.3460G>A                               Bestes Auge                                                                                  0,036
     Mutationsträgern                        Beide Augen                                                                                  0,009
                                                                                                                                                              24 zumindest fünf Buchstaben auf der ETDRS-
                                                                                                                                                              Tafel lesen (vs. 0/29 unter Placebo; p=0,008).
     Patienten mit diskordanter              Beste Erholung                                                                               0,011                  58 Patienten wurden in der Nachbeobach­
     Sehschärfe zu Baseline                  Bester Visus                                                                                 0,003               tungsstudie RHODOS-OFU durch­­­­schnittlich 131
                                             Bestes Auge                                                                                  0,009
                                                                                                                                                              Wochen nach Therapieende in der RHODOS-
                                             Beide Augen                                                                                  0,0001
                                                                        –0,7 –0,6 –0,5 –0,4 –0,3 –0,2 –0,1 0,0 0,1 0,2
                                                                                                                                                              Studie einmalig untersucht. Dabei zeigte sich,
                                                                                                                                                               dass die Wirkung von Idebenon möglicherweise
                                                                                  Vorteile für Idebenon               Vorteile für Placebo
                                                                                                                                                              auch nach Therapieende über einen längeren
                                                                                                      Nach: Klopstock T et al., Brain 2011; 134:2677-2686
                                                                                                                                                              Zeitraum aufrechterhalten werden kann (21).
                                                                                                                                                              Der vorteilhafte Effekt einer sechsmonatigen
 samt rund 150 Patienten mit LHON aus der                                      bei handelte es sich um die bisher größte Stu­                                 Therapie mit Idebenon blieb trotz einer Unter­
 klinischen RHODOS-Studie, der anschließenden                                  die an einer mtDNA-assoziierten Erkrankung.                                    brechung von median 30 Monaten bestehen.
 retrospektiven Beobachtungsstudie RHODOS-                                     Einge­schlossen wurden insgesamt 85 LHON-Pa­                                   Diese Beobachtung wird mit dem Verlauf und
 OFU und einem „Early Access Programme“                                        tienten zwischen 14 und 66 Jahren mit einer der                                 der Pathophysiologie der LHON zumindest teil­
 (EAP).                                                                        drei primären mtDNA-Mutationen und einer                                       weise erklärt. Demnach könnte Idebenon die re­
                                                                               Krankheitsdauer von maximal fünf Jahren. Be­                                   tinale Ganglienzellfunktion in der Akutphase er­
                                                                               urteilt wurden die Veränderungen zwischen Be­                                   halten oder sogar wiederherstellen und damit
                  Idebenon in Studien                                          ginn und Woche 24.                                                             vor einem irreversiblen Verlust retinaler Gangli­
                                                                                  Der primäre Endpunkt „beste Verbesserung                                     enzellen schützen.
 RHODOS-Studie und Subanalysen                                                 der Sehschärfe“ („Visual Acuity“, VA) war definiert                                Bei relativ frühzeitigem Behandlungsbeginn –
 sowie retrospektive Studie                                                    als das Ergebnis des Auges mit der deutlichsten                                 entweder idealerweise vor Beteiligung oder
 Sicherheit und Wirksamkeit von Idebenon bei                                   Verbesserung der Sehschärfe, bestimmt anhand                                   ­bereits bei beginnendem Sehschärfeverlust des
 Patienten mit LHON wurden in der doppel­                                      von ETDRS-Tafeln. Wichtige sekundäre Endpunkte                                 zweiten Auges – trat unter Idebenon bei 45,5
 blinden, randomisierten, placebokontrollierten                                waren die „Veränderung der besten Sehschärfe“                                  Patienten im Rahmen einer retrospektiven Studie
 RHODOS-Studie multizentrisch (in München,                                     (an einem Auge) und die Ver­änderung der Seh­                                   eine Visuserholung ein (vs. 32,2% in der unbe­
 Newcastle und Montreal) untersucht (15). Da­                                  schärfe an beiden Augen (Tab.1).                                                handelten Gruppe). Daraus lässt sich u.a. ableiten,

 4
EXPERTEN STATEMENT

 Abb.4 Klinisch relevante Visus-                                            In der Intent-to-treat-Population der RHODOS-                               Abb.5 Raxone® EAP: Wirkung
       ver­besserung unter Idebenon                                         Studie zeigten sich nach 24 Wochen bei 30,2%                                      im Behandlungsverlauf
                                                                            eine CRR (vs. 10,3% unter Placebo) (Abb.4).
 RHODOS-Studie Responderanalyse (ITT)*                                      Patienten, die binnen sechs Monaten auf die                                 Kumulative Patientenzahl mit CRR vom Nadir in
 Nach sechs Monaten hatten 30% der Patienten                                                                                                            ­Abhängigkeit von der Therapiedauer beim ersten CRR
 unter Idebenon eine CRR der Sehschärfe (vs. 10%                            Therapie ansprachen, zeigten sogar noch weitere                             Bei einem Großteil der Patienten trat die CRR
 unter Placebo)                                                             Verbesserungen.                                                             in den ersten 15 Monaten auf.

                                                                                                                                                       Patientenzahl mit CRR
 Anteil an Patienten mit klinisch                                           „Early Access Programme“/                                                  34
 relevanter Verbesserung (CRR)                                    CRR
 50
                                                                            einarmige Open-Label-Studie
                                                                                                                                                       30
                     verdreifachtes Ansteigen                               Des Weiteren wurde Idebenon im Rahmen eines                                                         80% in 12 Monaten
 40
                                                                            Programms für erweiterten Zugang („Early Ac­
 30                                                                          cess Programme“, EAP – einarmige Open-Label-                              20
                                            30,2
                                                                                                                                                                        50% in 6 Monaten
                                                                            Studie) bei 62 Patienten evaluiert (23). Die
                                                                            ­
 20
                                                                            ­Ergebnisse wurden mit einer Fallstudienerhebung
 10              10,3                                                       („Case Record Survey“, CRS) (24) bei 94 unbe­                              10

                                                                             handelten Patienten verglichen. Auch hier er­
 0
               Placebo                    Raxone®                           zielten deutlich mehr Patienten unter Ide­benon
                n=29                       n=53                                                                                                         0    |        |       |       |        |               |
 * Post-hoc-Analyse RHODOS (ITT) Raxone® SmPC, September 2015
                                                                             eine CRR (49,3 vs. 31,1%) und eine Stabilisie­                                  0        6      12      18       24              30
                                                                                                                                                                      Behandlungsdauer (Monate)
                                                                             rung eines guten Residual-Visus (Er­haltung von
                   Nach: Klopstock T et al., Brain 2011; 134:2677-2686                                                                                                              Nach: Metz G et al., EUNOS 2015
                                  Carelli V et al., Brain 2011; 134:3188    VA C-Mutation erreicht.                                    36,2% (1/47) nach zwölf Monaten. Nach 16
durch eine möglichst früh nach Krankheitsbe­                                    Bei einem Großteil (80%) der Patienten mit                            Monaten erreichten annähernd 50% der Pati­
ginn initiierte Therapie zu erreichen ist. (18)                              einer CRR (34 von 69 Patienten) trat die erste                           enten eine klinisch relevante Verbesserung ge­
    In der RHODOS-Studie wurde im Rahmen                                    Visuserholung innerhalb der ersten zwölf Mo­                              messen vom Nadir. Bei Respondern mit CRR bei
­einer Post-hoc-Responderanalyse (n=82) ermit­                               nate der Therapie mit Idebenon ein (23) (Abb.5).                         der letzten Untersuchung (34/69) verbesserte
telt, bei wie vielen Patienten an mindestens                                15 dieser Therapieresponder zeigten auf dem                               sich der Visus im Mittel um sechs Zeilen (Abb.6).
 einem Auge eine sogenannte „klinisch rele­
 ­                                                                          Auge mit dem jeweils besten Verlauf bereits                               Die Gesamtheit aller Daten spricht dafür, Res­
vante Verbesserung“ (CRR) der Sehschärfe auf                                 nach sechs Monaten eine CRR. Für diese 15 Pa­                            ponder bis zum Erreichen eines Plateaus und
 der ETDRS-Tafel erreicht wurde (15,18). Diese                              tienten ließ sich auch nach zwölf Monaten eine                            auch darüber hinaus noch für eine gewisse Zeit
war folgendermaßen definiert (22):                                          weitere Visusverbesserung nachweisen. Bei der                             mit Idebenon zu behandeln.
 • Verbesserung der Sehschärfe von „off chart“                               letzten Untersuchung, die im Durchschnitt nach
    (völligem Leseunvermögen) zur Fähigkeit,                                21 Monaten erfolgte, betrug die Visusverbesse­                            Sicherheit und Verträglichkeit
    mindestens fünf Buchstaben (= eine Zeile)                                rung dieser 15 Patienten auf dem Auge mit der                            Idebenon erwies sich in der RHODOS-Studie als
    auf der ETDRS-Tafel zu lesen, oder                                       jeweils besten Verbesserung im Mittel 46 Buch­                           sicher und gut verträglich (15,25). Die EAP-Da­
 • Verbesserung der Sehschärfe um mindestens                                staben (9 Zeilen) (23). Die Anzahl der Respon­                            ten belegen eine anhaltend gute Verträglichkeit
   zehn Buchstaben (= 2 Zeilen) auf der ETDRS-                               der stieg mit der Behandlungsdauer, und zwar                             auch über eine Behandlungsdauer von sechs
   Tafel.                                                                   von 30,6% (19/62) nach sechs Monaten auf                                  Monaten hinaus (22).
                                                                                                                                                         Die am häufigsten berichteten Nebenwirkun­
                                                                                                                                                      gen von Idebenon sind leichte bis mittelschwere
  Tab.2      Unter Idebenon erreichten mehr Patienten eine gute Visusstabilisierung                                                                   Diarrhoe, Nasopharyngitis, Husten und Rücken­
                                                                                                                                                      schmerzen. Ein Absetzen der Behandlung wird
 Unter Idebenon erreichten mehr Patienten eine Stabilisierung eines guten Residual-Visus                                                              dadurch in der Regel nicht erforderlich (21).
 (Erhaltung von VA
EXPERTEN STATEMENT

                                                                                                                                                                                                                 ­jeweiligen Land vorhandenen Strukturen, Zu­
     Abb.6 Deutliche Visuserholung bei Respondern im EAP
                                                                                                                                                                                                                 ständigkeiten und Kostenerstattungen bestmög­
     Ausmaß der Erholung (EAP)                                                                                                          Durchschnittliche Sehschärfe zum Nadir und bei der                       lich berücksichtigen. Langfristiges Be­ streben
     Mittlerer Effekt von ca. sechs Zeilen                                                                                                 letzten Untersuchung bei Patienten mit CRR                            sollte es jedoch sein, diese nationalen Empfeh­
     bei Respondern nach 16 Monaten                                                                                                     1,8
                                                                                                                                                                                                                 lungen unter Einbeziehung praktischer Erfahrun­
                                                                                                                                        1,6
                Off-Chart
                                                                                                                                                                                                     Nadir        gen länderübergreifend zu harmonisieren.
                                                                                                                                        1,4

                                                                                                                  Sehschärfe (logMAR)
     F N P R Z                                                                                                                          1,2                                                                      Erfahrungen der Münchner Gruppe
        E Z H P V
                                                                                                                                        1,0                                                                      Seit Anfang Oktober 2015 ist Raxone® in
           D P N F R                                                            1,4                                                     0,8                                                                      Deutsch­land auf dem Markt verfügbar. Prof. Dr.
            R       D                       F                       U       V          Ca. sechs Zeilen
                U       R                   Z                   V       H              (32 Buchstaben)
                                                                                                                                        0,6
                                                                                                                                                                     Letzte Untersuchung
                                                                                                                                                                                                                 Thomas Klopstock, Neurologe am Klinikum der
                    H N D R U
                    Z   Y                   U               D       N
                                                                                                                                        0,4                                                                      Universität München, die nicht zuletzt im Rah­
                        V R T S A
                        L
                            P
                                L
                                    O

                                    F
                                        W
                                        S E
                                         C G
                                            U
                                            R
                                                W
                                                Z
                                                    S
                                                    S

                                                        U
                                                            A
                                                            A
                                                                D
                                                                                0,8                                                     0,2                                                                      men der RHODOS-Studie bereits besonders viel
                                                                                                                                        0,0       Alle       m.11778G>A m.3460G>A             14484T>C           Erfahrung mit LHON-Patienten gesammelt hat,
     n=34/69; Responder mit CRR                                                                                                                                                                                  berichtete auf dem Treffen über die aktuellen
                                                                                                                                        Bei Patienten mit Erholung an beiden Augen wurde das Auge
     bei der letzten Untersuchung                                                                                                       mit der besten Erholung angegeben.
                                                                                                                                                                                                                 Anwendungsprozedere der Münchner Gruppe,
                                                                                                                                                     Modifiziert nach: Hasham S et al., ARVO 2016; Session 446
                                                                                                                                                                                                                 die aus den bisher verfügbaren Patientendaten
                                                                                                                                                                                                                 resultieren:
     Abb.7 Lange Verzögerung der Diagnose                                                                                                                                                                        • Raxone® wird LHON-Patienten über zwölf
                                                                                                                                                                                                                   Jahren verordnet, meistens wenn die Symp­
     Die Diagnose von LHON erfolgt häufig mit langer Verzögerung (a):                                                                                                                                               tome vor weniger als zwei (bis fünf) Jahren
     • Die Retina kann bei 20–40% der Patienten völlig normal aussehen. (b)
                                                                                                                                                                                                                    begonnen haben.
     • Patienten können zu vielen verschiedenen Spezialisten überwiesen werden, bevor LHON vermutet wird. (a)
                                                                                                                                                                                                                 • Eine Off-Label-Verschreibung für Patienten
                    Fehlende visuelle Erholung, speziell nach Steroidtherapie, und die Beteiligung                                                                                                                  unter zwölf Jahren wurde in allen sechs bisher
                         des zweiten Auges führen zu weitergehenden Untersuchungen. (a)                                                                                                                             vorgekommenen Fällen von der jeweils zu­
                                                                                                                                                                                                                    ständigen Krankenversicherung genehmigt.
             Ophthalmologen erkennen bei der Augenuntersuchung häufig keine Abnormitäten                                                                                                                            Die zugelassene Tagesdosis von 900mg wird
                     mit Ausnahme einer schwachen Funktion des Nervus opticus. (a)                                                                                                                                  auch bei Kindern und Jugendlichen verabreicht.
                                                                                                                                                                                                                 • Wenn die Behandlung wirksam ist, wird sie
     Überweisung zu neuroophthalmologischen                                                                                                                                                                         bis zum Erreichen eines Plateaus und an­
     und neurologischen Spezialisten (a)
                                                                                                                                                                                                                    schließend für weitere zwölf Monate weiter­
                                                                                Der Verdacht fällt endlich auf LHON. (a)                                                                                            geführt. Für dieses Vorgehen spricht auch die
                                                                                                                                                                                                                    Beobachtung, dass bisher kein Patient nach
                                                                                Nach: (a) Sadun AA et al., Expert Rev Ophthalmol 2012; 7:251-259 (b) Yu-Wai-Man P et al., Eye 2014; 28:521-537
                                                                                                                                                                                                                    einer spontanen oder medikamentös induzier­
                                                                                                                                                                                                                    ten Erholung eine erneute Verschlechterung
 neuropathie (LHON) zugelassen. Die Zulassung                                                                        ­hingewiesen. Die Leitlinien der Arbeitsgemein­                                                gezeigt hat.
 erfolgte unter „außergewöhnlichen Umständen“.                                                                       schaft für pädiatrische Stoffwechselstörungen,                                              • Wenn bei Patienten nach zwei Jahren keine
 Dies impliziert u.a. detaillierte Auflagen zur                                                                       die 2009 unter der Leitung von Univ.-Prof. Dr.                                               Verbesserung eintritt, wird die Behandlung
 langfristigen Weiterbeobachtung behandelter                                                                         Wolfgang Sperl, Universitätsklinik für Kinder-                                                 abgebrochen.
 Patienten.                                                                                                          und Jugendheilkunde, Landeskrankenhaus Salz­
                                                                                                                     burg, erstellt wurden, befinden sich derzeit in                                             Empfehlungen für Österreich
                                                                                                                      einem Update-Prozess. Ähnliches gilt für die                                               Aufbauend auf den Erfahrungen der Münchner
          Leitlinien zur Diagnose und                                                                                Leitlinien der Deutschen Gesellschaft für Neuro­                                            Gruppe einigten sich die österreichischen Exper­
              Therapie von LHON                                                                                      logie aus dem Jahr 2012. Darüber hinaus sind                                                ten auf eine analoge Vorgangsweise, welche die
                                                                                                                     in der Z­ ulassung von Raxone® weder Therapie­                                               heimischen Strukturen und Gegebenheiten be­
 Die aktuell im deutschsprachigen Raum gülti­                                                                        beschränkungen hinsichtlich der bisherigen                                                  rücksichtigt. Dieses Prozedere sollte in regelmä­
 gen Guidelines der Deutschen Gesellschaft für                                                                       Krankheitsdauer noch hinsichtlich der Therapie­                                              ßigen Intervallen auf seine Praxistauglichkeit
 Neurologie (DGN) zu mitochondrialen Erkran­                                                                          dauer angegeben (20).                                                                       geprüft und gegebenenfalls modifiziert werden.
 kungen berücksichtigen Idebenon bereits als                                                                             Daher bleibt es derzeit den in die Diagnose                                                 Laut Hochrechnung der Prävalenzdaten von
 mögliche Therapieoption für LHON. Da diese                                                                          und Therapie von LHON involvierten nationalen                                                etwa 2/100.000–3,7/100.000 müssten in Öster­
 Leitlinien allerdings mehrere Jahre vor der Zu­                                                                     Fachgruppen (in erster Linie Neurologen, Oph­                                                reich zwischen 170 und 320 LHON-Patienten
 lassung von Raxone® entstanden, wurde damals                                                                        thalmologen und Pädiatern) vorbehalten, erste                                               ­leben. Tatsächlich scheint die Erkrankung nur bei
 nur auf die Ergebnisse der RHODOS-Studie                                                                            Empfehlungen zu erarbeiten, welche die im                                                    einem geringen Anteil der Betroffenen tatsächlich

 6
EXPERTEN STATEMENT

                                                                                                                                          ten vorliegen können, zielführend sein. Einen
  Abb.8 Differenzialdiagnose von LHON
                                                                                                                                          Überblick über die Vielfalt beschriebener LHON-
               Nach Ausschluss retinaler Ursachen von Visusverlust bleibt eine lange Liste                                                Mutationen finden Sie unter http://www.mi­
                   verbreiteter optischer Neuropathien in der Differenzialdiagnose.                                                       tomap.org/MITOMAP/MutationsLHON. Wichtig
                                                                                                                                          erscheint in diesem Zusammenhang der Hin­
                     Zentraler Sehverlust                                                                                                 weis darauf, dass beispielsweise durch „whole
      Ausschluss von Retinopathie durch Fundusuntersuchung                                                                                exome sequencing“ das mitochondriale Genom
                                                                                                                                          oft nicht ausreichend abgedeckt ist und dieses
      Retinopathie                         Optikusneuropathie                                                                             Verfahren daher nicht nur wesentlich teurer,
                                                                                                                                          sondern da­rüber hinaus zur LHON-Diagnose
                  Langsam fortschreitend                                     Subakut                              Akut
                                                                                                                                          ungeeignet sein kann. Erst nach Vorliegen eines
                                                                                                                                          positiven humangenetischen Ergebnisses ist die
                      Nervus opticus
                                                Mitochondriale          Mitochondriale                        Optikus-                    Einleitung einer Idebenon-Therapie indiziert.
     Glaukom           Kompression/
                                              Optikusneuropathie      Optikusneuropathie                     neuritis/MS
                       Papillenödem
                                                                                                                                             Analog zu den Richtlinien der Münchner
                                                                                                                                          Gruppe soll die Therapie möglichst früh, jedoch
                                                    Erblich          Erblich
                                                    bedingt          bedingt
                                                                                      Erworben                                            vorerst maximal fünf Jahre nach Symptombeginn
                                                                                                                                          initiiert werden. Allerdings ist zu berücksichtigen,
                                                                                                           Ernährungs-                    dass teilweise der Beginn der Visusverschlechte­
                                                     OPA1            LHON              Toxisch
                                                                                                             bedingt                      rung nicht genau identifiziert werden kann, weil
                                                                                                                                          manche Patienten eine allmähliche Verminderung
                                                                      Nach: Sadun AA et al., Expert Rev Ophthalmol 2012; 7:251-259        der Sehkraft auf einem Auge über längere Zeit
                                                                                                                                          kompensieren, ohne diese bewusst wahrzuneh­
 diag­nostiziert zu sein. Der erste und wichtigste            entsprechende anamnestische und ophthalmo­                                  men. Die Festlegung auf fünf Jahre ist in erster
Schritt ist daher die Förderung der Awareness                 logische Befunde abzuklären. Die Sicherung der                              Linie mit den vordefinierten Einschlusskriterien
 insbesondere unter niedergelassenen Ärzten, v.a.             Diagnose hat laut Ansicht der österreichischen                              der RHODOS-Studie begründet. Bei der Entschei­
 Pädiatern, Augenärzten und Neurologen: Bei re­               Expertengruppe obligat mittels gezielter mole­                              dung für oder gegen eine Therapie mit Idebenon
 lativ rasch, meist unilateral einsetzendem und               kulargenetischer Testung der drei sogenannten                               besteht für den behandelnden Arzt daher auch
­wenig später bilateral fortschreitendem zentralem            primären LHON-Mutationen in der mtDNA zu                                    die Möglichkeit, individuelle Kriterien nach eige­
Visusverlust ist in jedem Fall an die Möglichkeit             erfolgen (Abb.9). Die Tests können in etablier­                             nem Ermessen zu bewerten und gegebenenfalls
 des Vorliegens von LHON zu denken (Abb.7).                   ten Labors innerhalb weniger Tage kostengüns­                               auch mehr als fünf Jahre nach Einsetzen der
    Die Diagnose von LHON ist per se in der Regel             tig durchgeführt werden. Des Weiteren kann                                  LHON-Symptome eine Therapie einzuleiten.
 relativ einfach zu stellen und folgt keinen kom­             eine Sequenzanalyse des restlichen mitochond­                                  Wenn die Behandlung wirksam ist, wird sie
 plizierten Algorithmen (Abb.8). Vielmehr gilt es,            rialen Genoms bzw. die Überprüfung weiterer                                 bis zum Erreichen eines Plateaus und anschlie­
 einen bestehenden Verdacht auf LHON durch                    LHON-Mutationen, die bei etwa 5% der Patien­                                ßend für ein weiteres Jahr weitergeführt. Wenn

  Abb.9 Bestätigung der LHON-Diagnose durch Gentest

 • I n die Untersuchung und Diagnose von LHON sind viele Ärzte involviert, u.a. Allgemeinmediziner, Ophthalmologen, Pädiater, Neurologen und LHON-
    Spezialisten.
 • Die LHON-Diagnose beruht gewöhnlich auf (a):

     Familiengeschichte Visuelle Untersuchung                                              Elektrophysiologische Untersuchungen                                        Genetische Untersuchung
     von LHON	- Sehschärfe                                                                 zur Bestätigung der Nervus-opticus-	                                        zur Bestätigung des
     	- Sehfeld                                                                            Dysfunktion und zum Ausschluss einer                                        Vorliegens einer mitochondrialen
                        UND                                                                Retina-Erkrankung (nur in Fällen, wo                                        DNA-Mutation
                        kraniales Neuroimaging                                             die LHON-Diagnose noch nicht feststeht)
                        zum Ausschluss von
                        Differenzialdiagnosen

 Folgende genetische Tests kommen zum Einsatz (a):
 • Gezielte Mutationsanalyse auf m.11778G>A-, m.3460G>A- und m.14484T>C-Mutationen
 • Sequenzanalyse des restlichen mitochondrialen Genoms bzw. Überprüfung weiterer beschriebener LHON-Mutationen,
    die bei etwa 5% der Patienten vorliegen können.
                     Die molekulargenetische Untersuchung zur möglichen Bestätigung der Verdachtsdiagnose LHON sollte rasch erfolgen,
                         um eine möglichst frühe Diagnose stellen zu können und somit einen frühen Therapiebeginn zu unterstützen.

                                                                                                                                Nach: (a) Yu-Wai-Man P et al., Leber Hereditary Optic Neuropathy in GeneReviews® 2013

                                                                                                                                                                                                                        7
EXPERTEN STATEMENT

    LHON-Management: Medikation und Lebensstilberatung für Patienten

    Folgende Substanzen verursachen mitochondriale Toxizität und sollten vermieden oder nur unter engmaschiger Überwachung verabreicht werden (a):
    • Kortikosteroide                                                      • Nichtdepolarisierende Muskelrelaxanzien                                           • Betablocker
    • Valproinsäure                                                        • Bestimmte lokale Anästhetika                                                      • Amiodaron
    • Phenytoin                                                            • Statine                                                                           • Bestimmte Neuroleptika
    • Barbiturate                                                          • Fibrate                                                                           • Bestimmte Antibiotika
    • Propofol                                                             • Biguanide                                                                         • Bestimmte Chemotherapeutika
    • Volatile Anästhetika                                                 • Glitazone                                                                         • Nucleoside Reverse Transcriptase Inhibitors

    Natürlich sollte auch dafür Sorge getragen werden, dass die betroffenen LHON-Patienten nach Möglichkeit auch keinen anderen generell für den Sehnerv toxischen
    Substanzen ausgesetzt werden.
    Patienten mit LHON und asymptomatische Träger einer LHON-mtDNA-Mutation sollten ausdrücklich darauf hingewiesen werden,
    nicht zu rauchen und Alkohol nur in geringen Mengen zu konsumieren. (b-d)
    • Eine Studie zeigte einen starken und konsistenten Zusammenhang zwischen Rauchen und dem Risiko eines Visusverlustes bei LHON. 93% der männlichen Raucher
       erlitten eine Sehschwäche. (b)
    • Des Weiteren zeigte sich ein Trend zu zunehmender Sehschwäche bei hohem Alkoholkonsum. (b)

    Eine gesunde Ernährung, inklusive B-Vitaminen und hochqualitativen Proteinen, sollte Patienten mit LHON ebenfalls empfohlen werden. (e)

                                                   Nach: (a) Finsterer J, Segall L, Drug and Chemical Toxicology 2010; 33:138-151 (b) Kirkman MA et al., Brain 2009; 132:2317-2326 (c) Chalmers RM, Harding AE, Brain 1996; 119:1481-1486
                                                                                                                 (d) Tsao K et al., J Ophthalmol 1999; 83:577-581 (e) Sadun AA et al., Current Treatment Options in Neurology 2011; 13:109-117

 nach zwei Jahren keine Verbesserung eintritt,                            universitären Abteilung zur zentralen Datener­                                              Anzumerken ist in diesem Zusammenhang,
 wird die Behandlung abgebrochen.                                         fassung wünschenswert. Diese soll gleichzeitig                                            dass den Therapiekosten durch Raxone® teure
   Grundsätzlich sind sowohl die orale, kompli­                           für niedergelassene Ärzte und Spitäler als Infor­                                        Invalidisierungen, Krankenstände, Berufsun­fähig­
 kationsarme Therapie mit Idebenon als auch                               mationsstelle bei Fragen sowie für beispiels­                                            ­keit oder Frühpensionen gegenüberstehen. Da­
 Kontrolluntersuchungen von LHON-Patienten                                weise geplante Studien zur Verfügung stehen.                                             r­über hinaus ist diese Behandlung zeitlich limitiert
 im niedergelassenen Bereich problemlos durch­                            Die dargestellte Vorgehensweise scheint den                                              und nur für sehr wenige Patienten tatsächlich
 führbar. Wünschenswert ist jedoch als Back-up                            Experten durch die bisher vorliegenden Studien­                                          notwendig.
 und zur Qualitätssicherung ein flächendecken­                            daten medizinisch begründet und dient auch                                                  Die österreichischen Experten beschlossen,
 des Angebot an Krankenhausabteilungen mit                                der Limitierung der Therapie auf jene Patienten,                                          diese Vorgangsweise über einen Zeitraum von
 LHON-Expertise, die mit Diagnose, Therapie,                              die sie tatsächlich benötigen. Damit ist auch ein                                        mehreren Monaten bis zu etwa einem Jahr auf
 Kontrollen und Führung dieser Patienten beson­                           verantwortungsvoller Umgang mit den finanzi­                                             ihre Praktikabilität zu prüfen. Geplant ist, danach
 ders bewandert sind. Diese Abteilungen sollten                           ellen Ressourcen unseres Gesundheitssystems                                               gegebenenfalls entsprechende Adjustierungen
 niedergelassenen Ärzten als niederschwellige                             gewährleistet. Raxone® ist bisher nicht im Er­                                           vorzunehmen, um die frühzeitige Diagnose und
 Ansprechstellen zur Verfügung stehen und auch                            stattungskodex gelistet, wodurch es zu Unter­                                            medizinische Versorgung von LHON-Patienten
 regionale Fortbildungsveranstaltungen an­bieten.                         schieden in der Erstattungsbereitschaft der ein­                                         unter Einbeziehung ökonomischer Aspekte zu
 Darüber hinaus erscheint die Einrichtung einer                           zelnen Krankenkassen kommt.                                                               optimieren.

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 nerative Erkrankungen, Mitochondriale Erkrankungen 2012 (7) Mascialino B et al., Eur J Ophthalmol 2012; 22:461-465 (8) OMIM, Leber Optic Atrophy 2012 (9) EMA, Public summary of opinion on or­
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 (Idebenone), 2015

 FACHKURZINFORMATION: Raxone 150 mg Filmtabletten. Dieses Arzneimittel unterliegt einer zusätzlichen Überwachung. Dies ermöglicht eine schnelle Identifizierung neuer Erkenntnisse über die
 Sicherheit. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung zu melden. Zusammensetzung: 1 Filmtablette enthält 150 mg Idebenon. Sonstige Bestand-
 teile: Tablettenkern: 46 mg Lactose (als Monohydrat), mikrokristalline Cellulose, Croscarmellose-Natrium, Povidon K25, Magnesiumstearat, hochdisperses Siliciumdioxid. Tablettenüberzug: Macrogol 3350,
 Poly(vinylalkohol), Talkum, Titandioxid, 0,23 mg Gelborange S FCF (E110). Anwendungsgebiete: Behandlung von Sehstörungen bei jugendlichen und erwachsenen Patienten mit Leberscher Hereditärer
 Optikusneuropathie (LHON). Gegenanzeigen: Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der sonstigen Bestandteile. Pharmakotherapeutische Gruppe: Psychoanaleptika, andere Psycho­
 stimulantien und Nootropica. ATC-Code: N06BX13. Zulassungsinhaber: Santhera Pharmaceuticals (Deutschland) GmbH, Marie-Curie-Straße 8, 79539 Lörrach, Deutschland. Abgabe: Rezept- und apo­
 thekenpflichtig. Weitere Angaben zu Nebenwirkungen, Wechselwirkungen, Warnhinweisen und Vorsichtsmaßnahmen zur sicheren Anwendung sowie Fertilität, Schwangerschaft und
 Stillzeit und zutreffendenfalls Angaben über die Gewöhnungseffekte sind der veröffentlichten Fachinformation zu entnehmen. Stand der Information: 07/2016

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   IMPRESSUM: Experten Statement ist eine Publikation von MEDahead, Gesellschaft für medizinische Information m.b.H., 1070 Wien, Seidengasse 9/Top 1.3, office@medahead.at. Für den Inhalt ver­
   antwortlich: MEDahead. Redaktion: Dr. Monika Steinmaßl-Wirrer. Hinweis: Die in dieser Publikation dargestellten Empfehlungen stellen das Wissen und die Erfahrungen der teilnehmenden Ärzte dar.
   Angaben über Dosierungen, Applikationsformen und Indikationen von pharmazeutischen Spezialitäten entnehmen Sie bitte der aktuellen österreichischen Fachinformation. Trotz sorgfältiger Prüfung
                                                                                                                                                                                                                                                 10989

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