DIGITAL-DOSSIER ÖSTERREICH - Bestandsaufnahme zur Digitalisierung in Wirtschaft und Gesellschaft - Initiative D21

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DIGITAL-DOSSIER ÖSTERREICH - Bestandsaufnahme zur Digitalisierung in Wirtschaft und Gesellschaft - Initiative D21
DIGITAL-
DOSSIER
ÖSTERREICH
Bestandsaufnahme zur Digitalisierung
in Wirtschaft und Gesellschaft
Inhalt

         Grußwort.................................................................................................................................................3

         Zentrale Ergebnisse und Forschungslücken.......................................... 4

         Studienziel und Methode................................................................................................. 9

         1. Digitalisierung der Wirtschaft........................................................................ 10
              1.1 Stand der Digitalisierung in Unternehmen...............................................................10

              1.2 Nutzung digitaler Dienste und Technologien
              		  durch Unternehmen............................................................................................................... 15

              1.3 Arbeitsplätze, Fachkräfte und Digitalkompetenzen........................................... 20

              1.4 Offenheit: Chancen und Herausforderungen...........................................................23

         2. Digitalisierung der Gesellschaft....................................................................26
              2.1 Zugang zum Internet und seinen Diensten...............................................................26

              2.2 Nutzung digitaler Dienste und Technologien
              		  in der Gesellschaft ................................................................................................................ 28
              2.3 Digitalkompetenzen in der Gesellschaft.....................................................................32

              2.4 Ausblick: Chancen und Herausforderungen der Gesellschaft....................... 36

         Literaturverzeichnis............................................................................................................. 37

         Impressum..........................................................................................................................................39
Grußwort

                                       Dr. Margarete Schramböck
                                       Bundesministerin für Digitalisierung
                                           und Wirtschaftsstandort

Liebe Leserin, lieber Leser,
die Digitalisierung ist untrennbar mit der Wirt-         Wir haben gerade mit dem Ratsvorsitz der EU die
schaft verbunden, aber auch wir als Gesellschaft         Gelegenheit, die Digitalisierung verstärkt in den
sind schon längst in der Digitalisierung angekom-        politischen europäischen Gestaltungsprozess
men. Wir erleben, dass unser tagtäglicher Ablauf,        einfließen zu lassen. Wir planen daher, einen
sowohl privat als auch beruflich, ein integraler         wesentlichen Beitrag für die Vollendung des für
Bestandteil dieses Digitalisierungsprozesses ist.        Österreich wichtigen digitalen Binnenmarktes
                                                         zu leisten und in Österreich das volle Potenzial
Es gilt, die Chancen, die die Digitalisierung bereit-    daraus zu schöpfen. Gerade mein Ressort ist mit
hält, zu nutzen. Deshalb wurde die Digitalisierung       den Zuständigkeiten zur Digitalisierung und zum
prominent im Regierungsprogramm positioniert.
So haben wir mit dem in Österreich neu geschaf-
fenen Bundesministerium für Digitalisierung
                                                         Wirtschaftsstandort geradezu prädestiniert, dies
                                                         in höchstem Maße zu erfüllen.                             —
                                                                                                                   3
und Wirtschaftsstandort (BMDW) ein Signal für            Liebe Leserin, lieber Leser, wir leben in einer
einen digitalen Aufbruch in Österreich verankert.        spannenden Zeit, die uns viele Chancen bietet.
Wir werden diesen Aufbruch im Back Office der            Daher lautet mein Appell an Sie: „Lassen Sie uns
Verwaltung mit unseren Partnern in den Bundes-           den digitalen Aufbruch gemeinsam gestalten.“
ländern und Gemeinden umsetzen. Aber auch mit            Wir wollen mit dem Digital Dossier Österreich
den Chief Digital Officers der Bundesressorts, die       einen weiteren Schritt zur faktenbasierten
für die Umsetzung gemeinsamer Digitalisierungs-          Messung der Digitalisierung von Wirtschaft und
initiativen der Bundesregierung zuständig sind,          Gesellschaft tätigen. Ich arbeite gemeinsam mit
ist die Nachhaltigkeit sichergestellt.                   meinem Team an der Weiterentwicklung dieses
                                                         Formats und wir planen, dies weiterhin anzu-
Klar ist aber auch, dass wir ein starkes Signal für      bieten. Wir freuen uns über Ihr Feedback und
eben diesen digitalen Aufbruch zu den Menschen           stehen für Fragen gerne zur Verfügung!
und zur Wirtschaft bringen wollen. Daher haben
wir Initiativen eingesetzt, die bei ihnen ankommen
werden. So werden beispielsweise Bürgerinnen
und Bürger mit unserer Initiative oesterreich.gv.at
eine zeitsparende und nutzerfreundliche Alter-
native zu klassischen Amtswegen in Form einer
mobilen App angeboten bekommen.
ZENTRALE ERGEBNISSE
UND FORSCHUNGSLÜCKEN

WIRTSCHAFT

             Digitalisierung im Mittelstand
             → Die Digitalisierung ist in der österreichischen Wirtschaft bislang
             noch nicht vollständig angekommen: Mehr als jedes dritte kleine oder
             mittlere Unternehmen (KMU) misst digitalen Technologien noch
             keine große Relevanz für das eigene Geschäftsmodell bei. Zudem wenden
             österreichische Industrieunternehmen aus dem Mittelstand im Schnitt
             nur rund zehn Prozent ihrer Gesamtinvestitionen für digitale Technologien
             auf. Chancen werden dabei insbesondere in der Kundengewinnung sowie
             Kostenreduktion gesehen, eine Realisierung scheitert jedoch häufig am
             mangelnden Know-how. Insgesamt weist Österreichs Mittelstand

—
             damit nur einen geringen bis mittleren Digitalisierungsgrad auf.

4

             Nutzung von IKT-Technologien
             → Ohne Internet kommt die österreichische Wirtschaft nicht mehr
             aus: Nahezu 100 Prozent der Unternehmen nutzen es und vier von
             fünfverfügen über eine eigene Webseite. Bereits die Hälfte setzt für
             Marketing-, Recruiting- und Kommunikationszwecke zudem soziale
             Medien ein. Mobiles Arbeiten ermöglicht jedoch erst ein Viertel
             der Unternehmen durch die Ausstattung der MitarbeiterInnen mit
             tragbaren Geräten.

             Digitalkompetenz
             → Hier besteht noch enormer Nachholbedarf, sowohl in Bezug auf IT-
             und Datensicherheit, als auch bei betriebswirtschaftlichen Aspekten
             wie der Entwicklung digitaler Geschäftsmodelle oder bei Automatisie-
             rungstechniken. Insgesamt sehen 90 Prozent der Personalverantwortlichen
             in Österreich einen hohen Schulungsbedarf bei digitalen Themen für die
             MitarbeiterInnen in ihrem Unternehmen.
Forschungslücken

                                                                                                                             ZENTRALE ERGEBNISSE UND FORSCHUNGSLÜCKEN
          → Aktuell gibt es wenige Daten für Österreichs Wirtschaft zu den
          Trendthemen Blockchain, Künstliche Intelligenz (KI) und Internet der
          Dinge. Aber auch zu Big Data, Robotern und Cloud Services besteht
          Forschungsbedarf. Ebenso ist die Einbindung der Digitalisierung in die
          Unternehmensstrategie wenig erforscht.

                     PC-Arbeitsplätze        Cloud Services
      Nutzung von
                                                                  IT-Ausstattung im Unternehmen
E-Government-Angeboten               Geräteausstattung
                                                                      (Hardware & Software)
                                z. B. Smartphones, Tablets
                  Blockchain
                                                               Industrie 4.0
          Nutzung von digitalen               KI-Lösungen
          Diensten / Technologien                    Roboterisierung

                                                                                                                           —
                                     Einsatz           Big Data Analytics
             (mobiler)
                               Kollaborationstools
          Internetzugang
                                                                                                                           5

                                           WIRTSCHAFT
                         Digital generierte
                   Umsatzanteile am Gesamtumsatz                                           Digitalisierung
                                                                                   unternehmensinterner Prozesse
                Geschäftserfolge auf
                 digitalen Märkten
                                                                            Reorganisation der Unternehmen im
E-Commerce Nutzung
                                                                                Zeichen der Digitalisierung
           Stand der Digitalisierung des                 Einbindung der Digitalisierung
                                                                                                     Investitionen in
           Produkt- / Serviceportfolios                  in die Unternehmensstrategie
                                                                                                Digitalisierung(sthemen)
                                                                        Einstellung zur
                                                                                          Weiche Faktoren z. B. Auswirkung auf
                                                                        Digitalisierung
                                                                                             Arbeitskultur, Hierarchiestruktur,
                                                                                                  Barrieren, Hemmnisse
                                                            Personaleinstellung und -ausstellung

                                           ¢ Studien/Daten vorhanden    ¢ Studien/Daten zum Teil vorhanden   ¢ Forschungslücken
GESELLSCHAFT
               Zugang zum Internet
               → Neun von zehn Haushalten in Österreich verfügen über einen
               Internetzugang. In den Haushalten ohne Internet leben zumeist ältere,
               alleinstehende Personen. Der Großteil davon ist der Meinung, keinen
               eigenen Internetanschluss zu benötigen. Rund ein Viertel nennt fehlende
               Internetkenntnisse als Hinderungsgrund.

               → Etwa 75 – 85 Prozent der ÖsterreicherInnen nutzen ein Smartphone.

               Nutzung digitaler Dienste
               → Ein Großteil der österreichischen Onliner zwischen 16 und 74 Jahren
               (70 – 90 Prozent) nutzt das Internet zur Kommunikation (E-Mail) bzw.
               Recherche / Information (Produktsuche und Online-Nachrichten).
               Mehr als zwei Drittel sind in sozialen Netzwerken aktiv. Zudem kaufen
               62 Prozent Produkte im Internet ein.

               → Bereits 42 Prozent der ÖsterreicherInnen ab 15 Jahren suchen mobil
               auf dem Smartphone nach passenden Produkten und 21 Prozent kaufen
               mobil online Waren ein. Die meistgenutzten Smartphone-Funktionen sind

—
6
               jedoch Telefonieren und Fotografieren, gefolgt von Instant-Messaging wie
               WhatsApp.

               Digitalkompetenzen
               → Mehr als 70 Prozent der österreichischen InternetnutzerInnen haben
               2017 mindestens einmal Dateien zwischen Geräten übertragen, Dateien
               oder Ordner kopiert und Textverarbeitungssoftware genutzt.

               → Zwischen 50 und 70 Prozent haben Software und Apps installiert,
               Fotos / Videos / Audio-Dateien bearbeitet, Tabellenkalkulationssoftware
               genutzt und Präsentationen erstellt.

               → Rund 40 Prozent haben in den letzten zwölf Monaten Software-
               einstellungen geändert und knapp 10 Prozent haben programmiert.

               Offenheit
               → Wohin die Reise beim Thema Digitalisierung geht, ist für die Österreicher-
               Innen noch offen: Knapp die Hälfte der Befragten des Städtebarometers
               (in ausgewählten Gemeinden Österreichs) ist der Meinung,
               dass digitaler Wandel sowohl Risiken als auch Chancen mit sich bringt.
               Insgesamt überwiegt aber leicht der Optimismus: 27 Prozent sehen eher
               Chancen, 19 Prozent eher Risiken.
Forschungslücken
               → Momentan fehlen belastbare Daten beispielsweise zu digitalen
               Alltagsanwendungen aus dem Bereich Smart Home, E-Health oder
               Digital / Mobile Banking. Gerade solche Anwendungen stellen sich als

                                                                                                                                        ZENTRALE ERGEBNISSE UND FORSCHUNGSLÜCKEN
               Türöffner heraus, wenn es um die Verbreitung digitaler Kompetenzen
               in der Bevölkerung und Akzeptanz in der Nutzung geht.

               → Über das Nutzungsverhalten hinaus ist insbesondere die Einstellung zu
               digitalen Themen entscheidend für die weitere Akzeptanz und Verbreitung.
               Hier empfiehlt sich zum einen das Abfragen des vorhandenen Wissens im
               Zusammenhang mit neuen Entwicklungen, wie beispielsweise KI, zum
               anderen aber auch das Erfassen von Befindlichkeiten im Sinne von „womit
               fühle ich mich wohl, womit eher nicht“ oder „kann ich mir in meinem
               Umfeld vorstellen“ bzw. „lehne ich ab“.

               → Auch das Themenfeld mobiles Arbeiten ist in den Daten noch
               unterrepräsentiert.

                                                                                                        PC
                                                                                         Wearables
                                                                                  z. B. Fitnessarmbänder

                                                                                                                                      —
                                                                                                               Smartphone
                                                                                         Gerätenutzung
                                                                                        Laptop
                                                                                                         Spielekonsolen               7
            Suchmaschinen-                                                                          Tablet
                suche
                       Internetbanking              Internetnutzung
Digitale Aktivitäten
                  Online-Shopping                                                                                      Offenheit
      Social                                           Mobile Internetnutzung                    Mobiles Arbeiten
      Media       Ansehen von
                Videos / Lesen von
                                                                                              Digitales Arbeiten
                 Online-Artikeln                                                                               Flexible
                                                                                                             Arbeitszeiten

                                                 GESELLSCHAFT
                                                                                                           Reisen
                                                                                Streaming-Dienste
   Erstellen von Inhalten                                                                               z. B. Airbnb
                                Sicherheit/
      z. B. Umgang mit                                                    Gesundheit                                  Verwaltung /
                                Datenschutz
   Tabellenprogrammen                                              z. B. Fitnessarmbänder            Mobilität       E-Government
                                                                                                 z. B. Carsharing
   Digitalkompetenzen               Problemlösung                                                                           Finanzen
                                                                    Wohnen /
                                 z. B. Heimnetzwerk
                                                                   Smart Home
                                                                                     Nutzung digitaler               z. B. Mobile Payment
        Informationsverarbeitung       einrichten                                  Dienste / Technologien
          z. B. Internetrecherche
                                       Kommunikation                                                    Künstliche Intelligenz
                                       z. B. in sozialen
                                        Netzwerken

                                                  ¢ Studien/Daten vorhanden     ¢ Studien/Daten zum Teil vorhanden      ¢ Forschungslücken
EU-Vergleich
                                → Im europäischen Vergleich kann sich Österreich insgesamt
                                im oberen Mittelfeld positionieren: Beim Index für die digitale
                                Wirtschaft und Gesellschaft (DESI) 2018 belegt Österreich
                                Rang 11 von 28.

                                → Gute Bewertungen erzielt Österreich bei den Aspekten „Humankapital“
                                (Internetnutzung und Digitalkompetenzen der Bevölkerung, IKT-Fachkräfte
                                und MINT-AbsolventInnen), bei der Nutzung digitaler Dienste durch
                                Unternehmen und beim E-Government.

                                → Klarer Nachholbedarf besteht noch bei der Konnektivität,
                                insbesondere bei der Breitbandnutzung.

    KOMMENTAR INITIATIVE D21
    Investitionen und Maßnahmen zur positiven Gestaltung der Digitalisierung sind

—
    Investitionen in die Zukunft des Wirtschafts- und Lebensstandorts Österreich.
    Sie tragen dazu bei, die Chancen der Digitalisierung für die gesamte Gesellschaft zu
8
    nutzen. Dies beginnt bei der schulischen Ausbildung, geht bei der beruflichen und
    universitären Ausbildung weiter und setzt sich in einem lebensbegleitenden Weiter-
    bildungsprozess fort. Denn die Digitalisierung schafft neue Berufsbilder und verändert
    kontinuierlich bestehende Tätigkeiten. Dies gilt es frühzeitig zu adressieren, um
    erworbene Digitalkompetenzen beispielsweise in neue digitale Geschäftsmodelle
    münden zu lassen. Ebenso wichtig ist es, die Sorgen in der Bevölkerung vor diesen
    Veränderungen durch entsprechende Aufklärung und vor allem durch das Aufzeigen
    eines konkreten Nutzens entgegenzuwirken. Insbesondere für ältere Menschen kann so
    beispielsweise der Lebensalltag vereinfacht und selbstbestimmter gestaltet werden.
Studienziel
                                                    und Methode

Die vorliegende Studie gibt einen Überblick über den
Status quo der Digitalisierung in Österreich. Sämtliche
dargestellten Inhalte basieren auf bereits vorhandenen
und veröffentlichten Studien und Statistiken zum Thema
(Sekundärforschung / Desk Research).

Der Studienüberblick ist gegliedert in zwei Teile:
Wirtschaft (Kapitel 1) und Gesellschaft (Kapitel 2).
Um eine Einordnung Österreichs im Vergleich zu anderen
Ländern zu ermöglichen, werden in den einzelnen Kapiteln
EU-Vergleiche auf Basis des DESI (Digital Economy and
Society Index) gemacht.
                                                               —
                                                               9
Die einzelnen Studienergebnisse sind pro Abschnitt mit
Quellenhinweisen versehen, sodass die Herkunft der
Daten nachvollzogen werden kann.

Beispielgebend für die thematische und inhaltliche
Gliederung und Zusammenstellung für den Wirtschaftsteil
war die Studie Monitoring-Report Wirtschaft DIGITAL
und für den Gesellschaftsteil die Studie D21-Digital-Index,
die beide als relevante Referenzwerke bezeichnet
werden können.
1. DIGITALISIERUNG
DER WIRTSCHAFT

1.1 Stand der Digitalisierung
in Unternehmen

                €      Digitalisierungsgrad österreichischer Unternehmen als Häufigkeitsverteilung
                       nach Digitalisierungsindex (max. 100 Indexpunkte)

1                      [ Arthur D. Little, 2017, S.7 I Basis: Österreichische KMUs (n=1.700) ]

—
10
                      Digitaler Neuling               Digital Bewusst               Digital Orientiert                 Digitaler Champion

      Ø  32
     Digitalisierungs-
                                                                                                           Ein großer Teil der
           index
                                                                                                           KMUs hat einen Index
                                                                                                           von 11 – 40

                                                                                                           Nur ein kleiner Teil der
                                                                                                           KMUs hat einen Index
                                                                                                           von > 70

                    0 – 10     11 – 20      21 – 30     31 – 40      41 – 50     51 – 60         61 – 70     71 – 80      81 – 90   91 – 100

                                                                  DIGITALISIERUNGSINDEX
€    Grundsätzliche Bedeutung digitaler Technologien für das Geschäftsmodell
     österreichischer Unternehmen (nach Unternehmensgröße)
	[ Ernst & Young, 2017, S. 4 I Basis: Österreichische KMUs / nicht kapitalmarktorientierte
  Unternehmen mit 30 – 2.000 Mitarbeitern (n = 900); Angaben in Prozent ]

                                                                                                                      DIGITALISIERUNG DER WIRTSCHAFT
Aug. 2016       8                         37                                           37                        19

Jan. 2017                19                    23                                 37                            21

¢ Gar nicht    ¢ Kaum
                                                                                 Nur für 21 Pozent der
¢ Ja, eine mittelgroße
                                                                                 Unternehmen mit Umsätzen
¢ Ja, eine sehr große                                                            kleiner als 30 Mio. Euro
                                                                                 spielen digitale Technologien
                                                                                 eine sehr große Rolle für ihr
                                                                                 Geschäftsmodell.
                                                                                                                      1
                                                                                                                      —
                                                                                                                      11

                                                            Digitale Transformation
                                                            bei KMUs
                                                            → Österreichische KMUs haben insgesamt
                                                            betrachtet einen niedrigen Digitalisierungsgrad.
                                                            Über alle Branchen hinweg sind sie mehrheitlich
                                                            als „Digitaler Neuling” oder „Digital Bewusst”
                                                            einzustufen. Nur wenige KMUs gelten als
                                                            „Digitaler Champion“. (Arthur D. Little, 2017)

                                                            → Für 58 Prozent der mittelständischen Unter-
                                                            nehmen in Österreich spielen digitale Techno-
                                                            logien in ihrem Geschäftsmodell grundsätzlich
                                                            eine mittelgroße bis sehr große Rolle. Allerdings
                                                            messen 42 Prozent der Unternehmen digitalen
                                                            Technologien wenig bis gar keine Relevanz bei.
                                                            (Ernst & Young, 2017)
€     Anpassung von Produkten und Dienstleistungen im Zuge der Digitalisierung
           [ Arthur D. Little, 2017, S. 26 I Basis: Österreichische KMUs (n = 1.700); Angaben in Prozent ]

                                                                        Bank &      Gewerbe &   Handel     Industrie   Information & Tourismus &   Transport &
                                                                     Versicherung   Handwerk                             Consulting    Freizeit      Verkehr

            Verbesserung der Produkt-                          35
                    & Servicequalität

                  Optimierung der                         29
     Geschwindigkeit & Termintreue

                 Individualisierung von                24
                 Beratung und Verkauf

         Steigerung der Kosteneffizienz                24

           Webbasiertes Kundenportal                20

                      Keine Anpassung                           38

                                                                       Häufigkeit der Nennung:            Niedrig (0 – 30 %)          Mittel (31 – 70 %)

                            Mit Hilfe digitaler Technologien meinen
1                           35 Prozent der befragten KMUs – am

—
12
                            seltensten allerdings KMUs aus Handwerk
                            und Industrie – ihre Produkt- und
                            Servicequalität verbessert zu haben.

                        Digitalisierung von
                        Produkten und Dienstleistungen
                        → 38 Prozent der KMUs veränderten ihr Produkt-                    → KMUs aus dem Banken- und Versicherungs-
                        und Serviceportfolio im Zuge der digitalen                        sektor geben hingegen am häufigsten an, im Zuge
                        Transformation bisher noch nicht. Besonders                       der digitalen Transformation ihre Produkt- und
                        Unternehmen aus Gewerbe & Handwerk planen                         Servicequalität zu verbessern und ihre Geschwin-
                        keine Veränderungen, um das Potenzial von                         digkeit und Termintreue zu optimieren. Zudem
                        neuen Technologien und digitalen Prozessen                        ermöglicht die Digitalisierung den Unternehmen
                        in betrieblichen Abläufen zu nutzen. KMUs aus                     die Beratung und den Verkauf individueller auf
                        Gewerbe & Handwerk sehen für sich keinen                          Kunden anzupassen. (Arthur D. Little, 2017)
                        Mehrwert durch die Digitalisierung, da sie bereits
                        überwiegend bewährte Technologien verwenden
                        und über die notwendigen Prozesse verfügen.
                        (Arthur D. Little, 2017)
Die Produktion ist bereits
                                                                                                                        weitgehend oder vollständig
 D
   igitalisierungsgrad der Fertigung als                                                                               digital vernetzt
  weitgehend vernetzte Produktion (Industrie 4.0)
                                                                                                                    7
                                                                           Gar nicht, auch
    [ Ernst & Young, 2018, S. 3 I Basis: Industrieunternehmen in            nicht geplant     24                                     Die Produktion
    Österreich (n = 250), Angaben in Prozent ]                                                                                16     ist teilweise
                                                                                                                                     digital vernetzt

                                                                                                   DIGITALISIERUNGSGRAD
                    Industrie 4.0 – Bei rund                                                           DER FERTIGUNG

                    jedem fünften Industrie-
                    unternehmen ist die                                    Noch nicht,
                                                                          aber geplant
                                                                                         16

                    Produktion digital vernetzt
                                                                                                                        37    Teile der Produktion

                                                                                                                                                        DIGITALISIERUNG DER WIRTSCHAFT
                                                                                                                              werden digital
                                                                                                                              gesteuert

Nutzung der Digitalisierung
→ 31 Prozent aller Produkte (bezogen auf den                   → Bei 76 Prozent (Vorjahreswert: 68 Prozent) der
Gesamtumsatz) werden von österreichischen                      mittelständischen Unternehmen in Österreich
Industrieunternehmen aus dem Mittelstand                       finden Kundenbeziehungen bereits ganz oder
bereits mit Hilfe digitaler Technologien herge-                zumindest teilweise auf digitalem Weg statt.
stellt. Bei kleinen Unternehmen (< 30 Mio. €                   (Ernst & Young, 2017)
Umsatz) ist dieser Anteil mit 27 Prozent etwas
geringer, bei großen Unternehmen (> 100 Mio. €                 → Digitale Technologien in der Automatisierung

                                                                                                                                                        1
Umsatz) liegt der Anteil bei 35 Prozent und damit              von Produktionsprozessen kommen bei 58 Prozent
über dem Durchschnitt. Kleine Unternehmen                      der österreichischen Industrieunternehmen zum
erwarten aber in den nächsten drei Jahren ein
größeres Wachstum als große Unternehmen.
(Ernst & Young, 2017)
                                                               Einsatz. Jedes dritte Unternehmen steuert Teile
                                                               der Fertigung digital. Nur sieben Prozent haben
                                                               ihre Produktion fast vollständig digital vernetzt.
                                                                                                                                                        —
                                                                                                                                                        13
                                                               (Ernst & Young, 2018)
→ Rund 90 Prozent (global: 68 Prozent) der
IT-Verantwortlichen in österreichischen Unter-
nehmen geben an, ihre digitalen Aktivitäten
auf Kundenbindungsaktivitäten zu fokussieren.
(Deloitte, 2017)

€     Mit Hilfe digitaler Technologien hergestellte Produkte – Anteil am Gesamtumsatz
      [ Ernst & Young, 2018, S. 5 – 6 I Basis: Industrieunternehmen in Österreich (n = 250); Angaben in Prozent ]

                                                    Unternehmen                    Unternehmen
                       Gesamt                       < 30 Mio. Euro                > 100 Mio. Euro

      Aktuell            31                              27                               35                    Kleine Unternehmen
                                                                                                                erwarten bis 2020 ein
                                                                                                                stärkeres Wachstum des
                                                                                                                Anteils digital gefertigter
                                                                                                                Produkte am Umsatz als
In drei Jahren           39                              37                               42                    große Unternehmen.

                      + 26 %                          +36 %                              + 20 %
Investitionen in digitale Technologien
                                      → Österreichische Industrieunternehmen aus                        → Themen wie das Internet der Dinge (IoT) und
                                      dem Mittelstand wenden im Durchschnitt rund                       3D-Druck sind weit vorne auf der Investitions-
                                      vier Prozent ihres Gesamtumsatzes und zehn                        agenda der IT-Verantwortlichen in Österreich
                                      Prozent ihrer Gesamtinvestitionen für digitale                    zu finden. (Deloitte, 2017)
                                      Technologien auf. (Ernst & Young, 2018)
                                                                                                        → Neben diesen Trendtechnologien stehen bei
                                      → Die Haupttreiber für Investitionsvorhaben in                    KMUs vielfach ganz grundlegende Digital-
                                      digitale Technologien sind die Verbesserung der                   themen auf der Agenda der nächsten Monate:
                                      Produktion, um sich schneller an Nachfrage-                       Der eigene Web- bzw. Social-Media-Auftritt,
                                      schwankungen anzupassen, die Erweiterung des                      Internet-Banking und Sicherheitsthemen.
                                      Produktportfolios sowie die Effizienzsteigerung                   (Arthur D. Little, 2017)
                                      in der Produktion, um Produktionskosten zu
                                      senken. (Ernst & Young, 2018)

                                                                                                           Internet der Dinge – Über
                                                                                                           80 Prozent der IT-Verantwortlichen
                                                                                                           österreichischer Unternehmen
                                                                                                           wollen in das Internet der Dinge
                                                                                                           investieren (global: 60 Prozent).

1
                                                                                                           (Deloitte)

—
14

€        Investitionen in Digitalisierung als Anteil am                                                                                 4        12
         Gesamtumsatz und an Gesamtinvestitionen
         [ Ernst & Young, 2018, S. 7 – 8 I Basis: Industrieunternehmen in Österreich (n = 250);                         Unternehmen mit
         Angaben in Prozent ]                                                                                           Umsätzen > 100 Mio. Euro
                                                                                                                        investieren stärker als
                                                                                                                        kleinere Unternehmen in
                                                                  46
                 40
                                                                                                                        digitale Technologien – im
                                                                                                                        Schnitt zwölf Prozent ihrer
                             29                                                28                                       Gesamtinvestitionen und
                                        20                                                                              vier Prozent ihres Umsatzes.
                                                                                           15
    11                                                                                                11

    0%          1–2%        3–5%        > 5%                     Bis 5 %      5 – 10 %   11 – 20 %   > 20 %

                ANTEIL AM                                                       ANTEIL AN
              GESAMTUMSATZ                                                 GESAMTINVESTITIONEN

                    4%                                                              10%
                                                                                                                 ¢ Geschätzter Anteil am Gesamtumsatz

               Ø                                                             Ø                                   ¢ Geschätzter Anteil an Gesamtinvestititionen
42      Eigener Webauftritt / Homepage     1.2 Nutzung digitaler
  39
                                             Dienste und Technologien
                                             durch Unternehmen
          Datensicherung

  37      Internet Banking
                                             Nahezu jedes österreichische Unternehmen
                                             hat heute über feste als auch mobile Breit-
  29      Social-Media-Auftritt
                                             bandverbindungen Zugang zum Internet. Im
                                             EU-weiten Vergleich liegen österreichische

                                                                                                DIGITALISIERUNG DER WIRTSCHAFT
  28      IT-Sicherheitslösungen             Unternehmen in Sachen Nutzung mobiler
                                             Breitbandverbindungen sogar über dem
                                             Durchschnitt:
  27      Zugriff mit mobilen Geräten

                                             → Grundsätzlich ist die IKT-Nutzung
  26      E-Mail-Newsletter                  österreichischer Unternehmen im
                                             europäischen Vergleich hoch (Platz 10).
                                             (Europäische Kommission, 2018)
  23      Cloud Services

                                             → Fast 100 Prozent der Unternehmen in
  23      Elektronische Rechnungsstellung    Österreich verfügen über einen Zugang zum
                                             Internet, rund 91 Prozent der Unternehmen in

                                                                                                1
                                             der Regel über feste Breitbandverbindungen.
  22      Digitale Signatur / Bürgerkarte
                                             (Statistik Austria, 2018c)

  17      Finanzbuchhaltungs-Software        → 8 von 10 Unternehmen (81 Prozent) nutzen
                                             mobile Breitbandverbindungen, womit Österreich
                                                                                                —
                                                                                                15
                                             im EU-weiten Vergleich deutlich in der Nutzung
  11      Work-Flow-Lösung
                                             über dem Durchschnitt von 69 Prozent liegt und
                                             im Ländervergleich Platz 5 einnimmt.
  10      Elektronische Beschaffung          (Eurostat, 2018)

                                             → Kleine Unternehmen (10 – 49 Beschäftigte)
   9      ERP-Software
                                             nutzen mobile Breitbandverbindungen mit
                                             78 Prozent seltener als große Unternehmen
   8      Auslagerung von IT an Dritte       (> 249 Beschäftigte), deren Nutzungshäufigkeit
                                             sogar bei 99 Prozent liegt. Mobiles Zugangsgerät
                                             Nummer 1 ist das Smartphone, gefolgt vom
   6      Unternehmens-App
                                             Laptop. (Statistik Austria, 2018c)

~ IT-Projekte, die bei KMUs auf
   der Investitionsagenda der nächsten
   Monate stehen
  [ Arthur D. Little, 2017, S. 17 I
	Basis: Österreichische KMUs (n = 1.700);
  Angaben in Prozent ]
Ausstattung mit digitalen
                               Arbeitsmitteln in den Unternehmen
                               → Acht von zehn österreichischen Unternehmen                       → Zur gleichen Zeit werden jedoch nur rund ein
                               stellen ihren Beschäftigten einen Laptop, Tablet                   Viertel der Beschäftigten mit mobilen Geräten
                               und / oder Smartphone mit mobilem Internetzu-                      ausgestattet, die auch aus der Ferne Zugriff auf
                               gang für den Arbeitsgebrauch zur Verfügung.                        das Firmennetzwerk ermöglichen. (Statistik
                               Nahezu alle großen Unternehmen (250 Beschäf-                       Austria, 2018c)
                               tigte und mehr) bieten dies ihren MitarbeiterInnen
                               an (99 Prozent). (Statistik Austria, 2018c)                        → 58 Prozent der österreichischen KMUs
                                                                                                  geben an, ein Home-Office-Konzept anzubieten.
                                                                                                  Eine sogenannte „Shared Desk Policy“, bei
                                                                                                  der Mitarbeitende keinen festen Schreibtisch
                                                                                                  zugewiesen bekommen, sondern sich täglich
                                                                                                  einen anderen Platz im Büro aussuchen, nutzt

                             28
                                                                                                  jedes zehnte KMU. (Arthur D. Little, 2017)

                                    Prozent der Beschäftigten
                             werden von den Unternehmen mit
                             tragbaren Geräten mit mobilem
                             Internetzugang ausgestattet.

1
—
16

€    Anteil österreichischer KMUs mit etablierten, mobilen Arbeitskonzepten
     [ Arthur D. Little, 2017, S. 38 I Basis: Österreichische KMUs (n = 1.700); Angaben in Prozent ]

                                                                                Bank &      Gewerbe &   Handel     Industrie   Information & Tourismus &   Transport &
                                                                             Versicherung   Handwerk                             Consulting    Freizeit      Verkehr

                 Home-Office                                          58

    Keine Mobilitätskonzepte                            33

                 Shared Desk              10

 Nutzung von Shared Offices           6
      (mit anderen Firmen)

                                                                               Häufigkeit der Nennung:            Niedrig (0 – 30 %)          Mittel (31 – 70 %)
100                              86
                                                                          53

     Österreichische                                                 Jedes zweite
                                    86 % verfügen
    Unternehmen sind                                              Unternehmen nutzt
                                   zudem über eine
    fast zu 100 % mit                                             auch soziale Medien
                                   eigene Webseite.
    Internet versorgt.                                                  für sich.

~    Unternehmen mit Internetzugang, Webseite und
     Nutzung sozialer Medien

                                                                                                                           DIGITALISIERUNG DER WIRTSCHAFT
     [ Statistik Austria, 2018c, S. 71 / 75 / 76 I Basis: n = Österreichische Unternehmen (40.217); Angaben in Prozent ]

Digitale Kundenkommunikation
Neben der E-Mail als bevorzugtes Kommuni-                      bzw. Anwendungen, die den Austausch von
kationsmittel verwendet eine Mehrheit der                      Inhalten der Nutzer der entsprechenden Anwen-
Unternehmen die eigene Unternehmensweb-                        dung untereinander ermöglichen. Hierzu gehören
seite für die digitale Kundenkommunikation.                    Blogs und Wikis ebenso wie soziale Netzwerke.
Rund die Hälfte nutzt zudem soziale Netz-                      (Eurostat, 2018)
werke als Kanal ihrer Kundenkommunikation.
Mit Apps oder Chatbots treten dagegen                          → Unternehmenseigene Blogs betreibt jedes
                                                                                                                           1
                                                                                                                           —
weniger als 10 Prozent der Unternehmen in                      zehnte Unternehmen, welches Social Media
Kontakt mit ihren Kunden.                                      nutzt. Sechs Prozent der Unternehmen nutzen
                                                               wiederum auch Wiki-basierte Anwendungen für                 17
→ Die meisten Unternehmen betreiben eine                       den Austausch von Wissen oder Informationen.
eigene Webseite (86 Prozent). Auf diesen finden                (Statistik Austria, 2018c)
sich meist Produktinformationen und Preislisten.
Online-Buchungs- oder Reservierungssysteme                     → Unterschiede nach Unternehmensgröße
besitzen nur rund ein Viertel der Unternehmens-                zeigen sich auch in der Nutzung sozialer Medien.
webseiten. 59 Prozent der Unternehmen mit                      Während 75 Prozent der großen Unternehmen
eigener Webseite aus der Tourismusbranche                      (> 249 Beschäftigte) über soziale Medien
bieten entsprechende Buchungsfunktionen auf                    kommunizieren, sind es bei den kleinen Unter-
ihren Webseiten an. In der Handelsbranche                      nehmen (10 – 49 Beschäftigte) 51 Prozent. Auch
verfügen 35 Prozent der Unternehmen mit                        Dienstleistungsunternehmen (58 Prozent) sind
eigener Webseite über eine Bestell-, Reservie-                 in dieser Hinsicht aktiver als Unternehmen des
rungs- oder Buchungsfunktion auf ihrer eigenen                 produzierenden Gewerbes (42 Prozent).
Webseite, ähnlich in der Branche der Energie-                  (Statistik Austria, 2018c)
und Wasserversorgung (36 Prozent). Selten
bieten Unternehmen die Möglichkeit an, über                    → Über alle Branchen hinweg ist die E-Mail
ihre eigene Webseite Produkte individuell                      für nahezu alle österreichischen Unternehmen
zusammenzustellen (elf Prozent) oder Aufträge                  das präferierte Kommunikationsmittel, sowohl
dort online zu verfolgen (sechs Prozent).                      im Berufsalltag (99 Prozent) als auch in der
(Statistik Austria, 2018c)                                     Kommunikation mit den KundInnen (97 Prozent).
                                                               Neuere Kommunikationsmittel finden hingegen
→ 53 Prozent der österreichischen Unterneh-                    bisher wenig Verbreitung: Nur vier Prozent der
men nutzen soziale Medien. Damit liegen sie im                 KMUs nutzen Chatbots oder Apps (neun Prozent)
europäischen Vergleich über dem Durchschnitt                   in der Kundenkommunikation.
von 49 Prozent. Dabei fallen unter den Begriff                 (Arthur D. Little, 2017)
sozialer Medien vielfältige digitale Plattformen
Cloud-Dienste und Big Data
                          Die Nutzung von Cloud Services und Big Data                  → Über zwei Drittel der Unternehmen, die
                          ist aktuell eher gering. Potenzial darin sehen               Cloud Services nutzen, verwenden diese zur
                          bisher insbesondere große Unternehmen.                       Datenspeicherung. Aber auch Anwendungen
                                                                                       wie Unternehmensdatenbanken, Finanz-
                          → 17 Prozent der österreichischen Unternehmen                oder Buchhaltungssoftware sowie CRM-
                          kaufen Cloud Services ein. (Eurostat, 2018)                  Software zur Verwaltung von Kundendaten
                          Etwas mehr nutzen Cloud Services (21 Prozent).               werden häufig über die Cloud betrieben.
                          Und auch zeigt sich erneut: Die Nutzung von                  (Statistik Austria, 2018c)
                          Cloud Services ist bei großen Unternehmen
                          üblicher (43 Prozent) als bei kleinen Unterneh-
                          men (19 Prozent). (Statistik Austria, 2018c)

                          €   Nutzung von Cloud Services durch österreichische Unternehmen nach Branchen
                              [ Statistik Austria, 2018c, S.48 I Basis: Österreichische Unternehmen,
                              die Cloud Services nutzen (n = 8.459); Angaben in Prozent ]

                                                                                                                                    57

                                   21
1                                                            20
                                                                            14
                                                                                                         20           20

—
                                                                                             12

18
                                                         Herstellung     Energie-,         Bau          Handel   Beherbergung, Information,
                                 Gesamt                  von Waren       Wasser­                                  Gastronomie   Kommuni-
                                                                        versorgung                                                kation

                          → Laut einer Studie aus dem Jahr 2015 messen                 → Für welche Anwendungsszenarien Unter-
                          rund 90 von 100 befragten österreichischen                   nehmen Big-Data-Technologien einsetzen, lässt
                          Unternehmen unterschiedlicher Branchen und                   sich aus aktuellen Studien nicht hinreichend
                          Unternehmensgrößen Big-Data-Technologien                     erschließen. Auch das Thema Künstliche
                          eine hohe bis sehr hohe Bedeutung zu.                        Intelligenz (KI) wird in bisherigen Studien nicht
                          (PwC, 2015)                                                  behandelt.

                                                                                                                   UNTERNEHMENS-
     SPEICHERPLATZ                           E-MAIL                              BÜROSOFTWARE                        DATENBANK

                 68                                        55                                     38                                29

                     71                                    55                                      32                                18

                     68                                    55                                      41                                32
ERP- und CRM-Systeme
Für den systematischen Austausch von                          58 Prozent der Großunternehmen, 34 Prozent
Informationen, sowohl intern als auch extern,                 der mittleren Unternehmen und lediglich zwölf
nutzen österreichische Unternehmen vielfach                   Prozent der kleinen Unternehmen tauschen mit
elektronische Systeme.                                        Lieferanten sowie Kunden Informationen im
                                                              Rahmen logistischer Prozesse elektronisch aus.
→ Vier von zehn Unternehmen nutzen                            (Statistik Austria, 2018c)
ERP-Software (Enterprise-Ressource-Planning-
Software) bzw. Software zur Unternehmens-                     → 43 Prozent der Unternehmen nutzen zudem

                                                                                                                                                 DIGITALISIERUNG DER WIRTSCHAFT
steuerung. 17 Prozent der Unternehmen tauschen                CRM-Software (Customer-Relationship-
Informationen auch im Rahmen des Supply-                      Management-Software) zur Verwaltung von
Chain-Managements mit Kunden und Lieferanten                  Kundendaten. 27 Prozent der Unternehmen
über elektronische Systeme aus. Insbesondere die              verwenden die Kundendaten ihrer CRM-Systeme
Handelsbranche nutzt diese Möglichkeit. Gleich-               zu Marketingzwecken weiter. Bei größeren
zeitig zeigt sich auch an dieser Stelle wieder der            Unternehmen ist CRM-Software wiederum
Einfluss der Unternehmensgröße auf die Nutzung                wesentlich häufiger im Einsatz als bei kleineren
digitaler Dienste und Technologien:                           Unternehmen. (Statistik Austria, 2018c)

E-Commerce und E-Procurement
                                                                                                                                                1
                                                                                                                                                —
→ Rund ein Fünftel (21 Prozent) der Unterneh-                 → Im Rahmen von E-Procurement beschaffen
men nutzt E-Commerce. Die meisten verkaufen                   sechs von zehn (63 Prozent) Unternehmen in
Produkte entsprechend über Online-Shops,                      Österreich Produkte und Dienstleistungen über                                     19
Online-Marktplätze und Apps. Ein geringerer                   das Internet. (Statistik Austria, 2018c)
Anteil nutzt auch EDI (Electronic Data
Interchange)-basierte Systeme bzw. Formen der
automatisiert ablaufenden elektronischen
Datenübertragung. (Statistik Austria, 2018c)

€    Zweck der Nutzung von Cloud Services für österreichische Unternehmen
     [ Statistik Austria, 2018c, S. 47 I Basis: Österreichische Unternehmen, die Cloud Services nutzen (n = 8.459); Angaben in Prozent ]

  FINANZ-, BUCH­                                                             RECHENKAPAZITÄT:
HALTUNGSSOFTWARE                           CRM-SOFTWARE                  BETRIEB EIGENER SOFTWARE

                    22                                       22                                   19               ˜ Nutzung
                                                                                                                   ˜ Nutzung produzierender Bereich
                     16                                       14                                   9
                                                                                                                   ˜ Nutzung Dienstleistungen
                     24                                       25                                   22
1.3 Arbeitsplätze, Fachkräfte
und Digitalkompetenzen                                                                           → Tatsächlich traten in den vergangenen zwei
                                                                                                 Jahrzehnten die allgemein befürchteten Arbeits-
                                                                                                 platzverluste nicht ein. Auch in weniger stark
                                                                                                 digitalisierten Branchen wie dem Tourismus wur-
                                                                                                 den neue Arbeitsplätze geschaffen. Dennoch sind
                               In den vergangenen zwei Jahrzehnten ver-                          45 Prozent aller neuen Arbeitsplätze von 1995 bis
                               zeichneten stärker digitalisierte Branchen                        2015 gerade in stark bis sehr stark digitalisierten
                               wie Information und Kommunikation eine                            Branchen wie „Information und Kommunikation“
                               wesentlich stärkere Zunahme der Erwerbs-                          entstanden, während diese für nur 20 Prozent
                               tätigkeit als dies in weniger digitalisierten                     aller Arbeitsplatzverluste der letzten zwei Jahr-
                               Branchen wie der Bauwirtschaft der Fall war.                      zehnte verantwortlich sind. Die Veränderungen
                               Die Zunahme der Erwerbstätigkeit fiel in                          der Erwerbstätigkeit durch die Digitalisierung
                               den stärker digitalisierten Branchen zudem                        fallen daher weder einheitlich positiv noch
                               wesentlich höher aus als der ebenso zu                            negativ aus. (Streissler, 2016)
                               verzeichnende Rückgang.

                               → Mehr als 80 Prozent der befragten KMUs
                               erwarten aufgrund der Digitalisierung einen
                                                                                                       Obwohl der Gedanke an einen
                               Beschäftigungsrückgang in den Branchen
                                                                                                       Beschäftigungsrückgang
                               Transport und Verkehr sowie Gewerbe und
                                                                                                       überwiegt, erwarten mehr als
1                              Handwerk. Für den Bankensektor erwarten dies
                                                                                                       20 Prozent der KMUs aus den

—
                               63 Prozent, im Industriebereich 61 Prozent.
                                                                                                       Branchen Bank / Versicherung,
                               Je nach Branche erwarten jedoch auch zwischen
                                                                                                       Industrie sowie Information /
20                             acht und 25 Prozent der Befragten einen
                                                                                                       Consulting einen Beschäftigungs-
                               Beschäftigungsanstieg.
                                                                                                       anstieg. (Arthur D. Little, 2017)
                               (Arthur D. Little, 2017)

€    Erwarteter Einfluss der Digitalisierung auf den Arbeitsmarkt
     [ Arthur D. Little, 2017, S. 39 I Basis: Österreichische KMUs (n = 1.700); Angaben in Prozent ]

           Transport / Verkehr                                                              88                                              4         8

         Gewerbe / Handwerk                                                            81                                          6             13

 Tourismus / Freizeitwirtschaft                                                    77                                          7                16

                       Handel                                                     75                                          10                15

     Information / Consulting                                                69                                         6              25

          Bank / Versicherung                                           63                                           15                 22

                     Industrie                                         61                                          15                  24

                                                    ¢ Beschäftigungsrückgang            ¢ Keine Veränderung / Ausgeglichen   ¢ Beschäftigungsanstieg
DIGITALISIERUNG DER WIRTSCHAFT
Automatisierungsrisiko
und Fachkräfte
Die durch die Digitalisierung entstandenen,        → Gerade stark digitalisierte Branchen setzen
neuen Arbeitsplätze werden in erster Linie         zunehmend insbesondere auf EDV- bzw. IT-
durch Fachkräfte besetzt, deren Tätig-             Fachkräfte in der Besetzung neuer Stellen.
keitsprofil sich durch ein geringes Auto-          Während rund 23 Prozent der Unternehmen
matisierungsrisiko auszeichnet. In stark           aktuell bereits EDV- bzw. IT-Fachkräfte beschäf-
digitalisierten Branchen wie Information           tigen, stellten 67 Prozent der österreichischen
                                                                                                       1
                                                                                                       —
und Kommunikation werden zudem gerade              Unternehmen 2017 IT-Fachkräfte ein bzw.
IT-Fachkräfte für die neuen Stellen heran-         versuchten dies. Dabei sind 85 Prozent der
gezogen bzw. benötigt und auch im EU-              gesamten IT-Fachkräfte wiederum allein in der       21
weiten Vergleich liegt die österreichische         stark digitalisierten Informations- und Kommu-
Nachfrage nach IT-Spezialisten über dem            nikationsbranche zu finden. Und auch nach
Durchschnitt.                                      Unternehmensgröße zeigen sich Unterschiede:
                                                   87 Prozent der großen Unternehmen
→ Derzeit üben rund neun Prozent der Beschäf-      (> 250 MitarbeiterInnen) beschäftigten IT-
tigten in Österreich Tätigkeiten aus, denen        Fachkräfte, während nur 17 Prozent der kleinen
zugeschrieben wird, dass sie grundsätzlich von     Unternehmen (10 – 49 MitarbeiterInnen) über
Maschinen übernommen werden können: Für            derartige SpezialistInnen verfügen.
die Mehrzahl der Beschäftigten wird ein mitt-      (Statistik Austria, 2018c)
leres Automatisierungsrisiko zwischen 30 und
70 Prozent geschätzt. Laut einer Hochrechnung      → Der Bedarf an IT-SpezialistInnen scheint in
des Instituts für Höhere Studien weisen Hand-      Österreich auch im EU-Vergleich erheblich zu
werkerInnen, MaschinenbedienerInnen und            sein: Obwohl österreichische Unternehmen im
Hilfsarbeitskräfte die höchste Automatisierungs­   EU-weiten Vergleich auf einen überdurchschnitt-
wahrscheinlichkeit auf. Führungskräfte, Akade-     lich hohen Anteil an IT-Fachkräften von rund vier
mikerInnen und TechnikerInnen sind demnach         Prozent der Beschäftigten zurückgreifen können
am wenigsten von der Automatisierung               – mit leicht steigender Tendenz, ist allein die
betroffen. (IHS, 2017)                             Nachfrage nach IT-Fachkräften in Österreich mit
                                                   67 Prozent höher als im europaweiten Durch-
→ Tätigkeiten im Produktionsprozess, die sich      schnitt (48 Prozent). (Eurostat, 2018 und
nicht automatisieren lassen, werden anspruchs-     Statistik Austria, 2018c)
voller. Durch zunehmende Komplexität der
Produktionsprozesse ist daher anzunehmen,
dass der Bedarf an Fachkräften zunimmt.
(bmvit, 2017)
Digitalkompetenzen

                                    → 84 Prozent der Personalverantwortlichen                       → Personalverantwortliche in Unternehmen
                                    bewerten den Aspekt IT- und Datensi­cherheit                    sind sich zudem einig, dass Digitalkompetenzen
                                    im Kontext der Digitalisierung als sehr wichtig                 mehrheitlich in allen Unternehmensbereichen
                                    in ihrem Unternehmen. Kaufmännisch-betriebs-                    relevant und als wichtig zu bewerten sind,
                                    wirtschaftliche Aspekte (z. B. Entwicklung neuer                insbesondere in den Unternehmensbereichen
                                    Geschäftsmodelle), Aspekte sozialer Handlungs-                  EDV / IT / Organisation.
                                    kompetenzen (z. B. kollaboratives Arbeiten) und
                                    technologische Aspekte (z. B. Automatisierungs-                 → Gefragt nach dem Weiterbildungsbedarf
                                    technik) schätzen im Vergleich nur rund ein                     im Bereich Digitalkompetenzen bejahen dies
                                    Drittel der Unternehmen als sehr wichtige                       60 Prozent der Personalverantwortlichen für den
                                    Aspekte der Digitalisierung ein.                                Aspekt der IT- und Datensicherheit ebenfalls als
                                                                                                    höchsten Wert in der Befragung. Rund vier von
                                                                                                    zehn Unternehmen sehen zudem Nachholbedarf

1
                                                                                                    bzgl. kaufmännischer Aspekte wie z. B. Entwick-
                                                                                                    lung neuer digitaler Geschäftsmodelle und tech-

—                                                Wichtigster Aspekt für
                                                 Personalverantwortliche
                                                                                                    nologischer Aspekte wie Automatisierungs- und

                         84 %
                                                                                                    Gebäudetechnik sowie vernetzte Systeme.
22                                               im Zusammenhang mit der                             Grundsätzlich sehen knapp 90 Prozent der
                                                 Digitalisierung ist die                            Personalverantwortlichen hohen Schulungs-
                                                 IT- und Datensicherheit                            bedarf bei digitalen Themen.

                                                                                                    (Plattform für berufsbezogene Erwachsenen-
                                                                                                    bildung, 2017)

€ Weiterbildungsbedarf im Bereich der Digitalkompetenzen
      [ Plattform für berufsbezogene Erwachsenenbildung, 2017, S. 12 I Basis: HR- / Personalverantwortliche und
      GeschäftsführerInnen österreichischer Unternehmen ab 20 Beschäftigten (n = 500); Angaben in Prozent ]

     60                43                39                36               34            11           2            2
  Aspekte der      Kaufmännisch-    Technologische     Aspekte der     Kommunikative    In keinem   Sonstiges   Weiß nicht,
     IIT- und        betriebs-         Aspekte        sozialen Hand-    bzw. kreative    Bereich                   k. A.
 Datensicherheit   wirtschaftlich                    lungskompetenz       Aspekte
1.4 Offenheit:
Chancen und Herausforderungen

                                                                                                                                                 DIGITALISIERUNG DER WIRTSCHAFT
                             16 %       Eindeutig eine Chance

                             50 %       Eher eine Chance

                             25 %       Irrelevant: Weder Chance, noch eine Bedrohung

                                                                                                                                            1
                             6%         Eher eine Bedrohung
                                                                                                                                            —
                                                                                                                                            23

                             3%         Eindeutig eine Bedrohung

~   Die Bewertung der digitalen Transformation
    [ Ernst & Young, 2017, S. 10 I Basis: Österreichische KMUs / nicht kapitalmarktorientierte
    Unternehmen mit 30–2.000 MitarbeiterInnen (n = 900); Angaben in Prozent ]

                             Österreichische Unternehmen stehen der                          → 66 Prozent der Unternehmen begreifen die
                             Digitalisierung offen gegenüber und erkennen                    zunehmende Digitalisierung der Wirtschaft in
                             überwiegend Chancen. Kleine und mittlere                        erster Linie als Chance. Nur ein kleiner Teil der
                             Unternehmen sehen die größte Chance in der                      Befragten sieht eine Bedrohung in der digitalen
                             Gewinnung von Neukunden, die größte                             Transformation. Mit 25 Prozent bewertet ein
                             Herausforderung hingegen im fehlenden                           Viertel die Digitalisierung als irrelevant und
                             Know-how für die Umsetzung:                                     erkennt weder Chancen noch Bedrohungen.
                                                                                             (Ernst & Young, 2017)
0		      10       20        30     40        50         60   70   80    90      100

              Gewinnung von Neukunden                                                                            66

                            Kostenersparnis                                                            52

        Erhöhung der Agilität / Flexibilität                                                      46

            Erhöhung der Kundenbindung                                                       43

                    Neue Einnahmequellen                                                    41

                                                                                                       Mehr als die Hälfte der
             Differenzierungsmöglichkeit                                               36              KMUs sehen die Gewin-
                                                                                                       nung von Neukunden und
                                                                                                       Kostenersparnisse als
                                                                                                       die größten Chancen der
                                                                                                       digitalen Transformation.

     ~ Die größten Chancen der digitalen Transformation
        [ Arthur D. Little, 2017, S. 21 I Basis: Österreichische KMUs (n = 1.700);
        Angaben in Prozent ]

1
—
24
                    Chancen und Herausforderungen
                    der digitalen Transformation
                    → Mit 66 Prozent wird die Gewinnung von                          → Die größten Herausforderungen für die KMUs
                    Neukunden von KMUs als größte Chance der                         bei der zunehmenden Digitalisierung sind fehlen-
                    digitalen Transformation bewertet. Über die                      des Know-how zur Umsetzung (36 Prozent) und
                    Hälfte sehen auch mögliche Kostenersparnisse.                    zu wenige Informationen sowie fehlende Ziele
                    Weitere Chancen werden in der Erhöhung der                       und finanzielle Ressourcen. Weiche Faktoren, wie
                    Agilität und Flexibilität, der Steigerung der                    mögliche Widerstände seitens der Beschäftigten,
                    Kundenbindung, der Erschließung neuer                            sehen nur wenige als Herausforderung (sieben
                    Einnahmequellen und neuen Differenzierungs-                      Prozent). (Arthur D. Little, 2017)
                    möglichkeiten im Wettbewerb gesehen.
                    (Arthur D. Little, 2017)

                                                                                                  Fehlendes Know-how ist
                                                                                                  das größte Hindernis der
                                                                                                  österreichischen KMUs, ihre
                                                                                                  Digitalisierungsvorhaben in
                                                                                                  der Realität umzusetzen.
   Die größten Herausforderungen der digitalen Transformation
    [ Arthur D. Little, 2017, S. 21 I Basis: Österreichische KMUs (n = 1.700); Angaben in Prozent ]

                                                                                     Fehlendes Know-how
                                                                 36                  zur Umsetzung

                                                                                                               DIGITALISIERUNG DER WIRTSCHAFT
               Fehlende bzw. schwer
                   definierbare Ziele                            32

                                                                                     Zu wenig
                                                                  31                 Information

                  Fehlende finanzielle
                                                                  27
                         Ressourcen

                                                                                                               1
                                                                                     Gesetzliche Vorgaben
                                                                 24                  als Hürden
                                                                                                               —
                                                                                                               25
                               Fehlender
                                                                  23
                              Umsetzplan

                                                                                     Mangelnde Unterstützung
                                                                  21
                                                                                     durch Führung

                                 Veraltete
                             Infrastruktur                        19

                                                                                     Leistungsstarke
                                                                  12                 Internetverbindung

                   Datenschutzgrund-
                                                                 10
                     verordnung 2018

                                                                                     Fehlendes Verständnis
                                                                   7                 der MitarbeiterInnen
2. DIGITALISIERUNG
DER GESELLSCHAFT

2.1 Zugang zum Internet
und seinen Diensten

                     € Haushalte mit Computer- und Internetzugang, 2002 – 2017
                     [ Statistik Austria, 2018b, S. 20 I Basis: Österreichische Bevölkerung (2017: n = 4.650); Angaben in Prozent ]

2
—
26
                                                                                                                    89 Internet
                                                                                                                                      %

                                                                                                                    85Computer
                                                                                                                              %

     49
     Computer
             %

     34
     Internet
                %

                    2002                        2007                           2012                          2017

                                                            Haushalte mit:      ■     Computer     ■   Internet
Computerausstattung und Internetzugang
                                                      Ein kleiner Teil der Haushalte hat keinen
                                                      Internetzugang – dies sind überwiegend
                                                      alleinstehende ältere Menschen:

                                                      → In 11 Prozent der österreichischen Haushalte
                                                      existiert kein Internetzugang. Der überwiegende
Die österreichischen Haushalte sind insge-            Anteil (94 Prozent) davon besteht aus Singlehaus-

                                                                                                                                    DIGITALISIERUNG DER GESELLSCHAFT
samt verhältnismäßig gut mit Computer und             halten, insbesondere mit eher älteren Personen
Internet ausgestattet:                                (55 – 64 Jahre: 21 Prozent; 65 – 74 Jahre:
                                                      51 Prozent).
→ 85 Prozent der Haushalte in Österreich
verfügen über einen Computer (PC / Desktop,           → 81 Prozent dieser Haushalte benötigen nach
Laptop oder Tablet).                                  eigenen Angaben keinen Internetanschluss, rund
                                                      ein Viertel nennt fehlende Internetkenntnisse
→ 89 Prozent haben einen Internetzugang,              als Hinderungsgrund und zwölf Prozent nutzen
unabhängig vom genutzten Gerät (Computer              das Internet nicht von zuhause aus, sondern an
oder Smartphone).                                     einem anderen Ort. Kosten sowie Datenschutz- /
                                                      Sicherheitsbedenken sind nur für 10 Prozent der
→ Im 15-Jahres-Vergleich verdoppelte sich die         betroffenen Haushalte relevant.
Ausstattung mit Computern nahezu, der Inter-

                                                                                                                                  2
                                                      (Statistik Austria, 2018b)
netzugang steigerte sich von einem Drittel auf

                                                                                                                                  —
fast 90 Prozent der ÖsterreicherInnen, wobei
das Wachstum mit der Zeit etwas abflaute.

(Statistik Austria, 2018b)                                                                                                        27

                             Gerätenutzung
                             Zur Nutzung mobiler Endgeräte liegen bereits          → Im Rahmen der umfangreichsten Erhebung in
                             diverse Zahlen vor, diese sind jedoch zum Teil        Österreich in diesem Zusammenhang (n = 15.652)
                             widersprüchlich bzw. basieren auf unter-              geben 73 Prozent der ÖsterreicherInnen über
                             schiedlichen Ansätzen, Fragestellungen und            14 Jahren an, in den letzten vier Wochen das Inter-
                             Stichproben. Der folgende Absatz bietet somit         net über ein Handy oder Smartphone genutzt zu
                             lediglich eine grobe Lageeinschätzung:                haben. (Verein ARGE Media-Analysen, 2018)

                             → Laut einer Online-Befragung mit 1.007
                             Interviews nutzen rund 94 Prozent der 15 –
                             69-Jährigen österreichischen InternetnutzerInnen               Der Anteil der Smartphone-
                             ein Smartphone und 62 Prozent verfügen derzeit                 NutzerInnen in Österreich
                             über ein oder auch mehrere Tablets. (Mobile                    lässt sich auf Basis der
                             Marketing Association Austria MMAA, 2017)                      vorhandenen Quellen auf
                                                                                            etwa 75 – 85 Prozent
                             → 82 Prozent aller InternetnutzerInnen verwen-                 der Gesamtbevölkerung
                             den das Smartphone für den Internetzugang                      (ab 14 Jahren) schätzen.
                             unterwegs, 43 Prozent nutzen Laptop oder Tablet
                             und sieben Prozent andere mobile Geräte wie
                             MP3-Player, E-Book-Reader, mobile Spielekonsole
                             oder Smartwatch. (Statistik Austria, 2018b)
Österreichs Konnektivität im
               europäischen Vergleich
               Im EU-Vergleich (DESI) nimmt Österreich           Österreich kann zum Teil gut mit dem EU-Durch-

     17.
 Rang von 28
               2018 bei der Konnektivität (gemessen anhand
               von Netzabdeckung, Breitbandpreisen und
               -nutzung) insgesamt Rang 17 von 28 ein.
                                                                 schnittsniveau Schritt halten. Netzabdeckung,
                                                                 Frequenzzuteilung und niedrigeres Preisniveau
                                                                 für Festnetzbreitband liegen sogar darüber.
                                                                 Dafür werden weniger Breitbandanschlüsse in
               → An erster Stelle liegen hier die Niederlande,   Anspruch genommen als in der EU insgesamt.
               europäisches Schlusslicht bildet Griechenland.    (Europäische Kommission, 2018)

               2.2 Nutzung digitaler Dienste und
               Technologien in der Gesellschaft

2              Internetnutzung:
—
28
               Am häufigsten genutzte Anwendungen
               Ein Großteil der österreichischen Onliner         Webseiten und 15 Prozent verkaufen Waren
               nutzt das Internet zur Kommunikation              oder Dienstleistungen über das Netz. Generell
               (E-Mail: 88 Prozent) und Recherche /              liegt der Männeranteil bei vielen Online-
               Information (Produktsuche und Online-             Aktivitäten höher als bei den Frauen, diese sind
               Nachrichten: 71 Prozent).                         lediglich beim Suchen gesundheitsbezogener
                                                                 Informationen, in sozialen Netzwerken sowie
               → Soziale Netzwerke werden von 68 Prozent         beim Buchen von Reisen über das Internet
               genutzt, 26 Prozent stellen eigene Inhalte auf    aktiver. (Statistik Austria, 2018b)

               Fast jeder zweite Onliner zwischen
               16 und 24 Jahren spielt über das Internet
               Fast ein Drittel der österreichischen Inter-      → Interessant ist dabei der große Unterschied
               netnutzer spielt auch online bzw. lädt sich       zwischen den Geschlechtern: Im Alter von
               Spielesoftware herunter – zwischen 16 und         16 – 24 Jahren spielen fast zwei Drittel der Männer,
               24 Jahren sogar fast jeder Zweite (48 Prozent),   jedoch nur ein Drittel der Frauen. Ab einem Alter
               ab 25 nimmt der Anteil deutlich ab.               von 55 dreht sich dieses Verhältnis langsam
                                                                 um: hier zählen mehr Frauen als Männer zu den
                                                                 Online-Gamern, allerdings auf deutlich niedrige-
                                                                 rem Niveau. (Statistik Austria, 2018b)
0		        10      20         30     40        50         60         70         80   90    100

        Senden oder Empfangen von E-Mails                                                                                          88
                                                                                                                                   88
                                                                                                                                   88

      Finden von Informationen über Waren                                                                               71
                     oder Dienstleistungen                                                                                   75
                                                                                                                  67

  Lesen von Online-Nachrichten, -Zeitungen,                                                                             71
             -Zeitschriften oder -Magazinen                                                                                  76

                                                                                                                                               DIGITALISIERUNG DER GESELLSCHAFT
                                                                                                                  66

             Nutzung von Internet-Banking                                                                      65
                                                                                                                 68
                                                                                                              63

          Suche von gesundheitsbezogenen                                                                     61
                           Informationen                                                          52
                                                                                                                        71

           Nutzen von sozialen Netzwerken                                                                          68
                                                                                                       55
                                                                                                             61

 Nutzen von Angeboten oder Leistungen für                                                   48
             Reisen oder Reiseunterkünfte                                                  46
                                                                                              51

                                                                                                                                               2
            Telefonieren über Internet oder                                           42
                  Videoanrufe mit Webcam                                            39

                                                                                                                                               —
                                                                                           46

               Upload von selbsterstelltem                                 26
                       Inhalt auf Websites                                24                                                                   29
                                                                             28
                                                                                                Frauen nutzen häufiger
             Nutzen beruflicher Netzwerke                       17                              als Männer soziale
                                                                     20                         Netzwerke und zeigen
                                                              15
                                                                                                größeres Interesse an
                 Verkaufen von Waren oder                      15                               E-Health.
             Dienstleistungen über Internet                     16
                                                              14

   Teilnahme an Online-Konsultationen oder               8
-Abstimmungen über Bürgerangelegen­heiten                8
                    oder politische Themen               8

              Posten von Meinungen über              6
     Bürgerangelegen­heiten oder politische              8
                   Themen über Websites             5

                                              ¢ Insgesamt          ¢ Männer       ¢ Frauen

                                              ~ Zwecke der Internetnutzung 2017 nach Geschlecht
                                              [ Statistik Austria, 2018b, S. 21/43/44 I Basis: Österreichische Bevölkerung (n = 4.650)
                                              – hier: Personen mit Internetnutzung; Angaben in Prozent ]
Die meistgenutzten
                Smartphone-Funktionen
                sind Telefonieren und
                Fotografieren, gefolgt
                von Instant-Messaging
                wie WhatsApp.

    Telefonieren            Fotografieren               Instant Messaging        Internet surfen                   E-Mail               Wecker

         1.                         2.                        3.                         4.                             5.               6.

                                ~    Die wichtigsten Smartphone-Funktionen
                                     [ Mobile Marketing Association Austria MMAA, 2017, S. 2 I
                                     Basis: Österreichische Online-Bevölkerung 15 – 69 Jahre (n = 1.007) ]

                                Internetnutzung:
2                               E-Commerce, Online-Shopping
—
30                              2017 haben 62 Prozent aller ÖsterreicherInnen                     → Dabei nimmt der Anteil der Online-Shopper-
                                zwischen 16 und 74 Jahren Produkte im Inter-                      Innen mit dem Alter deutlich ab, insbesondere ab
                                net eingekauft, das sind fast doppelt so viele                    45 Jahren. Zudem hat fast ein Viertel (23 Prozent)
                                wie noch vor zehn Jahren.                                         der österreichischen Bevölkerung noch nie Waren
                                                                                                  über das Internet bezogen.
                                                                                                  (Statistik Austria, 2018b)

€    Online-Shopping 2007 – 2017 nach Altersgruppen
     [ Statistik Austria, 2018b, S. 24/52 I Basis: Österreichische Bevölkerung (n = 4.650); Angaben in Prozent ]

                                                  87                   85
                                                                                            77
                            62
                                                                 53                                                54
                                            47                                        43                                          41
                       36                                                                                    34
                                                                                                                             20                      21
                                                                                                                                                 7
¢ 2007
                       Gesamt                16 – 24-             25 – 34-             35 – 44-              45 – 54-        55 – 64-         65 – 74-
¢ 2017                                       Jährige              Jährige              Jährige               Jährige         Jährige          Jährige
€ Nutzung von E-Commerce-Apps über das Smartphone
 [ Mobile Marketing Association Austria MMAA, 2017, S. 2 I
 Basis: Österreichische Online-Bevölkerung 15 – 69 Jahre (n = 1.007) ]

                 74 68 40
                    Amazon
                               %
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                                                                                      %

                                                                                                                                             DIGITALISIERUNG DER GESELLSCHAFT
 Internetnutzung: Mobile-Shopping
 Online-Shopping ist dabei nicht mehr an                          → Bereits 42 Prozent der ÖsterreicherInnen ab
 den stationären Computer gebunden, insbe-                        15 Jahren nutzen für die Produktsuche das Smart-
 sondere bei den jungen KonsumentInnen:                           phone und 21 Prozent kaufen auch tatsächlich
                                                                  darüber Waren ein – in der Altersgruppe 15 – 29
                                                                  sogar fast jede zweite Person.

                                                                                                                                       2
                                                                  (KMU Forschung Austria, 2017)

                                                                                                                                       —
                                                                                                                                       31
                       46 Prozent Mobile ShopperInnen in
                       der Altersgruppe 15 – 29 Jahre
                       38 Prozent Mobile ShopperInnen
                       in der Altersgruppe 30 – 39 Jahre

                                                                                                    Internetnutzung:
                                                                    34
                                                                                           42
                                                                                                    EU-Vergleich
                                             30                                                     Bei der Nutzung von Internetdiens-
 21                   22                                                                  21        ten liegt Österreich auf Platz 19 von
                                                                    18
                                             14                                                     28 und damit leicht unter dem EU-
  9                    9
                                                                                                    Durchschnitt.

2013                 2014                    2015                   2016                  2017      → Die österreichischen Onliner nutzen
                                                                                                    zwar etwas häufiger Online-Banking
                                                                                                    und Online-Shopping, dafür aber sel-
 ~ Mobile-Shopping 2013 – 2017 nach Altersgruppen                                                   tener soziale Netzwerke und vor allem
 [ KMU Forschung Austria, 2017, S. 22 I Basis: Österreichische Bevölkerung                          Video-on-Demand / Streaming. Auch
 ab 15 Jahren (2017: n = 2.000); Angaben in Prozent ]                                               für Videoanrufe wird das Internet eher
                                                                                                    unterdurchschnittlich genutzt.
                                                                                                    (Europäische Kommission, 2018)
 ¢ Infosuche nach Waren via Smartphone              ¢ Kauf von Waren via Smartphone
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