BrancHenreport holzwirtschaft 2021 - Arbeiterkammer Wien
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Kontakt: Abteilung Betriebswirtschaft, AK Wien, +43 1 50165 DW 12650 Bei Verwendung von Textteilen wird um Quellenangabe und Zusendung eines Belegexemplares an die AK Wien, Abteilung Betriebswirtschaft, ersucht. Impressum Medieninhaber: Kammer für Arbeiter und Angestellte für Wien, Prinz-Eugen-Straße 20–22, 1040 Wien, Telefon: (01) 501 65 0 Offenlegung gem. § 25 MedienG: siehe wien.arbeiterkammer.at/impressum Zulassungsnummer: AK Wien 02Z34648 M AuftraggeberInnen: AK Wien, Betriebswirtschaft Autor: Sarah Tesar Sarah.Tesar@akwien.at +43 1 50165 12066 Bilanzdatenbank: Elisabeth Lugger, Kristina Mijatovic-Simon Beiträge: Kai Biehl, Michael Ertl, Markus Marterbauer, Reinhold Russinger Foto: Jan Rose - Fotolia Grafik Umschlag und Druck: AK Wien Verlags- und Herstellungsort: Wien © 2021 bei AK Wien Stand Jänner 2021 Im Auftrag der Kammer für Arbeiter und Angestellte für Wien
INHALT 1 Kurzfassung...................................................................................................................4 2 Wirtschaftslage Österreichs ..........................................................................................6 WIFO-Prognose Dezember 2020 für Österreich ....................................................................................................... 6 Aktuelle WIFO-Prognose im Vergleich ..................................................................................................................... 8 Preise ..................................................................................................................................................................... 8 Arbeitsmarkt .......................................................................................................................................................... 9 3 Branchenstruktur der Holzwirtschaft .........................................................................10 4 Branchenkonjunktur der Holzwirtschaft .....................................................................11 Beschäftigung ....................................................................................................................................................... 11 Produktion ........................................................................................................................................................... 12 Konjunkturerwartungen........................................................................................................................................ 13 5 Branchensample der Holzwirtschaft ...........................................................................15 6 AK Branchenmonitor ..................................................................................................18 Umsatzerlöse und Betriebsleistung ....................................................................................................................... 18 Aufwandsstruktur ................................................................................................................................................. 21 EBIT und EBIT-Quote............................................................................................................................................. 22 Jahresüberschuss und Jahresüberschussquote ...................................................................................................... 26 Gewinnausschüttungen und Dividenden ............................................................................................................... 30 Eigenkapital .......................................................................................................................................................... 32 Cashflow .............................................................................................................................................................. 34 Fiktive Verschuldungsdauer .................................................................................................................................. 37 Investitionen ........................................................................................................................................................ 38 Beschäftigte ......................................................................................................................................................... 40 Personalaufwand .................................................................................................................................................. 42 Pro Beschäftigten Kennzahlen ............................................................................................................................... 44 Bilanzkennzahlenvergleich .................................................................................................................................... 45 Glossar ................................................................................................................................................................. 47 Branchenreport.2020 │ 3
1 KURZFASSUNG Aktuelle Wirtschaftslage Österreichs Das Wirtschaftsforschungsinstitut (WIFO) erwartet für 2020 einen scharfen, aber kurzen Einbruch der österreichi- schen Konjunktur in Folge der COVID-19-Pandemie. Der Rückgang des realen Bruttoinlandsprodukts wird auf -6,8*% geschätzt und übertrifft den Rückgang nach der Finanzkrise 2008/09 deutlich. Auch der Arbeitsmarkt ist stark betroffen und die Arbeitslosenquote wird jedenfalls auf 9,7 % ansteigen. Für 2021 zeichnet sich zwar eine deutliche wirtschaftliche Erholung ab (+4,4*% reales BIP-Wachstum), das Vorkri- senniveau wird damit aber noch nicht erreicht und die Zahl der Arbeitslosen bleibt weit über dem Niveau von 2019. Produktionswert sank im Q1-Q3 2020 um -7,7 % - jedoch nicht so stark getroffen wie Industrie (ohne Bau) Im Jahr 2020 sank der Produktionswert in der Sägeindustrie und Holzverarbeitenden Industrie im Laufe des Jahres (Jänner bis September) gegenüber dem Vorjahr mit -7,7 % deutlich. Der Produktionswert lag in den ersten drei Quartalen 2020 in der Sägeindustrie und Holzverarbeitenden Industrie bei knapp 5,8 Milliarden Euro. Die Industrie (ohne Bau) musste jedoch noch stärkere Rückgänge hinnehmen: in den ersten neun Monaten 2020 sank der Produktionswert gegenüber den drei Quartalen 2019 um 15,9 % Konjunkturerwartungen: weniger optimistisch Der jüngste WIFO-Konjunkturtest vom Jänner 2021 zeigt ein weniger optimistisches Bild der Holzwirtschaft als noch vor einem Jahr. 71 % der Unternehmen beurteilen ihre derzeitigen Auftragsbestände als ausreichend bzw. mehr als ausreichend. Im Jänner 2020 waren es mit 75 % noch etwas mehr. Die Einschätzung der zukünftigen Geschäftslage: die Mehrheit der Unternehmen gehen also von einer Verschlech- terung ihrer Geschäftslage in den nächsten 6 Monaten aus, der Saldo aus positiven und negativen Antworten ist daher im Jänner 2021 negativ. Die Kapazitätsauslastung von 81,65 % und die gesicherte Produktionsdauer von 2,47 Monaten liegen ebenfalls un- ter den Werten im Vorjahres-Vergleichszeitraum vom Jänner 2020. Branchensample: Holzgewerbe und Holzindustrie Die betriebswirtschaftliche Untersuchung der Arbeiterkammer analysiert die österreichische Holzwirtschaft anhand einer Bilanzbranchenanalyse für die Jahre 2017, 2018 und 2019. Insgesamt standen Jahresabschlüsse von 59 Holzunternehmen zur Verfügung, wovon 17 dem Kollektivvertrag des Holzgewerbes und 42 dem Kollektivvertrag der Holzindustrie zuzuordnen sind. Aus diesem Grunde wurden auch diese beiden Untersuchungsgruppen gebildet. Umsätze: Gutes Umsatz-Plus im Holzgewerbe, Rückgang in der Holzindustrie Die Umsätze der einbezogenen Unternehmen des Holzgewerbes verzeichneten 2019 einen guten nominellen An- stieg von +6,56 % gegenüber dem Vorjahr 2018. Die 42 betrachteten Unternehmen der Holzindustrie zeigten hingegen reduzierte Umsätze um -3,80 %. Da die Holzindustrie wertmäßig größer ist als das Holzgewerbe kommt es insgesamt zu einer Umsatzreduktion von -2,77 % in der gesamten Holzwirtschaft. Höhere operative Erträge in Holzgewerbe, geringere in der Holzindustrie Während die operativen Ergebnisse im Holzgewerbe um mehr als 33 % im Jahr 2019 anstiegen, sanken diese um 6,68 % in der Holzindustrie. Da die Holzindustrie einen größeren Anteil an der Holzwirtschaft darstellt führt dies zu einer Gesamtreduktion von 4,12 %. Branchenreport.2020 │ 4
Gewinne der Holzwirtschaft steigen 2019 um 8,25 % Sowohl Holzgewerbe als auch Holzindustrie konnten im Jahr 2019 steigende Gewinne erwirtschaften. Dabei stiegen die Gewinne des Holzgewerbes – nach dem Rückgang im Jahr 2018 – wieder deutlich um mehr als 67,5 %. Die Gewinne der Holzindustrie stiegen ebenso, sie liegen mit guten + 5,65 % über dem Vorjahresniveau. Holzgewerbe und Holzindustrie: Sinkende Ausschüttungen und Ausschüttungsquote im Jahr 2020 Insgesamt wurden 2020 im Holzgewerbe 11,7 Millionen Euro an Gewinnauszahlungen an die Gesellschafter bzw. Aktionäre vorgenommen. In Summe zeigte sich, dass die Ausschüttungsquote von 62,26 % im Vorjahr 2019 (auf Basis der Jahresergebnisse 2018) im Betrachtungsjahr 2020 auf 40,32 % zurückging, da mehr Unternehmen ihre Gewinne einbehielten. Von den Holzindustrieunternehmen wurden 2020 knapp 206,3 Millionen Euro an ihre Eigentümer ausgeschüttet. Im Betrachtungsjahr 2020 auf Basis der Jahresüberschüsse 2019 wurden in Summe um 30,39 % weniger ausge- schüttet als in der Vorperiode. Die Ausschüttungsquote sank somit ebenso und lag im Jahr 2020 bei 50,63 % im Verhältnis zu den erwirtschafteten Jahresergebnissen. Eigenkapitalausstattung weiterhin stabil In beiden Branchensamples, der Holzindustrie und auch im Holzgewerbe erhöhten sich die Eigenkapitalquoten und verbleiben auf einem stabilen Niveau. Kein Unternehmen weist 2019 eine Eigenkapitalquote unter dem kritischen Wert von 8 % auf. Holzgewerbe und Holzindustrie: Zufriedenstellende Selbstfinanzierung Die Selbstfinanzierungssituation des Holzgewerbes – gemessen am ordentlichen Cashflow nach Zinsen und Steuern – kann als zufriedenstellend bewertet werden. Die Cashflow-Quote, der ordentliche Cashflow in Prozent der Be- triebsleistung, lag 2019 im Schnitt bei 7,12 % und erhöhte sich gegenüber dem Vorjahr 2018. Auch die Cashflow-Quoten der Holzindustrie erhöhten sich: Der Branchenschnitt lag mit 8,9 etwa einen Prozent- punkt über dem Vorjahreswert. Holzgewerbe und Holzindustrie: Ausgezeichnetes Entschuldungspotenzial Die Holzgewerbeunternehmen brauchten 2019 theoretisch im Schnitt 2,98 Jahre um die gesamt Verschuldung aus eigener Kraft abzubauen – unter der Annahme, dass keine Investitionen getätigt werden. Damit verbesserte sich gegenüber dem Vorjahr 2018 das Entschuldungspotenzial etwa um ein halbes Jahr Die fiktive Entschuldungsdauer in der Holzindustrie lag 2019 bei 2,13 Jahren. Dieser Branchenwert kann im Ver- gleich zu anderen Wirtschaftssektoren als sehr gut bewertet werden. Holzindustrie und Holzgewerbe: Gutes, steigendes Investitionsniveau Der AK-Branchenreport zeigt, dass bei beiden Untersuchungsgruppen (Holzgewerbe und Holzindustrie) weiterhin über dem Niveau von Ersatzbeschaffungen in Sachanlagen investieren. Holzgewerbe: Höhere Wertschöpfung und Betriebsleistung leicht sinkender Personalaufwand pro Beschäftigte/n Die erwirtschaftete Betriebsleistung je ArbeitnehmerIn stieg 2019 im Vergleich zum Vorjahr um 1,71 % auf durch- schnittlich etwa 191 Tausend Euro pro MitarbeiterIn. Der Personalaufwand pro Kopf blieb im Vergleich zum Vorjahr 2018 mit -0,10 Prozent beinahe konstant und wei- terhin unter dem Wert der Holzindustrie. Holzindustrie: Betriebsleistung und Wertschöpfung pro Kopf sinkend und weiter höher als Personalaufwand pro Kopf In der Holzindustrie sank die Betriebsleistung pro Beschäftigten um 7,54 % auf rund 322 Tausend Euro. Bei der Wertschöpfung konnte für 2019 ein durchschnittlicher Branchenwert von 97,8 Tausend Euro errechnet werden, also um 1,41 % weniger als im Jahr zuvor. Mit durchschnittlich 0,08 % blieben die Personalkosten pro Mitarbeiter im Jahr 2019 etwa auf Vorjahresniveau. Branchenreport.2020 │ 5
2 WIRTSCHAFTSLAGE ÖSTERREICHS Kai Biehl, Michael Ertl, Reinhold Russinger AK Wien, Abteilung Wirtschaftswissenschaften und Statistik WIFO-Prognose Dezember 2020 für Österreich1 Das Wirtschaftsforschungsinstitut (WIFO) erwartet aufgrund der COVID-19-Pandemie einen Rückgang des realen Bruttoin- landsprodukts (BIP) von -7,3% für das Jahr 2020. Dieser übertrifft den der Finanzkrise 2008/09 deutlich (2009: -3,8%). Auch der Arbeitsmarkt ist stark betroffen und die Arbeitslosenquote wird auf 9,9% ansteigen. Aufgrund des dritten Lockdowns zeichnet sich für 2021 nur eine leichte wirtschaftliche Erholung ab (+2,5%), die sich bis zum Ende des Prognosezeitraums fortsetzt. Während das BIP-Vorkrisenniveau frühestens 2022 erreicht wird, werden auch 2022 noch um etwa 55.000 Perso- nen mehr arbeitslos sein als vor der Pandemie. Das „No Policy Change“ Szenario: Optimistisch und bereits überholt Das WIFO arbeitet in der aktuellen Prognose mit zwei Szenarien, eines mit der Annahme ohne weiteren Lockdown („No Policy Change“) und eines mit einem dritten Lockdown. Aufgrund des Infektionsgeschehens beschloss die Bundesregierung einen neuerlichen Lockdown ab dem 26. Dezember 2020, der die Ergebnisse des Hauptszenarios überholt, die Prognose für 2020 jedoch unverändert lässt. Entgegen pessimistischer Szenarien in vergangenen Prognosen erholte sich die Konjunktur im Sommer 2020 außerordentlich kräftig, sodass das WIFO trotz zweiten Lockdowns im Spätherbst für 2020 einen Rückgang der realen Wirtschaftsleistung von „nur“ -7,3% erwartet. Die Erholung kann u.a. auf die expansive Geld- und Wirtschaftspolitik sowie die rasche Erholung des Welthandels zurückgeführt werden. Während im ersten Lockdown im Frühjahr die Industrieproduktion noch stark beeinträchtigt war, konnten die internationalen Lieferketten im zweiten Lockdown aufrechterhalten werden und Fabriken blieben in Betrieb. Der zweite Lockdown wirkte sich somit hauptsächlich auf die Dienstleistungsbranchen aus. Trotz umfangreicher Maßnahmen zur Kurzarbeit steigt die Ar- beitslosigkeit im Gesamtjahr 2020 um etwa 108.000 Personen und erreicht insgesamt ein sehr hohes Niveau von 409.000 Arbeitslosen (ohne SchulungsteilnehmerInnen). Dritter Lockdown trübt Erholung für 2021 und 2022 Mit steigenden Außentemperaturen und dem Beginn der COVID-19 Impfungen prognostiziert das WIFO eine beginnende wirtschaftliche Erholung ab der zweiten Jahreshälfte 2021. Der Konsumrückstau sowie die Unsicherheit bei privaten Haus- halte löst sich langsam auf und die Sparquote geht wieder deutlich zurück (2020: 15,7 %, 2021:10,7 %). Im Jahresverlauf steigt die Wirtschaftsleistung real um +2,5 % und der dritte Lockdown trübt die Erholung auch 2022 noch (+3,0 % statt +3,5 % im „No Policy Change“). Arbeitsmarktpolitische Maßnahmen sind dringend notwendig Erst frühestens am Ende des Prognosezeitraums wird das BIP-Vorkrisenniveau wieder erreicht, während die Arbeitslosen- quote nur leicht zurückgeht (2020: 9,9 %, 2021: 9,3 %). Auch 2022 werden noch um etwa 55.000 Personen mehr arbeitslos sein als vor der Pandemie. Aus Sicht der AK-ExpertInnen sind arbeitsmarktpolitische Maßnahmen dringend notwendig, um der Verfestigungsgefahr der Arbeitslosigkeit entgegen zu wirken. 1 Österreichisches Institut für Wirtschaftsforschung, 18. Dezember 2020. Branchenreport.2020 │ 6
Bruttoinlandsprodukt (BIP): Gesamtwert aller Güter, die innerhalb eines Jahres in einer Volkswirtschaft hergestellt wurden abzüglich der Vorleistungen. Private Konsumausgaben: Wert der Waren und Dienstleistungen, die inländische Privathaushalte für den Verbrauch kau- fen. Verbraucherpreisindex (VPI): Maßstab für die allgemeine Preisentwicklung (Inflation). Die Grundlage bildet ein Waren- korb, der Waren und Dienstleistungen beinhaltet, die ein durchschnittliches Verbraucherverhalten repräsentieren. Sparquote: Anteil am verfügbaren Einkommen der privaten Haushalte, der gespart wird. Realeinkommen: wird um die Preisentwicklung bereinigt und ist ein Indikator für die Kaufkraft des Einkommens. Verfügbares Einkommen privater Haushalte: Summe der regelmäßigen Einkommen aller Mitglieder eines Haushaltes nach Abzug aller direkten Abgaben (zB Lohnsteuer) und Hinzurechnung aller Geldleistungen, die durch den Staat an den Haushalt gehen (zB Arbeitslosengeld). Lohnstückkosten: Hier werden die Arbeitnehmerentgelte dem Bruttoinlandsprodukt gegenübergestellt. WIFO Konjunkturprognose vom Dezember 2020 - Veränderung gegen das Vorjahr in Prozent 2018 2019 2020 2021 2022 Bruttoinlandsprodukt Wirtschaftswachstum Österreich, nominell +4,3 +3,2 -6,1 +6,1 +5,2 Wirtschaftswachstum Österreich, real +2,6 +1,4 -7,3 (+2,5*) +4,5 (+3,0*) +3,5 Wirtschaftswachstum Deutschland, real +1,3 +0,6 -5,1 +3,4 +2,3 Wirtschaftswachstum EU 27, real +2,1 +1,5 -6,9 +4,4 +3,0 Wirtschaftswachstum Euro-Raum, real +1,9 +1,3 -7,5 +4,8 +3,1 Wirtschaftswachstum USA, real +3,0 +2,2 -3,9 +3,1 +2,2 Stundenproduktivität in der Gesamtwirtschaft +0,6 -0,2 -0,3 +0,3 +0,9 Stundenproduktivität in der Herstellung von Waren +2,9 -0,0 -0,9 +0,7 +2,7 Private Konsumausgaben, real +1,1 +0,8 -8,3 +5,9 +3,0 Bruttoanlageinvestitionen, real +3,9 +4,0 -5,0 +4,0 +2,9 Ausrüstungen +4,1 +4,3 -6,5 +4,7 +3,6 Bauten +3,6 +3,6 -3,2 +3,1 +2,1 Bruttowertschöpfung, real Herstellung von Waren einschließlich Bergbau +5,3 +0,7 -7,7 +5,5 +3,7 Handel; Instandhaltung und Reparatur von Kfz +2,9 +0,6 -6,3 +5,7 +1,5 Warenexporte, fob, real +5,4 +2,1 -8,3 +6,0 +4,3 Warenimporte, fob, real +3,8 +1,1 -8,7 +6,2 +4,0 Leistungsbilanzsaldo Mrd. € 4,85 11,30 9,87 8,88 12,31 in % des BIP 1,3 2,8 2,6 2,2 3,0 Verbraucherpreise +2,0 +1,5 +1,43 +1,5 +1,6 Arbeitslosenquote in % der Erwerbspersonen (laut Eurostat) 4,9 4,5 5,4 5,1 4,8 in % der unselbständigen Erwerbspersonen 7,7 7,4 9,9 (9,3*) 9,3 8,5 Arbeitslosigkeit in 1.000 Personen1 312 301 409 387 356 Unselbständig aktiv Beschäftigte2 +2,5 +1,6 -2,0 +1,3 +2,0 Bruttoverdienste je ArbeitnehmerIn, nominell +2,7 +2,9 +1,3 +1,3 +1,5 Realeinkommen je ArbeitnehmerIn brutto +0,7 +1,3 -0,1 -0,2 -0,1 netto +0,2 +1,4 +0,5 -0,5 -0,5 Sparquote inkl. betrieblicher Versorgungsansprüche3 7,8 8,2 15,7 10,7 9,2 Lohnstückkosten, nominell Gesamtwirtschaft +2,3 +2,4 +6,4 -1,7 +0,2 Herstellung von Waren +0,6 +3,8 +8,5 -3,1 -0,8 Finanzierungssaldo des Staates in % des BIP4 0,2 0,7 -10,1 (-6,2*) -5,5 -3,0 1 tatsächliche Werte 2 ohne Karenz-/KinderbetreuungsgeldbezieherInnen, Präsenzdiener und in der Beschäftigungsstatistik erfasste arbeitslose Schulungsteilnehmer Innen, 3 in Prozent des verfügbaren Einkommens - einschließlich Zunahme betrieblicher Versorgungsansprüche 4 tatsächlicher Wert, gemäß Maastricht-Definition *) WIFO-Szenario „Dritter Lockdown“ Branchenreport.2020 │ 7
Aktuelle WIFO-Prognose im Vergleich Das Österreichische Institut für Wirtschaftsforschung (WIFO) wird unter anderem von Finanzministerium, Österreichischer Nationalbank und Sozialpartnern finanziert. Die WIFO Prognosen gelten de facto als offizielle Prognosen der Bundesregie- rung. In Vorstand und Kuratorium des WIFO sind auch die Spitzen aller Sozialpartner vertreten. Um Auseinandersetzungen über die bei Verhandlungen zugrunde zu legenden Prognosen zu vermeiden, gilt die WIFO Prognose als Konsens der Sozial- partner über die künftige Entwicklung. Die weiteren Prognosen sind somit eher als Zusatzinformation über alternative Sicht- weisen zur Wirtschaftsentwicklung zu sehen. Das relativ homogene Bild über die wirtschaftliche Entwicklung im laufenden Jahr 2020 steht einer sehr heterogenen Per- spektive für 2021 und 2022 gegenüber. Das ist vor allem auf die unterschiedlichen Prognosezeitpunkte und damit verbunde- ner Informationen über das weitere Infektionsgeschehen zurückzuführen als auch auf Annahmen über weitere Lockdowns. Für die nächsten Jahre werden geringe Preissteigerungen erwartet, die deutlich unter dem Inflationsziel der EZB von knapp unter 2 % liegen. Verglichen mit anderen europäischen Ländern weist Österreich aber deutlich höhere Inflationsraten auf. BIP-Wachstumsprognosen in Österreich (in %, real) Inflationsprognose für Österreich (VPI-Anstieg in %) 2020 2021 2022 2020 2021 2022 WIFO (12/2020) -7,3 +2,5* +3,0* +1,4 +1,5 +1,6 IHS (12/2020) -7,5 +3,1 +3,8 +1,4 +1,6 +1,9 OeNB (12:/2020) -7,1 +3,6 +4,0 EU (11/2020) -7,1 +4,1 +2,5 OECD (12/2020) -8,0 +1,4 +2,3 Quellen: WIFO-Prognose vom 18. Dezember 2020; IHS-Prognose vom 18. Dezember 2020 (vierteljährliche Revision); OeNB: Prognose vom Dezember 2020 (halbjährliche Revision); EU: Herbstprognose der Europäischen Kommission vom November 2020 (vierteljährliche Revision); OECD: Economic Outlook Nr. 108 vom Dezember 2020 (halbjährliche Revision). *) WIFO-Szenario „Dritter Lockdown“ Preise Unter Inflation versteht man eine allgemeine und andauernde Erhöhung des Preisniveaus. Das andauernde Sinken des Preis- niveaus nennt man Deflation. Die Inflationsrate für November 2020 lag laut Statistik Austria bei 1,3% und war damit gleich hoch wie im Oktober 2020 (ebenfalls 1,3%). Der Indexstand des Verbraucherpreisindex 2015 (VPI 2015) betrug im November 2020 108,8. Gegenüber dem Vormonat Oktober 2020 stieg das durchschnittliche Preisniveau um 0,2%. Im November hat sich die Preissteigerung nicht beschleunigt. Die Inflationsrate lag wie bereits im Oktober bei 1,3%. Kräftiger stiegen die Preise bei Einkäufen des täglichen Bedarfs: Der sogenannte Mikrowarenkorb, der überwiegend aus Lebensmitteln besteht, verteuerte sich im Vergleich zum Vorjahr um 3,3%. Spezielle Preistreiber, in % Speziele Preissenker, in % Wohnungsmiete +5,6 Superbenzin -15,2 Betriebskosten, Mietwohnung +1,0 Mobiltelefongerät -8,3 Zigaretten +3,0 Diesel -16,8 Fast Food +13,8 Flugticket -21,8 Elektrischer Strom, Arbeitspreis/Tag +5,2 Heizöl extra leicht, Großabnahme -31,0 Quelle: Statistik Austria Branchenreport.2020 │ 8
Arbeitsmarkt Arbeitsmarktzahlen werden monatlich veröffentlicht - hier sind die letzten verfügbaren Werte aufgeführt: Im November 2020 lag der (hauptsächlich pandemiebedingte) Rückgang der Beschäftigung (schon wieder leicht erhöht) bei -51.408. Das ist ein Rückgang um 1,4% gegenüber dem Vorjahresmonat. Im November 2019 gab es noch einen Beschäftigungsanstieg um 1%. Da der Beschäftigungsrückgang während des Lockdowns bereits bei knapp 190.000 gelegen war, muss diese Zahl jedoch noch als Erholung des Arbeitsmarktes gesehen werden. Die Zahl der Arbeitslosen lag um 91.331 über dem Vorjahreswert. Auch dies stellt noch eine Verbesserung dar, nachdem die Arbeitslosenzahl im April noch um 226.000 über dem Vorjahresniveau gelegen war, aber die Arbeitslosenzahl ist wieder im Steigen begriffen. Die Zahl der SchulungsteilnehmerInnen lag im Sep- tember in etwa auf dem Vorjahresniveau (-60). Die geringfügige Beschäftigung ist gegenüber dem Vorjahr um 35.548 auf 316.516 (-10,1%) gefallen. Die Zahl der beim AMS gemeldeten offenen Stellen ist gegenüber dem Vorjahresmonat um 12.932 geringer ausgefallen. Der Stellenandrang, also die Zahl der Arbeitslosen je offener Stelle ist wieder deutlich gestiegen. Die hier angeführten Zahlen beinhalten bei den Arbeitslosen auch die SchulungsteilnehmerInnen, bei den Beschäftigten wer- den die Karenz-/KindergeldbezieherInnen und die Präsenzdiener, deren Beschäftigungsverhältnis aufrecht ist, nicht mitge- zählt. Die hier berechnete Arbeitslosenquote ist daher größer als die vom AMS ausgewiesene (in Klammern), und die Differenz ist bei den Frauen größer als bei den Männern. Die Zahl der Arbeitslosen je offener Stelle ist aus demselben Grund höher als die vom AMS ausgewiesene. Arbeitsmarkt Nov. 2016 Nov. 2017 Nov. 2018 Nov. 2019 Nov. 2020 Frauen 1.598.279 1.631.819 1.665.465 1.686.477 1.659.732 Unselbständig Beschäftigte Männer 1.922.313 1.969.600 2.014.685 2.031.489 2.006.826 ohne Karenzierte und Präsenz- diener ∑ 3.520.592 3.601.419 3.680.150 3.717.966 3.666.558 Δ in % 1,83% 2,30% 2,19% 1,03% -1,38% Frauen 218.982 218.302 218.735 216.584 190.085 Männer 133.159 134.960 135.791 135.480 126.431 geringfügig Beschäftige ∑ 352.141 353.262 354.526 352.064 316.516 Δ in % 0,71% 0,32% 0,36% -0,69% -10,10% Frauen 196.514 188.822 180.113 175.120 220.009 Arbeitslose 232.625 215.877 196.523 190.806 237.188 Männer inkl Schulungsteilnehmer ∑ 429.139 404.699 376.636 365.926 457.197 Frauen 10,9% (8,7%) 10,4% (8,0%) 9,8% (7,6%) 9,4% (7,3%) 11,7% (9,6%) Arbeitslosenquote inkl Schulungsteilnehmer Männer 10,8% (9,2%) 9,9% (8,3%) 8,9% (7,5%) 8,6% (7,3%) 10,6% (9,3%) (lt AMS) in % ∑ 10,9% (9,0%) 10,1% (8,2%) 9,3% (7,6%) 9,0% (7,3%) 11,1% (9,5%) Jobandrang, Arbeitslose u. SchulungsteilnehmerInnen je ∑ 10,8 (8,9) 7,4 (6,0) 5,5 (4,5) 5,1 (4,2) 7,8 (6,7) offener Stelle (lt. AMS) Quelle: BMAKS-Bali Datenbank, Hauptverband der Sozialversicherungsträger, AMS, eigene Berechnungen Branchenreport.2020 │ 9
3 BRANCHENSTRUKTUR DER HOLZWIRTSCHAFT Dieses Kapitel beschäftigt sich eingangs mit der Branchenstruktur der österreichischen Holzwirtschaft. Als Datengrundlage diente die Leistungs- und Strukturdatenerhebung der Jahre 2017 bis 2019 der Statistik Austria. Die Holzwirtschaft ist ein vielfältiger Wirtschaftsbereich und umfasst die Unternehmen der Holzbe- und Verarbeitung (ÖNACE 16) und die Unternehmen der Möbelherstellung (ÖNACE 31). Im Betrachtungsjahr 2019 waren in Summe 5.676 Un- ternehmen den beiden ÖNACE-Klassen 16+31 zugeordnet, die 60.798 Personen beschäftigten und einen Umsatz von etwas mehr als 12,6 Milliarden Euro erwirtschafteten. Die 2.577 Unternehmen der ÖNACE 16 (Holzbe- und Verarbeitung) beschäftigten im Jahr 2019 laut Statistik Austria 33.992 unselbstständig Beschäftigte und enthalten 949 Säge- Hobel und Holzimprägnierwerke mit einem Spartenumsatz von knapp 4 Milliarden Euro sowie 1.628 Unternehmen, die sonstige Holzprodukte mit einem Umsatzvolumen von mehr als 5,2 Milliar- den Euro erzeugten. Obwohl im dreijährigen Verlauf weniger Unternehmen dieser ÖNACE-Klassifikation angehörten – von 2.668 im Jahr 2017 auf 2.577 im Jahr 2019 – erhöhte sich die Anzahl der Beschäftigten moderat von 33.433 (Jahr 2017) auf 33.992 (Jahr 2019). Die Umsätze erhöhten sich im dreijährigen Vergleich um fast 600 Millionen Euro von 8,7 Milliarden (Jahr 2017) auf 9,3 Milliarden Euro (Jahr 2019). Außerdem ist Holz ein zentraler Werkstoff für 3.099 Möbelerzeuger mit 26.806 Beschäftigten (ÖNACE 31 Möbelherstellung). Sie erzeugten Möbel aus Holz, Metall, Kunststoff und Bettwaren im Wert von rund 3,4 Milliarden Euro. Die Entwicklung der Unternehmen, Beschäftigten und Umsätze der Jahre 2017 bis 2019 zeigt, dass etwas weniger Möbelher- steller mit gleichzeitig geringeren Beschäftigten etwas höhere Umsätze – und zwar um 2,4% bzw. 79 Millionen Euro in der dreijährigen Betrachtung – erwirtschafteten. Branchenstruktur der Holzwirtschaft 2017 Unternehmen Beschäftigte* Umsatz, Mio. € ÖNACE 16 Holzbe- und Verarbeitung 2.668 33.433 8.738 161 Säge-, Hobel- u Holzimprägnierwerke 996 10.701 3.823 162 Herstellung von sonst. Holzwaren, Korbwaren 1.672 22.732 4.916 ÖNACE 31 Möbelherstellung 3.163 27.240 3.271 ÖNACE 16+31 5.831 60.673 12.009 Quelle: Statistik Austria, Leistungs- und Strukturdaten 2017 nach ÖNACE 2008 *Unselbständig Beschäftigte im Jahresdurchschnitt inkl. Teilzeitbeschäftigte, Kurzarbeiter, geringfügig Beschäftigte, Ferialpraktikanten Branchenstruktur der Holzwirtschaft 2018 Unternehmen Beschäftigte* Umsatz, Mio. € ÖNACE 16 Holzbe- und Verarbeitung 2.598 33.684 9.230 161 Säge-, Hobel- u Holzimprägnierwerke 969 11.039 4.084 162 Herstellung von sonst. Holzwaren, Korbwaren 1.629 22.645 5.147 ÖNACE 31 Möbelherstellung 3.133 26.998 3.337 ÖNACE 16+31 5.731 60.682 12.567 Quelle: Statistik Austria, Leistungs- und Strukturdaten 2018 nach ÖNACE 2008 *Unselbständig Beschäftigte im Jahresdurchschnitt inkl. Teilzeitbeschäftigte, Kurzarbeiter, geringfügig Beschäftigte, Ferialpraktikanten Branchenstruktur der Holzwirtschaft 2019 Unternehmen Beschäftigte* Umsatz, Mio. € ÖNACE 16 Holzbe- und Verarbeitung 2.577 33.992 9.252 161 Säge-, Hobel- u Holzimprägnierwerke 949 11.242 3.993 162 Herstellung von sonst. Holzwaren, Korbwaren 1.628 22.750 5.259 ÖNACE 31 Möbelherstellung 3.099 26.806 3.350 ÖNACE 16+31 5.676 60.798 12.602 Quelle: Statistik Austria, Leistungs- und Strukturdaten 2019 nach ÖNACE 2008 *Unselbständig Beschäftigte im Jahresdurchschnitt inkl. Teilzeitbeschäftigte, Kurzarbeiter, geringfügig Beschäftigte, Ferialpraktikanten Branchenreport.2020 │ 10
4 BRANCHENKONJUNKTUR DER HOLZWIRTSCHAFT Dieses Kapitel beschäftigt sich mit der Entwicklung der Konjunkturerwartung sowie mit den Produktionswerten und Beschäf- tigtendaten. Für die Beschäftigtenstruktur sowie die Produktionswertentwicklung wurden Fachverbandsdaten aus der Kon- junkturerhebung von der Statistik Austria verwendet und die Daten zur Konjunkturerwartung stammt vom WIFO- Konjunkturtest Jänner 2020. Beschäftigung Die Beschäftigtendaten laut Fachverband für Sägeindustrie und Holzverarbeitende Industrie zeigen für das Jahr 2019, dass der Gesamtzahl der unselbstständig beschäftigten Personen um 2,9% gegenüber dem Vorjahr 2018 gestiegen ist. In Summe waren im Betrachtungsjahr 2019 somit 27.259 Personen dem Fachverband zuzuordnen. Für das Jahr 2020 liegen die Daten der Sonderauswertung derzeit bis zum 03. Quartal des Jahres vor: Hier zeichnet sich – verglichen mit dem Vorjahreszeitraum – ein moderater Rückgang von -1,2% ab. Die Holzindustrie hatte 2019 bei den Beschäftigten einen Anteil von 6,7% an der gesamten Industrie (404.202 Beschäftigte). Der Frauenanteil in der Holzindustrie lag im Jahr 2019 bei 19,3%. Die Anzahl der Lehrlinge ist im Laufe des Jahres 2019 leicht gestiegen. Beschäftigte nach Fachverband, Sägeindustrie und Holzverarbeitende Industrie * 2017 2018 2019 Δ in % I-IX 2019 I-IX 2020 Δ in % ArbeiterInnen 17.923 18.182 18.624 2,4 18.606 18.277 -1,8 Angestellte 7.565 7.610 7.885 3,6 7.859 7.867 0,1 Lehrlinge 666 711 750 5,5 732 734 0,3 davon männliche Beschäftigte 21.091 21.382 21.971 2,8 21.934 21.624 -1,4 davon weibliche Beschäftigte 5.063 5.121 5.288 3,3 5.263 5.254 -0,2 Beschäftigte* 26.154 26.503 27.259 2,9 27.197 26.878 -1,2 Industrie gesamt (ohne Bau) 387.754 397.860 404.202 1,6 404.351 397.169 -1,8 Anteil an Industrie (ohne Bau) in % 6,7 6,7 6,7 6,6 6,8 Quelle: AK Wien, Sonderauswertung der Konjunkturerhebung nach Fachverbänden von der Statistik Austria, *Eigenpersonal, unselbständig Beschäftigte Branchenreport.2020 │ 11
Produktion Produktionswert sank im Q1-Q3 2020 um -7,7% - jedoch nicht so stark getroffen wie Industrie (ohne Bau) Im Zuge der Sonderauswertung zur Konjunkturerhebung nach Fachverbänden der Statistik Austria zeigte sich, dass im Jahr 2019 der Produktionswert gegenüber dem Vorjahr 2018 noch fast konstant blieb (-0,2%). In Summe verbleibt der Wert nach wie vor noch bei etwa 8,4 Milliarden. Die Industrie hatte 2019 einen vergleichsweise stärkeren Rückgang in der Höhe von 2,0%. Doch wie erwartet ändert sich 2020 einiges. Im Jahr 2020 sank der Produktionswert in der Sägeindustrie und Holzverarbeitenden Industrie im Laufe des Jahres (Jänner bis September) gegenüber dem Vorjahr mit -7,7 % deutlich. Der Produktionswert lag in den ersten drei Quartalen 2020 in der Sägeindustrie und Holzverarbeitenden Industrie bei knapp 5,8 Milliarden Euro. Die Industrie (ohne Bau) musste jedoch noch stärkere Rückgänge hinnehmen: in den ersten neun Monaten 2020 sank der Produktionswert gegenüber den drei Quartalen 2019 um 15,9% Da der Produktionswert der Sägeindustrie und Holzverarbeitenden Industrie nicht so stark zurückging wie jener der Industrie (ohne Bau), erhöhte sich der Anteil des Produktionswertes an der Industrie (ohne Bau) von 5% im Vergleichszeitraum 2019 auf 5,6% zum 03. Quartal 2020. Produktionswert nach Fachverband, Wert der abgesetzten Produktion nominell, Mio. € 2017 2018 2019 Δ in % I-IX 2019 I-IX 2020 Δ in % Sägeindustrie und Holzverarbeitende Industrie 7.898 8.440 8.423 -0,2 6.216 5.848 -7,7 Industrie (ohne Bau) 153.826 169.281 165.926 -2,0 124.257 105.227 -15,9 Anteil an Industrie (ohne Bau) in % 5,1 5,0 5,1 5,0 5,6 Quelle: AK Wien, Sonderauswertung der Konjunkturerhebung nach Fachverbänden von der Statistik Austria Erläuterungen zum Produktionswert Der Produktionswert misst den tatsächlichen Produktionsumfang einer Einheit und errechnet sich auf der Grundlage der Umsatzerlöse, der aktivierten Eigenleistungen, des Bezugs von zum Wiederverkauf bestimmten Waren und Dienstleistungen sowie unter Berücksichtigung der Vorratsveränderungen von fertigen und unfertigen Erzeugnissen und Waren und Dienst- leistungen, die zum Wiederverkauf bestimmt waren. Für die Bereiche „Kredit- und Versicherungswesen“ werden gesonderte Berechnungsmethoden verwendet. Im Produzierenden Bereich wird der Produktionswert laut Statistik Austria folgendermaßen berechnet: Umsatzerlöse + Er- träge Aktivierung Eigenleistungen + Übrige betriebliche Erträge - Bezug von Handelswaren zum Wiederverkauf - Bezug von Dienstleistungen zum Wiederverkauf + Lagerbestand an Handelswaren zum Ende des Berichtsjahres - Lagerbestand an Han- delswaren zum Ende des Vorjahres + Lagerbestand an unfertigen Erzeugnissen zum Ende des Berichtsjahres - Lagerbestand an unfertigen Erzeugnissen zum Ende des Vorjahres + Lagerbestand an fertigen Erzeugnissen zum Ende des Berichtsjahres - Lagerbestand an fertigen Erzeugnissen zum Ende des Vorjahres = PRODUKTIONSWERT Branchenreport.2020 │ 12
Konjunkturerwartungen Im Rahmen des WIFO-Konjunkturtests werden Unternehmen nach der Entwicklung bestimmter Eckdaten befragt. Die dadurch gewonnenen Eckdaten widerspiegeln Meinungen. Konjunkturerwartungen in der Holzwirtschaft 2021 weniger optimistisch, Werte 2020 stark schwankend Der jüngste WIFO-Konjunkturtest vom Jänner 2021 zeigt ein etwas weniger optimistisches Bild der Holzwirtschaft als noch vor einem Jahr. Beurteilung der Auftragsbestände im Jänner 2021 noch einigermaßen gleich wie zu Beginn 2020: 74% der Unternehmen beurteilen ihre derzeitigen Auftragsbestände als ausreichend bzw. mehr als ausreichend. Ein Jahr zuvor waren es 75% der befragten Holzwirtschaftsunternehmen. Im Laufe des Jahres 2020 zeigt sich jedoch eine stärkere Schwankung hinsichtlich der Einschätzung der Auftragslage. Die Einschätzung der zukünftigen Geschäftslage wird nun negativer eingeschätzt, die Mehrheit der Unternehmen gehen also von einer Verschlechterung ihrer Geschäftslage in den nächsten 6 Monaten aus, der Saldo aus positiven und negativen Ant- worten ist daher im Jänner 2021 negativ. Im Jahr zuvor gingen die Hälfte der Befragten von einer Verbesserung der Lage, die andere Hälfte von einer Verschlechterung aus Die Kapazitätsauslastung von 81,65% und die gesicherte Produktionsdauer von 2,47 Monaten liegen ebenfalls unter den Werten im Vorjahres-Vergleichszeitraumes vom Jänner 2020. Konjunkturerwartungen Holzbe- und Holzverarbeitung, Möbelerzeugung (Önace 16+31) Auftrags- Zukünftige derzeitige Gesicherte Produktion Verkaufspreise Kapazitäts- Produktionsdauer bestände Geschäftslage auslastung in % in Monaten 01.01.2018 0,88 0,11 0,24 0,10 84,77 3,36 01.04.2018 0,86 0,13 0,21 0,07 85,16 3,30 01.07.2018 0,78 0,17 0,22 0,08 85,66 3,29 01.10.2018 0,79 0,09 0,13 0,11 86,21 3,23 01.01.2019 0,79 0,11 0,09 0,03 85,50 3,46 01.04.2019 0,72 0,08 -0,05 0,01 84,83 3,06 01.07.2019 0,73 0,04 -0,01 -0,01 84,30 3,07 01.10.2019 0,75 0,06 -0,01 0,01 84,82 3,24 01.01.2020 0,75 0,03 0,08 0,00 84,56 3,05 01.04.2020 0,44 -0,59 -0,15 -0,59 65,71 1,83 01.07.2020 0,63 0,08 -0,08 -0,18 78,23 2,75 01.10.2020 0,71 -0,13 0,06 -0,16 79,81 2,66 01.01.2021 0,74 -0,08 0,12 -0,14 81,65 2,47 Quelle: WIFO Konjunkturtest 01/2021, saisonbereinigt Erläuterungen zum WIFO-Konjunkturtest Auftragsbestände: Anteil von ausreichenden und mehr als ausreichenden Auftragsbeständen zurzeit in Prozent. Produktion: Eigene Produktion in den nächsten 3 Monaten, Saldo positiver und negativer Antworten. Beispiel: Antworten von 1.000 Unternehmen auf die – oben dargestellte – Frage zu ihren Produktionserwartungen 300 Unternehmen, diese wer- den "steigen", 500 gehen davon aus, dass die Produktionstätigkeit "etwa gleich bleiben" wird, und 200 glauben, ihre Produk- tion werde "fallen", so ergibt dies einen Saldo von +10 Prozentpunkten (30% – 20% = 10 Prozentpunkte) Verkaufspreise: Verkaufspreise in den nächsten 3 Monaten, Saldo positiver und negativer Antworten. Ermittlung: s.o. Zukünftige Geschäftslage: Eigene Geschäftslage in den nächsten 6 Monaten, Saldo positiver und negativer Antworten. Er- mittlung: s. o Derzeitige Kapazitätsauslastung in Prozent: arithmetisches Mittel der Kapazitätsauslastungen in Prozent Gesicherte Produktionsdauer in Monaten: arithmetisches Mittel der gesicherten Produktionsdauer in Monaten Branchenreport.2020 │ 13
Sachgütererzeugung 2021: Konjunkturerwartungen auch hier pessimistischer Die aktuellen Erwartungen (Jänner 2021) in der Sachgütererzeugung lagen nach einem Rückgang im Jänner 2020 weitere Rückgänge hinnehmen: Konjunkturerwartungen der gesamten Sachgütererzeugung derzeitige Gesicherte Auftrags- Zukünftige bestände Produktion Verkaufspreise Geschäftslage Kapazitäts- Produktionsdauer auslastung in % in Monaten 01.01.2018 0,85 0,18 0,19 0,13 86,19 4,32 01.04.2018 0,86 0,18 0,18 0,14 85,86 4,35 01.07.2018 0,86 0,17 0,15 0,11 85,93 4,39 01.10.2018 0,84 0,18 0,16 0,12 85,96 4,30 01.01.2019 0,79 0,09 0,15 0,02 85,65 4,30 01.04.2019 0,76 0,04 0,03 -0,01 85,10 4,25 01.07.2019 0,73 0,04 0,03 -0,01 84,10 4,24 01.10.2019 0,70 0,01 0,01 -0,06 83,49 4,11 01.01.2020 0,68 0,04 0,03 -0,01 82,44 4,04 01.04.2020 0,48 -0,48 -0,10 -0,54 70,12 2,93 01.07.2020 0,48 -0,01 -0,05 -0,21 74,72 3,41 01.10.2020 0,57 -0,09 -0,03 -0,17 77,98 3,50 01.01.2021 0,59 -0,05 0,02 -0,11 78,65 3,52 Quelle: WIFO Konjunkturtest 01/2021, saisonbereinigt Erläuterungen zum WIFO-Konjunkturtest Auftragsbestände: Anteil von ausreichenden und mehr als ausreichenden Auftragsbeständen zurzeit in Prozent. Eigene Produktion in den nächsten 3 Monaten, Saldo positiver und negativer Antworten. Verkaufspreise in den nächsten 3 Monaten, Saldo positiver und negativer Antworten. Eigene Geschäftslage in den nächsten 6 Monaten, Saldo positiver und negativer Antworten. Derzeitige Kapazitätsauslastung in Prozent. Gesicherte Produktionsdauer in Monaten. Branchenreport.2020 │ 14
5 BRANCHENSAMPLE DER HOLZWIRTSCHAFT Die vorliegende Auswertung behandelt die wirtschaftliche Lage der österreichischen Holzwirtschaft. Die betriebswirtschaftliche Untersuchung der Arbeiterkammer analysiert die österreichische Holzwirtschaft anhand einer Bi- lanzbranchenanalyse. Dafür werden Jahresabschlüsse (2017 bis-2019) von Kapitalgesellschaften herangezogen, die ihren Jah- resabschluss für das Geschäftsjahr 2018 bis 15. Jänner 2020 veröffentlicht haben und ihren Umsatz ausweisen. Insgesamt standen Jahresabschlüsse von 59 Holzunternehmen zur Verfügung, wovon 17 dem Kollektivvertrag des Holzgewerbes und 42 dem Kollektivvertrag der Holzindustrie zuzuordnen sind. Aus diesem Grunde wurden auch diese beiden Untersuchungsgrup- pen gebildet. Die im Branchensample einbezogenen Unternehmen erwirtschafteten 2019 einen Umsatz von knapp 5,7 Milliarden Euro und beschäftigten 19.281 MitarbeiterInnen. Ihr Beschäftigtenanteil an der österreichischen Holzwirtschaft (ÖNACE 16 Holzbe und -Verarbeitung, ÖNACE 31 Möbelherstellung) beträgt 31,7 %. Diese sind in den verschiedensten Bereichen (Sägewerke, Plat- tenproduzenten, Baubereich, Möbelherstellung, Skierzeugung) tätig. Im Zuge der AK-Branchenauswertung wurde sowohl die Ertragslage und Aufwandssituation, als auch die finanzielle Stabilität (Eigenkapitalausstattung und Entschuldungsdauer) untersucht. Außerdem wird auf die Ausschüttungspolitik, das Investiti- onsverhalten und die Produktivitätsentwicklung der Unternehmen eingegangen. Bei wichtigen Kennzahlen werden jeweils die veröffentlichten Daten der einzelnen Unternehmen extra angeführt. Ergänzt wird der Branchenreport um die aktuelle Wirtschaftslage in Österreich mit den relevanten Konjunkturindikatoren. Es wurden zwei Untersuchungsgruppen gebildet: Holzgewerbe und Holzindustrie. Folgende Unternehmen des Holzgewerbes wurden im Rahmen des AK Branchenreports untersucht. Die Beschreibung der Geschäftstätigkeit wurde der Compass-Daten- bank entnommen. AK Branchenmonitor AK Branchenmonitor: untersuchte Unternehmen des Holzgewerbes Firmenbuch- Unternehmen Geschäftstätigkeit nummer Herstellung und Vertrieb von Verpackungen aus Holz, Kisten, Ver- AIGNER-Kisten-Verpackung-Holz GmbH&CoKG 15163z schläge, Paletten; seefeste Verpackung von Maschinen und Ma- schinenteilen in Holzkisten Anrei-Reisinger GmbH 084742x Massivholzmöbel Bankeinrichtungen, Gastronomieeinrichtungen, Schiffseinrichtun- F. LIST GmbH 202698k gen hali gmbH 101164x Erzeugung und Vertrieb von Büromöbeln Josef Göbel GmbH 304106s Möbeltischlerei Kaun GmbH 377827d Fenster und Türen aus Holz und Holz-Aluminium Fenster und Türen aus Holz/Aluminium, Fensterläden, Wintergär- KPA Katzbeck ProduktionsGmbH Austria 177066t ten; Mathias Schwöller Karniesenfabrik GmbH 050991m Holzwaren, Jalousien, Karniesen, Rollos, Sonnenschutzanlagen Hobel- und Leistenwerk, Leisten, Schiffböden, Gardinen- und Por- Neuhofer Holz GmbH 97210g tierenstangen, Sonderprofile; Peter Max ProduktionsgmbH 61297v Holzwaren, Selbstbaumöbel Produktion von Bauernstuben, Sitz- und Essgruppen sowie Kor- S. Schößwender Möbelwerk GmbH 52235t pusmöbeln; Schösswender Möbel GmbH 35113m Herstellung und Vertrieb von Möbeln; Speedmaster GmbH 262852y Herstellung von Möbeln- und Holzfabrikaten Einrichtungen für Krankenhäuser, Seniorenheime, Arztpraxen Tischlerei Scheschy GmbH 216308a und Privates Wohnen; Sicherheits-, Brandschutz-,Strahlenschutz-, Sicht- und Schallschutztüren Topic GmbH 80959h Haustüren, Holzportale Voglauer Möbelwerk Gschwandtner & Zwilling Herstellung von Bauern- und Landhausmöbeln; Hotelzimmerein- 39238d GmbH richtungen; Weiss GmbH 197472a Holzverarbeitung; Branchenreport.2020 │ 15
Folgende Unternehmen der Holzindustrie wurden im Rahmen des AK Branchenreports in die wirtschaftliche Betrachtung miteinbezogen: AK Branchenmonitor: untersuchte Unternehmen der Holzindustrie Firmenbuch- Unternehmen Geschäftstätigkeit nummer ABIES Austria Holzverarbeitung GmbH 259754t Holzverarbeitung und -veredelung ADA Möbelfabrik GmbH 56021i Betten, Matratzen, Möbel, Polstermöbel; Herstellung von Organisations-Büromöbeln, Chef- und Direktions- BENE GmbH 444783v zimmern, Schrank- und Trennwänden; Einzelhandel mit Sitzmö- beln Blizzard Sport GmbH 135062x Ski, Skischuhe, Skistöcke, Snowboards Brüder Theurl GmbH 239639k Hobelware, Holz, Schnittholz, Sägewerk Herstellung von Produkten der Schalungstechnik, Forschung und Doka GmbH 105743f Entwicklung, Marketing, Logistik und Werksvertrieb von Scha- lungsprodukten Doka Österreich GmbH 312874i Vertrieb von Schalungsprodukten ewe Küchen GmbH 104584a Küchenproduktion Fischer Sports GmbH 295647a Herstellung von Sportgeräten, Sportartikel Fritz Egger GmbH & Co OG 141709x Fensterbänke, Laminatböden, Schichtstoffplatten, Spanplatten FunderMax GmbH 90081y Platten, Fensterbänke, Holzfasermatten, Skibauteile Produktion und Montage von Fertighäusern, landwirtschaftlichen Zweckbauten aus Holz, Industrie- und Gewerbehallen; Herstel- Haas Fertigbau Holzbauwerk GmbH&CoKG 13267k lung von Dachbindern im Nagelblattbindeverfahren sowie Pro- duktion von Kunststofffenstern, Rolläden, Eingangstüren aus Alu- minium und PVC; Bauelementemarkt Hasslacher Drauland Holzindustrie GmbH 115808g Hobelware, Holzbausysteme, Leimholz, Pellets, Schnittholz Sägewerk, Hobelwerk, Holzhandel, Handel mit Holzkonstruktions- HASSLACHER HERMAGOR GmbH 338089s teilen (Leimbinder) impress decor Austria GmbH 290639k Herstellung und Vertrieb von Melamin-imprägnierten Papieren Herstellung von Kunststoff-, Kunststoff/Alu-, Holz- und Holz/Alu- Internorm Bauelemente GmbH 83375k Fenstern, Holz- und Aluminiumeingangstüren, Rollläden, Fenster- läden, Innenjalousien sowie Insektenschutzsystemen; JELD-WEN Türen GmbH 248847b Holztüren Johann Offner Holzindustrie GmbH 120330g Holz, Schnittholz, Sägewerk; Brettschichtholz, Pellets, Leimholzwaren, Schiffböden, Schnitt- Johann Pabst Holzindustrie GmbH 79262m holz Herstellung von Türen, Fenstern, Rahmen, Rollläden und Jalou- JOSKO Fenster und Türen GmbH 111546p sien aus Kunststoffen Erzeugung von Leitern und Gerüsten, Fahrtreppen, Fluchtleitern, Just Leitern AG 110833s Fassadenbefahranlagen, Geländersysteme, Aluminiumspezialkon- struktionen Kaindl Flooring GmbH 330721f Fußbodenbeläge, Furniere, Leisten, Fliesen, Steindekor; KLH Massivholz GmbH 334040k Holzbauteile, Kreuzlagenholz, Massivholzplatten L. Bösendorfer Klavierfabrik GmbH 34365m Erzeugung von Klavieren; Handel mit Musikinstrumenten Betonschalungsplatten, Betonschalungsträgern, Leimbindern, Mayr-Melnhof Holz Reuthe GmbH 287113a Holzkonstruktionen, Objektbau, Gerüstplatten Mosser Leimholz GmbH 93662p Briketts, Holzwaren, Massivholzplatten; Neudoerfler Office Systems GmbH 125768d Büroeinrichtungen Schichtholz, Brettsperrholz, Holzbausysteme, Leimholzplatten, Noritec Holzindustrie GmbH 211966s Pellets Parador Parkettwerke GmbH 168179y Produktion und Vertrieb von Parketten; Pfeifer Holz GmbH&CoKG 204452s Platten, Fußböden, Schalungsträger, Wandverkleidungen Rubner Holzbau GmbH 84010w Hallenkonstruktionen, Holzhäuser, Holzleimbau Schößwendter Holz GmbH 48324s Hobelware, Schnittholz, Sägewerk Stora Enso Wood Products GmbH 175295m Faserholz, Naturholzplatten, Rundholz, Schnittholz, Sägewerk Stora Enso WP Bad St. Leonhard GmbH 130232v Schnittholz, Sägewerk Theurl Holzindustrie GmbH 274256v Holz, Pellets Produktion von Profilleisten und Halbfertigteilen aus Holz für In- dustrie und Handwerk, Fertigparkett, Korkfertigparkett, Lino- tilo GmbH 114193g leum-Fertigboden, Lamellenfertigparkett sowie Wand- und De- ckenverkleidungen aus Holz Branchenreport.2020 │ 16
AK Branchenmonitor: untersuchte Unternehmen der Holzindustrie Firmenbuch- Unternehmen Geschäftstätigkeit nummer Herstellung und Vertrieb von Betonschalungsplatten; Säge-, Troger - Holz GmbH 54795g Schwachholz-, Schnittholz- und Schaltafelwerk Umdasch Store Makers Amstetten GmbH 190888v Geschäftseinrichtungen, Ladeneinrichtungen, Shop-Concept Herstellung von Badmöbel, GH mit Glas und Porzellan, Bestecken, Villeroy & Boch Austria GmbH 54920s Sanitär- und Geschenkartikeln Führung und Betrieb von Holzindustrie und Holzhandel, Landwirt- Vöcklamarkter Holzindustrie GmbH 362934b schaft, sowie ähnlicher Betriebe und entsprechende Beteiligun- gen weinberger-holz gmbh 119447h Bearbeitung von Holz und Holzprodukten zb. Keilzinkanlagen Holzleimbaukonstruktionen, Standard-Brettschichtholz, Dach- WIEHAG GmbH 115499b und Wandelemente Quelle: AK Bilanzdatenbank Branchenreport.2020 │ 17
6 AK BRANCHENMONITOR Umsatzerlöse und Betriebsleistung Gutes Umsatz-Plus im Holzgewerbe, Rückgang in der Holzindustrie Die Umsätze der einbezogenen 17 Unternehmen des Holzgewerbes verzeichneten 2019 einen guten nominellen Anstieg von 6,56% gegenüber dem Vorjahr 2018. Die 42 betrachteten Unternehmen der Holzindustrie zeigten hingegen reduzierte Um- sätze um 3,80%. Da die Holzindustrie wertmäßig größer ist als das Holzgewerbe kommt es insgesamt zu einer Umsatzreduk- tion von 2,77 % in der gesamten Holzwirtschaft. Zudem wird die Situation der Holzkonzerne natürlich durch die kürzlich be- kanntgewordenen wettbewerbsrechtlichen Verfehlungen beeinflusst, das Ausmaß auf die wirtschaftlichen Zahlen ist derzeit jedoch noch nicht bekannt1. Umsätze in T€ 2017 2018 2019 Δ in % Holzgewerbe 538.618 587.374 625.926 6,56 Holzindustrie 5.083.013 5.320.523 5.118.490 -3,80 Holzwirtschaft gesamt 5.621.631 5.907.897 5.744.416 -2,77 Quelle: AK Bilanzdatenbank Holzwirtschaft: Betriebsleistung sank insgesamt um 3,46 Prozent Die gesamten 59 Unternehmen der Holzwirtschaft zeigen eine reduzierte Betriebsleistung im Jahr 2019 um 3,46% gegenüber dem Vorjahr 2018. Insgesamt zeigte sich eine gesamte Betriebsleistung in Höhe von 5,77 Milliarden Euro. Die gesamte Betriebsleistung des Holzgewerbes – welche auch Bestandsveränderungen, Eigenleistungen und sonstige be- triebliche Erträge miteinbezieht – lag im Jahr 2019 bei 631,3 Millionen Euro und stieg gegenüber dem Vorjahr 2018 um 5,94%. Für die 42 Unternehmen der Holzindustrie errechnete sich für 2019 ein Betriebsleistungsminus von 3,46%. Ord. Betriebsleistung in T€ 2017 2018 2019 Δ in % Holzgewerbe 548.713 595.919 631.333 5,94 Holzindustrie 5.082.222 5.383.403 5.140.855 -4,51 Holzwirtschaft gesamt 5.630.935 5.979.322 5.772.188 -3,46 Quelle: AK Bilanzdatenbank 1 Österreichische Holzkonzerne in Rumänien zu Millionenstrafen verurteilt - Wirtschaftspolitik - derStandard.at › Wirtschaft Branchenreport.2020 │ 18
In der Einzelbetrachtung der untersuchten Unternehmen im Holzgewerbe zeigte sich, dass 12 von 17 Unternehmen ihre Um- sätze steigern konnten. Davon konnten fünf Unternehmen des Holzgewerbes sogar Umsatzwachstumsraten im zweistelligen Bereich verzeichnen. Holzgewerbe Umsätze, in T€, 2017 2018 2019 Δ in % Branchensumme Holzgewerbe 538.618 587.374 625.926 6,56 Voglauer Möbelwerk Gschwandtner & Zwilling GmbH 79.873 80.057 88.078 10,02 F. LIST GmbH 59.383 72.673 81.318 11,90 Speedmaster GmbH 59.800 68.100 75.830 11,35 Neuhofer Holz GmbH 54.888 59.730 65.774 10,12 hali gmbH 40.816 49.214 48.993 -0,45 Weiss GmbH 39.368 41.940 41.914 -0,06 Schösswender Möbel GmbH 32.182 33.429 35.334 5,70 Peter Max ProduktionsgmbH 29.253 30.765 30.206 -1,82 Tischlerei Scheschy GmbH 24.958 27.770 29.907 7,70 Josef Göbel GmbH 23.775 24.707 27.850 12,72 KPA Katzbeck ProduktionsGmbH Austria 19.603 21.737 22.456 3,31 Anrei-Reisinger GmbH 19.182 20.007 18.967 -5,20 Kaun GmbH 12.262 14.030 15.064 7,37 S. Schößwender Möbelwerk GmbH 13.253 13.719 14.515 5,80 Topic GmbH 12.311 12.619 13.087 3,71 AIGNER-Kisten-Verpackung-Holz GmbH&CoKG 10.039 10.024 10.204 1,80 Mathias Schwöller Karniesenfabrik GmbH 7.672 6.853 6.429 -6,19 Quelle: AK Bilanzdatenbank Branchenreport.2020 │ 19
Die Einzelbetrachtung der Unternehmensgruppe Holzindustrie zeigt, dass etwa zwei Drittel aller betrachteten Unternehmen zweistellige Umsatzrückgänge im Jahr 2019 erwirtschafteten. Holzindustrie Umsätze, in T€ 2017 2018 2019 Δ in % Branchensumme Holzindustrie 5.083.013 5.320.523 5.118.490 -3,80 Fritz Egger GmbH & Co OG 643.960 667.338 660.182 -1,07 Doka GmbH 641.758 602.695 490.042 -18,69 FunderMax GmbH 378.541 391.097 378.833 -3,14 Stora Enso Wood Products GmbH 334.948 349.576 325.440 -6,90 Internorm Bauelemente GmbH 268.314 279.712 304.381 8,82 Kaindl Flooring GmbH 304.089 298.371 271.320 -9,07 Pfeifer Holz GmbH&CoKG 209.140 221.520 209.576 -5,39 Hasslacher Drauland Holzindustrie GmbH 177.045 196.457 184.638 -6,02 Fischer Sports GmbH 143.845 161.847 165.181 2,06 JOSKO Fenster und Türen GmbH 134.148 142.829 155.395 8,80 Doka Österreich GmbH 109.656 138.687 149.280 7,64 Noritec Holzindustrie GmbH 107.200 121.901 125.146 2,66 BENE GmbH 108.751 123.548 118.580 -4,02 Johann Pabst Holzindustrie GmbH 98.800 103.061 98.620 -4,31 Stora Enso WP Bad St. Leonhard GmbH 98.296 99.825 97.551 -2,28 Brüder Theurl GmbH 86.084 90.408 95.703 5,86 Johann Offner Holzindustrie GmbH 94.901 99.711 95.163 -4,56 Vöcklamarkter Holzindustrie GmbH 83.922 98.505 92.899 -5,69 JELD-WEN Türen GmbH 86.749 89.109 88.867 -0,27 Mosser Leimholz GmbH 79.084 78.458 78.343 -0,15 KLH Massivholz GmbH 57.096 71.349 73.134 2,50 impress decor Austria GmbH 66.436 71.237 67.976 -4,58 Mayr-Melnhof Holz Reuthe GmbH 58.614 66.722 64.662 -3,09 Haas Fertigbau Holzbauwerk GmbH&CoKG 52.720 64.432 64.239 -0,30 Rubner Holzbau GmbH 55.234 66.728 59.620 -10,65 Blizzard Sport GmbH 48.173 54.116 56.145 3,75 tilo GmbH 53.749 52.796 54.749 3,70 ADA Möbelfabrik GmbH 60.022 57.774 54.461 -5,73 Schößwendter Holz GmbH 51.620 54.493 54.112 -0,70 WIEHAG GmbH 58.153 60.512 51.972 -14,11 ewe Küchen GmbH 52.507 52.755 51.690 -2,02 Neudoerfler Office Systems GmbH 43.998 46.832 51.154 9,23 Troger - Holz GmbH 43.573 50.377 44.586 -11,50 Parador Parkettwerke GmbH 34.932 36.150 34.306 -5,10 HASSLACHER HERMAGOR GmbH 30.000 32.212 30.238 -6,13 Villeroy & Boch Austria GmbH 28.389 26.244 25.300 -3,60 ABIES Austria Holzverarbeitung GmbH 24.624 24.844 23.438 -5,66 weinberger-holz gmbh 22.195 22.064 22.188 0,56 Umdasch Store Makers Amstetten GmbH 23.919 25.073 18.304 -27,00 L. Bösendorfer Klavierfabrik GmbH 12.583 12.655 12.875 1,74 Theurl Holzindustrie GmbH 9.366 9.932 11.227 13,04 Just Leitern AG 5.879 6.571 6.974 6,13 Quelle: AK-Bilanzdatenbank Branchenreport.2020 │ 20
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