Digitales Deutschland 2021 - Status quo und Vorschläge zur Beschleunigung
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Zentrale Ergebnisse der Studie Die Debatte um Digitalisierung dreht sich häufig um Glasfaser und DSL. Gelingen kann die digitale Transformation Akzeptanz und Ausbildung sind jedoch nur, wenn bei allen Gliedern der Kette angesetzt wird: vom Zugang über Verteilernetze bis hin zu digitalen 1 entscheidend für Digitalisierung Angeboten und ihrer tatsächlichen Nutzung. Insbesondere bei Privathaushalten sind die "weichen" Themen wie Akzeptanz und Ausbildung entscheidend für die Nutzung digitaler Angebote. Breitband in Schulen hinkt 90 Prozent der Privathaushalte verfügen über ausreichenden Breitbandzugang von mind. 100 Mbit/s. Bei Schulen 2 Privathaushalten hinterher liegt die Abdeckung mit ausreichendem Breitbandzugang (>1.000 Mbit/s) unter 40 Prozent. Seit Corona ist der Anteil der Nutzer digitaler Anwendungen von 26 Prozent auf 64 Prozent gestiegen. Corona öffnet digitale 3 Schere Jedoch: Mehr als ein Drittel ist nach wie vor überwiegend analog unterwegs, insbesondere Ältere und Geringverdiener. Heute nutzen 90 Prozent der Personen mit einem Bürojob Videotelefonie im Homeoffice, vor der Pandemie waren Copyr ight © 2021 by Boston Consulting Group. All r ights reserved. Corona treibt digitales es 68 Prozent. In knapp 20 Prozent der Bildungseinrichtungen gibt es heute keine digitalen Angebote, während 4 Arbeiten und Lernen dieser Anteil 2019 mit rund 40 Prozent noch doppelt so hoch war. Trotz leichter Verbesserungen stehen im Gesundheitswesen 38 Prozent der befragten Personen keine digitalen Angebote zur Verfügung. In der öffentlichen Verwaltung werden nach wie vor wenig digitale Angebote genutzt. Ein Viertel der Deutschen 5 hat Angst vor Digitalisierung Ein Viertel der Befragten ist ängstlich im Umgang mit digitalen Services. Unter Geringverdienern beträgt der Anteil sogar 37 Prozent. Vor allem im Gesundheitswesen (73 %) und bei der Büroarbeit (72 %) ist fehlender persönlicher Kontakt der Den meisten fehlt der 6 persönliche Kontakt Hauptgrund dafür, nicht auf digitale Angebote zurückzugreifen. Rund die Hälfte der Nicht-Nutzer sieht keinen finanziellen, mehr als ein Drittel keinen zeitlichen Mehrwert. Rund 30 Prozent finden, dass zu wenig auf Datenschutz geachtet wird. 1
BCG-Digitalisierungs-Matrix – Methodik und Überblick Mit dieser Studie gibt BCG einen umfassenden Überblick zum Stand der Digitalisierung in Deutschland. Dabei wurde insbesondere der Einfluss der Corona-Pandemie analysiert sowie gezielt die Nutzer-Perspektive (Arbeitnehmer, Schüler, Patienten, Bürger, etc.) eingenommen. Zur Erstellung einer "Digitalisierungs-Matrix" wurden sowohl über eine Metaanalyse bestehende Studien genutzt, als auch Daten einer Umfrage unter 1.500 Teilnehmern mit Fokus auf Ursachen und Maßnahmen interpretiert. Copyr ight © 2021 by Boston Consulting Group. All r ights reserved. Die Umfrage wurde vom 28.09. bis 07.10.2021 unter einer repräsentativen Stichprobe der deutschen Bevölkerung durchgeführt und umfasst die vier Lebensbereiche Homeoffice, Bildungswesen, Gesundheitswesen und öffentliche Verwaltung. 2
Sechs Vorschläge zur Beschleunigung der Digitalisierung Maßnahme Details zur Umsetzung • Damit die Digitalisierung gelingt, muss jedes Glied der Kette funktionieren – vom Zugang bis hin zur 1 Die ganze Kette stärken Nutzung digitaler Dienste durch die Bevölkerung. "Technische" Themen wie Breitbandausbau stehen stark im öffentlichen Fokus. Engpässe bestehen daneben jedoch auch bei "weichen" Themen wie der Akzeptanz und Ausbildung • Bereits abgehängte Bevölkerungsgruppen sollten mitgenommen werden, zum Beispiel durch bessere 2 Differenziertes Vorgehen statt Gießkanne Verständlichkeit, persönliche Hilfestellung und Aufklärung zum sicheren Umgang mit digitalen Angeboten. • Digitale Teilhabe aller Bevölkerungsgruppen ist zentral – insbesondere Geringverdiener sollten überzeugt werden • Digitale Infrastruktur und Angebote im Gesundheitswesen und in der öffentlichen Verwaltung müssen 3 Lebensbereiche fördern, die digital zurückliegen umfassend verbessert werden. Auch im Bildungswesen gibt es noch Luft nach oben • Damit die Aktivitäten und Projekte zur Digitalisierung schneller umgesetzt werden können, braucht es beschleunigte Genehmigungsverfahren Copyr ight © 2021 by Boston Consulting Group. All r ights reserved. Digitale Angebote ausweiten, • Digitale Dienstleistungen sollten in Echtzeit ohne weitere (analoge) Schritte und schneller als analoge 4 die wirklich Mehrwert schaffen Alternativen bearbeitet werden; insbesondere in der öffentlichen Verwaltung und im Gesundheitswesen stehen häufig nur teil-digitalisierte Angebote zur Verfügung • Die Nutzung digitaler Angebote sollte stärker gefördert werden, anstatt den Fokus nur auf die Lücken in der Neben technischen 5 Voraussetzungen speziell Nutzung fördern Infrastruktur zu legen • Dazu sollte die Ausbildung gefördert und die Bevölkerung stärker befähigt werden • Zeitliche und finanzielle Vorteile der Digitalisierung sollten verstärkt kommuniziert werden • Der Datenschutz sollte bei digitalen Angeboten verbessert und transparent kommuniziert werden 6 Ängste abbauen und mentale Blockaden speziell angehen • Nutzerängsten (zum Beispiel Angst vor Verlust des Arbeitsplatzes oder davor, von der Geschwindigkeit der Digitalisierung abgehängt zu werden) sollte durch Aufklärung und Förderung entgegengetreten werden 3
Details zu den zentralen Ergebnissen der Studie 4
1 Akzeptanz und Ausbildung sind entscheidend für Digitalisierung BCG-Digitalisierungs-Matrix | Digitalisierung in Deutschland während COVID-19 verbessert, jedoch im Ländervergleich nur im Mittelfeld Basierend auf bestehenden Studien und dedizierten BCG-Analysen, Angaben in % vor COVID-19 (2019) während COVID-19 (2020) DIGITALISIERUNGS-EBENEN LEBENS- BEREICHE PERSPEKTIVE ZUGANGS-NETZWERK IN-HOUSE NETZWERK GERÄTE VERFÜGBARKEIT VON SERVICES NUTZUNG VON SERVICES Privat / 1 Haushalte, die über Inter net 5 Haushalte, die schnelles 9 Ar beitnehmer mit Bür ojob, 13 Ar beitnehmer mit Bür ojob, 17 Ar beitnehmer mit Bür ojob, Homeoffice mit einer Downstr eam- Inter net in allen Räumen haben, die von ihr em Ar beitgeber die von ihr em Ar beitgeber die Telear beit, Homeoffice oder Arbeit- Geschwindigkeit über 100 Mbit/s in denen sie es benötigen Har dwar e gestellt bekommen Systeme/Tools für Homeoffice mobiles Ar beiten nutzen nehmer ver fügen gestellt bekommen LTE-Abdeckung: 94 % 84 89 87 85 51 55 14 30 30 59 Bildungs- 2 Schulstandor te, die über 6 Schulen mit immer 10 Elter n von schulpflichtigen 14 Lehr er , die Ler nmanagement- 18 Anteil der Schüler und wesen Inter net mit einer Downstr eam- ausr eichendem Zugang zu Kinder n, die angeben, genug Systeme einsetzen und Feedback Studenten, der en Pr üfungen/ Schüler/ Geschwindigkeit über 1.000 schnellem Inter net und WLAN in Ger äte für digitalen mittels digitaler Tools geben Klausur en online abgenommen Student Mbit/s ver fügen allen Klassenr äumen Unter r icht zu haben wer den 28 37 33 36 67 83 14 53 47 64 Copyr ight © 2021 by Boston Consulting Group. All r ights reserved. Gesundheits- 3 Kr ankenhausstandor te, die 7 Kr ankenhäuser mit flächen- 11 Patienten, die ein Ger ät für 15 Är zte, die V ideo- 19 Bür ger , die eine Online-Ar zt- wesen über Inter net mit einer deckendem WLAN Telemonitor ing bekommen Spr echstunden anbieten Spr echstunde oder Medikamenten- Downstr eam-Geschwindigkeit Apps ver wendet haben Patient über 1.000 Mbit/s ver fügen 31 42 48 51 – – 3 49 7 8 Öffentliche 4 Behör den, die über Inter net 8 Behör den mit Zugang zum 12 Per sonen mit aktivier ter 16 Behör den, die einen 20 Bür ger , die einen definier ten Verwaltung mit einer Downstr eam- Inter net und WLAN Online-Ausweisfunktion definier ten digitalen Ser vice- digitalen Ser vicekatalog der öfftl. Bürger Geschwindigkeit über 1.000 katalog anbieten V er waltung genutzt haben Mbit/s ver fügen – – 32 39 51 55 50 57 22 22 eID-Nutzung: 6 % Digitalisierung in Deutschland im internationalen Vergleich Quellen: Bestehende Studien siehe Backup, BCG-Analysen 1. Quar til 2. Quar til 3.-4. Quar til 5
1 Akzeptanz und Ausbildung sind entscheidend für Digitalisierung Ängstliche benötigen vor allem zusätzliche Unterstützung Frage: Was würde aus Ihrer Sicht am meisten dazu beitragen, dass Sie digitale Anwendungen in den Bereichen Arbeit, Bildung, Gesundheitswesen und öffentliche Verwaltung vermehrt nutzen? Welche dieser Maßnahmen würden für Sie am ehesten / am wenigsten zu einer stärkeren Nutzung beitragen? • Ein großer Anteil der Ranking Ranking ängstlichen Nutzer wünscht Maßnahmen zur Steigerung der Nutzung insgesamt Ängstliche* sich unterstützende Bearbeitung meines Anliegens in Echtzeit ohne weitere (analoge) Schritte 1 1 Maßnahmen Schnellere Bearbeitung von digitalen Dienstleistungen im Vergleich zu analogen Alternativen 2 2 Übersichtliche Websites und digitale Angebote, die einfach zu finden sind 3 3 • Aufgrund der unterschiedlichen Geringere Kosten für schnelles Internet und die Anschaffung technischer Geräte 4 Bedürfnisse sind Preisvorteile digitaler Anwendungen im Vergleich zum analogen Angebot 5 zielgruppenspezifische Copyr ight © 2021 by Boston Consulting Group. All r ights reserved. Anreize für Schulen etc., umfassende digitale Angebote mit Mehrwert zu schaffen 6 Maßnahmen notwendig Umfassender Datenschutz, ohne großen Aufwand für mich 7 Bessere Verständlichkeit, z.B. weniger Fachbegriffe und große Schrift 8 Persönliche (telefonische) Hilfestellungen bei Anwendungen 9 Aufklärung zum sicheren Umgang mit dem Internet, z.B. Schutz vor Viren 10 Bildungsangebote zu digitalen Themen (z.B. in Schulen oder über Online-Kurse). 11 Ergänzende Hilfsangebote zu digitalen Anwendungen, z.B. Video-Anleitungen 12 Stärkerer Austausch zu digitalen Themen im Bekanntenkreis oder bei der Arbeit. 13 Mehr (mediale) Präsenz digitaler Themen, z.B. über Plakate oder einen „Digital Day“ 14 * Kategorisierung der Befragten basierend auf Antworten zu allgemeinen Fragen in Bezug auf die Digitalisierung Anmerkung: Reihenfolge basierend auf Max-Diff-Analyse 6 Quelle: BCG-Analyse
2 Breitband in Schulen hinkt Privathaushalten hinterher 90 Prozent der Haushalte verfügen über Internet mit einer Downstream-Geschwindigkeit über 100 Mbit/s 2019 2020 • Ein großer Teil der Debatte 2019 2020 um Digitalisierung dreht • Breitbandverfügbarkeit in sich in Deutschland um Verfügbarkeit (% der Haushalte) Verfügbarkeit (% der Haushalte) Deutschland je Breitbandausbau 95 98 Bandbreitenklasse für alle 94 92 96 95 84 89 Technologien • Die Abdeckung deutscher 75 79 • Wahl der Geschwindigkeit Privathaushalte mit einem 66 70 von mindestens 100 Mbit/s, ausreichenden 59 da dies für Videotelefonie in Breitbandzugang Copyr ight © 2021 by Boston Consulting Group. All r ights reserved. 43 einem Wohnhaus ausreichend (Downstream- ist Geschwindigkeit über 100 Lediglich 15 % aller dt. Mbit/s) beträgt jedoch Haushalte mit Glasfaser- bereits rund 90 Prozent anschluss ≥ 16 ≥ 30 ≥ 50 ≥ 100 ≥ 200 ≥ 400 ≥ 1000 ≥ 16 ≥ 30 ≥ 50 ≥ 100 ≥ 200 ≥ 400 ≥ 1000 • Das rückt die Frage nach Bandbreitenklasse in Mbit/s verfügbaren Angeboten und ihrer Nutzung in den Vordergrund 7 Quelle: Bericht zum Breitbandatlas im Auftrag des Bundesministeriums für Verkehr und Infrastruktur, Stand Ende 2019 / 2020
2 Breitband in Schulen hinkt Privathaushalten hinterher Abdeckung mit ausreichendem Breitbandzugang bei Schulen liegt unter 40 Prozent • Die Abdeckung deutscher 2019 2020 Schulstandorte mit einem ausreichenden Breitband- • Breitbandverfügbarkeit in Verfügbarkeit (% der Schulstandorte) Verfügbarkeit (% der Schulstandorte) zugang über 1.000 Mbit/s Deutschland je Bandbreitenklasse für alle hat sich während COVID-19 92 97 87 84 91 88 Technologien verbessert, bleibt aber auf 75 • Wahl der Geschwindigkeit von niedrigem Niveau 70 59 63 mindestens 1.000 Mbit/s, da 52 56 die Bandbreite für große • Die Abdeckung liegt unter Copyr ight © 2021 by Boston Consulting Group. All r ights reserved. 37 Gebäude und viele Anwender 40 Prozent 28 ausreichen muss Lediglich 11 % aller dt. • Die Verbreitung von Schulen mit Glasfaser- 75 Prozent bei Bandbreiten ≥ 16 ≥ 30 ≥ 50 ≥ 100 ≥ 200 ≥ 400 ≥ 1000 ≥ 16 ≥ 30 ≥ 50 ≥ 100 ≥ 200 ≥ 400 ≥ 1000 anschluss mit 100 Mbit/s ist positiv. Dennoch sind höhere Bandbreitenklasse in Mbit/s Bandbreiten nötig, um eine hohe Nutzung zu erreichen 8 Quelle: Bericht zum Breitbandatlas im Auftrag des Bundesministeriums für Verkehr und Infrastruktur, Stand Ende 2019 / 2020
3 Corona öffnet digitale Schere Vor allem Ältere und Geringverdiener sind häufig noch analog unterwegs – Corona öffnet digitale Schere • Anteil der Nutzer ist von rund einem Viertel (26 %) Nutzeranzahl digitaler Services Höchster Anteil an Nicht-Nutzern bei Älteren und vor Corona stark gestiegen steigt um Faktor 2,5; aber noch Geringverdienern auf heute knapp zwei 36 % Nicht-Nutzer Drittel (64 %) • Ein Drittel ist als Nicht- Altersgruppen Einkommensgruppen Nutzer einzustufen. Ø 36 % Ø 36 % Besonders hoch ist der Nutzer 26% Anteil an Nicht-Nutzern unter Älteren und 64% 16-29 24% 3000€ 26% • Doch selbst bei den 16- bis Vor Corona Seit Corona 29-Jährigen gibt es noch ca. ein Viertel Nicht-Nutzer Anmerkung: Abgefragte Lebensbereiche: Homeoffice, Bildungswesen, Gesundheitswesen, öffentliche Verwaltung Als Nutzer werden Personen definiert, die entweder in 1-2 Lebensbereichen aktiv sind und dort in mind. einem Lebensbereich produktive/ professionelle dig Angebote nutzen, oder in 3-4 Lebensbereichen aktiv sind und dort in mind. zwei Lebensbereichen dig. Angebote nutzen Quelle: BCG-Analyse 9
4 Corona treibt digitales Arbeiten und Lernen Corona steigert digitale Interaktion im Homeoffice Frage: Welche der folgenden digitalen Anwendungen nutzen Sie? • Die Corona-Pandemie hat Nutzung digitaler Angebote im Homeoffice sich positiv auf die Nutzung von Videotelefonie und den Zugriff auf interne 97% 96% Anwendungen ausgewirkt 90% 86% 75% • E-Mail- und Office- 68% Programme werden Copyr ight © 2021 by Boston Consulting Group. All r ights reserved. weiterhin auf hohem Niveau von 96 Prozent genutzt E-Mail- und Office-Programme Videotelefonie Zugriff auf interne (z.B. Zoom, Skype) Anwendungen (z. B. Arbeitgeber-Netzwerk) Vor Corona Seit Corona Quelle: BCG-Analyse 10
4 Corona treibt digitales Arbeiten und Lernen Verfügbarkeit digitaler Angebote im Bildungswesen seit Corona deutlich verbessert Frage: Welche der folgenden digitalen Anwendungen stehen Ihnen zur Verfügung? • Die Verfügbarkeit digitaler Anwendungen im Bildungsbereich ist insgesamt deutlich 45% gestiegen 39% • Nur noch 19 Prozent der 33% 32% Befragten mit Bezug zum 28% 27% Bildungswesen (Lehrer, Copyr ight © 2021 by Boston Consulting Group. All r ights reserved. 22% Eltern, Studenten etc.) 19% stehen heute in ihrer 12% 11% Bildungseinrichtung keine der abgefragten digitalen Angebote zur Verfügung Durchführung Online-Abnahme Online- Online-Übersicht Nichts davon von dig. Info- von Prüfungen, Anmeldung (z.B. zu erbrachten • Vor allem digitale Veranstaltungen Examen etc. Immatrikulation) Leistungen Informations- veranstaltungen haben Vor Corona Seit Corona einen starken Zuwachs Quelle: BCG-Analyse 11
4 Corona treibt digitales Arbeiten und Lernen Verfügbarkeit digitaler Angebote im Gesundheitswesen immer noch gering Frage: Welche der folgenden digitalen Anwendungen stehen Ihnen zur Verfügung? • Im Zuge der Pandemie ist die Verfügbarkeit digitaler Dienste im Gesundheitswesen 44% 45% gestiegen 38% • Dennoch sehen 38 Prozent 32% der Befragten mit Bezug 27% zum Gesundheitswesen Copyr ight © 2021 by Boston Consulting Group. All r ights reserved. 21% immer noch keine der 17% 17% abgefragten Angebote in 15% ihren Einrichtungen 4% • Die Verfügbarkeit von Video-Sprechstunden hat (Inform.-) Online-Rezeptbe- Online-Termin- Video- Nichts davon sich vervierfacht, ist Portal für antragung und - vereinbarung Sprechstunde jedoch immer noch auf Patient*innen Überweisung niedrigem Niveau Vor Corona Seit Corona Quelle: BCG-Analyse 12
4 Corona treibt digitales Arbeiten und Lernen Nutzung digitaler Dienste in der öffentlichen Verwaltung immer noch auf niedrigem Niveau Frage: Welche der folgenden Anwendungen haben Sie genutzt? • Seit Corona werden Nutzung rein digitaler Angebote in der öffentlichen Verwaltung digitale Angebote in der 31% öffentlichen Verwaltung 22% 24% 17% 17% verstärkt genutzt, dennoch 10% insgesamt auf niedrigem 7% 8% 5% 4% Niveau Auto zulassen, um- Personalausw., Anwohner- Kfz-Kennzeichen Terminvereinbarung • Die Online- oder abmelden Urkunden parkausweis reservieren Terminvereinbarung ist mit beantragen beantragen Copyr ight © 2021 by Boston Consulting Group. All r ights reserved. Vor Corona Seit Corona 31 Prozent das am meisten genutzte digitale Angebot Nutzung rein analoger Angebote in der öffentlichen Verwaltung 34% • Die Angebote "Auto 23% zulassen, um- oder 19% 20% abmelden" und 15% 14% 6% 9% "Personalausweis, 4% 5% Urkunden beantragen" Auto zulassen, um- Personalausw., Anwohner- Kfz-Kennzeichen Terminvereinbarung werden auch nach Corona oder abmelden Urkunden parkausweis reservieren noch häufiger analog als beantragen beantragen digital genutzt Vor Corona Seit Corona 13 Quelle: BCG-Analyse
5 Ein Viertel der Deutschen hat Angst vor Digitalisierung Mehr als ein Drittel der Geringverdiener stehen der Digitalisierung ängstlich gegenüber • Das Einkommen ist ein Ein Viertel der Befragten mit Höchster Anteil an Ängstlichen bei Geringverdienern wichtiger Faktor für die Ängsten gegenüber Digitalisierung Einstellung einer Einstellung* Einkommensgruppen Altersgruppen Einzelperson gegenüber der Digitalisierung Indifferente 42% < € 1.500 37% 16-29 22% • Geringverdiener neigen stärker zu ängstlich Ängstlich ablehnender Einstellung, 25% Copyr ight © 2021 by Boston Consulting Group. All r ights reserved. ablehnend wohingegen Personen mit € 1.500 - 3.000 23% 30-59 21% höherem Gehalt eher Enthusiastisch 19% enthusiastisch sind Anteil von Enthusiasten bei > € 3.000 • Anteil der Ängstlichen ist Gespannt, 18% 60+ 28% 14% Besserverdienern in allen Altersgruppen etwa aber besorgt (> € 3.000) mit 26 % gleich hoch am höchsten Ø 25 % 25 % * Kategorisierung der Befragten basierend auf Antworten zu allgemeinen Fragen in Bezug auf die Digitalisierung Quelle: BCG-Analyse 14
6 Den meisten fehlt der persönliche Kontakt Vielen Deutschen fehlen bei digitalen Angeboten der persönliche Kontakt und der Mehrwert Gründe für Nicht-Nutzung digitaler Angebote • Persönlicher Kontakt ist bei 72% Beruf und Gesundheit Der persönliche Kontakt ist mir wichtig, 63% 73% deutlich wichtiger als in der digitale Dienste schränken den zwischenmenschlichen Kontakt zu sehr ein. 47% Verwaltung 46% Durch die Nutzung digitaler Anwendungen 54% • Rund der Hälfte der Nicht- spare ich kein Geld. 49% Nutzer fehlt der finanzielle 46% Vorteil bei digitalen 39% Anwendungen, mehr als ein 37% Copyr ight © 2021 by Boston Consulting Group. All r ights reserved. Durch die Nutzung digitaler Anwendungen spare ich keine Zeit. Drittel sieht keine zeitliche 36% 31% Ersparnis 38% Der jeweilige Lebensbereich erfordert es nicht, 41% digitale Anwendungen zu nutzen. 54% 39% 36% Ich muss digitale Anwendungen 41% nicht nutzen, weil es analoge Alternativen gibt. 58% 49% Homeoffice (Privat) Bildung Gesundheit Öffentliche Verwaltung Anmerkung: Dargestellt sind die aggregierten Prozentzahlen für die Antworten "stimme voll zu" und "stimme eher zu" aller Nicht-Nutzer des jeweiligen Lebensbereichs Quelle: BCG-Analyse 15
6 Den meisten fehlt der persönliche Kontakt 30 Prozent haben Datenschutzbedenken Im Schnitt finden 30 Prozent 1, dass zu Rund zwei Drittel nutzen Dienste, bei denen • Rund ein Drittel der wenig auf Datenschutz geachtet wird sie ihre Daten anderen zur Verfügung stellen Bevölkerung findet, dass zu wenig auf Datenschutz geachtet wird, vor allem im 71% Bildungs- und Gesundheits- 63% 63% 65% wesen 43% 34% 34% 33% 35% • Ungefähr zwei Drittel nutzen 28% 28% 28% hingegen Dienste, welche Copyr ight © 2021 by Boston Consulting Group. All r ights reserved. die Bereitstellung von Daten erfordern Öff. Privat Bildung Gesundheit Ich akzeptiere fast Ich nutze oft Verwaltung immer alle Cookies, Anwendungen, bei • In puncto Datenschutz gibt wenn ich auf eine neue denen mein Standort es kaum Unterschiede zwischen digitalen Nicht- Internetseite komme getrackt wird, z.B. Nutzern und der gesamten Wetter-Apps oder Gesellschaft Google Maps Alle Nicht-Nutzer Alle Nicht-Nutzer 1. Prozentzahlen entsprechen Anteil aller Nicht-Nutzer, die "stimme eher zu" und "stimme voll zu" bei dem Grund für Nicht-Nutzung "Ich finde, dass bei digitalen Anwendungen nicht genug auf Datenschutz geachtet wird" gewählt haben Quelle: BCG-Analyse 16
Mehr Praktikabilität ist ein wesentlicher Schlüssel für stärkere Nutzung digitaler Services Frage: Was würde aus Ihrer Sicht am meisten dazu beitragen, dass Sie digitale Anwendungen in den Bereichen Arbeit, Bildung, Gesundheitswesen und öffentliche Verwaltung vermehrt nutzen? Welche dieser Maßnahmen würden für Sie am ehesten / am wenigsten zu einer stärkeren Nutzung beitragen? • Digitale Ende-zu-Ende- Ranking Prozesse werden als Maßnahmen zur Steigerung der Nutzung insgesamt wichtigste Maßnahmen Bearbeitung meines Anliegens in Echtzeit ohne weitere (analoge) Schritte 1 gesehen Schnellere Bearbeitung von digitalen Dienstleistungen im Vergleich zu analogen Alternativen 2 Übersichtliche Websites und digitale Angebote, die einfach zu finden sind 3 • Übersichtlichkeit und Einfachheit sind wichtig für Geringere Kosten für schnelles Internet und die Anschaffung technischer Geräte 4 viele Nutzer Preisvorteile digitaler Anwendungen im Vergleich zum analogen Angebot 5 Copyr ight © 2021 by Boston Consulting Group. All r ights reserved. Anreize für Schulen etc., umfassende digitale Angebote mit Mehrwert zu schaffen 6 • Geringere Kosten für und Umfassender Datenschutz, ohne großen Aufwand für mich 7 Ersparnisse durch die Bessere Verständlichkeit, z.B. weniger Fachbegriffe und große Schrift 8 Nutzung digitaler Services 9 sind ebenfalls Hebel, um die Persönliche (telefonische) Hilfestellungen bei Anwendungen Nutzung zu verbessern Aufklärung zum sicheren Umgang mit dem Internet, z.B. Schutz vor Viren 10 Bildungsangebote zu digitalen Themen (z.B. in Schulen oder über Online-Kurse). 11 Ergänzende Hilfsangebote zu digitalen Anwendungen, z.B. Video-Anleitungen 12 Stärkerer Austausch zu digitalen Themen im Bekanntenkreis oder bei der Arbeit. 13 Mehr (mediale) Präsenz digitaler Themen, z.B. über Plakate oder einen „Digital Day“ 14 Anmerkung: Reihenfolge basierend auf Max-Diff-Analyse Quelle: BCG-Analyse 17
Ängstliche benötigen vor allem zusätzliche Unterstützung Frage: Was würde aus Ihrer Sicht am meisten dazu beitragen, dass Sie digitale Anwendungen in den Bereichen Arbeit, Bildung, Gesundheitswesen und öffentliche Verwaltung vermehrt nutzen? Welche dieser Maßnahmen würden für Sie am ehesten / am wenigsten zu einer stärkeren Nutzung beitragen? Ranking Maßnahmen zur Steigerung der Nutzung Ängstliche Aufklärung zum sicheren Umgang mit dem Internet, z.B. Schutz vor Viren 1 • Ein großer Anteil der 2 ängstlichen Nutzer wünscht Bessere Verständlichkeit, z.B. weniger Fachbegriffe und große Schrift sich unterstützende Persönliche (telefonische) Hilfestellungen bei Anwendungen 3 Maßnahmen Geringere Kosten für schnelles Internet und die Anschaffung technischer Geräte 4 Bearbeitung meines Anliegens in Echtzeit ohne weitere (analoge) Schritte 5 • Aufgrund der Copyr ight © 2021 by Boston Consulting Group. All r ights reserved. Übersichtliche Websites und digitale Angebote, die einfach zu finden sind 6 unterschiedlichen Umfassender Datenschutz, ohne großen Aufwand für mich 7 Bedürfnisse sind zielgruppenspezifische Anreize für Schulen etc., umfassende digitale Angebote mit Mehrwert zu schaffen 8 Maßnahmen notwendig Bildungsangebote zu digitalen Themen (z.B. in Schulen oder über Online-Kurse). 9 Schnellere Bearbeitung von digitalen Dienstleistungen im Vergleich zu analogen Alternativen 10 Ergänzende Hilfsangebote zu digitalen Anwendungen, z.B. Video-Anleitungen 11 Stärkerer Austausch zu digitalen Themen im Bekanntenkreis oder bei der Arbeit. 12 Preisvorteile digitaler Anwendungen im Vergleich zum analogen Angebot 13 Mehr (mediale) Präsenz digitaler Themen, z.B. über Plakate oder einen „Digital Day“ 14 Anmerkung: Reihenfolge basierend auf Max-Diff-Analyse Quelle: BCG-Analyse 18
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