Bankenbrief Bankenbrief - Ausgabe 2021-63 - Das Thema EBA registriert Ende 2020 weniger NPL-Kredite - Bundesverband deutscher ...

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Bankenbrief

Bankenbrief - Ausgabe 2021-63

 Das Thema

 EBA registriert Ende 2020 weniger NPL-Kredite
 Der Anteil ausfallgefährdeter Kredite (Non-Performing Loans – NPL) an den
 insgesamt ausstehenden Krediten von 130 untersuchten Banken in Europa ist
 im vierten Quartal 2020 um 20 Basispunkte auf 2,6 Prozent im Vergleich zum
 Vorquartal gesunken. Das teilte heute die Aufsichtsbehörde European
 Banking Authority (EBA) mit. Allerdings gab es große Unterschiede zwischen
 den Branchen. Bei den von der Corona-Krise besonders betroffenen wie dem
 Beherbergungs- und Gaststättengewerbe stieg die NPL-Quote um 0,6 Prozent‐
 punkte auf 8,4 Prozent, im Bereich Kunst- und Unterhaltung um 0,5 Prozent‐
 punkte auf 7,2 Prozent. Die EBA wies auch darauf hin, dass der Anteil der
 sogenannten wertgeminderten Kredite (Stage 2) zugenommen hat. Er stieg
 von 8 Prozent im dritten auf 9,1 Prozent im Schlussquartal. Bei Darlehen, die
 vormals einem EBA-konformen Zahlungsmoratorium unterlagen, betrug der
 Wert 20,1 Prozent. Bei bestehenden Moratorien lag die Quote bei 26,4 Prozent.
 "Das könnte darauf hindeuten, dass Kredite unter Moratorien mit Blick auf die
 Zukunft stärker risikobehaftet sind", hieß es von Seiten der EBA. Bei den 130
 untersuchten Geldhäusern stellte die Aufsicht eine erhöhte Eigenkapital- und
 Liquiditätsausstattung fest. Die CET1-Quote erreichte ein Allzeithoch von 15,5
 (15,1) Prozent, und die ungewichtete Eigenkapitalquote nahm unter der
 Annahme, dass künftige Eigenkapitalvorschriften bereits im vierten Quartal
 galten (fully loaded), auf 5,8 (5,5) Prozent zu. Die Liquiditätskennziffer LCR
 erhöhte sich auf 173,1 (171,2) Prozent. Allerdings sank die Eigenkapitalver‐
 zinsung (RoE) auf 2 Prozent nach 2,5 im Vorquartal.

 [finanzen.net]
 [de.marketscreener.com]
 [eba.europa.eu] Download EBA Risk Dashboard

 Meldungen

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 Was die 2020er Geschäftszahlen der Geldhäuser
 aussagen
 Zahlreiche Banken haben es im vergangenen Jahr geschafft, ihre Kosten
 deutlich zu senken. Spitzenreiter ist die Hamburg Commercial Bank (HCOB)
 mit minus 12 Prozent, gefolgt von der Deutschen Bank und der Oldenburgi‐
 schen Landesbank (OLB) mit jeweils minus 5 Prozent. Das geht aus einer
 heute veröffentlichten Analyse von finanz-szene.de hervor. Deutliche Unter‐
 schiede gab es bei der Risikovorsorge. Während sie beispielsweise bei der
 Commerzbank 68 Basispunkte des Kreditvolumens beträgt, stellte die
 BayernLB lediglich 6 Basispunkte zurück.

 [finanz-szene.de]

 Finanzkonzern W&W mit Gewinneinbruch
 Der Überschuss des Finanzkonzerns Wüstenrot & Württembergische (W&W) ist
 2020 aufgrund der Corona-Krise um 15,4 Prozent auf 210,8 Millionen Euro
 gesunken. Das gab Vorstandschef Jürgen Junker heute in Ludwigsburg
 bekannt. Der Gewinn wurde unter anderem wegen einer hohen Risikovor‐
 sorge für gefährdete Baudarlehen und Versicherungsschäden durch corona‐
 bedingte Betriebsausfälle bei Kunden belastet. Das Ergebnis lag aber nur
 leicht unterhalb der mittelfristigen Zielspanne von 220 Millionen bis 250
 Millionen Euro.

 [badische-zeitung.de]

 Studie: Lockerungen verdecken Risiken bei Banken
 Gelockerte Regelungen für Geldhäuser durch die Bankenaufsicht der Europäi‐
 schen Zentralbank (EZB) verzerren deren Kapitalquote. Zu diesem Schluss
 kommt eine gestern veröffentlichte Studie des Leibniz-Instituts für Finanz‐
 marktforschung der Frankfurter Goethe-Universität. Gesenkte Kapitalanforde‐
 rungen und Freiräume bei der Anwendung von Bilanzierungsstandards (IFRS
 9) hätten zwar eine erneute Bankenkrise verhindert, die tatsächliche
 Solvenzlage der Banken werde aber verdeckt.

 [de.marketscreener.com]

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 Kommunen ziehen Geld von Banken ab
 Die Insolvenz der Greensill Bank hat das Vertrauen von Bundesländern und
 Kommunen in Privatbanken erschüttert. Wie heute berichtet wurde, ziehen
 daher immer mehr Städte und Gemeinden Gelder von diesen Instituten ab.
 Kommunen sollen bis zu 500 Millionen Euro durch die Bankpleite verloren
 haben, hieß es.

 [reuters.com]

 Hedgefonds Archegos belastet auch UBS
 Der milliardenschwere Skandal um den US-Hedgefonds Archegos Capital
 dürfte neben der Großbank Credit Suisse auch das Schweizer Geldhaus UBS
 treffen. Im Vergleich komme die UBS aber glimpflich davon, hieß es heute in
 einem Medienbericht. Die UBS habe im Zuge des Ausverkaufs der Archegos-
 Positionen "nur" einen "moderaten dreistelligen Millionenbetrag" verloren,
 sagte ein Insider.

 [finews.ch]

 Zahl der Firmeninsolvenzen stark gesunken
 Die Zahl der Unternehmenspleiten ist trotz der Corona-Krise im vergangenen
 Jahr auf den niedrigsten Stand seit 1999 gesunken. Die deutschen Amtsge‐
 richte meldeten 15.841 Firmeninsolvenzen. Das waren 15,5 Prozent weniger
 als im Jahr zuvor, wie das Statistische Bundesamt heute in Wiesbaden
 mitteilte. Die wirtschaftliche Not vieler Unternehmen schlug sich nicht in den
 Zahlen nieder, weil die Pflicht, einen Insolvenzantrag zu stellen, in der Krise
 ausgesetzt wurde. Die voraussichtlichen Forderungen der Gläubiger beliefen
 sich allerdings auf 44,1 Milliarden Euro. Ein Jahr zuvor standen mit rund 26,8
 Milliarden Euro deutlich weniger im Feuer.

 [de.marketscreener.com]
 [zeit.de]

 Inflation der Eurozone spürbar angezogen
 Die Teuerungsrate im Euroraum ist im März stark gestiegen. Nach 0,9 Prozent
 im Februar betrug der Wert im März 1,3 Prozent. Das gab heute das europä‐

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 ische Statistikamt Eurostat in Luxemburg bekannt. Der Preisauftrieb geht im
 Wesentlichen auf höhere Energiepreise zurück. Sie lagen 4,3 Prozent über
 dem Niveau des Vorjahresmonats.

 [faz.net]

 Insider: China plant neue Börse
 China erwägt den Aufbau eines neuen Handelsplatzes, um im Ausland
 gelistete Firmen anzuziehen und den globalen Status seiner Onshore-Aktien‐
 märkte zu stärken. Das wurde heute unter Berufung auf Insider berichtet. Die
 Regierung habe die oberste Wertpapieraufsichtsbehörde gebeten, die
 Chancen eines Aufbaus einer neuen Börse zu untersuchen. Ziel sei es auch,
 große globale Unternehmen wie Apple oder Tesla zu listen.

 [reuters.com]

 Negativzins: TLTRO-III keine wirkliche Kompensation

 Der Bankenverband ist heute dem Eindruck entgegengetreten, dass die
 Verbesserungen beim Langfristtender TLTRO-III die Belastungen aus den
 Negativzinsen für Geldhäuser ausgleichen könnten. So sei für die Banken im
 Euroraum noch nicht absehbar, ob sie die Zentralbankliquidität tatsächlich zu
 dem besonders günstigen Zins von minus 1 Prozent erhalten, hieß es in einem
 heute veröffentlichten Blog-Beitrag. Zwar habe die EZB bei Einführung des
 Staffelzinses knapp die Hälfte der Überschussliquidität vom Negativzins
 befreit. Da sie während der Corona-Krise aber stark gestiegen sei, habe sich
 dieser Anteil inzwischen halbiert. Den gesamten Beitrag finden Sie hier:

 [bankenverband.de]

 Die Köpfe

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 Lagarde: Anleger sollten nicht gegen EZB wetten
 EZB-Chefin Christine Lagarde hat angekündigt, dass die Notenbank weiterhin
 gegen nicht gewollte Renditesteigerungen bei Staatsanleihen der Euro-
 Länder vorgehen wird. Investoren am Anleihemarkt riet sie, nicht gegen die
 Entschlossenheit der EZB zu spekulieren, wie sie heute in einem Interview
 sagte. "Sie können uns testen so viel sie wollen", betonte Lagarde. Die
 Notenbank besitze außergewöhnliche Werkzeuge, die sie einsetzen könne.
 "Wir werden sie nutzen, falls erforderlich."

 [bloomberg.com]

 Povaly: JPMorgan Chase als Brückenkopf in die USA
 Stefan Povaly, seit November Deutschland-Chef der US-Großbank JPMorgan
 Chase, glaubt an eine "vernünftige Erholung nach der Krise", wie er in einem
 heute veröffentlichten Interview sagte. "Deutschland ist ein Powerhouse, weil
 hier einfach gute Qualität hergestellt wird. Über Zukäufe können wir viele
 deutsche Unternehmen zu echten globalen Champions aufbauen." Povaly will
 die Bank als "Brückenkopf nach Amerika" positionieren, um hiesige Unter‐
 nehmen in New York an die Börse zu bringen.

 [faz.net]

 Banken-Experte Stolberg: IoT als Geschäftsmodell für
 Geldhäuser
 Martin Stolberg, Director Banking bei der Unternehmensberatung Sopra
 Steria, hat auf die Möglichkeiten für Banken durch das Internet der Dinge
 (Internet of Things – IoT) hingewiesen. Wenn Maschinen über das IoT
 Geschäfte miteinander machten, könnten Banken beispielsweise die Konto‐
 führung übernehmen, schrieb Stolberg in einem heute veröffentlichten
 Gastbeitrag. Bei aktuell bis zu 700 Millionen Iot- und Machine-to-Machine-
 Geräten allein in Deutschland könnten so Banken mit 100 Millionen Konten
 entstehen.

 [der-bank-blog.de]

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 Der Tweet des Tages

 Die Belastungen durch #Negativzinsen und die möglichen Entlastungen
 durch Langfristtender sind sehr ungleich verteilt. Gerade #Banken mit einem
 soliden Einlagegeschäft werden belastet. Wir erklären die Hintergründe in
 unserem Blog: bit.ly/39tGF4V

 [twitter.com]

 Am Vortag meistgeklickt

 Bankenverband prüft Reform der Einlagensicherung
 Der Bundesverband deutscher Banken (BdB) will als Konsequenz aus der
 Greensill-Insolvenz prüfen, ob die freiwillige Einlagensicherung der privaten
 Banken reformiert werden sollte. "Es gibt eine ganze Reihe von Aspekten, die
 wir beleuchten müssen", erläuterte BdB-Hauptgeschäftsführer Christian Ossig
 in einem heute veröffentlichten Interview. "Dazu gehört natürlich auch die
 Frage, wie wir die Prüfung einer Bank besser aufstellen und wie wir unser
 Risikomanagement schlagkräftiger machen können." Soweit man das heute
 beurteilen könne, sei der Prüfungsverband bei der insolventen Bremer
 Greensill Bank seinen Verpflichtungen und Aufgaben nachgekommen. Nun
 würden über die gesetzliche und freiwillige Einlagensicherung Entschädi‐
 gungen in Höhe von 3 Milliarden Euro gezahlt. Mit dem bisherigen Verlauf des
 Entschädigungsprozesses sei der Verband zufrieden, so Ossig. Die Entschä‐
 digung von rund 20.000 Kunden verlaufe schnell und reibungslos. Was die
 Zukunft anbelangt, so zeichne sich bereits ab, dass der Bankenverband den
 Kreis der von ihm geschützten Einleger nochmals einschränken dürfte,
 ergänzte Ossig. 2017 hatte der Einlagensicherungsfonds des BdB bereits
 Kommunen aus der Einlagensicherung ausgenommen. Außerdem müsse nun
 auch über die Aufsicht von Finanzanlagenvermittlern sowie über die Rolle von
 Online-Zinsportalen diskutiert werden. Oberstes Ziel bleibe der Schutz der
 Sparerinnen und Sparer, betonte Ossig. Daran werde eine mögliche Reform
 nichts ändern. Die 120 Verbandsmitglieder, die in den Sicherungsfonds
 einzahlen, müssten sich nun allerdings auf steigende Beiträge einstellen.

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 Was morgen wichtig wird

 Die Bank of Japan (BOJ) gibt die Ergebnisse der Tankan-Quartalsumfrage zur
 Stimmung in der Wirtschaft des Landes bekannt.

 Der Nachschlag

 Warum eine Firma den Sechs-Stunden-Tag eingeführt
 hat
 Homeoffice während der Pandemie bedeutet deutlich mehr Produktivität der
 Mitarbeiter. Diese Erfahrung hat Tim Mois, Chef des cloud-basierten Telefon‐
 anbieters Sipgate, gemacht. Eine Schlussfolgerung: Das kann nur durch mehr
 Druck entstanden sein; und das wäre nicht nachhaltig. Das Ergebnis: Alle
 arbeiten bei Sipgate nur noch 6 Stunden pro Tag. Nach mehreren Wochen
 Testphase gab es ein eindeutiges Urteil der Mitarbeiter und des Chefs. Und
 das lesen Sie hier:

 [capital.de]

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