November 2020 Eine Studie zur politischen Stimmung im Auftrag der ARD-Tagesthemen und der Tageszeitung DIE WELT - vollständiger ...
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
November 2020 Eine Studie zur politischen Stimmung im Auftrag der ARD-Tagesthemen und der Tageszeitung DIE WELT
Der Inhalt dieses Berichtes darf ganz oder teilweise nur mit unserer schriftlichen Genehmigung veröffentlicht, vervielfältigt, gedruckt oder in Informations- und Dokumentationssystemen (infor- mation storage and retrieval systems) gespeichert, verarbeitet oder ausgegeben werden. © Infratest dimap, Alt-Moabit 96a, 10559 Berlin
Inhaltsverzeichnis Zusammenfassung..................................................................................................................... 1 US-Präsidentschaftswahl: große Sympathien für Wechsel im Weißen Haus ........................ 2 Covid-19: Zuspruch für Impfstrategie, aber Impfbereitschaft gesunken ............................... 5 Neue Corona-Maßnahmen: auch nach einer Woche für die Hälfte angemessen ................. 6 Arbeit der Bundesregierung: Zwei Drittel zufrieden ............................................................... 7 Politikerzufriedenheit: Bestwerte für Spahn und Scholz ........................................................ 8 Wirtschaftliche Stimmung gegenüber August aufgehellt ....................................................... 9 Sonntagsfrage: kaum Veränderungen in der bundespolitischen Stimmung ....................... 10 Studieninformation .................................................................................................................. 11
Zusammenfassung Die US-Präsidentschaftswahl dominierte die Schlagzeilen der vergangenen Woche. Dass nach ak- tuellem Stand Joe Biden als Sieger hervorgegangen ist, bewertet das Gros der Bundesbürger er- wartungsgemäß wohlwollend. Anders als nach der Wahl von Donald Trump rechnet die Mehrheit der Deutschen damit, dass sich unter Biden das deutsch-amerikanische Verhältnis verbessern wird. Positive Erwartungen verbinden die Deutschen mit einem Wechsel im Weißen Haus auch für die inneramerikanischen Verhältnisse: Eine Mehrheit sieht in dem Demokraten keineswegs eine schlechtere Wahl für die Entwicklung der US-Wirtschaft. Gut acht von zehn rechnen vielmehr damit, dass sich die USA unter Biden insgesamt positiv entwickeln würden. Allerdings geht eine klare Mehrheit der Menschen in Deutschland davon aus, dass Biden viele Ziele nicht erreichen wird, da er bei wichtigen politischen Themen auf die Zusammenarbeit mit den Republikanern angewiesen ist. Rund die Hälfte traut Biden zu, die Spaltung der US-amerikanischen Gesellschaft zu überwinden. Die Nachricht, dass ein deutsches Pharmaunternehmen demnächst die Zulassung für einen Corona- Impfstoff beantragen wird, weckt neue Hoffnungen im Kampf gegen die Pandemie. Da die Menge von Impfstoffen anfangs nicht ausreichen wird, hat eine Expertengruppe vorgeschlagen, als erstes Risikogruppen, Ärzte und Pflegepersonal sowie Mitarbeiter in der Daseinsvorsorge zu immunisie- ren. Dies stößt in der Bevölkerung kaum auf Widerspruch. Zu einer größeren Herausforderung könnte ein ungenügendes Vertrauen der Bevölkerung in schnell entwickelte Corona-Impfstoffe werden. So geht die Impfbereitschaft der Bundesbürger aktuell eher zurück. Nach 44 Prozent im August geben momentan 37 Prozent an, sich auf jeden Fall impfen zu lassen, sollte ein Impfstoff vorliegen. Ohne einen Impfstoff stehen bei der Bekämpfung hoher Infektionszahlen Alltagseinschränkungen im Vordergrund. Den aktuellen Teil-Lockdown bewertet ähnlich wie zu Beginn der Maßnahmen in der Vorwoche gut die Hälfte der Bundesbürger als angemessen. Dem Ansehen der Bundesregie- rung und der Koalitionsspitzen schaden die neu geltenden Corona-Einschränkungen nicht, im Ge- genteil: Zwei Drittel der Bundesbürger äußern sich zufrieden zur Arbeit der Berliner Koalition, ein neuer Rekordwert im ARD-DeutschlandTREND. Mit Angela Merkel sind so viele zufrieden wie seit April 2015 nicht mehr. Gesundheitsminister Jens Spahn und Finanzminister Olaf Scholz erzielen ebenso neue persönliche Bestwerte wie Außenminister Heiko Maas und Wirtschaftsminister Peter Altmaier. Zugute kommt der Bundesregierung, dass sich in den vergangenen drei Monaten die wirtschaftliche Stimmung in der Bevölkerung wieder aufgehellt hat. Nach 38 Prozent im August bezeichnet zu Beginn des neuen Teil-Lockdowns etwa die Hälfte die wirtschaftliche Lage in Deutschland als gut oder sehr gut. Ebenso viele bleiben bei einem kritischen Urteil zur wirtschaft- lichen Situation, nach 61 Prozent vor drei Monaten. Für die bundespolitische Stimmung bleibt der neue Teil-Lockdown bislang ohne wesentliche Folge- wirkungen. Die CDU/CSU hätte bei einer Bundestagswahl aktuell einen Wähleranteil von 36 Prozent in Aussicht, 1 Punkt mehr als vor einem Monat. Der Koalitionspartner SPD käme unverändert auf 15 Prozent. Leichte Einbußen betreffen Grüne und Linkspartei. Die Grünen verlieren 1 Punkt auf 20 Prozent, die Linke 1 Punkt auf 7 Prozent. Die AfD könnte wie Anfang Oktober mit 10 Prozent rech- nen, die FDP mit 6 Prozent. Alle anderen Parteien kämen zusammen auf 6 Prozent (+1). Union und SPD hätten bei einem solchen Wahlgang weiterhin eine Mehrheit, um ihre Regierungsarbeit in Berlin fortzusetzen. Rechnerisch möglich aber wäre unverändert auch die Bildung einer schwarz- grünen Koalition. A R D - D E U T S C H L A N D T R E N D N O V E M B E R 2 0 2 0 _____1
US-Präsidentschaftswahl: große Sympathien für Wechsel im Weißen Haus Der Ausgang der US-Präsidentschaftswahl dominierte die Schlagzeilen der vergangenen Woche, international und in Deutschland. Dass nach aktuellem Stand Joe Biden von den Demokraten als Wahlsieger hervorgegangen ist, bewerten neun von zehn Bundesbürgern (89 Prozent) wohlwol- lend. Anders als nach der Wahl von Donald Trump 2016, als sechs von zehn Deutschen (57 Prozent) davon ausgingen, dass sich die deutsch-amerikanische Beziehungen verschlechtern würden, rech- net unter einer Präsidentschaft Bidens die Mehrheit (80 Prozent) mit einer Verbesserung der deutsch-amerikanischen Beziehungen. ARD-DeutschlandTREND November 2020 US-Präsidentschaftswahl Bewertung des Wahlausgangs Deutsch-amerikanische Beziehungen werden sich … █ 2020: unter Joe Biden █ 2016: unter Donald Trump* 80 58 57 31 33 17 3 4 5 1 sehr gut gut weniger gut schlecht verbessern nicht viel ändern verschlechtern Nach dem letzten Auszählungsstand der Wählerstimmen wird Joe Biden von den Demokraten nächster US-Präsident. Finden Sie dies…? // Welche Folgen hat aus Ihrer Sicht die Wahl von Joe Biden / 2016 Donald Trump zum US-Präsidenten? Glauben Sie, dass sich mit einem Präsidenten Joe Biden das Verhältnis zwischen den USA und Deutschland eher verbessert, eher verschlechtert oder glauben Sie, dass sich da nicht viel ändern wird? Grundgesamtheit: Wahlberechtigte in Deutschland Werte in Prozent / * „US-Präsidentenwahl 2016“ für den WDR am 09.11.2016 Fehlende Werte zu 100 Prozent: Weiß nicht / keine Angabe A R D - D E U T S C H L A N D T R E N D N O V E M B E R 2 0 2 0 _____2
Positive Erwartungen verbinden die Deutschen mit einem Wechsel im Weißen Haus auch für die inneramerikanischen Verhältnisse: Eine Mehrheit (78 Prozent) sieht in dem Demokraten keines- wegs eine schlechtere Wahl für die Entwicklung der US-Wirtschaft. Rechneten nach dem Sieg von Donald Trump im 2016 17 Prozent damit, dass sich die USA positiv entwickeln würden, sind es nach dem Biden-Erfolg 85 Prozent. Trotz dieser optimistischen Bewertung gehen sieben von zehn Deut- schen (71 Prozent) zugleich davon aus, dass Biden viele seiner Ziele nicht erreichen wird, da er auf die Zusammenarbeit mit den Republikanern angewiesen ist. Auch ist die Hoffnung gedämpft, dass Biden die Spaltung der amerikanischen Gesellschaft überwinden könnte. Immerhin gut die Hälfte (56 Prozent) traut ihm dies allerdings durchaus zu. ARD-DeutschlandTREND November 2020 Aussagen zur US-Präsidentschaftswahl stimme eher zu stimme eher nicht zu Unter Joe Biden werden sich die USA positiv entwickeln. 85 11 Joe Biden wird viele seiner Ziele nicht durchsetzen, weil er auf die Zusammenarbeit mit den Republikanern 71 22 angewiesen ist. Joe Biden wird es schaffen, die Spaltung der Gesellschaft in den USA zu überwinden. 56 37 Joe Biden ist die schlechtere Wahl, um die amerikanische Wirtschaft nach der Corona-Krise wieder voranzubringen. 15 78 Ich nenne Ihnen nun einige Aussagen zur Wahl von Joe Biden zum US-Präsidenten. Bitte geben Sie jeweils an, ob Sie den Aussagen eher zustimmen oder eher nicht zustimmen. Grundgesamtheit: Wahlberechtigte in Deutschland Werte in Prozent Fehlende Werte zu 100 Prozent: Weiß nicht / keine Angabe A R D - D E U T S C H L A N D T R E N D N O V E M B E R 2 0 2 0 _____3
Bidens Ankündigungen für die Zeit nach seinem Amtsantritt, wie die Rückkehr der USA in die WHO (92 Prozent) und der Wiedereintritt in das Pariser Klimaabkommen (90 Prozent), finden bei den Deutschen durchweg Anklang, ebenso seine Ankündigung zur Entwicklung eines Aktionsplans, um die Corona-Pandemie in den USA einzudämmen (90 Prozent). ARD-DeutschlandTREND November 2020 Maßnahmen nach der Amtseinführung von Joe Biden geht in die richtige Richtung geht in die falsche Richtung Rückkehr der USA in die Weltgesundheitsorganisation 92 4 WHO Wiedereintritt der USA in das Pariser Klimaabkommen 90 4 Entwicklung eines Aktionsplans zur Eindämmung der 90 6 Corona-Pandemie in den USA Joe Biden hat verschiedene Maßnahmen angekündigt, die er im Amt des US-Präsidenten zügig umsetzen möchte. Geben Sie bitte jeweils an, ob diese Maßnahmen aus Ihrer Sicht in die richtige Richtung oder in die falsche Richtung gehen? Grundgesamtheit: Wahlberechtigte in Deutschland Werte in Prozent Fehlende Werte zu 100 Prozent: Weiß nicht / keine Angabe A R D - D E U T S C H L A N D T R E N D N O V E M B E R 2 0 2 0 _____4
Covid-19: Zuspruch für Impfstrategie, aber Impfbereitschaft gesunken Die Berichterstattung zur US-Wahl hat die Corona-Pandemie kurzfristig in den Hintergrund treten lassen. Nach 37 Prozent Mitte Oktober äußern aktuell 44 Prozent die Sorge, dass sie sich selbst oder Familienmitglieder mit Corona infizieren könnten. Die Nachricht, ein deutsches Pharmaunter- nehmen werde demnächst die Zulassung für einen Impfstoff beantragen, weckt entsprechend Hoff- nungen. Da die Menge von Corona-Impfstoffen anfangs nicht ausreichen wird, um jeden impfen zu können, haben die Ständige Impfkommission, der deutsche Ethikrat und die nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina in einem gemeinsamen Positionspapier vorgeschlagen, als erstes Risikogruppen, Ärzte und Pflegepersonal sowie Mitarbeiter in der Daseinsvorsorge zu immunisie- ren. Eine Priorisierung dieser Bevölkerungsgruppen stößt in Deutschland kaum auf Widerspruch: 93 Prozent halten dies für angemessen. ARD-DeutschlandTREND November 2020 Corona-Impfung Bevorzugung bestimmter Gruppen im Corona- nationalen Corona-Impfplan Impfbereitschaft angemessen nicht angemessen auf jeden Fall / wahrscheinlich nicht / wahrscheinlich auf gar keinen Fall 4 +3 15 -7 37 14 +2 93 34 +4 ch █ wahrscheinlich nicht █ auf gar keinen Fall Nach der Zulassung eines Corona-Impfstoffs wird die Menge des Impfstoffs zunächst nicht ausreichen, um jeden in Deutschland impfen zu können, der es möchte. Eine Expertengruppe schlägt daher vor, als erstes Risikogruppen wie Ältere oder Vorerkrankte zu impfen, dann Ärzte und Pflegepersonal und schließlich andere Mitarbeiter, die für die Daseinsvorsoge wichtig sind, z.B. Polizisten und Lehrer. Ist eine bevorzugte Impfung dieser Gruppen gegen Corona aus Ihrer Sicht angemessen oder nicht angemessen? // Weltweit wird derzeit an einem Impfstoff gegen das Coronavirus geforscht. Angenommen, es gäbe einen neu entwickelten Impfstoff gegen das Corona- Virus. Wären Sie grundsätzlich bereit, sich gegen Corona impfen zu lassen? Grundgesamtheit: Wahlberechtigte in Deutschland Werte in Prozent / Veränderungen in Prozentpunkten zu August 2020 Fehlende Werte zu 100 Prozent: Weiß nicht / keine Angabe Zu einer größeren Herausforderung für den Erfolg der nationalen Corona-Impfstrategie könnte ein ungenügendes Vertrauen der Bevölkerung in schnell entwickelte Corona-Impfstoffe werden. Aktu- ell geht die Impfbereitschaft eher zurück. Nach 44 Prozent im August geben momentan 37 Prozent an, sich auf jeden Fall impfen zu lassen, sollte ein Impfstoff vorliegen. 34 Prozent bezeichnen ihre Impfung als wahrscheinlich. 29 Prozent der Bundesbürger signalisieren, sich wahrscheinlich nicht (14 Prozent) bzw. auf gar keinen Fall (15 Prozent) impfen lassen zu wollen. Überdurchschnittlich offen für eine Corona-Impfung sind insbesondere die Älteren. A R D - D E U T S C H L A N D T R E N D N O V E M B E R 2 0 2 0 _____5
Neue Corona-Maßnahmen: auch nach einer Woche für die Hälfte angemessen Ohne Impfstoff stehen bei der Bekämpfung hoher Infektionszahlen Alltagseinschränkungen im Vor- dergrund. Den aktuellen Teil-Lockdown bewertet ähnlich wie zu Beginn der Maßnahmen in der Vorwoche gut die Hälfte der Bundesbürger als angemessen (54 Prozent; -2). Kaum verändert bleibt mit 18 Prozent (+2) die Zahl derer, denen die Auflagen nicht weit genug gehen. Nach wie vor gehen für ein Viertel (26 Prozent; +2) die neuen Einschränkungen zu weit. Mehrheitlich gestützt werden die Maßnahmen des Teil-Lockdowns in den Wählermilieus von Grünen (70 Prozent), Union und SPD (jeweils 66 Prozent). Von übertriebenen Schritten im Teil-Lockdown sprechen dagegen insbesondere die Anhänger von AfD (56 Prozent) und FDP (51 Prozent). ARD-DeutschlandTREND November 2020 Gesamtbewertung der Corona-Maßnahmen Parteianhänger gehen nicht weit gehen zu weit angemessen genug 54 Grüne 18 70 11 CDU/CSU 15 66 18 26 18 SPD 14 66 19 FDP 51 42 7 gehen zu weit sind angemessen gehen nicht weit Linke 22 41 37 genug +2 -2 +2 AfD 56 28 16 Sind aus Ihrer Sicht die neu geltenden Corona-Maßnahmen in Deutschland alles in allem angemessen? Gehen sie zu weit oder gehen sie nicht weit genug? Grundgesamtheit: Wahlberechtigte im Bundesland Werte in Prozent / Veränderungen in Prozentpunkten zum DeutschlandTREND Extra am 5.11.2020 Fehlende Werte zu 100 Prozent: Weiß nicht / keine Angabe A R D - D E U T S C H L A N D T R E N D N O V E M B E R 2 0 2 0 _____6
Arbeit der Bundesregierung: Zwei Drittel zufrieden Dem Ansehen der Bundesregierung schaden die neu geltenden Corona-Einschränkungen nicht. Im Gegenteil. Zwei Drittel der Bundesbürger (67 Prozent) äußern sich zu Beginn des neuen Teil-Lock- downs zufrieden zur Arbeit der schwarz-roten Koalition, ein neuer Rekordwert im ARD- DeutschlandTREND. Deutliche Zustimmung für die derzeitige Regierungsarbeit kommt von den An- hängern der Union (87 Prozent) und SPD (78 Prozent), aber auch aus den Reihen der Grünen (85 Prozent). Den Gegenpol hierzu bilden nach wie vor die AfD-Anhänger, die wie keine andere Anhä- ngerschaft (87 Prozent) die Arbeit der Bundesregierung kritisch bewerten. ARD-DeutschlandTREND November 2020 Zufriedenheit mit der Bundesregierung Parteianhänger sehr zufrieden / weniger / zufrieden gar nicht zufrieden 57 CDU/CSU 87 13 Grüne 85 15 SPD 78 22 22 Linke 58 42 10 11 FDP 56 44 AfD 13 87 sehr zufrieden weniger gar nicht Keine Partei 50 48 zufrieden zufrieden zufrieden +3 +2 -5 +1 Wie zufrieden sind Sie mit der Arbeit der Bundesregierung? Grundgesamtheit: Wahlberechtigte in Deutschland Werte in Prozent / Veränderungen in Prozentpunkten zu Oktober 2020 Fehlende Werte zu 100 Prozent: Weiß nicht / keine Angabe A R D - D E U T S C H L A N D T R E N D N O V E M B E R 2 0 2 0 _____7
Politikerzufriedenheit: Bestwerte für Spahn und Scholz Parallel mit der Regierungszufriedenheit ist auch die Zustimmung für die Berliner Koalitionsspitzen gewachsen. Die Arbeit von Angela Merkel bewerten 74 Prozent (+2 zum Vormonat) positiv, so viele wie seit April 2015 nicht mehr. CDU-Gesundheitsminister Jens Spahn (65 Prozent; +3) und SPD- Finanzminister Olaf Scholz (63 Prozent; +11) erzielen im aktuellen ARD-DeutschlandTREND ebenso neue persönliche Bestwerte wie SPD-Außenminister Heiko Maas (57 Prozent; +6) und CDU- Wirtschaftsminister Peter Altmaier (55 Prozent; +8). Auf sie folgt CSU-Bundesinnenminister Horst Seehofer mit 46 Prozent (+2). ARD-DeutschlandTREND November 2020 Politikerzufriedenheit Be- sehr zufrieden / zufrieden weniger / gar nicht zufrieden kanntheit Angela Merkel CDU +2 74 24 98 Jens Spahn CDU +3 65 30 95 Olaf Scholz SPD +11 63 26 89 Heiko Maas SPD +6 57 30 87 Peter Altmaier CDU +8 55 30 85 Horst Seehofer CSU +2 46 49 95 Robert Habeck* Grüne -1 33 28 61 Annegret Kramp-Karrenbauer** CDU +7 29 60 89 Christian Lindner FDP +4 27 56 83 Dietmar Bartsch* Linke ±0 19 26 45 Saskia Esken* SPD -1 15 40 55 Jörg Meuthen* AfD ±0 9 47 56 Jetzt geht es darum, wie zufrieden Sie mit einigen Politikerinnen und Politikern sind. Wenn Sie jemanden nicht kennen oder nicht beurteilen können, geben Sie das bitte an. Sind Sie mit der politischen Arbeit von…? Grundgesamtheit: Wahlberechtigte in Deutschland Werte in Prozent / Veränderungen in Prozentpunkten zu Oktober 2020 / *September 2020 / **April 2020 Fehlende Werte zu 100 Prozent: Kenne ich nicht / kann ich nicht beurteilen / weiß nicht / keine Angabe Die Spitzen der Berliner Opposition bleiben weiterhin hinter den Zufriedenheitswerten der wich- tigsten Berliner Ressortchefs zurück. Am populärsten ist der Grünen-Vorsitzende Robert Habeck, der mit 33 Prozent (-1 zu September) allerdingst seinen niedrigsten Wert seit Mai 2019 einfährt. Hinter ihm liegt mit Annegret Kramp-Karrenbauer ein weiteres Kabinettsmitglied. Die Noch-CDU- Vorsitzende überzeugt derzeit 29 Prozent der Wahlberechtigte (+7 zu April) und damit etwa ebenso viele wie FDP-Chef Christian Lindner (27 Prozent; +4). Linken-Fraktionschef Dietmar Bartsch erfährt derzeit einen Zuspruch von 19 Prozent, die SPD-Parteivorsitzende Saskia Esken von 15 Prozent (-1 zu September). AfD-Bundessprecher Jörg Meuthen (9 Prozent) landet im ARD-DeutschlandTREND November auf dem letzten Platz. A R D - D E U T S C H L A N D T R E N D N O V E M B E R 2 0 2 0 _____8
Wirtschaftliche Stimmung gegenüber August aufgehellt Zugute kommt der Bundesregierung, dass sich in den vergangenen drei Monaten die wirtschaftli- che Stimmung in der Bevölkerung wieder aufgehellt hat. Nach 38 Prozent im August bezeichnet zu Beginn des neuen Teil-Lockdowns etwa die Hälfte (49 Prozent) die wirtschaftliche Lage in Deutsch- land als gut oder sehr gut. Ebenso viele (49 Prozent) bleiben bei einem kritischen Urteil zur wirt- schaftlichen Situation, nach 61 Prozent vor drei Monaten. Zu einem eher positiven Urteil tendieren momentan die Anhänger von Grünen und CDU, zu einer negativen Bewertung vor allem die Anhä- nger von AfD, aber auch die der FDP. ARD-DeutschlandTREND November 2020 Wirtschaftliche Lage in Deutschland Zeitverlauf 100 90 80 70 60 49 weniger gut / schlecht 50 49 sehr gut / gut 40 30 20 10 0 Jul. 97 Jul. 99 Jul. 01 Jul. 03 Jul. 05 Jul. 07 Jul. 09 Jul. 11 Jul. 13 Jul. 15 Jul. 17 Jul. 19 Mrz. 98 Mrz. 00 Mrz. 02 Mrz. 04 Mrz. 06 Mrz. 08 Mrz. 10 Mrz. 12 Mrz. 14 Mrz. 16 Mrz. 18 Mrz. 20 Nov. 98 Nov. 00 Nov. 02 Nov. 04 Nov. 06 Nov. 08 Nov. 10 Nov. 12 Nov. 14 Nov. 16 Nov. 18 Nov. 20 Wie beurteilen Sie die gegenwärtige wirtschaftliche Lage in Deutschland? Grundgesamtheit: Wahlberechtigte in Deutschland Werte in Prozent Fehlende Werte zu 100 Prozent: Weiß nicht / keine Angabe A R D - D E U T S C H L A N D T R E N D N O V E M B E R 2 0 2 0 _____9
Sonntagsfrage: kaum Veränderungen in der bundespolitischen Stimmung Für die bundespolitische Stimmung bleibt der neue Teil-Lockdown bislang ohne wesentliche Folge- wirkungen. Die CDU/CSU hätte bei einer Bundestagswahl aktuell einen Wähleranteil von 36 Prozent in Aussicht, 1 Punkt mehr als vor einem Monat. Der Koalitionspartner SPD käme unverändert auf 15 Prozent. Leichte Einbußen betreffen Grüne und Linkspartei. Die Grünen verlieren 1 Punkt auf 20 Prozent, die Linke 1 Punkt auf 7 Prozent. Die AfD könnte wie Anfang Oktober mit 10 Prozent rech- nen, die FDP mit 6 Prozent. Alle anderen Parteien kämen zusammen auf 6 Prozent (+1). Union und SPD hätten bei einem solchen Wahlgang weiterhin eine Mehrheit, um ihre Regierungsarbeit in Berlin fortzusetzen. Rechnerisch möglich aber wäre unverändert auch die Bildung einer schwarz- grünen Koalition. ARD-DeutschlandTREND November 2020 Sonntagsfrage zur Bundestagswahl 36 20 15 10 6 7 6 CDU/CSU SPD AfD FDP Linke Grüne Andere +1 ±0 ±0 ±0 -1 -1 +1 Welche Partei würden Sie wählen, wenn am kommenden Sonntag Bundestagswahl wäre? Grundgesamtheit: Wahlberechtigte in Deutschland / Reihenfolge der Parteien entspricht dem Ergebnis der letzten Bundestagswahl Werte in Prozent / Veränderungen in Prozentpunkten zum ARD-DeutschlandTREND vom 01. Oktober 2020 Die Sonntagsfrage zur Bundestagswahl misst aktuelle Wahlneigungen und nicht tatsächliches Wahlverhalten. Sie ermittelt einen Zwischenstand im Meinungsbildungsprozess der Wahlbevölke- rung, der erst am Wahlsonntag abgeschlossen ist. Rückschlüsse auf den Wahlausgang sind damit nur bedingt möglich. Viele Wähler legen sich kurzfristig vor einer Wahl fest. Eine große Bedeutung hat zudem der Wahlkampf mit der gezielten Ansprache von unentschlossenen und taktischen Wäh- lern. A R D - D E U T S C H L A N D T R E N D N O V E M B E R 2 0 2 0 _____10
ARD–DeutschlandTREND November 2020 Studie zur politischen Stimmung im Auftrag der ARD-Tagesthemen und der Tageszeitung DIE WELT Studieninformation ____________________________________________________________________________ Grundgesamtheit Wahlberechtigte in Deutschland Stichprobe Repräsentative Zufallsauswahl/Dual-Frame (Relation Festnetz-/Mobilfunknummern 60:40) WDR-Autorin Ellen Ehni 0221 220-1800 WDR-Redakteur Claudia Müller 0221 220-1800 Wissenschaftliche Betreuung / Durchführung infratest dimap Roberto Heinrich 030 533 22 - 0 Erhebungsverfahren Telefoninterviews (CATI) Fallzahl 1.004 Befragte Sonntagsfrage: 1.504 Befragte Gewichtung nach soziodemographischen Merkmalen Sonntagsfrage mit separater Gewichtung Erhebungszeitraum 09. bis 10. November 2020 Sonntagsfrage: 09. bis 11. November 2020 Schwankungsbreite 1.000 Befragte: 1,4* bis 3,1** Prozentpunkte * bei einem Anteilswert von 5 Prozent ** bei einem Anteilswert von 50 Prozent Durchführendes Institut: Infratest dimap Ihre Ansprechpartner: Dr. Nico A. Siegel 030 53322-0 Reinhard Schlinkert 0228 32969-3 A R D - D E U T S C H L A N D T R E N D N O V E M B E R 2 0 2 0 _____11
Sie können auch lesen