Digitalisierung und Wissen - Bildungsgerechtigkeit in einer digitalisierten Welt

Die Seite wird erstellt Merle Wilhelm
 
WEITER LESEN
Digitalisierung und Wissen - Bildungsgerechtigkeit in einer digitalisierten Welt
Platzhalter für Bild, Bild auf Titelfolie hinter das Logo einsetzen

Digitalisierung und Wissen –
Bildungsgerechtigkeit in einer digitalisierten Welt
Vortrag im Rahmen der 7. Herbstakademie 2021 „Kommune. Bildung.
Wissen.“ der Transferagentur Kommunales Bildungsmanagement NRW
Prof. Dr. Julia Gerick
                                                         10. November 2021 (digital)
Digitalisierung und Wissen - Bildungsgerechtigkeit in einer digitalisierten Welt
Fahrplan

1. Dimensionen digitaler Spaltung und empirische Befunde

2. Digitale Medien und fachliches Lernen im Fokus von
  Bildungsbenachteiligung

3. Das Konzept der Digital Equity

             10.11.2021 | Prof. Dr. Julia Gerick | Digitalisierung und Bildungsbenachteiligung| Seite 2
Digitalisierung und Wissen - Bildungsgerechtigkeit in einer digitalisierten Welt
Bereiche des Lehrens und Lernens mit digitalen Medien

     Vermittlung von Fertigkeiten                                         Nutzung digitaler Medien
      im Umgang mit digitalen                                              zur Verbesserung des
               Medien                                                       fachlichen Lernens
         ‚Learn to use ICT‘                                                  ‚Use ICT to learn‘

           Förderung des                                                   Entwicklung und
     Medienkompetenzerwerbs                                             Umsetzung neuer Formen
     bzw. des Erwerbs ‚digitaler‘                                        des Unterrichtens mit
           Kompetenzen                                                     digitalen Medien

                                                                                                        u.a. Eickelmann & Gerick (2018)

   Lernen über digitale Medien                                                      Lernen mit digitalen Medien

           10.11.2021 | Prof. Dr. Julia Gerick | Digitalisierung und Bildungsbenachteiligung| Seite 3
Digitalisierung und Wissen - Bildungsgerechtigkeit in einer digitalisierten Welt
Modell zur digitalisierungsbezogenen Schulentwicklung und
Schulqualität

         10.11.2021 | Prof. Dr. Julia Gerick | Digitalisierung und Bildungsbenachteiligung| Seite 4
                                                                                                      Eickelmann & Drossel (2020)
Digitalisierung und Wissen - Bildungsgerechtigkeit in einer digitalisierten Welt
Dimensionen digitaler Spaltung und empirische Befunde

      10.11.2021 | Prof. Dr. Julia Gerick | Digitalisierung und Bildungsbenachteiligung| Seite 5
Dimensionen digitaler Spaltung

1. Materieller und physischer Zugang: Damit sind der Besitz von und die
    Zugangsmöglichkeiten zu digitalen Geräten (wie beispielsweise Desktop-Computer,
    Laptops, Tablets, Smartphones), aber auch Software sowie die Verfügbarkeit einer
    Internetverbindung gemeint.

                                                                       Senkbeil, Drossel, Eickelmann & Vennemann, 2019

              10.11.2021 | Prof. Dr. Julia Gerick | Digitalisierung und Bildungsbenachteiligung| Seite 6
1. Materieller und physischer Zugang
                                                                                 Optimaler Zugang
                                                                         Hohes                       Niedriges
                                                                       kulturelles                   kulturelles
                                                                                                                                                              D
                    Teilnehmer                                          Kapital                       Kapital                           Differenz                         Differenz
                                                                         %            (SE)              %               (SE)                   Δ%                          M1–M2
                    Uruguay                                           60.1           (3.5)           39.4               (1.4)                20.6             ▲
                    Republik Korea                                    55.9           (1.3)           36.4               (1.8)                19.5             ▲
    2
                    Kasachstan                                        58.1           (3.3)           40.4               (1.7)                17.8             ▲
1           5
                    Italien                                           72.5           (1.6)           59.4               (1.3)                13.1             ▲
                    Chile                                             58.7           (3.3)           48.0               (2.0)                10.6             ■
                    Internat. Mittelwert                              63.5           (0.6)           53.3               (0.4)                10.3             ▲
                    Luxemburg                                         79.7           (0.9)           71.3               (1.1)                 8.3             ■
    2
                    Portugal                                          84.3           (1.2)           76.1               (1.1)                 8.2             ■
                    VG EU                                             66.6           (0.5)           60.3               (0.4)                 6.3             ■
                                                                                                                                                                               Keine signifikanten
                    Finnland                                          83.0           (1.4)           77.5               (1.2)                 5.5             ■                herkunftsbedingten
                    Frankreich                                        78.3           (1.7)           73.2               (1.3)                 5.1             ■
                    Deutschland                                       68.3           (1.5)           64.2               (1.5)                 4.0             –
                                                                                                                                                                               Unterschiede im Zugang
                    Moskau                                            80.8           (1.2)           78.2               (1.3)                 2.6             ■                zu digitalen Medien in
                    Nordrhein-Westfalen                               65.9           (1.8)           64.5               (1.8)                 1.4             ■
    2           9
                    Dänemark                                           -               -              -                   -                     -             –
                                                                                                                                                                               Deutschland (2018).
        4       9
                    USA               -10                        -5
                                                                       -0          5   -10            -                   -                     -             –
        ▲ Mittelwertdifferenz betragsmäßig signifikant größer als in Deutschland (p
Dimensionen digitaler Spaltung

1. Materieller und physischer Zugang: Damit sind der Besitz von und die
    Zugangsmöglichkeiten zu digitalen Geräten (wie beispielsweise Desktop-Computer,
    Laptops, Tablets, Smartphones), aber auch Software sowie die Verfügbarkeit einer
    Internetverbindung gemeint.
2. Motivation: Hierunter fallen Einstellungen und Werthaltungen gegenüber digitalen Medien
    sowie Motive zur deren Nutzung, etwa zur Unterhaltung, zur Informationssuche, zum
    Lernen/Arbeiten oder zum sozialen Austausch.

                                                                       Senkbeil, Drossel, Eickelmann & Vennemann, 2019

              10.11.2021 | Prof. Dr. Julia Gerick | Digitalisierung und Bildungsbenachteiligung| Seite 8
Keine signifikanten herkunftsbedingten
2. Motivation                                                 Unterschiede in Bezug auf
                                                              digitalisierungsbezogene Berufswahlneigungen
                                                              in Deutschland (2018).

                Hohes kulturelles Kapital                                                      Niedriges kulturelles Kapital

                1) Zu lernen, wie                      2) Ich hoffe, einen                     1) Zu lernen, wie    2) Ich hoffe, einen
                man IT-                                Arbeitsplatz zu                         man IT-              Arbeitsplatz zu
                Anwendungen                            finden, der die                         Anwendungen          finden, der die
                nutzt, wird mir                        Arbeit mit                              nutzt, wird mir      Arbeit mit
                helfen, die Arbeit                     fortschrittlichen                       helfen, die Arbeit   fortschrittlichen
                auszuüben, die                         Technologien                            auszuüben, die       Technologien
                mich interessiert.                     beinhaltet.                             mich interessiert.   beinhaltet.

Deutschland     50,5 %                                 57,1 %                                  48,3 %               54,3 %

International   67,6 %                                 49,4 %                                  68,2 %               52,3 %

Abb.: Digitalisierungsbezogene Berufswahlneigungen von Schülerinnen und Schülern nach
kulturellem Kapital in ICILS 2018 in Deutschland im internationalen Vergleich (Angaben der
Schülerinnen und Schüler in Prozent, zusammengefasste Kategorie Zustimmung)

                10.11.2021 | Prof. Dr. Julia Gerick | Digitalisierung und Bildungsbenachteiligung| Seite 9

                                                         Senkbeil, Drossel, Eickelmann & Vennemann, 2019, S.322
Dimensionen digitaler Spaltung

1. Materieller und physischer Zugang: Damit sind der Besitz von und die
    Zugangsmöglichkeiten zu digitalen Geräten (wie beispielsweise Desktop-Computer,
    Laptops, Tablets, Smartphones), aber auch Software sowie die Verfügbarkeit einer
    Internetverbindung gemeint.
2. Motivation: Hierunter fallen Einstellungen und Werthaltungen gegenüber digitalen Medien
    sowie Motive zur deren Nutzung, etwa zur Unterhaltung, zur Informationssuche, zum
    Lernen/Arbeiten oder zum sozialen Austausch.
3. Nutzung: Dieser Aspekt zielt auf Häufigkeit und Dauer der Nutzung digitaler Medien sowie
    auf die Vielfalt der Anwendungen (z. B. Office-Programme, Internetbrowser, E-Mail-
    Programme, Chats und Foren).

                                                                        Senkbeil, Drossel, Eickelmann & Vennemann, 2019

               10.11.2021 | Prof. Dr. Julia Gerick | Digitalisierung und Bildungsbenachteiligung| Seite 10
Herkunftsbedingte Unterschiede zugunsten der
3. Nutzung                                                     Schüler*innen mit hohem kulturellem Kapital
                                                               bei der Nutzung außerhalb der Schule für
                                                               andere Zwecke (2018).

                Hohes kulturelles Kapital                                                        Niedriges kulturelles Kapital

                In der Schule                   Außerhalb               Außerhalb                In der Schule     Außerhalb     Außerhalb
                für                             der                     der                      für               der           der
                schulbezogene                   Schule für              Schule für               schulbezogene     Schule für    Schule für
                Zwecke                          schul-                  andere                   Zwecke            schul-        andere
                                                bezogene                Zwecke                                     bezogene      Zwecke
                                                Zwecke                                                             Zwecke

Deutschland     21,9 %                          43,6 %                  95,5 %                   23,4 %            40,5 %        89, 2 %

International   46,3 %                          56,1 %                  87,9 %                   43,1 %            48,6 %        80,2 %

Abb. Häufigkeit der Nutzung digitaler Medien für schulbezogene und andere Zwecke in und
außerhalb der Schule nach kulturellem Kapital in ICILS 2018 in Deutschland im
internationalen Vergleich (Angaben der Schülerinnen und Schüler, zusammengefasste
Kategorie Mindestens einmal in der Woche)

                 10.11.2021 | Prof. Dr. Julia Gerick | Digitalisierung und Bildungsbenachteiligung| Seite 11

                                                          Senkbeil, Drossel, Eickelmann & Vennemann, 2019, S.318
Dimensionen digitaler Spaltung

1. Materieller und physischer Zugang: Damit sind der Besitz von und die
    Zugangsmöglichkeiten zu digitalen Geräten (wie beispielsweise Desktop-Computer,
    Laptops, Tablets, Smartphones), aber auch Software sowie die Verfügbarkeit einer
    Internetverbindung gemeint.
2. Motivation: Hierunter fallen Einstellungen und Werthaltungen gegenüber digitalen Medien
    sowie Motive zur deren Nutzung, etwa zur Unterhaltung, zur Informationssuche, zum
    Lernen/Arbeiten oder zum sozialen Austausch.
3. Nutzung: Dieser Aspekt zielt auf Häufigkeit und Dauer der Nutzung digitaler Medien sowie
    auf die Vielfalt der Anwendungen (z. B. Office-Programme, Internetbrowser, E-Mail-
    Programme, Chats und Foren).
4. Digitale Kompetenzen: Damit gemeint ist ein kompetenter Umgang mit digitalen Medien,
    wie er beispielsweise im Rahmen der Studie ICILS 2018 mit den computer- und
    informationsbezogenen Kompetenzen gemessen wurde.

                                                                        Senkbeil, Drossel, Eickelmann & Vennemann, 2019

               10.11.2021 | Prof. Dr. Julia Gerick | Digitalisierung und Bildungsbenachteiligung| Seite 12
Leistungsdifferenzen in den computer- und informationsbezogenen
                Kompetenzen nach sozialer Herkunft (hier: kulturelles Kapital der
                Familie)

                                                 Hohes                   Niedriges       Leistungs-
                    Teilnehmer C
                                           kulturelles Kapital       kulturelles Kapital differenzD               Leistungsdifferenz
                                            %     M1      (SE)         %      M2     (SE)    M1–M2 (SE)                    M1–M2
                    Uruguay                13.6   510     (7.7)       86.4    443    (4.0)      67    (7.5)   ▲
    2
                    Kasachstan             13.9   446     (7.5)       86.1    387    (5.4)      59    (6.8)   ■
                    Luxemburg              47.0   512     (1.5)       53.0    457    (1.4)      55    (2.2)   ■
                    Deutschland            47.8   547     (3.6)       52.2    498    (4.1)      49    (5.2)   –                               In Deutschland erneut
                    Frankreich
                    Nordrhein-Westfalen
                                           30.8
                                           42.5
                                                  534
                                                  548
                                                          (2.8)
                                                          (2.9)
                                                                      69.2
                                                                      57.5
                                                                              485
                                                                              499
                                                                                     (2.6)
                                                                                     (3.2)
                                                                                                49
                                                                                                49
                                                                                                      (3.5)
                                                                                                      (4.2)
                                                                                                              ■
                                                                                                              ■
                                                                                                                                            erhebliche sozialbedingte
        4
                    USA                    32.4   551     (2.5)       67.6    505    (2.0)      46    (2.8)   ■                                Bildungsdisparitäten
                    Internat. Mittelwert   34.5   527     (1.5)       65.5    483    (1.2)      45    (1.6)   ■
                    VG EU                  39.3   534     (1.1)       60.7    494    (1.1)      40    (1.4)   ■                                    festzustellen
                    Chile                  13.2   512     (6.5)       86.8    471    (3.8)      40    (6.9)   ■
1           5
                    Italien                37.2   486     (3.4)       62.8    448    (3.2)      38    (4.0)   ■
                    Finnland               39.4   554     (3.0)       60.6    518    (3.5)      36    (3.5)   ▼                                49 Leistungspunkte
                    Republik Korea         66.8   554     (3.5)       33.2    519    (4.6)      35    (5.4)   ■
    2
                    Portugal               33.9   537     (3.3)       66.1    507    (2.9)      30    (3.7)   ▼                               Differenz für Indikator
    2
                    Dänemark
                    Moskau
                                           39.1
                                           47.1
                                                  570
                                                  560
                                                          (2.5)
                                                          (2.9)
                                                                      60.9
                                                                      52.9
                                                                              543
                                                                              540
                                                                                     (2.5)
                                                                                     (2.7)
                                                                                                26
                                                                                                21
                                                                                                      (3.3)
                                                                                                      (3.6)
                                                                                                              ▼
                                                                                                              ▼
                                                                                                                                                kulturelles Kapital
                    Vergleich ICILS 2013A,C
                    Chile                16.6     520     (5.3)       83.4    481    (3.1)      39    (5.2)   ■
                6
                    Dänemark             40.1     563     (3.6)       59.9    531    (3.0)      33    (3.6)   ■
                    Deutschland          48.4     550     (2.7)       51.6    505    (2.7)      45    (3.8)   ■
                    Republik Korea       66.1     547     (2.7)       33.9    515    (3.8)      32    (3.7)   ■
                                                                                                                  0   25    50     75 100

                                                                                                                            Senkbeil, Drossel, Eickelmann & Vennemann, 2019, S.312
                                            10.11.2021 | Prof. Dr. Julia Gerick | Digitalisierung und Bildungsbenachteiligung| Seite 13
Prozentuale Verteilung der Schüler*innen auf die Kompetenzstufen
der computer- und informationsbezogenen Kompetenzen nach
kulturellem Kapital in ICILS 2018 und ICILS 2013 in Deutschland

                                                                                                                     Anteil (%) der Schülerinnen und
                                                                                                                      Schüler, der mindestens diese
                                                                                                                        Kompetenzstufe erreicht
                                                                                                                       II     III      IV        V
                C
 ICILS 2018                                                                                                          %        %        %        %
 Hohes kulturelles Kapital                           13.9             44.9                     32.7                 95.1     81.2     36.3      3.5
 Niedriges kulturelles Kapital                 12.8           30.3                  41.1               14.9         87.2     56.9     15.7      0.8

 ICILS 2013C
 Hohes kulturelles Kapital                       13.4                46.5                      34.3                 96.8     83.4     36.9      2.6
 Niedriges kulturelles Kapital                 9.8          28.5                   45.1                16.0         90.2     61.6     16.5      0.6
                                           0                 25              50             75                100
2018                                                                              2013
       % der Schülerinnen und Schüler, die genau Kompetenzstufe I erreichen
                                                                                                                              Mehr als zwei Fünftel der
       % der Schülerinnen und Schüler, die genau Kompetenzstufe II erreichen
                                                                                                                             Schüler*innen aus Familien
       % der Schülerinnen und Schüler, die genau Kompetenzstufe III erreichen

       % der Schülerinnen und Schüler, die genau Kompetenzstufe IV erreichen
                                                                                                                              mit niedrigem kulturellen
       % der Schülerinnen und Schüler, die genau Kompetenzstufe V erreichen
                                                                                                                              Kapital erreichen lediglich
                                                                                                                               Kompetenzen auf den
                                                                                                                                   unteren beiden
                                                                                                                                 Kompetenzstufen.

                                                                                                               Senkbeil, Drossel, Eickelmann & Vennemann, 2019, S.314
                               10.11.2021 | Prof. Dr. Julia Gerick | Digitalisierung und Bildungsbenachteiligung| Seite 14
Zwischenfazit

     „Aus den Befunden von ICILS 2018 lassen sich damit im Hinblick auf die
technische Ausstattung, auf digitalisierungsbezogene Einstellungen sowie auf die
    Nutzungshäufigkeit digitaler Medien kaum bzw. keine herkunftsbedingten
    Disparitäten feststellen. Umso frappierender sind die herkunftsbezogenen
    Unterschiede allerdings ausgerechnet in Bezug auf jene computer- und
 informationsbezogenen Kompetenzen, die für eine erfolgreiche Teilhabe an
              einer digitalisierten Welt von hoher Bedeutung sind.“
                                                                                                           Gerick (2021)

                                                  third-level digital divide
       Ungleichheiten in den ‚Erträgen‘ aus der Internetnutzung, die innerhalb von
 Personengruppen mit sehr ähnlichem Nutzungsverhalten und vergleichbarem Zugang zu
                   digitalen Technologien und dem Internet auftreten.

     Enorme Relevanz der systematischen Förderung ‚digitaler‘ Kompetenzen

             10.11.2021 | Prof. Dr. Julia Gerick | Digitalisierung und Bildungsbenachteiligung| Seite 15
KMK-Strategie 2016 „Bildung in der digitalen Welt“

Kompetenzrahmen „Bildung in der digitalen Welt“ (KMK, 2016)

Sechs Bereiche
 1. Suchen, Verarbeiten und Aufbewahren
 2. Kommunizieren und Kooperieren
                                   Beispiel
 3. Produzieren und Präsentieren
 4. Schützen und sicher Agieren
 5. Problemlösen und Handeln
 6. Analysieren und Reflektieren

Verfügbar unter:
https://www.kmk.org/fileadmin/Dateien/veroeffentlichung
en_beschluesse/2018/Strategie_Bildung_in_der_digital
en_Welt_idF._vom_07.12.2017.pdf

                    10.11.2021 | Prof. Dr. Julia Gerick | Digitalisierung und Bildungsbenachteiligung| Seite 16
Medienkompetenzrahmen NRW

          10.11.2021 | Prof. Dr. Julia Gerick | Digitalisierung und Bildungsbenachteiligung| Seite 17

         https://medienkompetenzrahmen.nrw/medienkompetenzrahmen-nrw/
2. Lernen mit digitalen Medien mit Fokus auf
Bildungsbenachteiligung

        10.11.2021 | Prof. Dr. Julia Gerick | Digitalisierung und Bildungsbenachteiligung| Seite 18
Digitale Medien und fachliches Lernen
                                                                                                           Schaumburg, 2018, S. 39

Meta-Analysen zeigen: „Das lernförderliche Potenzial digitaler Medien wird im
Rahmen konstruktivistischer Unterrichtsmethoden eher ausgeschöpft als im
Rahmen eines lehrerzentrierten Unterrichts.“
 didaktische Einbindung digitaler Medien in den Unterricht ist entscheidend für
  Lerneffektivität
 mit schüler*innenorientierten, problemorientierten und offenen
  Unterrichtsformen können lernförderliche Potenziale digitaler Medien besser
  erschlossen werden

             10.11.2021 | Prof. Dr. Julia Gerick | Digitalisierung und Bildungsbenachteiligung| Seite 19
Digitale Medien und fachliches Lernen
                                                                                                              Schaumburg, 2018, S. 39

Meta-Analysen zeigen: „Das lernförderliche Potenzial digitaler Medien wird im
Rahmen konstruktivistischer Unterrichtsmethoden eher ausgeschöpft als im
Rahmen eines lehrerzentrierten Unterrichts.“
 didaktische Einbindung digitaler Medien in den Unterricht ist entscheidend für
  Lerneffektivität
 mit schüler*innenorientierten, problemorientierten und offenen
  Unterrichtsformen können lernförderliche Potenziale digitaler Medien besser
  erschlossen werden

Voraussetzungsreich!
• Setzt Lernstrategien und Selbststeuerungsmaßnahmen (kognitiver,
  metakognitiver, volitionaler oder verhaltensmäßiger Art) voraus, um den
  Lernprozesses selbst zu steuern und zu überwachen (u.a. Hasselhorn, & Gold,
   2006; Killus, 2008)

                10.11.2021 | Prof. Dr. Julia Gerick | Digitalisierung und Bildungsbenachteiligung| Seite 20
Digitale Medien und fachliches Lernen
                                                                                                           Schaumburg, 2018, S. 39

Meta-Analysen zeigen: „Das lernförderliche Potenzial digitaler Medien wird im
Rahmen konstruktivistischer Unterrichtsmethoden eher ausgeschöpft als im
Rahmen eines lehrerzentrierten Unterrichts.“
 mit schüler*innenorientierten, problemorientierten und offenen
  Unterrichtsformen können lernförderliche Potenziale digitaler Medien besser
  erschlossen werden
 didaktische Einbindung digitaler Medien in den Unterricht ist entscheidend für
  Lerneffektivität

„Auf die Lehrkraft kommt es an – der Einsatz digitaler Medien im Rahmen
   konstruktivistischer Unterrichtsmethoden muss sorgfältig vorbereitet, begleitet
   und ausgewertet werden, um das lernförderliche Potenzial auszureizen.“
   (Schaumburg, 2018, S. 39)

             10.11.2021 | Prof. Dr. Julia Gerick | Digitalisierung und Bildungsbenachteiligung| Seite 21
Hohe Ansprüche an Lehrpersonenprofessionalisierung

Orientierungsrahmen für die Lehrerausbildung
und Lehrerfortbildung in NRW

Dimension ‚Lernen und Leisten fördern‘
Aspekt: Bildungschancen

„Die besondere Relevanz von Medienkompetenz
für Bildungsprozesse und das lebenslange Lernen
erkennen, reflektieren und für Schule und
Unterricht im Hinblick auf bestmögliche
Bildungschancen für alle Schülerinnen und Schüler
verantwortungsvoll gestalten.“

MSB, 2020
https://www.medienberatung.schulministerium.nrw.de/_Medienberatung-
NRW/Publikationen/Lehrkraefte_Digitalisierte_Welt_2020.pdf

                   10.11.2021 | Prof. Dr. Julia Gerick | Digitalisierung und Bildungsbenachteiligung| Seite 22
Zwischenfazit

Der Einsatz digitaler Medien ist nicht per se lernförderlich.

Es kommt auf die didaktische Einbettung an.
In konstruktivistischen Settings, in schüler*innenorientierten, problemorientierten
    und offenen Unterrichtsformen liegen besondere Potenziale.

Aber: Voraussetzungsreich für Schüler*innen und Lehrpersonen!

    Besondere Relevanz der systematischen Förderung von Lernstrategien
    und Kompetenzen zum selbstgesteuerten Lernen, damit alle
    Schüler*innen diese Potenziale ausschöpfen können (u.a. Fischer et al., 2020)

              10.11.2021 | Prof. Dr. Julia Gerick | Digitalisierung und Bildungsbenachteiligung| Seite 23
3. Das Konzept der Digital Equity

        10.11.2021 | Prof. Dr. Julia Gerick | Digitalisierung und Bildungsbenachteiligung| Seite 24
Digital Equity

1. Zugang zu Hardware, Software und                                                                         IT-Infrastruktur
   Internetanbindung

2. Zugang zu sinnvollen, qualitativ hochwertigen und                                                         Digitale Lehr-
   kulturell relevanten Inhalten                                                                            Lernmaterialien

3. Zugang zur Erstellung, Verbreitung und zum                                                             Digitale Plattformen
   Austausch digitaler Inhalte

4. Zugang zu Lehrkräften, die wissen, wie man mit
                                                                                                          Professionalisierung
   digitalen Werkzeugen und Ressourcen umgeht.

5. Zugang zu hochwertiger Forschung über die
   Anwendung digitaler Technologien zur                                                                        Transfer
   Verbesserung des Lernens
            10.11.2021 | Prof. Dr. Julia Gerick | Digitalisierung und Bildungsbenachteiligung| Seite 25

            Gerick & Schwippert, 2019 in Anlehnung an Resta et al., 2018
Zum Weiterlesen

Eickelmann, B. & Gerick, J. (2020). Lernen mit digitalen Medien. Zielsetzungen in Zeiten von
    Corona und unter besonderer Berücksichtigung von sozialen Ungleichheiten. In
    Fickermann, D. & Edelstein, B. (Hrsg.), "Langsam vermisse ich die Schule...". Schule
    während und nach der Corona Pandemie. DDS – Die Deutsche Schule, 16. Beiheft, 153–
    162. Verfügbar unter:
    https://www.waxmann.com/?eID=texte&pdf=4231OpenAccess09.pdf&typ=zusatztext
Gerick, J. (2021). Bildungsgerechtigkeit in einer digitalisierten Welt - Herkunftsbedingte
    Unterschiede und Perspektiven für Schule und Unterricht. Beitrag im Rahmen des
    Dossiers „Digitale Schule: Lektionen aus der Pandemie“. Berlin: Heinrich Böll Stiftung.
    Verfügbar unter: https://www.boell.de/de/2021/04/15/bildungsgerechtigkeit-in-einer-
    digitalisierten-welt

               10.11.2021 | Prof. Dr. Julia Gerick | Digitalisierung und Bildungsbenachteiligung| Seite 26
Zentrale Literatur
Eickelmann, B., Bos, W., Gerick, J., Goldhammer, F., Schaumburg, H., Schwippert, K., Senkbeil, M. & Vahrenhold, J.
     (Hrsg.) (2019). ICILS 2018 #Deutschland – Computer- und informationsbezogene Kompetenzen von Schülerinnen und
     Schülern im zweiten internationalen Vergleich und Kompetenzen im Bereich Computational Thinking. Münster:
     Waxmann. Verfügbar unter: https://kw.uni-
     paderborn.de/fileadmin/fakultaet/Institute/erziehungswissenschaft/Schulpaedagogik/ICILS_2018__Deutschland_Bericht
     sband.pdf
Eickelmann, B. & Drossel, K. (2020). Digitalisierung im deutschen Bildungssystem im Kontext des Schulreformdiskurses. In
     N. Berkemeyer, W. Bos & B. Hermstein (Hrsg.), Schulreform – Zugänge, Gegenstände, Trends (S. 445–458). Beltz
     Verlag: Weinheim.
Eickelmann, B. & Gerick, J. (2018). Herausforderungen und Zielsetzungen im Kontext der Digitalisierung von Schule und
     Unterricht. Teil 1: Vier Bereiche des Lernens mit digitalen Medien. SchulVerwaltung NRW, 29 (2), 47–50.
Gerick, J. & Schwippert, K. (2019). Potenziale digitaler Medien für die Reduzierung von Bildungsbenachteiligungen in der
     Grundschule – Theoretische Bezüge, empirische Befunde und zukünftige Forschungsperspektiven. In E. Inckemann, T.
     Trautmann & R. Sigel (Hrsg.), Chancengerechtigkeit durch Schul- und Unterrichtsentwicklung an Grundschulen –
     Konzeptionelles, Konkretes und Anschauliches (S.195-212). Klinkhardt.
Fischer, C. Fischer-Ontrup, C., & Schuster, C. (2020). Individuelle Förderung und selbstreguliertes Lernen Bedingungen und
     Optionen für das Lehren und Lernen in Präsenz und auf Distanz. Die Deutsche Schule, Beiheft 16, 136-152.
Schaumburg, H. (2018). Empirische Befunde zur Wirksamkeit unterschiedlicher Konzepte des digital unterstützten Lernens.
     In: N. McElvany, F. Schwabe, W. Bos, H. G. Holtappels (Hrsg.), Digitalisierung in der schulischen Bildung - Chancen
     und Herausforderungen (S. 27-40). Münster: Waxmann.
Senkbeil, M., Drossel, K., Eickelmann, B. & Vennemann, M. (2019). Soziale Herkunft und computer- und
     informationsbezogene Kompetenzen von Schülerinnen und Schülern im zweiten internationalen Vergleich. In B.
     Eickelmann, W. Bos, J. Gerick, F. Goldhammer, H. Schaumburg, K. Schwippert, M. Senkbeil & J. Vahrenhold (Hrsg.),
     ICILS 2018 #Deutschland – Computer- und informationsbezogene Kompetenzen von Schülerinnen und Schülern im
     zweiten internationalen Vergleich und Kompetenzen im Bereich Computational Thinking (S. 301–333). Münster:
     Waxmann.

                    10.11.2021 | Prof. Dr. Julia Gerick | Digitalisierung und Bildungsbenachteiligung| Seite 27
Platzhalter für Bild, Bild auf Titelfolie hinter das Logo einsetzen

Vielen Dank für Ihr Interesse!
Prof. Dr. Julia Gerick
Kontakt: j.gerick@tu-braunschweig.de
Sie können auch lesen