Doppelausgabe 2020 MORO Lebendige Regionen - Aktive Regionalentwicklung als Zukunftsaufgabe - IAT

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Doppelausgabe 2020 MORO Lebendige Regionen - Aktive Regionalentwicklung als Zukunftsaufgabe - IAT
MORO Lebendige Regionen
Aktive Regionalentwicklung als Zukunftsaufgabe

Doppelausgabe 2020

Liebe Leserinnen und Leser,

die Corona-Pandemie hat alle Menschen vor                                  In unserem diesjährigen Infobrief erfahren Sie
Herausforderungen gestellt – so auch unsere                                Aktuelles aus dem Forschungsfeld. Lesen Sie
Modellvorhaben. Unsere Projektteams muss-                                  in unserer Rubrik „Informationen aus dem
ten sich gänzlich neuen Bedingungen stellen                                MORO Lebendige Regionen“ diesmal die Be-
und an vielen Stellen, oftmals kurzfristig, den                            richte über unsere Projektwerkstätten, von de-
mit der Pandemie verbundenen Restriktionen                                 nen eine aufgrund der Corona-Pandemie on-
mit neuen Lösungen begegnen. Auch wir von                                  line durchgeführt wurde. Daneben finden Sie
der Forschungsassistenz mussten Prioritäten                                einen Überblick, wie die Modellvorhaben auf
verschieben und uns auf die neue Situation                                 die Herausforderungen reagiert haben, und zu
einstellen. Dies hat auch zur Folge, dass der                              welchen Ergebnissen die ersten Modellvorha-
Infobrief in diesem Jahr nicht wie gewohnt                                 ben gekommen sind, die Mitte des Jahres die
zwei Mal, sondern als Doppelausgabe er-                                    2. Phase und damit das MORO Lebendige Re-
scheint.                                                                   gionen insgesamt abgeschlossen haben. Dar-
                                                                           über hinaus haben wir noch viele weitere inte-
                                                                           ressante Neuigkeiten aus unseren laufenden
                                                                           Modellvorhaben für Sie zusammengestellt.

Inhalt
Inhalt .................................................................................................................................... 1
Informationen aus dem MORO Lebendige Regionen .......................................................... 2
Neuigkeiten aus den Regionen ............................................................................................ 8
Impressum ......................................................................................................................... 12

Infobrief Nr. 8/2020                                                                                                                 -1-
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MORO Lebendige Regionen
Aktive Regionalentwicklung als Zukunftsaufgabe

Informationen aus dem MORO Lebendige Regionen

Teilnehmende der siebten Projektwerkstatt in Bonn im November 2019

Projektwerkstatt Bonn                                 vom Institut für Landes- und Stadtentwick-
                                                      lungsforschung in das Thema Folgekosten
Die siebte Projektwerkstatt des MORO-For-
                                                      kommunaler Projekte ein. Es folgten die soge-
schungsfeldes „Lebendige Regionen – aktive
                                                      nannten „Experten-Pitches“, in denen die Mo-
Regionalentwicklung als Zukunftsaufgabe“
                                                      dellregionen ihre Ausarbeitungen zu den Fol-
fand auf Einladung des Bundesinstituts für
                                                      gekosten pointiert präsentierten und mit den
Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) am
                                                      Expertinnen und Experten reflektierten.
20. und 21. November 2019 in Bonn statt. Am
ersten Tag standen die Folgekosten der zent-          Als neue Methode wurde der „Experten-Pitch
ralen Umsetzungsprojekte der Modellregionen           Folgekosten“ im Rahmen der Projektwerkstatt
im Fokus. Nach der Begrüßung durch Dr. Pe-            erstmalig erprobt. Darin ist der Ansatz des Pit-
ter Jakubowski vom BBSR führte Paul Goede             chens von Unternehmensgründungsideen vor

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Investoren mit Elementen eines „wissen-             Methoden zur Ansprache von Mandatsträ-
schaftlichen Speeddatings“ kombiniert. Jede         gern) ansprechend und modellregionsüber-
Modellregion war aufgefordert, kurz Stellung        greifend präsentiert werden sollen.
zu den Folgekosten ihres zentralen Umset-
zungsprojektes zu nehmen und zu diskutieren,        Neue MORO-Informationen erschienen
warum das Projekt (trotz der Kosten) realisiert
                                                    Anfang Juni ist die nunmehr dritte Ausgabe
werden soll. Ziel war es, den Modellregionen
                                                    der MORO-Informationen zum MORO-For-
zu helfen, die Folgekosten ihres Projektes zu
                                                    schungsfeld „Lebendige Regionen“ erschie-
beurteilen und Argumente für die Umsetzung
                                                    nen. Diese beinhaltet eine Übersicht über alle
zu entwickeln beziehungsweise zu festigen.
                                                    Projekte, die von den Modellvorhaben in der 2.
Die Modellregionen präsentierten und disku-
                                                    Phase umgesetzt werden. Darüber hinaus
tierten ihre Überlegungen zu den Folgekosten
                                                    enthalten die MORO-Informationen erste Zwi-
vor insgesamt vier Expertengruppen (beste-
                                                    schenergebnisse der Forschungsassistenz zu
hend aus BBSR/Bundesministerium des In-
                                                    übergreifenden Forschungsfragen, wie zum
nern, für Bau und Heimat, Forschungsassis-
                                                    Beispiel zur integrierten Entwicklung oder zu
tenz,     finanzwissenschaftliche     Begleitfor-
                                                    innovativen Instrumenten und Methoden und
schung und externe Experten). Für jeden Pitch
                                                    der    finanzwissenschaftlichen     Begleitfor-
standen nur acht Minuten zur Verfügung, was
                                                    schung.
dazu anregte, die Argumente auf den Punkt zu
präsentieren. Insgesamt stieß der Pitch auf         Die aktuelle digitale Ausgabe der MORO-In-
positive Resonanz der Modellregionen, die           formationen finden Sie hier.
sichtlich Spaß an der neuen Methode hatten
und sich in kurzer Zeit intensiv mit dem Thema      Die erste Online-Projektwerkstatt
Folgekosten auseinandersetzten.
                                                    Die achte Projektwerkstatt fand anlassbezo-
Inhaltlich stand am zweiten Tag die digitale        gen online statt. Ursprünglich im Mai in der
Präsentation der MORO-Ergebnisse auf dem            Modellregion Spreewald geplant musste sie
Programm. Auf Wunsch der Teilnehmenden              aufgrund der Corona-Pandemie kurzfristig ab-
wurden Ideen und Inhalte für drei (von den Mo-      gesagt werden. Alternativ wurde den Projekt-
dellregionen favorisierte) Präsentationsfor-        teams eine Videokonferenz angeboten, die
mate gesammelt. Hierzu wurde im World-              von allen Mitgliedern des MORO Lebendige
Café-Format an drei Tischen diskutiert, so          Regionen angenommen wurde. Insgesamt
dass alle Teilnehmenden der Projektwerkstatt        nahmen 25 Personen an der mehrstündigen
ihre Ideen und Anregungen zu den Präsenta-          Online-Projektwerkstatt teil.
tionsformaten einbringen konnten.
                                                    Die Videokonferenz stand ganz im Zeichen
Die Teilnehmenden waren sich einig, dass so-        der Corona-Pandemie. Den Auftakt machte
wohl zentrale Produkte der Modellvorhaben           Jana Hoymann, die eine kurze Einschätzung
(zum Beispiel ein neues Gästeticket wie im          zur Situation aus Sicht des BBSR gab. An-
Wirtschaftsraum Spreewald) als auch span-           schließend stellte sie sich gemeinsam mit der
nende Prozessinnovationen (zum Beispiel             Forschungsassistenz Fragen aus den Modell-

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Aktive Regionalentwicklung als Zukunftsaufgabe

vorhaben. Von Interesse waren vor allem Fra-      der Corona-Pandemie betroffen sind, wohin-
gen zur weiteren finanz-technischen Abwick-       gegen Regionen, die gerade mit der Umset-
lung der Vorhaben unter den gegebenen Be-         zung begonnen haben, besonders stark aus-
dingungen. Anschließend tauschten sich die        gebremst werden.
Teilnehmenden untereinander zum Stand ih-
                                                  Zusammenfassend beschreiben die Modellre-
rer Modellvorhaben und den Auswirkungen
                                                  gionen zwei Arten von Herausforderungen
der Corona-Pandemie aus: Wo kommt es zu
                                                  aufgrund der Pandemie.
welchen Verzögerungen, ist die Zielerreichung
des Modellvorhabens gefährdet oder wie kön-       Zum einen behindern die Maßnahmen zur so-
nen Beschlüsse organisiert werden, waren nur      zialen Distanzierung die Zusammenarbeit und
einige Fragen, die die Projektteams in Zeiten     Umsetzung. Dies betrifft Workshops, Konfe-
der Corona-Pandemie beschäftigen.                 renzen, Exkursionen und persönliche Gesprä-
Darüber hinaus stehen fast alle Modellvorha-      che sowie Sitzungen politischer Gremien, wel-
ben im Moment vor der Herausforderung, Ab-        che aufgrund der Kontakt- und Veranstal-
stimmungstermine, Gremiensitzungen oder           tungsverbote nicht bzw. seltener stattfinden. In
sonstige öffentliche Veranstaltungen online       einer Region konnte eine empirische Untersu-
durchzuführen. Deshalb tauschten sich die         chung nicht stattfinden, und ein Pilotangebot
Teilnehmenden auch rege über ihre Erfahrun-       musste in einer anderen Region ausgesetzt
gen mit Videodiensten und Kommunikations-         werden, da die Nachfrage nach dem Mobili-
tools aus und darüber, worauf es bei Vorberei-    tätsangebot eingebrochen war.
tung und Durchführung von Videokonferenzen        Des Weiteren wurden die veränderten Priori-
ankommt.                                          täten aufgrund der Pandemie als Herausforde-
                                                  rung thematisiert. So erschweren die Wahr-
Auswirkungen der Corona-Pandemie auf              nehmungs- bzw. Aufmerksamkeitsverschie-
die Modellvorhaben                                bung bei zentralen Akteuren (etwa kommuna-
                                                  len Vertretern), Öffentlichkeit und Medien die
Um ein Stimmungsbild zum Einfluss der             Umsetzung. In mehreren Modellregionen sind
Corona-Pandemie auf die Modellvorhaben zu         ferner die zentralen Branchen stark von der
erhalten, wurden die Modellregionen mit einer     Pandemie betroffen, weswegen etwa in der
standardisierten Befragung und in einem On-       Pflege oder in Gesundheitsberufen keine Zeit
line-Forum befragt. Bereits die standardisierte   für die Projektarbeit ist. Letztlich wurde auch
Befragung verdeutlicht, dass die Modellregio-     von zwei Modellregion die Befürchtung geäu-
nen unterschiedlich stark von der Pandemie        ßert, dass aufgrund der sich verschlechtern-
und den Maßnahmen, diese einzudämmen,             den kommunalen Haushaltslage weniger Mit-
betroffen sind (siehe Abbildung nächste           tel für die weitere Umsetzung der Modellvor-
Seite). In der Auswertung der Forumsantwor-       haben bereitstehen könnten.
ten aus den Modellregionen fällt auf, dass ten-
denziell die Modellregionen, die kurz vor dem
Abschluss der 2. Phase stehen, weniger von

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Befragung der Projektteams zu den Auswirkungen der Corona-Situation, Stand April 2020

Stand der Modellvorhaben                               Region Bremen
Anfang 2020 hat auch der Kreis Bergstraße              Unter der politischen Überschrift „Bezahlbares
als letztes Modellvorhaben die 2. Phase be-            Wohnen für alle“ hat der Kommunalverbund
gonnen. Somit durchlaufen zehn Modellregio-            Niedersachsen/Bremen e.V. auf Grundlage
nen die 2. Phase des MORO „Lebendige Re-               der ersten regionalen Wohnungsmarktbe-
gionen“. 1 Die Vorhaben der 2. Phase zeigen,           obachtung eine regionale Wohnungsmarkt-
dass die Modellregionen inhaltlich und metho-          strategie für die Region Bremen entwickelt.
disch zusammengewachsen sind. So stehen                Gemeinsam mit Verwaltungen, Politik und Ex-
Themen wie Wohnen und Mobilität sowie Me-              perten aus der Wohnungswirtschaft wurden
thoden wie die Entwicklung und Umsetzung               Lösungsansätze für die größten Herausforde-
von Geschäftsmodellen oder digitalen Lösun-            rungen des Wohnungsmarktes gesucht: Die
gen im Fokus.                                          regionale Verflechtung, der Bedarf nach mehr
                                                       kleinen Wohnungen, die Notwendigkeit für
Die Modellvorhaben Region Bremen, Regio-
                                                       mehr bezahlbaren Wohnraum und die nach-
polregion Bielefeld und die Kielregion haben
                                                       haltige Siedlungsflächenentwicklung.
ihre 2. Phase bereits abgeschlossen und um-
fassende Ergebnisse erzielt, wie die folgenden         Kern der Wohnungsmarktstrategie sind sechs
Ausführungen zeigen.                                   wohnungspolitische Leitlinien. Diese wurden
                                                       bereits im Dezember 2019 beschlossen und

1 Die Modellregionen indeland und Region Halle

haben sich entschieden, kein Projekt für die 2.
Phase zu beantragen.

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Aktive Regionalentwicklung als Zukunftsaufgabe

drücken die gemeinsame Haltung der Kom-            Regiopolregion Bielefeld
munen der Region aus:
                                                   In der 2. Phase des MORO „Lebendige Regi-
■   Wir (die Kommunen der Region Bremen)           onen“ hat die Regiopolregion Bielefeld die Er-
    sind Teil eines regionalen Wohnungs-           arbeitung eines integrierten Radverkehrskon-
    marktes                                        zepts in den Mittelpunkt ihrer Arbeit gestellt.
                                                   Das Modellvorhaben wurde als Gelegenheit
■   Wir wollen die Entwicklung steuern
                                                   verstanden, die interkommunale Zusammen-
■   Wir schaffen differenzierte und bedarfsori-    arbeit über das Leuchtturmprojekt praxisorien-
    entierte Wohnraumangebote                      tiert zu festigen.
■   Wir wollen mehr bezahlbare Wohnraum-           Das zentrale Ergebnis des nunmehr abge-
    angebote bereitstellen                         schlossenen Projekts ist ein gemeinsam ge-
■   Wir konzentrieren uns auf geeignete            tragener Handlungsrahmen für den Infrastruk-
    Standorte                                      turausbau in Sachen Radverkehr. Das Rad-
                                                   verkehrskonzept beinhaltet ein Radverkehrs-
■   Wir wollen gemeinsam handeln
                                                   netz von rund 300 Kilometern Länge, das die
Um diese Ziele zu erreichen, gibt es Maßnah-       Stadtzentren der Region miteinander verbin-
men auf regionaler, kommunaler bzw. nach-          det. Die Verbindungen sind im Ausbaustan-
barschaftlicher Ebene, denn auf jeder dieser       dard nach Relevanz abgestuft, für die gegebe-
Ebenen gibt es Handlungsbedarf: Regionale          nenfalls erforderliche Schließung von Lücken
Maßnahmen betreffen die gemeinsame Ver-            liegen detaillierte Steckbriefe als Handlungs-
ständigung, die nötigen Datengrundlagen und        anleitungen vor. Zudem enthält das Konzept
Arbeitshilfen, die für alle relevant sind. Teil-   Aussagen zu Radabstellanlagen und Ver-
räumliche Maßnahmen betreffen die direkten         knüpfungsmöglichkeiten mit dem Öffentlichen
nachbarschaftlichen Verhältnisse von Kom-          Personennahverkehr, zu Services für Radfah-
munen miteinander. Hier gilt es, als Kommune       rende sowie zu Marketingansätzen und Stra-
die Wechselwirkungen auf dem Wohnungs-             tegien für die Öffentlichkeitsarbeit. Die Ge-
markt gemeinsam mit den kommunalen Nach-           samtstrategie umfasst über 70 priorisierte
barn zu gestalten: Strategien und Konzepte,        Maßnahmen einschließlich Kostenschätzun-
Bauleitplanung sowie städtebauliche Maßnah-        gen.
men und Instrumente für die Wohnraumver-
                                                   Parallel zur fachlich-inhaltlichen Konzepterar-
sorgung.
                                                   beitung wurde das Konzept in den verschiede-
Mit der regionalen Wohnungsmarktstrategie          nen Gremien der Regiopolregion beraten, de-
liegt ein gemeinsamer Handlungsrahmen für          tailliert vorabgestimmt und beschlossen. Hier
die Mitglieder des Kommunalverbundes vor.          wurden auch die einzelnen kommunalen Kon-
Durch ihre Umsetzung soll eine bessere Ar-         zeptbeschlüsse vorbereitet. Das Gros der lo-
beitsteilung bei der Wohnraumversorgung,           kalen Beschlüsse liegt seit Juni 2020 vor, ein-
eine differenzierte Bedarfsdeckung und vor al-     zelne erfolgten bedingt durch die Corona-Pan-
lem die Schaffung von mehr bezahlbarem             demie nach den Sommerferien in Nordrhein-
Wohnraum erreicht werden.                          Westfalen.

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Aktive Regionalentwicklung als Zukunftsaufgabe

Angebahnt wird derzeit die Verstetigung des        Informationen zu Beratungsstellen und Ehren-
Leuchtturmprojekts über den MORO-Zeitraum          amtsbüros. Außerdem soll das WohnPortal
hinaus. Im Vordergrund steht die interkommu-       zukünftig auch in englischer und arabischer
nale Koordination der Einzelmaßnahmen und          Sprache verfügbar sein.
ihre Überführung in ein zeitlich abgestimmtes
Maßnahmenprogramm. Zudem wird die Fi-
nanzierung geklärt und ausgewählte Stre-
ckenverbindungen werden als Startvorhaben
vorangetrieben.
Die Federführung der weiteren Umsetzung
liegt im Amt für Verkehr der Stadt Bielefeld.
Der MORO-geförderte Projektkoordinator wird
seine Arbeit aus Eigenmitteln fortsetzen. Die
Regiopolregion bemüht sich zugleich um eine
verstärkte Mitwirkung des Landes Nordrhein-
Westfalen für die Programmdurchführung, da         Aktuelle Startseite     des    WohnPortals
ein erheblicher Teil der geplanten Strecken-       (www.wohnportal-kielregion.de)
verbindungen an Landesstraßen liegt.               Darüber hinaus sollen auch verschiedene Teil-
                                                   habemöglichkeiten in der Region sichtbarer
KielRegion                                         werden. Deshalb bietet die Kategorie ‚Leben
Der Wohnungsmarkt in der KielRegion ist heiß       in der KielRegion‘ Angebote vor Ort, wie zum
                                                   Beispiel Badestellen, Kinos, Museen oder den
umkämpft. Das gilt längst nicht mehr nur für
                                                   Standort der nächsten Station des regionalen
die Studierendenstadt Kiel oder das Ostsee-
                                                   Bikesharing-Systems SprottenFlotte. Auch
bad Eckernförde. Wer eine neue Wohnung
                                                   Beratungsstellen zu unterschiedlichen Anlie-
sucht, steht deshalb vor vielfältigen Herausfor-
                                                   gen werden auf dem Portal angezeigt, um die
derungen. Eine Unterstützung bietet jetzt das
                                                   Menschen zusammenzubringen und mehr so-
WohnPortal der KielRegion www.wohnportal-          ziale Teilhabe zu ermöglichen.
kielregion.de. Es möchte Menschen mehr Un-
terstützung bei der Wohnungssuche bieten.
Gerade Menschen ohne langfristige, finanzi-
elle Sicherheit oder mit großer Familie haben
es bei der Suche nach Wohnraum immer
schwerer als andere. Genau hier setzt das
WohnPortal an: Wohnungssuchende finden
dort praktische Tipps für die Bewerbung und
erfahren, welche Suchmöglichkeiten es gibt o-
der wo man weitere Hilfestellung erhalten
kann. Auch Ehrenamtliche, die Wohnungssu-
chende unterstützen, erhalten umfangreiche

Infobrief Nr. 8/2020                                                                      -7-
MORO Lebendige Regionen
Aktive Regionalentwicklung als Zukunftsaufgabe

Neuigkeiten aus den Regionen                    Laptop-Klassen und dem Learning Manage-
                                                ment System „itslearning“ und verfügt damit
Landkreis Barnim                                über eine hervorragende Basis, um das
Seit Februar können Bewohner der Gemeinde       Thema digitale Bildung beispielhaft auf ein
Schorfheide den neuen Patientenfahrservice      neues Niveau zu heben und mit kreativen An-
PatMobilBarnim des Landkreises Barnim nut-      wendungen (wie z.B. 3D-Drucker, Schnei-
zen. Dieser holt sie vor der eigenen Haustür    deplotter und elektronischen Bauteilen) zu
ab und bringt sie zu einer gesundheitlichen     verknüpfen. Im Juni wurde die Stelle des Re-
Einrichtung in der Schorfheide oder zu einem    ferenten für digitale Bildung erfolgreich be-
der beiden Krankenhausstandorte im Mittel-      setzt. Als nächstes soll unter anderem die
zentrum Eberswalde und auch wieder zurück.      Analyse aktueller Konzepte erfolgen, insbe-
                                                sondere von Preisträgerschulen im regionalen
Die Buchung einer Fahrt erfolgt im Moment
                                                und nationalen Umfeld, sowie der Erfahrungs-
noch per Telefon bei dem Projektpartner Bar-
                                                austausch mit anderen Maker Spaces, Smart
nimer Busgesellschaft mbH, für eine effektive
                                                Schools und Schulen, die das Future Class-
Fahrtenbündelung        am         Folgetag
                                                room Lab nutzen. Im Anschluss sind die Auf-
mindestens einen Tag vor der gewünschten
                                                stellung eines Medienkonzeptes und die Ent-
Fahrt. Künftig wird eine App die Buchung
                                                wicklung des Maker Space geplant.
per Smartphone ermöglichen.
Parallel zur Pilotphase begann im Sommer
die Evaluierung des Projektes. Mithilfe von
Nut-zerbefragungen in den Arztpraxen, den
Kran-kenhäusern in Eberswalde und im
PatMobil selbst werden ab November
2020 Erkennt-nisse dazu ausgewertet, wie
sich die Nutzer-zahlen entwickeln, welche
Verbindungen be-sonders häufig genutzt
werden und auf welche Weise das
Mobilitätsangebot erweitert werden könnte.

Kreis Bergstraße
                                                   Möglichkeiten des digitalen Unterrichts
Das     Pilotprojekt  „Maker    Space    –
Technologien der digitalen Transformation“
möchte ein Fo-rum für Schüler wie auch für      Landkreis Coburg
Lehrer bieten, da-mit sie neue Techniken        Die Anwerbung junger kosovarischer Auszu-
erleben, erlernen und benutzen können. Mit      bildender für Pflegeeinrichtungen in der Re-
der Auswahl des Star-kenburg-Gymnasiums         gion Coburg wurde durch die Corona-Pande-
im Mittelzentrum Hep-penheim als Standort       mie zu einer großen Herausforderung, durch
für    den    Maker   Space    wurde ein        die alle geplanten Prozessabläufe neu durch-
entscheidender Schritt getan. Dort hat man      dacht werden mussten.
bereits zehn Jahre Erfahrungen mit

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MORO Lebendige Regionen
Aktive Regionalentwicklung als Zukunftsaufgabe

Das Kontakt- und Versammlungsverbot               ■    eine Kooperationsvereinbarung wurde
schränkte den Projektträger bei der Gründung           entwickelt, um die Verbindlichkeit bei der
der (Sozial-) Genossenschaft sehr ein. Das             Übernahme von Funktionen in der Gover-
Reiseverbot machte die für Juni 2020 geplante          nance der Metropolregion zu erhöhen. Da-
Hospitation der Auszubildenden und damit               rin bekräftigen die Funktionsträgerinnen
das erste persönliche Kennenlernen zunichte.           und -träger ihren Willen zur Abstimmung
Nicht nur die Kandidatinnen und Kandidaten,            mit den weiteren Mitgliedern, die Ausrich-
sondern auch die zukünftigen Arbeitgeberin-            tung auf die Ziele der Metropolregion und
nen und Arbeitgeber wie auch Kolleginnen               eine regelmäßige Teilnahme an einschlä-
und Kollegen schmerzt das Wegfallen der                gigen Gremiumssitzungen.
diesjährigen Hospitation sehr. Um diesen be-
                                                  ■    Für die organisatorische Umsetzung der
deutenden Integrationsfaktor jedoch nicht völ-
                                                       Handlungsfelder werden neue Abstim-
lig außer Acht zu lassen, nahmen die Einrich-
                                                       mungs- und Berichtsformate mit den Fach-
tungen digital den Kontakt zu ihren Auszubil-
                                                       foren entwickelt.
denden auf.
                                                  Durch die Kommunalwahlen ergaben sich per-
Auch alle weiteren mit der Hospitation verbun-
                                                  sonelle Wechsel in den Gremien der Metropol-
denen organisatorischen Schritte müssen in
                                                  region. In einem Erklärvideo erfahren die
diesem Jahr auf anderem Wege gelöst wer-
                                                  neuen Mitglieder die Ziele und Arbeitsweise
den. So war auch die sprachliche Ausbildung
                                                  der Metropolregion auf einfache und eingän-
der Kandidatinnen und Kandidaten vor Ort be-
                                                  gige Weise.
troffen. Die Sprachkurse im Kosovo fanden
mithilfe der neu eingeführten Online-Lernplatt-
form statt. Nach den Corona-Lockerungen
wurden die Planungen unter erhöhtem Zeit-
aufwand wieder aufgenommen und das Vor-
haben weitervorangetrieben, um allen Koso-
varinnen und Kosovaren einen Ausbildungs-
start im September 2020 zu ermöglichen.

Europäische Metropolregion Nürnberg
2020 wurde der strategische Rahmen für die
integrative Entwicklung der großräumigen              Erklärvideo der Metropolregion Nürnberg
Metropolregion Nürnberg für die nächsten
zehn Jahre abgesteckt. Dessen Umsetzung
                                                  Landkreis Saalfeld-Rudolstadt
ist in drei Bausteinen geplant:
                                                  Durch die Corona-Pandemie kam es zu Ver-
■   Zur Sicherung der Finanzen wurde im Rat
                                                  zögerungen im Zeitplan sowie Verschiebun-
    der Metropolregion eine Beitragsanpas-
                                                  gen von geplanten Veranstaltungen. Dies be-
    sung der Kommunen empfohlen, die nun
                                                  traf unter anderem die 2. AG Leerstand, das
    zur Beschlussvorlage gebracht wird.
                                                  erste Baulotsenseminar sowie eine Exkursion

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MORO Lebendige Regionen
Aktive Regionalentwicklung als Zukunftsaufgabe

für Vertreter der Politik und Verwaltung zum      Region Stuttgart
Kennenlernen einer Best-Practice-Region im
                                                  Eine zentrale Maßnahme der 2. Phase des
Bereich Leerstandsmanagement. Der ange-
                                                  MORO Projektes in der Region Stuttgart war
stoßene Kommunikationsprozess sollte aber
                                                  die Fertigstellung des Entwurfs zur Aufwer-
nicht abreißen, und so fand das erste von vier
                                                  tung der Museumsroute. Mit Fertigstellung des
Baulotsenseminaren als Videokonferenz statt.
                                                  Entwurfs war im April 2020 ein Lenkungskreis-
Unter dem Begriff „Baulotsen“ verstehen wir
                                                  treffen mit den Bürgermeistern der 17 beteilig-
die fachlichen Ansprechpartner in den Ge-
                                                  ten Kommunen geplant. Dieser musste auf-
meindeverwaltungen, die sich mit dem Thema
                                                  grund der Pandemie auf voraussichtlich De-
Leerstand sowie weiteren Fragen rund um das
                                                  zember 2020 verschoben werden. Daher
Thema Bauen und Wohnen beschäftigen.
                                                  konnten wichtige Aspekte für die Weiterbear-
Schwerpunkt bildete im ersten Schritt die Er-
                                                  beitung des Projektes noch nicht besprochen
hebung und Bewertung vorhandener Potenzi-
                                                  werden; gemeinsame Entscheidungen stehen
ale. Damit werden die Grundlagen für die spä-
                                                  noch aus. Darüber hinaus war die Vorstellung
tere Eigentümeraktivierung und Vermarktung
                                                  des Entwurfes in den Gemeinderäten, um die
geschaffen. Ganz aktiv wird die Erfassung und
                                                  Zustimmung zur Bewerbung zum Kofinanzie-
Bewertung des Leerstands bereits durch zwei
                                                  rungsprogramm einzuholen, ebenfalls noch
kommunale Leerstandsmanager betrieben.
                                                  nicht möglich.
Diese werden seit diesem Jahr über LEADER-
Mittel gefördert. Wir freuen uns sehr, dass die   Dies hat zur Folge, dass die Bewerbungen im
LEADER-Aktionsgruppe Saalfeld-Rudolstadt          Rahmen des Kofinanzierungsprogramms zur
hier mit ihrer Förderung Impulse aus dem          Umsetzung des Entwurfes erst im Jahr 2021
MORO aufnimmt, Umsetzungsmaßnahmen                stattfinden werden.
fördert und damit den Themen Innenentwick-        Darüber hinaus ist noch nicht absehbar, ob die
lung und Leerstandsmanagement weiter Be-          kommunalen Gremien in Anbetracht der gro-
deutung für die Region verleiht. Für den Land-    ßen Unsicherheiten bezüglich der zukünftigen
kreis sind die kommunalen Leerstandsmana-         Haushaltslage einer Teilnahme am Kofinan-
gements zudem wichtige Ansprechpartner            zierungsprogramm zustimmen, da damit fi-
und           Akteure          vor         Ort.   nanzielle Verpflichtungen für im Grunde frei-
                                                  willige Aufgaben der Kommunen einhergehen.
                                                  Eine Umfrage soll die finanziellen Rahmenbe-
                                                  dingungen der Kommunen sowie Auswirkun-
                                                  gen der Pandemie auf die Übernahme freiwil-
                                                  liger Aufgaben und daraus resultierende Fol-
                                                  gen für das MORO-Projekt erfassen.
                                                  Weitere Informationen finden Sie hier.

Treffen der AG Leerstand

Infobrief Nr. 8/2020                                                                       - 10 -
MORO Lebendige Regionen
Aktive Regionalentwicklung als Zukunftsaufgabe

Wirtschaftsraum Spreewald
Drei in Burg (Spreewald) ansässige Unterneh-
men hatten Ende 2019 Bedarf an einem „Un-
ternehmensshuttle“ für ihre Mitarbeiter ange-
meldet. Aufgrund betrieblicher Entscheidun-
gen und externer Faktoren stand Anfang 2020
fest, dass sie sich vorerst nicht am Projekt be-
teiligen werden und eine Beteiligung zu einem
späteren Zeitpunkt wieder prüfen würden. Als
Grund wurden unter anderem die aus dem
Modellvorhaben initiierten Taktverbesserun-
gen im ÖPNV angegeben, welche die Erreich-
barkeit für die Mitarbeiter bereits erheblich ver-
                                                     ÖPNV-Bus am Cottbusser Hauptbahnhof
besserten. Das weitere Vorgehen sieht vor,
gemeinsam mit der Projektassistenz den mo-
dellhaften Handlungsansatz dieser Mobilitäts-
lösung in Form eines Leitfadens mit Prozess-
beschreibung sowie Handlungsempfehlungen
zu verschriftlichen. Ziel ist der Ergebnistrans-
fer im Sinne des Projektansatzes.
Derzeit wird im Baustein „SpreewaldCard“ an
der Präzisierung der Nutzungsbestimmungen
und der einheitlichen Gestaltung der vertragli-
chen Beziehungen zwischen den Kommunen
und den Verkehrsunternehmen gearbeitet. Ur-
sprünglich war geplant, das Produkt im Januar
2021 einzuführen. Die Verzögerungen im poli-
tischen Genehmigungsprozess im Zuge der
Corona-Pandemie machten jedoch eine An-
passung des Zeitplans nötig. Die Verschie-
bung um ein Jahr stellt derzeit die früheste re-
alistische Variante dar.

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An der Meierei 15
64287 Darmstadt

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45886 Gelsenkirchen

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Dr. Florian Langguth, Dr. Franz Flögel, Maike Raack

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