DOSB-PRESSE Der Artikel- und Informationsdienst des Deutschen Olympischen Sportbundes

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DOSB-PRESSE Der Artikel- und Informationsdienst des Deutschen Olympischen Sportbundes
DOSB-PRESSE
Der Artikel- und Informationsdienst des
Deutschen Olympischen Sportbundes
Nr. 42, 14. Oktober 2014
DOSB-PRESSE Der Artikel- und Informationsdienst des Deutschen Olympischen Sportbundes
Impressum:
Verantwortlich für den Inhalt: Jörg Stratmann • Redaktion: Dr. Stefan Volknant, Markus Böcker, Michael Schirp •
Deutscher Olympischer Sportbund • Otto-Fleck-Schneise 12 • 60528 Frankfurt am Main • Tel. +49 69 6700-236 •
www.dosb.de • presse@dosb.de
Nachdruck der Beiträge honorarfrei unter Quellenangabe DOSB-PRESSE, Beleg erbeten. Mit Namen gezeichnete Beiträge
geben nicht unbedingt die offizielle DOSB-Meinung wieder.
Inhaltsverzeichnis
KOMMENTAR ...................................................................................................................... 3
  Starker Sport – starke Kommunen .................................................................................................... 3

PRESSE AKTUELL .............................................................................................................. 5
  Fall Pechstein: Der DOSB bittet Experten um Rat ............................................................................ 5
  Oslo zieht Olympia-Bewerbung für 2022 zurück ................................................................................ 6
  SPORT1 überträgt die Europaspiele Baku 2015 .............................................................................. 6
  Der DOSB erhält den Steiger-Award ................................................................................................. 7
  25 Jahre IPC: Präsident Craven würdigt die „Leistung jedes Einzelnen“ ........................................... 7
  Sappho Coban ist „Juniorsportlerin des Jahres 2014“ ....................................................................... 9
  Kanzlerin startet Praktikantenbörse für Unternehmen und Spitzensportler ..................................... 10
  Eric Frenzel ist „Champion des Jahres“ 2014 – Vision Gold war dabei ............................................ 11
  Die Dokumentation der DOSB-Konferenz Sportentwicklung 2014 ist online ................................... 12
  Die Dokumentation des Projekts ParkSport ist erschienen ............................................................. 12
  Trainerakademie feiert 40-jähriges Bestehen .................................................................................. 13

AUS DEN MITGLIEDSORGANISATIONEN ....................................................................... 14
  Gegen Rassismus, Fremdenfeindlichkeit und Antisemitismus im Fußball ...................................... 14
  Golf: Marion Thannhäuser bleibt im Verwaltungsausschuss des IGF .............................................. 15
  Snowboard Germany bestätigt Präsidium für weitere Amtszeit ....................................................... 16
  Lotto und Landessportbünde intensivieren Zusammenarbeit .......................................................... 16
  LSV Schleswig-Holstein beleuchtet „Sport und Wirtschaft im Norden“ ............................................ 17
  Wiege des deutschen Kanusports: Der LKV Berlin wird 100 Jahre alt ............................................ 18
  Hamburg: Schulke tritt aus HSB-Präsidium zurück ......................................................................... 18

TIPPS UND TERMINE ........................................................................................................ 19
  Terminübersicht auf www.dosb.de ................................................................................................... 19
  DOSB-Medieneinladung: Dialog mit der Zivilgesellschaft ............................................................... 19
  So wirkt sich das Mindestlohngesetz auf Sportvereine aus ............................................................. 19
  Die Deutsche Sportjugend lädt zur Vollversammlung nach Berlin ................................................... 20
  Online abstimmen für den Deutschen Engagementpreis 2014 ....................................................... 20
  Sportdeutschland.TV zeigt die Volleyball Bundesliga live ................................................................ 21
  Ständige LSB-Konferenz lädt zum Pressegespräch mit Alfred Hörmann ein ................................... 21
  Ballwechsel: Sport & Olympia Museum lädt zur Fotoausstellung .................................................... 22
  „Sport in der Medialen Moderne“ – Tagung in Köln .......................................................................... 23
  LSB Hessen und DOSB laden zur 5. sportinfra ............................................................................... 23

Nr. 42 • 14. Oktober 2014
29. Darmstädter Sport-Forum untersucht das Thema „Sport und Stadt“ ......................................... 24

HINTERGRUND UND DOKUMENTATION ......................................................................... 26
  DOSB-Präsident Hörmann im SID-Interview*: „Wann, wenn nicht jetzt?“ ........................................ 26
  Das IOC widerspricht: Keine „Forderungen“ an Olympiabewerber .................................................. 29
  Laudatio Steiger Award: „Sport als Staatsziel verankern“ ................................................................ 31
  Neusser TC Stadtwald feiert einen „Festtag für die Inklusion“ ......................................................... 32
  Solidarität mit Flüchtlingen: Appell aus der Hamburger Zivilgesellschaft ........................................ 35
  2001/III: Erika Dienstl: „Als Frau im Präsidium des Deutschen Sportbundes“ ................................. 36

LESETIPPS ........................................................................................................................ 39
  „Querpässe“ zum Nachdenken über Entwicklungen im Sport ......................................................... 39
  Da stand die Welt still: Der Olympiasieg von Willi Holdorf vor 50 Jahren ........................................ 39

Nr. 42 • 14. Oktober 2014
KOMMENTAR

Starker Sport – starke Kommunen
Der Bund der Steuerzahler, in politischen Debatten stets flink mit Statistiken und „Handlungs-
empfehlungen“ zur Hand, hat Ende September seinem vielfältigen Spektrum von Veröffentlichun-
gen eine weitere Broschüre hinzugefügt: „Sparen in der Kommune. Tipps für Kommunalpolitiker“.
Auf 94 Seiten werden 500 Einsparmöglichkeiten für Deutschlands Kommunen zusammenge-
fasst, darunter auch 35 „Tipps“ für die kommunale Sportförderung.

Neben einigen richtigen Hinweisen („Durch bessere Vermarktung von Sportanlagen Einnahmen
realisieren“) und wenigen Selbstverständlichkeiten („Werbeflächen in Sporthallen vermieten“),
lässt das Gros der Vorschläge sport- und kommunalpolitische Kompetenz vermissen.

Tipp Nr. 6 („Verwendungsnachweise konsequent überprüfen“) unterstellt beispielsweise, dass
Sportvereine nicht verantwortungsvoll mit öffentlichen Mitteln umgehen, zumal ein entsprechen-
der „Tipp“ bei den Kulturvereinen ebenso fehlt wie eine belastbare Begründung dieser mehr als
grenzwertigen Unterstellung. Das Gegenteil ist der Fall: Sportvereine erbringen gesellschafts-
politisch bedeutsame Leistungen und gehen sehr verantwortungsbewusst mit der kommunalen
Sportförderung um. Darüber hinaus übersteigt das sportbezogene Steueraufkommen des Sports
die öffentliche Sportförderung deutlich.

Ein weiteres Beispiel: Eine angemessene Anerkennungskultur für das Ehrenamt im Sport hat es
beim Bund der Steuerzahler schwer, denn bei (den ohnehin meist undotierten) Ehrungen und
Preisstiftungen sollte „äußerste Zurückhaltung“ (Tipp Nr. 16) geübt werden.

Die Sportinfrastruktur wird vom Bund der Steuerzahler nicht als wichtiger Bestandteil der kom-
munalen Daseinsvorsorge angesehen, sondern als reiner Kostentreiber, den man so weit wie
möglich an Vereine abwälzen sollte: „Unterhaltung von Sportplatzgrün an Vereine übertragen“,
„Sportstätten an Vereine verpachten“, „Schlüsselgewalt auf Sportvereine übertragen“, „Benut-
zungsgebühren bzw. Mieten einführen bzw. anheben“, „Schwimmvereine in den Betrieb der Frei-
und Hallenbäder integrieren, um Kosten zu senken“.

Es ist zwar richtig, dass bundesweit neue Formen der Verantwortungsteilung zwischen Kommu-
nen und Vereinen beim Sportstättenmanagement praktiziert werden und hierbei auch Vereine
zunehmend engagiert sind. Doch sollte diese Praxis stets das Ziel verfolgen, dass Kommunen
ihre öffentliche Verantwortung für Sportinfrastruktur im Blick behalten, Vereine gefordert, aber
nicht überfordert werden und insgesamt die Sportraumversorgung weiterentwickelt wird. Doch
diese Hinweise findet man in Ziffer 4.2. der Steuerzahlerbroschüre nicht, die auch noch
euphemistisch mit „Sportförderung“ überschrieben ist.

Sport ist ein wichtiges kommunales Politikfeld und trägt in hohem Maße zur Lebensqualität in
den Kommunen bei. Angesichts der Komplexität der Rahmenbedingungen kommunaler Sport-
politik braucht es Kreativität, Gestaltungswillen und ein positives Grundverständnis von Sportför-
derung, um nicht am Sport zu sparen, sondern durch den Sport in Lebensqualität zu investieren:
Starker Sport – starke Kommunen. Das Mantra des Bundes der Steuerzahler, wonach „Kosten-
senken“ das wichtigste Leitziel ist, ist nicht nur die absolute Negation politischen Gestaltungs-

 3 • Nr. 42 • 14. Oktober 2014                                                 Zum Inhaltsverzeichnis
willens, sondern verkennt auch die hohe Bedeutung von Sport für die Zukunft von Deutschlands
Städten und Gemeinden. Die Lösung der strukturellen Finanzierungsdefizite der Kommunen
liegt nicht im „Sparen in der Kommune“, sondern vielmehr in einer endlich zu schaffenden an-
gemessen Finanzausstattung der unterfinanzierten Kommunen.

Andreas Klages

4 • Nr. 42 • 14. Oktober 2014                                              Zum Inhaltsverzeichnis
PRESSE AKTUELL

Fall Pechstein: Der DOSB bittet Experten um Rat
 Fünf Fachleute sollen medizinische Fragen beurteilen

(DOSB-PRESSE) Der DOSB greift die Diskussion um den Fall Claudia Pechstein auf und hat
fünf anerkannte Experten gebeten, die in diesem Fall diskutierten medizinischen Fragen zu
beurteilen. Das gab der Dachverband des deutschen Sports am Donnerstag in Frankfurt/Main
bekannt. Die Koordination der Gruppe hat Prof. Dr. Wolfgang Jelkmann, der Direktor des Insti-
tuts für Physiologie an der Universität zu Lübeck, übernommen. Die Experten sollen alle vorge-
legten medizinischen Fachgutachten und Diagnosen bewerten, die es zu diesem Fall bislang
gibt.

Bei den Experten handelt es sich neben Prof. Dr. Jelkmann um: Prof. Dr. Mathias Freund, den
Geschäftsführenden Vorsitzenden der Deutschen Gesellschaft für Hämatologie und Medizinische
Onkologie, Prof. Dr. Else Heidemann, die Chefärztin und Spezialistin für Hämatologie und Onko-
logie des Diakonie-Klinikums Stuttgart, Prof. Dr. Wilhelm Schänzer, Leiter des Instituts für Bio-
chemie der Deutschen Sporthochschule Köln, sowie den Italiener Prof. Dr. Alberto Zanella, lang-
jähriger Direktor der hämatologischen Abteilung der Universitätsklinik Mailand. Der weltweit aner-
kannte Hämatologe war u.a. als Gutachter der Internationalen Eisschnelllauf-Union (ISU) im
Verfahren gegen Claudia Pechstein tätig.

„Es gibt in der Causa Pechstein große Fragezeichen. Die Frage steht im Raum, ob wir eine Ath-
letin haben, die Täterin war oder Opfer ist. Wir wollen überprüfen, inwieweit das Bild der dopen-
den Claudia Pechstein in der Öffentlichkeit gegebenenfalls korrigiert werden muss. Sollte hier
Unrecht geschehen sein, dürfen wir es nicht stehen lassen. Wir haben eine große Verantwortung
gegenüber unseren Athletinnen und Athleten, dieser stellen wir uns hier mit allen daraus resultie-
renden Konsequenzen“, sagt DOSB-Präsident Alfons Hörmann. Wann die Ergebnisse vorliegen,
sei derzeit nicht absehbar, so Hörmann.

Claudia Pechstein war von der ISU im Juni 2009 auf Grund eines indirekten Dopingnachweises,
basierend auf erhöhten Retikulozytenwerten, für zwei Jahre gesperrt worden. Der Internationale
Sportgerichtshof CAS hatte die Sperre im November 2009 bestätigt. Das Schweizer Bundes-
gericht lehnte Pechsteins Revision gegen die CAS-Entscheidung im September 2010 ab. Zahlrei-
che medizinische Experten haben seitdem immer wieder darauf hingewiesen, dass Claudia
Pechstein zu Unrecht verurteilt sein könnte, da sie eine vom Vater vererbte Blut-Anomalie habe,
die ihre erhöhten Retikulozytenwerte erklären könne. Die vom DOSB angefragten Experten
sollen dieser Frage nun erneut nachgehen und beurteilen, ob sich aus den vorliegenden Daten
ein Dopingvergehen ableiten lässt.

Der Fall von Claudia Pechstein ist einzigartig und wird es wohl bleiben, da die Welt-Anti-Doping-
Agentur (WADA) kurz nach dem Verfahren im Jahr 2009 ihre Regularien grundlegend änderte.
Nach dieser Regeländerung müssen zwingend mehrere Blutparameter auffällig sein, um einen
indirekten Beweis für ein mögliches Dopingvergehen zu begründen.

 5 • Nr. 42 • 14. Oktober 2014                                                 Zum Inhaltsverzeichnis
Oslo zieht Olympia-Bewerbung für 2022 zurück
Nachdem sich die norwegische Regierung gegen eine Bewerbung ausgesprochen hat, verblei-
ben nur noch Almaty (Kasachstan) und Peking (China) im Rennen um die Olympischen Winter-
spiele 2022.

Keine Olympischen Winterspiele 2022 in Oslo: Das hat die norwegische Regierung um Minister-
präsidentin Erna Solberg entschieden. Sie verweigerte die für die Bewerbung nötigen Staatsga-
rantien von mindestens 3,04 Milliarden Euro. „Die Unterstützung in der Bevölkerung war einfach
zu gering“, sagte Solberg. Nur einen Tag zuvor war eine Umfrage veröffentlicht worden, bei der
53 Prozent der Norweger für die Ausrichtung der Olympischen Winterspiele waren, allerdings
nur, wenn sie weniger kosten würden, als bisher veranschlagt.

DOSB-Präsident Alfons Hörmann sagte zu Oslos Entscheidung: „Wir bedauern, dass Oslo aus
dem Bewerberkreis für die Olympischen Winterspiele 2022 ausscheidet. Die Stadt mit ihrer gro-
ßen Wintersporttradition hatte ein – wie wir finden – überzeugendes und nachhaltiges Konzept.
Mit der Entscheidung geht ein weiterer hervorragender Kandidat für Olympische Winterspiele
2022 verloren. Nun setzen wir auf den Reformprozess im Rahmen der Olympischen Agenda
2020.“

Vor Oslo hatten bereits Lwiw (Ukraine), Krakau (Polen) und Stockholm (Schweden) ihre zuvor
eingereichten Bewerbung zurückgezogen. In München und Graubünden (Schweiz) hatten sich
die Bürger im Vorfeld gegen eine Bewerbung entschieden. Verbliebene Kandidaten sind nun
Almaty (Kasachstan) und Peking (China). Vergeben werden die Spiele im Rahmen der IOC-
Session am 31. Juli 2015 in Kuala Lumpur.

SPORT1 überträgt die Europaspiele Baku 2015
 Michael Vesper: Das sind sehr gute Neuigkeiten für die deutschen Sportfans

(DOSB-PRESSE) SPORT1 wird 2015 die ersten Europaspiele im deutschen Fernsehen über-
tragen. Darauf einigten sich der Sportkanal und das Organisationkomitee Baku 2015. SPORT1
sichert sich damit die exklusiven Fernsehrechte an den erstmals ausgetragenen Kontinentalspie-
len, die vom 12. bis 28. Juni 2015 in der Hauptstadt Aserbaidschans stattfinden.

Dazu erklärt Michael Vesper, Generaldirektor des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB)
und Exekutiv-Mitglied der Vereinigung der Europäischen NOKs: „Das sind sehr gute Neuigkeiten
für unsere Athletinnen und Athleten sowie Millionen von Fans. Eine Übertragung im frei empfang-
baren Fernsehen ist ein wichtiger Schritt, um Baku 2015 in Deutschland zum Erfolg werden zu
lassen. Wir freuen uns, dass die ersten Europaspiele im führenden frei empfangbaren deutschen
Sportkanal für alle Fans zu sehen sind.”

Olaf Schröder, Vorsitzender der Geschäftsführung von SPORT1, sagt: „Mit dem Erwerb der
Übertragungsrechte an den ersten Europäischen Spielen nimmt SPORT1 eine Vorreiterrolle ein.
SPORT1 ermöglicht es den deutschen Fans die Weltklasseleistungen ihrer Athleten und den
Kampf um Medaillen in Baku mitzuerleben.”

 6 • Nr. 42 • 14. Oktober 2014                                              Zum Inhaltsverzeichnis
Der Privatsender zeigt im nächsten Sommer alle 17 Wettkampftage im Free-TV. Mindestens 45
Stunden der Europaspiele werden frei empfangbar auf SPORT1 zu sehen sein. Der Großteil der
Berichterstattung auf den Kanälen von SPORT1 wird live gesendet, darunter auch die Eröff-
nungs- sowie die Schlussfeier. Außerdem wird es auf allen Plattformen Zusammenfassungen der
Highlights geben.

Insgesamt werden 20 Sportarten in Baku vertreten sein: 16 olympische und vier nicht-olympi-
sche. Mehr als 6000 Athleten aus ganz Europa werden an 17 Wettkampftagen um Medaillen
kämpfen.

Neun der 16 vertretenen olympischen Sportarten gelten als Qualifikationsmöglichkeit für die
Olympischen Spiele in Rio de Janeiro 2016: Bogenschießen, Leichtathletik, Radsport, Schießen,
Schwimmen, Taekwondo, Tischtennis, Triathlon und Volleyball.

Der DOSB erhält den Steiger-Award
(DOSB-PRESSE) Der DOSB ist bei der 10. Verleihung der Steiger-Awards unter den
Preisträgern. Die Auszeichnung würdigt Persönlichkeiten und Institutionen, die sich den
Tugenden des Steigers – Bergmanns – verbunden fühlen.

In diesem Jahr fand die festliche Galaveranstaltung im LWL-Industriemuseum Henrichshütte in
Hattingen statt. Neben dem DOSB und dessen Generaldirektor Michael Vesper wurden Königin
Sofía von Spanien, Hannelore Hoger, Johannes B. Kerner, Ute Lemper, Quincy Jones, Hans-
Joachim Watzke, Karl Kardinal Lehmann und Buzz Aldrin geehrt.

Der DOSB wurde durch eine Laudatio des früheren WDR-Intendanten und Journalisten Fritz
Pleitgen gewürdigt (siehe auch HINTERGRUND UND DOKUMENTATION). Pleitgen ging dabei
auf das große gesellschaftliche Engagement des DOSB ein: „Sport hat eine gesellschaftlich-
politische Relevanz. Sport schafft Brücken über alle sozialen, kulturellen, religiösen und politi-
schen Grenzen hinweg. Der olympische Gedanke von Toleranz und Fairness wird durch den
DOSB gelebt.“

Weitere prominente Laudatoren bei den Steiger-Awards waren in diesem Jahr Peter Maffay,
Gero von Boehm, Sir Bob Geldof, Jerry Hall, Mirko Slomka, Armin Laschet und Peer Steinbrück.

25 Jahre IPC: Präsident Craven würdigt die „Leistung jedes Einzelnen“
(DOSB-PRESSE) Der Präsident des Internationalen Paralympischen Komitees (IPC), Sir Philip
Craven, hat bei einem Galadinner anlässlich des 25-jährigen Jubiläums des IPC den Einsatz
jedes Einzelnen gelobt, der dabei mitgeholfen hat die Organisation zu dem zu machen, was sie
heute ist.

Am 4. Oktober kamen 350 geladene Gäste – darunter IKH Prinzessin Margriet von den Nieder-
landen, Bundesinnenminister Thomas de Maizière und der stellvertretende Bürgermeister von
Berlin Frank Henkel – in Berlin zusammen, um das Jubiläum des IPC zu feiern, das am 22.
September 1989 in Düsseldorf gegründet worden war.

 7 • Nr. 42 • 14. Oktober 2014                                                  Zum Inhaltsverzeichnis
„Das IPC ist nicht nur eine sportpolitische Organisation, es führt auch eine gesellschaftspolitische
Debatte“, sagt Friedhelm Julius Beucher, der Präsident des Deutschen Behindertensportverban-
des (DBS), einer der derzeit 170 Nationalen Paralympischen Komitees im IPC. Gemeinsam mit
DBS-Vizepräsident Leistungssport Karl Quade und DOSB-Präsident Alfons Hörmann vertrat
Beucher den deutschen Sport.

Die Gäste wurden von Lord Chris Holmes – viermaliger Teilnehmer an Paralympischen Spielen –
und Daraine Mulvihill vom britischen Fernsehsender Channel 4 durch den Abend und die 25-
jährige Geschichte des IPC geführt. Prominente aus Politik und Sport sendeten ihre Geburts-
tagsglückwünsche, darunter der UN-Generalsekretär Ban Ki-Moon, US-Präsident Barack Oba-
ma, Bundeskanzlerin Angela Merkel, der britische Premierminister David Cameron, der japani-
sche Premierminister Shinzo Abe und IOC-Präsident Thomas Bach.

In seiner Eröffnungsrede sagte IPC-Präsident Sir Philip Craven: „Heute Abend feiern wir 25 fan-
tastische Jahre des IPC, aber in Wahrheit feiern wir ein Vierteljahrhundert von unermesslicher
menschlicher Leistung und Hingabe. Was das IPC, seine Mitgliedsorganisationen und Freiwilli-
gennetzwerke seit 1989 geleistet haben, ist einzigartig, und viele hielten es für unerreichbar. Auf
den Fundamenten, die von unseren Vorfahren gelegt wurden, haben wir etwas erschaffen, das
das Leben von Millionen verändert und die Herzen und Gedanken von Milliarden berührt hat.“

1948 waren es Ehrenamtliche, die für den Erfolg von Dr. Ludwig Guttman’s ersten Stoke Mande-
ville Games entscheidend waren. 41 Jahre später waren es wieder Ehrenamtliche, die das Inter-
nationale Paralympische Komitee gründeten und den Grundstein für die Organisation legten, die
sie heute ist.

Maßgeblich beteiligt an der Gründung des IPC war das deutsche IOC-Ehrenmitglied Walther
Tröger, damals Sportdirektor und Delegierter für Behindertensport im IOC. Tröger sorgte für die
Unterstützung des IOC, bereitete die Gründungsveranstaltung in Düsseldorf vor und sorgte mit
seinen Einladungen dafür, dass die die Versammlung sportpolitische Bedeutung erhielt.

„Seit 1989 hat sich eine Menge verändert. Aber was uns schon damals so besonders gemacht
hat, waren die großartigen Menschen, derselbe Bestandteil der auch heute für unser Wachstum
und unseren Erfolg ist, “ sagte Sir Philip Craven, der seit 2001 Präsident des IPC ist.

Er las auch aus einem Brief des US-Präsidenten Barack Obama vor, der den Erfolg der Paralym-
pischen Spiele hervorhob und in die Zukunft blickte. „Die Paralympischen Spiele – die mittler-
weile zu den größten Sportveranstaltungen weltweit zählen – führen jedem die unantastbare
Würde jedes Einzelnen vor Augen und zeigen, was mit Entschlossenheit und Bestimmtheit mög-
lich ist. Ich beglückwünsche Sie zu diesem besonderen Meilenstein. Ich wünsche Ihnen das
Beste für die kommenden Jahre, während Sie das Vierteljahrhundert reflektieren, in dem Sie
Leben verändert und Vorurteile abgebaut haben.“

Der Abend begann mit einer aufgezeichneten Videobotschaft von Coldplay, den mehrfachen
Grammy-Gewinnern, die während der Schlussfeier der Paralympics in London 2012 aufgetreten
sind. Daraufhin folgte eine Serie von Videobotschaften von führenden Politikern aus aller Welt.

Bundeskanzlerin Angela Merkel beschrieb in ihrer Videobotschaft die Paralympische Bewegung
als „eine beeindruckende Erfolgsgeschichte“, mit dem IPC als treibende Kraft.

 8 • Nr. 42 • 14. Oktober 2014                                                  Zum Inhaltsverzeichnis
Der britische Premierminister Cameron sagte, dass sein Land dem IPC dankbar sein müsse für
dessen Hilfe, die Einstellungen und Empfindungen gegenüber Menschen mit Behinderung durch
die Paralympischen Spiele verändert zu haben.

Im Hinblick auf 2020 sagte der japanische Premier Shinzo Abo, er hoffe, dass die Paralympi-
schen Spiele in Tokyo in 2020 ein bleibendes Vermächtnis für sein Land hinterlassen werden.

IOC-Präsident Thomas Bach sagte: „Sie können auf die letzten 25 Jahre mit großem Stolz
zurückblicken, aber auch mit großem Selbstvertrauen in die Zukunft schauen.“

Im Laufe des Abends wurde Verena Bentele für ihre Erfolge bei vier Paralympischen Spielen
offiziell in die Visa Paralympic Hall of Fame eingeführt. BP präsentierte erstmalig den Courage
Award, der an das IPC für seine Leistungen in den letzten 25 Jahren verliehen wurde. Zukünftig
wird der Preisalle zwei Jahre bei den „Allianz Paralympic Sport and Media Awards“ verliehen.

Zusätzlich zu den Feierlichkeiten hält das IPC vom 3. bis 5. Oktober eine Konferenz, an der IPC-
Mitglieder und weitere Organisationen aus der Paralympischen Bewegung teilnehmen, um über
die zukünftige Ausrichtung und Strategie des IPC zu diskutieren.

Sappho Coban ist „Juniorsportlerin des Jahres 2014“
(DOSB-PRESSE) Die Judo-Junioren-Weltmeisterin Sappho Coban ist am Wochenende in Pots-
dam von der Stiftung Deutsche Sporthilfe mit dem Titel „Juniorsportlerin des Jahres“ ausgezeich-
net worden.

Bereits zum 37. Mal hat die Sporthilfe die „Juniorsportler des Jahres“ ausgezeichnet. Vor rund
600 Gästen überreichten die Beachvolleyball-Olympiasieger von London, Julius Brink und Jonas
Reckermann, Sappho Coban im Nicolaisaal in Potsdam die höchste Auszeichnung im deutschen
Nachwuchssport. Neben der Einzelwertung wird der „Juniorsportler des Jahres“ auch im Behin-
derten- und Gehörlosensport sowie in einer Mannschaftswertung vergeben. Die Wahl wurde von
einer 14-köpfigen Jury unter Vorsitz des DOSB-Präsidenten Alfons Hörmann getroffen.

Die 20-jährige Kämpfelbacherin Coban (bei Karlsruhe) aus der Sportfördergruppe der Bundes-
polizei in Kienbaum gewann im Oktober 2013 in einem besonders spannenden Finale als erste
deutsche Juniorin den Junioren-Weltmeistertitel im Judo.

Die Ehrung der „Juniorsportler des Jahres“ der Deutschen Sporthilfe findet seit 1978 statt. Zahl-
reiche Talente sind seitdem geehrt worden, die später zu internationalen Sportgrößen heran-
reiften, von Michael Groß (1981) über Franziska van Almsick (1992), Timo Boll (1997), Maria
Höfl-Riesch (2004) bis Magdalena Neuner (2007/2008).

In der Einzelwertung belegte Sappho Coban (Judo) den ersten Platz vor dem Bahnrad-Junioren-
Weltmeister Maximilian Dörnbach und Lukas Baum, dem Junioren-Weltmeister und Junioren-
Europameister mit dem Mountainbike. Bei der „Junioren-Mannschaft des Jahres“ siegte die U21
Hockey-Nationalmannschaft der Herren vor dem Kajak-Zweier (1.000 Meter) und dem Zweier
ohne Steuermann (Rudern). Im Bereich Behinderten- und Gehörlosensport wurde die Auszeich-
nung an Anna-Lena Forster (Deutscher Behindertensportverband – Ski alpin) und Linda Neu-
mann (Deutscher Gehörlosen-Sportverband – Schwimmen) verliehen.

 9 • Nr. 42 • 14. Oktober 2014                                                 Zum Inhaltsverzeichnis
Kanzlerin startet Praktikantenbörse für Unternehmen und Spitzensportler
(DOSB-PRESSE) Bundeskanzlerin Angela Merkel hat am Montag (13. Oktober) bei einem
Empfang im Kanzleramt den Erfolg der Initiative „Sprungbrett Zukunft“ der Deutschen Sporthilfe
gewürdigt und dabei die Online-„Praktikantenbörse – Unternehmen suchen Spitzensportler“
eröffnet. Mit dabei waren Innenminister Thomas de Maizière, DOSB-Präsident Alfons Hörmann,
fast der komplette Sporthilfe-Aufsichtsrat mit seinem Vorsitzenden Werner E. Klatten, 20 Top-
Athleten sowie rund 60 Vertreter von Unternehmen, die sich für die berufliche Absicherung und
Weiterentwicklung der deutschen Spitzenathleten engagieren. Das gab die Sporthilfe bekannt.

Insgesamt 140 Unternehmen beteiligen sich an „Sprungbrett Zukunft“, 150 Athleten sind in
Bewerbungsverfahren eingestiegen, 75 Mentoren und Mentees arbeiten miteinander, so die
Bilanz der ersten 18 Monate der neuen Sporthilfe-Initiative.

Sporthilfe-Aufsichtsrats-Vize Franziska van Almsick schaltete gemeinsam mit Merkel, de Mai-
zière und dem Co-Vorsitzenden des Vorstands der Deutschen Bank, Jürgen Fitschen, die neue
Praktikantenbörse auf der Online-Plattform www.DUB.de frei. Darauf können sich Sporthilfe-
geförderte Athleten ein eigenes Persönlichkeits- und Suchprofil anlegen. Unternehmen haben
damit die Möglichkeit, sich online über potenzielle Praktikanten zu informieren und passende
Kandidaten zielgerichtet zu kontaktieren. Die Idee zur Einführung der Praktikantenbörse hatte die
Deutsche Bank.

Duale Karriere – eine echte Herausforderung
Angela Merkel, Mitglied im Kuratorium der Deutschen Sporthilfe, sagte: „Als Repräsentanten
unseres Landes haben die deutschen Athletinnen und Athleten unsere Unterstützung nötig – un-
abhängig davon, ob es zu einem Titel reicht oder nicht. Diese Rückendeckung benötigen sie
auch. Denn wer eine Karriere im Spitzensport antritt, nimmt ein hohes Risiko für die eigene
Lebensplanung in Kauf. Sich neben Training und Wettkampf auf die berufliche Karriere danach
vorzubereiten – ob in Schule, Studium oder Berufsausbildung, ist eine echte Herausforderung.“

Bundesinnenminister Thomas de Maizière, Mitglied im Sporthilfe-Aufsichtsrat, sagte: „Die Deut-
sche Sporthilfe fördert mit umfangreichen Programmen unsere Spitzensportler. Mit der Initiati-
ve ,Sprungbrett Zukunft' werden Sportler auch nach dem Karriereende beim Wechsel ins Studi-
um oder den Beruf unterstützt. Ich freue mich, dass die Deutsche Sporthilfe damit einen weiteren
wichtigen Baustein in der gesamtheitlichen Unterstützung entwickelt hat“.

Jürgen Fitschen, Co-Vorstandsvorsitzender der Deutschen Bank, erklärte: „Mit der Unterstützung
der Initiative ,Sprungbrett Zukunft' und nun der neuen Praktikantenbörse setzt die Deutsche
Bank ihr Engagement für den Spitzensport konsequent fort – und zwar über die finanzielle För-
derung hinaus. Wir wollen auch künftig jungen Talenten helfen, Spitzensport mit Top-Leistungen
im Studium und in der Ausbildung zu verbinden.“

Michael Ilgner, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Sporthilfe: „91 Prozent der A-Kader-Athle-
ten fühlen sich nicht ausreichend auf das Leben nach dem Sport vorbereitet, ergab eine Studie
der Deutschen Sporthilfe aus dem Jahr 2013. Darauf reagierten wir vor einem Jahr mit der Initi-
ative ,Sprungbrett Zukunft – Sport & Karriere'. Mit Angeboten wie Kurzzeit-Praktika, Unterstüt-

 10 • Nr. 42 • 14. Oktober 2014                                               Zum Inhaltsverzeichnis
zung im Bewerbungsprozess auf ausgeschriebene Stellen und einem Mentorenprogramm
können Unternehmen die Sportler bei ihrer beruflichen Karriere unterstützen.“

Aufgrund der Mehrfachbelastung aus Training, Wettkämpfen sowie Ausbildung oder Studium
bleibt den Athleten wenig Zeit, sich um ein Praktikum zu kümmern. Die Praktikantenbörse bietet
nun für sie die Möglichkeit, sich mit einem Suchprofil einer Vielzahl potenzieller Arbeitgeber prä-
sentieren zu können. Unternehmen können durch Praktika erste Kontakte zu motivierten und
zielstrebigen Mitarbeitern von morgen herstellen.

Allerdings ist Flexibilität gefragt: Unternehmen müssen sich oft auf eine Praktikumsdauer von nur
vier bis sechs Wochen einstellen oder den Sportlern bei Bedarf Auszeiten geben, wenn Wett-
kämpfe und Trainingslager anstehen.

Weitere Informationen finden sich online unter www.sporthilfe.de.

Eric Frenzel ist „Champion des Jahres“ 2014 – Vision Gold war dabei
(DOSB-PRESSE) Deutschlands erfolgreichste Athleten der vergangenen zwölf Monate haben
entschieden: Aus ihrer Mitte wählten die anwesenden Athleten im Robinson Club Soma Bay den
Olympiasieger und Gesamt-Weltcupsieger in der Nordischen Kombination Eric Frenzel zum
„Champion des Jahres“.

Frenzel tritt damit die Nachfolge von Speerwerferin Christina Obergföll an, die bei der abschlie-
ßenden Gala im Robinson Club Soma Bay die Laudatio auf den 25-jährigen Sachsen hielt, der
sich über einen neuen smart fortwo und auf eine individuell gestaltete Traumreise freuen durfte.
Das gab die Stiftung Deutsche Sporthilfe bekannt.

Vor der Reise hatten die rund 3.800 von der Deutschen Sporthilfe geförderten Athleten per
Online-Voting fünf Athleten für die Wahl nominiert: Neben Frenzel standen Kanu-Weltmeister
Sebastian Brendel, Wassersprung-Europameister Patrick Hausding, Rodel Olympiasieger Felix
Loch und Bahnrad-Weltmeisterin Kristina Vogel zur Wahl. Auch sie gingen nicht mit leeren
Händen nach Hause, sondern konnten sich über ein smart ebike freuen.

Weitere Informationen finden sich online unter www.champion-des-jahres.de.

Vision Gold, das Sportmagazin beim TV-Nachrichtensender N24, blickt in der Oktober-Ausgabe
auf die Veranstaltung „Champion des Jahres 2014“ zurück. Die Vision Gold-Reporter haben wäh-
rend der Woche nicht nur Sieger Frenzel, sondern auch Protagonisten aus sieben anderen
Sportarten bei ihren Aktivitäten beobachtet: die Bahnradolympiasiegerinnen Kristina Vogel und
Miriam Welte auf der Slackline, die Vielseitigkeitsreiter, die 2014 wieder Weltmeister wurden, auf
den Kamelen Armani und Susi und die Juniorsportlerin Anne Beenken beim Tauchen in Soma
Bay. Dazu die Rodel-Olympiasieger Felix Loch und Tobias Wendl beim Golfen, die Schützin Mo-
nika Karsch beim Darts spielen, die Säbelfechter beim Fußballturnier und die Taekwondokämpfer
Rabia Gülec und Levent Tuncant im malerischen Sonnenuntergang – ausnahmsweise mal bei
ihrer Hauptsportart.

Vision Gold ist am 30. Oktober, 18.25 Uhr auf N24 zu sehen, ebenso am 31. Oktober um 13.05
Uhr und 1. November um 9.40 Uhr der jederzeit unter www.visiongold.tv und auf Facebook.

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Die Dokumentation der DOSB-Konferenz Sportentwicklung 2014 ist online
(DOSB-PRESSE) Die Konferenz Sportentwicklung des Deutschen Olympischen Sportbundes
(DOSB) vom 11. bis 12. September 2014 in Berlin stand unter dem Thema „Mut zur Wertschät-
zung! Was Vereinssport leistet“. Die Eröffnungsvorträge von Alfons Hörmann und Walter
Schneeloch, der Impulsvortrag von Professor Michael Krüger, die Ergebnisse aus dem „World-
Café“ sowie weitere interessante Materialien zum Thema stehen ab sofort auf DOSB-Homepage
zum Download bereit.

Was Sportvereine Tag für Tag nachhaltig leisten und welche Bedeutung diese Leistungen haben,
bleibt häufig verborgen und wird nach außen nicht sichtbar. Werte wie Gemeinschaft, Fairplay
und Leistung, die den Vereinssport im Alltag lebendig halten und seine Einzigartigkeit begründen,
werden zudem immer weniger wahrgenommen (siehe auch Kommentar). Zugleich bestimmen
Vergaben von Olympischen Spielen oder Fußball-Weltmeisterschaften, Dopingskandale,
Wettbetrug und weitere Krisenphä-nomene des Leistungssports die Diskussion über den Sport.

Die diesjährige DOSB-Konferenz Sportentwicklung befasste sich daher unter dem Motto „Mut zur
Wertschätzung! Was Vereins-sport leistet“ mit der Frage, wie diese Lücke geschlossen werden
kann und welche Aufgabe den Sportorganisationen dabei zukommt.                           CS

Die Dokumentation des Projekts ParkSport ist erschienen
8DOSB-PRESSE) Aus der Praxis für die Praxis ist jetzt die Abschlussdokumentation zum Park-
Sport-Projekt entstanden. Sie gibt wertvolle Anregungen für die Weiterentwicklung moderner
Parks für Erholung, Freizeit und Sport.

Demographische und gesellschaftliche Veränderungen prägen unsere Gesellschaft, unsere
Städte und unsere Sportvereine. Daraus resultieren neue bzw. veränderte Anforderungen an
Städteplanung und Städtebau, aber auch neue Bedürfnisse an zeitgemäße Sport- und Bewe-
gungsräume. In Hamburg-Wilhelmsburg ist der Sport integraler Bestandteil von Stadtentwicklung
und -planung geworden.

Sport ist somit nicht nur ein isoliertes Politikfeld, sondern auch Bestandteil von Stadtentwicklung,
Freiraumplanung und Grünflächenentwicklung. So sind zahlreiche Sportanlagen und -räume neu
entstanden. Dabei wurden die Sportvereine und der Hamburger Sportbund (HSB) beteiligt, ins-
besondere bei der Angebotsentwicklung. Neue sportbezogene Infrastrukturen und zeitgemäße
Sportangebote für die Menschen vor Ort tragen zur Aufwertung des Stadtteils und zur Lebens-
qualität bei. Die Stadtpolitik öffnet sich dem Sport, und der Sport öffnet sich allen kommunalen
Politikfeldern.

Die Dokumentation ist als Download verfügbar und kann beim DOSB als Broschüre kostenfrei
bestellt werden per Mail an siegel@dosb.de.

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Trainerakademie feiert 40-jähriges Bestehen
(DOSB-PRESSE) In stimmungsvoller Atmosphäre hat die Trainerakademie Köln des DOSB in
der vorigen Woche im Deutschen Sport & Olympiamuseum in Köln ihr 40-jähriges Bestehen
gefeiert.

Mehr als 150 Gäste folgten der Einladung zur feierlichen Eröffnung am 9. Oktober. Unter der
Moderation von Alexander Graf von der Groeben wurden die Freunde der Trainerakademie aus
Sport und Politik von Thomas Weikert, dem Vorsitzender des Vereins Trainerakademie und
Präsident des Deutschen Tischtennisbundes und des Weltverbandes Tischtennis, begrüßt. Ihm
folgte der Präsident des DOSB, Alfons Hörmann, der die Rolle des Trainers hervorhob und eine
erneute Bewerbung Deutschlands für Olympische Spielen einforderte, um einen Impuls für den
Leistungssport zu generieren.

Ladislav Petrovic, Secretary General des International Council for Coaching Excellence (ICCE),
hob die Rolle der Trainerakademie im ICCE hervor und überreichte dem Direktor, der
Trainerakademie, Prof. Lutz Nordmann, ein Gründungszertifikat des ICCE.

Nordmann blickte auf 40 Jahre praxis- und kompetenzorientierte Trainerausbildung an der
Trainerakademie zurück. Das Thema Kompetenzen im Beruf vertiefte Prof. John Erpenbeck von
der Steinbeis Universität Herrenberg/Berlin im zweiten Hauptvortrag mit dem Thema "Kompetenz
im Beruf - Ableitungen für Ausbildung und Studium".

Es folgte die Mitgliederversammlung des Vereins Trainerakademie Köln des DOSB. Die Feier-
lichkeiten des ersten Tages schlossen mit einem „Come together“ in der Malzmühle in Köln ab.

Der zweite Tag stand ganz im Zeichen mehrerer Workshops für mehr als 200 Trainer, Koordina-
toren, Sportdirektoren und Präsidenten mit namhaften Referenten wie Bernhard Peters (Direktor
Sport Hamburger SV), Prof. John Lyle (Leeds Beckett University), Nick Winkelman (Director of
Training Systems and Education for EXOS), Prof. Ralf Sygusch (Friedrich-Alexander Universität
Erlangen – Nürnberg), Jamie Mülders (Bundestrainer Hockey Damen) oder Prof. Arndt Pfützner
(Direktor IAT Leipzig). Die Jubiläumsfeier endete am Abend mit Live – Musik und einem
Galadinner.

Weitere Informationen finden sich online.

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AUS DEN MITGLIEDSORGANISATIONEN

Gegen Rassismus, Fremdenfeindlichkeit und Antisemitismus im Fußball
                                   Von Prof. Diethelm Blecking

(DOSB-PRESSE) Am 10. Oktober fand in der Deutschen Botschaft in Warschau ein Symposium
statt, als Begleitveranstaltung zum Qualifikationsspiel für die Fußball-Europameisterschaften
zwischen Polen und Deutschland am Tag darauf. Leitendes Thema waren die historischen
Beziehungen zwischen beiden Ländern, die ihren Niederschlag eben auch im Fußball fanden
und aktuelle Entwicklungen in den Fankulturen.

Bei der Begrüßung der Teilnehmer hob der Botschafter Rolf Nikel auf die völkerverbindende Kraft
des Sports ab und betonte die politische Verantwortung, die sich für den organisierten Fußball-
sport aus seiner gewachsenen gesellschaftlichen Rolle ergibt.

Wolfgang Niersbach, Präsident des Deutschen Fußball-Bundes (DFB), nahm diese Vorlage auf
und akzentuierte u. a. die Unter-stützung des DFB für die Ziele des Fußball-Gedenkwerks „!Nie
wie-der“, das sich in Deutschland und Europa gegen Rassismus, Fremdenfeindlichkeit und Anti-
semitismus im Fußball aufstellt und das in Warschau Mitveranstalter und federführend in der
Orga-nisation war.

Der Vertreter der polnischen Fußballverbandes, Sportdirektor Stefan Majewski, der in Deutsch-
land als Mentor von Miro Klose einen guten Namen hat, nahm diese Einschätzungen auf, bevor
Thomas Urban, der langjährige Korrespondent der Süddeutschen Zeitung in Warschau, zum
eigentlichen Thema überleitete und auf die engen Beziehungen zwischen dem deutschen und
dem polnischen Fußball hinwies, die schon seit den zwanziger Jahren des letzten Jahrhunderts
existierten und jetzt von den Podolskis und Kloses demonstriert wird. Eine von Urban und ande-
ren entworfene Ausstellung zu den „Weißen Adlern“ und den „Schwar-zen Adlern“, also zu
polnischen und deutschen Fußballern im Schatten der großen Politik, flankierte und illustrierte in
der Botschaft seine Thesen.

Das anschließende Podium, das auf das zweite Leitthema der Veranstaltung bezogen war, ver-
suchte die gestellten kritischen Ansprüche gegenüber den Fankulturen einzulösen. Der deutsche
Sporthistoriker Rudolf Oswald lieferte dafür reichlich historisches Material. Unter den beiden ver-
bandsangestellten Fankoordinatoren, dem Polen Dariusz Łapinski und dem Deutschen Michael
Gabriel schien dagegen Einverständnis zu herrschen, die Fanszene in einem ungetrübt positiven
Licht darzustellen. Auch der Vertreter von „Nigdy Więcej“ (Nie wieder) in Polen, Jacek Purski,
blieb trotz gegenteiliger Ankündigungen seltsam zahnlos. Dabei stehen die Namen der Städte
Aachen, Dortmund, Braunschweig, Kaiserslautern, Nürnberg usw. doch schon beim sportinteres-
sierten Laien für bedenkliche gewalttätige und rechtsextreme Tendenzen unter deutschen Fans.

In Polen ist die Gewaltbereitschaft der Fans von Legia Warschau notorisch, und die Ultras von
Wisła Krakau kündigten jüngst in einer großen polnischen Tageszeitung einen Krieg an, „bei dem
es Tote gibt“. Die wichtigsten Diskutanten waren deshalb auf dem Podium der polnische Sport-
journalist Stefan Szczepłek sowie der Moderator, der kenntnisreiche und kritische Marcel Reif,

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für den Legia Warschau keine Unbekannte ist. Erst die Nachfragen und Informationen dieser
beiden unabhängigen Geister machte das Podium zu einem Ereignis.

Als Fazit einer Veranstaltung, die mit einem Empfang zu Ende ging, bleibt positiv wie klar von
allen Beteiligten aufgezeigt wurde, dass es jenseits von Helene Fischer eine adäquatere, kulti-
vierte Begleitmusik zum Fußball gibt. Dem unverzichtbaren deutschen Zweig, der schon jetzt
verdienstvollen europäischen Gedenkbewegung „!Nie wieder“ sei aber für die Zukunft ins
Stammbuch geschrieben, dass einen großen Löffel braucht, wer mit mächtigen Verbänden aus
einem Töpfchen isst und dass man nie das Salz in der Suppe vergessen sollte. Außerdem ist
Distanz ist eine wichtige Voraussetzung zivilgesellschaftlicher Bemühungen.

Dem in letzter Zeit sportlich so erfolgreichen DFB, der in Warschau auch durch Reinhard Rau-
ball, den Chef der Profiligen vertreten war, muss jedoch gerade aus der Distanz des Bericht-
erstatters positiv konzidiert werden, dass er offensichtlich seine gesellschaftliche Verantwortung
engagiert wahrnimmt und bereit ist, sich auch Diskussionsveranstaltungen und Initiativen mit
durchaus „riskanten“ Themen außerhalb des engen sportlichen Felds zu stel-len. Dies gilt aber
auch für die Deutsche Botschaft in Warschau, die das ungewöhnliche Kultur-projekt großzügig
unterstützt hat.

Bei der historischen Niederlage des Weltmeisters im Warschauer Stadion hinterließen übrigens
Hools aus Zwickau in Polen ihre Visitenkarte in Form vandalisierter Toiletten. Einige Augenzeu-
gen berichten auch vom Hitlergruß. Sie kommentierten damit auf ihre Art den Warschauer Dialog
vom Vortag.

Golf: Marion Thannhäuser bleibt im Verwaltungsausschuss des IGF
(DOSB-PRESSE) Marion Thannhäuser, Vizepräsidentin des Deutschen Golf Verbandes (DGV),
ist erneut in das Administrative Committee der International Golf Federation (IGF) berufen
worden. Sie war bereits von 1998 bis 2000 und seit 2008 Mitglied des Verwaltungsausschusses.
Die Neubesetzung des Ausschusses wurde bei der kürzlich in Japan stattfindenden Team-WM
bekanntgegeben.

Das IGF Administrative Committee setzt sich aus 20 Vertretern seiner 125 Mitgliedsorganisatio-
nen zusammen. Die Amtszeit beläuft sich auf jeweils zwei Jahre. Die 1985 gegründete IGF ist für
die internationale Entwicklung des Golfsports zuständig. Dazu arbeitet sie eng mit dem Internati-
onalen Olympischen Komitee (IOC) zusammen. „Aktuell steht unsere Arbeit ganz im Zeichen der
Olympischen Spiele von Rio de Janeiro 2016. Die Premiere nach über 100 Jahren Abstinenz hat
viele organisatorische Facetten, die es weltweit zu klären gilt“, sagte Marion Thannhäuser in
einer Mitteilung des DGV. .

Die langjährige DGV-Nationalspielerin engagiert sich nicht nur bei der IGF: Seit 1985 ist sie
Mitglied des DGV-Präsidiums, seit 1988 Vizepräsidentin. Im selben Jahr wurde sie Mitglied des
EGA Championship Committees, des Wettkampfausschusses des Europäischen Golf Verbandes
(EGA). Von 1998 bis 2002 gehörte sie dem EGA Executive Committee an. Von 2007 bis 2009
übernahm Marion Thannhäuser als erste Frau überhaupt das Präsidentenamt der EGA. Diese
Amtszeit endete für sie mit dem Höhepunkt der Entscheidung des IOC, Golf ab 2016 wieder in
die Riege der olympischen Sportarten aufzunehmen.
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Snowboard Germany bestätigt Präsidium für weitere Amtszeit
Der Verbandstag von Snowboard Germany hat die Weichen für den nächsten olympischen
Zyklus gestellt. Einstimmig wurde das gesamte Präsidium im Amt bestätigt. Neben Präsident
Prof. Michael Hölz gehen damit auch dessen drei Vizepräsidenten Helmut Klarner (Finanzen)
sowie Herbert John und Sven Krombach in eine weitere Amtszeit.

„Wir blicken auf eine erfolgreiche Amtszeit zurück und werden versuchen, in den nächsten Jah-
ren an die positiven Entwicklungen der jüngsten Vergangenheit anzuknüpfen“, sagte Hölz. Neben
der Verbandsführung wurden auch die Referenten und Verbandsprüfer neu gewählt sowie der
Haushaltsplan für 2015 beschlossen.

Lotto und Landessportbünde intensivieren Zusammenarbeit
(DOSB-PRESSE) Die Lotteriegesellschaften und Landessportbünde aus Baden-Württemberg,
Bayern, Rheinland-Pfalz und dem Saarland bauen ihre Zusammenarbeit weiter aus. Bei einem
Treffen Ende September in Stuttgart standen der deutsche Lotteriesektor und die jüngsten
Entwicklungen im Sportwetten-Konzessionsverfahren im Mittelpunkt. Das gab der LSB Rhein-
land-Pfalz bekannt.

„Wir beobachten mit großer Sorge, wie kommerzielle Anbieter zunehmend den deutschen
Lotteriesektor ins Visier nehmen“, sagten Jürgen Häfner, Geschäftsführer von Lotto Rheinland-
Pfalz, und Lothar Westram, Hauptgeschäftsführer des Landessportbundes Rheinland-Pfalz.
„Über das Internet werden Wetten auf das deutsche Lotto angeboten. Vielen Online-Tippern ist
gar nicht bewusst, dass sie bei bestimmten Anbietern an schwarzen Lotterien und eben nicht am
deutschen Original teilnehmen“, sagte Häfner weiter. Als direkte Folge erodiere die bewährte
Förderung des Sports aus den Reinerträgen der staatlichen Lotterien. „Diese Anbieter zahlen in
Deutschland weder Lotteriesteuer noch führen sie Zweckerträge ab. Es kann doch nicht sein,
dass ursprünglich gemeinwohldienliche Gelder nun in den Taschen der Aktionäre von kommer-
ziellen Glücksspielunternehmen landen“, ergänzte Westram.

Beim Informationsaustausch der Lotteriegesellschaften Baden-Württembergs, Bayerns, Rhein-
land-Pfalz und des Saarlands gemeinsam mit den Spitzen der jeweiligen Landessportbünde
wurden auch die jüngsten Entwicklungen im Sportwetten-Konzessionsverfahren diskutiert. „Das
deutsche Lizenzverfahren soll offensichtlich ausgehebelt werden“, konstatierte Jürgen Häfner. Er
spielte damit unter anderem auf Klagen an, die seitens negativ beschiedener Antragssteller vor
Gericht eingereicht wurden. „Das gesamte Konzessionsverfahren hat sich immer weiter verzö-
gert. Jetzt steht zu befürchten, dass diese Klagen den unhaltbaren Schwebezustand erneut
verlängern“, erklärte der Lotto-Chef weiter.

„Glücksspiel ist ein besonderes Gut, das sensibel gehandhabt werden muss. Das Prinzip der
gegenseitigen Anerkennung von Lizenzen greift hier nicht. Das Schutzbedürfnis des Verbrau-
chers muss auch zukünftig vor den wirtschaftlichen Interessen der Anbieter bzw. der Standorte
stehen. Wer in Deutschland Glücksspiel anbietet, braucht eine deutsche Genehmigung. Eine
ausländische wie etwa aus Malta reicht nicht aus“, betonte Jürgen Häfner. Die Vertreter der
staatlichen Lotteriegesellschaften und der Landessportbünde vereinbarten, die Zusammenarbeit
und den engen gemeinsamen Austausch auch zukünftig weiter fortzusetzen.
 16 • Nr. 42 • 14. Oktober 2014                                              Zum Inhaltsverzeichnis
LSV Schleswig-Holstein beleuchtet „Sport und Wirtschaft im Norden“
(DOSB-PRESSE) Der Landessportverband Schleswig-Holstein (LSV) und die Vereinigung der
Unternehmensverbände in Hamburg und Schleswig-Holstein (UVNord) haben mit dem Forum
„Sport und Wirtschaft im Norden“ aus verschiedenen Blickwinkeln die Situation und das künftige
Miteinander von Sport und Wirtschaft beleuchtet – im Sinne gesellschaftlich verantwortlichen
Handelns und zu beiderseitigem Nutzen.

Mehr als 200 geladene Gäste aus Sport, Politik, Wirtschaft und Gesellschaft nahmen am 7.
Oktober an diesem erstmalig durchgeführten Fachforum in der Kieler Sparkassen-Arena teil. UV-
Nord-Präsident Uli Wachholtz hob die wirtschaftliche Bedeutung des Sports und der Verbindung
von Sport und Wirtschaft hervor. LSV-Präsident Hans-Jakob Tiessen skizzierte die gesellschaft-
liche Bedeutung des Sports. Dabei ging Tiessen auf die möglichen Chancen der Weiterentwick-
lung der Partnerschaft zwischen Sport und Wirtschaft ein und nannte abschließend Beispiele für
konkretes Handeln.

DOSB-Präsident Alfons Hörmann, selbst seit Jahrzehnten erfolgreicher Unternehmer, referierte
bei seinem ersten Besuch in Schleswig-Holstein über „Sport und Wirtschaft – Partner in der Mitte
der Gesellschaft“.

Einen erster wesentlicher Meilenstein sei ist der Beitritt des Landessportverbandes Schleswig-
Holstein als Mitglied zur UVNord. „Eine solche Mitgliedschaft eines Landessportbundes in einem
Unternehmensverband ist nach unserer Kenntnis einmalig in der Bundesrepublik Deutschland“,
sagte der LSV-Präsident. „Wir betrachten diese Verbindung als Ausgangspunkt für eine künftig
noch engere Partnerschaft zwischen den beiden großen gesellschaftspolitischen Akteuren Sport
und Wirtschaft in unserem Land.“

„Beim Sport haben wir es mit einem volkswirtschaftlichen Giganten zu tun“, sagte Uli Wachtholz.
Allein in Schleswig-Holstein erwirtschafte der Sport rund zwei Prozent der Bruttowertschöpfung
und damit mehr als Fischerei, Forst- und Landwirtschaft zusammen. Drei Prozent aller Arbeits-
plätze im Lande seien dem Sport zuzurechnen.

„Durch über 2.600 Vereine, die im LSV organi-siert sind, entsteht ein jährlicher Umsatz von rund
200 Millionen Euro. Der Sport ist aber auch ein Vorbild für ehrenamtliches Engagement. Rund
80.000 Menschen engagieren sich hier außerhalb ihres beruflichen Umfeldes in der Freizeit“,
sagte UV-Nord-Präsident.

In gegenwärtigen Diskussion über eine mögliche Bewerbung der Städte Berlin und Ham-burg für
Olympische Spiele plädierten Tiessen und Wachholtz für eine kraftvolle Unterstützung des Lan-
des Schleswig-Holstein zugunsten einer möglichen Bewerbung Hamburgs.

Das zentrale Thema der Podiumsdiskussion, an der neben Alfons Hörmann und Professor
Sascha L. Schmidt, Leiter des Center for Sports and Management an der WHU-Otto Beisheim
School of Management, auch Schleswig-Holsteins neuer Innenminister Stefan Studt und der
Aufsichtsratsvorsitzende des THW Kiel, Klaus-Hinrich Vater, teilnahmen, waren die „Leuchttürme
der Kooperation zwischen Sport und Wirtschaft“.

 17 • Nr. 42 • 14. Oktober 2014                                               Zum Inhaltsverzeichnis
Wiege des deutschen Kanusports: Der LKV Berlin wird 100 Jahre alt
(DOSB-PRESSE) Am 10. Oktober feierte ein Vorzeige-Kind der Berliner Sportfamilie putzmunter
seinen Einhundersten – mit einem Festakt im Roten Rathaus wurde der Anlass sowohl von der
Stätte her als auch inhaltlich in drei Stunden würdig begangen. Prominenz aus Politik, Wirtschaft
und Sport machte ihre Aufwartung für den Landeskanuverband (LKV) der Hauptstadt. Der heißt
zwar erst seit 1978 so und firmierte vorher als „Märkischer Kreis“. Aber er war, darauf wurde stolz
verwiesen, Wiege des deutschen Kanusports insgesamt, der als Deutscher Kanuverband (DKV)
wenig später im März 1914 in Hamburg gegründet wurde.

Dass die Hanseaten sich gerne als nationalen Paddel-Ursprung sehen und DKV-Präsident Tho-
mas Konietzko dies beim Jubiläumskongress verbal übernahm, wurde nun im Roten Rathaus
schmunzelnd korrigiert. „Berlin ist mindestens genauso Wiege des deutschen Kanusports wie
Hamburg“, rief der Verbandschef ins Publikum, das eifrig applaudierte. Obwohl ein nur kleiner
Landesverband mit 60 Vereinen und 4000 Mitgliedern (von insgesamt 120 000 im DKV), sei
Berlin, so Konietzko, „ein starker Teil der deutschen Kanufamilie“. Das findet Ausdruck in 160
internationalen Medaillen in den verschiedenen Disziplinen der Sportart (Rennsport, Marathon,
Kanuslalom, Wildwasser, Polo, Stand Up Paddling, Drachenboot) in den vergangenen 20 Jahren,
aber auch in der Rolle der Hauptstadt als hervorragender Gastgeber diverser Veranstaltungen.

LKV-Präsident Dr. Wolfgang Grothaus schlug einen Bogen in die Geschichte („Kanu war schon
da“) und mit Bezug auf Berlins Olympia-Ambitionen auch in die Zukunft („Kanu ist schon da“). Er
sah seine Sportart fest verankert auf drei Säulen, die da heißen: Faszination, Bindung (über die
Vereine), Stärke. Trümpfe, die den Kanusport stark machten, auch, wenn er nur selten im Mittel-
punkt der Medien stehe.

Bei Olympia, das sei bekannt, seien die Paddler, die 2016 in Rio ihr Paralympics-Debüt erleben
werden, „ein echter Bringer“, formulierte Sport-Staatssekretär Bernd Krömer. LSB-Präsident
Klaus Böger verwies aber auch auf einen anderen wichtigen Aspekt: „In kaum einer anderen
Sportart ist man so dicht an der Natur.“ Der Einsatz für deren Pflege und Erhaltung werde gerade
im Kanusport-Lager als wichtige gesellschaftliche Aufgabe betrachtet, wie vielfältige Initiativen
und Aktionen belegten.                                                           Klaus Weise

Hamburg: Schulke tritt aus HSB-Präsidium zurück
(DOSB-PRESSE) Prof. Hans-Jürgen Schulke, Vizepräsident des Hamburger Sportbundes
(HSB), hat vor der Präsidiumssitzung in der vorigen Woche seinen Rücktritt aus familiären Grün-
den erklärt. Schulke verantwortete im HSB seit seiner Wahl am 28. Juni 2014 das Ressort Ver-
eins- und Verbandsentwicklung. Das HSB-Präsidium kann einen Nachfolger benennen, der das
Amt bis zur nächsten HSB-Mitgliederversammlung übernimmt. Das gab der HSB bekannt.

Vor seinem Amt im HSB engagierte sich Schulke in einer Reihe von ehren- und hauptamtlichen
Funktionen im deutschen Sport. Er war unter anderem Sportamtsdirektor in Hamburg und Vize-
präsident des Deutschen Turnerbunds, Generalsekretär des Deutschen Turnfestes 1994, im
Vorstand des Allgemeinen Deutschen Hochschulverbands sowie Renndirektor des Bremen
Marathons.

 18 • Nr. 42 • 14. Oktober 2014                                                Zum Inhaltsverzeichnis
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