DsiNSicherheitsIndex 2021 - Digitale Sicherheitslage von Verbraucher:innen in Deutschland - Deutschland sicher im Netz
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FOKUSTHEMA Digitale Identität & Digitales Ich DsiNSicherheitsIndex 2021 Digitale Sicherheitslage von Verbraucher:innen in Deutschland DsiN-Schirmherrschaft: Schirmherrschaft: Eine Studie von:
Über DsiN Impressum DsiN-Sicherheitsindex 2021 Studie von Deutschland sicher im Netz e. V. zur digitalen Grußwort Sicherheitslage von Verbraucher:innen in Deutschland Über Deutschland Menschen beteiligen – sicher 1. Auflage, Juni 2021 Verantwortlich: Dr. Michael Littger Redaktion: Katharina Nagler (Leitung), Dialog gestalten im Netz e.V. Prof. Dr. Christian Kastrop Denis Schröder, Anne Schilling (Redaktion), Valentyna Barylo (studentische Mitarbeit) Studienbegleitung: Tobias Weber (KANTAR), Michael Weinzierl (KANTAR) Studienpartner: KANTAR GmbH Gestaltung und Infografiken: KRAUT & KONFETTI DieDsiN Entwicklungen der erreicht mit vergangenen seinen Monate Projekten rund um die und Initiativen Covid-19-Pandemie jeden mit ihren Monat über 100.000 zahl- Menschen Deutschland sicher im Netz e. V. reichen Einschränkungen im Dialog: für alle Bürgerinnen konkrete Hilfsangebote undVerbraucher:innen befähigen Bürger haben die zunehmende Bedeutung sowie Selbständige und Albrechtstraße 10c 10117 Berlin derkleinere Unternehmen Digitalisierung für denzum sicheren Alltag Umgang verbildlicht. mit Viele dem Internet. Menschen Der gemeinnützige und Unternehmen Verein trafen diese Telefon: + 49 30 767581 – 500 wurde 2006 unvorbereitet. Entwicklungen im IT-Gipfelprozess Umso der Bundesregierung entscheidender ist es, (heute: Digital-Gipfel) die Auswirkungen initiiert dieser Verän-und Telefax: + 49 30 767581 – 509 www.sicher-im-netz.de derungen auf2007 steht seit die Gesellschaft zu erfassen, zu unter der persönlichen benennen, die erforderlichen Schirmherrschaft Konsequenzen zu des Bundesinnenministeriums. info@sicher-im-netz.de Als herstellerübergreifende ziehen Plattform und in Handlungsoptionen wird DsiN zu übersetzen: von engagierten Welchen Bedarfen undUnternehmen und Erfordernissen stehen wirzivilgesellschaftlichen heute gegenüber? DerInitiativen getragen. bereits zum achten Mal erscheinende Sicherheitsindex von Deutschland sicher im Netz e. V. (DsiN) liefert darauf erste Antworten und Umsetzungsideen. Der Index gibt uns gerade in diesem Jahr als etablierter Gradmesser für den Stand der Bildquellen: Glossarbox IT-Sicherheit Auskunft, welche Kompetenzen in der Bevölkerung benötigt werden oder schon vorhanden sind – aber eben auch, welchen Defiziten wir uns stellen müssen. Die Studie Titel: Evgeny Atamanenko / shutterstock vermittelt konkrete Erkenntnisse, welche Maßnahmen der digitalen Aufklärungsarbeit und der Grußwort: Thomas Imo / photothek digitalen (Fort)bildung nötig sind, um einen sicheren und selbstbestimmten Umgang mit Vorwort: Thomas Rafalzyk / DsiN, Thomas Tschersich Kap. 1: VGstockstudio / shutterstock dem Netz zu Digitale fördern. Die gute Nachricht Aufklärung Maßnahmen lautet: der Die registrierten Sicherheitsvorfälle Verbraucherbildung, und das um Anwender:innen Kap. 2: Evgeny Atamanenko / shutterstock Gefühl der Verunsicherung sindzu bei den Verbraucherinnen informieren, undund sensibilisieren Verbrauchern in diesem zur gelebten IT-Sicherheit Kap. 3: Krakenimages.com / shutterstock, John Schnobrich / Unsplash Kap. 4: Marina Andrejchenko / shutterstock Jahr rückläufig, das Sicherheitswissen steigt weiter an. Allerdings haben Internetnutzende zu befähigen. ihr Wissen zu selten in die Praxis umgesetzt, sodass der Gesamtindex bei 62,7 Punkten DsiN-Sicherheitsindex Sicherheitslage deutscher Onliner in einer Zahl – als gewichteter stagniert. Deshalb sind weiterhin gemeinsame Anstrengungen nötig, Menschen in Deutschland Mittelwert aus den vier Sicherheitsfaktoren. zu motivieren und zu befähigen, digitale Sicherheit im Umgang mit neuen Technologien umzu- Indexpunkte Der DsiN-Index sowie die vier Faktoren werden auf einer setzen. Dafür unterstützt das Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz schon Skala von 1 bis 100 gemessen. heute zahlreiche Initiativen für mehr Sicherheit im Netz. Zur Unterstützung gerade von älteren Menschen50 Schwellenwert BeiDigital-Kompass im Netz ist der Werten unter 50mit Indexpunkten ist die vielen hundert Bedrohungslage engagierten Partnern und Organisationen vor Ort einhöher als das zentraler Schutzniveau. Anlauf- und Orientierungspunkt. Das Angebot wird von DsiN im Verbund mit der Bundesarbeitsgemeinschaft der Senioren-Organisationen Verbrauchertypen Eine Clusterung der deutschen Onlinertypen. Die Studie sieht (BAGSO) bereitgestellt und in diesem Jahr an über 100 Standorten bundesweit zugänglich fünf Verbrauchergruppen vor, die sich durch typisierte sein. Es geht aber auch um die Identifikation von neuen Handlungsbedarfen der digitalen Sicherheitsfaktoren unterscheiden: Außenstehende, Fatalisten, Aufklärungsarbeit. Deshalb beteiligt sich mein Haus seit 2019 am Deutschland Dialog für di- Gutgläubige, Antreibende und Bedachtsame, die beiden gitale Aufklärung, aus dem im vergangenen Jahr die Cyberfibel von BSI und DsiN entstanden letzteren Typen werden auch als „Souveräne“ bezeichnet. ist. Wir möchten gern engagierte Akteurinnen und Akteure dazu ermuntern, sich an diesem Dialogprozess zu beteiligen. In diesem Sinne bedanke ich mich bei Deutschland sicher im Netz Sicherheitsfaktoren: e. V. und seinen Mitgliedern für ihren Beitrag und freue mich auf die weitere Zusammenarbeit. Sicherheitsvorfälle IT-sicherheitsrelevante Vorfälle, die von den Onlinern Ich wünsche allen Leserinnen und Lesernwurden. registriert eine aufschlussreiche Lektüre! Verunsicherungsgefühl Das persönliche Gefühl der Verunsicherung bei der Nutzung digitaler Anwendungen. Sicherheitskompetenz Selbstauskunft über die Kenntnis von IT-Schutzmaßnahmen. Prof. Dr. Christian Kastrop sicher-im-netz.de Sicherheitsverhalten Staatssekretär Selbstauskunft im Bundesministerium der über die Anwendung von IT-Schutzmaßnahmen. Justiz und für Verbraucherschutz
DsiN-Sicherheitsindex 2021 5 Inhalt Liebe Leserinnen und Leser, Dr. Michael Littger Thomas Tschersich Impressum 1 die erste Erhebung des DsiN-Sicherheitsindex nach der Expansion digitaler Medien im Grußwort zum DsiN Sicherheitsindex 2020 1 Alltag durch Corona birgt eine kleine Überraschung: Die Sicherheitslage der Onliner von Prof. Dr. Christian Kastrop, Staatssekretär im BMJV hat sich nicht wesentlich verschlechtert, sondern stagniert mit 62,7 Punkten auf einem (mäßigen) Niveau. Ausschlaggebend dafür waren weniger Störfälle, die im Alltag von Vorwort: Aufklärungsenthusiasten gefragt! 2 Verbraucher:innen registriert wurden, sowie höhere Digitalkompetenzen – ohne Zweifel von Thomas Tschersich und Dr. Michael Littger auch als Ergebnis der digitalen Aufklärungsarbeit der vergangenen Monate. Toptrends 2021: Stärker vernetzt – aber unbedarft. 4 Ziel und Methode: Wie sicher ist Deutschland im Netz? 6 Doch es gibt einen Umstand, der uns zu denken geben sollte: digitale Sicherheit in Deutschland ist weiterhin ungleichmäßig verteilt. Während jeder fünfte Mensch bereits Kapitel 1 | DsiN-Sicherheitsindex 2021: 62,7 Punkte 7 heute sicher im Netz unterwegs ist (mit Werten über 70 Punkten), liegen die restlichen Indexwert 2021: Mit 62,7 Punkten auf mäßigem Niveau stabil 8 80 Prozent bis zu 20 Punkte darunter. Dies führt zu einem handfesten, digitalen Entwicklungen 2021: Die vier DsiN-Sicherheitsfaktoren 10 Sicherheitsgefälle als Folge unterschiedlicher Kompetenzen, Fähigkeiten und Verhaltens- Blick von außen: Wie entwickelt sich die Internetnutzung? 12 weisen im Internet. Kapitel 2 | IT- Sicherheitsgefälle: Unterschiede zwischen Verbrauchertypen 13 Für uns ist klar, dass wir allen Bürgerinnen und Bürgern zu einem sicheren und selbst- Digitale Sicherheit: Verbrauchertypen im Netz 14 bestimmten Umgang mit dem Internet verhelfen möchten. Es geht darum, auch die Außenstehende Nutzer:innen (52,2 Punkte) 16 Menschen zu erreichen, die nicht täglich ohne weiteres mit digitalen Bildungsangeboten Fatalistische Nutzer:innen (52,9 Punkte) 18 in Kontakt kommen und über passende Schutzmaßnahmen verfügen. Gerade die Gutgläubige Nutzer:innen (59,5 Punkte) 20 Umsetzung von Kenntnissen in die alltägliche Praxis, so der Index, ist für die meisten Antreibende Nutzer:innen (71,6 Punkte) 22 Onliner eine tägliche Herausforderung. Bedachtsame Nutzer:innen (72,8 Punkte) 24 Einstellungen und Nutzungsgewohnheiten 26 Für die Verbesserung der Sicherheit in Deutschland werden wir unsere digitale Aufklä- Kapitel 3 | Digitale Lebenswelten 27 rungsarbeit gezielt ausbauen und – im Lichte dieser Ergebnisse – noch stärker auf Fokusthema 2021: Digitale Identität & Digitales Ich 28 die Zusammenarbeit mit engagierten Partnern setzen. Es geht um den Ausbau unserer Digitale Bürgerportale 30 regionalen Standorte in gemeinsamen Initiativen wie dem Digital-Kompass für Menschen Smarte Versicherungstarife 32 in der Seniorenarbeit, sowie um einfach handhabbare Hilfestellungen für digitale Digitale Gesundheits- und Fitnessdienste 34 Alltagsfragen, die wir künftig in der interaktiven Web-App „Frag Simon“ bereit stellen. Digitale Vernetzung 36 Das vernetzte Zuhause 38 Unseren Ansatz der digitalen Aufklärungsarbeit finden Sie im Drei-Punkte-Plan auf der Einkaufen im Internet 40 letzten Seite zusammengefasst – auch als Einladung an Sie, mit unseren Programmen Online-Banking 42 und Intiativen zusammenzuarbeiten; kommen Sie auf uns zu! Kapitel 4 | Digitale Aufklärung: Dialog stärken, Transfer vereinfachen 45 Wir wünschen eine spannende Lektüre. Dialoge stärken – regionale Präsenzen erweitern 46 Transfer vereinfachen – alltagstaugliche Hilfsangebote schaffen 48 Akteure einbinden – Kompetenzen & Netzwerke zusammenführen 50 Fazit: Drei-Punkte-Plan für wirksame Aufklärung 52 Über Deutschland sicher im Netz e. V. 53 Thomas Tschersich Dr. Michael Littger DsiN-Vorstandsvorsitzender DsiN-Geschäftsführer Glossar 53
6 Zusammenfassung DsiN-Sicherheitsindex 2021 7 Toptrends 2021: Abb. 1 DsiN-Sicherheitsindex 2021 Stärker vernetzt – aber unbedarft DsiN-Sicherheitsindex 2021 Digitale Sicherheitslage der Verbraucher:innen in Deutschland Der DsiN-Sicherheitsindex beantwortet zwei Fragen: abgenommen: Zwar sind souveräne Nutzer:innen Wie steht es um die digitale Sicherheitslage von weiterhin am sichersten im Netz unterwegs mit Bedrohungslage Schutzniveau Verbraucher:innen in Deutschland und was ist 72,8 bzw. 71,6 Indexpunkten. Zugleich konnte erforderlich, um diese zu verbessern? Dabei wird die Gruppe der fatalistischen (52,9 Punkte) sowie die Sicherheitslage in einem Indexwert auf einer außenstehenden Onliner (52,2 Punkte) etwas Sicherheitsvorfälle Gesamt Sicherheitswissen 35,1 90,1 Skala von 0 bis 100 abgebildet. aufholen – sie liegen 2021 erstmalig wieder über der kritischen Schwelle von 50 Punkten. Auch die 2020: 36,8 Index 2020: 89,0 62,7 Index 2021 auf mäßigem Niveau stabil Gruppe der Gutgläubigen kann sich auf 59,5 Punkte (62,7 Punkte) (+ 0,8 Punkte) verbessern. Auffällig ist, dass die Nachdem sich der Sicherheitsindex in den drei Gutgläubigen im Jahr 2021 mit 42,9 Prozent den Verunsicherungsgefühl Sicherheitsverhalten Vorjahren verbessern konnte, verharrt er 2021 größten Anteil in der Bevölkerung ausmachen (+ 8,0 27,2 Deutschland 47,9 2021 bei 62,7 Punkten minimal im Minus (- 0,1 Punkte). Prozentpunkte). Dies deckt sich mit einem generell 2020: 29,6 2020: 51,2 Damit ist die Sicherheitslage in Deutschland in gesunkenen Verunsicherungsgefühl (27,2 Punkte), Gesamt-Index 2020: 62,8 Zeiten von Corona zwar stabil, jedoch verschlechtert mehr dazu in Kapitel 2. sich das Sicherheitsverhalten deutscher Onliner bedenklich (- 3,3 Punkte auf 47,9 Punkte). Nur Fokusthema 2021: durch den Rückgang der registrierten Sicherheits- Digitale Identität & Digitales Ich Indexwerte nach Verbrauchertypen Verteilung der vorfälle sowie das gesteigerte Sicherheitswissen Nach den Fokusthemen Bürgerportale (2020), Verbrauchertypen (90,1 Punkte) verzeichnet der Sicherheitsindex Versicherungen (2019) und Gesundheitsdiensten keine größeren Einbußen. (2018) stehen dieses Jahr „Digitale Identität 2021 80 4 ,3 und Digitales Ich“ neu im Fokus: Für die meisten 9, 3 1 Wachsende Wissens-Verhaltens-Lücke Nutzer:innen ist das Digitale Ich ein noch unbe- 16 ,4 5,1 ,5 70 Das Sicherheitswissen deutscher Onliner ist in kanntes Terrain. Zugleich sehen drei von vier 20 16 diesem Jahr auf einen Rekordwert (90,1 Punkte) Onlinern die Verantwortung über das Digitale Ich ,6 1 7, 0 2020 gestiegen. Das Sicherheitsverhalten fällt hingegen bei sich selbst (74,7 Prozent). Auch besteht der 60 ,0 23 auf seinen bislang niedrigsten Wert (47,9 Punkte) – Wunsch nach Orientierung und frühzeitiger 34 9 34, ,9 auch vor dem Hintergrund einer verstärkten Aufklärungsarbeit bei einer großen Mehrheit 50 Schwellenwert Internetnutzung ist das 2021 bemerkenswert. Damit (74,4 Prozent) der Befragten – am besten bereits 42 ,9 42 ,9 72,8 ↓ 71,6 ↓ 59,5 ↑ 52,9 ↑ 52,2 ↑ vergrößert sich die Wissens-Verhaltens-Lücke ab der Schule; mehr dazu in Kapitel 3. 40 beachtlich und zeigt auf, dass Aufklärungsarbeit Bedachtsame Antreibende Gutgläubige Fatalistische Außenstehende Nutzer:innen Nutzer:innen Nutzer:innen Nutzer:innen Nutzer:innen stärker auf Motivation und Umsetzungen hinwirken muss. Verbraucher:innen selbst empfinden dabei Maßnahmen in Schulen und Berufsschulen (56,6 Digitales Sicherheitsgefälle – abbauen durch digitale Aufklärung Prozent) sowie Ansprachen im privaten Umfeld (52,7 Prozent) am Notwendigsten – mehr dazu in Kapitel 4. Dialoge stärken Bedrohungslage Schutzniveau Nachlassendes IT-Sicherheitsgefälle Transfer vereinfachen verbessern! erhöhen! Das Sicherheitsgefälle zwischen den Nutzergruppen Akteur:innen einbinden hat in diesem Jahr erstmals wieder leicht
8 Studiendesign des DsiN-Sicherheitsindex DsiN-Sicherheitsindex 2021 9 Kapitel 1 Ziel und Methode: Wie sicher ist Deutschland im Netz? Die jährlich erscheinende Verbraucherstudie von Die Bedrohungslage wird aus zwei Faktoren Deutschland sicher im Netz e. V. untersucht die berechnet: Zum einen berichten Nutzer:innen von digitale Sicherheitslage von Internetnutzer:innen in erlebten Sicherheitsvorfällen, zum anderen geben Deutschland und bildet diese auf einer Werteskala die Befragten ihr Gefühl eines subjektiven Risikos von 0 bis 100 in einer zentralen Kennziffer ab: dem im Umgang mit digitalen Diensten und Technologien DsiN-Sicherheitsindex. (Verunsicherungsgefühl) an. Beide Werte zur Bedrohungslage wirken sich negativ auf den Seit der ersten Erhebung im Jahre 2014 zeigen die Gesamtindexwert aus. repräsentativen Ergebnisse bereits zum achten Mal aktuelle Entwicklungen der IT-Sicherheitslage in Auch das Schutzniveau bildet sich aus zwei Si- Deutschland auf. Über 2.000 Internetnutzende über cherheitsfaktoren: Zum einen geben Nutzer:innen 16 Jahren werden dafür befragt. Die Verbraucher- Auskunft zu ihrem Sicherheitswissen, also der studie erfolgt in Zusammenarbeit mit dem Markt- Kenntnis möglicher Schutzmaßnahmen, und zum und Meinungsforschungsinstitut KANTAR. anderen zu ihrem konkreten Sicherheitsverhalten, wie zum Beispiel der Verwendung einer Zwei- Um die Sicherheitslage der Internetnutzer:innen Faktor-Authentisierung oder der Einrichtung einer abzubilden, wird die Bedrohungslage der Firewall. Der Wert für das Schutzniveau beeinflusst Verbraucher:innen ihrem Schutzniveau gegenüber- den Gesamtindexwert positiv. gestellt: Alle vier Sicherheitsfaktoren werden auf einer Skala von 0 bis 100 gemessen. Der Gesamtindexwert Abb. 2 wird letztendlich ermittelt, indem die Bedrohungs- Berechnung des DsiN-Sicherheitsindex: Verhältnis lage mit dem Schutzniveau der Verbraucher:innen zwischen Bedrohungslage und Schutzniveau ins Verhältnis gesetzt wird. Je höher der Indexwert, desto sicherer sind deutsche User:innen im Netz. Liegt der Gesamtwert über 50 Indexpunkten, über- DsiN-Sicherheitsindex wiegt das Schutzniveau, bei einem Wert darunter kippt die Sicherheitslage und die Bedrohungslage überwiegt. Der DsiN-Index unterscheidet auf Grundlage der Sicherheitslage der Internetnutzenden zwischen fünf verschiedenen Verbrauchertypen. Sie bilden die Ba- Sicherheits- Verunsicherungs- Sicherheits- Sicherheits- sis für eine bedarfsorientierte Aufklärungsarbeit. Die Sicherheitsindex 2021: vorfälle gefühl wissen verhalten Untersuchung der Sicherheitslage im Internet umfasst außerdem praxisorientierte, digitale Lebenswelten, Bedrohungslage Schutzniveau um spezielle Bedarfe von Nutzer:innen in Alltagskon- texten zu beleuchten. Das diesjährige Fokusthema Stagnation bei 62,7 Punkten lautet „Digitale Identität und Digitales Ich“.
10 Kapitel 1 Sicherheitsindex 2021: 62,7 Punkte DsiN-Sicherheitsindex 2021 11 Indexwert 2021: Mit 62,7 Punkten auf mäßigem Niveau stabil Nach einer Verbesserung in den letzten drei Jahren Die Berechnung des Sicherheitsindex basiert auf Entwicklungen beim IT-Schutzniveau Abb. 5 geht der Sicherheitsindex 2021 im Vergleich zum Vor- vier Faktoren: Zwei Faktoren betreffen die von Verbraucher:innen Einschätzung der generellen Datensicherheit im jahr um 0,1 Indexpunkte minimal zurück auf jetzt Bedrohungslage, die beiden anderen Faktoren die • Sicherheitswissen: 90,1 Punkte (+ 1,1 ). Die Internet 2014 vs. 2021 62,7 Punkte. So bleibt die Sicherheitslage trotz Abwehrkompetenz sowie das Schutzverhalten der Sicherheitskompetenz hat sich auch in diesem Jahr in % gewachsener Internetnutzung weiterhin stabil. Doch Verbraucher:innen. Hier lassen sich 2021 mehrere erneut verbessert, und zwar um 1,1 Indexpunkte 5,3 obwohl das Sicherheitswissen der Verbraucher:innen Veränderungen erkennen: auf einen neuen Höchstwert: Mit 90,1 Index- sehr sicher 5,8 in diesem Jahr einen Höchstwert erreicht, kann die punkten liegt das Sicherheitswissen deutscher 19,9 sicher 15 Gesamtlage davon nicht profitieren. Im Gegenteil sorgt Entwicklungen der Bedrohungslage im Verbraucher:innen erfreulich hoch. ein neuer Tiefstand im Sicherheitsverhalten (47,9 Internet bei Verbraucher:innen • Sicherheitsverhalten: 47,9 Punkte (- 3,3 ). Im Kon- 42,9 eher sicher 32,2 Punkte) dafür, dass die Sicherheitslage leicht nachgibt. • Sicherheitsvorfälle: 35,1 Punkte (- 1,7 ). Wie auch trast zum Sicherheitswissen geht das Sicherheits- 26,1 in den zwei Jahren zuvor erfolgt erneut ein Rück- verhalten um 3,3 Indexpunkte auf 47,9 zurück weniger sicher 37,1 Abb. 3 gang der selbstregistrierten Sicherheitsvorfälle: und erreicht einen neuen Tiefststand. Dies führt 5,9 Digitale Sicherheitslage im Siebenjahresvergleich Mit 35,1 Indexpunkten war der Wert zuletzt 2016 insgesamt zu einer Stagnation der Sicherheitslage, unsicher 10,0 niedriger. Dies hat auch eine maßgebliche Auswir- die Wissens-Verhaltens-Schere öffnet sich weiter. kung auf den Gesamtindex und korreliert mit dem 2021 2014 65,4 ebenfalls gesunkenen Verunsicherungsgefühl der Sicherheitsverhalten – Nutzer:innen verorten 65 Verbraucher:innen. Verantwortung bei sich und der Legislative 64 • Verunsicherungsgefühl: 27,2 Punkte (- 2,4 ). Die Trotz des nachlassenden Sicherheitsverhaltens 63 62,8 62,7 geringere Zahl der Sicherheitsvorfälle korrespon- verorten die meisten Menschen 2021 die Verantwor- 63,0 62,3 62 diert mit einem Verunsicherungsgefühl, welches um tung einer sicheren Onlinenutzung bei sich selbst: Sicherheitsgefühl künftig nicht in Sorglosigkeit 61 60,9 2,4 Punkte auf 27,2 sinkt. Dies ist der zweitniedrigste So geben 78,2 Prozent an, dass ein vorsichtigerer umschlägt. Dafür spricht aktuell die gewachsene 61,1 Wert seit Erhebungsstart: Verbraucher:innen sind Umgang mit den eigenen Daten sie besonders gut Gruppe von Gutgläubigen. 60 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 sorgloser im Netz. schützen könne. Sechs von zehn Maßnahmen, die sicherheitsrelevante Vorfälle abwehren, werden Wissen bedeutet nicht gleich Handeln Abb. 4 von den Befragten relevanter als im Vorjahr einge- Im Jahr 2021 hat sich die Wissens-Verhaltens- Übersicht Index und Faktoren 2021 schätzt. Zugleich wünschen sich fast drei von vier Schere bei Onlinern weiter geöffnet: Bei einem Nutzer:innen (73,5 Prozent) eine bessere Verfolgung Wissensstand von 90,1 Indexpunkten beträgt das von Gesetzesverstößen. Besonders stark ist der Sicherheitsverhalten lediglich 47,9 Punkte. Dies 35,1 2021 Wunsch nach strengeren Gesetzen gestiegen: mit macht sich bei ganz konkreten Anwendungen Bedrohungslage Sicherheitsvorfälle 36,8 2020 + 4,6 Prozentpunkten auf nun 57,9 Prozent. bemerkbar: So werden Sicherheitseinstellungen 27,2 29,6 Schwellenwert: 50 des Internet-Browsers – trotz vorhandener Kennt- Verunsicherungsgefühl Sinkende Verunsicherung bei weniger Vorfällen nisse – 2021 seltener verwendet, hier wächst 62,7 DsiN-Index 62,8 Internetnutzende fühlen sich 2021 sicherer in der die Wissens-Verhaltens-Lücke am stärksten um 90,1 digitalen Welt: Bei 90 Prozent von 30 abgefragten 7,0 Prozentpunkte. Gefolgt wird dies von der Deak- Schutzniveau Sicherheitswissen 89,0 Internetaktivitäten hat sich das Verunsicherungs- tivierung von Bluetooth / W-Lan bei Nichtnutzung: 47,9 gefühl verringert. Dies entspricht der Wahrnehmung Hier gibt es eine Vergrößerung der Lücke von 51,2 Sicherheitsverhalten der Befragten, die bei sich selbst weniger Sicher- 5,0 Prozentpunkten. Auch ein geändertes Nutzungs- Punkte heitsvorfälle registriert haben. Bei der Entwicklung verhalten kann sich so auf die digitale Sicherheits- 0 50 100 sollte im Blick behalten werden, dass das gestiegene lage auswirken.
12 Kapitel 1 Sicherheitsindex 2021: 62,7 Punkte DsiN-Sicherheitsindex 2021 13 Entwicklungen 2021 bei den vier DsiN-Sicherheitsfaktoren Bedrohungslage aus Sicht der Verbraucher:innen Schutzniveau aus Sicht der Verbraucher:innen 1. Registrierte Sicherheitsvorfälle 2. Verunsicherungsgefühl im Internet 3. Sicherheitswissen bei Verbraucher:innen 4. Sicherheitsverhalten im Alltag Die Reihenfolge der TOP 5 der Sicherheitsvorfälle in Insgesamt fühlen sich Onliner 2021 sicherer im Netz: Das digitale Sicherheitswissen deutscher Onliner Deutliche Veränderungen zeigen sich auch beim Deutschland ist 2021 unverändert, neue Entwick- In den TOP 5 der Internetaktivitäten, die bei Internet- zeigt 2021 die stärkste Dynamik auf: Neu auf der Sicherheitsverhalten im Internet. Passwörter werden lungen gibt es bei den dahinter liegenden Werten. nutzenden am meisten Verunsicherung hervorrufen, Spitzenposition – vormals Platz 9 – sind Kenntnisse in diesem Jahr differenzierter abgefragt: Spitzenreiter Auf Rang eins liegen mit + 2,9 Punkten Phishing- nimmt diese durchgängig ab. Mit 56,1 Prozent bleibt zu PINs und Zugangscodes auf Mobilgeräten ist das Verwenden von Sonderzeichen – genutzt Versuche (31,7 Prozent). Mehr als ein Fünftel der das Öffnen von Anhängen in E-Mails Spitzenreiter. (+ 0,9 Prozentpunkte). Die Sicherung der drahtlosen von 80,1 Prozent der Befragten. Um einen Rang Internetnutzenden hat zudem in diesem Jahr Es folgt der Austausch vertraulicher Inhalte mit (Funk-)Netzwerkverbindung durch ein Passwort gestiegen sind die sicheren Zahlungssysteme bei der infizierte Weblinks und E-Mails erhalten (- 2,0 Pro- Behörden, Banken oder Versicherungen. Auch die klettert von Rang sieben auf zwei. Neu in den Top 3 Onlinebuchung. Den größten Sprung nach vorne von zentpunkte). Verunsicherung gegenüber sozialen Netzwerken sowie ist das Thema Passwortsicherheit. Am unbekanntesten Rang 18 auf 11 macht in diesem Jahr das Ausloggen Dating-Apps nimmt leicht ab. sind VPN sowie die Inkognito-Funktion. auf fremden Rechnern. Abb. 6 Abb. 7 Abb. 8 Abb. 9 Spitzenreiter und Schlusslichter Sicherheitsvorfälle Spitzenreiter und Schlusslichter Verunsicherungsgefühl Spitzenreiter und Schlusslichter Sicherheitswissen Spitzenreiter und Schlusslichter Sicherheitsverhalten in % in % in % in % Die häufigsten IT-Sicherheitsvorfälle Dabei fühlen sich Internetnutzer:innen am unsichersten: Die bekanntesten Sicherheitsmaßnahmen Die meistgenutzten Sicherheitsmaßnahmen 31,7 Öffnen von Anhängen 56,1 Schutz des Handys mit 98,3 Verwendung von Sonder- 80,1 Phishing-Versuch 28,8 in E-Mails 56,7 PIN o. ä. 97,4 zeichen in Passwörtern* - Erhalt infizierter Sicherung der drahtlosen E-Mails / Anhänge / 21,2 Austausch vertraulicher 38,4 (Funk-)Netzwerkverbindung 98,2 Nutzung sicherer 77,9 Weblinks 23,2 Inhalte 40,7 (W-Lan) durch ein Passwort 97,7 Zahlungssysteme 75,2 Betrug beim Online-Einkauf / 11,4 37,3 Verwendung von Sonder- 98,2 Schutz des Handys mit 76,9 Online-Buchungen 10,7 Soziale Netzwerke 39,5 zeichen in Passwörtern* - PIN o. ä. 76,1 Mobbing / Verwendung unter- Belästigungen / 9,1 Herunterladen von Soft- 34,6 Regelmäßige Installation 98,0 schiedlicher Passwörter für 76,4 Rufschädigung 9,2 ware (keine Updates) 36,4 von Updates 97,6 unterschiedliche Zwecke 72,6 Ausspähen von Verwendung von langen Zugangsdaten zu 8,7 34,6 Passwörtern 97,9 Regelmäßiges Update des 75,0 Online-Plattformen 9,6 Dating-Anwendungen 36,2 (mind. 12 Zeichen)* - Betriebssystems 75,5 Die Schlusslichter unter den IT-Sicherheitsvorfällen Dabei fühlen sich Nutzer:innen am wenigsten unsicher: Die unbekanntesten Sicherheitsmaßnahmen Die am wenigsten genutzten Sicherheitsmaßnahmen Nutzung von (Weiter-) Plug-ins zur Erhöhung Betrug mit virtuellen 5,7 Bildungsangeboten 14,2 der Datensicherheit (z. B. 82,9 79,7 26,6 Währungen (z. B. Bitcoins) 7,4 (z. B. Webinare, etc.) 16,3 Skript-Blocker, etc.) 82,1 Auslesen der E-Mail-Header 30,3 Vorfälle bei der Nutzung Recherchieren in Sichere Aufbewahrung von Online-Angeboten 5,1 Suchmaschinen und 14,0 Auslesen der E-Mail 82,5 der Geräte (z. B. in einem 25,0 der öffentlichen Hand 6,5 Nachschlagewerken 16,5 Header 81,7 abschließbaren Fach) 30,8 Unbefugter Zugriff Einsatz elektronischer auf verlorenes oder 4,6 12,1 81,7 Signaturen (z. B. durch den 18,5 gestohlenes Gerät 6,7 Nachrichtenseiten lesen 12,4 Inkognito-Funktion 82,7 neuen Personalausweis) 21,9 Manipulation von Hausvernetzung (Smart 4,2 Nutzung von VPN oder 81,3 Home, z. B. Smart-TV) 6,1 2021 2020 Proxy-Clients - 2021 2020 * modifizerte Abfrage 2021
14 Kapitel 1 Sicherheitsindex 2021: 62,7 Punkte Kapitel 2 Blick von außen: Wie entwickelt sich die Internetnutzung? Für eine wirksame Aufklärungsarbeit sind die Kennt- So nutzen in der Gruppe der 16 – 19-Jährigen nur nisse über konkrete Nutzungsgewohnheiten und 57,9 Prozent das Netz, um E-Mails zu schreiben. -entwicklungen hilfreich, um passende Hilfestellungen 69,2 Prozent in dieser Altersgruppe hingegen greifen anzubieten. Wie hat sich die Internetnutzung also auf soziale Netzwerke zurück, während dies nur im Jahre 2021 entwickelt – im Zeichen zusätzlicher 42,6 Prozent der 60 – 69-Jährigen angeben. Apps, die Herausforderungen durch die Pandemie? Welche mit dem PKW vernetzt sind, werden von 6,1 Prozent Dienste wurden stärker in Anspruch genommen – verwendet; dies sind 0,4 Prozentpunkte mehr als 2020. welche weniger? Insgesamt zeigt sich eine deutliche Zunahme der Internetnutzung mit unterschiedlichen Mobiles Surfen bleibt Spitzenreiter Ausprägungen. Die Verbreitung des Surfens mit dem Smartphone nimmt 2021 weiter stark zu, um 9,4 Prozentpunkte Nutzungszweck auf jetzt 78,4 Prozent. Um 4,0 Prozentpunkte Erheblich zugenommen hat die Messengernutzung abgenommen hat hingegen die Nutzung am Desktop- auf mobilen Geräten, welche um 12,8 Prozentpunkte PC (46,0 Prozent). Sonstige vernetzte Geräte vom vom achten auf den vierten Platz geklettert ist (61,1 Haus bis zu Vitaldiensten zeigen vergleichsweise Prozent). Die traditionelle E-Mail (80,3 Prozent) ist aber hohe Zuwachsarten, weisen in absoluten Zahlen jedoch weiterhin noch die populärste Online-Anwendung, weiterhin noch niedrige Nutzungswerte auf. Der gefolgt von Online-Einkäufen (76,6 Prozent). Auffällig Anstieg könnte auf die zusätzliche Verweildauer von ist das spezielle Nutzungsverhalten bei Jugendlichen: Menschen im eigenen Haus zurückzuführen sein. Abb. 10 Abb. 11 Nutzungszweck 2014 vs. 2021 Genutzte Geräte 2015 vs. 2021* in % in % IT- Sicherheitsgefälle: 80,3 Internetfähiges Handy / 78,4 Senden / Empfangen von E-Mails 94,8 Smartphone 57,4 68,3 76,6 Unterschiede zwischen Laptop / Notebook 64,7 Onlineshopping 85,0 46,0 Recherchieren in Suchmaschi- 69,2 Desktop-PC 61,8 nen / Nachschlagewerken 71,9 61,1 Fernseher 46,1 30,7 Verbrauchertypen Bankgeschäfte im Internet 59,5 41,6 Tablet-PC 34,6 Messenger-Nutzung auf mobilen 61,1 Geräten 32,0 21,4 Spielekonsole 15,7 59,7 Sonstige vernetzte 11,0 Nachrichtenseiten lesen 61,1 mobile Geräte 2,0 Soziale Netzwerke (z. B. 58,1 6,9 Facebook, Twitter, Xing, etc.) 54,2 Sonstige stationäre Geräte 0,6 * Vergleichswert aus 2015, 2021 2014 2021 2015 da 2014 einige Geräte noch nicht abgefragt wurden.
16 Kapitel 2 IT- Sicherheitsgefälle: Unterschiede zwischen Verbrauchertypen DsiN-Sicherheitsindex 2021 17 Digitale Sicherheit: • Sicherheitswissen: Das Sicherheitswissen hat sich in diesem Jahr bei fast allen Nutzergruppen Abb. 13 Anteil der Nutzertypen an der Gesamtheit der Onliner Verbrauchertypen im Netz verbessert. Lediglich die Antreibenden verharren auf gleichbleibend hohem Niveau mit 96,6 Punkten. Besser sind mit 96,8 Punkten nur die Bedachtsamen S (+ 2,0 Punkte). ou ve Kenntnisse und Verhaltensweisen beim sicheren chergruppen verringert sich damit. Zwischen den • Sicherheitsverhalten: Das diesjährige Sicher- rä n 17,0 % eN Umgang mit digitalen Angeboten unterscheiden sich souveränen Nutzergruppen und dem Schlusslicht der heitsverhalten fällt 2021 insgesamt deutlich um utze klärungsbedarf von Mensch zu Mensch. Insbesondere das Sicher- Außenstehenden besteht jedoch weiterhin ein 3,3 Punkte auf 47,9 Indexpunkte ab. Dennoch r stärken heitswissen sowie die Bereitschaft, dieses regelmäßig enormes Gefälle von fast 20 Indexpunkten. Erfreulich können sich – auf eher niedrigem Niveau – zwei 42,9 % 19,3 % im Alltag anzuwenden, wirken sich auf die jeweilige ist, dass fatalistische und außenstehende Nutzer:innen der fünf Nutzergruppen verbessern: Gutgläubige IT-Sicherheitslage aus. Der DsiN-Index unterscheidet in diesem Jahr wieder den kritischen Wert von Nutzer:innen um 2,2 Punkte auf 33,5 Punkte, Auf deshalb anhand von Kompetenzen, Erfahrungen 50 Indexpunkten erreichen: Ihr Schutzniveau übersteigt Außenstehende um 5,8 Punkte deutlich auf jetzt e r sowie Verhaltensweisen und der inneren Einstellung ihre Bedrohungslage. 22,1 Punkte. ht 16,5 % hö zwischen fünf Verbrauchertypen. Er 4,3 % Betrachtet man die einzelnen Anteil der Verbrauchertypen an den Onlinern Sicherheitsgefälle im digitalen Raum: Sicherheitsfaktoren, wird deutlich: Das größte Minus verzeichnet in diesem Jahr die Leichter Rückgang • Sicherheitsvorfälle: Die registrierten Sicherheits- Gruppe der Antreibenden: Ihr Anteil geht im dritten Bedachtsame Nutzer:innen Die Souveränen bauen ab, die Außenstehenden holen vorfälle nehmen dieses Jahr bei drei von fünf Jahr in Folge zurück, um 3,7 Prozentpunkte nun auf Antreibende Nutzer:innen auf. Obwohl der Gesamtindex stagniert, zeigt sich, Gruppen ab, was sich positiv auf den Gesamtindex 19,3 Prozent. Auch die bedachtsamen Nutzer:innen Fatalistische Nutzer:innen dass sich die Sicherheitslage für Verbrauchertypen auswirkt. Die höchste Angriffsrate weisen die werden weniger: Sie machen nun 17,0 Prozent der Außenstehende Nutzer:innen unterschiedlich entwickelt hat: Während sich bei Fatalist:innen und die Antreibenden auf. Internetnutzenden aus. Ein deutliches Plus verzeich- Gutgläubige Nutzer:innen Fatalist:innen (+ 4,2 Punkte auf 52,9 Punkte), Gutgläu- • Verunsicherungsgefühl: Das Verunsicherungs- nen dagegen die gutgläubigen Nutzer:innen. Ihr bigen (+ 0,8 auf 59,5 Punkte) und Außenstehenden gefühl verringert sich in diesem Jahr bei den Anteil steigt um 8,0 Prozentpunkte auf 42,9 Prozent. (+ 6,2 auf 52,2 Punkte) der Indexwert verbessert, meisten Gruppen. Während der Rückgang bei den geht er bei den eigentlich souveränen Nutzergruppen, Fatalist:innen besonders stark ausfällt (- 4,5 auf Außenstehende Nutzer:innen verzeichnen in den Antreibenden (- 0,9 Punkte auf 71,6 Punkte) 75,1 Punkte), steigt es bei den außenstehenden diesem Jahr mit 6,2 Punkten auf 52,2 Punkte die Sicherheitswissen und die eher geringe Motivation, und Bedachtsamen (- 1,7 auf 72,8 Punkte), zurück. Das Nutzer:innen als einzige Gruppe auf 26,5 Punkte. höchste Steigerung beim Indexwert. Damit liegen sich neue Kompetenzen anzueignen. Mit 42,9 Prozent Sicherheitsgefälle zwischen den einzelnen Verbrau- sie seit 2017 erstmalig wieder über der kritischen sind sie die größte Nutzergruppe im Netz. Marke von 50. Dennoch weisen sie nach wie vor Abb. 12 enormen Aufholbedarf bezüglich ihres Sicher- Antreibende Nutzer:innen erreichen einen Index- Übersicht: Digitales Sicherheitsgefälle der Verbrauchertypen heitsverhaltens auf und verfügen mit einem Wert wert von 71,6 Punkten und liegen damit 0,9 Punkte von 37,9 Punkten über das mit Abstand geringste unter dem Vorjahr. Die Antreibenden haben die Sicherheitswissen. geringste Lücke zwischen Sicherheitswissen und 52,9 2021 Fatalistische Nutzer:innen 48,7 -verhalten und gehören damit zu den souveränen 2020 Fatalistische Nutzer:innen erreichen einen Index- Verbraucher:innen. 52,2 Außenstehende Nutzer:innen 46,0 wert von 52,9 Punkten und liegen damit ebenfalls 59,5 wieder über dem kritischen Mittelwert. Im Vergleich Bedachtsame Nutzer:innen verzeichnen mit einem Gutgläubige Nutzer:innen 58,7 zum Vorjahr hat sich ihr Indexwert um 4,2 Punkte Minus von 1,7 Punkten den größten Rückgang beim 72,8 erhöht. Auffällig ist, dass sie trotz ihres guten Indexwert. Mit 72,8 Punkten sind sie aber weiterhin Bedachtsame Nutzer:innen 74,5 Sicherheitswissens die meisten Angriffe verzeichnen. am sichersten im Netz unterwegs. Erstmalig 71,6 verzeichnen sie das höchste Sicherheitswissen, Antreibende Nutzer:innen 72,5 Gutgläubige Nutzer:innen verbessern sich mit einem abgenommen hat jedoch das Sicherheitsverhalten Punkte Indexwert von 59,5 Punkten (+ 0,8 Punkten) nur leicht. (- 4 Punkte). Leicht zugenommen haben auch die 0 50 100 Ihr größtes Defizit ist das mangelhafte Umsetzen von Sicherheitsvorfälle.
18 Kapitel 2 IT- Sicherheitsgefälle: Unterschiede zwischen Verbrauchertypen Abb. 15 Steckbrief außenstehender Nutzer:innen DsiN-SicherheitsIndex 2021 Außenstehende Nutzer:innen Außenstehende Nutzer:innen Typische Merkmale: Indexwert 2021: (52,2 Punkte) 52,2 Punkte ↑ • Knapp zwei Drittel sind weiblich (60 Prozent) • Hoher Anteil älterer Nutzer:innen über 60 Jahre (41 Prozent) • Haben das geringste Sicherheitswissen aller Nutzergruppen • Nutzen vor allem Smartphone (54 Prozent) oder Anteil an der Laptop (51 Prozent) Gesamtheit: „Sicher im Netz? Verstehʼ ich nicht – und 37,9 Punkte ansteigt, erhöht sich das Sicherheitsver- • Fühlen sich häufig von neuen digitalen Diensten überfordert 4,3 % ↓ kann es auch nicht!“ halten deutlich um 5,8 auf 22,1 Punkte. Dies Die Außenstehenden weisen auch in diesem Jahr mit wirkt sich in Kombination mit dem Rückgang der Beschreibung: Sicherheitsvorfälle TOP 3 52,2 Punkten den niedrigsten Indexwert auf, können Sicherheitsvorfälle (20,2 Punkte) positiv auf ihren sich jedoch mit 6,2 Punkten von allen Nutzergruppen Indexwert aus. Sicherheitsvorfälle: 1. Phishing-Versuch unterdurchschnittlich 19,8 % am meisten steigern. Zugleich sinkt die Zahl die Verunsicherungsgefühl: 2. Betrug beim Online-Einkauf / Online-Buchungen Zahl der außenstehenden Nutzer:innen an der Basiswissen und Verantwortungsgefühl stärken durchschnittlich 8,9% Gesamtheit: Sie machen nur noch 4,3 Prozent der Insgesamt fühlen sich außenstehende Nutzer:innen 3. Mobbing / Belästigungen / Rufschädigung Sicherheitswissen: Onliner aus, der niedrigste Wert seit Erhebungsstart. häufig von digitalen Angeboten überfordert: Jede:r 8,6 % leicht unterdurchschnittlich Dritte (33,3 Prozent) stimmt dieser Aussage zu. Im Sicherheitsverhalten: Bedrohungslage Vergleich weisen sie erhebliche Kompetenzdefizite unterdurchschnittlich Verunsicherungsgefühl TOP 3 Die Zahl der selbstregistrierten Sicherheitsvorfälle auf: So wissen 62,5 Prozent, wie wichtig regelmä- 1. Öffnen von Anhängen in E-Mails bei den außenstehenden Nutzer:innen ist deutlich ßige Datensicherungen sind, doch nur 17,0 Prozent 49,3 % Wie Sicherheitsfälle reduzieren? um 10,8 Punkte auf 20,2 Punkte zurückgegangen. nutzen sie tatsächlich. Außenstehende setzen in 2. Austausch vertraulicher Inhalte Damit sind sie mit Abstand am seltensten von punkto IT-Sicherheit vor allem auf den Staat und Stärkere Verfolgung von Gesetzesverstößen 49,3 % 83,3 % 3. Soziale Netzwerke Vorfällen im Netz betroffen. Trotz dieses Rückgangs wünschen sich hier eine stärkere Verfolgung von 39,8 % fühlen sie sich weiterhin stark gefährdet: Ihr Verstößen (83,3 Prozent) sowie strengere Gesetze Wie Risikobewusstsein stärken? Verunsicherungsgefühl steigt um 2,5 auf 26,5 Punkte. (62 Prozent). In der Aufklärungsarbeit gilt es, ihr Verantwortungsgefühl zu stärken und sie zu moti- Der bewusste Umgang mit Risiken und Chancen sollte Genutzte Schutzmaßnahmen TOP 3 in der Schule mehr eingebunden werden Schutzniveau vieren, Sicherheitsbasiswissen auszubauen und 67,1% 1. Verwendung von Sonderzeichen in Passwörtern Sowohl beim Sicherheitswissen als auch beim -ver- anzuwenden. Dafür wünschen sich mehr als die Hälfte 72,9 % halten haben sich die Außenstehenden in diesem von ihnen verständlichere Angebote (54,6 Prozent) Wie Sicherheitswissen erweitern? 2. Verwendung unterschiedlicher Passwörter für unterschiedliche Zwecke Jahr verbessert. Während ihr Wissen um 1,9 auf auch außerhalb des Internets (32,8 Prozent). Konkrete Ansprache durch das private Umfeld 69,9 % 52,4% 3. Nutzung sicherer Zahlungssysteme 69,3 % Wie zu Sicherheitsverhalten motivieren? Abb. 14 Informationen, wie man sich im Internet schützen kann, DsiN-Indexwert für außenstehende Nutzer:innen müssten verständlicher sein Unbekannte Schutzmaßnahmen TOP 3 33,8 % 1. Überprüfung der Vertrauenswürdigkeit von Cloud-Diensten 83,3 % Bedrohungslage 20,2 2021 Sicherheitsvorfälle 2. Plug-ins zur Erhöhung der Datensicherheit 31,0 2020 83,7 % 26,5 3. Nutzung von VPN oder Proxy-Clients Verunsicherungsgefühl 24,0 Schwellenwert: 50 85,2 % 52,2 DsiN-Index 46,0 Ungenutzte Schutzmaßnahmen TOP 3 37,9 Schutzniveau DsiN-Angebote für Sicherheitswissen 36,0 Außenstehende: 1. Plug-ins zur Erhöhung der Datensicherheit 22,1 (z. B. Skript-Blocker, etc.) Sicherheitsverhalten 16,3 sicher-im-netz.de/ 0,6 % Punkte angebote-fuer-aussenstehende 2. Auslesen der E-Mail-Header 0 50 100 1,7 % 3. Verschlüsselung der Festplatte 2,1%
20 Kapitel 2 IT- Sicherheitsgefälle: Unterschiede zwischen Verbrauchertypen Abb. 17 Steckbrief fatalistischer Nutzer:innen DsiN-SicherheitsIndex 2021 Fatalistische Nutzer:innen Fatalistische Nutzer:innen Typische Merkmale: Indexwert 2021: (52,9 Punkte) • Sind in allen Geschlechtergruppen zu finden • Am häufigsten zwischen 50 und 59 Jahre alt (24 Prozent) • Meist zwischen 10 und 20 Stunden pro Woche 52,9 Punkte ↑ online (24 Prozent) Anteil an der • Nutzen Laptops (68 Prozent) und Smartphones Gesamtheit: (74 Prozent) am häufigsten „Überall lauern Gefahren – aber 86,9 Punkte verbessert. Dagegen verringert sich das 16,5 % ↓ • Zweifeln an der Wirksamkeit von Schutzmaßnahmen Schutzvorkehrungen bringen doch eh nichts!“ Sicherheitsverhalten leicht um 1,1 auf 45,0 Punkte. Die fatalistischen Nutzer:innen erreichen einen Index- Damit weisen Fatalist:innen wie auch im vergangenen Beschreibung: Sicherheitsvorfälle TOP 3 wert von 52,9 Punkten. Im Vergleich zum Vorjahr hat Jahr die zweitgrößte Wissens-Verhalten-Lücke auf. sich der Indexwert um 4,2 Punkte erhöht. Dagegen Sicherheitsvorfälle: 1. Phishing-Versuch leicht unterdurchschnittlich 34,9 % bleibt der Anteil der Fatalist:innen an der Gesamtheit Verunsicherungen entgegenwirken und zum Verunsicherungssgefühl: 2. Erhalt infizierter E-Mails / Anhänge / Weblinks der Internetnutzer:innen nahezu konstant: Er sinkt Handeln motivieren überdurchschnittlich 27,1 % minimal um minus 0,1 Prozentpunkte auf 16,5 Prozent. Die fatalistischen Nutzer:innen sind diejenige Gruppe, 3. Betrug beim Online-Einkauf Sicherheitswissen: Sie verfügen über relativ gutes Sicherheitswissen, die sich selbst am ehesten in der Pflicht sieht, ihre 19,1 % überdurchschnittlich welches sie jedoch trotz ihres hohen Verunsicherungs- Daten zu schützen. 84,0 Prozent sind dieser Sicherheitsverhalten: gefühls zu selten umsetzen. Meinung – mehr als in jeder anderen Gruppe. Dabei durchschnittlich Verunsicherungsgefühl TOP 3 scheint unter ihnen Unsicherheit darüber zu beste- 1. Öffnen von Anhängen in E-Mails Bedrohungslage hen, wie dies auch in die Tat umzusetzen ist. Fast die 86,5 % Wie Sicherheitsfälle reduzieren? Die Sicherheitsvorfälle bei Fatalist:innen sind deut- Hälfte von ihnen (48,2 Prozent) halten eine geringere 2. Soziale Netzwerke lich um 10,2 auf 41,2 Punkte gesunken. Jedoch wirkt Internetnutzung für ein geeignetes Mittel zum Stärkere Verfolgung von Gesetzesverstößen 84,9 % 85,6 % 3. Austausch vertraulicher Inhalte sich der Rückgang nur bedingt auf das Verunsiche- Selbstschutz, während in den anderen Nutzergruppen 81,9 % rungsgefühl aus: Hier sinkt der Wert zwar ebenfalls jeweils weniger als ein Drittel dieser Meinung sind. Wie Risikobewusstsein stärken? um 4,5 Punkte, bleibt jedoch mit 75,1 Punkten relativ Auch sehen sie stärker als die anderen Gruppen die hoch – der höchste Wert unter allen Gruppen. Hersteller und Anbieter in der Pflicht, sichere Der bewusste Umgang mit Risiken und Chancen Genutzte Schutzmaßnahmen TOP 3 sollte in der Schule mehr eingebunden werden Lösungen und Angebote zu entwickeln. Für fatalisti- 82,4 % 1. Schutz des Handys mit PIN o. ä. Schutzniveau sche Nutzer:innen muss das Vertrauen in die 76,4 % Bei den fatalistischen Nutzer:innen hat sich das Effektivität von Sicherheitsmaßnahmen gefördert Wie Sicherheitswissen erweitern? 2. Verwendung von Sonderzeichen in Passwörtern 75,1 % Sicherheitswissen in diesem Jahr leicht um 1,4 auf werden, um zur Anwendung zu motivieren. Professionelle Ansprechpartner, die persönliche 3. Logout-Funktion Hilfestellung bieten 74,1 % 43,6 % Wie zu Sicherheitsverhalten motivieren? Unbekannte Schutzmaßnahmen TOP 3 Abb. 16 DsiN-Indexwert für fatalistische Nutzer:innen Einfachere Sicherheitseinstellungen bei Programmen 1. Überprüfung der Vertrauenswürdigkeit von Cloud-Diensten und Geräten 25,8 % 65,5 % 2. Plug-ins zur Erhöhung der Datensicherheit Bedrohungslage 41,2 2021 25,1 % Sicherheitsvorfälle 51,4 2020 3. Nutzung von VPN oder Proxy-Clients 75,1 23,9 % Verunsicherungsgefühl 79,6 52,9 DsiN-Index 48,7 Schwellenwert: 50 Ungenutzte Schutzmaßnahmen TOP 3 86,9 1. Plug-ins zur Erhöhung der Datensicherheit Schutzniveau DsiN-Angebote für Sicherheitswissen 85,5 25,8 % Fatalisten: 45,0 2. Biometrische Identifizierung Sicherheitsverhalten 46,1 Punkte sicher-im-netz.de/ 21,7 % angebote-fuer-fatalisten 3. Einsatz elektronischer Signaturen 0 50 100 26,7 %
22 Kapitel 2 IT- Sicherheitsgefälle: Unterschiede zwischen Verbrauchertypen Abb. 19 Steckbrief gutgläubiger Nutzer:innen DsiN-SicherheitsIndex 2021 Gutgläubige Nutzer:innen Gutgläubige Nutzer:innen Typische Merkmale: Indexwert 2021: (59,5 Punkte) • Frauen wie Männer zählen zu den Gutgläubigen • Am häufigsten zwischen 50 und 59 Jahre alt (19 Prozent) • Verzeichnen das geringste Verunsicherungsgefühl aller 59,5 Punkte ↑ Verbrauchertypen Anteil an der • Nutzen Smartphones gefolgt von Laptops und Desktop-PCs am Gesamtheit: häufigsten „Mir wird schon nichts passieren!“ bei 91,0 Punkten (+ 1,2 Punkte). Auch das Sicherheits- 42,9 % ↑ • Größte Diskrepanz zwischen Wissen und Verhalten Mit einem Indexwert von 59,5 Punkten (+ 0,8 Punkte) verhalten entwickelt sich positiv: Sein Wert steigt verbessert die größte Gruppe der deutschen Inter- um 2,2 auf 33,5 Punkte. Die Wissens-Verhaltens- Beschreibung: Sicherheitsvorfälle TOP 3 netnutzenden leicht ihren Indexwert: 42,9 Prozent Lücke bleibt mit 57,5 Punkten jedoch weiterhin die aller Onliner in Deutschland zählen zu diesem größte unter den deutschen Onlinern. Sicherheitsvorfälle: 1. Phishing-Versuch leicht unterdurchschnittlich 28,5 % Nutzertyp. Sie verfügen über ein sehr hohes Sicher- Verunsicherungsgefühl: 2. Erhalt infizierter E-Mails / Anhänge / Weblinks heitswissen, wenden es jedoch zu selten an: Gutgläu- Vorhandenes Sicherheitswissen aktivieren deutlich unterdurchschnittlich 19,0 % bige verzeichnen die größte Wissens-Verhaltens- und anwenden 3. Betrug beim Online-Einkauf Sicherheitswissen: Lücke aller Nutzergruppen und setzen sich zu wenig Im Vergleich zu den anderen Gruppen scheinen die 11,7 % deutlich überdurchschnittlich mit den Gefahren im Internet auseinander. gutgläubigen Nutzer:innen durchgehend weniger Sicherheitsverhalten: Interesse an den Themen Aufklärung, Kompetenz- leicht unterdurchschnittlich Verunsicherungsgefühl TOP 3 Bedrohungslage vermittlung und Verbesserung des Risikobewusst- 1. Öffnen von Anhängen in E-Mails In diesem Jahr haben die sicherheitsrelevanten Vor- seins zu besitzen. Dies führt zu der enormen 46,9 % Wie Sicherheitsfälle reduzieren? fälle bei den Gutgläubigen wieder leicht zugenom- Wissens-Verhaltens-Lücke, welche bei der digitalen 2. Austausch vertraulicher Inhalte men: um 0,7 Punkte auf 33,6 Punkte. Das ohnehin Aufklärungsarbeit besonders berücksichtigt werden Vorsichtigerer Umgang mit den eigenen persönlichen Daten 24,5 % 71,9 % 3. Soziale Netzwerke gering ausgeprägte Verunsicherungsgefühl hat sollte. Es geht darum, mögliche Risiken digitaler 24,1 % sich noch weiter verringert und liegt 2021 bei Dienste für jede:n Einzelne:n stärker zu vermitteln, Wie Risikobewusstsein stärken? 15,0 Punkten (- 0,4 Punkte), dem niedrigsten Wert um zu einer sicheren Nutzung von Chancen zu unter allen Nutzertypen. motivieren. Auch müssen die Folgen von nachlässigem Der bewusste Umgang mit Risiken und Chancen sollte in Genutzte Schutzmaßnahmen TOP 3 der Schule mehr eingebunden werden Sicherheitsverhalten aufgezeigt werden. Dabei 64,2 % 1. Verwendung von Sonderzeichen in Passwörtern Schutzniveau kommt der Gruppe der gutgläubigen Nutzer:innen 72,6 % Wie Sicherheitswissen erweitern? 2. Nutzung sicherer Zahlungssysteme Insgesamt hat sich die Sicherheitslage verbessert: aufgrund ihrer Größe eine besondere Rolle für 69,6 % Das Sicherheitswissen steigt weiter an und liegt nun die erfolgreiche Aufklärung in der Gesellschaft zu. Informationen, wie man sich im Internet schützen kann, 3. Verwendung unterschiedlicher Passwörter für unterschiedliche Zwecke müssten verständlicher sein 68,6% 17,7 % Wie zu Sicherheitsverhalten motivieren? Abb. 18 Unbekannte Schutzmaßnahmen TOP 3 DsiN-Indexwert für gutgläubige Nutzer:innen Einfachere Sicherheitseinstellungen bei Programmen 1. Auslesen der E-Mail-Header und Geräten 15,2 % 59,9 % 2. Nutzung von VPN oder Proxy-Clients Bedrohungslage 33,6 2021 14,9 % Sicherheitsvorfälle 32,9 2020 3. Inkognito-Funktion 15,0 14,8 % Verunsicherungsgefühl 15,4 Schwellenwert: 50 59,5 DsiN-Index 58,7 Ungenutzte Schutzmaßnahmen TOP 3 91,0 1. Elektronische Signaturen Schutzniveau DsiN-Angebote für Sicherheitswissen 89,8 9,6 % Gutgläubige: 33,5 2. Verschlüsselung der Festplatte Sicherheitsverhalten 31,3 Punkte sicher-im-netz.de/ 12,5 % angebote-fuer-gutglaeubige 3. Nutzung von VPN oder Proxy-Clients 0 50 100 12,6 %
24 Kapitel 2 IT- Sicherheitsgefälle: Unterschiede zwischen Verbrauchertypen Abb. 21 Steckbrief antreibender Nutzer:innen DsiN-SicherheitsIndex 2021 Antreibende Nutzer:innen Antreibende Nutzer:innen Typische Merkmale: Indexwert 2021: (71,6 Punkte) • Sind in allen Geschlechtergruppen zu finden • Die Mehrheit ist zwischen 40 und 49 Jahren alt (27 Prozent) • Nutzen vor allem Smartphones und Laptops 71,6 Punkte ↓ • Probieren gerne neue digitale Dienste aus Anteil an der • Verfügen über das zweithöchste Sicherheitswissen Gesamtheit: „Das möchte ich ausprobieren – aber sicher!“ informiert, sondern verliert diesen Status an die aller Nutzertypen 19,3 % ↓ Der Indexwert der antreibenden Nutzer:innen bedachtsamen Nutzer:innen. Auch das Sicherheits- erreicht 2021 einen Wert von 71,6 Punkten und verhalten ist rückläufig: um 3,3 auf 70,3 Punkte. Beschreibung: Sicherheitsvorfälle TOP 3 liegt damit 0,9 Punkte niedriger als im Vorjahr. Die Dennoch bleiben sie die Nutzergruppe mit dem Antreibenden verfügen über hohes Sicherheitswissen besten Sicherheitsverhalten (70,3 Punkte). Sicherheitsvorfälle: 1. Phishing-Versuch leicht unterdurchschnittlich 37,1 % und setzen dieses auch am besten um. Dennoch Verunsicherungsgefühl: 2. Erhalt infizierter E-Mails / Anhänge / Weblinks sind sie als „Early Adopter“ vergleichsweise häufig Motivation bewahren und mit anderen unterdurchschnittlich 24,6 % von Sicherheitsvorfällen betroffen. Keine andere Verbrauchergruppen zusammenarbeiten 3. Betrug beim Online-Einkauf Sicherheitswissen: Gruppe probiert so gerne neue digitale Angebote aus Antreibenden Nutzer:innen weisen von allen Gruppen 6,7 % deutlich überdurchschnittlich wie die Antreibenden (56,1 Prozent). die geringste Schere zwischen Sicherheitswissen Sicherheitsverhalten: und -verhalten auf. Dies hängt in erster Linie mit der überdurchschnittlich Verunsicherungsgefühl TOP 3 Bedrohungslage hohen Motivation zusammen, sich informiert im 1. Öffnen von Anhängen in E-Mails Die Zahl der sicherheitsrelevanten Vorfälle bei Netz zu bewegen. Dabei sehen sie im vorsichtigen 48,1 % Wie Sicherheitsfälle reduzieren? den antreibenden Nutzer:innen verringert sich um Umgang mit den eigenen Daten die beste Maßnahme, 2. Austausch vertraulicher Inhalte 0,5 auf 38,4 Punkte in diesem Jahr nur wenig. um Sicherheitsvorfälle im Internet zu reduzieren: Vorsichtigerer Umgang mit den eigenen persönlichen Daten 31,7 % 81,7 % 3. Bankgeschäfte im Internet / Online-Banking / -Brokering Ebenfalls kleiner geworden ist das Verunsicherungs- 81,7 Prozent sind dieser Meinung. Auch relevant ist 30,1 % gefühl: Es fällt um 1,7 auf nun 19,4 Punkte. Damit es für diese Nutzergruppe, das eigene Sicherheits- Wie Risikobewusstsein stärken? liegen die Antreibenden auch hier im Trend. wissen häufiger in Taten umzusetzen (76,6 Prozent). Diese Bereitwilligkeit, ihre Sicherheitskompetenz aus- Der bewusste Umgang mit Risiken und Chancen sollte in Genutzte Schutzmaßnahmen TOP 3 der Schule mehr eingebunden werden Schutzniveau zubauen und anzuwenden, bietet großes Potenzial für 74,1 % 1. Regelmäßige Updates von Apps Das Sicherheitswissen verbessert sich in diesem die Zusammenarbeit mit weniger souveränen Gruppen 98,2 % Wie Sicherheitswissen erweitern? 2. Verwendung von Sonderzeichen in Passwörtern Jahr nicht, sondern verharrt bei 96,6 Punkten. sowie ihre Aktivierung als Wissensvermittelnde. 97,3 % Damit ist diese Gruppe erstmals nicht mehr am besten Informationen, wie man sich im Internet schützen kann, 3. Regelmäßiges Update des Betriebssystems müssten verständlicher sein 95,8 % 39,9 % Wie zu Sicherheitsverhalten motivieren? Abb. 20 Unbekannte Schutzmaßnahmen TOP 3 DsiN-Indexwert für antreibende Nutzer:innen Einfachere Sicherheitseinstellungen bei Programmen 1. Auslesen der E-Mail-Header und Geräten 12,0 % 81,6 % 2. Inkognito-Funktion Bedrohungslage 38,4 2021 9,7 % Sicherheitsvorfälle 38,9 2020 3. Nutzung von VPN oder Proxy-Clients 19,4 8,4 % Verunsicherungsgefühl 21,1 Schwellenwert: 50 71,6 DsiN-Index 72,5 Ungenutzte Schutzmaßnahmen TOP 3 96,6 1. Elektronische Signaturen Schutzniveau DsiN-Angebote für Sicherheitswissen 96,6 42,2 % Antreibende: 70,3 2. Inkognito-Funktion Sicherheitsverhalten 73,6 Punkte sicher-im-netz.de/ 46,6 % angebote-fuer-antreibende 3. Sichere Aufbewahrung der Geräte 0 50 100 51,1 %
26 Kapitel 2 IT- Sicherheitsgefälle: Unterschiede zwischen Verbrauchertypen Abb. 23 Steckbrief bedachtsamer Nutzer:innen DsiN-SicherheitsIndex 2021 Bedachtsame Nutzer:innen Bedachtsame Nutzer:innen Typische Merkmale: Indexwert 2021: (72,8 Punkte) • Frauen wie Männer zählen zu den Bedachtsamen • Häufig zwischen 50 und 59 Jahren alt (29 Prozent) • Verzeichnen den zweitniedrigsten Wert an Sicherheitsvorfällen 72,8 Punkte ↓ • Nutzen vor allem Smartphones und Laptops Anteil an der • Stehen neuen Angeboten prüfend-kritisch gegenüber Gesamtheit: „Sicherheit geht vor.“ Schutzniveau 17,0 % ↓ Mit einem Minus von 1,7 Punkten verzeichnen die Beim Sicherheitswissen nehmen die Bedachtsamen Bedachtsamen von allen Gruppen den größten in diesem Jahr erstmals die Spitzenposition ein: Beschreibung: Sicherheitsvorfälle TOP 3 Rückgang beim Indexwert: Die Sicherheitslage Mit 96,8 Punkten ist es um 2,0 Punkte gestiegen. dieser souveränen Nutzer:innen hat sich damit in Dagegen lässt das Sicherheitsverhalten nach und Sicherheitsvorfälle: 1. Phishing-Versuch leicht unterdurchschnittlich 37,4 % diesem Jahr erstmalig wieder verschlechtert. verringert sich um 4,0 auf 68,5 Punkte. Verunsicherungsgefühl: 2. Erhalt infizierter E-Mails / Anhänge / Weblinks Dennoch erreichen sie mit 72,8 Punkten weiterhin unterdurchschnittlich 22,7 % den höchsten Indexwert. Überholt haben sie in Sichere Lage ausbauen 3. Ausspähen von Zugangsdaten zu sonstigen Plattformen Sicherheitswissen: diesem Jahr sogar die Antreibenden in punkto Bedachtsame Nutzer:innen sehen in punkto Inter- 7,2 % deutlich überdurchschnittlich Sicherheitswissen. Dabei sind die meisten von ihnen netsicherheit vor allem sich selbst in der Pflicht: Sicherheitsverhalten: gegenüber neuen digitalen Angeboten skeptisch: So meinen 88,8 Prozent, dass ein vorsichtigerer überdurchschnittlich Verunsicherungsgefühl TOP 3 76,8 Prozent beschäftigen sich erst mit Sicherheits- Umgang mit den eigenen persönlichen Daten zu 1. Öffnen von Anhängen in E-Mails fragen, bevor sie sich für eine Nutzung entscheiden. einer Reduzierung von Sicherheitsvorfällen führt. 57,9 % Wie Sicherheitsfälle reduzieren? Dafür sind sie mehr als alle anderen Gruppen dazu 2. Austausch vertraulicher Inhalte Bedrohungslage bereit, ihre Onlineaktivitäten einzuschränken und Vorsichtigerer Umgang mit den eigenen persönlichen Daten 29,3 % 88,8 % 3. Soziale Netzwerke Die Zahl der Sicherheitsvorfälle der bedachtsamen bewusst auf einige Angebote zu verzichten 28,9 % Nutzer:innen hat im Vergleich zum Vorjahr wieder (62,6 Prozent). Bedachtsame Nutzer:innen sehen das Wie Risikobewusstsein stärken? um 2,4 Punkte zugenommen und liegt nun bei ins- private Umfeld dabei als großen Einflussfaktor: gesamt 33,1 Punkten. Auch ihr Verunsicherungsgefühl 72,3 Prozent geben an, auf diesem Weg zu einem Der bewusste Umgang mit Risiken und Chancen sollte in Genutzte Schutzmaßnahmen TOP 3 der Schule mehr eingebunden werden hat sich um 3,3 Punkte auf 20,7 Punkte verringert. besseren Sicherheitsverhalten motiviert zu werden, 81,1 % 1. Verwendung unterschiedlicher Passwörter für unterschiedliche Zwecke Damit liegen die bedachtsamen Nutzer:innen in mehr als jede andere Gruppe. Zudem können 97,6 % Wie Sicherheitswissen erweitern? 2. Verwendung von Sonderzeichen in Passwörtern Bezug auf das Verunsicherungsgefühl wieder im Bedachtsame selbst als Vorbilder agieren und 97,2 % Mittelfeld unter den Vergleichsgruppen. insbesondere Gutgläubige zu einem reflektierteren Die Informationen darüber, wie man sich im Internet besser 3. Nutzung sicherer Zahlungssysteme schützen kann, müssten verständlicher sein Umgang im Netz motivieren. 96,8 % 38,6 % Wie zu Sicherheitsverhalten motivieren? Abb. 22 Unbekannte Schutzmaßnahmen TOP 3 DsiN-Indexwert für bedachtsame Nutzer:innen Einfachere Sicherheitseinstellungen bei Programmen 1. Nutzung von VPN oder Proxy-Clients und Geräten 8,6 % 80,6 % 2. Auslesen der E-Mail-Header Bedrohungslage 33,1 2021 8,4 % Sicherheitsvorfälle 30,7 2020 3. Inkognito-Funktion 20,7 8,1 % Verunsicherungsgefühl 24,0 Schwellenwert: 50 72,8 DsiN-Index 74,5 Ungenutzte Schutzmaßnahmen TOP 3 96,8 1. Elektronische Signaturen Schutzniveau DsiN-Angebote für Sicherheitswissen 94,8 25,9 % Bedachtsame 68,5 2. Sichere Aufbewahrung von Geräten Sicherheitsverhalten sicher-im-netz.de/ 34,7 % 72,5 Punkte angebote-fuer-bedachtsame 3. Auslesen der E-Mail-Header 0 50 100 47,1 %
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