Düsseldorfer Schauspielhaus - Junges Schauspiel - Bürgerbühne - Spielzeit 2019/20 - Düsseldorfer Schauspielhaus
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In der Spielzeit 2019/20 wird das Düsseldorfer Schauspielhaus am Gustaf-Gründgens-Platz fünfzig Jahre alt. Wir freuen uns, dieses Jubiläum gemeinsam mit Ihnen zu feiern. fünfzig eins Wolfgang Reinbacher mit Maximilian (1) — Schon bei der Eröffnung des Schauspielhauses am 16. Januar 1970 stand Wolfgang Reinbacher auf der Bühne – seitdem oft gemeinsam mit Maximilians Uroma Manuela Alphons. 3
Willkommen Liebe Zuschauerinnen und Zuschauer, werte Gäste, wieder am Gustaf-Gründgens-Platz! Nach dreieinhalb Spielzeiten oder demokratischer Strukturen. Das Bau- und Gründungsjahr erscheint mehr als eintausend Tagen ist das Theater wieder dort angekommen, von wo unendlich weit weg und ist doch nur ein gutes halbes Menschenleben es aufgebrochen ist. Inzwischen hat sich vieles verändert: Der Kö-Bogen 2 entfernt. In einer Fotoserie, in der unser Ensemble Düsseldorfer*innen steht, der Gustaf-Gründgens-Platz wird neu gestaltet, und das Schauspiel- trifft, die in aufsteigender Folge ein- bis fünfzigjährig sind, versuchen wir, haus ist weitgehend saniert. diese Zeitspanne nachempfindbar zu machen. Übrigens haben die Schau Dach, Fassade und Fenster sind erneuert, ebenso die technische Inf- spieler*innen sich für ihr Bild Menschen eingeladen, die in irgendeiner rastruktur, die Eingangssituation umgebaut, Garderoben, Zuschauer Form mit dem Theater verbunden sind, eine kleine Auswahl, die zeigt, in toiletten, Restaurant, Kantine, das Meublement im Foyer überarbeitet oder welcher Vielfalt dieses Theater der Stadt begegnet und vice versa – vom neu interpretiert – in aller Achtung vor Historie und Denkmalschutz und Feuerwehrmann bis zum Vereinsvorsitzenden, von der Fußballwelt versehen mit neuen Akzenten für eine heutige und zukünftige Nutzung. meisterin bis zur Poetry-Slammerin, von der Abonnentin bis zum Kita- Nicht alle Arbeiten werden zu Beginn der Spielzeit abgeschlossen sein, Pädagogen. Die Fotos zeigen aber auch, wie jung das Schauspielhaus noch der Fahrstuhl im Foyer noch nicht fahren, der Teppich noch nicht verlegt ist. Wir wären stolz, könnten wir das alte, neue Haus in eine gute Zukunft und die endgültige Kasse noch nicht installiert sein. Aber das Theater wird führen, neue Chancen und Perspektiven eröffnen, denn wir sind über- funktionieren. zeugt, dass die Stadtgesellschaft die gemeinsamen Orte der Kultur und der Ganz konkret: Zu Beginn der Spielzeit möchten wir Ihnen wieder Begegnung auf Augenhöhe braucht. Der »Open Space« im Foyer, eine neue (fast) alle Vorstellungen im Schauspielhaus am Gustaf-Gründgens-Platz »digitale Bürgerbühne«, Initiativen für Diversität in allen Räumen – das anbieten. sind ein paar Ansätze, von denen wir hoffen, dass wir Sie mit Ihnen gemein- Wir kehren an einen traditionsreichen Ort zurück, und doch ist es sam ausprobieren können. ein Aufbruch, ein Anfang. Denn die Erfahrungen, die wir zusammen Nach dem Jubiläum im Januar feiern das Düsseldorfer Schauspielhaus gemacht haben – in Hunderten von Aufführungen im Central, im Capitol, und – so hoffen wir – die ganze Stadt im Mai 2020 ein großes internationales im Theaterzelt, in Kirchen und Jugendheimen, im Landtag, im Dreischei- Theaterfest, Theater der Welt. Düsseldorf wird fast drei Wochen lang Gast- benhaus und in den Schulen –, diese gemeinsamen Erfahrungen prägen uns geber sein für Produktionen aus aller Welt. Wir wollen die Grenzen unserer und werden uns weiter begleiten. Die Feste waren bunter, die Schwellen Theater- und Welterfahrungen sprengen, indem wir Neues und Merkwür- niedriger, man war neugierig, vieles war unerwartet, manchmal impro diges, Herausforderndes und Schönes, Fremdes und Überraschendes von visiert. Das möchten wir mitnehmen in das ehrwürdige Haus. Zugleich aber allen Kontinenten einladen, hoffend auf aufregende Begegnungen mit den freuen wir uns geradezu unbändig darauf, wieder in der Mitte der Stadt Hunderten von internationalen Künstler*innen, die in unserer Stadt sein zu Hause zu sein, die städtebaulich neu und einladender definiert ist, und werden. Theater der Welt ist ein mittlerweile traditionsreiches Festival, das einen funktionalen und zugleich schönen und besonderen Ort mit Ihnen zu mit Unterstützung des Bundes, des Landes und der jeweiligen Stadt alle teilen; einen Ort der friedlichen, freundlichen Begegnung, an dem die Bür- drei Jahre in einer anderen deutschen Stadt stattfindet, getragen vom ITI, ger*innen der Stadt ihre Themen verhandelt sehen und selbst verhandeln. dem Internationalen Theaterinstitut, kooperierend mit vielen Kulturins- Zwei weitere wichtige Wegmarken und Ereignisse wird es für Sie und titutionen und jeweils neu erfunden mit einem neuen Konzept als Ereignis für uns innerhalb der kommenden Spielzeit geben: eine große Geburts- für eine Stadt. tagsfeier und ein internationales Festival. Ab dem 16. Januar 2020 feiern Das D’haus vereint Junges Schauspiel, Bürgerbühne und Schauspiel wir mit einer langen Jubiläumswoche – mit der Inszenierung des »Galilei«, unter einem Dach. Fast dreißig Neuproduktionen werden wir Ihnen in der einem Liederabend, Diskussionen, Vorträgen und Ausstellungen, Partys kommenden Spielzeit vorstellen. In der Kompliziertheit und Zerrissen- und Konzerten – das fünfzigjährige Bestehen des Hauses, des Pfau-Baus, heit der Welt, in der wir leben, kann es nicht das eine Thema geben, das eines der schönsten und wichtigsten Kulturbauten der 1970er-Jahre. Und über allem steht, auch nicht im Theater, aber wir finden wiederkehrende bis dahin wird – hoffentlich – die letzte Leiste angeschraubt und die letzte Aspekte: die Sehnsucht nach Veränderung und die Angst vor dieser, die Birne eingedreht sein. Das Jubiläum ist der Zeitpunkt, an dem wir Ihnen drängende Notwendigkeit des Handelns, das steigende Selbstbewusstsein das Haus so zeigen wollen, wie es in der Zukunft sein soll: offen und trans- und die Kraft, die viele Einzelne und gesellschaftliche Gruppen finden und parent, nutzbar für eine vielfältige und neugierige Stadtgesellschaft, alle demonstrieren, das Bedürfnis, die Welt als Ganzes zu begreifen, und die Generationen, Schichten und Communitys eines weltoffenen Düsseldorf. Komik und die Trauer, daran zu scheitern. Lange schien es unzeitgemäß Das Foyer wird ab dann auch tagsüber geöffnet sein, und das »Unterhaus«, und erst recht dem der Irrationalität und der Emotion verbundenen Theater die neue kleine Bühne im Keller, wird Improvisiertes, Anskizziertes, nicht zugehörig, jetzt suchen wir gerne nach Spuren der Vernunft, nach Schräges zeigen, kurz: alles, was die Künstler*innen* dieses Hauses lieben Wahrheit und Faktizität und schätzen es, wenn das Licht der Aufklärung und der Intendant nicht verhindern konnte. uns nicht nur von Ferne aus der Vergangenheit leuchtet, sondern auch die Fünfzig Jahre Düsseldorfer Schauspielhaus am Gustaf-Gründgens- Konturen einer lebbaren Zukunft sichtbar werden. Platz bedeutet aber auch die Möglichkeit, Vergangenheit, Gegenwart und Ein Liederabend zum fünfzigjährigen Jubiläum trägt den Titel: Zukunft des Theaters zu reflektieren – das eine nicht ohne das andere. Das »I build my time«. Ja! Seine eigene Zeit gestalten. Das wollen wir sagen und Haus wurde in den 1960er-Jahren geplant, einer Zeit des gesellschaftlichen erleben können. Wir sehen uns wieder am Gustaf-Gründgens-Platz, in der Umbruchs und des Aufbruchs in eine ästhetische Moderne. Unsere Gegen- Münsterstraße, im Central und in der ganzen Stadt. wart, die in sich neue Widersprüche auszuhalten hat, ist nicht verstehbar Ich freue mich darauf. ohne diese Zeit, den dann folgenden Deutschen Herbst, aber auch nicht ohne die Wiedervereinigung von 1989, den 11. September und seine Folgen, Ihr die Erosion der politischen Systeme und die nachfolgende Infragestellung Wilfried Schulz — Generalintendant Düsseldorfer Schauspielhaus 4 Cennet Rüya Voß mit Kuno (2) — Der Vater und die Großmutter von Kuno führen die neue Gastronomie im Schauspielhaus als Familienunternehmen. zwei Die Spielzeit 2019/20 5
Herzlichen Dank an all unsere Partner Inhalt Förderer Gefördert im Fonds TURN der Die Spielzeit 2019/20 Premieren in der Münsterstraße 446 05 — Willkommen Vorwort von Intendant Wilfried Schulz 26 — Der kleine Prinz und die Krähe 79 — E in Traumspiel — Frederik Tidén 06 — K ooperationspartner und Förderer von Martin Baltscheit träumt von Strindberg 08 — Die Saison in der Übersicht 26 — Mit der Faust in die Welt schlagen 80 — Ein Sommer in Sommerby — 10 — Jubiläum fünfzig Jahre von Lukas Rietzschel Eltern sind Pioniere, sagt Kirsten Boie Schauspielhaus 26 — Antigone von Sophokles 83 — Volksfeind for Future — 13 — Theater der Welt 2020 26 — The Treasure/Der Schatz Über das Klima und die Zukunft denkt freunde des düsseldorfer 14 — Diversity Jugendstück von Amauri Falseti Nick Nuttall nach schauspielhauses e. v. 15 — Extras 29 — Was die Sonne nachts macht 87 — Gott — Susann Pásztor erzählt, Theater für die Allerkleinsten wie sich Sterben anfühlen könnte 29 — Ein Sommer in Sommerby 88 — Glücksritter — Regisseur Uli Jäckle Premieren im Schauspielhaus — von Kirsten Boie beschreibt sein Landschaftstheater Koproduktionspartner Großes Haus 91 — Maria Stuart — Dorothea Marcus porträtiert die Regisseurin Laura Dantons Tod von Georg Büchner 17 — Essays, Interviews, Porträts Linnenbaum Das Dschungelbuch 17 — 92 — O Fortuna! — Ein Gespräch zwischen von Rudyard Kipling 33 — Dantons Tod — Regisseur Armin Petras Spieler, Fan und Regisseur Die Entdeckung des Himmels 17 — über Büchners Revolutionsdrama EdM Productions Jienkyo Theater Tokyo Company MA von Harry Mulisch 34 — Bungalow — Helene Hegemann und Henry VI. & Margaretha di Napoli 17 — Simon Solberg im Gespräch Mitmachen nach William Shakespeare 37 — Der kleine Prinz und die Krähe — von Tom Lanoye Autor Martin Baltscheit umspielt 97 — Bürgerbühne Leben des Galilei von Bertolt Brecht 18 — Antoine Saint-Exupéry 100 — Junges Schauspiel I build my time Ein Liederabend von 18 — 41 — Mit der Faust in die Welt schlagen 102 — Theater, Schule & Co. André Kaczmarczyk mit dem Ensemble — Die Aktivist*innen Hatice Durmaz Medienpartner Vertriebspartner Lulu von Frank Wedekind 18 — und Oliver Ongaro im Interview Ein Traumspiel von August Strindberg 18 — 42 — Das Dschungelbuch — Ein Werkstatt- Information Volksfeind for Future Ein Klimaprojekt 19 — gespräch mit CocoRosie nach Henrik Ibsen 45 — Linda — Penelope Skinner erzählt, 104 — Ensemble und Mitarbeiter*innen wie ihr Stück entstanden ist 106 — Service 46 — Antigone — Kirstin Hess über 107 — Eintrittspreise und Ermäßigungen Premieren im Schauspielhaus — jugendliches Aufbegehren 108 — Festplatz-Abonnements Kleines Haus 50 — Die Entdeckung des Himmels 109 — Wahl-Abonnements — Robert Koall vergleicht Autor 110 — B ereits im Vorverkauf Kooperationspartner 21 — Bungalow von Helene Hegemann und Schöpfer 111 — Schauspielhaus 2020 21 — Was ihr wollt nach William Shakespeare 53 — Das doppelte Lottchen — Ein fiktives 117 — Freunde und Förderer 21 — Linda von Penelope Skinner Gespräch mit Erich Kästner 118 — Kartenverkauf, Adressen, Kontakt 21 — Blick zurück nach vorn 57 — Parzival (to go) — Über Eschenbachs und Impressum Familienchroniken gegen das Vergessen Epos schreibt Felicitas Zürcher 22 — letztes Licht. Territorium 58 — Henry VI. & Margaretha di Napoli — von Thomas Freyer Peter W. Marx nimmt sich den schwachen Und in der Heftmitte (Seite 60/61) finden 22 — Gott von Ferdinand von Schirach König zur Brust Sie die Spielzeit in einer Illustration von Markus Ambach Projekte 22 — Maria Stuart von Friedrich Schiller 63 — Leben des Galilei — Ethikrats- Katharina Gschwendtner. vorsitzender Peter Dabrock zu Glauben und Wissenschaft Premieren im Central und 65 — Bürgerbühne — Ein paar grund- in der ganzen Stadt sätzliche Gedanken von Christof Seeger-Zurmühlen und Isolde Charim Das doppelte Lottchen 25 — 68 — letztes Licht. Territorium — Thomas von Erich Kästner Freyer zeigt seinen Schreibprozess Parzival (to go) 25 — 71 — The Treasure/Der Schatz — Jugend von Wolfram von Eschenbach liche im Gespräch mit Stefan Fischer-Fels 25 — Glücksritter 75 — Lulu — Sophie Passmann feiert Eine interaktive Weltentdeckung Wedekind 25 — O Fortuna! 76 — Was die Sonne nachts macht Netzwerke Ein Fußballprojekt der Bürgerbühne — Maura Meyer über Theater für die Allerkleinsten DIE VIELEN Das Ensemble 3 Wolfgang Reinbacher — 4 Cennet Rüya Voß — 11 Marie Jensen — 12 Thomas Wittmann — 16 Claudia Hübbecker — 20 Jan Maak — 23 Minna Wündrich Gesellschafter — 24 Wolfgang Michalek — 27 André Kaczmarczyk — 28 Florian Lange — 30 Lieke Hoppe — 31 Eduard Lind — 32 Hanna Werth — 35 Lea Ruckpaul — 36 Christian Friedel — 38 Sebastian Tessenow — 39 Jonathan Gyles — 40 Anna-Sophie Friedmann — 43 Burghart Klaußner — 44 Moritz Führmann — 47 Kilian Land — 48 Manuela Alphons — 49 Peter Jordan — 51 Natalie Hanslik — 52 Rosa Enskat — 54 Serkan Kaya — 55 Cathleen Baumann — 56 Judith Bohle — 59 Christian Erdmann — 62 Lou Strenger — 64 Ali Aykar — 67 Markus Danzeisen — 69 Alexej Lochmann — 70 Paul Jumin Hoffmann — 72 Henning Flüsloh — 73 Michaela Steiger — 74 Andreas Grothgar — 77 Rainer Philippi — 78 Sonja Beißwenger — 81 Noëmi Krausz — 82 Thiemo Schwarz — 84 Tanja Schleiff — 85 Selin Dörtkardeş — 86 Studierende des Mozarteums Salzburg — 89 Tabea Bettin — 90 Jonas Friedrich Leonhardi — 93 Thomas Kitsche — 94 Ron Iyamu — 95 Glenn Goltz — 96 Spieler*innen der Bürgerbühne 6 Die Spielzeit 2019/20 Die Spielzeit 2019/20 7
Schauspielhaus Schauspielhaus Im Central und Münsterstraße 446 Großes Haus Kleines Haus in der ganzen Stadt Dantons Tod Lulu Bungalow Das doppelte Lottchen Der kleine Prinz und Was die Sonne von Georg Büchner von Frank Wedekind von Helene Hegemann von Erich Kästner die Krähe nachts macht Regie: Armin Petras Regie: Bernadette Sonnenbichler Regie: Simon Solberg Kinder- und Familienstück von Martin Baltscheit Für alle ab 2 Jahren Premiere am 20.9.2019 Premiere im Februar 2020 Uraufführung am 22.9.2019 für alle ab 6 Jahren Für alle ab 10 Jahren Regie: Paul Jumin Hoffmann Regie: Robert Gerloff Regie: Frank Hörner und Anke Retzlaff Das Dschungelbuch Ein Traumspiel Was ihr wollt Premiere am 17.11.2019 Uraufführung am 15.9.2019 Uraufführung im Februar 2020 von Rudyard Kipling von August Strindberg nach William Shakespeare Studio Für Erwachsene und Regie: Andreas Kriegenburg Düsseldorfer Jugendliche tauschen Im Central Kinder ab 10 Jahren Premiere im März 2020 die Rollen und setzen ihr Herz Mit der Faust in die Regie, Bühne, Licht: aufs Spiel Parzival (to go) Welt schlagen Ein Sommer in Sommerby Robert Wilson Volksfeind for Future Regie: Joanna Praml von Wolfram von Eschenbach von Lukas Rietzschel von Kirsten Boie Musik: CocoRosie nach Henrik Ibsen Premiere am 28.9.2019 Eine mobile Inszenierung Für alle ab 12 Jahren Für alle ab 6 Jahren Premiere am 13.10.2019 mit Aktivist*innen der Klimabewegung Regie: Robert Lehniger Regie: Martin Grünheit Regie: Juliane Kann Eine Koproduktion mit dem Regie: Volker Lösch Premiere am 7.12.2019 Premiere am 26.9.2019 Uraufführung im März 2020 Théâtre de la Ville-Paris Uraufführung im April 2020 Linda Auf Ihre Einladung an vielen Studio von Penelope Skinner Orten in der Stadt Die Entdeckung 14. – 31. Mai 2020 Regie: Marius von Mayenburg ine kanadisch-deutsche E des Himmels Internationales Theaterfestival Deutschsprachige Erstaufführung Glücksritter Antigone Koproduktion von Harry Mulisch Theater der Welt am 3.11.2019 Eine interaktive Weltentdeckung von Sophokles Uraufführung im Mai 2020 Regie: Matthias Hartmann Über 40 Produktionen mit mehr für alle ab 7 Jahren Für alle ab 14 Jahren Im Rahmen des Festivals Deutschsprachige Erstauff ührung als 300 Künstler*innen von allen Blick zurück nach vorn Regie: Uli Jäckle Regie: Liesbeth Coltof Theater der Welt 2020 am 15.11.2019 Kontinenten Familienchroniken gegen Uraufführung im Mai 2020 Premiere am 9.11.2019 das Vergessen in Neuhardenberg und Düsseldorf Henry VI. & Margaretha di Napoli Eine südafrikanisch-deutsche Regie: Christof Seeger-Zurmühlen Eine Koproduktion mit der Stiftung nach William Shakespeare Koproduktion Uraufführung im Januar 2020 Schloss Neuhardenberg The Treasure/Der Schatz von Tom Lanoye Uraufführung im Mai 2020 von Amauri Falseti Regie: David Bösch Im Rahmen des Festivals Im Hofgarten Für alle ab 14 Jahren Theater der Welt 2020 Regie: Kenjiro Otani Premiere am 14.12.2019 letztes Licht. Territorium von Thomas Freyer Eine brasilianisch-deutsche Uraufführung 16. – 26. Januar 2020 Regie: Jan Gehler Koproduktion Premiere in São Paulo Fünfzig Jahre Düsseldorfer Uraufführung im Februar 2020 Uraufführung im Mai 2020 im September 2019 Schauspielhaus / Im Rahmen des Festivals Premiere in Düsseldorf Jubiläumsprogramm Gott Theater der Welt 2020 im Februar 2020 von Ferdinand von Schirach Eine japanisch-brasilianisch-deutsche Leben des Galilei Regie: Robert Gerloff Im Central Koproduktion von Bertolt Brecht Uraufführung am 25.4.2020 mit Musik von Hanns Eisler am Düsseldorfer Schauspielhaus O Fortuna! Regie: Roger Vontobel und am Berliner Ensemble Regie: Felix Krakau Festakt zum 50. Geburtstag und Uraufführung im Juni 2020 Premiere am 16.1.2020 Maria Stuart Eine Koproduktion mit Fortuna von Friedrich Schiller Düsseldorf I build my time Regie: Laura Linnenbaum Ein Liederabend von Premiere im Juni 2020 Im Central André Kaczmarczyk mit dem Ensemble zum 50. Geburtstag des Düsseldorfer Schauspielhauses Uraufführung am 25.1.2020 Weiterhin im Spielplan Schauspielhaus Schauspielhaus, Großes Haus — »1984« von George Orwell — »Coriolan« von William Shakespeare — »Der Idiot« von Fjodor M. Dostojewskij — »Der Kaufmann Unterhaus von Venedig« von William Shakespeare — »Der Sandmann« von E. T. A. Hoffmann — »Die Dreigroschenoper« von Bertolt Brecht mit Musik von Kurt Weill — »Don Karlos« von Friedrich Schiller — »Fabian oder Der Gang vor die Hunde« von Erich Kästner — »Fanny und Alexander« von Ingmar Bergman — »Hamlet« von William Shakespeare — »Lazarus« von David Bowie und Enda Walsh — »Menschen im Hotel« von Vicki Baum — »Terror« von Ferdinand von Schirach Schauspielhaus, Kleines Haus — »Bilder deiner großen Liebe« von Wolfgang Herrndorf — »Boys don’t cry and girls just want to have fun« Ein L iederabend von André Kaczmarczyk — »Der zerbrochne Krug« von Heinrich von Kleist — »Die Tage, die ich mit Gott verbrachte« von Axel Hacke — »Ein Blick von der Brücke« von Arthur Miller In unserer neuen kleinen Spielstätte — »Faust (to go)« von Johann Wolfgang von Goethe — »Fight Club« von Chuck Palahniuk — »Hexenjagd« von Arthur Miller — »Hundeherz« von Michail Bulgakow — im Untergeschoss des Schauspiel- »Maria Magdalena« von Friedrich Hebbel — »Nathan (to go)« von Gotthold Ephraim Lessing — »Schwejk« nach Jaroslav Hašek — »Tartuffe« Komödie von Molière — »Unterwerfung« von Michel Houellebecq — »Willkommen أهال وسهال « Komödie von Lutz Hübner und Sarah Nemitz — »Wonkel Anja – Die Show!« nach Anton Tschechow von hauses finden Lesungen, kleine Barbara Bürk und Clemens Sienknecht musikalische Abende, Monologe — »Auf Klassenfahrt oder Der große Sprung« von Thilo Reffert — »Der kleine Angsthase« von Elizabeth Shaw — »Die Leiden des jungen Werther« von Johann Wolfgang von Goethe — »Imagination TV – Wie fern kannst du sehen?« — »Jugend ohne Gott« von Ödön von Horváth — »Like me« von Franziska Henschel, und vieles andere mehr statt. Veit Sprenger und Ensemble — »Mr. Nobody« von Jaco Van Dormael — »Paradies« von Lutz Hübner und Sarah Nemitz — »Räuber Hotzenplotz und die Mondrakete« von Otfried Preußler in einer Bearbeitung von John von Düffel — »Sagt der Walfisch zum Thunfisch« von Carsten Brandau — »Eva und Adam – Tatsachen über Frauen und Männer und alles dazwischen« — »Frühlings Erwachen« nach Frank Wedekind — »Peer Gynt« nach Henrik Ibsen — »Perfect Family – Eine Glücksforschung von Menschen mit Behinderung« — »Deutschland. Ein Wintermärchen« nach Heinrich Heine — Stand bei Drucklegung 8 Die Spielzeit 2019/20 Die Spielzeit 2019/20 9
Jubiläum fünfzig Jahre Schauspielhaus Jubiläumsprogramm vom 16. bis 26. Januar Jubiläumsbuch Vor fünfzig Jahren wurde das Düsseldorfer Schauspielhaus am Aus Anlass des Jubiläums wird eine um- fangreiche Publikation über die vergan- Gustaf-Gründgens-Platz eröffnet: Am 16. Januar 1970 ging die erste genen fünfzig Jahre Theatergeschichte Premiere in einem der prägenden und radikalsten Kulturbauten erscheinen: In einem großen Artikel be- der 60er- und 70er-Jahre über die Bühne. Nach einer umfassenden schreibt der Autor und Architekturkritiker Sanierung wird das Gebäude des Architekten Bernhard Pfau Till Briegleb die bewegte Baugeschichte der Architekturikone am Gustaf-Gründgens- zum Jubiläum wieder zur Hauptspielstätte des Düsseldorfer Platz. Der Theaterkritiker Martin Krumb Schauspielhauses. holz lässt die vergangenen fünfzig Jahre Während elf Tagen im Januar wollen wir deshalb dieses Theater am Düsseldorfer Schauspielhaus Revue passieren – reich bebildert mit zahl- Jubiläum gebührend und vielfältig feiern: Am Tag des Jubiläums, reichen Inszenierungsfotos. Der Schau dem 16. Januar 2020, werden ein Festakt und die Premiere von spieler Wolfgang Reinbacher, der schon zur Brechts »Leben des Galilei« im Großen Haus den Reigen der Eröffnung auf der Bühne des Düsseldorfer Schauspielhauses stand, erzählt im großen Feierlichkeiten einleiten. Regie führt Roger Vontobel, Burghart Interview von seinen wichtigsten Begeg- Klaußner spielt Galileo Galilei. Die zweite Premiere zum Geburtstag nungen und größten Theatermomenten. ist »I build my time«, ein Liederabend von André Kaczmarczyk Und Christoph Ingenhoven stellt die Sanie- rung des Pfau-Baus im Detail dar. Darüber mit dem Ensemble, der musikalisch nachdenkt über die Jahre, hinaus versammelt der Band Beiträge von die vergangen sind, und über das, was dieses Haus und seine zahlreichen Persönlichkeiten, die mit dem Besucher*innen gemeinsam erlebt haben. Düsseldorfer Schauspielhaus verbunden Einen zweiten musikalischen Gruß sendet zum Jubiläum die sind, u nter ihnen die ehemaligen Inten- dant*innen Amélie Niermeyer, Anna B adora, Britin Anna Calvi. Sie schrieb die Musik zu Robert Wilsons »Sand- Staffan Valdemar Holm und Günther mann«-Inszenierung und gibt im Januar 2020 ein Geburtstags- Beelitz, Regisseure wie Bob Wilson und konzert in Düsseldorf – unterstützt von unserem Ensemble. B. K. Tragelehn, der Bühnenbilder Johannes Schütz, die Dramaturgen Stefan Schmidtke Aus Anlass des Jubiläums erscheint ferner eine Publikation und Frank Raddatz und Schauspieler*innen zu fünfzig Jahren Theatergeschichte am Gustaf-Gründgens- wie Thomas Wittmann, Lea Ruckpaul und Platz mit Beiträgen vieler mit dem Haus verbundener Persönlich- André Kaczmarczyk. — Das Jubiläumsbuch erscheint im November 2019 im Verlag Theater keiten. Die Sanierung des Pfau-Baus durch den Architekten der Zeit — Mit freundlicher Unterstützung Christoph Ingenhoven wird Thema einer Talkrunde sein, ebenso der Freunde des Düsseldorfer Schauspielhauses die Stadtentwicklung Düsseldorfs in den vergangenen Jahren und in der Zukunft. Natürlich darf eine Jubiläumsausgabe der beliebten und mittlerweile bereits zur Institution gewordenen Düssel- Offenes Foyer dorfer Reden nicht fehlen, ebenso wenig ein Bürger-Dinner spezial im Foyer des Großen Hauses. Außerdem wollen wir im In den vergangenen Spielzeiten haben wir uns – bedingt durch die Sanierung des endlich fertig sanierten Theater ein großes Fest feiern – einen Schauspielhauses – mit vielen Projekten, Tag der offenen Tür mit zahlreichen Veranstaltungen auf den Inszenierungen und Aktionen auf den Weg verschiedenen Bühnen und dahinter – im Keller, in den Garderoben in die Stadt gemacht. Mit Abschluss der Sanierung und beginnend zum fünfzigsten und den Foyers, mit Programm für Groß und Klein und bis spät Jubiläum des Schauspielhauses im Januar in die Nacht. Während der gesamten elf Tage wollen wir unserem 2020 öffnen wir das Foyer und laden die Publikum das Geburtstagskind auch in Führungen zugänglich Düsseldorfer*innen dazu ein, das Theater als öffentlichen Ort für sich zu entdecken. machen – und ausgiebig feiern! Ab Januar wird das Foyer immer dienstags bis samstags ab 14 Uhr geöffnet sein und Feiern Sie mit uns, seien Sie Teil der Geburtstagsgesell- Freiraum bieten zum Lesen, Arbeiten, als schaft und freuen Sie sich mit uns über die Rückeroberung nichtkommerzieller Treffpunkt, privat oder für Vereine. Als Arbeitsraum steht des prachtvollen Theaterbaus in Düsseldorf. das Foyer dann ebenso zur Verfügung wie als innerstädtischer Versammlungsort für Bürger-Dinner, Diskussionsveranstaltungen oder Arbeitstreffen. Hier werden Partys gefeiert und Ideen gesponnen – das Foyer des Düsseldorfer Schauspielhauses als Frei- raum für die ganze Stadt. 10 Die Spielzeit 2019/20 drei Marie Jensen mit Henri (3) — Die beiden haben sich auf dem Betriebsfest des Schauspielhauses kennengelernt, sind seitdem beste Freunde und oft gemeinsam im Park unterwegs. 11
Internationales Festival Theater der Welt vom 14. bis 31. Mai 2020 in Düsseldorf Über 40 Produktionen mit mehr als Das Festival Theater der Welt wurde 1981 300 Künstler*innen von allen Kontinenten vom deutschen Zentrum des Internationalen Theaterinstituts (ITI) als nationale Initiative im Anschluss an das ITI-Festival Theater der Theater der Welt zählt international zu den bedeutendsten Festivals für zeitgenössisches Nationen (Hamburg 1979) gegründet. Alle Theater und Performance. Vom 14. bis 31. Mai 2020 wird es in Düsseldorf ausgerichtet. drei Jahre präsentiert das Festival in einer Das Festival des Internationalen Theaterinstituts (ITI) wird erstmals veranstaltet vom Düssel anderen deutschen Stadt wegweisende Leis- dorfer Schauspielhaus mit Unterstützung der Stadt Düsseldorf, des Landes NRW und der Beauf- tungen und Entwicklungen des Theaters aus tragten der Bundesregierung für Kultur und Medien. — Es werden über 40 künstlerische allen Kontinenten. Die vergangene Ausgabe Produktionen und mehr als 300 Künstler*innen von allen Kontinenten und Sparten zu Gast fand 2017 in Hamburg statt. in der Stadt sein. Mit zahlreichen Projekten im öffentlichen Raum und vielfältigen Kooperationen Theater der Welt 2020 — Festivalleitung: mit den Kunst- und Kulturinstitutionen vor Ort wird Theater der Welt zu einem F estival für Wilfried Schulz und Stefan Schmidtke — die ganze Stadt. Im Schauspielhaus am Gustaf-Gründgens-Platz entsteht ein leben- Programmdirektion: Stefan Schmidtke diges Festivalzentrum, das mit einem umfangreichen Rahmenprogramm aus Vorträgen, Führungen, D iskussionsrunden, Filmen und Partys dazu einlädt, internationales Theater in all seinen Facetten zu feiern. Mit Partnern aus Südafrika, Brasilien und Kanada erarbeiten das Düsseldorfer Schauspielhaus, das Junge Schauspiel und die Bürgerbühne außerdem drei internationale Koproduktionen. Erstmals in der Geschichte des Festivals wird es in Düsseldorf ein Theaterprogramm speziell für Kinder und Jugendliche geben. Verbunden damit ist ein mehrtägiger internationaler Jugendkongress mit mehr als einhundert jungen Menschen von allen fünf Kontinenten. — Der Vorverkauf für Theater der Welt beginnt Anfang Februar 2020. → → → www.theaterderwelt.de Ein Festival und sein Genitiv — Um 16:20 Uhr Ortszeit hebt mein Flug LA 800 von Auckland ab. Deutschland schläft, dort ist es erst 4:20 Uhr. Der Flug geht gen Osten, über die Datumsgrenze hinweg. Bei der Landung in Santiago de Chile wird es früher Morgen sein – desselben Tages. Dieser verblüffende Looping durch das Zeitfenster der Erde soll Lust machen auf all die Paradoxien unserer Welt – Lust auf einen Blick in die Welt und darauf, was Theater (sein) kann. Er soll Ihre Neu- gier auf diese Kunst wecken, die Zeit und Raum so faszinierend erfindet und verwandelt, die Menschen zusammenbringt, die weit voneinander entfernt leben. Ein ganzes Jahr darf ich noch unterwegs sein, bis wir Sie mit einem fertigen Programm zu unserem Festival einladen können. Wie in jeder Ausgabe von Theater der Welt werden die eingeladenen Künstler*innen auch in der 15. Festivaledition eine streitbare Frage stellen: Was ist denn ein »Welttheater«? Wo und ob es dieses gibt, werden wir zu untersuchen haben. Diese Fragen sind der schönste Auftrag an mich als Programmmacher, die Weiten der Welt und ihre Theater für mögliche Antworten zu durchstreifen. Dass man mir an einem Theatereingang Kopfhörer aufsetzt und ich allein durch ein gigantisches Haus ziehen darf; man mir an einem anderen Ort die Augen verbindet und ich in ein Kellerlabyrinth entlassen werde; ich irgendwo in Australien 24 Stunden in einem Zelt verbringe – dies alles zählt zu den Über raschungen des Theaters der Welt. Theater ist die dynamischste Kunst, die alles in sich aufnimmt: Doku- mentarisches, Filmisches und jede Form des Performativen werden in ihr verarbeitet. Ob Antifestival in Kuopio, Kutiyattam im Dschungel von Kerala, Butoh-Tanz in Japan, Ta’ziah im Iran, Volksfest mit deutscher Marschmusik auf Samoa, ein Besuch bei der Kwanlin Dün First Nation in Yukon oder Teyyam in Indien: Das In-der-Welt-Sein des Menschen kann kaum in Geografien gemessen werden, obwohl wir diese erfahren und durchschreiten. Wie kann also der Genitiv im Titel von Theater der Welt gemeint sein: »das Theater, das es in der Welt gibt« oder »das Theater, in dem es um die Welt geht«? Der Festivalgründer Ivan Nagel sah vor mehr als vierzig Jahren die Aufgabe des Festivals in einer (Un-)Möglichkeit der Verortung: »Wenn ein Fest des Welttheaters Erwartungen weckt und erfüllt, dann nur diese: zu erfahren, wie überall zwischen den Inseln Java und Manhattan der Mensch dem Menschen zum Thema, zum ehrfürchtig geliebten Rätsel wird.« Dieses Rätsel stellt sich in der Suche nach einem Programm immer wieder neu. Ob in einem fünf stündigen isländischen Weltuntergangstheater oder in einer Performance in den Outbacks oder auf einer Studiobühne in Brno oder Bogota, Beirut oder Bielefeld. Im Mai 2020 schließlich wird des Festivals »Welt-Genitiv« in Düsseldorf zu erleben sein. — Freuen Sie sich mit uns auf 18 spannende Festivaltage am Rhein. Stefan Schmidtke — Programmdirektor Theater der Welt 12 Thomas Wittmann mit Theo (4) — Einmal pro Woche spielt Theo im Kindergarten Theater, was ihm viel Freude macht. vier Die Spielzeit 2019/20 13
Diversity Extras »360°« und »New Friends. New Stories« Guy Dermosessian — ist im Libanon Düsseldorfer Reden 2020 Zukunftsfragen Diversitätsentwicklung am Düsseldorfer Schauspielhaus geboren und aufgewachsen und studierte zunächst Maschinenbau an der Univer Die Reihe zu den großen Themen der Zeit Miriam Meckel & Léa Steinacker laden ein sität Karlsruhe und an der Ruhr Universität Bochum. Von der Dynamik der Subkulturen Mitreißend, nachdenklich, grundsätzlich oder visionär – die Düssel Heute das Morgen verstehen – mit diesem Ziel laden die Autorinnen Mit Beginn dieser Spielzeit nehmen wir verstärkt die Vielfalt in der Beiruts inspiriert, entwarf er verschie- dorfer Reden der vergangenen Spielzeiten haben viele Menschen und Wissenschaftlerinnen Miriam Meckel und Léa Steinacker ab der Programmentwicklung, in unseren eigenen Strukturen und nicht zu- dene Club- und Konzertreihen, Festivals begeistert, und selbstverständlich wird die beliebte Reihe auch in Spielzeit 2019/20 Gäste zum Gespräch auf die große Bühne des Düssel letzt auch im Publikum in den Blick und entwickeln neue künstleri- und interdisziplinäre Orte der Kunst im der zweiten Hälfte der kommenden Spielzeit fortgesetzt. Von Januar dorfer Schauspielhauses ein. Drei Veranstaltungen und zwei Formate: sche Formate. Wir glauben, dass das Theater als öffentliche Institution ungenutzten oder öffentlichen Raum. Als bis Juni laden wir Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens ein, am Im Herbst 2019 und im Rahmen des Jubiläums 2020 werden sie jeweils Projektmanager der Zukunftsakademie Sonntagvormittag in rund einstündigen Vorträgen über wichtige mit Prominenten aus Politik, Gesellschaft oder Kultur in ein Gespräch der Künste ein Raum für diverse Positionen und gesellschaftliche Uto NRW beriet er zuletzt verschiedene Kom- und drängende Themen der Gegenwart zu sprechen. Monatlich über die großen Fragen der Zukunft treten. Gegen Ende der Spielzeit pien sein und einen wesentlichen Beitrag zur Vision einer zukünftigen munen und Kulturinstitutionen des Landes wechselnde Gäste aus Kunst, Politik, Wirtschaft und Wissenschaft stellen sie in ihrem Live-Magazin auf der Bühne das Thema Grenzüber- Gesellschaft der Gleichberechtigung leisten kann. Dabei werden wir NRW in Diversity Management. Mit seinem beziehen Stellung, liefern streitbare Argumente zu den gegenwär- schreitung ins Zentrum des Abends und lassen Gäste unterschiedlicher Musiklabel Kalakuta Soul Records bringt tigen Debatten unserer Gesellschaft und nehmen das Publikum mit Expertise zu Wort kommen. — Ab November 2019 im Schauspielhaus ab der Saison 2019/20 durch zwei Förderprogramme stark unterstützt. Guy Dermosessian Musiker*innen und auf eine Gedankenreise. Zu den Gästen der vergangenen beiden — In Kooperation mit der Plattform ada der Handelsblatt Media Group Zum einen ist das Düsseldorfer Schauspielhaus von der Kultur Künstler*innen verschiedener Kontinente Jahre zählten Dunja H ayali, Gerald Hüther, Heribert Prantl, Alice stiftung des Bundes für das Programm »360° – Fonds der Kulturen für gemeinsame Projekte zusammen. Schwarzer, Heinz Bude, Margot Käßmann, Charlotte Knobloch, Marcel Beyer oder Sascha Lobo. Die Eröffnung der Düsseldorfer der neuen Stadtgesellschaft« ausgewählt worden. Als eines von acht Reden 2020 findet im Januar im Rahmen des fünfzigsten Jubiläums Lange Nacht der Theater Theatern bundesweit können wir dadurch die Auseinandersetzung Veronika Gerhard — studierte Philo des Düsseldorfer Schauspielhauses statt. — In Kooperation mit der am 20. Juni 2020 mit den Chancen und Perspektiven intensivieren, die die vielfältige Rheinischen Post Gesellschaft in Düsseldorf und darüber hinaus in sich birgt. Wir füh- sophie, Soziologie und Neuere deutsche Eine gemeinsame Veranstaltung ren die zahlreichen Projekte und Formate fort, die in den vergangenen Literatur in Frankfurt am Main und Ber- lin, bevor sie den Master of Arts in Visual der Bühnen, Theater und Ensembles Jahren – z. B. im Café Eden – entstanden sind, und öffnen das Haus in Culture Studies an der Universität der der Stadt Düsseldorf seiner Gesamtheit für neue Geschichten, Ideen und Perspektiven. Künste Berlin bei Katharina Sieverding Mozarteum Salzburg Zum anderen erhalten wir in den kommenden Jahren für unser sowie ein Studium der bildenden Kunst Die Kooperation Zum ersten Mal findet am 20. Juni 2020 in Düsseldorf die Lange Nacht und des Experimentalfilms in Pittsburgh, der Theater statt. Die Theater und Ensembles der Stadt zeigen auf mehr Programm »New Friends. New Stories« Unterstützung durch das USA, absolvierte. Von 2010 bis 2017 leitete Die Kooperation zwischen dem Mozarteum Salzburg und dem als zwanzig Bühnen gemeinsam einen Abend lang, welche Vielfalt sie Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF). sie die »akademie der autodidakten« am Düsseldorfer Schauspielhaus geht bereits ins vierte Jahr. S tudierende zu bieten haben. Um 18 Uhr geht es los. Flanieren Sie von Spielstätte Ballhaus Naunynstraße, wofür sie 2017 den des Thomas Bernhard Instituts der Universität Mozarteum Salz- zu Spielstätte und erleben Sie jeweils dreißigminütige Ausschnitte aus Die Förderung ermöglicht uns die Bildung einer neuen Abtei- Julie und August Bebel-Preis erhielt. In den burg, d eren Leiterin die frühere Düsseldorfer Intendantin Amélie Theater, Tanz, Kabarett, Oper, Performance, Musik oder Improvisa- lung Diversitätsentwicklung an unserem Theater, geleitet von Guy Spielzeiten 2017/18 und 2018/19 war sie am Niermeyer ist, sind während ihres letztes Ausbildungsjahres zu Gast tion. Legen Sie Ihre Entdeckungsreise zu Fuß, auf dem Fahrrad oder Dermosessian und Veronika Gerhard. Sie werden den unterschiedlichen Maxim Gorki Theater in Berlin als Drama- an einem der größten Theaterhäuser Deutschlands. Hier spielen sie in Shuttlebussen zum nächsten Spielort zurück. Immer zur vollen turgin für partizipative Projekte tätig. in aktuellen Inszenierungen an der Seite von Ensemblemitgliedern Stunde beginnt das nächste Programm. Bereits im Vorverkauf können Projekten ein Gesicht geben, der eine im Programm »360°«, die andere und sammeln so erste Berufserfahrungen – in der vergangenen Spiel- Sie sich ihr Lange-Nacht-Bändchen und zwei Vorstellungen sichern, im Café Eden. zeit prominent in »Abiball« auf der Bühne des Schauspielhauses, weitere Eintrittskarten können Sie jeweils ab eine halbe Stunde vor in »Menschen im Hotel«, »Nathan (to go)«, »Lazarus« und vielen Vorstellungsbeginn an den jeweiligen Spielorten ergattern. Die Lange weiteren Produktionen. Nacht der Theater mündet ab 23 Uhr in einer gemeinsamen großen Auch in dieser Spielzeit zeigen wir am Düsseldorfer Schauspiel- Party im Düsseldorfer Schauspielhaus. — Ausführliche Informationen haus die Abschlussinszenierung des Jahrgangs. Nach »Das Knurren zu Programm und Ablauf gibt es ab Frühjahr 2020. Café Eden — New Friends. New Stories der Milchstraße« von Bonn Park in der vergangenen Spielzeit ist das Jeden Montag von 16 bis 22 Uhr in der Münsterstraße 446 diesmal »Mitwisser« von Enis Maci. — Drei wahre Begebenheiten stehen im Zentrum von Enis Macis poetischer Kartografie einer ver- rohenden Welt: In einer Rentnerenklave in Florida bringt ein Jugend- Restaurant & Kantine Das Herzstück der transkulturellen Arbeit des Düsseldorfer Schau licher seine Eltern um und lädt danach die halbe Schule zur Party ein. Auf die Frage nach dem Grund für seine Tat antwortet er: »Warum Die neue Gastronomie am Düsseldorfer spielhauses ist – nun bereits im vierten Jahr – das Café Eden: neue nicht?« In der Türkei wird Nevin Yıldırım von einem Verwandten Schauspielhaus Freund*innen gewinnen, die vielfältige Stadtgesellschaft jeden Montag vergewaltigt. Sie nimmt die Strafe selbst in die Hand, tötet ihren neu zusammenbringen sich friedlich über die zentralen gesellschaft Peiniger und präsentiert seinen Kopf mit den Worten: »Das passiert, wenn man meine Ehre beschmutzt.« In Dinslaken hatte sich der Mit dem Wiedereinzug in das sanierte Düsseldorfer Schauspiel- lichen Debatten der Gegenwart austauschen, feiern, spielen und ge- junge Nils Donath, Sohn einer ganz normalen Familie, zum radikalen haus wird sich auch gastronomisch einiges ändern. Restaurant und nießen. Das P rogramm entwickelt sich in Zusammenarbeit mit lokalen Bruch mit der westlichen Kultur entschieden und auf Geheiß des IS Theaterkantine wachsen räumlich näher zusammen und werden Akteur*innen, Initiativen und Vereinen. Einmal monatlich laden wir in Syrien Menschen gequält. Jetzt steht er vor Gericht. — Enis Maci, künftig aus einer Hand und Küche betrieben – ebenso die Bars in den geboren 1993 in Gelsenkirchen, hat Literarisches Schreiben am Deut- beiden Foyers. Die Düsseldorfer Gastronomin Veronika S chillings über- ungewöhnliche Gäste auf die Open Stage, wir präsentieren Konzerte, schen Literaturinstitut Leipzig und Kultursoziologie an der London nimmt gemeinsam mit ihrem Sohn André Schillings unter dem Label Gastspiele und vieles mehr. School of Economics studiert. Ihr Stückentwurf »Mitwisser« wurde »Bernstein Feinkost GmbH & Co. KG« in Zukunft die kulinarische Im Café Eden steht die Spielzeit 2019/20 im Zeichen der Suche nach mit dem Hans-Gratzer-Stipendium 2017 ausgezeichnet und für den Versorgung für das gesamte Theater. Mit ihrem »mayersdaily« und Mülheimer Dramatikerpreis 2019 nominiert. der Kantine in der Staatskanzlei hat sie bewiesen, wie vielseitig, frisch neuen Formen der Zusammenarbeit. Partizipation, Diskurs, Perfor- und lecker Küche und Kantine sein können. Wer bis zur Wiedereröff- mance, Repräsentation, Kooperation, Kunst, Empowerment und neue nung der Theatergastronomie schon einmal wissen möchte, wie das Allianzen sind die Themen, mit denen wir experimentieren werden, schmeckt, kann im »mayersdaily« oder in ihrem Feinkostladen »Bern- stein und Inbar« auf der Lorettostraße schon einmal eine Kostprobe um neue künstlerische Strategien für eine diverse Gesellschaft zu nehmen. entwickeln. — Eröffnungsfest am Montag, 16. September 2019, in der Herzlich willkommen in der Saison 2019/20 in unserem neuen Münsterstraße 446 Restaurant und an den Bars im Großen und Kleinen Haus. 14 Die Spielzeit 2019/20 Die Spielzeit 2019/20 15
Schauspielhaus — Großes Haus Dantons Tod — von Georg Büchner — Regie: Das Dschungelbuch — nach dem Roman von Armin Petras — Premiere am 20. September 2019 udyard Kipling — Für Erwachsene und Kinder ab R 10 Jahren — Regie, Bühne, Licht: Robert Wilson — 1970 wurde das Düsseldorfer Schauspielhaus mit »Dantons Tod« eröffnet – höchst umstritten und begleitet von studentischen Protesten. »Bürger Musik: CocoRosie — Koproduktion mit dem in das Schauspielhaus – schmeißt die fetten Bonzen raus«, riefen die Théâtre de la Ville-Paris — Düsseldorfer Premiere am Demonstrierenden draußen, während drinnen Robespierre seinen Kon- 13. Oktober 2019 trahenten guillotinieren ließ. In der Jubiläumsspielzeit 2019/20 kommt Wir danken für die partnerschaftliche Unterstützung Büchners Revolutionsdrama in einer Inszenierung von Armin Petras e rneut auf die Bühne. 1835, als ihm wegen seiner Streitschrift »Der Hessische Landbote« Der US-amerikanische Regisseur und Bühnenvisionär Robert Wilson kehrt die Verhaftung drohte, entwarf der 23-jährige Georg Büchner in wenigen nach dem großen Erfolg seiner »Sandmann«-Inszenierung nach Düsseldorf Wochen das Porträt einer ebenso hitzigen wie unberechenbaren Zeit, die zurück. An seiner Seite: das experimentelle Folk-Duo CocoRosie, das fan- der heutigen in Bezug auf die Unübersichtlichkeit der politischen Posi tasievoll-surreale Klangwelten erschafft. Gemeinsam erzählen sie Kiplings tionen gar nicht so unähnlich ist: Fünf Jahre nach dem Sturm auf die B astille »Das Dschungelbuch« als Musiktheater für die ganze Familie neu. 1789 ist der Traum von »liberté, égalité, fraternité« ausgeträumt, der Terror Generationen von Kindern und Erwachsenen kennen und lieben die regiert. Viele Hundert Köpfe sind bereits gerollt, und immer neue G egner 1894 erschienenen Geschichten vom indischen Jungen Mowgli und seinem der Revolution werden verhaftet. Die politischen Entscheidungsträger Dschungelleben. Nach einem Angriff des hinterhältigen Tigers Shere Khan, haben den Überblick verloren, zahlreiche Gruppierungen konkurrieren bei dem Mowgli von seinen Eltern getrennt wird, findet das Menschenkind um Macht und Einfluss, und einzig beim einfachen Volk regieren nach wie Aufnahme bei einem Wolfsrudel. Als Berater und Beschützer stehen dem vor Hunger und Armut. Danton und Robespierre, ehemals gemeinsam Jungen der gutmütige Bär Baloo und der gefährliche Panther Bagheera zur Kämpfer für die gute Sache, stehen nun auf verschiedenen Seiten. Während Seite. Zahlreiche Abenteuer lehren Mowgli das »Gesetz des Dschungels«, der G enießer Danton, der Revolution müde geworden, das Blutvergießen bevor er sich dem entscheidenden Kampf mit seinem alten Feind Shere beenden möchte, ist Robespierre überzeugt, dass die Guillotine das Mittel Khan – und damit dem Erwachsenwerden und einer möglichen Rückkehr ist, um die Revolution doch noch zu einem glücklichen Ende zu führen. in die Zivilisation – stellen muss. »Das Dschungelbuch« zu inszenieren Der Nächste, der dafür aus dem Weg geräumt werden muss, ist Danton. bedeutet für Robert Wilson eine willkommene Gelegenheit, die Welt einmal — Der Regisseur Armin Petras über das Werk des jungen Büchner — Seite 33 mehr mit den Augen eines Kindes zu sehen: »Ich halte mich an Baudelaire, der sagte: ›Genie ist die willentlich zurückeroberte Kindheit.‹« Armin Petras, geboren 1964 im Sauerland, übersiedelte 1969 mit seinen Eltern in die DDR und reiste 1988 in die BRD aus. Er war Intendant am Maxim Gorki — Ein Werkstattgespräch mit Bianca Cassidy von CocoRosie — Seite 42 Theater Berlin und am Schauspiel Stuttgart. Darüber hinaus inszeniert er an Robert Wilsons Gesamtkunstwerke entfalten ihre Wirkung auf den großen zahlreichen Theatern, u. a. in Köln, Bremen, Hamburg und Leipzig. Am Düssel Bühnen weltweit. Sie sind für ihre feinsinnigen Lichtkompositionen, präzisen dorfer Schauspielhaus brachte Petras bereits George Orwells »1984« und Bewegungsabläufe und architekturalen Bilder bekannt. — CocoRosie veröf- Arthur Millers »Ein Blick von der Brücke« auf die Bühne. fentlichten bisher sechs Studioalben, die internationale Anerkennung fanden. Die französische Version wurde vom Théâtre de la Ville-Paris mit Unterstützung von Les Théâtres de la Ville de Luxembourg, Les Nuits de Fourvière, Teatro della Toscana, Manchester International Festival, deSingel, Théâtre du Châtelet produziert. Beteiligter Produzent: EdM Productions Die Entdeckung des Himmels — nach dem Henry VI. & Margaretha di Napoli — Roman von Harry Mulisch — Regie: Matthias nach William Shakespeare von Tom Lanoye — Regie: Hartmann — Deutschsprachige Erstaufführung am David Bösch — Premiere am 14. Dezember 2019 15. November 2019 Die Fehden zwischen den Häusern York und Lancaster Mitte des 15. Jahr- Es geht um alles in diesem Buch, das Harry Mulisch 1992 veröffentlicht hat hunderts gingen als »Rosenkriege« in die Geschichte ein. William Shakes und das zu den bedeutendsten Romanen des 20. Jahrhunderts gezählt wird. peare bearbeitete die Wirren dieser damals jüngsten Vergangenheit in den Es geht um Gott und die Welt. drei »Heinrich VI.«-Teilen. Am Anfang steht eine himmlische Mission, ein Beschluss des Schöp- Noch am Grab Henrys V. gehen die Machtkämpfe los. Vom charisma- fers nämlich, der Menschheit die Gebotstafeln wieder zu entziehen. Das tischen Heldenkönig ist die Krone auf dessen kleinen Sohn übergegangen, ist der Beginn des Buches, das Onno und Max auf eine Reise schickt. So und die Herzöge Suffolk und Somerset versuchen sofort, die Gelegenheit heißen die beiden himmelgelenkten Menschen, die auserkoren wurden, die zum Machtwechsel zu nutzen. Während in Frankreich die heilige Johanna göttlichen Tafeln zurückzuholen. Der eine, Max Delius, ein Astronom und Schlacht um Schlacht gegen die Briten gewinnt und schließlich auf dem Frauenheld, Zwangsneurotiker und Lebemann. Der andere, am selben Tag Scheiterhaufen landet, wächst der Junge heran – zu einem guten, aber l eider gezeugt, Onno Quist, schwarzes Schaf aus einer konservativen Politiker nicht zu einem starken Mann. Henry VI. bleibt ein schwacher König, er will dynastie, Chaot, überbegabter Linguist. Diese beiden so grundverschie- nicht herrschen, und er kann es auch nicht. Seine Frau dagegen, Königin denen Männer lässt der Schöpfer einander begegnen und sich ineinander Margaretha di Napoli, ist ein Machtmensch. Sie verachtet den Versager, verstricken. Durch Ada, mit der bald ein kompliziertes Dreiecksverhältnis dem die Krone seiner Vorfahren nicht passen will, und tröstet sich mit besteht. Dann wird Quinten geboren, Adas Sohn. Und einer der beiden Suffolk. Henrys militärische Niederlagen werden immer desaströser, und Männer ist sein Vater. Aber welcher? Oder sind sie beide seine Väter? Margaretha bringt ihren Sohn Edward zur Welt, den nächsten König. Gemeinsam mit zwei erzählenden und kommentierenden Engeln im Gemeinsam mit dem flämischen Autor und Performer Tom Lanoye Bunde schreiten Mulisch und seine Figuren die ganze Welt und ihre Wider- entsteht eine Fassung für das Düsseldorfer Schauspielhaus, in welcher der sprüche ab. Klug und eigen, komplex und direkt und ebenso leichtfüßig wie schwache König und seine starke Frau gleichermaßen im Zentrum stehen. tiefsinnig erzählt »Die Entdeckung des Himmels« von Liebe und Familie, Tom Lanoye ist Experte für die shakespearschen Königsdramen – den vom Glauben und von den Fragen der Theodizee, von der Lächerlichkeit Stoff der »Margaretha di Napoli« adaptierte er bereits gemeinsam mit Luk menschlichen Strebens und von der Macht der Schöpfungskraft – von der Perceval in »Schlachten!«. großen und von der kleinen Welt. — Weltliche Herrscher und mythische Krone — Theaterwissenschaftler — Auf Seite 46 vergleicht Chefdramaturg Robert Koall zwei Schöpfer in Peter W. Marx über Shakespeares »Heinrich VI.« — Seite 58 Mulischs Roman David Bösch, geboren 1978, studierte Regie in Zürich und wurde 2003 erster Regie führt Matthias Hartmann, der als Intendant das Bochumer Schauspiel- Preisträger des Körber Studio Junge Regie in Hamburg. Es folgten Regie haus, das Schauspielhaus Zürich und das Wiener Burgtheater geleitet hat. arbeiten am Schauspiel Essen, am Schauspielhaus Bochum, am Residenz In Düsseldorf inszenierte er Dostojewskijs »Der Idiot«, Heinrich von Kleists theater München, am Thalia Theater Hamburg, am Schauspielhaus Zürich und »Michael Kohlhaas« und »Lazarus« von David Bowie und Enda Walsh. am Deutschen Theater Berlin. Auf Einladung des Goethe-Instituts inszenierte er am Myeongdong Theater in Seoul, Korea, 2011 Goethes »Urfaust«. Bösch arbeitet regelmäßig am Wiener Burgtheater, am Berliner Ensemble, am Schau- spiel Frankfurt und inszeniert außerdem Opern an Häusern im In- und Ausland. 16 Claudia Hübbecker mit Louiza (5) — Louiza besucht häufig Vorstellungen im Jungen Schauspiel, weil ihr Kindergarten direkt nebenan liegt. fünf Premieren im Schauspielhaus — Großes Haus 17
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