OÖ BILDUNG - Oberösterreichischer Bildungsbericht 2015 - Zentrum für Bildungsforschung OÖ

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OÖ BILDUNG - Oberösterreichischer Bildungsbericht 2015 - Zentrum für Bildungsforschung OÖ
Oberösterreichischer
Bildungsbericht 2015

         OÖ BILDUNG
         STÄRKT
OÖ BILDUNG - Oberösterreichischer Bildungsbericht 2015 - Zentrum für Bildungsforschung OÖ
OÖ BILDUNG
                STÄRKT

Oberösterreichischer Bildungsbericht 2015
OÖ BILDUNG - Oberösterreichischer Bildungsbericht 2015 - Zentrum für Bildungsforschung OÖ
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                                                                                                                                                                             VORWORT
Bildungslandesrätin
Mag.a Doris Hummer

                                                                          WIE BILDUNG ZUR
Bildung bildet das Fundament für ein erfolgreiches Leben             ERFOLGSGESCHICHTE
                                                                                     WIRD
und ist so vielfältig wie die Menschen selbst. Eine Orientie-
rung an den individuellen Stärken und Talenten sowie die
Förderung fachlicher wie auch sozialer Kompetenzen sind
wesentlicher Bestandteil des lebensbegleitenden Bildungs-
angebots in Oberösterreich. Dadurch wird jeder und jede         Bildung schafft Vorsprung für Oberösterreich. Hier    Dafür brauchen wir eine möglichst leistungsfähige

Einzelne zunehmend an ein selbstbestimmtes und selbst-          entscheidet sich nichts weniger als die Zukunftsfä-   Bildungslandschaft. Wir setzen hier in Oberöster-

gesteuertes Leben herangeführt.                                 higkeit des gesamten Wirtschaftsstandortes, aber      reich bewusst Schwerpunkte: Paradigmenwechsel
                                                                auch die Zukunft für jeden und jede Einzelne/n,       zu einer stärkenorientierten Pädagogik, Aufwer-

Im vorliegenden oberösterreichischen Bildungsbericht            denn Bildung verteilt die Lebenschancen.              tung des Kindergartens als erste und wichtige Bil-

2015 erwartet Sie – aufbauend auf den Inhalten der ersten                                                             dungseinrichtung und wir wollen den exzellenten

Ausgabe – ein faktenbasierter Überblick über die oberöster-     Bildung zählt heute nachweislich zu den wichtigs-     Ruf der Johannes Kepler Universität sowie der Fach-

reichische Bildungslandschaft von der elementaren Bildung       ten Wachstumsmotoren einer Wissensgesellschaft.       hochschule Oberösterreich erhalten und ausbauen.

über das Schulwesen bis hin zu tertiären Bildungsangebo-        Daher werden nur jene Regionen ihre Spitzenposi-

ten und lebensbegleitendem Lernen. Wir möchten Ihnen            tion halten können, denen es gelingt, Innovations-    Unser Ziel muss heißen: alle Begabungen entdecken

unsere Maßnahmen und Schwerpunkte vorstellen, durch             fähigkeit und Geisteskraft aller Bürgerinnen und      und fördern sowie Leistungsfreude unterstützen.

die wir die Vielfalt und Qualität des Angebots in allen Bil-    Bürger zu mobilisieren. Ich bin daher der festen      Unterschiedliche Menschen brauchen unterschiedli-

dungsbereichen sicherstellen.                                   Überzeugung: Die Zukunft unseres Landes liegt in      che Bildungsangebote. Daher ist ein vielfältiges An-
                                                                der Kreativität seiner Menschen.                      gebot, das individuellen Bildungs- und Ausbildungs-

Bildung endet nicht am Ende der Schullaufbahn oder des                                                                wegen gerecht wird, die richtige Antwort auf die

Studiums – unser Ziel ist es, die Oberösterreicherinnen und                                                           Herausforderung einer differenzierten Gesellschaft.

Oberösterreicher dazu zu ermutigen, die Möglichkeiten un-
serer laufend wachsenden Bildungslandschaft zu nutzen,                                                                Landeshauptmann
                                                                                                                      Dr. Josef Pühringer
sich persönlich und fachlich weiterzuentwickeln und somit
auch zu einer Stärkung der Innovationskraft Oberöster-
reichs beizutragen!
                                        Bildungslandesrätin
                                       Mag.a Doris Hummer
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                                                                                                                                                                                                                                   EINLEITUNG
                                                                                           Als Bildungslandesrätin ist es mir wichtig, Bildung als lebensbegleitenden Prozess hervorzuheben, der das Ziel hat, Mutmenschen
                                                                                           hervorzubringen, die die Herausforderungen unserer Zeit aktiv annehmen, ihr Leben erfolgreich meistern und ein konsequent
                                                                                           positives Menschenbild im konstruktiven Dialog mit der Gesellschaft leben.

                                                                                           Unsere strategischen Leitlinien für eine erfolgreiche Bildungspolitik sind:

 „DAS GROSSE ZIEL
                                                                                                                •    STÄRKENORIENTIERTE PÄDAGOGIK. Eine Pädagogik, die sich an den individuellen Stärken der Kin-
                                                                                                                     der, Jugendlichen und Erwachsenen orientiert, wird als grundlegendes Prinzip aller Lern- und Entwick-
                                                                                                                     lungsprozesse gefordert und gefördert. Sie tritt an die Stelle der in der Vergangenheit dominanten Män-

 DER BILDUNG IST NICHT                                                                                          •
                                                                                                                     gelorientierung.

                                                                                                                     INNOVATIONSLERNEN. Wandel, Innovationen und inspiriertes Handeln werden möglich, wo ein Klima

 WISSEN, SONDERN                                                                                                •
                                                                                                                     des Erforschens, Entdeckens und Integrierens geschaffen wird.

                                                                                                                     BERUFLICHE UND PERSÖNLICHE ENTWICKLUNG ERMÖGLICHEN. Ein ganzheitlicher Bildungsan-

 HANDELN.“                                                                                                           satz, der den Erwerb sozialer Kompetenzen gleichrangig neben den Erwerb fachlicher Fähigkeiten stellt,
                                                                                                                     ermöglicht individuelle Verwirklichung sowohl auf beruflicher als auch auf persönlicher Ebene.
 Herbert Spencer                                                                                                •    KONTINUIERLICHE PERSONAL- UND ORGANISATIONSENTWICKLUNG. Freiräume für selbstbe-
                                                                                                                     stimmte Gestaltung und die Stärkung der Eigenverantwortung am jeweiligen Standort unter qualitätssi-
 BILDUNGSPOLITIK IST ZUKUNFTSPOLITIK. Wer Menschen dazu befähigt, ihre Bega-                                         chernder Begleitung ermöglichen organische, bedürfnisorientierte und zeitgemäße Entwicklungen.
 bungen und Talente zu entfalten, optimiert nicht nur ihre individuellen Chancen im Er-
                                                                                                                •    INFRASTRUKTUR. Eine funktionierende materielle, institutionelle und personelle Infrastruktur schafft
 werbsleben, sondern legt auch einen Grundstein für eine aktive und solidarische Gesell-
                                                                                                                     Raum für erfolgreiche individuelle Bildungsprozesse.
 schaft.
                                                                                                                •    BILDUNGSPARTNERSCHAFT UND -NETZWERKE. Ein breiter Konsens über die Bedeutung von Bildung
                                                                                                                     sowohl auf individueller als auch auf gesellschaftlicher und volkswirtschaftlicher Ebene drückt sich in der
                                                                                                                     Schließung von Partnerschaften und im Knüpfen von Netzwerken aus. So werden bestehende Ressourcen
                                                                                                                     und Angebote zu einer Bildungslandkarte vereint, die den Anforderungen aller Lebensphasen und indivi-
                                                                                                                     duellen Bedürfnisse gerecht wird.

                                                                                                                •    QUALITÄTSSICHERUNG UND FEEDBACKSYSTEM. Valide Qualitätsentwicklungs- und Qualitätssiche-
                                                                                                                     rungsprozesse sowie flächendeckende Feedbacksysteme fördern Professionalität und nachhaltige Inno-
                                                                                                                     vations- und Verbesserungsprozesse.

                                                                                                                •    DURCHLÄSSIGKEIT UND GELUNGENE ÜBERGÄNGE. Ein Bildungssystem, das im Angebot durchläs-
                                                                                                                     sig bleibt und ein besonderes Augenmerk auf die Gestaltung der Übergänge legt, trägt der Vielfalt indivi-
                                                                                                                     dueller Bildungsbiographien Rechnung. Es eröffnet auch bildungsbenachteiligten Menschen zweite und
                                                                                                                     dritte Chancen und ermöglicht lebenslanges Lernen auf unterschiedlichsten Bildungswegen.

                                                                                                                •    BILDUNGSINFORMATION. Um allen Menschen unabhängig von Herkunft und individuellen Lebens-
                                                                                                                     bedingungen Zugang zu geeigneten Bildungsmöglichkeiten zu eröffnen, braucht es eine vernetzte und
                                                                                                                     flächendeckende Bildungsinformation, die unterschiedlichste Kommunikationskanäle und -methoden
                                                                                                                     nutzt. So werden Ausgrenzungstendenzen für bildungsferne Menschen vermindert und Zugangsbarrie-
                                                                                                                     ren abgebaut.

                                                                                           Diese Grundsätze liegen den konkreten Maßnahmen für alle Bildungsphasen vom Kindesalter über Schule und tertiäre Bildung bis
                                                                                           zum lebensbegleitenden Lernen zugrunde.

                                                                                           Der vorliegende Bildungsbericht stellt dazu den aktuellen Stand und die erzielten Fortschritte in anschaulicher Weise dar.
                                                                                           Ihre Doris Hummer
OÖ BILDUNG - Oberösterreichischer Bildungsbericht 2015 - Zentrum für Bildungsforschung OÖ
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ELEMENTARE BILDUNG                                                                                                                    08               TERTIÄRE BILDUNG                                                                                                                  112
        •   Unsere Schwerpunkte und Indikatoren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10                               •   Unsere Schwerpunkte und Indikatoren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 114
        •   Entwicklung der Kinderbetreuung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12                            •   Entwicklung des OÖ. Hochschulraums . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 116
        •   Infrastruktur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21           •   Die oö. Hochschulen im Überblick . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 120
        •   Thematische Schwerpunkte in der elementaren Bildung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23                                           •   Infrastruktur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 140
        •   Zufriedenheit der Eltern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29                  •   Meisterprüfungen – der Weg zum professionellen Handwerk . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 142
                                                                                                                                                               •   Bildungsstand . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 144

SCHULISCHE BILDUNG                                                                                                                    32               LEBENSBEGLEITENDES LERNEN                                                                                                       150
        •   Unsere Schwerpunkte und Indikatoren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34                               •   Unsere Schwerpunkte und Indikatoren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 152
        •   Das OÖ. Schulwesen im Überblick . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 36                             •   Förderung des lebensbegleitenden Lernens . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 155
        •   Schulentwicklung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 47                •   Zertifikat EB-Institutionen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 156
        •   Infrastruktur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 69           •   Lernort Bibliothek . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 171
        •   Thematische Schwerpunkte an Schulen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 72                                 •   Nachholen von Grundkompetenzen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 174
        •   Schulqualität und Feedbacksysteme . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 90                             •   Bildungsberatung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 176
        •   Kompetenzerwerb . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 98
        •   Freizeit- und Ferienangebote . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 106
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     ELEMENTARE BILDUNG
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     UNSERE SCHWERPUNKTE                                                                                                                      WIR WOLLEN
     UND INDIKATOREN                                                                                                                          IN OBERÖSTERREICH ...

                                                                                                                                              •   … ein flächendeckendes Betreuungsan-
     Entwicklung der Kinderbetreuung                                                   . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .    12
                                                                                                                                                  gebot, das am Bedarf der Kinder und
     01 | Standortbezogene Qualitätssicherung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12
                                                                                                                                                  Eltern orientiert ist.
     02 | Betreuungspaket für unter 3-Jährige . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15
     03 | Ausbau der Öffnungszeiten und Ferienangebote . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16                       •   … den Kindergarten als erste Bildungs-
     04 | Tagesmütter/Tagesväter . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17           einrichtung verankern und die päda-
     05 | Betriebliche Kinderbetreuung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18             gogische Qualität in den Einrichtungen
     06 | Betreuungsquoten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19       kontinuierlich weiterentwickeln.

     Infrastruktur                    . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .       21        •   … einen Fokus auf Spracherwerb und
                                                                                                                                                  soziale Kompetenzen in der Gemein-
     Thematische Schwerpunkte in                                                                                                                  schaft legen.
     der elementaren Bildung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23
                                                                                                                                              •   … die Fähigkeiten und Fertigkeiten,
     01 | Sprach- und Leseförderung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23
                                                                                                                                                  Stärken und Schwächen, aber auch be-
     02 | Internationale Angebote / Fremdsprachen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25
                                                                                                                                                  sondere Begabungen unserer Kinder
     03 | Begabtenförderung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25
                                                                                                                                                  frühzeitig erkennen und ihnen damit
     04 | Förderung von Gesundheit und Bewegung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26
                                                                                                                                                  Vertrauen und Sicherheit geben.
     05 | Förderung des Technikinteresses . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27
     06 | Assistenz für Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27                                •   … das Kinderbetreuungsangebot mit
     07 | Zivildienstleistende im Kindergarten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28               besonderem Fokus auf unter 3-Jährige
                                                                                                                                                  ausbauen, um Familien zu unterstützen
     Zufriedenheit der Eltern                                  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .      29
                                                                                                                                                  und eine bessere Vereinbarkeit von Fa-
                                                                                                                                                  milie und Beruf zu ermöglichen.

                                                                                                                                              •   … das institutionelle Betreuungsangebot
                                                                                                                                                  durch Tagesmütter/Tagesväter sowie
                                                                                                                                                  betriebliche und gemeindeübergreifen-
                                                                                                                                                  de Angebote ergänzen.
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                                                                                                                                                                                                                                                     15

                                                                                                                                                                                                                                                     ELEMENTARE BILDUNG | ENTWICKLUNG DER KINDERBETREUUNG
                                                                                                                                                    WESENTLICHE QUALITÄTSMERKMALE IN
                                                                                                                                                    ELEMENTAREN BILDUNGSEINRICHTUNGEN
                                                                                                                                                    Bildungspartnerschaft mit den Eltern            gen, das Anregungen für die optimale Vorbe-
                                                                                                                                                    Die Zusammenarbeit zwischen Kinderbe-           reitung der Kinder auf den Schuleintritt gibt.
                                                                                                                                                    treuungseinrichtung und Familie stellt ein
                                                                                                                                                    zentrales Prinzip der elementaren Bildung       Dem Spiel als wichtigste Form des selbstbe-
                                                                                                                                                    dar. Eine gelingende Bildungspartnerschaft      stimmten und lustbetonten Lernens kommt
                                                                                                                                                    trägt dazu bei, dass sich jedes Kind – unab-    in den Bildungsprozessen eine hohe Priorität
                                                                                                                                                    hängig von seiner sozio-ökonomischen Her-       zu. Spiel steigert das Neugierverhalten und
                                                                                                                                                    kunft – seinem Entwicklungsstand, seinen        die Lernmotivation der Kinder und unter-
                                                                                                                                                    Bedürfnissen, seinen Interessen und Potenti-    stützt den erfolgreichen Übergang zwischen
                                                                                                                                                    alen entsprechend entwickeln kann.              den Bildungsinstitutionen.

                                                                                                                                                    Beziehungskompetenz                             Bildungsprozesse finden in folgenden – ein-
                                                                                                                                                    Die Hauptanliegen von Kinderbetreuungs-         ander überschneidenden – Bildungsberei-

ENTWICKLUNG                                                                                                                                         einrichtungen sind, Kinder in ihrer Entwick-
                                                                                                                                                    lung zu begleiten, ihre Persönlichkeit und
                                                                                                                                                                                                    chen statt, die somit auch den Bezugsrahmen
                                                                                                                                                                                                    für pädagogische Handlungsfelder bilden:

DER KINDERBETREUUNG                                                                                                                                 ihren Selbstwert zu stärken und die Entfal-
                                                                                                                                                    tung ihrer Potentiale zu fördern. Um eine po-
                                                                                                                                                                                                    • Emotionen und soziale Beziehungen
                                                                                                                                                                                                    • Ethik und Gesellschaft
                                                                                                                                                    sitive Entwicklung der Gesamtpersönlichkeit     • Sprache und Kommunikation
                                                                                                                                                    zu ermöglichen, sind bei den erwachsenen        • Bewegung und Gesundheit

                            STANDORTBEZOGENE                                                                                                        Bezugspersonen empathische Fähigkeiten
                                                                                                                                                    und das Vertrauen in den Selbstbildungspro-
                                                                                                                                                                                                    • Ästhetik und Gestaltung
                                                                                                                                                                                                    • Natur und Technik

                       01 | QUALITÄTSSICHERUNG                                                                                                      zess des Individuums unabdingbar.
                                                                                                                                                                                                    Pädagogisches Konzept
                                                                                                                                                    Räumlich-materiale Umwelt                       In jeder elementaren Bildungseinrichtung liegt
                                                Immer mehr Kinder werden in immer frü-                und volkswirtschaftliche Dimension sind       Damit     Kinder   ihre   Grundkompetenzen      ein Pädagogisches Konzept als Grundlage
                                                herem Alter über einen immer längeren                 unumstritten. Jedes Kind soll entsprechend    erwerben und weiterentwickeln können,           professionellen Handelns auf. Die Pädagog/
                                                Zeitraum außerfamiliär betreut. Veränderte            seines Entwicklungsstandes, seiner Bedürf-    braucht es Räume und Materialien, die Orien-    innen begründen darin ihr Bild vom Kind, das
                                                Familienstrukturen und der zunehmende                 nisse, Interessen und Potentiale gefördert    tierung geben, zu Selbsttätigkeit und eigen-    Verständnis von Bildung und Erziehung und
                                                Anteil erwerbstätiger Frauen erfordern ein            werden. Valide Qualitätsentwicklungs- und     verantwortlichem Handeln motivieren, zum        ihre inhaltlichen Positionen. Darüber hinaus
                                                Netzwerk, das die Vereinbarkeit von Familie           Qualitätssicherungsprozesse wirken speziell   Forschen und Entdecken und zu produktiven       enthält das Konzept Informationen über Rah-
                                                und Beruf ermöglicht.                                 im frühkindlichen Bereich der Beliebigkeit    Interaktionen zwischen Kindern sowie zwi-       menbedingungen, wie z.B. Öffnungszeiten,
                                                                                                      entgegen und ermöglichen einen breiten        schen Erwachsenen und Kindern anregen.          Ferienregelungen, Gruppengrößen, Personal-
                                                Die nachhaltige Wirkung frühkindlicher Bil-           Konsens über das Verständnis von Bildung                                                      situation.
                                                dung und ihre individuelle, gesellschaftliche         und Erziehung.                                BildungsRahmenPlan
                                                                                                                                                    Der bundesländerübergreifende Bildungs-         Selbstevaluierung
                                                                                                                                                    RahmenPlan stellt einen verbindlichen Rah-      pädagogischer Prozesse
                                                                                                                                                       men für die Gestaltung der Bildungs- und     Mit Hilfe des Selbstevaluierungsinstrumentes
                                           Ausgaben in €/Einwohner/in

                                                                        120                                                                              Erziehungsarbeit in elementaren Bil-       „Pädagogische Qualitätsmerkmale für Kin-
Gesamtausgaben                                                          100                                                                                 dungseinrichtungen dar und gewähr-      derbetreuungseinrichtungen in OÖ“, das sich
2013 je Einwohner/in                                                                                                                                        leistet Orientierung und fachliche      auf die Bildungsbereiche und Prinzipien des
                                                                        80
für vorschulische                                                                                                                                           Unterstützung bei der Weiterentwick-    BildungsRahmenPlans bezieht, evaluieren die
Erziehung                                                               60
                                                                              122

                                                                                                                                                            lung der pädagogischen Qualität.        pädagogischen Fachkräfte die Bildungsquali-
                                                                                    118

                                                                                          111

                                                                                                                                        101
                                                                                                 91

                                                                        40
                                                                                                        89

Bei den Gesamtausgaben für
                                                                                                                84

                                                                                                                        84

                                                                                                                                                            Erweitert wird der BildungsRahmen-      tät in der jeweiligen Einrichtung und können
                                                                                                                                78

vorschulische Erziehung liegt
                                                                        20                                                                                  Plan durch das Modul für das letzte     diese kontinuierlich entwickeln und sichern.
OÖ deutlich über dem Öster-
reichdurchschnitt!                                                                                                                                       Jahr in elementaren Bildungseinrichtun-    Die Pilotphase dieses Instruments startete
                                                                         0
                                                                              Vbg   NÖ    OÖ    Stmk Bgld      Sbg      Tir    Ktn Öst.o.W.
Quelle: Land OÖ, Abt. Statistik;
Statistik Austria, Finanzgebarung der Länder
OÖ BILDUNG - Oberösterreichischer Bildungsbericht 2015 - Zentrum für Bildungsforschung OÖ
16
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      17

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      ELEMENTARE BILDUNG | ENTWICKLUNG DER KINDERBETREUUNG
                                                 im Jänner 2013, seit dem Arbeitsjahr 2014/15       die Beratung der Rechtsträger und externer
                                                 werden zur Implementierung der Pädago-             Systempartner bei.
                                                 gischen Qualitätsmerkmale umfangreiche
                                                 Fortbildungsmaßnahmen für Pädagog/innen            Gruppengröße und
                                                 angeboten.                                         Personal-Kind-Schlüssel
                                                                                                    Kleinere Gruppen begünstigen kreative Pro-
                                                 Qualitätsbeauftragte                               zesse, intensivere Interaktionen und ein Kli-
                                                 Oberste Prämisse der Qualitätsbeauftragten         ma, in dem sich vor allem junge Kinder und
                                                 des Landes OÖ ist die Sicherstellung und           Kinder mit besonderen Bedürfnissen stress-
                                                 Steuerung guter pädagogischer Qualität in          frei entfalten können. Ein günstiger Personal-
                                                 den Kinderbetreuungseinrichtungen. Sie un-         Kind-Schlüssel ermöglicht ein stärkeres Ein-
                                                 terstützen die Leiter/innen und Pädagog/           gehen auf die Grundbedürfnisse der Kinder,
                                                 innen in ihrer fachlichen Kompetenz und            eine höhere Anteilnahme an ihren Interessen
                                                 stärken sie in ihrem autonomen Handeln. Zur        und aktuellen Lebenssituationen und mehr
                                                 Optimierung der Bildungsqualität trägt auch        entwicklungsangepasste Bildungsimpulse.

                                                                     „DIE SELBSTEVALUIERUNG HILFT, STÄRKEN UND
                                                                     ENTWICKLUNGSPOTENTIALE AUFZUZEIGEN!“
                                                                                                                                                                                                    BETREUUNGSPAKET
                                                 Der Gemeindekindergarten Arnreit war eine
                                                 von 20 oberösterreichischen Kinderbetreu-
                                                                                                    men für eine Optimierung der Bildungsarbeit
                                                                                                    umsetzen.                                                                                  02 | FÜR UNTER 3-JÄHRIGE
                                                 ungseinrichtungen, die bis Jänner 2014 die
                                                 in der Pilotversion vorliegenden Pädagogi-         „Der Arbeitsaufwand war durchaus über-                                                                         Das Bild der Familie hat sich in den letzten      wird der für unsere Gesellschaft so folgenrei-
                                                 schen Qualitätsmerkmale erprobten.                 schaubar und ließ sich gut in unseren Ar-                                                                      Jahren gewandelt. Die Großfamilie, die früher     che Rückgang an Geburten zu meistern sein,
                                                                                                                                                                       OÖ Krabbelstuben:
                                                                                                    beitsalltag integrieren“, so die Kindergarten-                     Anzahl der Gruppen                          die Betreuung der Kinder übernommen hat,          wobei hier Kinderbetreuungseinrichtungen
                                                 Das Team des Kindergartens setzte sich in-         leiterin Bettina Stallinger. Sie weiß auch, wie                    im Zeitverlauf                              gibt es kaum mehr. Wir stehen vor der Situ-       als Ergänzung und Unterstützung von Fami-
                                                 tensiv mit wissenschaftlich fundierten päd-        die Selbstevaluierung erfolgreich durchge-                                                                     ation, dass viele Frauen den Kinderwunsch         lien eine wesentliche Rolle zukommt.
                                                                                                                                                                       Die Anzahl der Krabbelstu-
                                                 agogischen Inhalten (z.B. aus dem Bildungs-        führt werden kann: „Wichtig sind vor allen                                                                     zurückstellen, weil sie Angst haben, aus der
                                                                                                                                                                       bengruppen in OÖ hat sich
                                                 RahmenPlan) auseinander, diskutierte ver-          Dingen Offenheit, Mut und Kooperationsbe-                          seit 2010 um mehr als 75 %                  Berufslaufbahn zu fallen. Nur durch eine bes-
                                                 schiedene Sichtweisen, arbeitete Stärken und       reitschaft aller Beteiligten sowie eine                            gesteigert.                                 sere Vereinbarkeit von Familie und Karriere
                                                 Entwicklungspotentiale heraus und konnte           engagierte und kompetente Kinder-                                  Quelle: Land OÖ, Abt. Statistik;
                                                                                                                                                                       Statistik Austria, Kindertagesheim-
                                                 so schrittweise konkrete Ziele und Maßnah-         gartenleitung!“                                                    statistik

Quelle: Gemeindekindergarten Arnreit
                                                                                                                                                                       400
                                                                                                                                                                       350

Anzahl der betreu-                                     30                                                                Anzahl der Kinder                             300
ten Kinder in oö                                                                                                         pro pädagogischem
                                                                                                                                                      Anzahl Gruppen

                                                       25                                                                Fachpersonal                                  250
Kinderbetreuungs-
                                       Anzahl Kinder

einrichtungen pro                                      20                                                                Anzahl der Kinder                             200
Beschäftigter/m                                                                                                          pro Helfer/in
                                                       15                                                                                                              150
Das Betreuungsverhältnis an                            10                                                                Anzahl der                                    100
oö. Kinderbetreuungseinrich-                                                                                             Kinder pro
tungen verbesserte sich in den                          5                                                                Beschäftigter/m                                50
                                                                   24,2

                                                                                       19,6

                                                                                                           19,0
                                                            12,9

                                                                                                    11,5
                                                                                11,7

                                                                                                                                                                                                                                                 270
                                                                                                                                                                                                             190

                                                                                                                                                                                                                                                                                        356
                                                                                                                                                                                     154

                                                                                                                                                                                                                              231

                                                                                                                                                                                                                                                                     316

                                                                                                                                                                                                                                                                                                            410
                                                                          8,4

                                                                                                                         (Fachpersonal +
                                                                                              7,3

                                                                                                                  7,1

letzten Jahren wesentlich.
                                                        0                                                                Helfer/innen)                                    0
Quelle: Land OÖ, Abt. Statistik;                            2008/09              2013/14             2014/15                                                                   2008/09                 2009/10             2010/11           2011/12               2012/13          2013/14            2014/15
Statistik Austria, Kindertagesheim-
statistik
OÖ BILDUNG - Oberösterreichischer Bildungsbericht 2015 - Zentrum für Bildungsforschung OÖ
18
                                                                                                                                                                                                                                                                   19

                                                                                                                                                                                                                                                                   ELEMENTARE BILDUNG | ENTWICKLUNG DER KINDERBETREUUNG
                                                       AUSBAU DER ÖFFNUNGSZEITEN
                                                  03 | UND FERIENANGEBOTE
                                                            Das Oö. Kinderbetreuungsgesetz schreibt        Ferienangebote
                                                            vor, dass die Gemeinden und Städte nach        Wie bei den Öffnungszeiten sind auch bei der
                                                            Maßgabe der finanziellen Möglichkeiten zu      Festlegung der Ferienzeiten von den Rechts-
                                                            gewährleisten haben, dass die zur Bedarfs-     trägern die jeweiligen örtlichen Bedürfnisse
                                                            deckung erforderlichen Plätze in Kinderbe-     zu beachten. Die Eltern haben das Recht,
                                                            treuungseinrichtungen und bei Tagesmüt-        ihre diesbezüglichen Vorstellungen dem
                                                            tern bzw. Tagesvätern zur Verfügung stehen.    Rechtsträger gegenüber einzubringen. In
                                                            Vor allem für berufstätige Mütter und          den großen Städten bleibt daher ein Großteil
                                                            Väter bedeuten bedarfsgerechte Öff-            der Kinderbetreuungseinrichtungen generell
                                                            nungszeiten in Kinderbetreuungsein-            geöffnet, andere Gemeinden bieten einen
                                                            richtungen eine große Entlastung. Die          Journaldienst an.
                                                            Mindestöffnungszeit für Krabbelstuben und
                                                            Kindergärten ist mit 30 Wochenstunden fest-    Da die Nachfrage in den ländlichen Gemein-
                                                            gelegt.                                        den geringer ist, werden alternative Angebo-
                                                                                                           te für Kinder berufstätiger Eltern gesucht. So        TAGESMÜTTER UND
                                                                                                                                                            04 | TAGESVÄTER
                                                            Es liegt in der Autonomie des Rechtsträgers,   werden eigene Saisonbetriebe (auch gemein-
                                                            die Öffnungszeiten im Rahmen dieser Vor-       deübergreifend) angeboten. Im Sommer
                                                            gaben bedarfsgerecht zu gestalten. Kürzere     2014 wurden 51 Saisonbetriebe geführt. Das
                                                            Öffnungszeiten (jedoch mindestens 20 Wo-       Land OÖ fördert diese Angebote über den              Tagesmütter/Tagesväter sind ein wesentli-         Um Tagesmütter/Tagesväter deutlich als
                                                            chenstunden) sind bei Nachweis eines gerin-    Landesbeitrag für Kinderbetreuungseinrich-           cher Bestandteil des Kinderbetreuungsan-          gleichwertige Alternative zur institutionellen
                                                            geren Bedarfs unter Einbindung der Eltern      tungen.                                              gebots in Oberösterreich. Die Vorteile dieser     Kinderbetreuung zu positionieren und auch
                      Kindergärten in OÖ                    möglich. Durch einen Zuschlag zum Landes-                                                           Betreuung liegen vor allem darin, dass die        eine finanzielle Absicherung der Betreuen-
                      – Öffnungszeiten:                     beitrag für erweiterte Öffnungszeiten, die     Generell wird das Angebot seitens der                Eltern der betreuten Kinder an keine Öff-         den zu gewährleisten, traten Anfang 2014
                      Entwicklung seit                      über die Mindestöffnungszeit hinausgehen,      Rechtsträger durch eine Verkürzung der Fe-           nungszeiten gebunden sind, dass die Kinder        neue Rahmenbedingungen für Tages-
                      2009/10
                                                            bietet das Land OÖ einen zusätzlichen An-      rien- und Schließzeiten laufend verbessert.          Teil einer kleinen Gruppe mit familiärer Struk-   mütter/Tagesväter in Oberösterreich in
                      Die Öffnungszeiten der Kinder-        reiz für ein erweitertes Angebot.                                                                   tur sind und dass sie somit sehr individuell      Kraft. Diese beinhalten ein neues Fördersys-
                      gärten in OÖ werden laufend
                                                                                                                                                                betreut und gefördert werden können. Zu-          tem, eine bessere Entlohnung der Tagesmüt-
                      verbessert und an die Anforde-
                      rungen der Eltern angepasst.                                                                                                              dem können Kinder bis zur Beendigung der          ter/Tagesväter durch die Einführung eines

                      Quelle: Land OÖ, Abt. Statistik;
                                                                                                                                                                Schulpflicht eine Betreuung durch Tagesmüt-       Basisgehalts und einheitliche, sozial gestaf-
                      Statistik Austria,                                                                                                                        ter bzw. -väter in Anspruch nehmen.               felte Elternbeiträge.
                      Kindertagesheimstatistik

                      250                                                                                                                                       Tagesmütter/Tagesväter betreuen die Kin-
                                                                                      196
                                                                                      193

                                                                                      214
                                                                                      215

                                                                                      217
                                                                                      211

                                                                                                                                                                der grundsätzlich im eigenen Haushalt, aber
                                                                                                                                     2009/10

                                                                                                                                     2012/13
                                                                                                                                     2013/14
                                                                                                                                     2014/15
                                                                                                                                     2010/11
                                                                                                                                     2011/12

                      200
Anzahl Kindergärten

                                                                                                                                                                auch die Betreuung in sonstigen Räumlich-
                                                                                                                                                                keiten (z.B. in Schulen in der unterrichtsfrei-
                      150
                                                            120

                                                            125
                                                            124

                                                            112
                                                            113
                                                            117

                                                                        104
                                                                        103
                                                                        103

                                                                        121
                                                                        110

                                                                        111

                                                                                                                                                                en Zeit, in Kinderbetreuungseinrichtungen
                                                                                                  106
                                                                                                  110

                                                                                                  116
                                                                                                  115

                                                                                                  113

                                                                                                  117
                                                                                                               102
                                                                                                               96

                                                                                                               94
                                                                                                               92
                                                                                                               93

                                                                                                               91
                                                 77

                                                 79
                                                 89
                                                 78

                                                 67
                                                 81

                      100                                                                                                                                       außerhalb der Öffnungszeiten oder in Betrie-
                                                                                                                                                                ben) ist möglich.
                        50
                                                                                                                               23
                                                                                                                               24

                                                                                                                               19
                                                                                                                               19
                                                                                                                               19
                                                                                                                               19
                               10

                               10
                               11

                                                                                                                                           9
                                                                                                                                           8
                                                                                                                                           7
                                                                                                                                           6
                                                                                                                                           6
                                                                                                                                           6
                               8

                               9
                               7

                          0
20
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            21

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            ELEMENTARE BILDUNG | ENTWICKLUNG DER KINDERBETREUUNG
                               BETRIEBLICHE
                          05 | KINDERBETREUUNG                                                                                                                    06 | BETREUUNGSQUOTEN
                                    Die Verbesserung der Vereinbarkeit von            Die Vorteile einer derartigen Einrichtung lie-
                                    Familie und Beruf ist ein zentrales Ziel der      gen auf der Hand: So wird durch betriebliche
                                    Kinderbetreuung in OÖ – nicht immer ist es        Kinderbetreuung ein einfacherer beruflicher                                                                     100
                                                                                                                                       Betreuungsquote der
                                    aber für die Eltern möglich, ihre Arbeitszeiten   Wiedereinstieg ermöglicht, die Bindung der
                                                                                                                                       Kinder in oö. Betreu-                                           90
                                    mit den Öffnungszeiten der Kinderbetreu-          Mitarbeiter/innen an den Betrieb gefestigt und   ungseinrichtungen
                                                                                                                                                                                                       80
                                    ungseinrichtungen abzustimmen.                    einem Know-how-Verlust entgegengewirkt.          nach Alter 2014/15
                                                                                                                                                                                                       70

                                                                                                                                                                                Betreuungsquote (%)
                                                                                      Darüber hinaus kann sich das Unternehmen         Quelle: Land OÖ, Abt. Statistik;
                                                                                                                                       Statistik Austria, Kindertagesheim-
                                    Das Oö. Kinderbetreuungsgesetz ermöglicht         durch die Schaffung eines bedarfsorientierten                                                                    60
                                                                                                                                       statistik
                                    es Dienstgeber/innen, betriebliche Kinder-        Kinderbetreuungsangebots äußerst positiv
                                                                                                                                                                                                       50
                                    betreuung durch eigene Einrichtungen oder         positionieren.
                                                                                                                                                                                                       40
                                    durch Betriebstagesmütter/-väter anzubie-
                                    ten. Grundsätzlich ist dies für Kinder von                                                                                                                         30
                                    im Unternehmen beschäftigten Dienstneh-                                                                                                                            20

                                                                                                                                                                                                                                                  9%
                                    mer/innen vorgesehen, es ist aber auch ein

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                       99 %
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  98 %
                                                                                                                                                                                                                                                                                             85 %
                                                                                                                                                                                                                                                                       31 %
                                                                                                                                                                                                       10

                                                                                                                                                                                                                             0%
                                    betriebsübergreifendes Angebot für Kinder
                                                                                                                                                                                                           0
                                    von Mitarbeiter/innen anderer Unterneh-
                                                                                                                                                                                                                             0 J.                 1 J.                 2 J.                 3 J.                  4 J.                 5 J.
                                    men möglich. Daneben können auch unter-
                                    nehmensfremde Kinder, z.B. durch Vergabe
                                    nicht genutzter Plätze an Kinder der Stand-
                                    ortgemeinde des Unternehmens, aufgenom-
                                    men werden, sofern dies zuvor rechtlich (Ab-
                                    gangsdeckungsvertrag, Statuten) geregelt
                                    wird.
                                                                                                                                                                                                      16
                                                                                                                                       Betreuungsquote der
                                                                                                                                       unter 3-Jährigen in                                            14
                                    Betriebliche Kinderbetreuungseinrichtungen (Stand: Juli 2014)                                      Oberösterreich                                                 12

                                                                                                                                                                                Betreuungsquote (%)
Quelle: Land OÖ, Dir. Bildung und                                                                                                      Die Betreuungsquote der Kinder                                 10
Gesellschaft                                                        Institutionen                            Kinder                    unter 3 Jahren hat sich in den
                                    Krabbelstuben                          13                                  179                     letzten Jahren mehr als                                        8
                                                                                                                                       verdoppelt.
                                    Kindergärten                           11                                  313                                                                                    6
                                    Gesamt                                 24                                  492                     Quelle: Land OÖ, Abt. Statistik;
                                                                                                                                       Statistik Austria, Kindertagesheimsta-                         4
                                                                                                                                       tistik
                                                                                                                                                                                                      2
                                                                                                                                                                                                      0

                                                                                                                                                                                                               1995

                                                                                                                                                                                                                                           1999
                                                                                                                                                                                                                      1996
                                                                                                                                                                                                                             1997
                                                                                                                                                                                                                                    1998

                                                                                                                                                                                                                                                  2000
                                                                                                                                                                                                                                                         2001

                                                                                                                                                                                                                                                                       2003
                                                                                                                                                                                                                                                                2002

                                                                                                                                                                                                                                                                              2004
                                                                                                                                                                                                                                                                                     2005
                                                                                                                                                                                                                                                                                            2006
                                                                                                                                                                                                                                                                                                    2007
                                                                                                                                                                                                                                                                                                           2008
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  2009
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                         2010
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                2011
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                       2012
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              2013
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                     2014
22
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                 15
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                 23

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                 ELEMENTARE BILDUNG | INFRASTRUKTUR
                                                                                                                                                                                                                 Kindergärten und
                                                                                                                                                                                                                 Krabbelstuben
                                                                                                                                                                                                                 Stand: Oktober 2014
                                                                                                                                                                                                                 Karten-Nr. 57590-2014
                                                                                                                                                                                                                 DORIS-Systemgruppe

                                                               100
Betreuungsquote
der 3- bis 5-Jährigen                                          90
in oö. Kinderbetreu-
ungseinrichtungen                                              80
                                         Betreuungsquote (%)

                                                               70
Die Betreuung der 3- bis 5-Jäh-                                60
rigen hat sich auf einem sehr
hohen Niveau eingependelt.                                     50

Quelle: Land OÖ, Abt. Statistik;
                                                               40
Statistik Austria, Kindertagesheimsta-
tistik                                                         30
                                                               20
                                                                10
                                                                0
                                                                                                                                                                                                                 Kindergärten
                                                                     1995

                                                                                                                             2003
                                                                            1996
                                                                                   1997

                                                                                                 1999
                                                                                          1998

                                                                                                        2000
                                                                                                               2001
                                                                                                                      2002

                                                                                                                                    2004
                                                                                                                                           2005
                                                                                                                                                  2006
                                                                                                                                                         2007
                                                                                                                                                                2008
                                                                                                                                                                       2009
                                                                                                                                                                              2010
                                                                                                                                                                                     2011

                                                                                                                                                                                                          2014
                                                                                                                                                                                            2012
                                                                                                                                                                                                   2013
                                                                                                                                                                                                                 Krabbelstuben

                                                                                                                                                                                                                                                                                                 INFRASTRUKTUR
                                                                                                                                                                                                                                                              Damit frühkindliche Bildung erfolgreich ist,             Kindergärten getätigt: Zwischen 2009 und
                                                                                                                                                                                                                                                              ist unter anderem eine geeignete Infrastruk-             2013 flossen rd. 76 Mio. Euro in 317 Kinder-
                                                                                                                                                                                                                                                              tur notwendig. Daher wurden in OÖ in den                 gartenbauprojekte; darüber hinaus wurden
                                                                                                                                                                                                                                                              vergangenen Jahren umfangreiche Investi-                 in diesem Zeitraum ca. 20,3 Mio. Euro in den
                                                                                                                                                                                                                                                              tionen für den Bau von Krabbelstuben und                 Bau von 113 Krabbelstuben investiert.

                                                                                                                                                                                                                 Anzahl der
                                                                                                                                                                                                                                                                     2.500
                                                                                                                                                                                                                 Gruppen in Kinder-
                                                                                                                                                                                                                 betreuungseinrich-

                                                                                                                                                                                                                                                    Anzahl Gruppen
                                                                                                                                                                                                                                                                     2.000
                                                                                                                                                                                                                 tungen in OÖ seit
                                                                                                                                                                                                                 2010                                                1.500
                                                                                                                                                                                                                                                                     1.000
                                                                                                                                                                                                                 Die Zahl der Gruppen konnte

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                             410
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                         356
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                     316

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                   2.222
                                                                                                                                                                                                                                                                                                 270

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                               2.189
                                                                                                                                                                                                                                                                                   2.175

                                                                                                                                                                                                                                                                                                       2.176

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                           2.171
                                                                                                                                                                                                                                                                      500

                                                                                                                                                                                                                                                                             231
                                                                                                                                                                                                                 seit 2010 um fast 300 gestei-

                                                                                                                                                                                                                                                                                                               644

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                       660

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                           660
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                   656
                                                                                                                                                                                                                                                                                           616
                                                                                                                                                                                                                 gert werden. Der Großteil ist
                                                                                                                                                                                                                 auf den Ausbau der Krabbel-                            0
                                                                                                                                                                                                                 stuben zurückzuführen.                                      2010/11              2011/12            2012/13             2013/14             2014/15

                                                                                                                                                                                                                 Quelle: Land OÖ, Abt. Statistik;                      Krabbelstuben             Kindergärten              Horte
                                                                                                                                                                                                                 Statistik Austria,
                                                                                                                                                                                                                 Kindertagesheimstatistik
24
                                                                                                                                                                                                                                                                                                         25

                                                                                                                                                                                                                                                                                                         ELEMENTARE BILDUNG | THEMATISCHE SCHWERPUNKTE
                                                                                                                                                                                               THEMATISCHE SCHWERPUNKTE
                                                                                                                                                                                                  IN DER ELEMENTAREN BILDUNG
                                                                                                                                                                                                       SPRACH- UND
                                                                                                                                                                                                  01 | LESEFÖRDERUNG
                                                                                                                                                                                                     Sprache ist das wichtigste Medium zur Aus-         Alltags sowie die Entwicklung einer kognitiv
                                                                                                                                                                                                     einandersetzung eines Menschen mit seiner          orientierten Bildungssprache.
                                                                                                                                                                                                     Umwelt, und Sprachkompetenz ist der Schlüs-
Anzahl der                                         45.000
                                                                                                                                                                                                     sel zu einer erfolgreichen Bildungsbiographie.     Spiele und Übungen zur Erweiterung des
betreuten Kinder in                                40.000
Kinderbetreuungs-                                                                                                                                                                                    Die sprachlichen Fähigkeiten des Kindes zur        Wortschatzes, gezielte Anregungen, Sprache
einrichtungen in                                   35.000                                                                                                                                            Entfaltung zu bringen ist daher für elementare     kreativ einzusetzen (Reime, Nonsensverse,
OÖ seit 2010                                                                                                                                                                                         Bildungseinrichtungen ein zentraler Auftrag.       Theaterspielen etc.), differenzierte Aufgaben-
                                   Anzahl Kinder

                                                   30.000
                                                                                                                                                                                                                                                        stellungen (einen Sachverhalt beschreiben,
Bei etwa gleichbleibenden                          20.000
Geburtenraten stieg die                                                                                                                                                                              Sprachförderung als integrierter Be-               eine Geschichte erzählen, die eigene Meinung
Anzahl der betreuten Kinder                        15.000                                                                                                                                            standteil der Bildungsarbeit wird als              in der Gruppe vertreten etc.) und ein spra-
kontinuierlich auf aktuell mehr
                                                   10.000                                                                                                                                            langfristiger, systematisch aufbauender Pro-       chanregendes Umfeld (Kinderliteratur, elek-
                                                                                                                                                                     3.856

als 57.000.
                                                                                                                                           3.394
                                                                                                                 3.041
                                                                                       2.661
                                                                                               40.296
                                                                    40.360
                                                            2.337

                                                                                                                         40.226

                                                                                                                                                            12.357
                                                                             11.340

                                                                                                                                                   40.911

                                                                                                                                                                             41.423

                                                                                                                                                                                                     zess über die gesamte Kindergartenzeit hin-        tronische Medien etc.) ermöglichen es dem
                                                                                                                                                                                      12.180
                                                                                                                                  12.178
                                                                                                        11.951

Quelle: Land OÖ, Abt. Statistik;                    5.000
Statistik Austria,                                                                                                                                                                                   weg betrachtet. Positive soziale Beziehungen       Kind, sprachliche Qualifikationen auf- und
Kindertagesheimstatistik                               0                                                                                                                                             und emotionale Geborgenheit bilden die Basis       auszubauen und allmählich von der Alltags-
                                                             2010/11                    2011/12                   2012/13                   2013/14                   2014/15
                                                                                                                                                                                                     für einen gelungenen Spracherwerb.                 sprache zur Bildungssprache zu gelangen.
                                                     Krabbelstuben                    Kindergärten                   Horte
                                                                                                                                                                                                     Sprachförderung orientiert sich an der kind-       Die kontinuierliche Beobachtung der
                                                                                                                                                                                                     lichen Lebenswelt und am individuellen Ent-        Sprachentwicklung des Kindes wird von
                                                                                                                                                                                                     wicklungsstand des Kindes und bezieht kul-         den Pädagog/innen ab Eintritt in den Kinder-
                                                                                                                                                                                                     turelle und soziokulturelle Aspekte mit ein.       garten durchgeführt. Darüber hinaus kom-
                                                                                                                                                                                                     Sie berücksichtigt das Lernen im Spiel ohne        men standardisierte Verfahren zur Erfassung
                                                                                                                                                                                                     Zeit- und Leistungsdruck, die vielfältigen Lern-   des Sprachentwicklungsstandes zum Einsatz:
                                                                                                                                                                                                     chancen in kommunikativen Situationen des
26
                                                                                                                                                                                                                                                                27

                                                                                                                                                                                                                                                                ELEMENTARE BILDUNG | THEMATISCHE SCHWERPUNKTE
                                                                                                                                                                 INTERNATIONALE
                                                      Zum einen wird vor dem bzw. im letzten              In Oberösterreich wurde im Arbeitsjahr
                                                                                                                                                                 ANGEBOTE /
                                                      Kindergartenjahr bei allen 5-Jährigen eine
                                                      Sprachstandsfeststellung durchgeführt. Zum
                                                                                                          2013/14 bei 2.919 kindergartenpflichtigen
                                                                                                          Kindern ein Sprachförderbedarf festgestellt.
                                                                                                                                                            02 | FREMDSPRACHEN
                                                      anderen werden alle Kinder zwei Jahre vor           1.646 Kinder, das sind rund 56,4 %, haben
                                                      dem Schuleintritt von einem logopädischen           nach der zweiten Sprachstandsfeststellung            Die Kindergartenzeit ist besonders               garten“ gezielt Englischprojekte und den An-
                                                      Screening erfasst, um Sprachentwicklungs-           keinen weiteren Sprachförderbedarf. Durch-           geeignet, um in spielerischer Form               kauf von Englischmaterialien. Mit insgesamt
                                                      störungen möglichst früh erkennen und ih-           schnittlich verbesserte sich die Sprachkompe-        Interesse an Fremdsprachen zu wecken             rund 1,5 Mio. Euro Förderleistung hat diese
                                                      nen entgegenwirken zu können.                       tenz der kindergartenpflichtigen Kinder mit          – ein früher und wertvoller Baustein für den     Initiative bereits rund 32.000 oberösterrei-
                                                                                                          Sprachförderbedarf innerhalb eines Jahres um         Erwerb von Fremdsprachenkenntnissen. In          chische Kinder erreicht. Einige Einrichtun-
                                                      Für Kinder mit festgestelltem Sprach-               25,36 %.                                                zahlreichen oö. Kindergärten werden           gen in Linz widmen sich schwerpunktmäßig
                                                      förderbedarf werden vom Bund und vom                                                                           bereits seit Jahren fremdsprachige Ele-    dem Thema Internationalisierung, wie etwa
                                                      Land OÖ jährlich je 820.600 Euro für zusätzli-      Neben der Sprachförderung in der täglichen                   mente situations- und handlungsori-      die Englische Spielschule, das Early Learning
                                                      che Sprachfördermaßnahmen zur Verfügung             Bildungsarbeit und den zusätzlichen Ange-                     entiert in das Gesamtkonzept der        Center Auhof oder die Poschachervilla, wo
                                                      gestellt. Die finanziellen Mittel werden ins-       boten für Kinder mit erhöhtem Förderbedarf                    frühen Sprachförderung einbezo-         in Krabbelstube und Kindergarten in unter-
                                                      besondere für die Entwicklung von Sprach-           gibt es zahlreiche Initiativen zur Sprach- und                gen.                                    schiedlichen Sprachen kommuniziert und im
                                                      förderkonzepten im Sinne des Bildungsplan-          Leseförderung durch Rechtsträger und/oder                                                             Kindergarten bilinguale Sprachförderung in
                                                      Anteils zur frühen sprachlichen Förderung,          Kindergartenteams, wie etwa regionale Ko-                     Seit dem Bildungsjahr 2007/08           den Tagesablauf der Kinder integriert wird.
                                                      den Einsatz von zusätzlichen pädagogischen          operationen mit Volks- oder Hauptschulen so-                   fördert das Land OÖ im Rahmen
                                                      Fachkräften in der Kindergruppe sowie ein-          wie öffentlichen Bibliotheken. Zivildienstleis-                 der Initiative „Englisch im Kinder-
                                                      richtungsbezogene Sprachberatungen und              tende werden gezielt mit dem Schwerpunkt
                                                      regionale Jour fixes verwendet.                     Vorlesen eingesetzt, und muttersprachliche
                                                                                                          bzw. zusätzliche Mitarbeiter/innen fördern
                                                      Diese Maßnahmen ermöglichen ein differen-           Kinder mit Migrationshintergrund in ihrer

                                                                                                                                                            03 | BEGABTENFÖRDERUNG
                                                      ziertes Eingehen auf die unterschiedlichen          Erstsprache.
                                                      sprachlichen      Qualifikationen   der   Kinder,
                                                      sichern deren Lernerfolg durch zusätzliche          Die Broschüre Vorlese-Zeit regt Kinder-
                                                      Lernphasen und tragen zur Professionalisie-         gartenpädagog/innen mit vielen Beispielen            Hochbegabte Kinder brauchen indivi-              rung als integriertes Thema in den Kinderbe-
                                                      rung der Pädagog/innen bei.                         zum kreativen Einsatz von Bilderbüchern an.          duelle und differenzierte Förderung.             treuungseinrichtungen.
                                                                                                          Sie wurde von Buch.Zeit, dem Lesekompe-              Wie die Erkenntnisse der Begabungsforschung
                                                                                                          tenzzentrum OÖ, entwickelt und allen ober-           aufzeigen, sind 12 bis 15 Prozent aller Kinder   Dazu bedarf es einer entsprechenden Sensi-
                                                                                                          österreichischen Kindergärten zur Verfügung          überdurchschnittlich begabt. Je früher beson-    bilisierung der Pädagog/innen im Bereich Be-
                                                                                                          gestellt.                                            dere Begabungen im Allgemeinen bzw. in           gabungsförderung, welche im Rahmen von
                                                                                                                                                               spezifischen Bereichen erkannt werden, desto     Aus- und Weiterbildung ermöglicht wird. Das
OÖ Kindergärten, in                                                                                                                                            gezielter kann individuelle Förderung durch-     aktuelle Angebot besteht aus spezifischen
denen zusätzliche                                         350
                                                                                                                                                               geführt werden. Permanente Unterforderung        Seminaren im Rahmen des Fortbildungsange-
Sprachförderung                                           300                                                                                                  wirkt sich nachteilig auf die Lernmotivation     botes der Direktion Bildung und Gesellschaft
                                    Anzahl Kindergärten

angeboten wird
                                                          250                                                                                                     aus und zieht Verhaltensauffälligkeiten       und der Möglichkeit zur Absolvierung
Die Anzahl der Kindergärten,                                                                                                                                        nach sich, die sich langfristig manifes-    des ECHA-Diploms an der Pädagogischen
                                                          200
an denen zusätzliche Sprach-                                                                                                                                           tieren können. Die frühe Begabten-       Hochschule OÖ. Der Lehrgang startete im
förderung angeboten wird,                                 150
steigt kontinuierlich – allein                                                                                                                                           förderung ist daher in die Agenden     Sommersemester 2015.
zwischen den Jahren 2011/12                               100                                                                                                             des Vereins Stiftung talente
und 2013/14 lag der Anstieg                                                                                                                                                OÖ eingegliedert. Zentrale Zie-      Am bereits laufenden Lehrgang Begabun-
bei 23,7 %!                                               50
                                                                                                                  266

                                                                                                                                 305
                                                                  229

                                                                                                                                                 329
                                                                                                   256
                                                                                   231

                                                                                                                                                                           le sind Beratung und Begleitung      gen im Kindergarten an der Privaten Pä-
Quelle: Land OÖ, Dir. Bildung und
                                                           0
Gesellschaft                                                    2008/09        2009/10          2010/11       2011/12        2012/13         2013/14                       von Eltern hochbegabter Kinder       dagogischen Hochschule der Diözese Linz
                                                                                                                                                                           im Kindergartenalter sowie die       nehmen sieben Kindergartenpädagoginnen
                                                                                                                                                                           Etablierung der Begabtenförde-       aus OÖ teil.
28
                                                                                                                                                                                                       29

                                                                                                                                                                                                       ELEMENTARE BILDUNG | THEMATISCHE SCHWERPUNKTE
                                                                                                         FÖRDERUNG DES
                                                                                                    05 | TECHNIKINTERESSES
                                                                                                        Projekt Kinder erleben Technik (KET)           Girls‘ Day MINI
                                                                                                        KET ist ein mobiles und innovatives Ange-      Seit März 2014 haben auch Schulanfänger/
                                                                                                        bot zur Förderung des Interesses an Natur-     innengruppen der Kindergärten aus OÖ ein-
                                                                                                        wissenschaften und Technik bei Kindern         mal im Jahr die Möglichkeit, sich im Welser
                                                                                                        zwischen drei und sechs Jahren. Die Erleb-     WELIOS mit einem umfangreichen Programm
                                                                                                        nisausstellung mit Theater und interaktiver    (z.B. Workshops, Science Show) im Bereich
                                                                                                        Experimentierstation ermöglicht einen kind-    Technik und Naturwissenschaften auseinan-
                                                                                                        gerechten und motivierenden Zugang zu          derzusetzen.
                                                                                                        diesen Themenbereichen. Der Verein OTELO
                                                                                                        (Offenes Technologie Labor) führt das Pro-
                                                                                                        jekt von 2012 bis zum Jahr 2015 durch.

      FÖRDERUNG VON                                                                                     Open Labs
                                                                                                        Die Fachhochschule Wels und die JKU Linz
      GESUNDHEIT UND                                                                                    motivieren oberösterreichische Kindergar-

 04 | BEWEGUNG                                                                                          tenkinder ab 5 Jahren in Open Labs, sich
                                                                                                        für Technik und Naturwissenschaften zu in-
                                                                                                        teressieren. In anschaulicher Weise werden
     Das Netzwerk gesunder Kindergarten              Das Netzwerk gesunder Kindergarten fördert         Gegenstände des täglichen Bedarfs in ihrer
     fördert die Gesundheit von Kindern mit den      die Sach- und Selbstkompetenz in den Berei-        Zusammensetzung und Produktion erklärt.
     Schwerpunkten Ernährung und Bewegung            chen Ernährung und Bewegung sowohl bei
     und bezieht auch Eltern und Bezugspersonen      den Kindern als auch bei Eltern, Bezugsper-
     in die Maßnahmen ein.                           sonen und Pädagog/innen.

     In den Einrichtungen werden entsprechende       Im Jahr 2013/14 nahmen insgesamt 220 Kin-
                                                                                                         ASSISTENZ FÜR KINDER MIT
     Strukturen geschaffen, und ein gesundheits-     dergärten am Netzwerk teil. 10 davon kom-           SONDERPÄDAGOGISCHEM
                                                                                                    06 | FÖRDERBEDARF
     förderlicher Bewegungs- und Ernährungs-         men aus den Städten Wels und Steyr, und
     alltag wird etabliert. Die natürliche Bewe-     88 Kindergärten befinden sich bereits in der
     gungsfreude der Kinder wird unterstützt, die    Nachhaltigkeitsphase.
     „gesunde Jause“ zum Fixpunkt, das Mittag-
     essen gemäß den ernährungswissenschaft-                                                            Etwa 3 % aller Kinder weisen einen sonder-     und Betreuung von Kindern mit besonderen

     lichen Empfehlungen für eine ausgewogene                                                           pädagogischen Förderbedarf auf. Spiel- und     Bedürfnissen.

     Kinderkost optimiert. Gefördert wird auch die                                                      Förderangebote, die auf ihre individuellen

     Kooperation mit bestehenden Netzwerken                                                             Bedürfnisse abgestimmt sind, tragen zu         Um dies und die erhöhte Aufsichtsführung

     wie zum Beispiel der Gesunden Gemeinde.                                                            einer ganzheitlichen entwicklungsfördern-      in Integrationsgruppen zu ermöglichen, kön-
                                                                                                        den Umgebung bei. Integrationsgrup-            nen Kinderbetreuungseinrichtungen im Be-
                                                                                                        pen in Krabbelstuben, Kindergärten             darfsfall Stützkräfte einstellen, für die das
                                                                                                        und Horten haben mittlerweile einen fixen      Land OÖ Kostenersatz gewährt.
                                                                                                        Platz im Bereich der Kinderbetreuung in OÖ
                                                                                                        und sind neben heilpädagogischen Kinder-       Die Stützkräfte beobachten die Kinder,
                                                                                                        garten- und Hortgruppen ein qualitativ hoch-   planen Fördermaßnahmen und führen sie
                                                                                                        wertiges Angebot zur Bildung, Erziehung        selbstständig bzw. nach Auftrag oder An-
30
                                                                                                                                                                                                       31

                                                                                                                                                                                                       ELEMENTARE BILDUNG | THEMATISCHE SCHWERPUNKTE
     leitung pädagogischer Fachkräfte durch.        Land OÖ finanzierte mobile Fachberatung
     Sie unterstützen die soziale Integration in    für Integration sowie eine reduzierte Kinder-
     der Gruppe und den Erwerb von Selbst-          höchstzahl und der dadurch verbesserte Er-
     und Sachkompetenz, begleiten Spiel- und        zieher/innen-Kind-Schlüssel tragen entschei-
     Bildungsprozesse und unterstützen bei der      dend zu einer ganzheitlichen Förderung von
     Bewältigung von Alltagsroutinen. Die vom       Kindern mit besonderen Bedürfnissen bei.

      ZIVILDIENSTLEISTENDE
 07 | IM KINDERGARTEN                                                                               ZUFRIEDENHEIT DER ELTERN
     In der institutionellen Kinderbetreuung sind   helfen bei Veranstaltungen und bei der War-
     Männer deutlich unterrepräsentiert. Das        tung und Pflege von Spielsachen und Gerä-
     Land OÖ fördert daher im Rahmen der 15a        ten. Darüber hinaus haben Zivildienstleisten-      Im Arbeitsjahr 2013/14 erhob die Abteilung       Mit den räumlichen Rahmenbedingungen
     B-VG-Vereinbarung zum Ausbau des institu-      de den Auftrag, sich insbesondere bei den          Statistik des Landes OÖ die Zufriedenheit, Be-   (Mobiliar, Garten, Spielsachen,…) in den
     tionellen Kinderbetreuungsangebots die seit    Schwerpunkten Vorlesen und Sprachförde-            dürfnisse und Wünsche oberösterreichischer       Krabbelstuben und Kindergärten sind über
     2010 bestehende Möglichkeit, dass Rechts-      rung sowie Technik einzubringen.                   Eltern im Zusammenhang mit der außerfami-        90 % der befragten Eltern sehr zufrieden
     träger von Kinderbetreuungseinrichtungen                                                          liären Kinderbetreuung. Hierzu wurde eine        bzw. zufrieden – ähnlich hoch liegt der Wert
     Zivildienstleistende anfordern können.         Um die entsprechenden Fähigkeiten zu er-           repräsentative Stichprobe aus den Besitzer/      bei der Beurteilung der täglichen Öffnungs-
                                                    werben, wird vom Land OÖ ein spezieller            innen der oö. Familienkarte gezogen – 2.000      zeiten. Drei Viertel der Befragten sind auch
     Zivildienstleistende unterstützen die Kinder   Lehrgang für Zivildienstleistende angeboten,       Eltern von Kindern zwischen 0 und 6 Jahren       mit den Ferienöffnungszeiten zufrieden bzw.
     bei Alltagsroutinen wie An- und Ausziehen,     der sie zur Ausübung der Tätigkeit als Hel-        wurden unter anderem zu den Schwerpunk-          eher zufrieden. Von etwa einem Drittel der
     Jause und Mittagessen. Sie begleiten die       fer in einer oö. Kinderbetreuungseinrichtung       ten Zufriedenheit mit den Öffnungszeiten,        Eltern wird eine Ausweitung der Öffnungs-
     Gruppe bei Ausgängen und Exkursionen,          qualifiziert.                                      Zufriedenheit mit Angebot und pädagogi-          zeiten während der Ferien gewünscht.
                                                                                                       scher Qualität der Kinderbetreuung sowie
                                                                                                       Zusammenarbeit mit den Eltern befragt.           Aktuell bestätigt auch eine österreichweite
                                                                                                                                                        Gallup-Studie zur Kinderbetreuung in
                                                                                                       Zusammenfassend lässt sich festhal-              Österreich die hohe Zufriedenheit der El-
                                                                                                       ten, dass die Eltern die außerfamiliäre          tern mit der Betreuungssituation:
                                                                                                       Kinderbetreuung       in    Oberösterreich
                                                                                                       hervorragend bewerten – die Zufrieden-
                                                                                                       heit ist in praktisch allen Bereichen als
                                                                                                       sehr hoch bzw. hoch einzustufen.
32
                                                                                                                                                                                                                                                                          33

                                                                                                                                                         Mittelwert

Zufriedenheit mit der                        Sbg              33                    22              7        9                         29                  1,90
Betreuung von
Kindern unter                               Vbg           27                    31                           16               8                 17         2,07
2,5 Jahren                                    T       22                        43                                   17                6         12        2,08

Knapp 60 % der befragten                     OÖ     16                    43                                 15           4                 22             2,09
Oberösterreicher/innen
zeigen sich mit der Betreuung               Bgld    17                    39                            11           11                     22             2,22
von Kindern unter 2,5 Jahren
sehr zufrieden oder zufrieden.                W     16                   39                                  24                    6            15         2,23

Quelle: Österreichisches Gallup-Institut;    Ktn      22                 25                   11             16                         26                 2,27
Kinderbetreuung in Österreich,
Dezember 2014                               Stmk   15               25                        26                     16                      18            2,52

                                             NÖ      18             18              20                   19                             26                 2,53

                                                   sehr zufrieden               wenig zufrieden                                        keine Angabe
                                                   zufrieden                    gar nicht zufrieden

                                                                                                                                                                                      ANGEBOT UND
                                                                                                                                                                          PÄDAGOGISCHE QUALITÄT
                                                                                                                                                         Mittelwert
                                                                                                                                                                      DER KINDERBETREUUNG SIND TOP!
Zufriedenheit mit                            OÖ           26                             47                               6                 21             1,75
der Betreuung von                                                                                                                                                           Ein hervorragendes Zeugnis stellen die Eltern   den Kindergarten sehr gut bzw. gut auf die
Kindern zwischen                             Sbg           32                            32                      7   4                  25                 1,77             den betreuenden Personen aus: 85 % von          Schule vorbereitet werden.
2,5 und 6 Jahren                             NÖ                34                              41                                 14        1 10           1,81             ihnen beurteilen die Betreuung ihres Kindes
                                                                                                                                                                            als sehr gut, weitere 13 % als gut; die fach-   Auch die Angebote im Bereich der Eltern-
Betrachtet man die Zufrieden-               Vbg          25                               48                                  12       1         14        1,87
heit mit der Betreuung von                                                                                                                                                  liche Kompetenz der betreuenden Personen        zusammenarbeit werden von den Eltern
Kindern zwischen 2,5 und 6                    T            30                                 46                               10           5        9     1,89
                                                                                                                                                                            wird ebenfalls von 98 % der Befragten als       durchaus positiv beurteilt: Zwischen 85 und
Jahren, liegt Oberösterreich
mit einem Mittelwert von 1,75               Bgld      21                        46                                   13            5            15         2,01             sehr gut oder gut eingeschätzt.                 95 Prozent von ihnen sind mit dem Angebot
sogar an der Spitze!                          W       21                             51                                   13            4        11        2,01                                                             ihrer Entwicklung sehr bzw. eher zufrieden;

Quelle: Österreichisches Gallup-Institut;                                                                                                                                   Die Zufriedenheit mit den Angeboten zur         vier von fünf Befragten empfinden das Ange-
Kinderbetreuung in Österreich,              Stmk          26                   32                            18               7                 17         2,07
                                                                                                                                                                            Entwicklungsförderung     sowie   mit    den    bot als ausreichend. Mögliche Verbesserun-
Dezember 2014
                                             Ktn     20                        41                            7       11                     21             2,10             Bildungsschwerpunkten ist sehr hoch – vor       gen werden beispielsweise in einer engeren
                                                                                                                                                                            allem die Bereiche Entwicklung der sozialen     Zusammenarbeit von Eltern und Pädagog/in-

                                                   sehr zufrieden               wenig zufrieden                                        keine Angabe                         Beziehung, Gesundheit und Bewegung und          nen bzw. mit dem Elternverein sowie in mehr

                                                   zufrieden                    gar nicht zufrieden                                                                         Musik/kreatives Gestalten sind hier hervor-     Veranstaltungen gesehen.
                                                                                                                                                                            zuheben.

                                                                                                                                                                            Zusätzliche Angebote werden von den Eltern
                                                                                                                                                                            unter anderem in den Bereichen Mathematik
                                                                                                                                                                            und Fremdsprachen gewünscht; 94 % der
                                                                                                                                                                            Eltern von Vier- und Fünfjährigen sind aller-
                                                                                                                                                                            dings der Meinung, dass ihre Kinder durch
34
                          35

     SCHULISCHE BILDUNG
36
                                                                                                                                                                                                      37

     UNSERE SCHWERPUNKTE                                                                                                                              WIR WOLLEN
     UND INDIKATOREN                                                                                                                                  IN OBERÖSTERREICH ...

     Das OÖ. Schulwesen im Überblick . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 36                                                                   •   … standortbezogene Schulentwicklung

     01 | Elementarstufe, Sekundarstufe I . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 36                      und stärkenorientierte Pädagogik als

     02 | Sekundarstufe II . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 40           zentrale Leitlinien der oberösterreichi-

     03 | Bildungsstand . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 45          schen Schulpolitik.

     Schulentwicklung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 47                                              •   … die Förderung individueller Begabun-

     01 | Standortbezogene Schulentwicklung und stärkenorientierte Pädagogik –                                                                            gen und Stärken in der Schule als Mittel-

           „OÖ Schule Innovativ“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 47               punkt aller Lernprozesse zur Ermutigung

     02 | Entwicklung von Hauptschulen in Neue Mittelschulen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 50                                       junger Menschen. So sollen gleicher-

     03 | Ganztägige Lern- und Betreuungsformen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 51                              maßen die persönliche Selbstverwirkli-

     04 | Duale Ausbildung und Zusammenarbeit Schule-Wirtschaft . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 56                                          chung für ein gelingendes Leben und die

     05 | Ausbau der Schulautonomie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 61                      Stärkung der Innovationskraft des oö.

     06 | Einsparungen und Effizienzsteigerung durch Umsetzung der Verwaltungsreform . . . . 62                                                           Wirtschaftsraumes erreicht werden.

     07 | Qualitätssicherung durch Bildungsmedien und Feedbacksysteme . . . . . . . . . . . . . . . . . 62
                                                                                                                                                      •   … die kontinuierliche Weiterentwicklung
     08 | Qualitätssicherung durch Fort- und Weiterbildung für Lehrer/innen . . . . . . . . . . . . . . . . 66
                                                                                                                                                          von Schule als lernendem System. Feed-
     09 | Qualitätssicherung und –steigerung durch die Pädagog/innenbildung NEU . . . . . . . . . 68
                                                                                                                                                          backsysteme, Qualitätssicherung und

     Infrastruktur. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 69                                            Evaluierung sind dabei zentrale metho-

     01 | Schulbau . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 69       dische Bestandteile der standortbezoge-

     02 | Anpassung der Schulstrukturen und -standorte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 71                                 nen Schulentwicklung.

                                                                                                                                                      •   … die Stärkung der Schulautonomie – in-
     Thematische Schwerpunkte an Schulen. . . . . . . . . . . . . . . . . 72
                                                                                                                                                          haltlich, personell wie organisatorisch –
     01 | Sprach- und Leseförderung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 72
                                                                                                                                                          konsequent vorantreiben.
     02 | Internationale Angebote . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 75
     03 | Interessensförderung Technik und Naturwissenschaften . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 78
                                                                                                                                                      •   … den bedarfsorientierten Ausbau der
     04 | Hochbegabtenförderung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 82
                                                                                                                                                          schulischen Nachmittagsbetreuung.
     05 | Assistenz für Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 85
     06 | Förderung von Jugendlichen ohne Pflichtschulabschluss . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 85                                    •   … die Vermittlung fachlicher und sozi-
     07 | Integration und Förderung migrantischer Jugendlicher . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 87                                     aler Kompetenzen als Eckpfeiler schuli-
                                                                                                                                                          schen Lernens.
     Schulqualität und Feedbacksysteme. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 90
     01 | SQA – Schulqualität Allgemeinbildung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 90                       •   … die völlige Durchlässigkeit der Schul-
     02 | EQ/EVIST-Evaluationsservice . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 91                    formen, um Jugendlichen eine jederzei-
                                                                                                                                                          tige Neuausrichtung ihrer Bildungspläne
     Kompetenzerwerb . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 98                                                     zu ermöglichen.
     01 | Fachliche Kompetenzen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 98
     02 | Soziale Kompetenzen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 103

     Freizeit- und Ferienangebote. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  106
     01 | JugendReferat des Landes OÖ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 106
     02 | OÖ. Landesmusikschulwerk . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 108
     03 | KinderUni OÖ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  111
38
                                                                                                                                                                                                                                                                39

                                                                                                                                                                                                                                                                DAS OÖ. SCHULWESEN IM ÜBERBLICK | ELEMENTARSTUFE, SEKUNDARSTUFE I
                                                                                                                                                                                            15.550
                                                                                                                            Anzahl der                                               AHS-Unterstufe
                                                                                                                            Schüler/innen
                                                                                                                            Quelle: Landesschulrat für OÖ;
                                                                                                                            Stand: 1.10.2014
                                                                                                                                                                                                                                               58.700
                                                                                                                                                                                42.000                                                         Volksschulen
                                                                                                                                                                           HS und NMS
                                                                                                                                                                  (inkl. Praxisschulen)

                                                                                                                                                                                       3.200
                                                                                                                                                              Selbst. polytechnische Schulen

                                                                                                                                                                                                      2.250
                                                                                                                                                                                              Sonderschulen

DAS OÖ. SCHULWESEN                                                                                                                                           VOLKSSCHULE – DIE BASIS FÜR
                                                                                                                                                             EINE ERFOLGREICHE BILDUNGSKARRIERE

IM ÜBERBLICK                                                                                                                                                 Die Volksschule hat die Aufgabe, eine für alle
                                                                                                                                                             Schüler/innen    gemeinsame      Elementarbil-
                                                                                                                                                                                                                Der Unterricht wird in der Regel durch den
                                                                                                                                                                                                                Klassenlehrer bzw. die Klassenlehrerin er-
                                                                                                                                                             dung unter Berücksichtigung einer sozialen         teilt. Neben den Pflichtgegenständen sind
                                                                                                                                                             Integration/Inklusion beeinträchtigter Kinder      unverbindliche Übungen wählbar; darüber

                               ELEMENTARSTUFE,                                                                                                               zu vermitteln. Dabei soll den Schüler/innen
                                                                                                                                                             eine grundlegende und ausgewogene Bil-
                                                                                                                                                                                                                hinaus wird Förderunterricht in verschiede-
                                                                                                                                                                                                                nen organisatorischen Settings angeboten.

                          01 | SEKUNDARSTUFE I                                                                                                               dung im sozialen, emotionellen, intellektuel-
                                                                                                                                                             len und körperlichen Persönlichkeitsbereich
                                                                                                                                                                                                                Auch der Fremdsprachenunterricht ist an
                                                                                                                                                                                                                allen Volksschulen ab der 1. Schulstufe ver-
                                                                                                                                                             ermöglicht werden. Im Zentrum steht somit          pflichtend.
                                       Im Schuljahr 2014/15 besuchen zum Stichtag 1. Oktober 2014 etwa 121.700 Kinder und
                                                                                                                                                             die individuelle und soziale Förderung eines
                                       Jugendliche die 879 Allgemeinbildenden Schulen in Oberösterreich.
                                                                                                                                                             jeden Kindes – dabei soll einerseits den Be-       Die Volksschule umfasst grundsätzlich die
                                                                                                                                                             dürfnissen der einzelnen Schüler/innen Rech-       Grundstufen I – bestehend aus der Vorschul-
                                                                                                                                                             nung getragen werden, andererseits soll bei        stufe und der 1. und 2. Schulstufe – und die
                                                                                                                                                             allen Kindern im heterogenen Gefüge ein            Grundstufe II (3. und 4. Schulstufe). Nach
                                                                                                                                                             Lernfortschritt feststellbar sein. Damit soll      erfolgreichem Abschluss der 4. Schulstufe
                                                                     40                                                                                      die Grundschule die Voraussetzungen für            ist – je nach Interessen und Leistungsniveau
                                             Schulen mit AHS-Unterstufe                                                                                      erfolgreiches Lernen in den weiterführenden        des Kindes – der Übertritt in eine Schule der
Anzahl der Schulen
                                                                                                                                                             Schulen schaffen.                                  Sekundarstufe 1 möglich.
                                                             225
Quelle: Landesschulrat für OÖ;                       HS und NMS
Stand: 1.10.2014                                                                                             559
                                            (inkl. Praxisschulen)
                                                                                                             Volksschulen
                                                                                                                                                             HAUPTSCHULE UND NEUE MITTELSCHULE –
                                                                                                                                                             UNTERSTÜTZUNG BEI DER LEBENSGESTALTUNG
                                                                                                                                                             Die Hauptschule, die bis zum Schuljahr             das Berufsleben vorbereiten bzw. sie zum
                                                             29
                                                                                                                                                             2015/16 von der Neuen Mittelschule abge-           Übertritt in mittlere und höhere Schulen be-
                                 Selbst. polytechnische Schulen
                                                              26                                                                                             löst wird, und die Neue Mittelschule haben         fähigen.
                                                   Sonderschulen                                                                                             die Aufgabe, in der 5. bis 8. Schulstufe eine
                                                                                                                                                             grundlegende Allgemeinbildung zu vermit-           In Hauptschulen wird in den Gegenständen
                                                                                                                                                             teln. Sie sollen die Schüler/innen je nach Inte-   Deutsch, Mathematik und Lebende Fremd-
                                                                                                                                                             resse, Neigung, Begabung und Fähigkeit auf         sprache in Leistungsgruppen gearbeitet, in
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                                                                                                                                                                                                      41

                                                                                                                                                                                                      DAS OÖ. SCHULWESEN IM ÜBERBLICK | ELEMENTARSTUFE, SEKUNDARSTUFE I
                                                                                                      POLYTECHNISCHE SCHULE – QUALIFIZIERTER
                                                                                                      ÜBERTRITT INS BERUFSLEBEN
     denen auf die unterschiedliche Leistungs-        In der 7. und 8. Schulstufe wird ein beson-     Die einjährige Polytechnische Schule schließt   vertieft; andererseits wird ein Fokus auf
     fähigkeit und das unterschiedliche Ar-           derer Fokus auf die Vorbereitung auf die Be-    an die 8. Schulstufe an und wird primär von     Berufsorientierung gelegt und der BO-Unter-
     beitstempo der Schüler/innen eingegangen         rufs- und Arbeitswelt gelegt: Dies ist einer-   jenen Schüler/innen besucht, die unmittelbar    richt um schulautonome Veranstaltungen
     wird.                                            seits in den einzelnen Pflichtgegenständen,     nach der allgemeinen Schulpflicht einen Be-     wie Betriebserkundungen, Exkursionen oder
                                                      anderseits durch die verbindliche Übung         ruf erlernen wollen. Sie soll auf das weitere   berufspraktische Tage in Lehrwerkstätten,
     In Neuen Mittelschulen erfolgt der Unterricht    Berufsorientierung sowie durch berufsprak-      Leben (insbesondere Berufsleben) vorbe-         Berufsschulen oder Betrieben („Schnupper-
     in heterogenen Schüler/innengruppen, die         tische Tage, Lehrausgänge und Exkursionen       reiten und Berufsgrundbildung vermitteln.       lehre“) ergänzt. Allgemeine Berufsgrundbil-
     in den differenzierten Pflichtgegenständen       der Fall.                                       Je nach Interesse, Neigung, Begabung und        dung erfahren die Schüler/innen in Form von
     Deutsch, Mathematik und Lebende Fremd-                                                           Fähigkeit werden die Jugendlichen somit für     Fachbereichen (Wahlpflichtbereichen), die
     sprache im Team von zwei Lehrpersonen            Ziel ist es, die Jugendlichen beim Entdecken    den Übertritt in die Lehre und Berufsschule     großen Berufsfeldern der Wirtschaft entspre-
     unterrichtet werden. Die inhaltliche und         der eigenen Interessen und Begabungen zu        sowie in weiterführende Schulen qualifiziert    chen. Im Anschluss an die PTS können die
     methodische Vorbereitung und Planung des         begleiten und zu unterstützen. Damit soll die   und befähigt.                                   Jugendlichen sowohl einen Lehrberuf ergrei-
     Unterrichts, der Unterricht selbst, die Nach-    Entscheidung erleichtert werden, ob sie nach                                                    fen als auch an eine weiterführende Schule
     bereitung des Unterrichtsgeschehens und          Abschluss der 8. Schulstufe eine weiterfüh-     An Polytechnischen Schulen wird einerseits      wechseln.
     die Beurteilung werden im Team geleistet.        rende Schule besuchen oder nach erfüllter       die allgemeine Grundbildung erweitert und
     Dadurch wird ermöglicht, dass sich Lehrper-      Schulpflicht einen Beruf erlernen wollen.
     sonen intensiver um die Bedürfnisse einzel-
                                                                                                      KOMPETENZZENTREN ZUR FÖRDERUNG FÜR
     ner Kinder kümmern. Das Lehrer/innenteam         Nähere Informationen zu den NMS finden
                                                                                                      KINDER MIT BESONDEREN BEDÜRFNISSEN – SONDERSCHULE
     kann sich Aufgabenbereiche oder Gruppen          Sie auch im Kapitel Schulentwicklung – 02 |
     flexibel teilen, den Unterricht in wechselnden   Entwicklung von Hauptschulen in Neue Mit-       Die schulische Förderung und Betreuung von      Eingliederung in das Arbeits- und Berufsle-
     Rollen leiten oder unterstützen, Lehr- und       telschulen.                                     Kindern und Jugendlichen mit sonderpäda-        ben vorzubereiten, bzw. lebenspraktische
     Lernprozesse bedarfsgerecht differenzieren,                                                      gogischem Förderbedarf kann auf Wunsch          Fertigkeiten soweit wie möglich zu vermit-
     Lernende durch verschiedene Organisations-                                                       der Eltern bzw. Erziehungsberechtigten ent-     teln, damit ein selbstbestimmtes/selbstorga-
     formen besser betreuen und häufiger Unter-                                                       weder in integrativer Form an der Volksschu-    nisiertes Leben gelingen kann.
     richtsphasen durchführen, die ein selbststän-                                                    le, Neuen Mittelschule, Hauptschule oder
     diges und selbsttätiges Lernen fördern. Ab                                                       Polytechnischen Schule oder in einer der Be-    Die adäquate Förderung der Schüler/innen
     der 7. Schulstufe erfolgt die Leistungsbeur-                                                     hinderungsart entsprechenden Sonderschu-        erfolgt durch die Anwendung spezifischer
     teilung in Deutsch, Mathematik und Lebende                                                       le erfolgen.                                    Lehrpläne sowie durch den Einsatz von Son-
     Fremdsprache durch die Unterscheidung der                                                                                                        derpädagog/innen und – sofern erforderlich
     Kernbereiche in grundlegende und vertiefte                                                       Diese Schulart umfasst neun Schulstufen. Sie    – zusätzlicher Assistenz (siehe dazu auch das
     Allgemeinbildung.                                                                                hat das Ziel, physisch oder psychisch behin-    Kapitel Thematische Schwerpunkte an Schu-
                                                                                                      derte Kinder in einer ihrer Behinderungsart     len – 05 | Assistenz für Kinder mit sonderpä-
                                                                                                      entsprechenden Weise zu fördern und ihre        dagogischem Förderbedarf).
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