Edition clandestin Neuerscheinungen Herbst 2020 - Verlagsvertretung
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REGULA TSCHUMI Ataa Oko Addo 256 Seiten, Hardcover gebunden, 21.5 × 28 cm, Abbildungen 4-farbig und s/w CHF 68.– / € 68.– ISBN 978-3-907262-04-7 (deutsch), ISBN 978-3-907262-04-7 (englisch), ISBN 978-3-907262-06-1 (französisch) Der Künstler Ataa Oko Addo aus La in Ghana war ein Pionier der heute weltberühmten ghanaischen Sargkunst. 2002, nach seiner Begegnung mit und Atta Kwami Regula Tschumi, Lucienne Peiry Mit Texten von Sarah Lombardi, Herausgegeben von Regula Tschumi Ataa Oko Addo der Schweizer Ethnologin Regula Tschumi, begann der ehemalige Sarg künstler im Alter von über 80 Jahren zu zeichnen. So entstand bis zu seinem A A t Tod ein einzigartiges grafisches Werk, das dem westlichen Betrachter einen Einblick in die Kultur Ghanas und in die spirituelle Welt des Künstlers ver mittelt. t Zum Künstler a a a Der Künstler Ataa Oko Addo wurde 1919 in der Küstenstadt La in Ghana geboren und wuchs dort ohne Schulbildung auf. In seiner Jugend arbeitete a mittelt. Einblick in die Kultur Ghanas und in die spirituelle Welt des Künstlers ver- Tod ein einzigartiges grafisches Werk, das dem westlichen Betrachter einen künstler im Alter von über 80 Jahren zu zeichnen. So entstand bis zu seinem mit der Schweizer Ethnologin Regula Tschumi, begann der ehemalige Sarg- heute weltberühmten ghanaischen Sargkunst. 2002, nach seiner Begegnung Der Künstler Ataa Oko Addo (1919–2012) aus La in Ghana war ein Pionier der er zunächst als Fischer, absolvierte dann von 1936 bis 1939 eine Schrei O nerausbildung in Accra. Bereits um 1945 begann Oko seine ersten figürli k chen Särge herzustellen. Mit diesen in den 1950er Jahren noch ganz un gewöhnlichen Werken wurde er rasch in der ganzen Küstenregion berühmt. o O Heute gilt Ataa Oko als Pionier der ghanaischen Sargkunst. Von 2004 bis 2012 widmete sich der Künstler auch dem Zeichnen. Sein Werk befindet A k sich heute zum Teil im Besitz der Sammlung der Collection de l’Art Brut in Lausanne. D D o Zur Herausgeberin O Die Ethnologin und Fotografin Regula Tschumi arbeitet freiberuflich im Be reich Museen und Kunst. Nach mehreren Jahren Feldforschung bei der A Regula Tschumi Hrsg. Volksgruppe der Ga im Süden Ghanas promovierte sie 2012 an der Univer sität Basel in Ethnologie mit einer Arbeit zu den figürlichen Sänften und D Särgen der Ga. Ihre speziellen Interessen gelten den afrikanischen Religi onen und den damit verbundenen künstlerischen Ausdrucksformen. D Mit Texten von edition clandestin 978–3–907262–04–7 Sarah Lombardi, Regula Tschumi, Lucienne Peiry und Atta Kwami O
JÜDISCHES MUSEUM DER SCHWEIZ ANDREAS ZANGGER, RALPH HARB Pandemie und Poesie. Ferne Welten / Fremde Schätze Ein jüdisches Lexikon Ethnografische Objekte und frühe Text Deutsch und Englisch Fotografien aus Niederländisch-Indien 64 Seiten, fadengeheftet, 12 × 14.5 cm 188 Seiten, Hardcover gebunden, 24 × 30.5 cm, Abbildungen 4-farbig CHF 16.– / € 14.– CHF 42.– / € 42.– ISBN 978-3-907262-08-5 ISBN 978-3-907262-08-5 ISBN 978-3-907262-03-0 9 783907 262085 C wie Corona: Im Museum Heiden befindet sich eine ethnografische Sammlung mit Ob Substantiv, femininum. Lateinisch: Krone. Bezeichnet aufgrund seines kro A N D R E A S Z A N G G E R & R A L P H H A R B jekten aus „Niederländisch-Indien“ (heute Indonesien) aus dem 19.Jahrhun nenhaften Aussehens das seit 2019 verbreitete Virus SARS-CoV-2, das die dert. Es ist ein Bestand, wie er ähnlich in anderen ethnografischen Samm Krankheit Covid-19 verursacht. Corona löste eine weltweite Krise aus. Schu lungen (beispielsweise im Historischen und Völkerkundemuseum St.Gallen) Ferne Welten – fremde Schätze len und Universitäten, Gaststätten und Hotels, Geschäfte und Fabriken vorhanden ist, der aber im Provinzmuseum Heiden überrascht. Dass die wurden als nicht „systemrelevant“ geschlossen. Regierungen verhängten Objekte aus Südostasien heute im Appenzeller Vorderland zu bestaunen die Quarantäne, empfahlen Desinfektionsmittel und verordneten die Mas sind, hat mit den Biografien von vier Ostschweizer Handelsherren zu tun, kenpflicht. ETHNOGRAFISCHE OBJEKTE ETHNOGRAFISCHE OBJEKTE UND FRÜHE FOTOGRAFIEN die in der zweiten Hälfte des 19.Jahrhunderts in Südostasien lebten (haupt sächlich auf Java und Sumatra). Ihre unterschiedlichen Lebenswege stehen UND FRÜHE FOTOGRAFIEN AUS NIEDERLÄNDISCH-INDIEN AUS NIEDERLÄNDISCH-INDIEN IM MUSEUM HEIDEN IM MUSEUM HEIDEN Die Gefahr der Ansteckung veränderte unsere Umgangsformen. Sie ver als Beispiele für globales Unternehmertum von Schweizern in den damali setzte die Menschen in Angst, trieb sie zu Hamsterkäufen, hielt sie im Home gen kolonialen Strukturen. Im Buch werden diese Biografien dokumentiert Office oder liess sie im Lockdown plötzlich erwerbslos werden. Aber sie Das Buch vereinigt drei verschiedene Anliegen. und in ihren historischen (lokalen wie kolonialen) Kontext gestellt. beförderte auch neue Technologien. Und sie brachte neue Begriffe hervor. Zum einen ist es eine historische Studie, die ein Bild der kolonialen Verhältnisse in Südostasien und der Das vorliegende Lexikon hält einige von ihnen in einer Momentaufnahme Mit Texten von Verflechtungen mit der Schweiz entwirft. Vor diesem Hintergrund stehen vier ausführliche Biografien von Ausserrhoder Persönlichkeiten, die in der zweiten fest. Es deutet sie subjektiv, ironisch und bisweilen poetisch – etwa wenn Hälfte des 19. Jahrhunderts in Indonesien koloniale Karriere machten – mehr und weniger erfolgreich. Andreas Zangger, Ralph Harb, Andreas Isler, Hans Bjarne Thomsen, Social Distancing vom Social Dancing träumen lässt, der Krisenherd an den Zum zweiten ist es ein Fotoband. Im Nachlass von Traugott Zimmermann befand sich eine ansehnliche Fotosammlung. Die Bilder geben Einblick in die koloniale Paolo Maiullari, Angelika Widrig, Patrick Thür, Wendelin Kugler Küchenherd erinnert, das „Volk des Buches“ zum Volk des Bauches wird Welt der Protagonisten (Schweizer in Indonesien) wie auch in exotische Lebenswelten der Einheimischen. und Antikörper doppelt lesbar sind. Das Buch ist auch ein Sammlungskatalog. Die «Indonesien-Sammlung» im Museum Heiden ist ein Buchpräsentation Die Buchpräsentation ist auf den 27. September 2020 im Museum kleiner, aber feiner Bestand von ethnografischen Das Virus wirkte weltweit gleich, aber die Betroffenen reagierten sehr un Objekten aus dem ehemaligen «Niederländisch-Indien». Der ausführlich kommentierte Katalog bildet den terschiedlich – je nach Geschichte, Ökonomie und Kultur. Juden diskutierten dritten Teil des Buchs. Heiden geplant. Bitte kontaktieren Sie die Webseite des Museums: www.museum-heiden.ch Herausgeber: Corona vor dem Hintergrund ihrer Religion und ihrer Erfahrung. Sie erin Andreas Zangger und Ralph Harb für das Museum Heiden Herausgeber: Andreas Zangger nerten sich an den Auszug der Israeliten aus Ägypten, an die Geschichte museum-heiden.ch des Pessach-Fests. Sie stritten über den Einsatz von Online-Gottesdiensten, Ralph Harb weil der Schabbat eigentlich elektrofrei stattfinden sollte. Andere bevorzug ten derweil das jüdische Angebot von Netflix . Das vorliegende Wörterbuch entstand in Zusammenarbeit mit zahlreichen Autorinnen und Autoren. In seiner Vielstimmigkeit bringt es verschiedene Wahrnehmungen der Pandemie zur Geltung. Kulturschaffende wählten Be griffe aus dem Vokabular der Corona, die indirekt oder unerwartet eine jü dische Bedeutung haben. Entstanden ist eine Sammlung von Neuschöp fungen, Lehnwörtern und neuen Veranstaltungsformaten. Ein Beitrag vom „Volk des Buches“ zur Bewältigung der Corona-Krise: ein Jüdisches Lexikon für Pandemie und Poesie. Autorinnen und Autoren Caspar Battegay, Sylvia Battegay, Sibylle Berg, Nadia Guth Biasini, Alfred Bodenheimer, Juliane Camfield, Max Czollek, Lizzie Doron, Emiliano Fied ler, Oded Fluss, Mirna Funk, Michael Griff, Yuriy Gurzhy, Shifra Kuperman, David Levine, Hanno Loewy, Miriam Lubrich, Naomi Lubrich, Stefanie Mah rer, Luci van Org, Olga Osadtschy, Anika Reichwald, Roger ReissI
BENEDIKT LODERER JÜDISCHES MUSEUM DER SCHWEIZ Stadtwanderers Störsender Pässe, Profiteure, Polizei Kolumnen zum Verdauen Ein Schweizer Kriegsgeheimnis Mit einem Vorwort von Köbi Gantenbein und Fotografien von Hans Jörg Bachmann Text Deutsch und Englisch 176 Seiten, Softcover gebunden, 12.5 × 20 cm, Fotos s/w 216 Seiten, Hardcover gebunden, 17 × 24 cm, Abbildungen 4-farbig CHF 34.– / € 34.– CHF 35.– / € 35.– ISBN 978-3-907262-07-8 ISBN 978-3-907262-09-2 Grabe, wo du stehst. Sieh, was da ist. Denk, wie es ist. Schreib, was du Das Buch erzählt vom Helfernetzwerk in der Schweiz, das Tausenden von denkst. Das ist Stadtwanderers Methode. Biel ist der Boden, worauf er steht. Jüdinnen und Juden für die Flucht aus Deutschland und den besetzten Ein Biel, sein Biel. Es ist erwandert. Im Fussgängertempo. An der Haustüre Ländern lateinamerikanische Pässe vermittelte und Hunderte auf diese beginnt’s, bis ans End der Welt reicht’s. Der Stadtwanderer begeht sein Weise vor dem Tod rettete – was bislang kaum bekannt ist. Als viele Länder Revier. Anders herum, die Welt ist lokal. Sie hat eine Mitte, das Obergässli, ab 1938 die Grenzen für Juden schliessen, war die Flucht ohne besondere wo der Stadtwanderer haust. Darum ist so oft von der Altstadt die Rede und Dokumente kaum noch möglich. Um Visa und Pässe zu beschaffen, entwi so wenig von Madretsch. Man sieht nur, was man weiss. Geologen sehen ckelte sich in diplomatischen Kreisen in Bern, Genf, Zürich, Lausanne, Ba Steine, Schneiderinnen Stoffe, Lehrer Fehler. Der Stadtwanderer sieht Zu sel und Montreux ein agiles Netzwerk von Helfern, in engem Kontakt mit stände. Vor seinen Augen geschehen sie, die Sonderbarkeiten des Alltags, der Botschaft der polnischen Exilregierung. Private Helfer brachten zusam die Störungen des Tageslaufs, die Sensationen des Gewöhnlichen, der men mit internationalen jüdischen karitativen Organisationen mehrere Mil Wandel des Selbstverständlichen, das Kleingedruckte des Schicksals. Das lionen Franken für die Erstellung von Staatsangehörigkeitsausweisen auf. riecht er, das hört er, das sieht er. Er saugt Zustände auf. Nichts ist ohne Die Passbeschaffer wurden jedoch verraten. Im Mai 1943 überraschten Grund, wenig, so wie es scheint. Der Stadtwanderer hat ein grüblerisches Beamte mehrere Helfer mit gleichzeitigen Wohnungsdurchsuchungen in Gemüt, er sucht nach Erklärung. Auf die Kinderfrage warum ist ihm ein Genf, Lausanne, Montreux und Zürich. Die Beamten konfiszierten Briefe darum zu einfach. Es muss Ursache und Folge da sein. Sind sie zu unter sowie Passfotos und verhörten acht Helfer. Die Rettungsmission wurde scheiden? Der Zustand ist gemacht, ist entstanden, ist gewollt. Wer oder unterbunden, zwei Konsuln mussten ihre Ämter ablegen. was steckt dahinter? Der Zustand ist das Ergebnis der Kräfte, die auf ihn Diese Geschichte ist nahezu unbekannt. Es gibt noch keine historische einwirken. Der Kaufkraft zum Beispiel. Der Stadtwanderer ist unterdessen Aufarbeitung des Materials, obwohl einschlägige Archive – wie das Bun 75, ihm wird die Zukunft nur noch wenig antun. Resignatio sine qua non? desarchiv in Bern, das Archiv für Zeitgeschichte der ETH in Zürich, das US Altersmilde mit Goldrand? Sicher nicht. Wer um sich blickt, merkt: Die Welt Holocaust Memorial Museum in Washington oder die Gedenkstätte Yad ist nicht in Ordnung. Darum ist er von Alterswut erfüllt, nicht -milde. Sie ist Vashem in Jerusalem – hunderte Dokumente bewahren. Für diesen Band der Trieb- und Treibstoff die ewigen Wahrheiten einmal mehr zu wiederho rekonstruierte das Jüdische Museum der Schweiz die Geschichte und zeigt len. zahlreiche Dokumente der Öffentlichkeit. Die Publikation ist eine Zusammenarbeit des Jüdischen Museums der Zum Autor Schweiz mit dem Archiv für Zeitgeschichte der Eidgenössischen Techni Benedikt Loderer, 1945, lernte Bauzeichner, studierte Architektur, wurde schen Hochschule, Zürich. Schreiber, war der Gründer und erste Chefredaktor von „Hochparterre“, der Zeitschrift für Architektur, Design und Planung und lebt heute als freier Buchpräsentation Schreiber in Biel/Bienne. Das Datum wird auf der Homepage des Jüdischen Museum der Schweiz kommuniziert: www.juedisches-museum.ch Familie De Jong Salomon De Jong (Den Haag, 1897) Leie (Lea) Lotte De Jong (geborene Lustig) Mirjam De Jong (1924) David De Jong (1928) Leo De Jong (1930) Salomon de Jong und Leie Lotte wurden mit ihren Kindern, Salomon de Jong and Leie Lotte were deported to David und Leo, nach Bergen-Belsen deportiert. Als britische Bergen-Belsen with their children, David and Leo. Truppen sich dem Konzentrationslager näherten, wurden When British troops advanced to Bergen-Belsen, Salomon und David aus dem Lager evakuiert. Sie sollten Salomon and David were evacuated from the nach Theresienstadt verbracht werden, starben aber nach camp. They were on their way to Theresienstadt,
FABIO LUKS FRANCESCA PETRARCA CHAI – יח No grazie, non fumo Oder wenn Grabsteine vom Leben erzählen 64 Seiten, Softcover gebunden, 12.5 × 19 cm Hrsg. Jüdisches Museum der Schweiz CHF 30.– / € 30.– Text Deutsch und Englisch ISBN 978-3-907262-10-8 48 Seiten, Broschüre mit Klammerheftung, 14.8 × 21 cm, Abbildungen 4-farbig CHF 10.– / € 10.– ISBN 978-3-905297-99-7 Dies ist ein Buch über die Beziehung zwischen Maria Perpetua und ihrer Die Publikation erscheint anlässlich der Installation im Innenhof des Jüdi Enkelin Francesca Petrarca, die gemeinsame Liebe zu Gegenständen und schen Museums der Schweiz. Die Skulpturen treten mit den mittelalterlichen zur Lasagne. Zudem ist es auch ein Buch über eine italienische Immigran Grabsteinen in einen Dialog und stellen Fragen nach der Bedeutung des tin, die zum Arbeiten in die Schweiz kam und für ihren Ruhestand nach Lebens und Todes im Judentum und in der Museologie. Fabio Luks (*1982, Italien zurückkehrte. Schweiz) studierte Bildende Kunst am Institut Kunst in Basel sowie Philo sophie und Jüdische Studien an der Universität Basel. Im Zentrum von Luks’ „Die zwei Handtaschen dominieren mein Arbeitszimmer. Sie sind offen und Schaffen stehen Text und Schrift. Texte werden zu Bildern, und Buchstaben aus ihnen quellen verschiedene Dinge heraus. Bis ich mich dazu überwin entfalten ihr figuratives Potential. Kommunikation, Vergänglichkeit, Raum den kann, mich den Gegenständen zu widmen, liegt eine feine Staubschicht und das Künstlerdasein sind wiederkehrende Themen seiner Arbeit. über den Taschen. Im Zimmer riecht es nach meiner Nonna, was ich mit der Zeit nicht mehr ignorieren kann. Also nehme ich die Dinge, die einst ihr Mit Texten von Nadia Guth Biasini (Präsidentin des Vereins für das Jüdische gehörten, aus den Taschen. Ein Gefühl des Übergriffs macht sich breit. Und Museum der Schweiz), Naomi Lubrich (Direktorin des Jüdischen Museums der Ratlosigkeit. Um meine Gedanken zu strukturieren erstelle ich ein In der Schweiz), Fabio Luks und Caspar Battegay (Kultur- und Literaturwis ventar der beiden Inhalte. Vielleicht fällt mir dann das Aufbrechen der Ord senschaftler) nung meiner Grossmutter leichter und hoffe damit, den Gegenständen bald eine neue Rolle zu geben.“ (Auszug aus dem Buch) Vernissage Das Datum wird auf der Homepage des Jüdischen Museum der Zur Autorin Schweiz kommuniziert: www.juedisches-museum.ch Als visuelle Gestalterin und Bildforscherin widmet sich Francesca Petrarca bevorzugt Projekten, in denen sie Beobachtungen alltäglicher Begebenhei ten im öffentlichen und privaten Raum künstlerisch umsetzt. Dabei arbeitet sie oftmals an der Schnittstelle von Theorie und Praxis, die von einer viel seitigen Erforschung der Thematik geprägt ist. Der Alltag, seine Routine und die Brüche die manchmal entstehen, interessieren Petrarca besonders. Objekte und die Beziehung, welche der Mensch zu ihnen aufbaut, faszinie Fabio Luks ren sie vor allem unter dem Aspekt, wann und wie aus der Konsumware ein chai–חי personalisierter Gegenstand mit Bedeutung wird. Francesca Petrarca hat Kunstgeschichte, Medienwissenschaften und Visu NO GRAZIE, elle Kommunikation studiert. Sie lebt und arbeitet in Basel. Oder wenn Grabsteine vom Leben erzählen Or when Gravestones Speak of Life NON FUMO
FRÉDÉRIC PAJAK Ungewisses Manifest 5 „Pajak zaubert, wenn er malt, und er arbeitet, wenn er schreibt. So vereint er seltsame Gegensätze in seiner Kunst, deren Anmut gerade aus ihrer strengen Vincent van Gogh. Eine Biographie Askese wächst. Vielleicht ist Pajak auch ein Entfesse Mit einem Vorwort von Paul Nizon lungskünstler, der die Freiheit erst gewinnt, wenn er sich mit Haut und Haar dem Schaffenszwang un Aus dem Französischen von Ruth Gantert terwirft. Denn er schreibt und zeichnet mit dem Furor 254 Seiten, Hardcover gebunden, 18 × 23.5 cm dessen, der nicht anders kann, als konvulsivisch und ohne Ende Blatt um Blatt mit seinen Kritzeleien, CHF 39.– / € 35.– dem Geschriebenen wie Gemalten, zu füllen.“ ISBN 978-3-905297-96-6 (Bd. 5), ISBN 978-3-905297-71-3 (Bd. 1), Roman Bucheli, NZZ ISBN 978-3-905297-82-9 (Bd. 2), ISBN 978-3-905297-83-6 (Bd. 3), ISBN 978-3-905297-84-3 (Bd. 4) Frédéric Pajaks Manifeste incertain ist ein ambitioniertes Buchprojekt, das insgesamt neun Bände umfassen wird. Der Autor verschränkt darin Text und Bild zu einem berückend schönen Gesamtkunstwerk. Das Narrativ der Bände verschmilzt in loser Reihenfolge; eher assoziativ dahinmäandrierend als chronologisch geordnet, persönliche Erinnerungen des Autors mit Schicksalen historischer Personen verknüpfend. Frédéric Pajak widmet sich im neuen Band dem Künstler Vincent van Gogh und folgt dessen Lebensweg. Sein ganzes Leben lang sah sich Vincent van Gogh als „Versager“. Aber er glaubte an sein Schicksal und war überzeugt, dereinst mit Pauken und Trompeten in die Kunstgeschichte einzugehen. Zeichnen und Malen waren für ihn ein zehn Jahre währender Kreuzweg, von den ersten ungeschickten Skizzen bis zu den entscheidenden Werken. Der fünfte Band des Ungewissen Manifests begibt sich auf die Spuren sei ner einsamen Irrungen, von der Geburt in Holland bis zum Tod in Auvers- sur-Oise. „Ich hatte Vincent vergessen. Und dabei war ich so aufgewühlt vor seinem Selbstporträt mit abgeschnittenem Ohr, mit seinem undurch dringlichen Blick, der Pfeife im Mund, das die kalte Ruhe nach dem Wahn sinnsanfall ausdrückt; das von einem nirgends hinführenden Feldweg durch schnittene Kornfeld berührte mich, und dann der explosionshungrige Himmel, und dann die Raben, wie schwarze, an der falschen Ruhe der Landschaft kratzende Kreuze.“
ANDREJ SEUSS PAUL BOISVERT Nur das Eine, furchtbare – Andreas ist tot! Tram 8 Die kurze Freundschaft zwischen Albert H.Rausch und Andreas Walser Zurich. The Darkness of rain 132 Seiten, Hardcover gebunden, 13.5 × 19.5 cm, Abbildungen 4-farbig u. s/w Text Englisch CHF 29.– / € 29.– 36 Seiten, Hardcover gebunden, 10 × 18 cm, Fotos s/w ISBN 978-3-907262-00-9 CHF 30.– / € 30.– ISBN 978-3-907262-02-3 Paris, 1929 Der Fotograf Paul Boisvert nimmt uns in diesem Buch auf eine Reise mit. Der junge Künstler Andreas Walser (1908–1930) zieht von Chur nach Paris Er zeigt uns Zürich an einem regnerischen, grauen Tag durch die Fenster um Maler zu werden. Er lässt sich von der Stadt einsaugen und findet schnell scheibe des Trams Nummer 8. Gedichtstrophen greifen diese Momente auf, Anschluss in die Pariser Künstlerszene, wo er verschiedene Kunstströmun weiten sie aus. Boisvert beobachtet die Stadt durch Regentropfen und prä gen kennenlernt und mit Picasso, Kirchner und Giacometti korrespondiert. sentiert sie durch das Oszillieren von Innen und Aussen sowie von Schwarz Er wird von einem enormen Schaffensdrang getrieben, nimmt Drogen und und Weiss. lebt masslos. Der Schriftsteller Albert H.Rausch (1882–1949) trifft den we sentlich jüngeren Mann im Getümmel der Grossstadt. Über den Künstler Das Buch gibt Einblicke in die Begegnung zweier bekennender Homo Paul Boisvert wurde 1944 in New York City geboren und ist im US-Bundes sexueller, die einen Hang „zum Entrückten, zur totalen Hingabe, zum Ge staat Connecticut aufgewachsen. Nach seinem Musikstudium arbeitete er nialischen und zur Romantik“ haben. Andrej Seuss schildert die Freundschaft als Pädagoge und entwickelte eine Begabung für Kunst und Handwerk. und den künstlerischen Austausch sowie die dramatischen Ereignisse an Dies führte zu Musikinstrumentenbau, Schmuck- und Uhrendesign. Vor hand von ihrem Briefwechsel und man erfährt, wie Rausch vergeblich ver ungefähr 40 Jahren begann er sich für Fotografie zu interessieren. Im Ge sucht hat, Walser von den Drogen zu retten und wie er nach dessen Tod heimen wollte er eigentlich Maler werden, traute aber seinem Talent zur um sein Andenken bemüht war. Pinselführung nicht und entschied sich deshalb zum Kauf einer Kamera. Die meisten Fähigkeiten hat er sich autodidaktisch angeeignet, so war es Zum Autor auch mit der Fotografie. Auf diese Weise wurde er zu einem kritischen Andrej Seuss, 1966 in Frankfurt am Main geboren. Studium der Fächer Beobachter, der sich von Monet bis (Franz) Klein, Atget bis Ghirri inspirieren Biologie, Germanistik und Politik an der Justus-Liebig-Universität Giessen. liess und natürlich, zurück zu seinen Wurzeln, auch von Bach. In seinen Nach dem Ersten Staatsexamen sozialpädagogische Tätigkeit in der teil Bildern wird keine Geschichte vorgegeben. Lassen Sie sich beim Betrach stationären Jugendhilfe. Seit 2001 Lehrer an einer Gesamtschule in Hessen. ten zur Interpretation inspirieren. 1999 Veröffentlichung eines Radio-Feature beim Hessischen Rundfunk über Albert H. Rausch/Henry Benrath. Seit 2018 ehrenamtlicher Mitarbeiter des Henry-Benrath-Archivs der Stadt Friedberg. Walser vor Atelier. Brief von Walser an Rausch, 1929.
MARINKA LIMAT, ANDRÉ VLADIMIR HEIZ HANS JÖRG BACHMANN FABIO LUKS L’étincelle – Vers l’art à pied Teahouse DU Funken – Zu Fuss zur Kunst 24 Seiten, japanische Fadenheftung, 84 Seiten, Broschur, 21 × 29.7 cm Text Deutsch und Französisch 15 × 21 cm, Fotos s/w CHF 25.– / € 25.– 316 Seiten in zwei Bänden, Fadenheftung, 11.5 × 16.5 cm CHF 34.– / € 34.– Auflage 1/100 – 100/100 (num./sig.) CHF 34.– / € 34.– ISBN 978-3-907262-03-0 ISBN 978-3-905297-95-9 ISBN 978-3-905297-92-8 Kunst-Pilger-Reise von Kassel nach Athen, 2017, 3000 km, 163 Tage Die Performancekünstlerin Marinka Limat erzählt von der Magie der Be gegnungen auf ihrer Reise durch Europa. 44 alltägliche, besondere Ge genstände erinnern daran. Ihren Anekdoten trägt der Autor und Forscher André Vladimir Heiz als zweite Stimme die Fussnoten bei. Über die Autoren Marinka Limat ist Performance-Künstlerin. Im Mittelpunkt ihres Schaffens steht das Zwischen-Menschliche. Ihre Praxis bewegt sich oft an den Gren zen des performativen Bereichs: Sie geht zu Fuss lange Strecken im Na men der Kunst (kunst-pilger-reise.ch), sie bringt ihr Werk in den Alltag der Leute und sieht Begegnungen als Kunstmomente. André Vladimir Heiz setzt als Autor, Forscher, Künstler und Dozent Zeichen in Wort und Bild. Sein literarisches Werk wurde mehrfach ausgezeichnet. Eine Serie von 28 schwarz-weiss Fotografien geben einen Ein Ein Künstlerbuch, dass das Lesen eines Buches ad absurdum blick in die Atmosphäre verschiedener japanischer Teehäuser. führt. Pro Seite ist nämlich nur ein Buchstabe abgebildet und zu Die Aesthetik der Reduktion und das geheimnisvolle Ambiente lesen. Als ob dies nicht schon genug hinderlich wäre für den der Innenräume stehen im Focus der Auswahl – eine Spurensu Lesefluss, sind die Buchstaben, die im Original pastos mit Acryl che über den Teemeister Sen no Rikyu. auf Papier gemalt wurden, auch noch figurativ verformt und somit nicht direkt oder kaum lesbar. Schaut man hier also auf Bilder Über den Künstler oder Buchstaben? Und soll man lesen oder nur schauen? Über Der Schweizer Künstler Hans Jörg Bachmann beschäftigt sich 84 Seiten können wir nun dieser spielerischen Choreografie der seit Jahren mit verschiedenen Aspekten japanischer Kunst und Buchstaben folgen, mal lesend (die 84 Buchstabenbilder bilden Kultur. Auf mehreren Reisen und während Studienaufenthalten zusammen zwei Sätze) und mal nur betrachtend und im besten entstanden zahlreiche Fotografien, mit denen er sich dem Land Fall mit einem Schmunzeln im Mundwinkel. annähert. Über den Künstler Fabio Luks (*1982, Biel/Bienne) wohnt und arbeitet in Basel. Nach dem Studium der Philosophie und der Jüdischen Studien an der Universität Basel hat er Freie Kunst am Institut Kunst der Fach hochschule Nordwestschweiz studiert.
Veranstaltungen I Never Read, Basel: 16.09.–19.09.2020 Frankfurter Buchmesse: 14.10.–17.10.2020 Zürich iiest: 21.–25.10.2020 edition clandestin Buch Wien: 11.–15.11.2020 Kunstbuchverlag Volumes, Kunsthalle Zürich: 20.– 22.11.2020 Schützengasse 86, CH–2502 Biel/Bienne M: +41 79 382 20 32 info@edition-clandestin.ch www.edition-clandestin.ch Für Lesungen von unseren Autoren und Ausstellungen von Künstlern aus dem Verlag kontaktieren Sie bitte Facebook unsere Webseite oder abonnieren Sie unseren Newsletter. www.facebook.com/clandestin.edition Instagram edition.clandestin Möchten Sie den Newsletter abonnieren? Dann schreiben Sie uns eine Mail mit Betreff Newsletter und wir schicken Ihnen alle drei bis vier Monate unsere Neuigkeiten zu! edition clandestin ist Mitglied vom SBVV Grabe, wo du stehst. Sieh, was da ist. Denk, wie es ist. Schreib, was du denkst. Das ist Stadtwanderers Methode. Aus dem Buch Stadtwanderers Störsender. Kolumnen zum Verdauen Texte: Benedikt Loderer Fotos: Hans Jörg Bachmann Vertrieb Schweiz Vertrieb Deutschland Vertrieb USA / Great Britain AVA Verlagsauslieferung AG, Petra Troxler GVA Gemeinsame Verlagsauslieferung Göttingen Idea Books Centralweg 16, CH–8910 Affoltern am Albis Postfach 2021, 37010 Göttingen, Deutschland Nieuwe Herengracht 11, NL –1011 Amsterdam T: +41 44 762 42 05, F: +41 44 762 42 10 T: +49 55 138 420 00, F: +49 55 513 842 00 10 T: +31 20 622 61 54 p.troxler@ava.ch bestellung@gva-verlage.de www.ideabooks.nl Vertreterin Deutschland Vertrieb Österreich Ines Schäfer Werbeagentur Dr. Alexander Vogel Dotzheimer Strasse 85, D– 65197 Wiesbaden Mühlschüttelgasse 37/2/12 T: +49 611 18 59 15 91 1210 Wien schaeferin.ines@googlemail.com T: +43 699 1025 1024 www.verlagsvertretung-schaefer.de werbeagenturvogel@gmail.com
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