EIN FILM VON CORINNA BELZ UND ENRIQUE SÁNCHEZ LANSCH - SHANGHAI ARTECINEMA
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SHANGHAI INTERNATIONAL FILM FESTIVAL 2021 ARTECINEMA NAPOLI INTERNATIONAL FILM FESTIVAL 2021 GIJON FESTIVAL INTERNACIONAL DE CINE 2021 EIN FILM VON CORINNA BELZ UND ENRIQUE SÁNCHEZ LANSCH
SYNOPSIS Die Uffizien in Florenz – ursprünglich ein Bürogebäu- de der Medici, die hier schon 1581 ihre legendäre Kunstsammlung ausstellten – wurden zum Vorbild aller Museen. Heute wird die weltweit bedeutendste Samm- lung an Renaissancekunst, eine Ikone der italienischen und europäischen Kultur mit mehr als zwei Millionen Besucher:innen jährlich, vom deutschen Direktor Eike Schmidt geleitet. Eike Schmidt wirbt um Sponsoren, gestaltet Räume neu und hat, mit der ihm eigenen Mischung aus Aufmerksamkeit, Fachkenntnis, Leiden- schaft und Humor ein eingeschworenes Team um sich Ein Film von CORINNA BELZ und ENRIQUE SÁNCHEZ LANSCH geschart. Bei seinem Amtsantritt 2015 hatten die Uf- fizien keine Website. Nun soll das Museum offener, Mit EIKE SCHMIDT – Direktor Uffizien besucherfreundlicher, lebendiger werden. ALBERICA BARBOLANI DA MONTAUTO – Referentin der Direktiom CLAUDIO DI BENEDETTO – Leiter der Bibliothek „In den Uffizien“ zeigt die ungebrochene Anziehungs- ANTONIO GODOLI – Leitender Architekt kraft des Museums und die Arbeit hinter den Kulissen NICOLA SANTINI – Architekt als eine kollektive Anstrengung, eine nie endende, ANTONY GORMLEY – Bildhauer, Turner-Preis 1994 passionierte Sorge um die Erhaltung jahrhundertealter OCEAN MIMS – Assistent von Antony Gormley DEMETRIO SORACE – Verantwortlich für das Depot der Uffizien Meisterwerke bei gleichzeitiger Neuerung. Alles atmet DANIELA LIPPI – Restauratorin in diesen Sälen und Fluren Geschichte und Bedeutung, CONTESSA MARIA VITTORIA COLONNA RIMBOTTI – Vorsitzende der jede Handlung wird zum Ritual. Während des Aufbaus „Friends of the Uffizi Gallery” einer Ausstellung mit zeitgenössischen Skulpturen des MATILDE SIMARI – Kuratorin, zuständig für das 17. Jahrhundert berühmten britischen Künstlers Antony Gormley erle- GIUSEPPE RIZZO – Saalaufseher ben wir, wie sensibel und konfliktgeladen solche Be- FABIO SOSTEGNI – Hausmeister DONATELLA CHIARI – Kinderführungen gegnungen sind. Es geht um jeden Zentimeter. Euro- ANTONIA LANZA D’AJETA, LUCIA LAZIC – Führerinnen päische Diplomatie ‚en miniature‘. Buch und Regie: CORINNA BELZ und ENRIQUE SÁNCHEZ LANSCH Die LOLA-Preisträger:innen Corinna Belz (Gerhard Kamera: JOHANN FEINDT, THOMAS RIEDELSHEIMER Richter Painting) und Enrique Sánchez Lansch (Rhythm Montage: ANNE FABINI is it!) dringen tief ein in den lebendigen, labyrinthi- Musik: CHRISTOPH KAISER und JULIAN MAAS Ton: ANDREAS HILDEBRANDT, FILIPP FORBERG schen Kosmos der Uffizien. Immer wieder taucht die Kameraassistenz: JANA FITZNER, FELIX RIEDELSHEIMER Kamera in die Bildwelten ein: Leonardo da Vincis „An- Tongestaltung: ANDREAS HILDEBRANDT betung der Könige”, Botticellis „Frühling”, Tizians „Ve- Mischtonmeister: MATTHIAS LEMPERT nus von Urbino“, Artemisia Gentileschis „Judith und Produktionsleitung: ANNE-CLAIRE MARTIN, CONNY ZILLER Holofernes” oder Andrea Commodis „Engelssturz”, Redaktion: NICOLE BAUM (ZDF/3sat), MATTHIAS LEYBRAND (BR), dessen fallende Körper uns schmerzhaft an unsere ei- CARLOS GERSTENHAUER (BR) Herstellungsleitung: TASSILO ASCHAUER gene Hybris und Verletzlichkeit erinnnern. Wir begeg- Produzent: THOMAS KUFUS nen einem ungeheuren Überfluss an Schönheit, der po- litische Machtwechsel, zwei Weltkriege und Seuchen Eine Produktion der zero one film in Koproduktion mit ZDF/3sat und Bayerischer Rundfunk überstand. Am Ende hat nicht Mars, der Kriegsgott, Gefördert von Die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien, Filmförderungsanstalt, sondern Venus, das letzte Wort. Film und Medien Stiftung Nordrhein-Westfalen, Deutscher Filmförderfonds Im Verleih der Piffl Medien Verleih gefördert von BKM und FFA / Neustart Kultur Fotos: Felix Riedelsheimer Filmstills: Johann Feindt, Thomas Riedelsheimer Deutschland 2021 · 96 Min. 2 3
Eike Schmidt und Antony Gormley zu viele großartige Künstler, Meisterwerke, Räume, Es ist keinesfalls selbstverständlich, wie das Fotoarchiv Medici, Jahrhunderte, Schriften, Fragen; zu viele Auf- der Uffizien beweist, und nur einer großen Anstren- gaben für die Mitarbeiter, die im Hier und Jetzt „den gung nationaler und internationaler Institutionen so- Laden am Laufen halten“. wie dem Mut und der Besonnenheit vieler Einzelner „Medusa“ Caravaggio zu verdanken, dass diese unvergleichliche Sammlung Es geht uns um die Anstrengung aller. Ihnen, den Mitar- der Medici nach all den Kriegen und Machtwechseln beitern der Uffizien und ihrem Direktor ist unser Film ge- überhaupt noch existiert. In Europa herrschte selten DIRECTORS‘ STATEMENT widmet. Wir folgen Eike Schmidt, den Architekten, den Führerinnen, der Assistentin, dem Hausmeister, dem Bi- Frieden, und auch jetzt befinden wir uns in äußerst unruhigen Zeiten. Mit diesem Porträt des zweitältes- bliothekar, der Restauratorin, den Malermeistern oder ten Museums der Welt und seiner Mitarbeiter möchten der Saalaufsicht bei ihren täglichen Aufgaben und be- wir der Hoffnung Ausdruck verleihen, dass trotz Krieg, „… Deshalb heißt es, der Mensch besäße kein eige- Betrachter die Bilder anschauten, sondern umgekehrt halten dabei immer auch die Bilder im Blick. Und so Seuchen und Ignoranz am Ende nicht Mars, sondern nes und ihm angeborenes Bild, sondern viele, die von auch die auf den Bildern dargestellten Menschen die mischen wir uns wie der Flaneur der Großstadt immer immer wieder Venus das letzte Wort hat. außen herstammen und zufälliger Art wären“, schrieb Besucher. Dieser Blickwechsel, wie man ihn aus der wieder unter die Besucher und erkunden die Werke Pico della Mirandola in „Die Würde des Menschen“, Filmmontage kennt, überträgt sich hier jeden Tag in von Leonardo da Vinci, Michelangelo, Botticelli, Arte- September 2021, einem Ursprungstext der Renaissance. den musealen Raum. Hier ereignet sich seit Jahrhun- misia Gentileschi oder Caravaggio und Tizian. Corinna Belz und Enrique Sánchez Lansch derten ein Dialog, den die Künstlerin Louise Bourgeois Die Uffizien in Florenz haben in den letzten Jahren einmal „the thrill of looking and beeing looked at“ einen regelrecht explosionsartigen Anstieg an Be- genannt hat. „Anbetung der Könige“ Leonardo da Vinci sucherzahlen erlebt, der erst durch die Corona-Krise vorübergehend abgeebbt ist. Warum einen Film über Claudio Di Benedetto, der Leiter der Bibliothek, fasst ein mehr als 500 Jahre altes Bürogebäude machen? es so zusammen: „Es ist in gewisser Weise beunruhi- Schon der Name „Uffizi“, Büros, klingt wie eine Räum- gend, genau zu wissen, dass die Bilder, mit denen wir lichkeit der Postmoderne. Während die Großindustrie uns beschäftigen, uns von oben herab betrachten, viel- zunehmend verschwindet, überlebt das Büro, und sei leicht sogar mit Verachtung. Denn sie sehen, wie wir es in den eigenen vier Wänden. In diesen ab 1560 uns abmühen, gefangen in der Gegenwart.“ Gerade erbauten florentinischen Büros ist die Kunst zu Hause, aber die Kunst ermöglicht es dem Menschen, sich aus das Erbe der Medici und zentrales Bildgedächnis der der Gegenwart zu lösen und eine Zeitreise anzutreten. Renaissance, die wir den Beginn der Neuzeit nennen. Ob gegenständlich oder abstrakt: Kunstwerke geben unseren Phantasien eine Form, Geschichten und eine Immer wieder waren wir bei unseren Recherche- und Projektionsfläche. Das Museum ist eine enge Verbün- Drehreisen erstaunt über die große Zahl junger Besu- dete des Kinos und nimmt filmische Erzählformen vor- cher, die sich vor den Bildern und Skulpturen dräng- weg, wie schon in den mittelalterlichen Altarbildern. ten. Wenn sie die Meisterwerke mit offenem Blick be- trachteten, war da, trotz der Unruhe um sie herum, Man spürt in den Gängen und Sälen der Uffizien, oft ein Staunen, manchmal sogar Erschrecken, als dass dieses Museum auch eine ständige Provokation würden sie in den Bildern ihren eigenen Sehnsüch- und Überforderung für fast jeden Besucher darstellt. In ten und unbewussten Ängsten begegnen. In solchen dieser über den Lauf von fünfhundert Jahren gewach- Momenten hatte man das Gefühl, dass nicht nur die senen Sammlung gibt es eigentlich von allem zu viel: 4 5
Geographie-Saal Contessa Maria Vittoria Colonna Rimbotti bei vielen Museumsfilmen übrigens eine überraschend Was war Ihr erzählerischer und dramaturgischer Aus- untergeordnete Rolle spielen oder gar nicht vorkommen. gangspunkt? Wie sind Sie in Kontakt mit Eike Schmidt gekommen, CB Der Ausgangspunkt war, einen Film über die Ar- wie haben sich die Protagonisten des Films herauskris- beit in einem Museum zu machen. Das ist ein Blick, tallisiert? der dem alltäglichen Besucher verborgen bleibt, und „Venus von Urbino“ Tizian diesen Zugang wollten wir bekommen, was gar nicht ESL Mit Eike Schmidt in Kontakt zu kommen, war re- so leicht ist und sehr viel Zeit und Einfühlungsvermö- INTERVIEW MIT CORINNA BELZ lativ leicht, ebenso, ihn von unserem Projekt zu über- zeugen. Schwerer und zeitaufwändiger war es, die gen braucht. Gott sei Dank spricht Enrique fließend italienisch, das hat sehr geholfen. Nur mit Englisch UND ENRIQUE SÁNCHEZ LANSCH verschiedenen potentiellen Protagonistinnen und Pro- tagonisten kennenzulernen, bei ihnen Vertrauen zu kommt man dort nicht sehr weit. Wir haben dann schnell gesehen, dass wir rein beobachtend nicht an schaffen und so langsam in die große Familie der Uffi- das besondere Wissen erfassen können, das viele der zien hineinzuwachsen. Wir haben sie bei ihrer Arbeit Mitarbeiter der Uffizien haben: Leute, die fast ihr gan- Wie ist die Idee entstanden, einen Film über und in den Mit welchen thematischen Überlegungen sind Sie an begleitet, Gespräche mit ihnen geführt, und versucht, zes Berufsleben in den Uffizien verbracht haben. Wir Uffizien zu machen? Ihren Film über die Uffizien herangegangen? über sie auch eine Vorstellung von dem gigantischen haben deshalb den rein beobachtenden Ansatz auf- personellen Gefüge zu erhalten, das die Uffizien tag- gegeben, weil er uns für diesen Ort nicht ausreichend CORINNA BELZ Da ich im Zusammenhang mit meinem ESL Es gab erst einmal eine ganze Reihe von Gedan- täglich am Laufen hält. bzw. befriedigend erschien. Film über Gerhard Richter viel in Museen gedreht habe, ken auf ganz verschiedenen Ebenen: Wie werden wollte ich schon lange einen Film über ein Museum die Werke der Renaissance heute rezipiert? Ist es der machen. Museen sind ein zentraler Ort unseres Bildge- ideale Museumsbesuch, wenn Abertausende durch Eike Schmidt dächtnis und der Bilder, die sich Menschen überhaupt das Museum geschleust werden und viele davon we- von sich selbst über die Jahrhunderte gemacht haben. niger betrachten als fotografieren, oft sich selbst mit Sie sind also ein Zugang nicht nur zu unserer Geschich- den Bildern? Wie hat sich die Geschichte dieses Baus te, sondern auch zu den Phantasien und Gefühlen der vollzogen, der mal als Ministerialgebäude erbaut wur- Generationen vor uns. Wir reisen Jahrhunderte zurück, de? Wie finanziert sich das Museum, wieviel Öffent- wenn wir durch ein Museum gehen. lichkeitsarbeit gehört heute dazu? Vor Eike Schmidt hatten die Uffizien zum Beispiel nicht einmal eine eige- ENRIQUE SÁNCHEZ LANSCH Corinna war eigentlich ne Website. Nach wenigen Jahren waren sie dann mit der Idee zu einem anderen Film auf mich zuge- in allen gängigen sozialen Medien vertreten. Aber kommen. Wir hatten einige intensive Gespräche, auch auch die Frage nach dem Zeitlosen hat uns fasziniert, dazu, wie wir uns eine gemeinsame Arbeit vorstellen die Gesichter in den Werken, die uns anschauen wie können. Dabei kamen wir auf die Uffizien, denn Co- ganz heutige Menschen. rinna hatte verfolgt, für welche Aufmerksamkeit der damals noch relativ neue deutsche Direktor gesorgt CB Unsere Idee war, einen erzählerischen Film ohne hatte. Ich wollte schon länger einen Film über eine In- Kommentar zu machen, der den Ort würdigt, was bei so stitution der Hochkultur drehen und hatte mich bereits vielen Protagonisten und Kunstwerken nicht einfach ist. mit einem Filmkonzept über den Prado beschäftigt. Ich Wir mussten durchgehende Handlungsstränge bauen, war gleich begeistert von der Idee. die uns immer wieder zu den Kunstwerken führen, – die 6 7
Alberica Barbolani da Montauto und Matilde Simari Donatella Chiari ESL Wir sind schon an die ersten Dreharbeiten mit der Bildes. Im Schnitt haben wir uns dann aber nach viel Überlegung herangegangen, möglichst einige Hand- Probieren bewusst für eine lakonischere Erzählweise lungsstränge über die Drehzeit hinweg als Strukturele- entschieden, eine Form, die nicht jede Handlung von mente zu nutzen. Das war die Einrichtung zehn neuer Anfang bis Ende erzählen muss, sondern auch mo- Säle mit Werken des 16. Jahrhunderts von der ersten mentweise aufgreifen und Zusammenhänge rein asso- Konzeption auf Papier bis zur Hängung der wichtigs- ziativ herstellen kann. ten Werke wie der Venus von Urbino – und der symbo- lischen Bedeutung dieser Entwicklung für das Museum War auch die Arbeit von Eike Schmidt, der in den ver- als lebendiger Organismus im stetigen Wandel. Dazu gangenen Jahren vieles verändert und bewirkt hat in gehört auch ein kürzerer Strang, der um die Ausstel- den Uffizien, ein Ausgangspunkt für Sie? lung des zeitgenössischen Künstlers Antony Gormley kreist. Wir haben auch noch einige Szenen zu weite- CB Natürlich war Eike Schmidt ein Ausgangspunkt, ren Themen und Handlungsverläufen gedreht, z.B. zur und nicht nur das. Viele Museen sind sehr hierarchisch Restaurierung des vom Bombenanschlag zerstörten geführt. D.h. die Türen öffnen sich nur, wenn der ‚Di- Daniela Lippi und Demetrio Sorace „Giocatori di carte“ Bartolomeo Manfredi (1993 bei Mafia-Anschlag zerstört) 8
CB Es gibt in diesem Museum im gewissen Sinne von thos und der historischen Realität auf, in der das Bild allem zu viel. Das Museum ist für jeden Besucher eine entstanden ist. Die Venus, als Göttin der Liebe, wie große Überforderung. Dem kann man sich mit Vergnü- es der Titel des Tizian Gemäldes nahelegt, ist offen gen aussetzen, muss aber wählen. Es gibt eben gera- für ganz unterschiedliche erotische Phantasien, die ja de in den Uffizien so viele Meisterwerke, Mitarbeiter, schon in der Antike und natürlich in der Renaissance so viele Medici, die zum Teil auch noch die gleichen thematisiert wurden, z.B. bei Sappho, Catull oder auch Vornamen haben. Mehrere Cosimos, Lorenzos und Caravaggio und Michelangelo. Mit dem Hinweis auf Marias. Es gibt die großen Künstler, Michelangelo, den historischen Hintergrund, dass das Gemälde für Leonardo, Botticelli, Caravaggio, Pontormo, Tizian, eine Hochzeit in Auftrag gegeben wurde, kommt es Artemisia Gentileschi... und eine endlose Reihe von zu einer Art Bruch mit dem Ideal in der Betrachtung großartigen Werken, so dass wir eine ganz radikal des Bildes, moralische Werte spielen hinein. Lebens- subjektive Auswahl treffen mussten, die sich aber auch gewohnheiten und Darstellungen von Nacktheit und daraus ergab, an welchen Räumen und mit welchen Sexualität ändern sich ja über die Jahrhunderte und Bildern gerade gearbeitet wurde. unterscheiden sich in verschiedenen Kulturen. Sicher stellte und stellt das Bild für manche, eine Provokation Welche Bilder haben Sie überrascht? dar. Diese Venus hat aber auch einen Blick, vielleicht mit dem der Mona Lisa vergleichbar, der auch heute CB Da die Venus von Urbino von Tizian in der Um- zu uns spricht. Das macht sie so „lebendig“. Sie wird gestaltung der Räume einen neuen Platz bekam, ha- zum Subjekt und bändigt so unsere Schaulust, was ben wir eine ganze Reihe von Führerinnen aus ganz noch dadurch verstärkt wird, dass sie an ihrem neuen unterschiedlichen Teilen der Welt gebeten, über dieses Platz höher gehängt wurde. rettore‘ es autorisiert hat. Oder wenn er im Haus ist. ESL Wir haben schon zu einem frühen Zeitpunkt der Bild zu sprechen. Es hat uns dabei überrascht, dass Wir hatten das Glück, dass Schmidt uns seine Assis- Recherche in Florenz, bei unseren zahllosen Besuchen sich alle stark auf die Entstehungsgeschichte des Bil- ESL Es gab auch große Überraschungen ganz anderer tentin Alberica Barbolani zur Seite gestellt hat, die der Sammlung zu allen Tages- und Jahreszeiten, Listen des konzentrierten, auf die Tatsache, dass das Bild Art für uns. Viel unbekanntere Bilder, für die niemand fließend Deutsch spricht und von allen im Haus sehr der Werke zusammengestellt, auf die wir näher einge- eine Auftragsarbeit war. Wir haben uns schließlich für eigens in die Uffizien geht – und in denen es doch so geschätzt wird. Grundsätzlich wollten wir aber einen hen wollten. Darunter waren auch bewusst immer Ar- die englische Führerin entschieden. In ihrer Erzählung viel zu entdecken gibt. Der Engelsturz zum Beispiel: Film über das Museum als großen, eigenen Kosmos beiten, die weniger bekannt sind als die von Botticelli, scheint deutlich die Kluft zwischen dem Ideal bzw. My- Dieses Werk des Barockmalers Andrea Commodi machen. Die Direktoren sind enorm wichtig, aber an Leonardo oder Caravaggio. Wichtig war uns, die Be- diesem Ort wird in Jahrhunderten gerechnet und Direk- schäftigung mit einem Bild möglichst gut aus Szenen toren kommen und gehen. Das sieht, denke ich, auch heraus zu entwickeln, die wir mit Mitarbeiter:innen Eike Schmidt selbst so, und er zeichnet sich bei allem des Museums oder Besucher:innen gedreht haben. Ei- „Engelssturz“ Andrea Commodi Know-how und Durchsetzungskraft in dieser Hinsicht nige Werke sind dann erst im Laufe der Dreharbeiten durch eine angenehme Bescheidenheit und, vielleicht durch Protagonisten oder Ereignisse vor der Kamera kann man sogar sagen: Demut vor dem großen Gan- dazugekommen. Darunter gehören der Engelsturz zen aus, gegenüber der italienischen Geschichte und oder das Bildnis der Ortensia de‘ Bardi di Montauto, Kultur, die er als Deutscher ungewöhnlich gut kennt. die erst während der von uns begleiteten Einrichtung der neuen Säle zum 16. Jahrhundert aus dem Depot Gab es eine Vorauswahl von Kunstwerken und Ge- in die Ausstellung kamen. mälden, mit denen Sie sich näher beschäftigen wolltet? „Bildnis der Ortensia de‘ Bardi di Montauto“ Alessandro Allori Alberica Barbolani Da Montauto 10
Giuseppe Rizzo Fabio Sostegni schlummerte noch im Depot neben weiteren 2000 ESL Ja, das war grundsätzlich geplant, aber wir wuss- Bildern, als wir mit den Dreharbeiten begannen. Erst ten, dass ihre dramaturgische Einbettung eine Heraus- im Zuge der Erschließung neuer Ausstellungsflächen forderung darstellt. Wir haben daher versucht, diese wurde es erstmalig den Besuchern der Uffizien prä- Sequenzen immer aus dokumentarisch beobachteten sentiert. Und rund 400 Jahre nach der Entstehung des Situationen und dem Fluss der filmischen Erzählung Bildes sind wir Betrachter immer noch frappiert von heraus zu motivieren und nicht der Verführung zu erlie- der zeitlosen Unmittelbarkeit, mit der uns die wie in gen, einfach so zwischendurch den Blick der Kamera Zeitlupe schwebende Vielzahl von Körpern anspricht. über die Bilder schweifen zu lassen. Skulptur von Antony Gormley Eine eingefrorene Momentaufnahme aus ihrem erbar- mungslosen Sturz ins Nichts. CB Wir wollten immer wieder mit der Kamera in die Bil- der eintauchen. Das kann man als Besucher auch ma- Die Vorbereitung einer Ausstellung Antony Gormleys stellung platzieren wollte. Das versprach Reibung, was Es gibt immer wieder fast kontemplative Sequenzen, chen, aber die Nahaufnahmen zeigen dann vielleicht in den Uffizien bildet einen eigenen Strang im Film. sich im Verlauf des Prozesses ja dann auch bestätigte. in denen wir lange bei den Kunstwerken bleiben, auch doch Dinge und Ausschnitte − wie bei der Anbetung Wie ist das zustande gekommen? in Details eintauchen – hatten Sie das von Anfang an der Könige von Leonardo – die man mit bloßem Auge CB So genau kann man gar nicht in den Terminplan geplant, auch die visuelle Umsetzung? nicht oder nur beim zehnten Besuch entdecken kann. ESL Wir wollten unbedingt einen zeitgenössischen des Direktors schauen. Das war ein Glücksfall. Und Künstler oder Künstlerin im Film haben. Wer das ge- weil wir nicht die Künstler der Vergangenheit leben- nau sein würde, war schwierig vorauszuplanen. Aber dig machen können, hatten wir hier die Möglichkeit Donatella Chiari, Kinderführung gleich in unserer allerersten Drehwoche ergab sich ein das Verhältnis von Künstler und Institution genauer zu Besuch Gormleys zu einer Vorbesprechung, bei dem beobachten, ein Verhältnis, dass immer schon von sich herausstellte, dass Gormley seine Werke nicht nur Inspiration, aber auch Konflikten geprägt war. Jeder – wie sonst bei Ausstellungen zeitgenössischer Kunst Künstler will den besten Platz für sein Werk und hat, je – in einem separaten Anbau zeigen würde, sondern nachdem, auch einen gewissen Star-Status. Da liegen auch eine Skulptur mitten ins Herz der ständigen Aus- bei den Verhandlungen, oder beim Aufbau einer Aus- Alberica Barbolani, Antonio Godoli, Eike Schmidt Aufbau Skulptur Gormley 12 13
stellung die Nerven manchmal blank. Und es ist inter- mie in Italien. Den freien Zugang zu vielen Bereichen essant zu sehen wie jeder versucht die Contenance zu mussten wir uns durch Vertrauen langsam erarbeiten. wahren. Wir wurden Zeuge einer Europäische Kom- Eike Schmidt hat uns viel ermöglicht, aber die einzel- munikation ‚en miniature‘ wie da ein Brite mit seinem nen verantwortlichen Mitarbeiter mussten wir jeweils Team, der italienische Hausarchitekt – und Nachfol- überzeugen, dass das, was wir da tun, auch wirklich ger von Giorgio Vasari! – und der Direktor mit seinen erlaubt ist, weil wir in Bereichen und zu Zeiten drehen italienischen Mitarbeitern auf einander trafen: Eine wollten, in denen sonst nie gedreht wurde. Wir haben prägnante Lecture in Sachen Diplomatie. dadurch erst so richtig begriffen, welchen privilegier- ten Zugang wir hatten. Über welchen Zeitraum haben Sie gedreht? Hatten Sie freien Zugang zu allen Bereichen des Museums? Wie wichtig war es für Sie, die Kameraleute Thomas Riedelsheimer und Johann Feindt dabei zu haben? ESL Wir hatten während der Recherchephase schon dreimal in Florenz gedreht, um Material von Ereignis- CB Das war sehr wichtig! Das Gute war, dass die bei- sen wie der Restaurierung des durch ein Bombenat- den sich sehr schätzen. Mit beiden hatte ich schon tentat zerfetzten Gemäldes „Giocatori di carte“ zu si- gearbeitet, und jeder hat große und sehr besondere chern. Danach hat sich unsere Hauptdrehzeit über 13 Qualitäten. Vor allem sind beide selbst Filmemacher Monate erstreckt, in denen wir zu 11 Drehblöcken von und denken für die große Leinwand. unterschiedlicher Länge in Florenz waren, von zwei Tagen bis zu drei Wochen. Dazu kam noch ein kurzer ESL Es war auch spannend für uns, wie zwei so hervor- Nachdreh gegen Ende unserer Schnittzeit – und zum ragende Kameraleute auf das besondere visuelle und Glück gerade noch vor Beginn der Corona-Pande- thematische Potenzial reagieren und welche Ansätze sie vorschlagen. Wir waren immer wieder beeindruckt von tigkeiten und politische Machtkämpfe überstanden der unglaublichen Schönheit, die einem in vielen Räu- hat, dass dies ein großes Glück ist. Es geht hier ein- men oft noch von der Decke entgegenblickt, besonders mal nicht um die Beschreibung von Disruption und Dis- natürlich in den markanten Korridoren im zweiten Ober- topie, sondern um Kontinuität. Darum, dass es Dinge geschoss. Diese Eindrücke für den Zuschauer einzufan- gibt, die man schützen und erhalten möchte und Men- gen, war eine Aufgabe, die auch Thomas Riedelsheimer schen, die ihre ganze Zeit dafür einsetzen und alles und Johann Feindt vor große Herausforderungen gestellt ihnen Mögliche dafür tun. hat. Gerade die kunstvoll ausgemalten Decken und die Portraitsammlung direkt darunter waren nur mit einem ESL Wir haben uns ja bewusst für ein Museum und Kran zu drehen. Ebenso die Außenansicht der Uffizien: eine Sammlung entschieden, die beinahe auf ein hal- die eigenwillige U-Form des Gebäudes mit dem schma- bes Jahrtausend Geschichte zurückblicken und denen len Innenhof und der wenig markanten Stirnseite zum Ar- hoffentlich noch eine lange Zukunft bevorsteht. In noufer hin: Wir sind schier daran verzweifelt, in Bildern den zweieinhalb Jahren von den ersten Recherchen zu vermitteln, wie die Uffizien im Kontext der Florentiner bis zum letzten Drehtag hatten wir das Glück, eine Altstadt eingebaut sind. besonders ereignisreiche Zeit mit zukunftsweisenden EIKE SCHMIDT Gibt es etwas in Ihrem Blick auf die Uffizien, was sich Projekten und Veränderungen zu erleben. Aber wir ha- ben dabei gelernt, bei all diesen stetigen Bewegungen während der Arbeit an Ihrem Film verändert hat? des lebendigen Organismus Uffizien immer auch die unglaublichen zeitlichen Dimensionen der Geschichte Geboren 1968 in Freiburg im Breisgau. Studium der der Universität Heidelberg über die Ebenholzskuptu- CB Die Geschichte wurde während des Drehs immer der Institution mitzudenken. Und uns ist bewusst ge- Modernen und Mittelalterlichen Kunst an der Univer- ren der Medici und Bestellung zum Leiter der Skulp- wichtiger: Die manchmal vergessene Erkenntnis, dass worden, wie sehr jede tagtägliche Anstrengung Teil sität Heidelberg, anschließend Stipendiat in Bologna turenabteilung im Minneapolis Institute of Arts. 2015 die Museen, durch die man so selbstverständlich fla- eines großen Ganzen ist, das wiederum jedem einzel- und sechs Jahre am Kunsthistorischen Institut in Flo- wird Eike Schmidt als erster Ausländer Direktor der niert, der reine Glücksfall sind und gleichzeitig die nen Beitrag Glanz verleiht. Wir hoffen, dass es uns renz. 2001 Kurator an der National Gallery of Art Uffizien. Schmidt beginnt einen Prozess der Erneue- geduldige Arbeit von Generationen. Auch beim Zu- mit unserem Film gelungen ist, etwas von unseren Er- in Washington D.C., von 2006–2008 am Getty Mu- rung mit dem Ziel, das Museum offener und besucher- schauer das Bewusstsein zu wecken, wie schwer es fahrungen zu vermitteln. seum in Los Angeles, dann Direktor für Europäische freundlicher zu gestalten und auch die Möglichkeiten ist, so ein Erbe zu bewahren. Für die Tatsache, dass Plastik bei Sotheby’s in London. 2009 Promotion an der digitalen Welt zu nutzen. diese Sammlung Seuchen, zwei Weltkriege, Erbstrei- 14 15
DIE ENTSTEHUNG DER UFFIZIEN 1560 Unter Cosimo I. de‘ Medici, von beeindruckender Länge, ist das von Kunstwerken, in Erweiterung Cristofano dell‘ Altissimo (Kopien der 1737 Tod des letzten Großher- 1769 Die Sammlungen der Uffi- Großherzog der Toskana, Baube- Gebäude über den Ponte Vecchio der von Cosimos Nachfolger Fran- originalen Sammlung von Paolo Gio- zogs der Medici, Gian Gastone zien werden öffentlich zugänglich ginn des Gebäudekomplexes der hinweg mit dem Palazzo Pitti auf cesco de‘ Medici im Palazzo Vec- vio) und die von Franceso begonne- de‘ Medici. Seine Schwester Anna gemacht und stehen damit am An- Uffizi („Büros“) zur Unterbringung der anderen Arno-Seite verbunden, chio eingerichteten Kunstsammlung. ne Porträtreihe wichtiger Mitglieder Maria Luisa de‘ Medici vermacht fang der europäischen Museumsge- von Ministerien und Verwaltung. über einen deutlich kleineren Gang der Familie Medici – bis heute in als Repräsentantin des Hauses schichte. Der Begriff „Galerie“ zur Nach dem Tod des Architekten mit dem Palazzo Vecchio. 1587 Nach dem Tod seines Bruder den drei Korridoren der Galerie zu Gebäude und Kunstsammlung der Bezeichnung eines Ausstellungs- Giorgio Vasari 1574 wird der Bau Francesco lässt der neue Großherzog sehen. Einrichtung neuer Räume und Stadt Florenz unter der Bedingung, raums für Kunstwerke verdankt sich von Bernardo Buontalenti und Alfon- 1580 Einrichtung der „Galleria“ Fernando I de Medici weitere Kunst- ständige Erweiterung der Sammlung dass sämtliche Kunstwerke in der den Galerien der Uffizien. so Parigi bis 1581 weitgehend voll- im Bogengang des Obergeschosses werke in die Uffizien verbringen und durch Erwerb neuer Werke oder den Stadt verbleiben. endet. Über den Corridoio Vasaria- der Uffizien und Bau der„Tribuna“ dazu die Sammlung von Porträts be- Umzug alter Werke z.B. aus der Villa no, ein Gang quer durch die Stadt durch Buontalenti zur Präsentation rühmter Persönlichkeiten der Zeit von Medici in Rom in die Uffizien. 16 17
JOHANN FEINDT schen Kamerapreis und den Hauptpreisen auf den Festi- vals San Francisco und Montreal ausgezeichnet wurde. Kamera Sein nächster Film TOUCH THE SOUND (2004) wurde Studium an der DFFB in Berlin, seitdem Kameramann, u.a. mit dem Prix Semaine de la Critique in Locarno, Autor und Regisseur für Dokumentar- und Spielfilme. dem Deutschen Filmpreis- Beste Tongestaltung, dem BAF- Zu seiner umfangreichen Filmografie zählen u.a. UN- TA Scotland Award und der Goldenen Taube in Leipzig VERSÖHNLICHE ERINNERUNGEN (1980, Co-Regie ausgezeichnet sowie zum Europäischen Filmpreis und mit Klaus Volkenborn und Karl Siebig; Preis der deut- zum Deutschen Filmpreis nominiert. Es folgten SEELEN- schen Filmkritik), BERUF NEONAZI (1992, R: Win- VÖGEL (2009, ausgezeichnet u.a. mit dem Gilde-Film- fried Bonengel), seine eigene Regiearbeit REPORTER preis und Grimme-Preis), BREATHING EARTH (2012; VERMISST (2003; Grimme-Preis), DIE SPIELWÜTIGEN Camerimage: Bester Dokumentarfilm), DIE FARBE DER (2004, R: Andres Veiel) und Annekatrin Hendels VA- SEHNSUCHT (2016) und LEANING INTO THE WIND TERLANDSVERRÄTER (2011) und SCHÖNHEIT UND (2017, nominiert zum BAFTA Award – Beste Kamera). VERGÄNGLICHKEIT(2019). Langjährige Zusammen- arbeit mit den Regisseuren Didi Danquart (WUND- BRAND, 1994, Co-Regie; VIEHJUD LEVI, 1999; ANNE FABINI OFFSET, 2006; BITTERE KIRSCHEN, 2011 und GOS- Editorin TER, 2016) und Andreas Kleinert (u.a. SEHE ICH Anne Fabini arbeitet seit 1999 als freiberufliche Edi- DEUTSCHLAND IN DER NACHT, 1995; MEIN VATER, torin im Dokumentar- wie im Spielfilmbereich. Ihre Fil- 2003, nominiert zum Deutschen Kamerapreis; und zu- mographie umfasst zahlreiche preisgekrönte Werke, letzt LIEBER THOMAS (2021). In Co-Regie mit Tamara u.a. Talal Derkis Oscar-nominierten OF FATHERS AND Trampe drehte Johann Feindt DER SCHWARZE KAS- SONS (2017, Deutscher Filmpreis – Bester Schnitt) und TEN (1992), WIEGENLIEDER (2010), WEIßE RABEN RETURN TO HOMS (2014), Hannes Stöhrs BERLIN IS (Co-Regie; u.a. Grimme-Preis) und MEINE MUTTER, IN GERMANY (2001), ONE DAY IN EUROPE (2005) EIN KRIEG UND ICH (2014; Heiner-Carow-Preis der und BERLIN CALLING (2008, nominiert zum Deutschen Berlinale). Mit Corinna Belz arbeitete er bereits bei Filmpreis: Bester Schnitt), Bastian Günthers HOUSTON GERHARD RICHTER PAINTING (2011) zusammen. (2012, Preis der deutschen Filmkritik und nominiert zum Deutschen Filmpreis: Bester Schnitt), CALIFOR- CORINNA BELZ ENRIQUE SÁNCHEZ LANSCH THOMAS RIEDELSHEIMER NIA CITY (2014) und ONE OF THESE DAYS (2020), MORE THAN HONEY (2011; R: Markus Imhoof; nomi- Regie Regie Kamera niert zum Deutschen Filmpreis: Bester Schnitt), CARTE Studium an der HFF München, seit 1986 als Filmema- BLANCHE (2010, R: Heidi Specogna), BEYOND PU- Corinna Belz studierte Philosphie, Kunstgeschichte und Aufgewachsen im nordspanischen Gijón und in Köln, cher, Kameramann und Editor tätig, ausgezeichnet u.a. NISHMENT (2014, R: Hubertus Siegert), DENK ICH Medienwissenschaften in Köln und Berlin. Sie schrieb, studierte Enrique Sánchez Lansch Musik mit Hauptfach mit zwei Deutschen Filmpreisen. Zu seinen Filmen zählen AN DEUTSCHLAND IN DER NACHT (2016. R: Ro- inszenierte und produzierte zahlreiche Dokumentarfilme, Gesang sowie Romanistik, Philosophie und Germanis- DANN WERDEN SIE SCHON SCHIEßEN (1987, no- muald Karmakar), MORRIS FROM AMERICA (2015, u.a. LIFE AFTER MICROSOFT (2001), OTHER AMERI- tik, später Film und Drehbuch an der Columbia Uni- miniert zum Grimme-Preis), SPONSAE CHRISTI (1992, R: Chad Hartigan), THE TALE (2018, R: Jennifer Fox; CAN VOICES (2002, nominiert zum Grimme-Preis; versity und der UCLA. Seit 2002 ist er vor allem als Grimme-Preis in Gold) und METAMORPHOSEN (1997, Durban IFF: Best Editing) und ASWANG (2019, R: Alyx Filmpreis des Deutschen Anwaltvereins) und DREI WÜN- Regisseur und Autor von Dokumentarfilmen tätig. Sein Filmförderpreis München). 2001 folgte RIVERS AND TI- Ayn Arumpac; FAMAS Award: Best Editing). SCHE (2005). Ihr erster Film über die Arbeit von Gerhard erster Kinofilm RHYTHM IS IT! (2004, gemeinsam mit DES, der u.a. mit dem Deutschen Filmpreis, dem Deut- Richter, DAS KÖLNER DOMFENSTER (2007) wurde mit Thomas Grube) erreichte mehr als 650.000 Zuschau- dem World Media Gold Award – Art Documentaries er und wurde u.a. mit dem Deutschen Filmpreis für den ausgezeichnet. GERHARD RICHTER PAINTING (2011) Besten Schnitt und den Besten Dokumentarfilm und gewann u.a. den Deutschen Filmpreis – Goldene Lola dem Bayerischen Filmpreis ausgezeichnet. Es folgten als Bester Dokumentarfilm und feierte weltweit Erfolge u.a. DAS REICHSORCHESTER (2007; Diapason d’Or auf Festivals und im Kino. Es folgten PETER HANDKE und Prix Choc – Le Monde de la Musique), THE PRO- – BIN IM WALD. KANN SEIN, DASS ICH MICH VER- MISE OF MUSIC (2008; Los Angeles Latino IFF: Bes- SPÄTE (2016; NRW-Filmpreis: Bester Dokumentarfilm; ter Dokumentarfilm), PIANO ENCOUNTERS (2010) Bayerischer Filmpreis: Bester Schnitt) und KUNST KEINE und OUVERTÜRE 1912 (2012). Sein letzter Film A KUNST – HANS-PETER FELDMANN (2017) und den mit SYMPHONY OF NOISE (2021) feierte Premiere bei Gerhard Richter entwickelten MOVING PICTURE (945- CPH:DOX und dem Dokfest München und wurde mit 3), der 2019 mit der Musik von Steve Reich und an- dem Deutschen Filmpreis für die Beste Tongestaltung schließend mit einer Komposition von Rebecca Saunders ausgezeichnet. uraufgeführt wurde. 18 19
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