EIN KLEINER PRINZ - PODIUM Esslingen

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EIN KLEINER PRINZ - PODIUM Esslingen
BEGLEITMATERIAL ZU

EIN KLEINER PRINZ
BUNDESJUGENDBALLETT |
Ensemble der LUCERNE FESTIVAL ALUMNI und des PODIUM Festival Esslingen

Musiker/innen: Moritz ter Nedden (Violine), Winnie Huang (Violine),
    Kellen McDaniel (Viola), Mischa Schmitz (Violoncello), Maruta Staravoitava (Flöte),
    Noam Carmon (Klarinette), Alexander Vorontsov (Klavier)
Schauspieler (Kleiner Prinz): Julius Winkelsträter
Tänzer/innen des BUNDESJUGENDBALLETT: Giorgia Giani, Minju Kang, Kristian Lever,
   Larissa Machado, Tilman Patzak, Joel Paulin, Pascal Schmidt und Teresa Silva Dias

Künstlerische Leitung: Kevin Haigen
Choreographien: John Neumeier, Yuka Oishi, Natalia Horecna, Joseph Toonga und
  Tänzer/innen des BUNDESJUGENDBALLETT
Ballettmeister: Yohan Stegli
Musikalische Konzeption: Steven Walter
Dramaturgie: Aike Errenst und Johannes Fuchs
Musikvermittlung: Wiebke Rademacher

Organisatorische Leitung: Antonia Sobik und Lukas Onken (in Elternzeit)
Veranstaltungsmanagement: Sascha Hartmann
Gewandmeisterin: Sonja Kraft
Meister für Veranstaltungstechnik: Dirk Glowalla
Gasttechniker: Ingo Schreiber

Vorstellungen:
Mi, 13. April — 11.00 & 14.30 Uhr
Do, 14. April — 11.00 Uhr
So, 17. April — 16.00 Uhr (Öffentliche Vorstellung)

Kontakt: Wiebke Rademacher (education@podiumfestival.de)

Konzept & Gestaltung des Unterrichtsmaterials
Konzeption und Erstellung: Marion Dietrich und Wiebke Rademacher
Gestaltung und Layout: Thimm Bubbel
EIN KLEINER PRINZ - PODIUM Esslingen
LIEBE LEHRERINNEN UND LEHRER!

    Wir freuen uns sehr, dass Ihre Schüler/innen und Sie sich für den Besuch dieser
    außergewöhnliche Musik- und Tanztheater Produktion entschieden haben.

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    Eines der erfolgreichsten Kinderbücher aller Zeiten? Der kleine Prinz. Wobei:
    Antoine de Saint-Exupérys Geschichte vom blonden Knaben, der in der Sahara
    einem notgelandeten Piloten begegnet, ihm von seinem Heimatplaneten, dem
    winzigen Asteroiden B 612, und seiner Reise zur Erde erzählt und scheinbar ein-
    fache Fragen stellt, begeistert nicht nur Kinder. Das liegt vor allem an der Poesie
    dieser Märchenerzählung, die sie für eine tänzerisch-musikalische Bearbeitung
    geradezu prädestiniert.

    Tänzer/innen des von John Neumeier gegründeten BUNDESJUGENDBALLETT
    präsentieren gemeinsam mit jungen Instrumentalisten aus den Reihen des
    PODIUM Festival Esslingen, der LUCERNE FESTIVAL ALUMNI und dem
    17-jährigen Schüler Julius Winkelsträter eine collageartige Inszenierung aus
    Musik und Tanz, die den sprachlichen Zauber und die zarte Melancholie des
    Kleinen Prinzen kongenial einfängt. „Man sieht nur mitdem Herzen gut. Das We-
    sentliche ist für die Augen unsichtbar“, heißt es dort. Doch wenn sich das Auge
    mit dem Ohr verbindet, wenn Tanz und Ton zusammenfinden, dann kommt
    man dem Wesentlichen ein gutes Stück näher.

    Damit es für alle Schülerinnen und Schüler ein besonderes und auch nachhaltiges
    Ereignis wird, haben wir für Sie einige Materialien zur Vertiefung im Unterricht
    zusammengestellt. Sie vollziehen das nach, was auch wir in der Vorbereitung
    auf dieses Konzert gemacht haben: Wir haben uns intensiv mit der Geschichte,
    den Möglichkeiten der Visualisierung durch Sprache und Bewegung und mit der
    Musik auseinandergesetzt. Vor allem mit der Musik.

    Wir haben uns bemüht das Material so zu gestalten, dass es nicht nur im Musik-
    unterricht, sondern auch im Deutsch-, Sport- oder Kunstunterricht eingesetzt
    werden kann. Es lädt ein, von fremden Planeten zu träumen, mit der eigenen
    Stimme zu experimentieren, mit Worten Welten zu erschaffen und sich bei all
    dem von der Musik, die im Konzert erklingen wird, inspirieren zu lassen.

    Es erwarten Sie vorfreudig auf dem Asteroiden B 612
    Marion Dietrich und Wiebke Rademacher

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INHALTSVERZEICHNIS

                           Ziele: Unvoreingenommene Annäherung an zeitge-
  KAPITEL 1                nössische Musik; eigene kreative Auseinandersetzung
  Seite 4-5                anhand eines musikalischen Gegenstandes; Kennen-
  Bilder – Über’s Ohr      lernen des Konzertrepertoires.
  auf’s Papier             Musik: Bryce Dessner: Aheym (2009)
                           Fächerübergreifend: Kunst

                           Ziele: Poetik des Originalwerks wahrnehmen;
  KAPITEL 2                Kennenlernen des Konzertrepertoires; Stärkung der
  Seite 6-9                eigenen Kreativität; Öffnung von Phantasiewelten.
  Sprache – Über’s Ohr     Musik: Wolfgang Erich Korngold: Suite op. 23,
  in Worte                 Nr. 3 Groteske und Nr. 4 Lied
                           Fächerübergreifend: Deutsch

                           Ziele: Stärkung der Selbst- und Fremdwahrnehmung;
                           Sensibilisierung für die Schwierigkeiten musik-
  KAPITEL 3                theatraler Inszenierungen; eigene kreative Auseinander-
  Seite 10-12              setzung anhand eines musikalischen Gegenstandes;
  Bewegungen – Über’s      Kennenlernen des Konzertrepertoires.
  Ohr in den Körper        Musik: Jean Françaix: L’heure du Berger:
                           Nr. 1 Les Vieux Beaux
                           Fächerübergreifend: Sport

                           Ziele: Kennenlernen der Akteure; Sensibilisierung für
  KAPITEL 4                die Entstehungsprozesse einer Musiktheaterproduktion;
  Seite 13-18              Zusammenführung der Erfahrungen aus den Kapiteln 1-3;
  Fantasie – Über fremde   eigenständiger kreativer Umgang mit Kunst, Sprache
  und eigene Planeten      und Musik.
                           Musik: Mitgebrachte Musik der Schüler/innen
                           Interdisziplinär: Deutsch

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1: BILDER – ÜBER’S OHR AUF’S PAPIER

Idee und pädagogische Überlegungen
Zeitgenössische Instrumentalmusik gilt oftmals als schwer verdauliche Kost –
für Schülerinnen und Schüler sowie für erwachsenes Publikum. Einfache Um-
deutungen beweisen jedoch oft das Gegenteil – wenn man sie statt als sperrigen
Lerngegenstand als Inspirationsquelle einführt, entstehen künstlerisch span-
nende Ergebnisse und meist ein ganz natürlicher Dialog über die Musik selbst.
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Das Malen zu Musik hat sich dabei als ein einfaches und wirksames Hilfsmittel
bewährt. Es erlaubt den Schüler/innen das Gehörte kreativ umzusetzen und
animiert sie zum genauen Hinhören. Außerdem wirkt die Fokussierung auf
abstrakte Formen und Farben in dieser Altergruppe häufig befreiend.

Musik
Bryce Dessner (*1976): Aheym (2009)

Material
• Möglichst gute Musikanlage zum Abspielen des Hörbeispiels. Gegebenenfalls
  genügt auch ein mobiler CD-Spieler, das mehrfache Hören eines Musikbeispiels
  sollte aber angenehm für die Ohren sein.
• Ausreichend Papier in verschiedenen Formaten (möglichst auch größer als A4)
  oder eine große Papierrolle, auf der alle gemeinsam malen können.
• Stifte, Pinsel, Wachsmalkreiden, Scheren etc.
• Evtl. Hängemöglichkeit für Ergebnisse.

Verlauf
1. Vorbereitung
• Bereiten Sie gemeinsam mit den Schüler/innen den Raum vor: Stellen Sie die
  Tische zu Gruppen zusammen, schieben Sie sie an den Rand und bitten die
  Schüler/innen sich auf den Boden zu setzen. Oder Sie setzen die Schüler/innen
  einfach um – wichtig ist lediglich, dass durch die neuen räumlichen Gegeben-
  heiten Raum für Kreatives geschaffen wird. Es gibt kein Richtig und Falsch,
  einziges Qualitätskriterium ist, dass die Schüler/innen ihrem Gefühl folgen
  und sich von der gehörten Musik leiten lassen.
• Es darf nicht gesprochen werden.
• Die gemeinsame Gestaltung eines Planeten durch 2-3 Schüler/innen ist grund-
  sätzlich möglich, aber nur, wenn es ohne Sprache funktioniert.

2. Durchführung
• Sorgen Sie für Ruhe im Raum und spielen Sie das Musikbeispiel in ausreichen-
  der Lautstärke ab.

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• Sprechen Sie selbst während des Musikbeispiels nicht und vermeiden Sie, die
  Arbeiten der Schüler/innen zu kontrollieren – wenn Sie mögen, entwerfen Sie
  selbst einen Planeten zur Musik.
• Geben Sie nach Beendigung des Musikbeispiels noch einige Minuten Zeit, um
  die letzten Eindrücke zu visualisieren.

3. Nachbesprechung
• Bitten Sie die Schüler/innen, die Bilder wild durcheinander in die Mitte zu
  legen und betrachten Sie gemeinsam die Ergebnisse.
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• Tragen Sie zusammen, welche Gemeinsamkeiten bzw. welche Unterschiede es
  gibt. Welche musikalischen Elemente waren für die verschiedenen Parameter
  (Farben, Formen usw.) ausschlaggebend?
• Wenn Sie die räumlichen Möglichkeiten haben, hängen oder kleben Sie die
  verschiedenen Planeten zu einem Sonnensystem zusammen.

4. Vertiefungsmöglichkeiten
• Wiederholen Sie ggf. den Vorgang. Vergleichen Sie im Anschluss die Ergebnisse
  mit denen der ersten Runde. Was ist neu? Was haben die Schüler/innen beim
  zweiten Hören anders wahrgenommen?
• Lassen Sie die Schüler/innen die Bilder „rückübersetzen“. Teilen Sie kleine
  Gruppen von 4-5 Schüler/innen ein und bitten Sie sie, kleine Kompositionen
  (für Orff-Instrumente oder Alltagsgegenstände im Klassenraum) zu entwer-
  fen, die von den Bildern inspiriert sind. Lassen Sie die Gruppen sich die Er-
  gebnisse gegenseitig vorstellen und befragen Sie die Schüler/innen nach ihren
  Beweggründen für bestimmte musikalische Entscheidungen.

5. Weiterführende Informationen
• Informationen zum Komponisten: http://www.brycedessner.com
• Kuhlmann, Dagmar: Malen nach Musik – Musik nach Bildern; Möglichkeiten
  des fächerverbindenden Arbeitens in Musik und Kunst, Auer Verlag, Donau-
  wörth, 2006 (mit CD und Foliensatz).

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2: SPRACHE – ÜBER’S OHR IN WORTE

„Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar“

Idee und pädagogische Überlegungen
Das Buch Der Kleine Prinz ist nicht zuletzt für seine phantasievolle, poetische
Sprache berühmt geworden. Aus diesem Grund wagen wir uns an ein Thema,
                                                                                     2
das schon seit Jahrhunderten nicht nur Musiker/innen beschäftigt: Mit Worten
auszudrücken, was die Musik im Innersten bewegt.

Was ist das für ein Adjektiv? Könnte das zu dem passen, was ich gerade höre?
Welches Wort würde besser passen? Das alles sind Fragen, die sich die Kinder
in diesem Kapitel stellen sollen. Dafür verwenden wir zunächst Worte aus dem
Buch selbst, die sofort Bilder und Assoziationen auslösen. Mit diesen Vorstel-
lungen im Hinterkopf nehmen die Kinder die Musik möglicherweise ganz
anders wahr. Im zweiten Schritt sollen die Kinder selbst Worte und Figuren zur
Musik entwickeln und diese schließlich in einem dritten Schritt zusammenfüh-
ren.

Musik
Wolfgang Erich Korngold: Suite op. 23, Nr. 3 Groteske und Nr. 4 Lied.

Material
• Möglichst gute Musikanlage zum Abspielen des Hörbeispiels.
• Arbeitsblatt „Worte zur Musik“

Verlauf
Vorbereitung
• Das Klassenzimmer sollte so vorbereitet sein, dass jedes Kind einen Platz zum
  Schreiben hat, an dem es die Musikbeispiele gut hören kann.
• Klassensatz Arbeitsblatt „Worte zur Musik“ verteilen.
• Auf dem Arbeitsblatt befindet sich eine Blase mit Worten aus dem Buch Der
  Kleine Prinz. Einige der Worte sind den Kindern womöglich nicht geläufig,
  deswegen lohnt es sich, sie durchzusprechen und ggf. Erklärungen oder Syno-
  nyme zu geben.
• Erklären Sie die Aufgabe:
         • Die Schüler/innen hören zwei Stücke von einem Komponisten namens
           Wolfgang Erich Korngold. Auf dem Blatt befinden sich zwei Spalten. In
           die linke Spalte sollen die Schüler/innen Worte aus dem Planeten ein-
           tragen, die für sie zum ersten Stück passen. In die rechte Spalte Worte
           aus dem Planeten, die zum zweiten Stück passen.
         • Wichtig: Es gibt kein Richtig und kein Falsch bei dieser Aufgabe.
         • Es können auch selbst ge- und erfundene Worte eingetragen werden.

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Durchführung
Phase 1:
• Spielen Sie nun das erste Hörbeispiel ab. Wolfgang Erich Korngold, Suite op.
  23, Nr. 3: Groteske. Da direkt im Anschluss noch ein zweites Hörbeispiel folgt,
  ist es sinnvoll, nach einigen Minuten ein Ende zu finden und die Musik sanft
  auszublenden. Die Schüler/innen füllen die linke Spalte mit Worten.
• Spielen Sie nun das zweite Hörbeispiel ab: Wolfgang Erich Korngold, Suite op.
  23, Nr. 4: Lied. Die Schüler/innen füllen die rechte Spalte mit Worten.
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• Nun geht es an die Auswertung. Wichtig ist, dass die Schüler/innen begründen,
  warum sie dieses Wort für passend zu der Musik halten. Achten Sie darauf,
  dass auch die Mitschüler/innen nicht negativ auf die Aussagen reagieren.
  Jede/r empfindet anders und diese Empfindungen sollen hier ihren unbewerte-
  ten Ausdruck finden.

Phase 2:
• Nun sollen die Schüler/innen mit Hilfe der Worte oder auch mit ganz neuen
  Worten, aber passend zur Musik zwei Figuren kreieren. Name, Aussehen, Cha-
  raktereigenschaften, Bewegungen, Sprache, Beruf – alles, was ihnen einfällt.
• Spielen Sie also wieder nacheinander die beiden Hörbeispiele ab. Lassen Sie
  dieses Mal jeweils nach den Hörbeispielen etwas Zeit, damit die Schüler/innen
  weiter frei assoziieren können.
• Hinterher können sich die Schüler/innen ihre beiden Figuren gegenseitig vor-
  stellen.

Phase 3:
• Diese findet ohne Musik statt. Die Schüler/innen sollen eine kleine Geschichte
  erfinden, in der sich die beiden Figuren treffen und sich kurz unterhalten. Toll
  wäre es, wenn die beiden Charaktere sich in einer Phantasiesprache unterhal-
  ten, die nur die beiden und der/die Geschichtenschreiber/in, verstehen.
• Die Auswertung (das Vorlesen der Geschichten) kann in kleinen Gruppen oder
  mit der ganzen Klasse geschehen.

Weiterführende Informationen
Informationen zum Komponisten: http://korngold-society.org

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WORTE ZUR MUSIK

                                            ernsthaft,
                                         gezackt, absurd,                            2
                                   schweigend, fiebrig, müde,
                                geheimnisvoll, strahlend, blass,
                               unsichtbar, quietschend, zitternd,
                                    metallisch, bleich, warm,
                                 erstarrt, lachend, verwundert,
                                     naiv, verrückt, lebendig,
                                       seltsam, beschäftigt

1. Aufgabe
Du hörst zwei kleine Stücke von einem Komponisten namens Wolfgang Erich
Korngold. Finde Worte, die für dich zu dem Hörbeispiel passen und trage sie in die
Spalte ein. Die Worte im Planeten können eine Hilfe sein, du darfst dir aber auch
ganz eigene überlegen.

    Hörbeispiel 1                                     Hörbeispiel 2

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2. Aufgabe
Du hörst die kurzen Stücke nun noch einmal. Dieses Mal sollst du eine Figur er-
finden, die genau so aussieht und ist, wie die Musik, die du hörst. Du kannst ihr
einen Namen geben und beschreiben, welchen Charakter sie hat und wie sie aussieht.

   Hörbeispiel 1                                     Hörbeispiel 2
                                                                                     2

3. Aufgabe
Stelle dir vor, die beiden Figuren würden sich treffen und eine Unterhaltung
führen. Erfinde eine kleine Geschichte mit deinen Figuren. Die beide sprechen
selbstverständlich eine Phantasiesprache, die nur du verstehen kannst. Lies sie
hinterher deinem Sitznachbar/deiner Sitznachbarin vor.

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EIN KLEINER PRINZ - PODIUM Esslingen
3: BEWEGUNGEN – ÜBER’S OHR IN DEN KÖRPER

Idee und pädagogische Überlegungen
Antoine de Saint-Exupéry hat es vermocht, mit ganz wenigen Worten ein
scharfes Bild der kuriosen, bemitleidenswerten und liebenswürdigen Figuren
zu zeichnen. Der künstlerische Leiter, die Choreographen, der musikalische
Leiter und der Dramaturg sowie die Musiker/innen und Tänzer/innen unserer
Produktion mussten diese Figuren nun in Bewegungen und Klänge übersetzen.
                                                                                     3
Sie mussten imaginieren, wie die Welten klingen, wie sich die Personen bewe-
gen und in welcher Stimmung sie gerade sind. Der vorliegende Stundenentwurf
verfolgt die Idee, diesen Prozess gemeinsam mit den Schüler/innen rückwärts
nachzuvollziehen. Ausgehend von einem Stück Musik sollen Figuren entwickelt
und möglichst fein ausgearbeitet werden. Die Schüler/innen sollen mit dem
eigenen Körper experimentieren, Musik körperlich spüren und ihre Fantasie
durch körperliche Bewegungen sichtbar machen.

Musik
Jean Francaix (1912–1997): L’Heure du Berger, Nr.1 Les Vieux Beaux

Material
• Möglichst gute Musikanlage zum Abspielen des Hörbeispiels.
• Ausreichend Platz zum Bewegen, optimal ist eine Turnhalle, alternativ genügt
  ein größerer Klassenraum, bei dem die Tische an die Seite geschoben wurden.
• Klassensatz Figurenkarten (Siehe S. 12), bitte 2-3 Mal kopieren und zuschneiden.

Stundenablauf
Vorbereitung: Vorstellung
• Erklären Sie, dass Sie die Musik von einem fremden Planeten abspielen wer-
  den, deren Bewohner die Schüler/innen im Laufe der Stunde sein werden.
  Bitten Sie die Schüler/innen, sich auf den Boden zu setzen/legen, die Augen zu
  schließen und den Kopf auf die Arme zu legen. Fordern Sie sie dazu auf, sich
  beim Hören des Musikbeispiels ganz genau vorzustellen, wie die Figuren auf
  diesem Planeten aussehen. Wie sieht es dort aus? Wie gehen sie? Welche Klei-
  dung tragen sie? Sind es eher fröhliche oder eher betrübte Wesen?
• Spielen Sie das Musikbeispiel Abschnitt A vor (ca. 1 Minute).

Runde 1: Figuren
Bitten Sie die Schüler/innen aufzustehen und beim nächsten Durchlauf in die
vorgestellten Figuren zu schlüpfen. In diesem Durchlauf gilt die Regel, dass je-
de/r in einer imaginären Blase steckt, in der er nicht sieht und hört, was um ihn/
sie herum passiert, sondern jede/r nur für sich agiert.
• Spielen Sie das Musikbeispiel Abschnitt A erneut vor (ca. 1 Minute)
• In der Regel sorgt das für allgemeine Erheiterung, wiederholen Sie den Vor-
  gang daher so lange, bis das Ergebnis Sie überzeugt. Motivieren Sie die Schü-
  ler/innen ganz genau zu überlegen, wie es auf diesem Planeten aussieht und
  wie die Figuren beschaffen sind etc.
• Wenn dies gut klappt, geben Sie Bewegungsanweisungen (langsam, leicht-

                                                    10
füßig, schwerfällig etc.) und bitten Sie die Schüler/innen sich zu der Musik
 entsprechend zu bewegen.

Vertiefung Runde 1: Figurenkarten
• Verteilen Sie die Figurenkarten. Sie erhalten genauere Informationen über die
  Wesen auf dem Planeten. Die Karten dürfen nicht untereinander gezeigt wer-
  den. Bitten Sie die Schüler/innen die von Ihnen entwickelten Figuren entspre-
  chend der Vorgaben abzuwandeln.
• Spielen Sie das Musikbeispiel ab. Wiederholen Sie den Vorgang so häufig wie
                                                                                         3
  nötig.
• Bitten Sie die Schüler/innen sich an den Rand zu setzen und rufen Sie einzelne
  Schüler/innen dazu auf, ihre Figuren zu der Musik pantomimisch darzustel-
  len, wie zuvor in der Gruppe. Die anderen müssen im Anschluss versuchen,
  möglichst genau die Charakteristika der Figur zu beschreiben. Wie ist deren
  Stimmung? Sind sie eher jünger oder älter? Lösen Sie hinterher auf, was auf
  den Karten stand.

Abschnitt B: Interaktionen
• Erklären Sie, dass veränderte Musik dazu führt, dass die Figuren miteinander
  in Interaktion treten. Spielen Sie das Musikbeispiel erneut von Anfang an vor
  und fordern Sie die Schüler/innen dazu auf, genau auf die Musik zu achten
  und beim Wechsel die anderen Figuren zu begrüßen, mit Ihnen zu plaudern
  etc. Aber Achtung: nur so lange der Abschnitt B erklingt! Wenn die Musik sich
  wieder ändert, ziehen die Figuren wie zu Beginn weiter.
• Spielen Sie das Musikbeispiel von Beginn ab und fordern Sie dazu auf, die an-
  deren Figuren wahrzunehmen und nonverbal in Interaktion zu treten.
• Spielen Sie zum Abschluss den gesamten Satz ab und verknüpfen Sie die bei-
  den Teile.

Hinweis
Übungen dieser Art sind lustig und eignen sich hervorragend zum Herumal-
bern. Das ist durchaus erwünscht und für den kreativen Prozess sehr zuträglich.
Dennoch sollten Sie deutlich machen, dass es sich um eine künstlerische und
anspruchsvolle Arbeit handelt, die manchmal auch den nötigen Ernst verlangt.

Weiterführende Informationen
• Weitere hervorragende Ideen und praktische Übungen hat Peter Ausländer in
  seinen Publikationen (z. B.: Experimentelles Musik- und Tanztheater in der kulturel-
  len Jugendarbeit Übungen - Spiele Improvisationen - Stücke) zusammengetragen, die
  kostengünstig auf seiner Homepage bestellt werden können:
  http://www.ag-musik-owl.de/veroeffentlichungen.php

                                                     11
&
    Hiluna                                Horreck                                 Halvia
    • 40                                  • 13                                    • 72
    • Friseurin                           • Schüler                               • Rentnerin
    • Hat ihre Tasche im Café ver-        • Er hat schlechte Laune, weil er in    • Hat etwas zu viel Bohnenein-
      gessen und versucht möglichst         der Schule Ärger hatte. Nun hat         topf gegessen und daher etwas
      schnell dorthin zu gelangen – sie     er es gar nicht eilig, nach Hause       Bauchschmerzen. Das auch
      würde aber nie rennen, das ist        zu kommen.                              noch, wo sie doch schon mit dem
      viel zu unelegant für sie.                                                    Knie solche Probleme hat.            3
&
    Hallert                               Humius                                  Hursila
    • 57                                  •6                                      • 21
    • Beamter                             • Kater                                 • Studentin
    • Er ist auf dem Weg zur Arbeit       • Er ist der stolzeste Kater im gan-    • Sie ist neu auf den Planeten ge-
      und bestens in der Zeit. Er ist       zen Viertel. Wenn er die Straße         zogen und kennt sich noch nicht
      immer bestens in der Zeit, denn       kreuzt, schauen sich alle Katzen        so gut aus, aber alles ist neu und
      er hat minutiös berechnet, wie        nach ihm um – und nicht nur die         aufregend hier.
      lange er für alles braucht.           Katzen…

    Honno                                 Hinja                                   Hennolore
    •8                                    • 34                                    • 90
    • Schüler                             • Kassiererin                           • Rentnerin
    • Seit sein Freund nicht mehr auf     • Seitdem ihr letztens die Tasche       • Sie kann nur sehr langsam
      dem Planeten wohnt, ist ihm           geklaut wurde, hat sie furchtbare       gehen, denn sie ist ja schließlich
      schrecklich langweilig. Gibt es       Angst in der Öffentlichkeit, hinter     schon 90 und dazu blind. Trotz-
      hier denn wirklich gar nichts         jeder Ecke vermutet sie einen Dieb.     dem hat sie immer ein Lächeln
      Lustiges, das man unternehmen                                                 auf den Lippen.
      könnte?

    Handra                                Herold                                  Hiffi
    • 45                                  • 55                                    •4
    • Nachrichtensprecherin               • Staatsoberhaupt                       • Pudeldame
    • Sie hat schon von vielen schlim-    • Er ist der Chef des Planeten, weiß    • Die stolze Hündin geht leiden-
      men Dingen auf dem Planeten           über alles Bescheid und kann alles      schaftlich gern am Nachmittag
      berichtet und ist überzeugt, dass     entscheiden. Das weiß er auch und       spazieren – Sehen und Gesehen
      alles schon schlimm ist und im-       betrachtet daher mit einem gewis-       werden ist dabei die Devise!
      mer immer schlimmer wird.             sen Stolz seine Untertanen.

    Hendrian                              Hick                                    Hallienchen
    • 47                                  • 17                                    • 14
    • Wirt                                • Zeitungsbote                          • Schülerin
    • Er ist Besitzer der größten Bar     • Er hat noch 6923 Zeitungen in         • Sie ist zum ersten Mal verliebt
      des Planeten. Da er ein guter         seinem Rucksack und muss sie vor        – aber gleich so richtig. Und das
      Gastgeber sein will, stößt er mit     der Dämmerung verteilt haben,           sieht man ihr von Weitem an, so
      jedem Gast einzeln an, was dazu       daher ist er sehr in Eile.              breit wie ihr Grinsen ist…
      führt, dass er leider meistens
      ziemlich beschwipst ist.

                                                           12
4: FANTASIE – ÜBER FREMDE UND EIGENE PLANETEN

Idee und pädagogische Überlegungen
Eine Aufführung ist das Ergebnis einer komplexen Organisationsstruktur und
vieler Hände, die an seiner Entstehung mitwirken. Wir möchten in diesem Ka-
pitel einen kleinen Blick hinter die Kulissen werfen und einen Eindruck davon
vermitteln, wie viele Menschen aus den unterschiedlichsten Arbeitsbereichen
an einer solch großen Produktion beteiligt sind. Außer den Tänzer/innen, Mu-
                                                                                    4
siker/innen und dem Schauspieler auf der Bühne gibt es beispielsweise Dra-
maturgen/innen, Choreografen/innen, Organisatoren/innen, Techniker/innen,
Kostümbildner/innen und viele mehr.

Für die Schüler/innen bietet sich ein spannender Einblick und vielleicht so-
gar ein Wiedererkennungswert in der Vorstellung. Gleichzeitig soll in diesem
Kapitel ein Grundelement des Stücks aufgegriffen werden: Die Reise des kleinen
Prinzen zu den verschiedenen Planeten. Das Stück folgt nicht einer erzählten
Geschichte, sondern stellt vielmehr eine Aneinanderreihung von Beschreibun-
gen verschiedener Welten und deren Bewohner dar, denen der kleine Prinz auf
seiner Reise begegnet. Wir haben einige Mitwirkende des Projekts darum ge-
beten, einen Steckbrief auszufüllen und einen Planeten ganz nach ihren Wün-
schen zu beschreiben. Ziel ist es, die Mitwirkenden erst einmal vorzustellen und
sie im Anschluss auch von einer ganz persönlichen Seite zu zeigen.

Ein 48-Jähriger, der von einer Eisenbahn träumt? Ein Cellist in einer einsamen
Fjordlandschaft? Auf den ersten Blick vielleicht nicht ersichtliche Zusammen-
hänge öffnen die Vorstellungskraft der Schüler/innen und zeigen, dass in der
Phantasie alles möglich ist. Möchte man seinen eigenen Planeten kreieren,
müssen einige unerwartete Entscheidungen getroffen werden. Die Überlegun-
gen der Schüler/innen, die sie bei der Gestaltung ihres ganz eigenen Planeten
machen, helfen ihnen, im Konzert den Verlauf des Stückes nachzuvollziehen.

Musik
Eigene Musik der Schüler/innen

Material
• Arbeitsblatt „Puzzle“
• Arbeitsblatt „Mein eigener Planet“
• Klebstifte

Vorbereitung
• Kopieren Sie das Arbeitsblatt „Mein eigener Planet“ und die Puzzlearbeitsblät-
  ter und schneiden Sie sie so zu, dass kleine Spielkarten entstehen. Trennen Sie
  die Steckbriefe von den jeweiligen Beschreibungen der Planeten.
• Gestalten Sie das Klassenzimmer so, dass die Schüler/innen in kleinen
  Gruppen an Tischen zusammenarbeiten können.

                                                 13
Durchführung:
1. Phase:
• Verteilen Sie die Steckbriefe so, dass alle Schüler/innen Steckbriefe aller Mit-
  wirkenden vor sich haben.
• Lassen Sie die Schüler/innen die Mitwirkenden kurz vorstellen.
• Reden Sie über die Berufe, fragen Sie ab, was sich die Schüler/innen unter den
  Berufsfeldern vorstellen und geben Sie ggf. zusätzliche Informationen.
• Bevor Sie nun die Planeten der Mitwirkenden austeilen, geben Sie eine kleine
  Einführung:
                                                                                     4
• Der kleine Prinz begibt sich im Konzert auf eine Reise. Er begegnet vielen
  verschiedenen Menschen in ganz unterschiedlichen Welten. Jede/r bewegt sich
  anders, jede/r hat seine ganz eigene Musik, jede/r stellt sich seine Welt ganz
  unterschiedlich vor. Wir haben die Mitwirkenden gefragt, wie ihr Planet ausse-
  hen würde, wenn sie ganz frei wählen könnten.
• Die Schüler/innen sollen nun in Kleingruppen von 3-4 Personen die Planeten
  der Mitwirkenden den Steckbriefen zuordnen.
• In der Auswertungsrunde ist es wichtig, dass die Gruppen begründen, warum
  sie den Planeten gerade diesem Menschen zugeordnet haben. Die Auseinan-
  dersetzung mit dieser Frage kann den Schüler/innen im Konzert helfen zu ver-
  stehen, dass die verschiedenen Welten nach den darin lebenden Menschen und
  deren (vielleicht nicht direkt ersichtlichen) Eigenschaften gestaltet wurden.
• Nach der Auflösung lohnt es sich sicherlich, die Schüler/innen nach ihren
  Eindrücken zu fragen. Welcher Zusammenhang war am überraschendsten?
  Welcher Planet passt ihrer Meinung nach am besten zu der Person?
• Die Karten können nun aufeinander geklebt werden: Vorderseite Steckbrief,
  Hinterseite Planet.

2. Phase
• Verteilen Sie das Arbeitsblatt „Mein eigener Planet“.
• Nun sollen alle Elemente der vergangenen Einheiten zusammengeführt wer-
  den. Die Schüler/innen sollen ihren eigenen Planeten kreieren und dabei all
  die Erfahrungen nutzen, die sie gesammelt haben.
• Wir haben bewusst darauf verzichtet, Hinweise mit auf das Arbeitsblatt zu
  schreiben, da wir keine Grenze aufzeigen wollen. Sie können aber gerne Inspi-
  rationen hinzugeben: Welche Sprache wird auf deinem Planeten gesprochen?
  Wie bewegt man sich? Welche Musik soll es geben? Vielleicht hilft es den Schü-
  ler/innen, wenn sie einen besonderen Moment – „ihren Lieblingsmoment“
  – auf dem Planeten beschreiben können. Sie können mit Worten beschreiben
  oder malen, auch Collagen sind möglich.
• Im Idealfall sollen die Schüler/innen die Aufgabe mit nach Hause nehmen und
  durch ihre eigene Musik ergänzen. Zu Beginn der nächsten Stunde soll es dann
  Präsentationen geben, in denen alle ihre ganz persönlichen Planeten vorstel-
  len. Toll wäre es, wenn die mitgebrachte Musik im Hintergrund liefe, während
  die Schüler/innen sprechen. So entsteht eine Art Melodram. Diese Kunstform
  wird auch im Konzert genutzt.

                                                  14
PUZZLE

&
                 Name: Michael Schmitz                Mein eigener kleiner Planet wäre voll von
                                                      schöner Natur, wie z.B. einem Wald oder einem
                                                      See. An diesem See hätte ich ein kleines Häus-
                                                      chen stehen, in welchem ich die Abende mit       4
                                                      Freunden vor einem Kamin verbringen würde.
                                                      Abends am Kamin würde Jazzmusik laufen
                                                      und tagsüber würde ich den Vögeln und dem
                                                      Plätschern des Wassers lauschen. Definitiv
                                                      nicht fehlen dürfte auf meinem Planeten mein
                                                      Cello, um der Inspiration des Planeten auch
                      Alter: 21                       einen Ton zu geben.
               Wohnort: Trossingen
              Beruf: Student/Musiker
         Aufgabe im Projekt: Musiker (Cello)

&
                    Name: Yuka Oishi                  Auf meinem Planeten sind alle Bäume weiß
                                                      und haben goldene Blätter. Die Blumen und
                                                      Vögel haben alle Pastellfarben. Es gibt einen
                                                      Ozean und der weiße Sand am Strand glitzert
                                                      in der Sonne. Man hört nur den Wind und das
                                                      Meer. Am Morgen sehe ich der Sonne zu, wenn
                                                      sie aufgeht, und am Abend schaue ich den
                                                      Sonnenuntergang an. Natürlich gibt es auch
                                                      Menschen und Tiere, mit denen ich mein Leben
                                                      und meine Gefühle teilen kann.
                          Alter: 31
                      Wohnort: Japan
                   Beruf: Choreographin
             Aufgabe im Projekt: Choreographin

&

                                                 15
&
              Name: Aike Errenst                      Mein kleiner Planet müsste sich so drehen, dass
                                                      es Jahreszeiten gibt, und einen Baum haben, an
                                                      dem man die Jahreszeiten erkennen kann, dessen
                                                      Blätter sich im Herbst golden färben und der im
                                                      Frühjahr Früchte trägt, am liebsten Grapefruits.
                                                      Die Tage sollten aber länger sein als auf der Erde,
                                                      denn dort sind sie immer viel zu kurz! Er hat ei-
                                                      nen kleinen Hubschrauberlandeplatz, denn mich
                                                      sollen oft Leute besuchen kommen. Die bringen
                                                      ihre Instrumente mit und übernachten dann in          4
                                                      meinem Häuschen, das ein Zimmer hat, in dem
                                                      zwei Flügel stehen, damit man Mozarts Sonate
                 Alter: 32 Jahre                      für zwei Klaviere dort spielen kann. Ein Schlag-
               Wohnort: Hamburg                       zeug steht da auch, denn manchmal spiele ich mit
    Beruf: Musikalische Leiterin und Pianistin        meinen Gästen Songs von Nirvana und ACDC. In
        beim BUNDESJUGENDBALLETT                      dem Häuschen ist außerdem eine riesige Küche,
        Aufgabe im Projekt: Dramaturgin               denn jeden Tag wird mindestens zweimal etwas
                                                      ganz Leckeres gekocht.

&
             Name: Steven Walter                      Auf meinem Planeten bin ich ganz allein mit
                                                      ein paar Tieren. Es sind zwar wilde Tiere, wie
                                                      beispielsweise ein Pandabär, aber alle sind
                                                      wirklich nett zu mir. Wir leben in einer skan-
                                                      dinavischen Landschaft, in der es aber nicht
                                                      regnet und auch nie heiß ist, es ist einfach
                                                      immer angenehm. Und es gibt freies WLAN. So
                                                      genieße ich mein Leben, im perfekten Moment
                                                      mit den Goldberg-Variationen von Johann
                                                      Sebastian Bach.
                Alter: 29 Jahre
          Wohnort: Berlin/Esslingen
                Beruf : Musiker
    Aufgabe im Projekt: Musikalischer Leiter

&
            Name: Johannes Fuchs                      Auf meinem kleinen Planeten wohne ich in
                                                      einem Backsteinhaus. Es ist das einzige Haus
                                                      inmitten einer wunderbar grünen Landschaft
                                                      und außerdem ist es ein Bahnhof. Da ich der
                                                      Bahnhofsvorsteher bin, darf ich darin leben.
                                                      Selten kommt ein Zug vorbei, selbstverständ-
                                                      lich mit einer echten Dampflok. Wenn jemand
                                                      aussteigt, freue ich mich, ansonsten bin ich
                                                      aber auch gerne mal alleine. Am liebsten höre
                                                      ich „Pacific 231“ von Arthur Honegger oder Stü-
                 Alter: 48 Jahre                      cke von Antonín Dvořák , der selbst ein großer
         Beruf: Leitung der Kinder- und               Eisenbahnfan war.
    Jugendprogramme bei Lucerne Festival in
                   der Schweiz
         Aufgabe im Projekt: Produzent,
           Dramaturgische Beratung

                                                 16
&
       Name: Julius Max Winkelsträter                 Mein Planet wäre blau und hätte eine große
                                                      gelbe Sonne, die jeden Tag scheint! Ich würde
                                                      viele Freunde mitnehmen, dann könnten wir
                                                      alle zusammen ganz oft Schützenfeste feiern
                                                      und Marschmusik hören! Auf meinem Pla-
                                                      neten gäbe es eine große Bibliothek mit ganz
                                                      vielen Büchern, wie z.B. „Was ist Was“ über
                                                      versunkene Städte und die sieben Weltwun-
                                                      der, außerdem spannende Geschichten über          4
                                                      das magische Baumhaus. Mein kleiner Planet
                  Alter: 17 Jahre                     wäre mit Wasser, hohen Schneebergen und mit
          Wohnort: Willich-Schiefbahn                 Wald bedeckt. Dann könnte ich dort immer,
                 (bei Düsseldorf)                     wenn ich Lust habe, Skifahren, Wandern und
    Beruf: Schüler an der Karl Barthold Schule        Schwimmen. Außerdem gäbe es viele Höhlen,
        Aufgabe im Projekt: Schauspieler              die man erforschen kann, und Burgen und
                (Der kleine Prinz)                    Schlösser.

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            Name: Larissa Machado                     Mein Planet heißt „Nautinity“. Ich stelle mir
                                                      die Natur darauf unendlich und vielfältig vor,
                                                      aber auf eine simple und wunderschöne Weise.
                                                      Er hat die Farbe eines Kristalls, durchsichtig,
                                                      aber mit Reflexionen aller Farben, die man sich
                                                      vorstellen kann. Ein Spiegel dessen, was auf
                                                      diesem Planeten lebt. Das Wasser und singen-
                                                      de Vögel sind immer zu hören, ein Klang der
                                                      Freude zwischen all den Kreaturen, die dort
                                                      leben. Geräusche der Gewalt, wie beispielswei-
                    Alter: 21                         se Schüsse oder Bomben existieren auf meinem
              Wohnort: Hamburg                        Planeten nicht. Dafür aber die vier Elemente:
                Beruf: Tänzerin                       Wasser, Luft, Erde und Feuer. Sie sind elemen-
          Aufgabe im Projekt: Tänzerin                tar wichtig für das Leben.

&
             Name: Pascal Schmidt                     Mein Planet heißt „Laetus”, das bedeutet
                                                      auf Latein „farbenfroh“. Auf ihm gibt es das
                                                      allerschnellste Verkehrsmittel der Welt. Er ist
                                                      so voll von Respekt und Liebe zwischen den
                                                      Menschen, dass es keinen Platz für Diskrimi-
                                                      nierungen gibt. Mein Planet hat alle Farben,
                                                      die man sich nur vorstellen kann, und es liegt
                                                      immer Musik in der Luft, obwohl man durch-
                                                      aus auch die Stille und die Geräusche der Natur
                                                      genießen kann. Selbstverständlich dürfen
                                                      Spitzenschuhe und Instrumente auf meinem
                 Alter: 23 Jahre                      Planeten nicht fehlen. Sie sollen die Fantasie
              Wohnort: Hamburg                        der Menschen anregen und sie andere Welten
                 Beruf: Tänzer                        kreieren lassen. Bilder sollen die Kreativität
         Aufgabe im Projekt: Tänzer und               der Menschen wachsen und sie ihre Gedanken
                  Choreograph                         miteinander teilen lassen.

                                                 17
MEIN EIGENER PLANET

                           4

                      18
5: ANHANG

Musikbeispiele
Die notwendigen Musikbeispiele haben wir für Sie in einem Dropbox-Order
zum Download bereitgestellt:
https://www.dropbox.com/sh/kgxlv3xl6g5rthj/AAANaNt-I3vvW8ks_qgOWNbYa?dl=0

Darüber hinaus verweisen wir hier noch auf die youtube-Links – falls das für Ihre
                                                                                    5
Arbeit bequemer ist, können Sie gern auch diese verwenden.

[1] Bryce Dessner: Aheym (2009),
KronosQuartett: ANTI Records, 2013.
https://www.youtube.com/watch?v=PcNzROh_P14

[2] Wolfgang Erich Korngold: Suite op. 23, Nr. 3 Groteske
Trio Parnassus: Dabringhaus und Grimm, 2007
In anderer Interpretation: https://www.youtube.com/watch?v=65tS3OhIweE

[3] Wolfgang Erich Korngold: Suite op. 23, Nr. 4 Lied
Trio Parnassus: Dabringhaus und Grimm, 2007
In anderer Interpretation: https://www.youtube.com/watch?v=PvQOHbQUt64

[4] Jean Francaix: L’heure du Berger, 1. Satz: Les Vieux Beaux,
Reykjavic Wind Quintet & Vovka Ashenazy: Chandos, 2007, ABSCHNITT A.
In anderer Interpretation: https://www.youtube.com/watch?v=lEcyzenj6dQ
(bis ca. 1:07)

[5] Jean Francaix: L’heure du Berger, 1. Satz: Les Vieux Beaux,
Reykjavic Wind Quintet & Vovka Ashenazy: Chandos, 2007, KOMPLETT.
In anderer Interpretation: https://www.youtube.com/watch?v=lEcyzenj6dQ
(bis 2:11)

Bildnachweis
Planeten (S. 2-20) nach Grafiken aus Matthew Ritchie, Animationen zu Bryce
Dessner – Aheym: https://www.youtube.com/watch?v=PcNzROh_P14
Foto Aike Errenst: Silvano Ballone
Foto Steven Walter: Steven Walter
Foto Johannes Fuchs: LUCERNE FESTIVAL, Priska Ketterer
Foto Julius Winkelsträter: Julius Winkelsträter
Foto Larissa Machado: Silvano Ballone
Foto Pascal Schmidt: Silvano Ballone
Foto Mischa Schmitz: Gabriel Cruz
Foto Yuka Oishi: Yuka Oishi

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PRAKTISCHE HINWEISE

Zu den Tickets
Bitte sammeln Sie im Vorfeld von allen Schüler/innen 5€ für die Konzertkarten
ein. Bringen Sie das Geld in einem verschlossenen Umschlag mit, auf dem die
Klasse, die Schule, die Anzahl der Tickets sowie der Betrag steht:

                                                                                  5
       Klasse 5b
       Prinzengymnasium
       30 Schüler/innen
       150€

Anfahrt zum Konzert
Große Hektik oder lange Wartezeiten unmittelbar vor dem Konzert verschwen-
den die Konzentration der Schüler/innen, die sie eigentlich im Konzert brau-
chen. Planen Sie daher bitte die Anfahrt zur WLB sorgfältig. Eine Ankunft 15–20
Minuten vor Vorstellungsbeginn ist optimal.

Rucksäcke und Taschen
Wenn es möglich ist die Taschen/Rucksäcke in der Schule zu lassen, erleichtert
das die Abläufe enorm. Es gibt ausreichend Garderobenmöglichkeiten in der
WLB, dennoch ist der Verzicht auf Suchaktionen der Rucksäcke und Turnbeutel
meist für alle Seiten eine Erleichterung.

Feedback erwünscht!
Wir geben uns große Mühe, das Schulmaterial und das Konzertereignis so
inspirierend wie nachhaltig und die bürokratischen Abläufe so angenehm und
unaufwendig wie möglich zu gestalten. Ob uns das gelingt und wo wir besser
werden können/sollten, wissen Sie am besten. Daher freuen wir uns über Feed-
back jeglicher Art an:

education@podiumfestival.de

Besonders würden wir uns freuen, wenn Sie uns einige der von den Schüler/in-
nen erstellten Planeten zukommen lassen würden.

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