Eine Reise ins Heilige Land - dann halt auf anderen Wegen Lesen Sie die Seiten 16 18 - Nr. 10/2020

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Eine Reise ins Heilige Land - dann halt auf anderen Wegen Lesen Sie die Seiten 16 18 - Nr. 10/2020
Nr. 10/2020            16. – 31. Mai 2020
(Bild: CC0, Sergio Rodriguez-Portugues, unsplash)

                                                        Eine Reise ins Heilige Land –
                                                        dann halt auf anderen Wegen
                                                        Lesen Sie die Seiten 16 – 18
Eine Reise ins Heilige Land - dann halt auf anderen Wegen Lesen Sie die Seiten 16 18 - Nr. 10/2020
16. – 31. Mai                                                                                                                  Ed

Pfarrei aktuell                                                                                                                S

Seit Anfang dieser Woche ist im Rah-        Abt Christian von Engelberg noch frei                                              Vo
men des Stundenplans an den öffent-         und «Feuer und Flamme» ist für die           Information Personal                  Ä
lichen Schulen auch der Religions-          Firmung in Sursee, die neu geplant ist
unterricht gestartet. Ende Mai wird         auf Samstag, 5. September, 10.00 Uhr      Mit grossem Bedauern muss der
                                                                                                                               ne
der Bundesrat über die nächsten             in der Pfarrkirche Sursee.                Kirchenrat überraschend die Kündi-       dr
Lockerungen informieren und dann            Weil das BegegnungsZentrum in Schen-      gung unserer Seelsorgerin Pia Brüni-     un
kann auch das Bistum die Weisun-            kon wegen Bauarbeiten für mehrere         ger-von Moos zur Kenntnis nehmen.
gen und Bedingungen für die ersten          Monate geschlossen bleibt, müssen die-    Sie hat in den rund fünf Jahren seit
                                                                                                                               zu
öffentlichen Gottesdienste bekannt          ses Jahr beide Erstkommunionfeiern in     ihrem Stellenantritt im September        in
geben. Diese werden frühestens ab           der Pfarrkirche St. Georg stattfinden.    2015 wertvolle Arbeit geleistet. Vier    m
8. Juni möglich sein. Wir informieren       Die Gruppe Schenkon feiert am Sonn-       Jahre hat sie den Fachbereich Kate-
Sie schnell und aktuell über unsere         tag, 30. August und die Gruppe Sursee/    chese geleitet. Durch ihre herzliche,
                                                                                                                               «S
Webseite www.pfarrei-sursee.ch oder         Mauensee feiert am Sonntag, 13. Sep-      menschliche Art und mit ihren geer-      m
über Telefon Pfarramt 041 926 80 60.        tember. Beide Erstkommunionfeiern         deten, zeitgemässen Worten und Ge-       in
                                            starten um 10.00 Uhr ab Pfarreiheim       danken ist sie als Seelsorgerin vielen
                                                                                                                               in
Vorinformation Gottesdienste                Dägerstein mit der festlichen Prozes-     Menschen nah. Durch ihren Weggang
Die Bischofskonferenz hat dem Bund          sion zur Pfarrkirche, wo jeweils um       verlieren wir eine sehr geschätzte       üb
ein Schutzkonzept für Gottesdienste         10.30 Uhr der Gottesdienst beginnt.       Mitarbeiterin. Pia Brüniger-von Moos     zä
vorgelegt. Dazu werden weiterhin die                                                  folgt ihrem «Herzenswunsch» und
                                                                                                                               im
Distanzregeln und eine jeweils limitier-    Pfingstfest und Orgelpfuus                übernimmt in Luzern ab Mitte Sep-
te Personenzahl gehören.                    Auch an Pfingsten sind alle Kirchen       tember in der Spezialseelsorge eine      Tä
Die Gemeinde Schenkon hat die dies-         und Kapellen geöffnet. Wie bereits am     neue Aufgabe.                            tu
jährige Chilbi aus verständlichen Grün-     Georgstag haben unsere Organistin-        An dieser Stelle ist noch nicht der
                                                                                                                               m
den abgesagt. Anfang Juli beginnen im       nen und Organisten einen besonderen       Ort und die Zeit, schon Abschied zu
BegegnungsZentrum Schenkon um-              pfingstlichen «Pfuus» und laden am        nehmen. Wir dürfen das frohe Wirken      Tä
fangreiche Bau- und Renovationsarbei-       Sonntag, 31. Mai von 9.00 bis 18.00       und Dasein unserer Seelsorgerin in
ten, die erst im Oktober abgeschlossen      Uhr jeweils zur vollen Stunde zu einer    den nächsten Wochen noch in vollen       In
sein werden. Diese bedingen auch eine       «musikalischen Viertelstunde» in der      Zügen geniessen. An dieser Stelle
Schliessung der Kapelle Namen Jesu im       Pfarrkirche St. Georg ein.                sei einfach und von ganzem Herzen        se
Zeitraum von Juli und August 2020.                                                    schon ein grosser Dank ausgespro-        ga
Deshalb hat das Seelsorgeteam schon         Keine Pfingstmontagswallfahrt             chen! Der Abschiedsgottesdienst mit      K
jetzt entschieden, die regelmässigen        Die jährliche Wallfahrt nach Werthen-     Pia Brüniger ist auf Ende August ge-
Sonntagsgottesdienste in Schenkon erst      stein kann dieses Jahr im grossen Kreis   plant. Sie wird zusammen mit dem         an
nach Abschluss der Arbeiten im Sep-         nicht durchgeführt werden. Es ist den     Firmteam Anfang September auch           to
tember wieder aufzunehmen.                  Pilgerinnen und Pilgern überlassen, auf   die aufgrund der Covid-19-Pandemie       ge
                                            eigenen Pfaden und Wegen am Pfingst-      verschobene Firmung begleiten und
Versöhnung, Firmung und Erstkom-            montag nach Werthenstein zu pilgern.      mitfeiern.                               ho
munion                                      Herzlich danken wir all jenen, welche     Der Kirchenrat hat umgehend die          ko
Viele Feiern und Gottesdienste mussten      die Wallfahrt jedes Jahr organisieren,    freiwerdende Seelsorgestelle ausge-      re
in den letzten Wochen abgesagt oder         «unter die Füsse» nehmen und die gan-     schrieben und die nötigen Schritte
verschoben werden. Die Eltern, Schü-        ze Pfarrei im Gebet mittragen!            für eine Stellenbesetzung eingeleitet.
lerinnen und Schüler wurden in einem                                                  Trotz grossem Personalmangel in vie-     Tä
Brief per Post über das weitere Vorge-      Vollversammlung verschoben                len Pfarreien und im ganzen Bistum       di
hen und die neuen Daten informiert.         Am Dienstag, 2. Juni, kann die im Klos-   hoffen wir auf eine gute Nachfolgere-
Der Versöhnungsweg für alle Viert-          ter Sursee geplante Vollversammlung       gelung. Wir sind Ihnen dankbar, wenn
                                                                                                                               ga
klasskinder wird an zwei Samstagen          der Kontaktpersonen aus allen Pfarrei-    Sie die nicht ganz einfachen Zeiten      Le
im Juni in einer anderen Form und in        vereinen und Gruppierungen mit dem        auch im Gebet begleiten.                 flä
Zweiergruppen stattfinden.                  Seelsorgeteam nicht stattfinden. Sobald
«Let us burn» – das Holz für das Firm-      als möglich werden wir das neue Da-              Kirchenrat und Pfarreileitung
feuer ist bereit und wir freuen uns, dass   tum bekannt geben.

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Editorial

      Seelenfarbe bekennen

      Vor ein paar Tage war ich in der Migros beim Einkaufen. Während ich mir ein paar
      Äpfel in den Beutel packen wollte, nahm ich aus dem Augenwinkel wahr, wie jemand
er
      neben mir stand und vermutlich das gleiche Vorhaben hatte. Gerade als ich mit meinen
 i-   drei Äpfeln im Körbli weitergehen wollte, packte mich jemand am Arm. Halb lächelnd
 i-   und halb verdutzt schaute ich, wer gerade dabei war sämtliche Regeln von Covid-19
n.
 it
      zu brechen. Es war eine ältere Person, der ich vorher noch nie begegnet war, die mir
er    in Windeseile sagte, wie fasziniert sie von meinen Tätowierungen wäre und unbedingt
er    mehr darüber wissen wollte. Eine Fremde, noch dazu in dieser besonderen Zeit von
e-
e,
      «Social-Distancing», hielt mich zwischen Tomaten und Äpfeln am Arm fest und wollte
r-    mich gar mehr gehen lassen. Man könnte meinen, das wäre das erste Mal, dass ich mich
e-    in einer solchen Situation wiederfand. Dem ist jedoch nicht so. Immer wieder habe ich
 n
      interessante manchmal auch skurrile Begegnungen mit fremden Menschen, die mit mir
 g
  e   über die Farben, die ich in der Haut trage, sprechen möchten. Wenn ich dann noch er-
os    zähle, wo ich arbeite, folgt meist die Frage, wie denn das möglich wäre? Ob sich die Leute
 d
      im Gottesdienst oder beim Trauerbesuch nicht daran stören würden? Christentum und
p-
  e   Tätowierungen scheinen für viele Menschen auf den ersten Blick nichts miteinander zu
      tun zu haben. Doch der Theologe und Schriftsteller Paul-Henri Campbell meint: «In der
er
      modernen Tattoo-Kultur ist Religion überall zu sehen. Und im Christentum gibt es eine
 u
 n    Tätowier-Tradition, die älter ist als die tridentinische Messe.»
 n
 n    In seinem Werk «Tattoo & Religion. Die bunten Kathedralen des Selbst» stehen religiö-
 e
 n    se Motive von Tätowierungen im Mittelpunkt. Das Christentum hat sich tatsächlich nie
o-    ganz streng gegen Tätowierungen ausgesprochen. Teilweise gab es zwar Verbote – unter
 it   Kaiser Konstantin beispielsweise – und zu deren Begründung wurden Bibelstellen her-
e-
m     angezogen. Allerdings finden die sich auch für das Gegenteil. Tatsächlich scheinen Tä-
 h    towierungen lange Zeit ganz selbstverständliche Merkmale der Glaubenszugehörigkeit
 e    gewesen zu sein. Unter Kreuzrittern beispielsweise, die so auf ein christliches Begräbnis
 d
      hofften, wenn sie im Ausland starben. Oder bei den koptischen Christen. So findet sich im
 e    koptischen Christentum die durchaus religiös motivierte Tätowierung eines Kreuzes am
e-    rechten Handgelenk oder auf dem Handrücken als Erkennungszeichen.
 e
 t.
e-    Tätowierungen erzählen damals wie heute, Geschichten aus dem Leben der Menschen,
m     die sie tragen. Und trotz aller Trends und Stigmata bleiben sie für viele Menschen etwas
e-
 n
      ganz Besonderes. Ob durch Poesie, Spiritualität oder dem Bekennen einer besonderen
 n    Lebensphase zeigen Tätowierungen, wie ein Stück der eignen Seele sichtbar an die Ober-
      fläche tritt und Farbe annimmt.
 g
                                                                                Ina Stankovic
                                                                                               3
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Kirche Welt Politik_10/20_Pfarreiblatt_NEU 12.05.20 09:38 Seite 1

    Kirche – Welt – Politik                                                                                                                 16

    Blick in die Weltkirche                                                                                                                 P

    Frauensynode in Sursee erst 2021            Uni Luzern: Islamische Theologie              Die ersten Manuskripte vom Mittelalter        Br
    Die 7. Frauensynode, sie hätte am 5. Sep-   Erdal Toprakyaran heisst der neue Pro-        bis zur Moderne, mit wissenschaftlichen       Ki
    tember in Sursee stattfinden sollen, wird   fessor für Islamische Theologie in Luzern.    Beschreibungen versehen, können jetzt         Da
    um ein Jahr auf den 4. September 2021       Er studierte in Heidelberg, hat eine Pro-     kostenlos online aufgerufen werden.           ha
    verschoben. Die Organisatorinnen: ‹In der   fessur in Tübingen, die er weiterhin inne-                                                  he
    Stadthalle Sursee werden sich dann Men-     hält. Er folgt auf Rana Alsoufi, die 2018     Junia-Initiative: Zoom-Konferenz              nic
    schen aller Geschlechter versammeln, um     überraschend kündigte, weil ihrer Mei-        Am 17. Mai, dem Gedenktag der Aposte-         an
    gemeinsam über ein gutes menschliches       nung nach das Fach einen geringen Stel-       lin Junia, startet die gleichnamige Initia-   ten
    Zusammenleben im verletzlichen Lebens-      lenwert innerhalb der Universität hatte.      tive ins Junia-Jahr. Sie sammelt auf ihrer    ge
    raum Erde nachzudenken.› Rückblickend                                                     Website Namen,die den Ortsbischöfen zur       ar
    auf die Corona-Pandemie stellen sich        Kantonslager auf 2021 verschoben              ‹sakramentalen Sendung› vorgeschlagen         ha
    auch Fragen: ‹Wie können wir eine Care-     Rund 4000 Kinder und Jugendliche von          werden sollen. Am 17. Mai können ihre         Br
    zentrierte,menschen-und mitweltfreund-      Jungwacht Blauring Luzern hätten in           Anliegen von 16.30 bis 18 Uhr über eine       sc
    liche neue Normalität einrichten? Und,      den ersten zwei Sommerferienwochen            Zoom-Konferenz kennengelernt werden.          in
    braucht es eine tiefgreifende Wende in      in Risch ein Zeltlager erleben wollen.        ‹juniainitiative.com›                         be
    unseren Finanz- und Steuersystemen?›        Daraus wird nichts – das Kantonslager                                                       Ve
                                                musste abgesagt werden und findet im          Dokumentation Pontifikat Pius XII.            de
    Landeskirche: Corona-Hilfe auf Lesbos       nächsten Jahr am gleichen Ort statt.          Internationale Wissenschaftler untersu-       Sta
    Menschen, die in Armut leben oder auf                                                     chen seit März die päpstlichen Archive.       die
    der Flucht sind, trifft die Corona-Pande-   Plage mit biblischen Ausmassen                Eine der Fragen: Warum hatte Pius XII.        nic
    mie besonders. Die katholische Landes-      Die kirchlichen Hilfswerke Caritas und        nicht deutlicher gegen den Holocaust pro-     en
    kirche Luzern unterstützt sie. Je 15 000    Heks rufen zur Solidarität mit Ostafrika      testiert? Kirchenhistoriker Hubert Wolf       Lö
    Franken fliessen an die Caritas Luzern      auf. Unermessliche Trockenheit und die        und sein Team fanden ein bisher unbe-         inf
    und in die Hilfe für die Flüchtlinge auf    extreme Heuschreckenplage nähmen bi-          kanntes Schlüssel-Dokument von 1942.          re
    der griechischen Insel Lesbos.              blisches Ausmass an. Für Millionen von        Laut ‹kircheundleben.de› belege es, dass      be
                                                Menschen droht eine Hungerkatastrophe.        der Vatikan über den damaligen Erzbi-
    Jubiläumsumritt verschoben                  Auch die Schweiz, im Moment wie fast          schof der Ukraine von der Ermordung           «K
    Dieses Jahr wäre der 500. Auffahrtsum-      alle stark mit Corona beschäftigt, dürfe      einer halben Million Juden gewusst habe.      Di
    ritt in Sempach. Das Organisationskomi-     die Mitverantwortung für Menschen im          Vatikanische Kreise stellten diese Äusse-     nu
    tee sagt ihn Corona wegen ab, man wolle     Süden nicht vergessen.                        rungen aber als unglaubwürdig dar. Die        so
    ihn nur im ganzen Umfang und nicht in                                                     Neuentdeckung aus dem Jahr 1942 fehlt         ten
    reduzierter Form durchführen. Die Jubi-     Rassistische Vorfälle in der Schweiz          in der offiziellen, elfbändigen Dokumen-      an
    läumsfeierlichkeiten werden um ein Jahr     In der Schweiz haben Beratungsstellen         tation über das Pontifikat Pius XII.          ge
    verschoben. Geplant war unter anderem       letztes Jahr 352 Fälle von Diskriminie-                                                     Ab
    ab Mai eine Ausstellung zur Geschichte      rung oder Rassismus gemeldet – 27 Pro-        Josef Stalin: Mit viel Unheil verbunden       ter
    des Umritts im Rathausmuseum. Die Um-       zent mehr als im Vorjahr und so viele wie     In Moskau sollte im Mai zum 75. Jahres-       he
    ritte in Beromünster, Ettiswil, Grosswan-   noch nie. Stark betroffen waren Dunkel-       tag des sowjetischen Sieges über Nazi-        zu
    gen, Hitzkirch und Altishofen mussten       häutige, Muslime und Personen aus dem         Deutschland die Kathedrale ‹Kirche des        um
    ebenfalls abgesagt werden.                  arabischen Raum. Die Eidgenössische           Sieges› geweiht werden. Die Eröffung des      Un
                                                Kommission gegen Rassismus geht von           Prestigeprojekt der‹Symphonie von Staat       de
    Fahnen zu ‹Glaube, Liebe, Hoffnung›         einer hohen Dunkelziffer aus. Der öffent-     und russisch-orthodoxer Kirche› im mili-      un
    In der Corona-Zeit hat Jugendseelsorge-     liche Raum ist mit 62 Beratungsfällen der     tärischen Themenpark bei Moskau, wird         for
    rin und Religionslehrerin Gabriela Merz     am stärksten betroffene Lebensbereich.        Corona wegen verschoben. Im Innern
    mit Jugendlichen der Oberstufe des Mi-                                                    waren Mosaikporträts geplant: Präsident       Bi
    chelsamtes Fahnen gestaltet. Von 270        Freiburg: Hebräische Schrift online           Putin, Verteidigungsminister Schoigu, Jo-     De
    Stoffrechtecken kamen 200 kreativ ver-      Die Universität Freiburg digitalisiert der-   sef Stalin und andere. Kritik liess nicht     sta
    wandelt zurück. Seit Ostern flattert ein    zeit unter dem Namen ‹e-codices› über         auf sich warten, besonders gegen Stalins      nä
    grosses, farbiges Bild mit der Botschaft    60 hebräische Schriften aus Schweizer         Bild. Dieser Name sei mit viel Unheil ver-    un
    ‹Glaube, Liebe, Hoffnung› bei den Kir-      Sammlungen. Einige der Handschriften          bunden. Jetzt wird auf all diese Porträts     vo
    chen Beromünster und Rickenbach.            reichen bis ins 12. Jahrhundert zurück.       verzichtet.                           hpb     Gr

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Eine Reise ins Heilige Land - dann halt auf anderen Wegen Lesen Sie die Seiten 16 18 - Nr. 10/2020
16. – 31. Mai

        Pfarrei Aktuell

  er    Brot sammeln bei der reformierten
 en     Kirche
 tzt    Das Brotprojekt der Pfarrei St. Georg
        hat im November 2019 gestartet. Seit-
        her wurde altes Brot, welches zuhause
        nicht mehr verwertet werden konnte,         Die Pfarrei St. Georg Sursee LU (www.pfarrei-sursee.ch) mit rund 9‘900 Katholik-
te-     an zwei Standorten (bei der reformier-      innen und Katholiken ist lebendig mit vielen ehrenamtlich Engagierten und jungen
ia-     ten und bei der katholischen Kirche)        Familien. Die Zentrumspfarrei gehört zusammen mit Nottwil, Oberkirch, Knutwil/
 er     gesammelt und zu Tierfutter weiterver-      St. Erhard und Geuensee zu den fünf Pfarreien des Pastoralraums Region Sursee.
 ur     arbeitet. Während der Versuchsphase         Auf den 1. August 2020 oder nach Vereinbarung suchen wir eine oder einen:
 en     hat die Stadt Sursee den Standort des
 re     Brotsammelbehälters vor dem katholi-                    Pfarreiseelsorgerin / Pfarreiseelsorger
 ne     schen Pfarramt auf dem Rathausplatz                                     (80%)
en.     in der Ecke bei der Kirchentreppe
        bewilligt. Leider wurde uns nach der        Ihre Aufgaben:
        Versuchsphase die Bewilligung für           • Mitarbeit im Seelsorgeteam
        den definitiven Standort aufgrund des       • Gottesdienste, Predigtdienst, Beerdigungen
 u-     Stadtbildes nicht erteilt. Deshalb steht    • Seelsorge und Diakonische Aufgaben
ve.     dieser Brotsammelbehälter ab sofort
 II.    nicht mehr in der Ecke. Wir schau-          Mögliche weitere Aufgaben:
ro-     en uns in alle Richtungen nach neuen        • Bereichsleitung Katechese
 olf    Lösungen um und werden Sie wieder           • Mitarbeit Firmweg 17+ oder kleines Pensum Religionsunterricht Oberstufe
be-     informieren. Die Sammelstelle bei der       • Theologische Begleitung Frauenbund
42.     reformierten Kirche bleibt weiterhin        • Erwachsenenbildung
ass     bestehen.                                   • Weitere Aufgaben und Projekte gemäss Ihren Kompetenzen und Stärken
bi-
 ng     «Klagen wagen?»                             Wir erwarten:
be.     Die Klagemauer in Jerusalem ist nicht       • Abgeschlossenes Theologiestudium
se-     nur eine heilige Stätte im Judentum,        • Glauben, Offenheit, Achtsamkeit und Freude
Die     sondern ein Ort, an dem Menschen be-        • Kommunikative Persönlichkeit und selbständiges Arbeiten
hlt     ten, klagen, Wünsche äussern. Ein Ort,      • Bereitschaft zur Zusammenarbeit in einem interdisziplinären Team
 n-     an dem Menschen Gott suchen, den Se-        • Kreative Ideen zur Gestaltung einer zeitgemässen Pastoral
        gen erbitten.
        Ab Samstag, 16. Mai wird in der Klos-       Wir bieten:
 en     terkirche Sursee eine Klagemauer ste-       • Eine lebendige Pfarreigemeinschaft und ein engagiertes Seelsorgeteam
es-     hen. Sie lädt zu Gesprächen mit Gott,       • Vielseitiges Arbeitsgebiet
 zi-    zum Fragenstellen und natürlich auch        • Arbeitsplatz in zentraler und schöner Lage
  es    um zum Klagen ein.                          • Gute Infrastruktur und eigenes Büro
  es    Unter dem Titel «Klagen wagen?» wer-        • Besoldung gemäss Empfehlungen der röm.-kath. Landeskirche Kanton Luzern
aat     den wir auch weiterhin im Pfarreiblatt
 ili-   und auf unseren Onlineplattformen in-       Weitere Auskünfte erteilt Ihnen gern:
  rd    formieren.                                  Claudio Tomassini, Pfarreileiter, kath. Pfarramt Sursee,
  rn                                                041 926 80 60 oder claudio.tomassini@pfarrei-sursee.ch
ent     Bittgang Tann-Grüt
Jo-     Der Bittgang am 20. Mai findet nicht        Ihre Bewerbungsunterlagen schicken Sie bitte bis
cht     statt. Jetzt schon freuen wir uns auf das   31. Mai 2020 an: Bischöfliches Ordinariat, Abteilung Personal, Baselstrasse 58,
  ns    nächste Jahr, wenn wir wieder mit Jung      4501 Solothurn, personalamt@bistum-basel.ch
er-     und Alt nach dem Schulgottesdienst          Kopie an: Anton Kaufmann, Kirchgemeindepräsident, Theaterstrasse 2, 6210
äts     von der Kapelle Tann zu der Kapelle im      Sursee, anton.kaufmann@prsu.ch
 pb     Grüt wandern können.

                                                                                                                                   5
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Vom Motorradfahren und dem Töffsegen                                                                                                Pl

Ein Gedanke der zum Ritual wurde                                                                                                    T

Cécile Lustenberger zusammen mit
Claudio Tomassini                          Auch der Vespa Club ist bei der Töffsegnung dabei. (Bild von 2017)

Cécile Lustenberger gehört zu den          kommt. Man kann fast überall par-             auch noch ein Quäntchen göttliche Be-      Fr
Mitinitianten des Töffsegens in Mau-       kieren oder anhalten und wenn man             gleitung oder einen Schutzengel – wie      Tö
ensee und ist selbst begeisterte Töff-     einmal umdrehen muss, dann spielt             auch immer man es nennen mag.              Be
fahrerin. Hier erzählt sie von ihrem       das auch keine Rolle. Das ist spannend.       Es ist berührend, wie die Menschen         sc
Hobby und der Idee des Töffsegens,         Man sieht Orte, die man sonst nie sehen       reagieren und den Töffsegen schätzen.      ze
der dieses Jahr leider ausfallen muss.     würde.                                        Etliche kommen Jahr für Jahr. Wie für      ko
                                                                                         mich, ist es auch für sie ein fester An-   tro
Wie lange fahren Sie bereits Motorrad?     Wie begegnen Sie dem Risiko, das die-         lass im Jahr.                              zu
Seit ich 36 bin. Ich habe eher spät be-    ses Hobby mit sich bringt?
gonnen. Zwar hat es mich schon früher      Mit sehr viel Respekt, Gottvertrauen          Wie läuft der Töffsegen in anderen Jah-    Di
gereizt, doch leider reichte das Geld      und Vertrauen in das, was ich mache.          ren ab?                                    de
dafür nicht. Dann kamen die Arbeit,        Ich steige nicht auf das Motorrad und         Die Fahrer/innen kommen und werden         de
ein Jobwechsel, die Familie dazwischen     denke: «Oh Gott, was könnte alles pas-        mit ihren Maschinen eingewiesen. An-       fah
und der Wunsch rutschte in den Hinter-     sieren.» Dennoch gab es auch schon            schliessend findet eine Andacht in der     ste
grund. Aber ganz losgelassen hat mich      Tage an denen ich umdrehen musste,            Kirche statt, die nach draussen über-
die Idee nie. Irgendwann war es dann       weil ich festgestellt habe, dass heute        tragen wird. Danach starten die Seel-
so weit, dass ich dachte: «So, entweder    nicht mein Tag ist. Es ist für mich eine      sorger/innen mit der Segnung: Jeder
jetzt oder nie.» Die Entscheidung fürs     Voraussetzung, dass man im Kopf und           Motorradfahrer, jede Motorradfahrerin,
Motorradfahren gehört zu den Besten        körperlich fit ist.                           jede Gruppe wird gesegnet. Während
meines Lebens. Es ist für mich der Aus-                                                  des Wartens können sich die Töfffahrer/
gleich zum Alltag und Beruf.               Was bedeutet Ihnen der Töffsegen?             innen mit Getränken und Bratwurst ver-
                                           Dieser Segen ist für mich der Start in die    sorgen und miteinander ins Gespräch
Was fasziniert Sie so daran, mit dem       neue Saison – mit steigender Bedeutung.       kommen.
Motorrad unterwegs zu sein?                Am Anfang war es nur ein Gedanke, der         Dieses Jahr wird der Auffahrtsmorgen
Dass ich in diesem Moment nur für mich     in die Runde gelegt wurde. Mit der Zeit       nach Jahren anders sein. Ich werde die
allein verantwortlich bin. Ich muss mich   wurde es immer mehr und nach 10 Jah-          Töffsegnung vermissen. In der Kapelle
konzentrieren und bin ganz im Hier         ren ist es ein Ritual. Dieser halbe Tag ist   Mauensee werde ich eine Kerze für alle
und Jetzt: Ich nehme die Strasse, die      für mich sehr wichtig – und ich glaube        Töfffahrer/innen anzünden. Wünsche
Umwelt, die Gerüche und das Wetter in-     auch für meine Familie, die den An-           allen gut Fahrt und passt gut auf euch
tensiv wahr. Manchmal kommt mir eine       lass mitträgt und unterstützt. Für mich       auf, bis zum nächsten Jahr.
Ausfahrt vor wie eine Woche Ferien.        macht der Segen deutlich, dass nicht                                               tm
Toll ist auch, dass man überall hin-       alles selbstverständlich ist. Es braucht                                                 M

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Plädoyer für eine alternative Töffsegnung

       Töffsegnung 2020 auf anderen Wegen

                                                ellsten Umbauarbeiten durften vor den       Ich schlage Ihnen vor, Ihr Smartphone
                                                ebenfalls vom Töffvirus infizierten Kol-    sogleich zur Hand zu nehmen, und den
                                                legen nicht länger verborgen bleiben.       Vorschlag eines Segensgebetes im Käst-
                                                                                            chen zu fotografieren. Besuchen Sie bei
                                                Als ehemaliger Landwirt vergleiche          Ihrer nächsten Ausfahrt eine Kapelle.
                                                ich dieses sich jährlich wiederholen-       Halten Sie einen Augenblick inne und
                                                de Schauspiel der ersten Ausfahrten         zünden wenn möglich ein Kerzlein an.
                                                gerne mit dem Bild, wenn die jungen         Sagen Sie Gott, was Sie bewegt und was
                                                Rinder im Frühjahr zum ersten Mal auf       Sie sich wünschen. Das Gebet, das Sie
                                                die frische Weide dürfen. Dann gibt es      auf dem Handy gespeichert haben kann
                                                kein Halten mehr. Übermütig und mit         dabei eine Hilfe sein.
                                                Lebensfreude bewegen sie sich in freier
                                                Natur. So ähnlich sieht es aus, wenn die    Digitaler Kartengrusses an Cécile
                                                Fahrer/innen hin und her schwankend         Über alle die Jahre hat Cécile Lusten-
                                                ihre Reifen für die bevorstehenden          berger mit grosser Hingabe die jährli-
                                                Kurven aufwärmen.                           che Töffsegnung organisiert. Wie wäre
                                                                                            es, wenn Sie ihr via PostCard-Creator
                                                Freude und Gefahr                           auf dem -App ein Kartengruss von der
Be-    Früher als andere Jahre hat die          Bei aller Freude lauern auch einige         persönlichen Segnungsfeier senden
wie    Töffsaison 2020 begonnen. Wer etwas      Gefahren. Besonders dann, wenn die          würden? Vielleicht mit einem Bild des
       Benzin im Blut hat und wessen Puls       neue Maschine noch mehr PS hat,             Motorrades vor der Kapelle?
en     schon fast synchron mit dem «Her-        oder, wenn die Generation Ü65 – zu          Ihre Anschrift lautet:
en.    zen» seines Motorrades schlägt, der      der auch ich gehöre – sich wieder an        Cécile Lustenberger, Schlosshalde 23,
 ür    konnte dem herrlichen Aprilwetter –      die Kräfte ihrer Maschinen gewöh-           6216 Mauensee.
 n-    trotz bundesrätlichem Apell zu Hause     nen muss. Wer möchte da auf Gottes
       zu bleiben – kaum widerstehen.           Schutz verzichten?                                  Marcel Bregenzer-Rutishauser

 h-    Die hochpolierten Gefährte wollten aus   Idee einer alternative Töffsegnung
       dem Winterschlaf aufgeweckt und an       Da in diesem Jahr die traditionelle Töff-             Segensgebet
en     der herrlichen Frühjahrssonne ausge-     segnung vom 21. Mai ausfällt, ermutige      Guter Gott. Ich danke Dir für die
 n-    fahren werden. Die neue                  ich Sie zu einer persönlichen Segnungs-     Freiheit, die Gesundheit und Vitalität.
 er    sten Errungenschaften sowie die aktu-    feier.                                      Ich danke Dir auch für die Schönheit
er-                                                                                         unseres Landes. Lass mich das Ge-
el-                                                                                         schenk der Natur nicht übersehen
 er                                                                                         und den anderen Verkehrsteilneh-
in,                                                                                         menden mit Respekt begegnen.
nd                                                                                          Bei meinen Ausfahrten mit dem Mo-
er/                                                                                         torrad bin ich vielfältigen Gefahren
er-                                                                                         ausgesetzt. Schenke mir stets einen
ch                                                                                          wachen Geist, damit ich die Situati-
                                                                                            onen richtig einschätze und Gefah-
en                                                                                          ren rechtzeitig erkenne. Hilf, dass
die                                                                                         ich weder andere noch mich selbst
 lle                                                                                        gefährde. Schenke mir die nötige
 lle                                                                                        Gelassenheit, wenn ich in einer Ko-
he                                                                                          lonne anstehen muss und lass mich
                                                                                                                                      (Bilder: wm, tm)

 ch                                                                                         stets wohlbehütet wieder nach Hause
                                                                                            heimkehren. Dafür danke ich Dir von
tm                                                                                          Herzen. Amen.
       Marcel Bregenzer restauriert alte Fahrzeuge detailgetreu.

                                                                                                                                  7
Eine Reise ins Heilige Land - dann halt auf anderen Wegen Lesen Sie die Seiten 16 18 - Nr. 10/2020
NorbertBlüm_Pfarreiblatt_NEU 12.05.20 09:36 Seite 1

    Katholische Soziallehre: Die unwandelbare Wahrheit lässt sich auf den Fingernagel schreiben                                                                                                                                                        D

    «Der Mensch ist wichtiger als jede Sache»                                                                                                                                                                                                          O
                                                                                                                                                                                                                                                       P
    Ein Nachruf auf einen deutschen Politi-       Nach einer Blutvergiftung war er an          als Chef der Glaubenskongregation, den
    ker im Surseer Pfarreiblatt: ausserge-        Händen und Beinen gelähmt und sagte          Gefallen nicht, bei den deutschen Bischö-
    wöhnlich. Aussergewöhnlich war aber           in seinem letzen Interview: ‹Ich fühle       fen für die Abschaffung des Pfingstmon-
    auch der langjährige deutsche Arbeits-        mich wie eine Marionette, die Fäden          tags zu werben. ‹Das müssen Sie schon
    minister Norbert Blüm. Am Georgstag           abgeschnitten, ihre Teile baumeln zusam-     selber machen›, sagte er dem Minister aus
    ist er im Alter von 84 Jahren gestorben.      menhangslos in der Luft.›                    Bonn, der zur Finanzierung seiner neuen
                                                                                               Pflegeversicherung einen Feiertag strei-
                                                  Krach innerhalb von 30 Sekunden              chen musste – es wurde dann der evan-
                                                  Unter dem Vorwand eines Rentenabkom-         gelische Buss- und Bettag. Der emeritier-
                                                  mens reiste Blüm 1987 nach Chile. In         te Papst Benedikt lud seine früheren Stu-
                                                  Wahrheit wollte er sich für 16 politische    denten Norbert und Marita Blüm später
                                                  Gefangene einsetzen, die zum Tod ver-        zum Mittagessen in den Vatikan ein.
                                                  urteilt waren. ‹Pinochet sass ‹auf 'nem
    Das CSU-Urgestein Franz Joseph Strauss        Thron, ich 'ne Stufe tiefer, innerhalb von   Ein Mittagessen in Bonn
    nannte ihn nicht nur liebenswürdig einen      30 Sekunden hatten wir Krach.› Als die-      Vor drei Jahren: Norbert Blüm war zu-
    Herz-Jesu-Marxisten. Mit ihm focht er un-     ser sich zu einem frommen Katholiken         sammen mit seinem alten Freund Heiner
    zählige Sträusse aus. Blüms Antwort: ‹Al-     erklärte, erwiderte Blüm, das werde ihm      Geissler zur Trauerfeier für Helmut Kohl                                                                                                                Be
    so mit dem Vornamen Herz-Jesu vertrage        später nicht helfen, denn ‹der, vor dem      gefahren. Geissler wollte eigentlich nicht,
    ich Marx als Nachnamen recht gut.› Der        Sie beten, kennt jeden, den Sie um-          Blüm unbedingt, auf keinen Fall aber al-                                                                                                                Di
    Arbeitersohn – die Mutter streng katho-       bringen liessen, mit Adresse und Uhrzeit›.   leine. Schliesslich gingen sie in den Dom,                                                                                                              un
    lisch, der Vater lau evangelisch – machte     Blüm später: ‹Jetzt lach' ich drüber, aber   vor dem militärischen Ehrengeleit woll-                                                                                                                 Me
    in Rüsselsheim eine Lehre als Werkzeug-       damals hatte ich ganz schön Schiss in        ten sie abreisen. Doch neugierig auf die                                                                                                                in
    macher, arbeitete auch als Bauarbeiter,       der Hose.› Pinochet liess die 16 frei, sie   Zermonie und wie der Sarg auf dem Rhein                                                                                                                 vo
    Lastwagenfahrer und Kellner, bevor er         durften nach Deutschland reisen. Wütig       nach Speyer gebracht wurde, trafen sie
    mit einem Stipendium Philosophie und          stornierte er jedoch einen Auftrag über      sich zum Mittagessen in Blüms Reihen-                                                                                                                   Ru
    Theologie studierte. Als Arbeitsminister      Hunderte LKW aus Bayern; darauf brach        haus, wo ‹Goethe› an der Klingel steht,                                                                                                                 Sc

                                                                                                                                             Quellen: Nachrufe von Detlef Esslinger ‹Süddeutsche Zeitung› und von Peter Voegele ‹Echo der Zeit›, SRF
    wurde er dann zum Werkzeugmacher der          bei Franz Josef Strauss die Wut aus (auf     darunter ganz klein: ‹war hier nie›.                                                                                                                    jed
    deutschen Sozialpolitik, gehörte zum ka-      Blüm, nicht auf Pinochet). An der Sitzung    Der Einzige,der den Kohl-Kabinetten vom                                                                                                                 de
    tholischen,linken Arbeitnehmerflügel der      des Bundestags liess die Union ihren Ar-     ersten bis zum letzten Tag angehörte, kri-                                                                                                              Al
    CDU. Dieser ist noch immer präsent, war       beitsminister dazu nicht reden; doch die     tisierte seinen Chef in der Spendenaffäre;                                                                                                              tie
    aber früher viel stärker. Die katholische     Grünen überliessen ihm fünf Minuten ih-      ärgerte sich, dass das angebliche Ehren-                                                                                                                vö
    Soziallehre lasse sich simpel auf den Punkt   rer Redezeit. Jahre später: Blüm reiste      wort, die Geldgeber nicht zu nennen, über                                                                                                               sc
    bringen, sie hat Platz auf einem Fingerna-    privat nach Santiago, Pinochet war nicht     Verfassung und Gesetz gestellt wurde.                                                                                                                   Be
    gel: ‹Der Mensch ist wichtiger als jede       mehr im Amt. Er spazierte mit seiner Frau    Kohl hielt das für Verrat, die Beziehung                                                                                                                Ei
    Sache.› Aktueller gesetzt heisst das: ‹Die    durch die Markthalle, ein Mann fiel ihm      zerbrach für immer. Auch mit Geissler,                                                                                                                  Au
    Arbeit ist wichtiger als das Kapital!›        um den Hals, küsste ihn unter Wein-          Süssmuth, Späth, Schäuble, Weizsäcker,                                                                                                                  Gs
    Blüm stand für einen starken Sozialstaat      krämpfen: ‹Sie sind doch Norbert Blüm?›      seinen beiden Söhne – mit vielen, die zu-                                                                                                               ne
    – bis 1989 das vielleicht wichtigste Fun-     Ein Verrückter? Einer der sechzehn, die      vor zu seinem Leben gehörten, sprach                                                                                                                    sie
    dament der alten Bundesrepublik – stark,      Blüm einst vor Pinochet gerettet hatte!      Helmut Kohl zeitlebens kein Wort mehr.                                                                                                                  Mü
    dass nie mehr ein Hitler die Massen ver-                                                   Norbert Blüm, ein vom Herzen gebildeter                                                                                                                 ge
    führen konnte. Er soll jeden in die Lage      Ratzinger-Vorlesungen mit Folgen             Mensch, wollte auf keinen Fall mit jeman-                                                                                                               20
    versetzen, für sich selbst Verantwortung      Norbert Blüm studierte in den Sechziger-     dem unversöhnt bleiben, der ihm einst                                                                                                                   da
    zu übernehmen, und wer stürzt und sich        jahren in Bonn unter anderem Theologie.      etwas bedeutete. Er schrieb Kohl einen                                                                                                                  Es
    nicht (mehr) selbst helfen kann, dem          Seine Frau Marita lernte er bei den Vor-     Brief. Beide seien nun über 80, nach dem                                                                                                                bil
    wird fürsorglich geholfen. In dieser Rei-     lesungen eines Professors namens Rat-        langen gemeinsamen Weg sollten sie ihr                                                                                                                  du
    henfolge: erst die Eigenverantwortung,        zinger kennen. Seit dieser Zeit war er ein   Zerwürfnis beilegen, bevor einer von ih-
    und in der Not dann die Fürsorge.             Mann der katholischen Soziallehre und        nen ins Grab gehe. Blüm klagte: ‹Hätte er                                                                                                               Er
    Norbert Blüm engagierte sich auch in der      deren Prinzipien: Subsidiarität und Soli-    wenigstens zurückgeschrieben: Du Arsch-                                                                                                                 Al
    Flüchtlingskrise, aus Solidarität schlug er   darität. Auch die Verbindung zu Professor    loch, mit dir nie wieder.› Aber von Kohl                                                                                                                ma
    sein Zelt in einem Flüchtlingslager auf.      Joseph Ratzinger hielt. Der tat ihm zwar,    kam nichts. Einfach nichts.            hpb                                                                                                              ge

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en                                                                                                               Die Katholische und Reformierte Kirche helfen in Krisenzeiten

                                                                                                                 Offene Rechnungen und ein leeres
                                                                                                                 Portemonnaie
 en                                                                                                                                                                                                      kann auch unkompliziert finanzielle
hö-                                                                                                                                                                                                      Unterstützung angeboten werden. Ein-
 n-                                                                                                                                                                                                      kaufsgutscheine für Lebensmittel oder
 on                                                                                                                                                                                                      die einmalige Übernahme einer drin-
 us                                                                                                                                                                                                      genden Rechnung helfen sofort und
 en                                                                                                                                                                                                      verschaffen Zeit, um die finanzielle
 ei-                                                                                                                                                                                                     Situation genauer zu betrachten und
an-                                                                                                                                                                                                      längerfristige Lösungen zu organisie-
er-                                                                                                                                                                                                      ren. Zudem kann in einer Beratung
 u-                                                                                                                                                                                                      auch die Einkaufsberechtigung für den
 er                                                                                                                                                                                                      Caritas-Markt ausgestellt werden oder
                                                                                                                                                                                                         es kann ein Termin im Offenen Klei-
                                                                                                                                                                                                         derschrank vereinbart werden. «Ger-
                                                                                                                                                                                                         ne nehme ich mir Zeit für Sie. Melden
 u-                                                                                                                                                                                                      Sie sich!»
 er
ohl                                                                                                              Bei einem finanziellen Engpass kann es wichtig sein, sich Hilfe zu holen.                                  Martina Helfenstein
ht,
al-                                                                                                              Die Sozialberatung der katholischen         jetzigen Situation ein erhöhtes Risiko
 m,                                                                                                              und reformierten Kirche Sursee hilft        für Not: Menschen, die auf Abruf und
oll-                                                                                                             Menschen, die in Not sind. Auch jetzt       Stundenlohnbasis angestellt sind und                 Hilfe erhalten
die                                                                                                              in der Corona-Krise leistet Sie wert-       jetzt nicht benötigt werden, Menschen,
ein                                                                                                              volle Unterstützung.                        die auf Kurzarbeit gesetzt wurden und
sie                                                                                                                                                          nicht mehr den vollen Lohn erhalten
 n-                                                                                                              Rund 660 000 Schweizerinnen und             oder Menschen, die gar ihre Arbeit ver-
ht,                                                                                                              Schweizer galten 2018 als arm. Gar          lieren.
       Quellen: Nachrufe von Detlef Esslinger ‹Süddeutsche Zeitung› und von Peter Voegele ‹Echo der Zeit›, SRF

                                                                                                                 jede siebte Person ist gemäss dem Bun-
om                                                                                                               desamt für Statistik von Armut bedroht.     Die Schweiz ist ein gut organisierter
 ri-                                                                                                             All diese Menschen haben ein deutlich       Sozialstaat mit verschiedenen Sozial-
 re;                                                                                                             tieferes Einkommen als die Gesamtbe-        versicherungen und einer Sozialhilfe
en-                                                                                                              völkerung und sind gefährdet, den An-       als Auffangnetz. Als Sozialarbeiterin der
ber                                                                                                              schluss an die Gesellschaft zu verlieren.   katholischen und reformierten Kirche
de.                                                                                                              Besonders von Armut betroffen sind          Sursee, mache ich aber die Erfahrung,
 ng                                                                                                              Einelternhaushalte und Personen ohne        dass immer wieder Menschen durch die
 er,                                                                                                             Ausbildung. Es sind Kinder, die ihre        Maschen des Sozialnetzes fallen. Für         Sozialarbeiterin, Martina Helfenstein
 er,                                                                                                             Gspändli lieber nicht mit nach Hause        gewisse Leistungen oder für gewisse
  u-                                                                                                             nehmen, damit niemand merkt, dass           Personengruppen fühlt sich manchmal         Wenn Sie Hilfe benötigen, melden
                                                                                                                                                                                                                                                      (Bild: Rechnungen, by pressfoto; Freepik, Porträt, zvg)

 ch                                                                                                              sie kein eigenes Zimmer haben. Es sind      tatsächlich niemand zuständig. Oder es      Sie sich bitte. Am besten nehmen Sie
 hr.                                                                                                             Mütter und Väter, die trotz regelmässi-     gibt Menschen, die aus Stolz nur schwer     telefonisch (041 926 80 64) oder via
ter                                                                                                              ger Arbeit, die Zahnarztrechnung von        Hilfe annehmen können und die sich im       E-Mail (sursee@sozialearbeitderkir-
  n-                                                                                                             2 000 Franken nicht bezahlen können,        ersten Moment auf keiner Behörde mel-       chen.ch) Kontakt mit Martina Helfen-
nst                                                                                                              da sie nicht so viel Erspartes haben.       den möchten. Schliesslich braucht es im     stein auf. Gemeinsam werden dann
 en                                                                                                              Es sind Menschen, die die nötigen Mo-       dichten Wald von Unterstützungsleis-        Lösungen für die aktuellen Probleme
em                                                                                                               bilitätskosten für den Weg zur Ausbil-      tungen auch das nötige Wissen, wann         gesucht.
 hr                                                                                                              dungsstätte nicht bezahlen können.          ich mich wo melden kann.                    Alle Beratungen sind kostenlos, Infor-
  h-                                                                                                                                                                                                     mationen werden vertraulich behan-
  er                                                                                                             Erhöhtes Risiko für Not                     Die Sozialberatung hilft weiter             delt und Unterstützung wird unab-
ch-                                                                                                              All diese Menschen, welche unter nor-       Die katholische und refomierte Kir-         hängig von Religion, Nationalität und
ohl                                                                                                              malen Umständen bereits von Armut           che bietet Sozialberatungen an und          Alter geleistet.
 pb                                                                                                              gefährdet sind, tragen auch in der          dank dem Sozialfonds dieser Kirchen

                                                                                                                                                                                                                                                  9
Eine Reise ins Heilige Land - dann halt auf anderen Wegen Lesen Sie die Seiten 16 18 - Nr. 10/2020
Gedanken zum Evangelium vom 6. Ostersonntag am 17. Mai                                                                                           G

Liebe macht nicht blind                                                                                                                          W

                                            Wir beerdigen Ferienpläne und Träume        heute leben und die Erde auch in Zu-
           Evangelium                       oder irgendwo macht uns das Schicksal       kunft blühen lassen? Die unsere Kirche
                                            einen Strich durch die Rechnung. Es         beleben und in die Zukunft führen?
Wenn ihr mich liebt, werdet ihr mei-        sind persönliche Erfahrungen und wir        Jesus fordert uns heraus, nicht wie                      D
ne Gebote halten. Und ich werde den         machen sie auch im öffentlichen Leben.      gelähmt zu verharren, sondern auch                       Ö
Vater bitten und er wird euch einen         Ebenso in der Kirche erleben wir «tote      hier und heute seine Aufforderung, zu                    S
anderen Beistand geben, der für im-         Stunden», stehen wie gelähmt am Grab        lieben, konkret und existenziell umzu-                   is
mer bei euch bleiben soll, den Geist        und fragen uns, wie es weitergehen soll.    setzen.                                                  in
der Wahrheit, den die Welt nicht emp-                                                                                                            O
fangen kann, weil sie ihn nicht sieht       In Verbindung bleiben                       Lieben heisst leben                                      d
und nicht kennt. Ihr aber kennt ihn,        In solchen Situationen sehen wir oft        In diesem Sinn und Geist, in dieser Auf-                 Ja
weil er bei euch bleibt und in euch         keinen Ausweg und erkennen den              merksamkeit und Achtsamkeit öffnen                       T
sein wird. Ich werde euch nicht als         «Geist der Wahrheit» nicht. Angst und       sich verschlossene Augen und Türen.                      u
Waisen zurücklassen, ich komme zu           Schmerz, Zorn und Kummer machen             Verbunden in der göttlichen und täti-                    u
euch. Nur noch kurze Zeit und die           uns blind. Das lässt uns zweifeln und       gen Liebe gilt auch uns die Verheissung:                 d
Welt sieht mich nicht mehr; ihr aber        verzweifeln.                                ich lasse euch nicht im Stich und sende                  h
seht mich, weil ich lebe und auch ihr                                                   euch einen Beistand, die Gabe der Geis-                  sa
leben werdet. An jenem Tag werdet                                                       tes, der für immer bei euch bleibt.                      d
ihr erkennen: Ich bin in meinem Va-                                                     Das deutsche Wort «Beistand» versucht
ter, ihr seid in mir und ich bin in euch.                                               den griechischen Begriff «Parakletos»
Wer meine Gebote hat und sie hält,                                                      wiederzugeben und bedeutet wörtlich
der ist es, der mich liebt; wer mich                                                    «Herbeigerufener». Das heisst also, nie
aber liebt, wird von meinem Vater ge-                                                   aufhören und immer wieder herbeiru-
liebt werden und auch ich werde ihn                                                     fen und herbeiseh(n)en. In dieser Ver-                   Zu
lieben und mich ihm offenbaren.                                                         bindung bleiben wir in der göttlichen                    De
                                                                                        Liebe. Daraus lebt Jesus und daraus le-                  fas
                  (Johannes 14,15-21)                                                   ben auch wir. Denn lieben heisst leben.                  Do
                                                                                                                                                 un
                                                                                        Vielleicht summen wir in den kommen-                     ka
Wir durften in den letzten Wochen                                                       den Tagen irgendwo still und leise und                   liu
jeweils nur mit den engsten Angehö-                                                     doch miteinander verbunden das einfa-                    so
rigen auf dem Friedhof Abschied fei-                                                    che Lied: «Ubi caritas et amor, deus ibi                 1,3
ern. Auch wenn von weitem am Grab                                                       est. Wo Güte ist uns Liebe, da ist Gott».                ein
vielleicht alles trostlos und am Ende                                                   – Ja Gott, lass uns für immer wandeln                    um
schien, war umso mehr im kleinen                                                        und bleiben in deiner Liebe.                             de
Kreis vieles nicht einfach vergangen,                                                                                                            ric
sondern in Verbundenheit zu sehen,                                                                            Claudio Tomassini                  in
tief spürbar und lebendig da – blü-                                                                                                              Ur
hend nicht nur im Blumenherz auf
der Erde.
                                            In diese unzählig verschiedenen Situa-
                                            tionen hinein spricht Jesus immer wie-
                                            der sein Wort: in der Liebe zu bleiben.
                                                                                        W     ir sassen gefangen
                                                                                        in Gräbern und Zellen,
                                                                                                                                                 To
                                                                                                                                                 zu
                                                                                                                                                 sei
Abschied nehmen                             Denn die Liebe macht nicht blind, son-      nun ziehn wir im hellen                                  Hi
Der heutige Text aus dem Johannes-          dern sehend. Liebe ist mehr als nur ein     aufstrahlenden Lichte dahin.                             ha
evangelium ist den Abschiedsreden           Gefühl, ist Sinn und Geist und viel, viel                                                            die
Jesu entnommen. Der Blick richtet sich      mehr. So führt die Liebe zu Jesus zum       Du hälst uns umfangen,                                   läa
auf seine letzten Worte und sein Ver-       Halten seiner Gebote.                       gewaltig, wie Feuer                                      ria
mächtnis, den Geist, dessen Kommen          Sehen und verstehen wir, was Jesus          und sanft wie ein Schleier,                              Sö
wir an Pfingsten feiern werden.             meint – weit über kleinkarierte Regeln      du, Gott, der du heissest: «Ich bin».                    na
                                                                                                                                    (Bild: ct)

Wir erleben tagtäglich Abschiede, auch      und Verbote hinaus? Was sind in diesen                                                               de
wenn wir nicht direkt am Grab stehen.       Tagen die Gebote der Stunde, die uns                                    Silja Walter                 vo

10
Gedanken zur Lesung vom 7. Ostersonntag am 24. Mai

                    Wenn sich das Dunkel der Seele lichtet

 u-                                                            Das Obergemach im Haus auf dem heu-       ria, das Gebet von Bruder Klaus oder
 he                               Lesung                       tigen Zionsberg wurde zum ersten Zen-     das Schutzengelgebet, können uns in
 n?                                                            trum der Jerusalemer Urgemeinde, zur      unserem Alltag geistlich verankern.
wie                 Dann kehrten sie von dem Berg, der         ersten urchristlichen Synagoge. Hier      Wir können auch immer wieder beten:
 ch                 Ölberg genannt wird und nur einen          wurde im 4. Jahrhundert eine Basilika     Gott, zeig uns den Weg, den wir gehen
 zu                 Sabbatweg von Jerusalem entfernt           erbaut: die Hagia Zion, die auch mit      sollen» und uns von der Erfahrung be-
 u-                 ist, nach Jerusalem zurück. Als sie        gelbem Giebel und rotem Dach auf der      schenken lassen, dass sich ohne unser
                    in die Stadt kamen, gingen sie in das      ältesten Landkarte des Heiligen Lan-      äusseres Zutun Dinge in unserem Le-
                    Obergemach hinauf, wo sie nun stän-        des, dem Madabamosaik auf unserem         ben unerwartet klären können.
                    dig blieben: Petrus und Johannes,          Bild, dargestellt ist. Unmittelbar nach
uf-                 Jakobus und Andreas, Philippus und         dem Tod und der Auferstehung Jesu                          Andreas Baumeister,
en                  Thomas, Bartholomäus und Matthä-           weiss niemand in der Urgemeinde, wie              Pfarreiseelsorger in Geuensee
en.                 us, Jakobus, der Sohn des Alphäus,         es weitergehen soll. Die Jesusjüngerin-
 ti-                und Simon, der Zelot, sowie Judas,         nen und Jesusjünger verweilen einmü-
ng:                 der Sohn des Jakobus. Sie alle ver-        tig im Gebet. Dabei schöpfen sie aus
de
is-
                    harrten dort einmütig im Gebet, zu-
                    sammen mit den Frauen und Maria,
                    der Mutter Jesu, und seinen Brüdern.
                                                               dem Gebetsschatz Israels, dem Psalter.
                                                               Wie wir einige Zeilen später erfahren
                                                               beten sie etwa Psalm 69, den Hilferuf
                                                                                                         W      enn Schwermut weicht
                                                                                                         das Dunkel der Seele sich
 ht                                                            eines Leidenden, oder Psalm 109, ein      lichtet
 s»                            (Aus der Apostelgeschichte,     Gebet um Hilfe angesichts erbarmungs-     wenn der Himmel sich
 ch                                             Kapitel 1)     loser Gegner.                             auftut
nie                                                                                                      herabkommt
 u-                                                            Halt finden                               uns berührt …
er-                 Zurück an den Ort des Abendmahls           Auch wir brauchen besonders in            plötzlich WIR
en                  Der Evangelist Lukas gilt als der Ver-     schwierigen Zeiten in unserem Leben
le-                 fasser des sogenannten lukanischen         Orte und Gemeinschaften, wo wir halt      Als würden wir eben
 n.                 Doppelwerkes, des Lukasevangeliums         finden können. Das können unsere Fa-      geboren
                    und der Apostelgeschichte. Wenn Lu-        milie sein, Freundinnen und Freunde       leben wir auf
 n-                 kas, wie er im Vorwort seines Evange-      oder geistliche Gemeinschaften, wie       in Deiner Gegenwart
nd                  liums schreibt, «allem von Grund auf       etwa unsere Pfarrei. Gebete wie das
  a-                sorgfältig nachgegangen ist» (Lukas        Vater Unser, das Gegrüsset seist du Ma-                         Theresia Hauser
ibi                 1,3), so dürfen wir annehmen, dass er
 t».                eine solche Reise unternommen hat,
eln                 um bei den bestinformierten Kreisen
                    der Urgemeinde Material für seine Be-
                    richte zu recherchieren. So berichtet er
ini                 in der Apostelgeschichte, dass sich die
                    Urgemeinde in Jerusalem nach dem
                    Tod Jesu, wieder in jenem Obergemach
                                                                                                                                                 (Bild: CC-BY-SA-2.5, David Borgen, wikimedia)

                    zum Gebet versammelte, an dem Jesus
                    sein letztes Abendmahl gefeiert hatte.
                    Hier treffen wir neben den Elf – Judas,
                    hatte sich kurz zuvor erhängt–, auch
                    die Frauen um Jesus, die ihm von Gali-
                    läa nach Jerusalem gefolgt waren, Ma-
                    ria, seine Mutter und seine Brüder, die
                    Söhne seines Stiefvaters Josef, also ge-
                    nauer seine Vettern, darunter Jakobus,
       (Bild: ct)

                    der Herrenbruder, den ersten Bischof
 er                 von Jerusalem.                             Hagia Zion Basilika in Jerusalem, Ausschnitt Madabamosaik, 6. Jh.

                                                                                                                                           11
16. – 31. Mai                                                                                                                  16

Pfarreichronik                                                                                                                 J

 Todesfälle                                Maiandachten in Mauensee                   lassen. Nur wenn entsprechende Mittel     P
Aus unserer Pfarrei sind verstorben:      Jedes Jahr wird im kleinen Kreis das        zur Verfügung stehen, ist es möglich,    Di
Irenäus Wüst-Täschler, Parkweg 4,         Rosenkranzgebet und die Maiandacht          Medien mitzugestalten und der Bot-       dä
Sursee; Achilberta Steiner-Suter, Met-    gepflegt – so auch dieses Jahr in der       schaft des Evangeliums Widerhall zu      ein
tenwilstrasse 3, Sempach-Station;         Kapelle Mauensee jeweils um 19.30           verschaffen. Jede Gabe trägt dazu bei,   Ra
Siegfried Burri, Münsterstrasse 9b,       Uhr am Sonntagabend noch bis am 31.         dass die Kirche diese Verantwortung      sti
Sursee.                                   Mai.                                        wahrnehmen kann.                         ge
Der Gott der Vollendung schenke den                                                   IBAN CH34 8080 8002 9922 2163 9          pu
Verstorbenen die ewige Ruhe und den                                                   Schweizerische Bischofskonferenz, Fri-   sig
Angehörigen Trost.                         Kollekten                                  bourg,                                   mö
                                          Amnesty International am 16./17. Mai        Vermerk: «Mediensonntag»                 pe
                                          1961 wurde Amnesty International                                                     od
Fernsehgottesdienste                      gegründet als Bewegung von Men-             Verein Haus für Mutter und Kind am
Donnerstag, 21. Mai                       schen, die sich für die Rechte anderer      30./31. Mai                              Sa
Auffahrt                                  Menschen einsetzen. Das Spektrum            Das «Haus für Mutter und Kind» ist       Ja
9:30 Katholischer Gottesdienst            ihrer Aktivitäten hat sich seither stetig   seit 45 Jahren ein Zufluchtsort für      Ba
      Waldsassen, (ARD/BR)                erweitert. Die Vision ist bis heute die-    Frauen und Kinder, die oftmals trau-     Bi
                                          selbe geblieben: eine Welt, in der alle     matische Geschichten erlebt haben.       ke
Sonntag, 31. Mai                          Menschenrechte für alle Gültigkeit ha-      Hier finden die Frauen und Kinder        Al
Pfingsten                                 ben, unabhängig von ihrer Herkunft,         ein sicheres Zuhause und persönliche     sse
9.30 Katholischer Gottesdienst            ihrem Geschlecht, ihrem gesellschaftli-     Begleitung. Die grösste Sorge gilt da-   Ar
       Rotmonten, St. Gallen, (SRF)       chen Status. Amnesty International ist      bei den Kleinsten. Mütter mit ihren      se
                                          von Regierungen, politischen Parteien,      Kindern werden umfassend sozial, pä-     rie
Gottesdienste in anderen Medien           Ideologien, Religionen und Wirtschafts-     dagogisch und wirtschaftlich beraten     Ma
An Sonn und Feiertagen                    interessen unabhängig und finanziert        und betreut. Sie werden auf ein ihren
10.00 Radiopredigt (Radio SRF 1)          sich über Mitgliederbeiträge, Spenden       Möglichkeiten entsprechendes selb-
      oder auf www.radiopredigt.ch        und private Zuwendungen.                    ständiges Leben in der Gesellschaft
                                          IBAN CH52 0900 0000 3000 3417 8             vorbereitet.
Täglich                                   Amnesty International                       IBAN CH84 0900 0000 6002 4899 0
       Gottesdienste                                                                  Verein Haus für Mutter und Kind
       zu verschiedenen Zeiten            Fragile Suisse am 21. Mai, Auffahrt
www.bibeltv.de/livegottesdienste          Fragile Suisse setzt sich dafür ein,
                                          dass alle Menschen mit einer Hirnver-        Liturgische Bibeltexte
                                          letzung und ihre Angehörigen in der         Sonntag, 17. Mai
 Hauskommunion jeden Sonntag              ganzen Schweiz die notwendigen medi-        6. Sonntag der Osterzeit
Solange keine öffentlichen Gottesdiens-   zinischen, therapeutischen, juristischen    Erste Lesung​        Apg 8,5–8.14–17
te gefeiert werden können, bringt das     und sozialen Dienstleistungen in kom-       Zweite Lesung           1 Petr 3,15–18
Seelsorgeteam weiterhin jeden Sonntag     petenter Weise erhalten.                    Evangelium              Joh 14,15–21
zwischen 9 und 12 Uhr die Kommunion       Sie erhalten sie nötige Unterstützung
zu Ihnen nach Hause. Melden Sie sich      und Förderung, um ihre Ressourcen zu        Sonntag, 24. Mai
dafür von Montag bis jeweils Freitag      nutzen.                                     7. Sonntag der Osterzeit
11.30 Uhr auf dem Pfarramt per Mail       IBAN CH77 0900 0000 8001 0132 0             Erste Lesung             Apg 1,12–14
sekretariat@pfarrei-sursee.ch oder Te-    Fragile Suisse                              Zweite Lesung         1 Petr 4,13–16
lefon 041 926 80 60. Mit Beginn der                                                   Evangelium              Joh 17,1–11a
öffentlichen Gottesdienste müssen wir     Mediensonntag: Für die Arbeit der
diesen Dienst am Sonntagvormittag be-     Kirchen in den Medien am 23./24. Mai        Sonntag, 31. Mai
enden. Die Möglichkeit zum Empfang        Der bedeutende Einfluss der Medien –        Pfingsten
der Krankenkommunion unter der Wo-        Presse, Film, Radio, Fernsehen, Social      Erste Lesung            Apg 2,1–11
che persönlich und zuhause bleibt wie     Media usw. kann die Kirche in ihrem         Zweite Lesung  1 Kor 12,3b–7.12–13
immer bestehen.                           Verkündigungsauftrag nicht unberührt        Evangelium            Joh 20,19–23

12
16. – 31. Mai

       Jahrzeiten und Gedächtnisse

tel     Pfarrkirche Sursee  10.00 Uhr                                                        Kapelle Mariazell Sursee  8.30 Uhr
ch,    Die gemeldeten Jahrzeiten und Ge-          Samstag, 16. Mai, 17.30 Uhr                Freitag, 15. Mai
ot-    dächtnisse werden wie angemeldet in        Jahrzeit: Viktor Corradini-Schäfli, Kin-   Jahrzeit: Familie Schnyder und Ver-
zu     einer privaten Eucharistiefeier, also im   dergartenstrasse 2, Schenkon; Franz        wandte, Zollhaus, Schenkon.
 ei,   Rahmen einer Hausmesse gehalten. Im        Küng-Scheuble, Sonnhaldestrasse 7.
ng     stillen Gebet wird so der Verstorbenen                                                Samstag, 16. Mai
       gedacht. Wer zu einem späteren Zeit-       Montag, 18. Mai, 9.00 Uhr                  Jahrzeit: Anton und Josephina Mei-
 9     punkt ein Gedächtnis oder einen Dreis-     Jahrzeit: Johanna Walther, Sursee;         er-Furrer und Tochter Josephina, Zop-
ri-    sigsten nachholen und nochmals feiern      Heinrich Walther und Familie.              fenberg, Schenkon.
       möchte, wende sich an das Pfarramt
       per Mail sekretariat@pfarrei-sursee.ch     Samstag, 30. Mai, 10.00 Uhr                Freitag, 22. Mai
       oder Telefon 041 926 80 60.                Jahrzeit: Hans und Hedwig Bieri-Sigrist,   Jahrzeit: Anna Felber, Eltern und Ge-
am                                                Bahnhofplatz 3; Viktor Häfliger-Bieri,     schwister; die lebenden und verstorbe-
       Samstag, 16. Mai                           Schwyzermatt, Schenkon; Viktor Häfli-      nen Mitglieder der St. Josefsstiftung.
 ist   Jahrzeit: Familie Albert Beck-Erni,        ger-Lampart, Schwyzermatt, Schenkon;
 ür    Badstrasse; Friedrich Brechbühl-Willi,     Hans Ineichen-Stöckli, Pilatusrain 7;      Samstag, 30. Mai
 u-    Bifangstrasse 14; Alois und Marie Hun-     Elise Minder-Bieri, Badstrasse 8; Marie    Jahrzeit: Hans und Hedwig Bieri-Sieg-
en.    keler-Wolfisberg und Eltern, Mariazell;    und Franz Zwimpfer-Felder, St. Mar-        rist und Kinder, Bahnhofplatz 3; Alois
 er    Alfred Koch-Odermatt, Kyburgerstra-        tinsgrund 9.                               und Marie Hunkeler-Wolfisberg, Eltern,
he     sse 7; Alois und Gertrud Locher-von                                                   Angehörige und Verwandte; Alois und
  a-   Arx, Frieslirain 14; Bernadette Schlüs-                                               Francisca Hunkeler-Stöckli, Mariazell;
en     sel-Huber, Schönmoos, Mauensee; Ma-                                                   Bertha und Nina Pfenniger und Fritz
  ä-   rie und Julius Willimann-Winiker, St.                                                 und Elisabeth Amberg-Streit.
en     Martinsgrund 5.
en
 b-
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Gedanken von Frauen aus Sursee rund ums Leben und den Glauben                                                                     G

Aus Frauensicht

Zum Marienmonat Mai sollen Frauen von heute zu Wort kommen. Beim Lesen werden Sie merken, es geht ihnen nicht um
Ideale, sondern um gelebtes Leben.

Helen Elmiger-Isenschmid                  Regina Käppeli                              Emilie Zehnder-Isenegger                    Pr

In der Zeit der Corona-Pandemie spüre     In dieser speziellen Coronazeit habe ich    Was bewegt mich heute?                      Le
ich, wie wichtig tragfähige Beziehun-     gemerkt, dass ich ein grosses Vertrau-      In der Pfarrei, in der ich wohne mit        Do
gen sind und wie traurig es ist, wenn     en habe: Diese Herausforderung kann         ihrer Kirche, den Kapellen, den Leiten-     de
sie fehlen.                               unser Verhalten positiv beeinflussen.       den, den Feiern bin ich kirchlich behei-    ten
                                          Entscheidend ist, wie wir Menschen          matet, neu auch pastoralraummässig.         sta
Ich schätze es, dass in unserer Pfar-     reagieren, jede und jeder einzelne von      Den eigenen spirituellen Weg muss ich,      ne
rei Wert auf Beziehungsarbeit gelegt      uns!                                        wie jede andere Person, selber suchen.      Pfe
wird. Ich denke an die Begleitung von                                                 Ein Weg ist die Meditation: Der Versuch,    ein
Jugendlichen im Firmprojekt, Gottes-      In der Kirche wurden im Shutdown kre-       Licht in meinen Körper und meine See-       als
dienste für Familien, Besuche von ein-    ative Lösungen gefunden, wie Gottes-        le zu bringen, dann die Achtsamkeit der     hin
samen und kranken Menschen. Diese         dienste trotzdem in neuer Form möglich      Schöpfung gegenüber, darin die Spur         pfl
Seelsorgeaufgaben werden von Frauen       sind. So denke ich, dass die Sakramen-      des Göttlichen zu finden.
und Männern kompetent und einfühl-        tenspendung nach Berufung, Aufgabe,                                                     Da
sam geleistet.                            Begabung und Ausbildung zugespro-           Die eigene Religion soll eine Lebenshilfe   da
                                          chen werden könnte – unabhängig von         sein, das sehe ich seit langem so. Durch    ge
Sorge bereitet mir die unbefriedigen-     Alter, Hautfarbe und Geschlecht.            die Zugehörigkeit zu einem Bekenntnis       «M
de Situation in der Weltkirche, wo seit                                               kann der Mensch Gemeinschaft und            Sc
langer Zeit ein Reformstau herrscht.      Gleichzeitig könnte die ganze Organisa-     Geborgenheit erfahren. Religion ist Le-     un
Die Kurie hält an starren Regeln und      tion einem Facelifting unterzogen wer-      benshilfe; etwas banal ausgedrückt z. B.    Stü
verkrusteten Strukturen fest und ver-     den: Weg vom direktiven System des          wie ein guter Freund.                       Gü
hindert notwendige Veränderungen          römischen Kaiserreichs hin zu einer
(Abschaffung des Pflichtzölibats, Frau-   Gemeinschaft in der alle geschwister-       Unsere Kirche zeigt sich uns immer          We
enordination usw.) Die katholische Kir-   lich ihre Talente und Fähigkeiten zum       wieder mit all ihren Mängeln, ihren         ten
che hat an Glaubwürdigkeit verloren,      Wohl des Ganzen einsetzen.                  verkrusteten Strukturen aber auch mit       in
weil sie jahrelang zu wenig auf Miss-                                                 vielen mit Herzblut engagierten Men-        po
bräuche reagiert hat und noch heute       Ob ich das noch erlebe? Die Hoffnung        schen. Ohne Fehler ist niemand, aber        te
den gesellschaftlichen Entwicklungen      stirbt für mich – gerade jetzt – zuletzt.   im kirchlichen Umfeld reagieren wir         da
nicht Rechnung trägt.                     Ich lebe zum Glück in einer Pfarrei, in     empfindlicher auf Ungereimtes. «Rö-         pa
                                          der vieles möglich ist, von dem ander-      misch-Katholisch-Sein» mit so vielen        ge
Als Mittel gegen die Resignation kann     norts kaum geträumt wird. Allerdings        verschiedenen Ausfaltungen von links        tu
ich das Gebet am Donnerstag «Schritt      wird die Veränderung in der Kirche          bis rechts ist auszuhalten. Unsere Kir-     zu
für Schritt» empfehlen, das vor der       von mir und uns allen noch viel Geduld,     che steht und fällt, neben der «frohen      ein
Corona-Krise in der Chrüzlikapelle wö-    Liebe und Vertrauen fordern, denn die       Botschaft», mit ihrem menschlichen          wi
chentlich gebetet wurde.                  Angst vor Machtverlust hemmt.               Erscheinungsbild, in dem auch ich mit-      ste
www.kloster-fahr.ch                                                                   gemeint bin.

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Gedanken von Frauen aus Sursee rund ums Leben und den Glauben

um

       Priska Budmiger                             Ramona Brunner                            Judith Studer

       Letzte Woche ging ich über die Weide.       In den letzten Wochen bekamen wir die     Im Marienmonat Mai käme ich gerne
mit    Dort stiess ich auf einen Habermark,        Chance, vertieft über uns und unsere      ins Zwiegespräch mit dir, liebe Maria.
 n-    der ganz prominent seinen gelben Blü-       Umwelt nachzudenken. Unsere Priori-       Da gibt es ein Thema, worüber mein
ei-    tenkopf in den Regen streckte. Allein       täten zu überdenken und wesentlicher      Herz immer wieder stolpert. Die Gleich-
 .     stand er da – mitten im hohen Gras. Ei-     zu werden. Es war unglaublich am An-      stellung, ein gesellschaftlicher Auftrag,
ch,    nem Sonnenstrahl gleich! Die Kühe und       fang dieser Coronazeit mitzuerleben,      bildet sich optisch in der Kirche beson-
 n.    Pferde haben ihn stehen lassen. Auch        wie unfassbar kreative Ideen aufpopp-     ders einseitig ab.
ch,    ein paar Tage später steht er noch da,      ten, wie wir Menschen digitale Möglich-
ee-    als wäre er beschützt worden. Immer-        keiten nutzten, um uns zu unterstützen    Ein solcher Stolperstein war z. B. die-
 er    hin wäre er eine schmackhafte Futter-       und alle möglichen Arten von Hilfe an-    ser: In der Mitternachtsmesse am Hl.
 ur    pflanze.                                    boten. Mir ist jedoch aufgefallen, dass   Abend wurde rund um die Weihnachts-
                                                   die kreativen Ideen, wie beispielsweise   geschichte so menschlich von den Hir-
       Dabei kommt mir das Lied in den Sinn,       das «miteinander Musizieren auf den       tinnen und Hirten auf dem Feld und an
 lfe   das mich – mit zweitem Namen Maria          Balkonen» oder «Beifall klatschen für     der Krippe gesprochen. In meinem Kopf
 ch    getauft – seit früher Kindheit begleitet:   unser Gesundheitswesen» verflach-         bildete sich ein Bild dieser Menschen-
nis    «Maria, breit den Mantel aus, mach          ten als sich der Ausnahmezustand zur      gruppe. Am Ende des Gottesdienstes
 nd    Schirm und Schild für uns daraus. Lass      Normalität entwickelte. Es scheint, als   weilten wir vor der Krippe. Und da stol-
Le-    uns darunter sicher steh‘n, bis alle        würden wir Menschen nun den Blick         perte mein Herz! Versammelten sich
  B.   Stürm‘ vorüber geh‘n. Patronin, voller      wieder auf uns richten, uns selber wie-   ausschliesslich Hirten um die Krippe.
       Güte, uns allezeit behüte».                 der in den Vordergrund stellen und uns
                                                   wieder mehr um uns, als unsere Mit-       Liebe Maria – ich weiss, vor Gott sind
 er    Welch wohliger Gedanke in diesen Zei-       menschen sorgen.                          wir Menschen alle gleich. Wir Men-
 en    ten, in denen sich Dinge bewegen, die                                                 schen auf der Erde sind bei Weitem
mit    in Stein gemeisselt schienen. Mir im-       Anstatt unser Verhältnis zu den Men-      nicht so weit. Die katholische Kirche
 n-    poniert der Habermark mit seiner Blü-       schen um uns herum in den Blick zu        zementiert in Rollen, Texten und Ab-
 er    te auf der Wiese. Er strahlt und scheint    nehmen, lassen wir uns wieder durch       bildungen diese Ungleichheit. Damit
wir    darauf zu vertrauen, dass ihm nichts        soziale Medien usw. ablenken. Dabei       hadere ich und zweifle. Versöhnlich
Rö-    passiert, wenn er sich mit seiner Um-       ist diese Krise eine Möglichkeit, sich    stimmen mich die herzlichen offenen
 en    gebung gut arrangiert. Wie gut es doch      essenzielle Fragen zu stellen und un-     Begegnungen verschiedenster Men-
 ks    tut, im Alltag über solch kleine Dinge      sere Grundeinstellung zu überdenken       schen unserer Pfarrei.
 ir-   zu stolpern, die mir zeigen, dass es da     und zu ändern. Zu erkennen, dass jeder    Trotzdem, liebe Pfarrei Sursee, wün-
 en    einen schützenden Mantel gibt, wenn         Mensch gleich viel wert ist wie ich und   sche ich mir auf Weihnachten eine
 en    wir uns nur trauen, uns darunter zu         Nächstenliebe zu leben.                   Schar Hirtinnen an der Krippe – und
                                                                                                                                         (Bilder: tm)

 it-   stellen.                                                                              weise Frauen aus dem Morgenland
                                                                                             gleich dazu!

                                                                                                                                   15
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