D21 DIGITAL INDEX 2020/2021 - Jährliches Lagebild zur Digitalen Gesellschaft x #D21index - Initiative D21

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D21 DIGITAL INDEX 2020/2021 - Jährliches Lagebild zur Digitalen Gesellschaft x #D21index - Initiative D21
D21
DIGITAL

                                 Eine Studie der Initiative D21,
                                 durchgeführt von Kantar
INDEX

                                 #D21Index
2020/2021
Jährliches Lagebild zur
Digitalen Gesellschaft
                 [x] #D21index

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D21 DIGITAL INDEX 2020/2021 - Jährliches Lagebild zur Digitalen Gesellschaft x #D21index - Initiative D21
Seit dem Jahr 2013 liefert die St­udie
 „D21-Digital-Index“ ein umfassendes
 ­jährliches Lagebild zur Digitalen
  ­Gesellschaft in Deutschland. Sie zeigt
   auf empirischer Grundlage auf, wie die
   Gesellschaft die Veränderungen durch
   die Digitalisierung adaptiert. Die Studie
   dient als Basis für aktuelle und zukünf­
   t­ige Entscheidungen durch politische,
­wirtschaftliche, zivilgesellschaftliche
   und wissenschaftliche AkteurInnen.

Finden Sie hier einen Überblick
über die Studienhighlights des Jahres
2020/2021.

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  21             [x] #D21index
D21 DIGITAL INDEX 2020/2021 - Jährliches Lagebild zur Digitalen Gesellschaft x #D21index - Initiative D21


INHALT

EDITORIAL                                                   02 DIGITALE GESELLSCHAFT                           35

Grußwort                                               4    Zusammensetzung der Digitalen Gesellschaft         36
Vorwort                                                5    Nutzertypen im Überblick                           38
Methodensteckbrief                                     6    Digitalisierungsgrad soziodemografischer Gruppen   40
Studienziel und Historie                               7

                                                            03 DIGITALES ARBEITEN                              43
01 DIGITAL-INDEX                                       8
                                                            Mobiles Arbeiten, Telearbeit und Homeoffice        44
Zusammensetzung und S  ­ tudienaufbau                   8   Gewünschte Anteile in mobiler Arbeit               45
   Dimensionen der Digitalisierung                      8   Unterschiede zwischen ArbeitgeberInnen und
   Zusammensetzung des Digital-Index                    9   ­ArbeitnehmerInnen                                 46
Zugang                                                 10    Von ArbeitgeberInnen zur Verfügung
   Internetnutzung im Zeitverlauf                      10    gestellte Geräte und Systeme                      47
   (Mobile) Internetnutzung nach                             Einstellungen zum digitalen Arbeiten              48
   Bevölkerungsgruppen                                 12
   Internetnutzung nach Bundesländern                  14
   Mobile Internetnutzung nach Bundesländern           15   04 DIGITALER UNTERRICHT                            51
   OfflinerInnen                                       16
   Nutzung von digitalen Geräten                       18   Hürden beim digitalen U­ nterricht                 52
Nutzungsverhalten                                      20   Erfahrungen mit digitalem Unterricht               54
   Nutzungshäufigkeit einzelner Dienste                     Einstellungen zu digitaler Bildung                 55
   und Anwendungen                                     20
   Nutzung sozialer Medien                             22
Kompetenz                                              24   05 DIGITALE GESUNDHEIT                             57
   Einordnung ins Kompetenzframework
   der EU-Kommission                                   24   Digitale Kommunikation mit ÄrztInnen               58
   Kompetenzen in der digitalen Welt                   25   Einstellungen zur Digitalisierung
   Wissensaneignung rund um Themen                          im Gesundheitswesen                                61
   der Digitalisierung                                 29
Offenheit                                              31
   Einstellungen zum Internet und                           ANHANG
   zur digitalen Welt                                  31
   Wer profitiert am meisten von der Digitalisierung        Impressum                                          63
   und wer verspürt die größte Ermüdung?               33
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ZENTRALE ERGEBNISSE
                             Studienhighlights

                   Weniger Digital Abseitsstehende als                 Internetnutzung steigt weiter.
                   im vorigen Jahr, Digitale VorreiterInnen            Spaltungen bleiben bestehen, nehmen
                   ­bilden weiterhin die größte Gruppe.                aber tendenziell ab.
                   MEHR AUF SEITE 36/37                                 MEHR AUF DEN SEITEN 10 BIS 13

                                          44 %        44 %
                                                                                                               +2
Digitale VorreiterInnen       37 %
                                                                                                        %
    Digital Mithaltende       42 %
                                          38 %
                                                      40 %
                                                                       Internetnutzung

                                                                                     %
                                                                                               88
                                                                                70
Digital Abseitsstehende       21 %
                                          18 %
                                                      16 %

                                                                                                        Formal niedrig
                              2018        2019        2020                                    +6        Gebildete

Digital-Index steigt erneut an, Zuwachs vor allem bei den Indexsäulen Zugang und Nutzungsverhalten.
MEHR AUF SEITE 9

           +4                        +5                +1                       –1                           +2

                                                                                               60
    Zugang           Nutzungs­verhalten       Kompetenz                Offenheit          Digital-Index

                                                                 Eine knappe Mehrheit glaubt, persönlich ­

                                                 %               von der Digitalisierung zu profitieren.

                                             56
                                                                 Hier bestehen deutliche Unterschiede
                                                                 ­zwischen verschiedenen Gruppen.
                                                                 MEHR AUF DEN SEITEN 31 UND 33

                         %                       %                          %
                       22                        32                       41
                             70+ Jahre                Formal niedrig             Nichtberufstätige
                                                      Gebildete
D21 DIGITAL INDEX 2020/2021 - Jährliches Lagebild zur Digitalen Gesellschaft x #D21index - Initiative D21
DIGITALES ARBEITEN
                                                          +17
                                                   %
                                                32
Corona-Schub: Verdoppelung                                      Wunsch: Ab und zu Home­         Höher Gebildete und
bei mobilem Arbeiten.                                           office und mehr als bislang,    ­Führungskräfte profitieren
MEHR AUF SEITE 44                                               aber nicht ausschließlich.       überproportional von
                                                                MEHR AUF SEITE 45/46             der ­Digitalisierung am
                                                                                                 ­Arbeitsplatz.
                                                                                                MEHR AUF SEITE 48/49

DIGITALER UNTERRICHT                                            Hürden beim digitalen           Breite Unterstützung für
                                                                ­Unterricht eher organisa­      ­verpflichtende Fortbildungen
Zwei Drittel der Betroffenen mit                                 torisch als technisch.          der Lehrkräfte zu digitalen
Hürden beim Homeschooling.                                      MEHR AUF SEITE 52                Lehrmitteln (78 %), gerade
                                                  %
                                              68
MEHR AUF SEITE 52                                                                                auch bei Lehrkräften.
                                                                Alle Beteiligten am Lehr­       MEHR AUF SEITE 55
                                                                betrieb halten Präsenzunter-
                                                                richt für unersetzlich.         Mehrheit fürchtet, dass
                                                                MEHR AUF SEITE 54               ­Corona Bildungsungerech­
                                                                                                 tigkeit verstärken könnte.
                                                                                                MEHR AUF SEITE 55

DIGITALE GESUNDHEIT                                       +8
                                                   %
Ein Drittel kann sich vorstellen,
sich per Videosprechstunde                      34              Gut die Hälfte vertraut
                                                                ­darauf, dass gesetzliche
                                                                                                Gutes Drittel der Bevöl­
                                                                                                kerung fürchtet, Anschluss
behandeln zu lassen.                                             ­Vorgaben für Datenschutz      an Gesundheitsversorgung
MEHR AUF SEITE 58                                                 und Datensicherheit           zu verlieren, wenn mehr
                                                                  eingehalten werden.           ins Digitale verlegt wird.
                                                                MEHR AUF SEITE 61               MEHR AUF SEITE 61

WEITERE TRENDS

     %         Fast die Hälfte nutzt digitale Dienste, deren    Insgesamt deutliche Zu-         Deutliche Zunahme bei
   45          ­Anbietern sie nicht wirklich traut.             nahme bei der Nutzung und       informeller Wissens­
                                                                Nutzungshäufigkeit digitaler    aneignung, Erwachsenen­
          –4 Zutrauen in Schulen beim Vermitteln                Anwen­dungen. Größter Zu-       bildung weiterhin kaum
     %
   32          ­benötigter Digitalisierungsfähigkeiten
                nur gering, Tendenz rückläufig.
                                                                wachs bei Streaming-Diensten,
                                                                digitalen Lernangeboten und
                                                                                                über formale Schulungen.
                                                                                                MEHR AUF SEITE 29
                                                                Sprach­steuerung.
     %         Gutes Drittel befürchtet Gefährdung der
   35
                                                                MEHR AUF SEITE 21
               ­Demokratie durch Digitalisierung.

               MEHR AUF SEITE 31
4   Editorial ��������

    GRUSSWORT

    Sehr geehrte Damen und Herren,
                                                                         Peter Altmaier
    2020 hat die Digitalisierung einen enormen Schub be-                 Bundesminister für
    kommen. In der Corona-Krise sind digitale Technologien               Wirtschaft und Energie
    zwingend notwendig, um die Arbeitsfähigkeit von Wirt-
    schaft und öffentlichen Einrichtungen bestmöglich auf-
    recht zu erhalten. Digitale Lösungen haben auch erheb-
    lich dazu beigetragen, die Folgen der Corona-Pandemie­
    abzumildern. Es hat sich einmal mehr gezeigt, wie wichtig
    die Digitalisierung und der Erwerb digitaler Kompetenzen       Auch die Nutzung digitaler Anwendungen im Gesund-
    für unsere Wirtschaft und Gesellschaft sind.                   heitsbereich ist gestiegen. Vor allem die Bereitschaft zur
                                                                   Nutzung von Videosprechstunden hat sich deutlich er-
    Dementsprechend hat sich der D21-Digital-Index erneut          höht. Hierdurch konnten Kontakte vermieden und Infek-
    verbessert. 80 Prozent der deutschen Bevölkerung sind          tionsrisiken begrenzt werden.
    nun auch mobil online. Die Nutzung digitaler Anwendungen
    ist deutlich gestiegen. 32 Prozent aller Beschäftigten haben   Der D21-Digital-Index 2020/2021 spiegelt somit die
    im Jahr 2020 zumindest zeitweise im Home­office gear­          ­rasante Weiterentwicklung der Digitalisierung wider. Die
    beitet, davon 34 Prozent sogar zum ersten Mal.­­Betriebe        damit verbundene Bereitschaft zur Veränderung soll-
    und Beschäftigte bewerten die Arbeit im ­Homeoffice             ten wir uns sowohl für unser Gemeinwohl als auch zur
    mehrheitlich positiv und ­gehen davon aus, dass Home­           ­Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit unserer Wirtschaft
    office ein wichtiger und fester Bestandteil der Arbeits-         erhalten. Es geht darum, die Chancen der Digitalisierung
    welt bleiben wird.                                               zu nutzen – durch Innovationen, die mehr nachhalti-
                                                                     ges Wachstum und mehr Beschäftigung bringen, durch
    Mit Hilfe digitaler Technologien war es auch möglich, den        ­sichere und leistungsfähige Kommunikationswege und
    Schulbetrieb wenigstens zum Teil aufrechtzuerhalten.              durch Bildung, die Zugang und Teilhabe erhöht und uns
    Es ist und bleibt daher wichtig, die Digitalisierung im Bil-      fit macht für die digitale Arbeitswelt.
    dungswesen weiter voranzubringen. Die Befragung zeigt,
    dass die Bereitschaft hierfür gegeben ist. Schülerinnen        Ihr
    und Schüler sowie Lehrerinnen und Lehrer wollen stär-
    ker als bisher digitale Technologien nutzen. Sie wünschen
    sich mehr Veränderung und Flexibilität.
                                                                   Peter Altmaier
Editorial Vorwort        5

VORWORT

Liebe Leserinnen, liebe Leser,
                                                                   Hannes Schwaderer
vor Ihnen liegt eine besondere Ausgabe des D21-Digital-­           Präsident
Index, denn die anhaltende Corona-Situation fordert                Initiative D21 e. V.
uns als Gesellschaft nicht nur viel ab, sie wirkt auch wie
ein Beschleuniger für die Digitalisierung in nahezu allen
Bereichen unseres Lebens – das zeigt das diesjährige
­Lagebild der Digitalen Gesellschaft deutlich.

Für viele Menschen verschoben sich Teile des Alltags stär-   aus, der das Potenzial hat, auch zukünftig Gewohntes in
ker denn je in die digitale Welt. In diesen Monaten zeigte   Frage zu stellen – müssen wirklich alle jeden Tag ins Büro
sich, wie stark die technischen Möglichkeiten verbinden      kommen? Falls nein, was bedeutet das für die Zusam-
können: Auch wenn es den unmittelbaren zwischen-             menarbeit im Team oder die Rolle von Führungskräften?
menschlichen Kontakt natürlich nicht ersetzte, erlaubten     Muss man etablierte Prozesse neu und vorrangig digital
doch Videotelefonie, Messenger und Co., den Kontakt zu       denken? Mit diesen Fragen müssen sich ArbeitgeberInnen
Familie und Freunden besser aufrecht zu erhalten und         zukünftig noch stärker beschäftigen und einen Kultur-
sich zumindest virtuell zu sehen. Für viele Menschen war     wandel einleiten, wenn sie digitales Arbeiten nachhaltig
das ein Lichtblick in schwierigen Zeiten und bot auch        etablieren wollen.
den Menschen in Risikogruppen eine sichere Alternative –
in den Gruppen ab 65+ sehen wir in der Studie entspre-        Alle Teile unserer Gesellschaft befinden sich derzeit beim
chend starke Anstiege.                                        Umgang mit der Digitalisierung in einem Lernprozess.
                                                              Das bedeutet für manche auch, die bewährte Komfort-
Was im Privaten zu beobachten war, gilt ebenso stark          zone zu verlassen. Nicht für alle wird das leicht wer-
für Teile der Arbeitswelt, vor allem bei Bürotätig­keiten.    den, aber man sollte bei allen Bedenken vor allem dort
Viele Unternehmen, Organisationen und Behörden                die enormen Möglichkeiten im Blick behalten, wo die
digitali­sierten ihre Prozesse und die Zusammenarbeit in      Vorteile klar überwiegen. Dass es dabei Gruppen gibt,
rasantem Tempo. Weil sie es mussten, um arbeits- und          die e­ iner besonderen Aufmerksamkeit bedürfen, zeigen
konkurrenz­fähig zu bleiben, aber auch, weil sie nun In-      wir mit der Studie detailliert auf und geben gleichzeitig
vestitionen nachholten. In der Folge eröffneten sich im      ­konkrete Handlungsempfehlungen.
Arbeitsalltag neue Möglichkeiten und Freiheiten, stell-
ten die Beteilig­ten aber ebenso vor neue Aufgaben. Der      2020 hat der Digitalisierung einen enormen Schub
Anteil der ­Menschen im Homeoffice hat sich verdoppelt!      ­verschafft und in seinem Tempo oft zum Reagieren ge-
Für viele war es das erste Mal arbeiten außerhalb der ge-     zwungen. Im Jahr 2021 müssen wir diese Transformation
wohnten Büros. Interne Meetings und externe Termine           stärker in die Hand nehmen und nach unseren Vorstel-
fanden ­zunehmend per Videokonferenz statt und zeigten,       lungen l­enken: Mit dem D21-Digital-Index geben wir
dass es auch funktionieren kann, wenn nicht alle im Büro      Entscheider­Innen aus Politik und Wirtschaft ein etablier-
sind – und womöglich kann die Arbeitswelt zukünftig           tes Lagebild an die Hand, um die Richtung zu bestimmen,
auch auf die eine oder andere Dienstreise verzichten. Das     in die u
                                                                     ­ nsere Gesellschaft gehen soll. Das erscheint heute
­bedeutet neue Formen der Zusammenarbeit, der Daten-          ­wichtiger denn je, machen Sie das Beste daraus!
 verarbeitung aber auch der persönlichen und institutio-
 nellen Organisation. In vielen Betrieben, Behörden und      Ihr
 anderen Organisationen löst das einen disruptiven Prozess

                                                             Hannes Schwaderer
6   Editorial Methodensteckbrief

    METHODENSTECKBRIEF

                    GRUNDGESAMTHEIT
                    Deutschsprachige Bevölkerung ab 14 Jahren in Privathaushalten
                    (bisher: Deutsche Wohnbevölkerung ab 14 Jahren)

                    ERHEBUNGSMETHODE
                    Computergestützte persönlich-mündliche Interviews (CAPI)

                    STICHPROBENZIEHUNG UND GEWICHTUNG
                    Mehrfach geschichtete, bevölkerungsrepräsentative Zufallsstichprobe; Schichtungskriterien sind Bundes-
                    länder, Regierungsbezirke, BIK-Gemeindetypen; Daten werden anschließend g­ ewichtet nach Antreffbarkeit,
                    Bundesländern, Gemeindetypen, Geschlecht, Alter und Berufstätigkeit. Auf die Grundgesamtheit übertrag-
                    bar (Größe der Grundgesamtheit und damit Basis für eine Hochrechnung sind 70,635 Millionen Personen).

                     ANZAHL INTERVIEWS UND BEFRAGUNGSZEITRAUM

                    A Strukturbefragung zur Ermittlung der Internetnutzung:
                    Durchführung von 16.158 Interviews in Deutschland

                    Befragungszeitraum: August 2019 bis Juli 2020
                    Hinweis: Aufgrund von strengen Kontaktbeschränkungen konnten im Frühjahr 2020 zwei Monate lang keine
                    persönlichen Interviews durchgeführt werden.

                    B Vertiefungsbefragung zur Ermittlung des „Digital-Index“ und
                    der Typologie „Digitale Gesellschaft“:
                    Durchführung von 2.038 Interviews in Deutschland

                    Befragungszeitraum: Juli 2020

                     DARSTELLUNGSHINWEISE

                    Darstellung Prozentwerte: Die Summe einzelner Prozentwerte kann rundungsbedingt von
                    100 Prozent abweichen.

                    Abweichungen: Abweichungen werden in Prozentpunkten dargestellt (mit Ausnahme des Digital-Index).

                    Sprechblase an Grafik: Ergebnisse für einzelne soziodemografische Untergruppen werden in Sprech-
                    blasen ausgewiesen. Lesebeispiel: „14–29 Jahre: 56 %; Frauen: 65 %“ bedeutet, dass in der Alters-
                    gruppe der 14 bis 29-Jährigen 56 Prozent einer Aussage zustimmen sowie bei den Frauen der Anteil
                    der Zustimmung bei 65 Prozent liegt.

                    Definition Bildungsniveaus: Auf Basis der Schulbildung (höchster Schulabschluss):
                    Niedrige Bildung = Kein Schulabschluss / Volks- / Hauptschule
                    Mittlere Bildung = Mittlere Reife
                    Hohe Bildung = (Fach-)Abitur
Editorial Studienziel und Historie           7

STUDIENZIEL UND HISTORIE

Die Studie „D21-Digital-Index“ liefert seit 2013 ein um­       Die Studie trägt aktuellen Entwicklungen der digitalen
fassendes jährliches Lagebild zum Digitalisierungsgrad         Welt sowie gestiegenen Anforderungen gegenüber der
der Gesellschaft in Deutschland. Hervorgegangen ist            Gesellschaft Rechnung und unterliegt einer kontinuier­
sie aus der Studie (N)ONLINER Atlas, die seit 2001 den         lichen Fortentwicklung. Sie bildet gegenwärtige digitale
­Zugang zum Internet in Deutschland erfasst, sowie der         Themen und Entwicklungen der Gesellschaft ab. Den
 Studie Digitale Gesellschaft. Der D21-Digital-Index hat       der Studie zugrundeliegenden Fragenkatalog erarbeitet
 das Ziel, die Digitale Gesellschaft besser zu verstehen,      jährlich ein PartnerInnen-Kreis, bestehend aus Vertreter­
 weitere Entwicklungen abzuschätzen und Bedarfe sowie          Innen aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesell-
 Fortschritte in der Gesellschaft zu identifizieren. Er soll   schaft. Thematische Schwerpunkte sind im Lichte der
 EntscheiderInnen aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft     Corona-­Krise drei Bereiche: „Digitales Arbeiten“ beleuchtet
 als empirische Grundlage dienen, um den Prozess des           die großen Entwicklungen in der Arbeitswelt (auch durch
 ­digitalen Wandels zielgerichtet zu steuern.                  ­Corona) und ist, wie schon in den vergangenen Jahren, von
                                                                herausragendem Interesse, weil es einen so großen Anteil
Eine Besonderheit der Studie ist die Betrachtung von            am ­Alltag vieler Menschen ausmacht. Ein weiterer Schwer-
OfflinerInnen, womit sie die deutschsprachige Bevölke-          punkt ist der „digitale (schulische) Unterricht“ mit Blick auf
rung ab 14 Jahren abbildet. Der Digital-Index als Kennzahl      die unmittelbar beteiligten Gruppen der Lehrkräfte, Schüler­
errechnet sich anhand der unterschiedlich g­ ewichteten         Innen und Eltern: Sie standen durch Corona vor massiven
Dimensionen Zugang, Nutzungsverhalten, Kompetenz                Herausforderungen und Veränderungen, die das Potenzial
und Offenheit. Eine grundlegende Weiterentwicklung              haben, die Digitalisierung des (schulischen) Bildungssys-
in diesem Jahr betrifft die digitalen Kompetenzen. Sie          tems nachhaltig zu verändern. Ebenso betrachtet die Studie
werden noch stärker entlang der fünf Kompetenz­felder           „digitale Gesundheitsanwendungen“ hinsichtlich der Inan-
des „European Digital Competence Framework“ der                 spruchnahme von und Offenheit für digitale Kanäle und An-
­EU-­Kommission betrachtet. Diese Systematik mit ihren          wendungen sowie für Alternativen zu Vor-Ort-Terminen. Sie
 verschiedenen Komplexitätsgraden ermöglicht eine               erlaubt Einblicke in das Entwicklungspotenzial für aktuelle
 ­bessere Einbettung in den europäischen Kontext.               und zukünftige digitale Gesundheitsanwendungen.

                2013                             2014                          2015                              2016

             2017/2018                        2018/2019                    2019/2020                          2020/2021
8   Digital-­Index ZUSAMMENSETZUNG UND ­STUDIENAUFBAU

    01
    DIGITAL-­
    INDEX

     ZUSAMMENSETZUNG UND
    ­STUDIENAUFBAU
    Dimensionen der Digitalisierung

    Die vorliegende Studie misst mit dem Digital-Index den          Über den Digital-Index als zentralen Kernbestandteil
    Digitalisierungsgrad der deutschen Gesellschaft. Seit           ­hinaus greift die Studie jährlich unterschiedliche aktu-
    mittlerweile acht Jahren bündelt der Digital-­Index unter-       elle Themenfelder auf. Dieses Jahr steht dabei ganz ­unter
    schiedliche Kernfragen im Umgang mit der Digitalisie-            dem Zeichen von Corona und untersucht vor diesem
    rung: Wie hoch ist die Internetnutzung insgesamt und             ­Hintergrund die Rolle der Digitalisierung in den Lebens-
    mobil, welche Geräte nutzen die BürgerInnen hierfür               bereichen Arbeitswelt, Bildung und Gesundheit.
    ­(Zugang)? Welche digitalen Anwendungen und sozialen
     Medien nutzen sie und wie häufig (Nutzungsverhalten)?          Die Schwerpunktthemen 2020 sind:
     Wie kompetent bewegen sich die Menschen in Deutsch-            — D   igitales Arbeiten: Facetten des mobilen und flexi-
     land im Internet z. B. in Bezug auf Sicherheit, Quellen­          blen Arbeitens, insbesondere in Corona-Zeiten und
     bewertung, Erstellen eigener Inhalte etc. (Kompetenz)?            ­Einstellungen zur digitalen Arbeitswelt
     Sind die Menschen bereit, sich selbst neues digitales          — Digitale Bildung: Erfahrungen der Menschen mit
     Know-how anzueignen und sehen sie sich generell eher               ­digitalem Unterricht und grundsätzliche Einstellungen
     als Gewinner oder Verlierer der Digitalisierung (Offenheit)?        zur Digitalisierung im Bildungswesen aus Perspektive
     Ein Expertenkreis stellt die Indexkomponenten auf den               der jeweiligen Beteiligten im Bildungswesen
     Prüfstand und passt sie an aktuelle Gegebenheiten an. So       — D   igitale Gesundheit: Akzeptanz digitaler Behand-
     wurden 2020 insbesondere die digitalen Kompetenzen                  lungsmöglichkeiten und deren Inanspruchnahme
     anhand eines internationalen Bezugsrahmens der euro-                während der Corona-Pandemie
     päischen Kommission neu strukturiert und erweitert.
Digital-­Index ZUSAMMENSETZUNG UND ­STUDIENAUFBAU             9

Zusammensetzung des Digital-Index

Er verdichtet die vier Subindizes Zugang, Nutzungs-                    da eine technische Infrastruktur und persönliche Fertigkei-
verhalten, Kompetenz und Offenheit zu einer einzigen                   ten das Fundament für einen hohen Digitalisierungsgrad
Kennzahl (zwischen 0 und 100) und stellt den Digitali­                 bilden. Wie die Menschen gegenüber ­digitalen Trends
sierungsgrad der deutschen Gesellschaft dar. Dabei                     eingestellt sind, fließt hingegen mit ­geringerem Gewicht
fließen die Subindizes mit unterschiedlichem Gewicht                   über den Subindex Offenheit ein, das aktuelle Nutzungs-
in die Berechnung des Digital-Index ein. Zugang und                    verhalten bei digitalen ­Anwendungen wird als geringster
­Kompetenz haben die größten Gewichtungsfaktoren,                      Einflussfaktor erfasst.

ZUGANG                         — Internetnutzung                                   80
zur Digitalisierung              (beruflich/privat, allgemein/mobil)
                               — NutzungsplanerInnen                                  +4
                               — Geräteausstattung

NUTZUNGS­VERHALTEN             — Durchschnittliche                                 48
in der digitalen Welt            Nutzungsdauer Internet
                               — Nutzung/Nutzungshäufigkeit ­                        +5
                                 digitaler Anwendungen

Digitale                       — Technische bzw. ­digitale                         53
KOMPETENZ                        Kompetenz bzgl. Internet- ­und
                                 Smartphone­anwendungen                               +1

OFFENHEIT                      — E
                                  instellungen zur Nutzung des                     52
gegenüber D
          ­ igitalisierung       ­Internets und digitaler Geräte
                                                                                      –1

                                          Digital-Index                          60
                                                                                                +2

Die Subindizes fließen mit unterschiedlichem Gewicht in die Berechnung des Digital-Index ein:
Zugang 30 %, Nutzungsverhalten 10 %, Digitale Kompetenz 40 %, Offenheit 20 %.
Basis: Personen ab 14 Jahren (n = 2.038); Angaben und Abweichungen in Index-Punkten von 0 bis 100

Digital-Index im Zeitverlauf                                           ausgeweitetes Nutzungs­verhalten beinhaltet eine viel-
                                                                       fältigere und häufigere N
                                                                                               ­ utzung verschiedener digita-
Die Digitalisierung in Deutschland befindet sich weiter im             ler Anwendungen. Parallel dazu e­ rhöhen­sich auch die
Aufwärtstrend – der Digital-Index steigt auf 60 Punkte.                ­digitalen Kompetenzen geringfügig. E­ instellungen und
Haupttreiber des diesjährigen Anstiegs sind, wie auch                   Offenheit können hingegen nicht mit dem Wachstums­
letztes Jahr, die Bereiche Zugang und Nutzungsverhalten.                tempo der übrigen Komponenten mit­halten, sie liegen
Ein ver­besserter Zugang bedeutet dabei mehr ­(mobile)                  leicht unter Vorjahresniveau.
Internet-Nutzer­Innen ­sowie zusätzliche Geräte. Ein
10             Digital-­Index Zugang

               ZUGANG
               Internetnutzung im Zeitverlauf

               Derzeit sind 88 Prozent der deutschen Bevölkerung                    als stationäre. Die jährliche Steigerung der letzten fünf
               ­online, 80 Prozent auch mobil. Der Trend der ­hohen                 Jahre liegt im Schnitt bei zwei Prozentpunkten. Der Anteil
                ­Zuwachsraten beim mobilen Internet setzt sich auch                 der OfflinerInnen sinkt damit auf zwölf Prozent. Aktuell
                 2020 fort. Die mobile Internetnutzung nähert sich nach-            sind rund 8,5 Millionen Menschen in Deutschland ohne
                 drücklich dem Niveau der allgemeinen Internet­nutzung.             ­Zugang zum Internet.
                 Der Abstand beträgt erstmals weniger als zehn Prozent-
                 punkte. Mittelfristig werden die beiden Werte gleichauf
                 sein – wer das Internet benutzt, wird dann auch mobil              Geschlechterunterschiede verschwinden mit
                 online sein.                                                       ­steigendem Bildungsniveau.

               Die Gesamt-Internetnutzung steigt kontinuierlich, aber               Generell gilt: Mit zunehmender formaler Bildung
               im Vergleich zur mobilen langsamer, an. Zu vermuten                  steigen die Internetnutzung sowie die mobile Internet-
               ist, dass mobile Zugänge hier der stärkere Treiber sind              nutzung. Im niedrigen Bildungsbereich liegt der Anteil

       Nutzen Sie persönlich zumindest ab und zu das Internet?

          Internetnutzung gesamt                Mobile Internetnutzung
          Nutzungsplaner

                                                                                                                              +1        +1        0
                                                                                                                    +3
                                                                                                          +3                  76        77        77
                                                                                                 +4                 75
                                                                                      +5                  72
                                                                                                 69
                                                                           +2         65
                                                                +3
                                                     +2                    60
                                           +3                   58
                                +8                    55
                                           53
                                50
                     +5
                     42
          37

          10
                      8          7          7         6          6          6          5          4        4         3         3         3        3

         2001       2002       2003      2004       2005       2006       2007       2008       2009      2010     2011      2012      2013      2014

     Basis: Personen ab 14 Jahren (2020 n = 16.158); Angaben in Prozent; Abweichungen in Prozentpunkten
Digital-­Index Zugang       11

       an Internet-­NutzerInnen bei 70 Prozent, im hohen           Geschlechterunterschiede in der
       ­Bildungsbereich nutzen mit 98 Prozent hingegen so gut      ­Internetnutzung nach Bildungsniveau
        wie alle das ­Internet.
                                                                      Internetnutzung gesamt
       Auch der Geschlechtervergleich zeigt, dass zwischen            Mobile Internetnutzung
       Frauen und Männern nach wie vor ein unterschiedliches
                                                                                                                  98
       Niveau bei der allgemeinen und der mobilen Internet­
                                                                                                 93
       nutzung besteht. Seit Jahren liegen Männer im Vergleich
                                                                                                                           97
       vor den Frauen. Aktuell nutzen 91 Prozent der Männer
       und 84 Prozent der Frauen das Internet.
                                                                                                 91
                                                                   Männer     79
       Dieser Geschlechterunterschied gilt jedoch nicht für alle
       Bildungsniveaus gleichermaßen: Je höher die formale
       ­Bildung, desto geringer ist der Unterschied zwischen
        Frauen und Männern. Bei den niedrig Gebildeten nutzen
        mit fast 20 Prozentpunkten Unterschied deutlich mehr       Frauen     61
        Männer als Frauen das Internet, bei den hoch Gebildeten
        beträgt der Unterschied nur einen Prozentpunkt zugun­
        sten der Männer. Das gleiche Muster gilt für die mobile
        Internetnutzung.

                                                                            Niedrige           Mittlere           Hohe
                                                  +2                        Bildung            Bildung           Bildung
                                        +2
                             +3
                                                  88
                   +2                  86
+1       +1                  84                        +6
                   81                             80                                                              91
78       79                                  +6
                              +4        74
                                                                                                                       90
                    +5       68                                                                  86
          +5       64
         59                                                                                      81
54                                                                 Männer     69

                                                                   Frauen     52

 2        2         1         1         1          0

2015    2016      2017      2018      2019        2020                      Niedrige           Mittlere           Hohe
                                                                            Bildung            Bildung           Bildung
12            Digital-­Index Zugang

              (Mobile) Internetnutzung nach Bevölkerungsgruppen

              Keine strukturelle Veränderung trotz Verbesserung ein-                formal niedrig und hoch Gebildeten, Berufstätigen und
              zelner, bisher weniger digitaler Gruppen: Alter, Bildung,             Nichtberufstätigen etc. bestehen.
              Geschlecht oder Berufstätigkeit sind Faktoren, die sich
              auf die (mobile) Internetnutzung auswirken. Aber auch                 Der Anstieg der Internetnutzung insgesamt ist in
              der Urbanitätsgrad des Wohnorts oder die Anzahl der                   Deutschland moderat, Personen mit niedriger formaler
              Personen im Haushalt haben einen Einfluss auf die Teil-               Bildung sowie Alleinstehende in Einzelhaushalten holen
              habe am digitalen Leben. So bestehen seit Jahren Spal-                insgesamt langsam auf. Treibender Faktor ist die mobile
              tungen in Bezug auf die Digitalisierung in der deutschen              Internetnutzung, hier verzeichnen so gut wie alle Bevöl-
              Gesellschaft. Die größten Zuwächse beim Internetzugang                kerungsgruppen starke Zuwächse. Tendenziell können
              finden in den Bevölkerungsgruppen mit bisher gerings-                 aber auch bei der Internetnutzung insgesamt bisher eher
              ter Nutzung und entsprechend größtem Aufholpotenzial                  weniger digitale Gruppen wie Ältere, Nichtberufstätige,
              statt, dennoch bleiben auch 2020 die generellen Unter-                niedrig Gebildete etc. aufholen.
              schiede zwischen Jung und Alt, Männern und Frauen,

       Nutzen Sie persönlich zumindest ab und zu das Internet bzw. das Internet auch über das Mobilfunknetz eines Mobilfunkanbieters?

                      Internetnutzung gesamt                                                         Mobile Internetnutzung

                                                     98 %                14–19                94 %

                                                     99 %               20–29                 95 %

                                                     99 %               30–39                 94 %

                                                     98 %                                  +6 94 %
                                                                        40–49

                                                     94 %                                  +6 86 %
                                                                        50–59

                                                     85 % +4                               +8 72 %
                                                                        60–69

                                                     52 %                                  +4 36 %
                                                                          70+

                                                     84 %                                  +5 76 %
                                                                        Frauen

                                                     91 %                                  +5 83 %
                                                                        Männer

                                                     70 % +6                               +7 60 %
                                                                   Niedrige Bildung

                                                     92 %                                  +4 83 %
                                                                   Mittlere Bildung

                                                     98 %                                  +4 90 %
                                                                     Hohe Bildung

     EW = Einwohnerzahl
     Basis: Personen ab 14 Jahren (n = 16.158); Angaben in Prozent; Abweichungen in Prozentpunkten
Digital-­Index Zugang   13

#PARTNER:INNEN

Ingoberth Veith
Director Public Policy,
HUAWEI TECHNOLOGIES Deutschland GmbH

Die Internetnutzung nimmt weiterhin zu. Für eine
möglichst breite digitale Teilhabe ist dies positiv.
Betrachtet man aber die über 70-Jährigen, bleibt
eine große gesellschaftliche Gruppe weiterhin
nicht erreicht. Das schmälert die Möglichkeit
von digitalen Anwendungen. Ermutigend ist bei
näherer Betrachtung, dass die Internutzung der
über 70-Jährigen zwar insgesamt stagniert, die
mobile Nutzung jedoch klar angestiegen ist. ­Für
diese Gruppe sollten noch mehr bedarfsgerech-
te Anreize geschaffen werden, wie z. B. auf die
­Älteren angepasste mobile Sprachassistenten, um
 die Nutzungsschwelle abzusenken.

                                          97 %                               +4 92 %
                                                           Berufstätige

                                          74 % +3                            +8 63 %
                                                         Nichtberufstätige

                                          85 %                 Land          +5 77 %
                                                          (< 20.000 EW)

                                          84 %             Kleine Städte       75 %
                                                         (bis 100.000 EW)

                                          87 %          Mittelgroße Städte   +3 80 %
                                                        (bis 500.000 EW)

                                          91 %              Großstädte       +3 83 %
                                                         (ab 500.000 EW)

                                          76 % +6      1 Personen-Haushalt   +8 67 %

                                          85 %                               +6 74 %
                                                       2 Personen-Haushalt

                                          97 %                               +5 92 %
                                                       3 Personen-Haushalt

                                          98 %         4+ Personen-Haushalt +5 94 %
14            Digital-­Index Zugang

              Internetnutzung nach Bundesländern

              Die Top drei Bundesländer liegen bei mindestens                        Berlin sowie die ­bevölkerungsstarken Länder Baden-­
              90 Prozent. Die Internetnutzung steigt insgesamt                       Württemberg, Bayern und Nordrhein-Westfalen. In den
              nicht stark an, dafür aber flächendeckend. Die ersten                  östlichen Bundesländern nimmt die Nutzung ebenfalls
              drei Plätze ­belegen Hamburg, Schleswig-Holstein und                   weiterhin zu, bis auf ­Thüringen liegt sie nun überall
              ­Niedersachsen, hier sind inzwischen neun von zehn                     ­höher als ­80 Prozent. Dennoch können sie auch 2020
               Menschen online. Die meisten Bundesländer liegen bei                   nicht an das ­Niveau der übrigen Bundesländer anknüpfen.
               einer Internetnutzung über 85 Prozent, darunter auch

       Nutzen Sie persönlich zumindest ab und zu das Internet?

        Top 3 Bundesländer              85 Prozent oder mehr           Unter 85 Prozent

                                                                                                          91      +1 HAMBURG

                                              91 %                                                        91            SCHLESWIG-
                                                                                                                  +3 HOLSTEIN
                                            Schleswig-
                                             Holstein                  82 %
                                                                  Mecklenburg-
                                                                  Vorpommern
                                                                                                          90      +2 NIEDERSACHSEN

                           88 %
                                            91 %                                                           89 +2 Baden-Württemberg
                          Bremen
                                            Hamburg                        89 %
                                                                           Berlin
                                                                                                           89 +2 Hessen
                                            90 %
                                         Niedersachsen                                                     89 +1 Berlin
                                                                                    83 %
                                                             81 %                Brandenburg
                   88 %
                                                          Sachsen-Anhalt                                   89 +2 Rheinland-Pfalz
                 Nordrhein-
                 Westfalen                                                                                 89 +3 Bayern
                                                                              81 %
                                                         78 %                 Sachsen
                                     89 %             Thüringen                                            88 +2 Bremen
                                     Hessen
                                                                                                           88 +2 Nordrhein-Westfalen
                  89 %
             Rheinland-Pfalz                                                                               87 +2 Saarland

                                                                                                           83 +2 Brandenburg
           87 %                                              89 %
          Saarland                                            Bayern                                       82 +3 Mecklenburg-Vorpommern
                                   89 %
                                  Baden-
                                Württemberg                                                                81 +3 Sachsen-Anhalt

                                                                                                           81 +1 Sachsen

                                                                                                           78 +1 Thüringen

                                                                                           Reihenfolge sortiert nach Werten inklusive Dezimalstellen;
     Basis: Personen ab 14 Jahren (n = 16.158)                                             Angaben in Prozent; Abweichungen in Prozentpunkten
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Mobile Internetnutzung nach Bundesländern

Mehr Dynamik bei der mobilen Internetnutzung:                            sind auch 2020 wieder sehr hoch. Am stärk­sten holt das
­Rheinland-Pfalz ist der neue Spitzenreiter, Niedersachsen               ­Saarland auf mit einem Zuwachs von neun Prozent­
 und Bremen folgen wie letztes Jahr auf Platz zwei                        punkten im Vergleich zu 2019. Hier ­bildet ­Thüringen mit
 und drei bei der mobilen Internetnutzung. In knapp                       67 Prozent mobiler Nutzung wie auch bei der ­Nutzung
 der Hälfte aller Bundesländer greifen mittlerweile über                  insgesamt das Schlusslicht. Damit verbleibt es trotz An-
 80 ­Prozent der Bevölkerung mobil auf das Internet                       stieg als einzige Region unterhalb der ­70-Prozent-Marke.
 zu. Die regionalen Zuwachsraten beim mobilen ­Internet

  Nutzen Sie persönlich das Internet auch über das Mobilfunknetz
  eines Mobilfunkanbieters?

   Top 3 Bundesländer              75 Prozent oder mehr             Unter 75 Prozent

                                                                                                       84      +7 RHEINLAND-PFALZ

                                            81 %
                                                                                                       83      +3 NIEDERSACHSEN
                                         Schleswig-
                                                                    75 %
                                                                                                       83
                                          Holstein
                                                               Mecklenburg-                                    +4 BREMEN
                                                               Vorpommern

                                            82 %
                  83 %                   Hamburg
                                                                        79 %
                                                                                                        82 +1 Hamburg
                   Bremen                                               Berlin
                                                                                                        82 +6 Nordrhein-Westfalen
                                       83 %
                                    Niedersachsen                                                       82 +8 Hessen
                                                                                 76 %
                                                          73 %                Brandenburg
                82 %
                                                       Sachsen-Anhalt                                   81 +8 Schleswig-Holstein
            Nordrhein-
            Westfalen                                                                                   79 +4 Baden-Württemberg
                                                                           71 %
                                                      67 %                 Sachsen
                                82 %               Thüringen                                            79 +4 Berlin
                                Hessen
                                                                                                        79 +5 Bayern

        84 %                                                                                            78 +9 Saarland
         Rheinland-Pfalz

                                                                                                        76 +7 Brandenburg
      78 %                                                79 %
     Saarland                                              Bayern                                        75 +5 Mecklenburg-Vorpommern
                              79 %
                             Baden-
                           Württemberg                                                                   73 +7 Sachsen-Anhalt

                                                                                                         71 +4 Sachsen

                                                                                                        67 +4 Thüringen

                                                                                        Reihenfolge sortiert nach Werten inklusive Dezimalstellen;
Basis: Personen ab 14 Jahren (n = 16.158)                                               Angaben in Prozent; Abweichungen in Prozentpunkten
OfflinerInnen

              Wer sind die OfflinerInnen?*

                       12 % –2                         69 Jahre
                                                                                  14–29 Jahre: 4 %
                                                                                  30–49 Jahre: 7 %
                                                                                  50–64 Jahre: 17 %
                       Anteil der                      Durchschnittsalter
                                                                                  65+ Jahre: 72 %
                       OfflinerInnen

                                                       69 %
                                                       Niedrige Bildung
                                                                                  Mittlere Bildung: 21 %
                                                                                  Hohe Bildung: 10 %
                                                                                                                  ↓ M
                                                                                                                     ehr Zahlen und
                                                                                                                    Informa­tionen zu den
                                                                                                                    älteren Generationen

                                                       63 %
                                                                                                                    finden Sie unter diesem
                                                                                 Männer: 37 %                       QR-Code.
                                                       Frauen

  Welche der folgenden Gründe sind ausschlaggebend dafür, dass Sie das Internet nicht nutzen, d. h. offline sind?               Niedrige
                                                                                                                                Bildung: 81 %
                                                                                                                                70+ Jahre: 81 %

Kein                               Habe generell kein Interesse
                                                                                                                                    76
Interesse                       am Internet / an diesem Medium

                                                                                                           Frauen: 25 %
                                            Ist mir zu kompliziert                             28 –5       Männer: 32 %

                              Meine Kinder/Freunde/Bekannte
                             sind im Internet und erledigen das                           21 –7       70+ Jahre: 25 %
Inhaltliche                       für mich mit, was ich brauche
Hürden
                                                                                                      Frauen: 16 %
                    Sehe für mich keinen Nutzen/Vorteil darin                             20 –10      Männer: 27 %

                                    Habe Datenschutzbedenken                        14 +4

                              Wir haben hier keine Möglichkeit
                                                                             5 +4
Technische/                           ins Internet zu kommen
monetäre
­Hürden
                       Ich kann es mir nicht leisten (allgemein)            4

         Drei Viertel der OfflinerInnen geben an, dass sie grund-                 hat im persönlichen Umfeld Menschen, die ihnen digitale
         sätzlich kein Interesse am Internet haben. Deutlich                      Erledigungen abnehmen, bei den über 70-Jährigen sogar
         ­seltener (und auch weniger häufig als im Vorjahr) stehen                ein Viertel. Technische oder monetäre Gründe werden
          einer Nutzung inhaltliche Hürden wie Komplexität oder                   nur von einem sehr geringen Teil der O
                                                                                                                       ­ fflinerInnen als
          fehlender Nutzen entgegen. Ein Fünftel der OfflinerInnen                Barrieren genannt.

Basis: OfflinerInnen (n = 263); Angaben in Prozent; Abweichungen in Prozentpunkten;
* Ausführliche Beschreibung im Kapitel Digitale Gesellschaft (Nutzertypen, Seite 38/39)
Hatten Sie in Zeiten der Corona-Krise das Gefühl,
 von digitalen Möglichkeiten wie der Kommunikation
 mit ÄrztInnen, der Familie, den Behörden oder
 der Erledigung von Einkäufen abgeschnitten zu sein?
                                                             #EXPERT:INNEN

                                    Ja, ich fühlte mich      Dagmar Hirche
                              7%    abgeschnitten.
                                                             Mitgründerin des Vereins
                                                             „Wege aus der Einsamkeit“

                                                             Sie helfen (vornehmlich älteren) Menschen bei
     Nein 93 %
                                                             den ersten Schritten ins Internet – wie hat ­sich
                                                             die Nachfrage in den letzten Jahren und seit
                                                             Corona entwickelt? Die Nachfrage ist seit sieben
OfflinerInnen haben zu digitalen Informationen, Anwen-       Jahren ungebrochen, was sich verändert hat ist das
dungen und Kommunikationsmitteln keinen Zugang.              Durchschnittsalter, das stetig nach oben steigt.
Dennoch fühlte sich die große Mehrheit von ihnen auch        Wir haben immer mehr TeilnehmerInnen die 80+
während des Corona-Lockdowns, als viele Aktivitäten ins      sind und spüren insgesamt größeres Interesse am
Internet verlagert wurden, nicht ausgegrenzt oder von        Internet. In den ersten Jahren nahmen zu 95 Pro-
bestimmten Möglichkeiten abgeschnitten. Nur sieben           zent Frauen zwischen 72 und 84 Jahren teil, in den
Prozent haben nach eigenen Angaben ein solches Gefühl        letzten zwei Jahren stieg der Anteil der Männer
der Ausgrenzung erlebt, weil sie keine digitalen Möglich-    auf zehn Prozent an. Corona hat ein komplettes
keiten nutzten.                                              Um- bzw. Neudenken bei uns und den Teilnehmer­
                                                             Innen gefordert. Wir haben all unsere Angebote
                                                             ins Digitale umgewandelt und die Menschen 65+
                                                             mitgenommen. Durch Schulungen ist dies überra-
 Unter welcher Bedingung würden Sie künftig                  schend sehr gut gelungen. Aber auch hier sind es
 das Internet nutzen?                                        die Frauen, die mit über 95 Prozent teilnehmen.

Top 3 Motivatoren für eine künftige Nutzung                  Was sind die größten Hürden für den Sprung
                                                             ins Internet und wo muss die Gesellschaft
        +6                                                   mehr unterstützen? Es gibt vielfältige Hürden:
  23         Wenn mir jemand zeigen würde,
             wie es funktioniert
                                                             Viele können oder wollen die finanziellen Mittel
                                                             nicht aufbringen. Auch mangelnde oder fehlende
        +3                                                   Infrastruktur ist weiterhin ein Problem: Gerade im

 20
                                                             ländlichen Raum kommt es weiterhin vor, dass es
             Wenn die Nutzung einfacher wäre
                                                             zum Haus bzw. der Wohnung keine oder nur eine
                                                             sehr instabile Internetverbindung gibt. Zudem
        –6                                                   sind Altenheime und Seniorenwohnanlagen oft
  19         Wenn ich einen klaren Nutzen
             für mich erkennen würde
                                                             noch nicht mit WLAN ausgestattet, da gibt es
                                                             dringend Nachholbedarf. Und dann scheitert es
                                                             ganz konkret oft an den ersten Schritten: Wenn
Der insgesamt größte Motivationsfaktor für eine künf-        man noch nie Kontakt mit den digitalen Produkten
tige Nutzung wäre eine Begleitung und Anleitung bei          und der Funktionsweise hatte, ist es zu kompli-
den e­ rsten Schritten ins Internet. Das würde ein knap-     ziert und ohne Hilfe für viele kaum möglich. Es
pes Viertel der OfflinerInnen zur Nutzung motivieren.        fehlt an verständlichen Begriffen und Produkt-
Vom ersten Platz verdrängt wurde die Antwort „Wenn           namen, Installationen und Updates sind oftmals
ich einen klaren Nutzen für mich erkennen würde“ –           zu kompliziert. Für viele fehlen auch erreichbare
möglicher­weise haben einige OfflinerInnen vor dem Hinter-   und kostenfreie digitale Bildungsangebote in der
grund der C ­ orona-Ereignisse erstmalig einen Nutzen        Nachbarschaft, das würde sehr weiterhelfen.
für sich erkannt. Zwanzig Prozent wären außerdem bereit
für die Nutzung, wenn diese einfacher wäre.
18              Digital-­Index Zugang

   Verfügen Sie zu Hause über eine ausreichende Internetband-
   breite für Ihre Bedürfnisse? Und verfügen Sie an Ihrem Wohnort          Nutzung von
   über eine ausreichende Abdeckung mit mobilem Internet?
                                                                           digitalen ­Geräten

             2                                              3
 Weiß nicht /                                               Weiß nicht /   Smarte Geräte erfahren in diesem Jahr mehr Beachtung
Keine Angabe        12             Nein                     Keine Angabe   denn je. Dazu zählen allen voran smarte TV-Geräte mit
                                                       14
                                                                           einem sprunghaften Anstieg um 11 Prozentpunkte auf
                                                                           39 Prozent. Aber auch Sprachassistenten und Wearables
                                                                           sind im Jahr 2020 erstmals mit zweistelligen Nutzungs-
                                                                           zahlen in der deutschen Bevölkerung angekommen.

                                                                           Das Smartphone bleibt ungebremst auf dem Vormarsch,
                                                                           acht von zehn Deutschen nutzen es inzwischen. Auch
                                                                           das Tablet hat seine rückläufige Tendenz von 2017/2018
                                      Ja,
                    86           ich verfüge
                                  über eine            83
                               ­ausreichende
                             (mobile) Internet­
                                                                             Bitte sagen Sie uns, welche der folgenden Geräte
                                 bandbreite/
                                                                             Sie privat oder beruflich nutzen?
                                -abdeckung.

                                                                                      +0,2

                                                                             3,4
                                                                                Ø
                                                                                          Durchschnittliche
                                                                                          Anzahl genutzter
                                                                                          Endgeräte

            Internetnutzung                         Mobile                            +0,1

                                                                             2,3
                 gesamt                        Internetnutzung                  Ø
                                                                                          Durchschnittliche
                                                                                          Anzahl genutzter
                                                                                          mobiler Endgeräte
                                                                                          (Smartphone, Tablet,
                                                                                          Laptop, Einfaches
                                                                                          Handy, Wearables)
                                                                                                                              18   %
 Basis: OnlinerInnen (n = 1.775); Angaben in Prozent                                                                       Spielekonsole

         Verfügbare Bandbreiten als Barriere beim
         ­Internetzugang                                                                       17   % –4

                                                                                                                             39 % +11
                                                                                              Einfaches
         Über den grundsätzlichen Zugang zum Internet hinaus                                    Handy
         entscheidet die zur Verfügung stehende Geschwindigkeit                                                             Smart-TV
         und Stabilität über die Möglichkeiten der Nutzung. Die
         deutliche Mehrheit beurteilt diese als ausreichend. Eine zu
         langsame Verbindung zu Hause beklagen zwölf Prozent der                       BILDUNG
                                                                                       Niedrige Bildung: 30 %
         OnlinerInnen, eine unzureichende Abdeckung mit ­mobilem                       Mittlere Bildung: 14 %
         Internet im Wohnort sehen 14 Prozent. In der Folge kön-                       Hohe Bildung: 11 %
         nen sie insbesondere datenintensive Dienste nicht oder
         nur eingeschränkt nutzen, dazu zählen Streaming, Video-
         konferenzdienste, Podcasts oder Social Media.

                                                                           Basis: Personen ab 14 Jahren (n = 16.158);
                                                                           Abweichungen in Prozentpunkten; * (n = 2.038)
Digital-­Index Zugang                19

 überwunden und verzeichnet wieder leichte Wachstums-           Im Jahr 2020 erstmals abgefragt zeigt sich: Das Faxgerät
 raten. Insgesamt zeigt sich: Der Besitz von Geräten hängt      erreicht mit 20 Prozent eine höhere Nutzungsquote als
 stark mit dem Niveau der formalen Bildung sowie dem            das einfache Handy. Nach wie vor spielt das Fax vor
 Haushaltsnettoeinkommen zusammen. So nutzen bspw.              allem dort eine relevante Rolle, wo Dokumente rechts-
 fast alle Mitglieder eines Haushalts mit einem Nettoein-       verbindlich übertragen werden müssen. Besonders häufig
 kommen über 3.000 Euro ein Smartphone. Bei Menschen            vertreten sind Fax-NutzerInnen unter den Berufstätigen
 mit einem Haushaltsnettoeinkommen unter 2.000 Euro             mit Führungsverantwortung (46 Prozent) sowie bei Be-
 sind es nur sieben von zehn. Beim Tablet verdoppelt sich       rufstätigen mit Bürojob (42 Prozent), weniger im privaten
 sogar der Anteil der NutzerInnen von niedrigem Einkom-         Bereich oder im Zusammenhang mit Homeschooling.
 men zu höherem.

                                                   BILDUNG
                                                   Niedrige Bildung: 42 %
                                                   Mittlere Bildung: 70 %
                                                   Hohe Bildung: 84 %

                                                                                            HAUSHALTS-NETTOEINKOMMEN
                                                                                            Unter 2.000 Euro: 23 %
                                                                                            2.000 bis unter 3.000 Euro: 33 %
                                                                                            3.000 Euro und mehr: 52 %

                                                  66 %
   84 %                                                                                       39 % +3
                       +5
                                                  Laptop                                      Tablet                        10 % +4
                                                                                                                       Sprach­-

Smartphone
                                                                                                                       assistent

                                                                      47 %                                 20 % Neu
                                                                  Desktop-PC                                Fax*

        BILDUNG
        Niedrige Bildung: 64 %
        Mittlere Bildung: 88 %
        Hohe Bildung: 93 %
                                                                                             10 % +3
                                                                                          Wearables
        HAUSHALTS-NETTOEINKOMMEN
        Unter 2.000 Euro: 66 %
        2.000 bis unter 3.000 Euro: 82 %
        3.000 Euro und mehr: 94 %
20   Digital-­Index Nutzungsverhalten

     NUTZUNGSVERHALTEN
     Nutzungshäufigkeit einzelner Dienste und Anwendungen

     Zuwachs bei allen digitalen Anwendungen: Besonders          Ein oder mehrmals pro Woche nutzen die BürgerInnen
     Nutzung von Streaming-Diensten, digitalen Lernan-           in Deutschland insbesondere Messenger Dienste wie
     geboten und Sprachassistenten steigt                        WhatsApp (61 Prozent). Für immerhin ein Viertel gehört
                                                                 auch Online-Streaming zum Alltag, während gut ein Zehn-
     Dieser Subindex spiegelt die Nutzungsgewohnheiten der       tel mindestens einmal in der Woche online bezahlt oder
     deutschsprachigen Bevölkerung im Internet wider. Er er-     an Videokonferenzen teilnimmt. Online-Shopping ­(Waren
     fasst, welche digitalen Anwendungen und sozialen Me-        oder Dienstleistungen) sowie digitale Behördengänge
     dien die BürgerInnen verwenden oder konsumieren und         ­finden hingegen schwerpunktmäßig eher seltener statt.
     in welchem Umfang. Im Vergleich zum Vorjahr zeigt sich
     dabei über alle digitalen Dienste hinweg ein Anstieg in     Nutzungsverhalten sowie -häufigkeit bei den Diensten
     der Nutzung. Dieser ist zum Teil erheblich und sicherlich   und Anwendungen unterscheiden sich stark innerhalb
     auch auf die reduzierten Offline-Möglichkeiten in Zeiten    verschiedener soziodemografischer Gruppen. Dabei spie-
     der Corona-Beschränkungen zurückzuführen. Etwa drei         len vor allem Alter und Bildung eine große Rolle. Die
     Viertel kaufen zumindest gelegentlich Waren im Internet     junge Bevölkerung zwischen 14 und 29 Jahren nutzt so
     oder kommunizieren über Instant-Messaging-Dienste.          gut wie alle digitalen Dienste weit überdurchschnittlich
     Auch die Bestellung oder Buchung von Dienstleistungen       intensiv und oft, ältere Personen über 65 Jahre stark un-
     (z. B. Reisen, Lieferdienste, Handwerk), zum Teil einher-   terdurchschnittlich. Ähnliche Verhältnisse zeigen sich zu-
     gehend mit digitalen Bezahlungen (z. B. über PayPal),       dem beim Bildungsgrad: Wer formal gering gebildet ist,
     sind mit knapp zwei Dritteln beliebte Online-Anwen-         weist ein niedriger ausgeprägtes Nutzungsverhalten auf
     dungen. Mit einer Gesamtnutzung um die 50 Prozent           als Menschen mit hoher Bildung. Dies gilt vor allem für
     erreichen On-Demand- und Streaming-Dienste sowie            Kommunikations- und Unterhaltungs-Dienste wie Instant
     digitale Lernangebote neue Spitzenwerte. Neben digita-      Messenger oder On-Demand-Angebote. Aber auch für
     len Sprachassistenten erfahren diese Anwendungen den        Office-Anwendungen, jedoch nicht für Computerspiele.
     größten Zuwachs im Vergleich zum Vorjahr. Mehr Zeit in      Zudem gilt: Großstadt-BewohnerInnen sind in vielen As-
     den eigenen vier Wänden und die Umstellung auf digi-        pekten nutzungsstärker, BewohnerInnen ländlicher Ge-
     tale Lernformate während der Corona-Krise erklären die-     genden nutzen viele Dienste weniger und/oder seltener
     sen Anstieg (ausführlichere Informationen zum digitalen     als der Bevölkerungsdurchschnitt.
     Unterricht während Corona finden Sie im Schwerpunkt-
     kapitel ab Seite 51).
Digital-­Index Nutzungsverhalten                                 21

  Bitte geben Sie an, ob bzw. wie häufig Sie die folgenden Anwendungen nutzen.

   Ein oder mehrmals pro Woche
   Ein oder mehrmals pro Monat                                                                            14–29 Jahre: 80 %
                                                                                                          65+ Jahre: 25 %
   Ein oder mehrmals pro Halbjahr

                                                                                        76 %
   Seltener                                                                                                             61
                                                                               24
   Nie / Keine Angabe                                                                                          +6

                        14–29 Jahre: 54 %
                        65+ Jahre: 2 %
                                                                      3              Instant-­
                                25                                      4           Messaging-
              56 %        +12
                                                                               9     Dienste                                                          25

                                                                                                                                  63 %
                                            Niedrige Bildung: 5 %
44
       On-Demand-                           Hohe Bildung: 24 %
      oder Streaming-­
          Dienste      15
                                                     14
                                                                   Großstädte (ab 500.000 EW): 17 %
                                                                                                                               Office-­
                                                                                                                             Programme
                                      64 %
                                                                                             12                    37                                      16
                   8      8                          +9

                                                                                                                             12
                                       Online
                                                                                   47%
                                                                 25                                                                          10
                                                                                             Neu         17
                        36
                                      Bezahlen                                 Video-
                                                                            ­konferenzen
                                 10                                                                 11                                            9
                                                15                                                             1
                                                                          53                                                       67                     8
                                                                                             8

         22
                                12
                                                            11
                                                                                                                    5
                                                                                                                             13
                                                                                                                                            33 % +6           6
                                                                                                                                         Gesundheits-
                                                                    6

               78 %
                                                                                                                                        oder Fitnessan­         9
                                +7                   33    %
                                                             +11
                                                                          7                              38 % Neu                         wendungen
                                               ­Sprachsteuerung                                        Digitale
                                                  oder Sprach­                                                                    19
                                                                          9                        ­Behördengänge
                                                                                             62
 11            Online-­                     67     assistenten

              Shopping                                      Großstädte (ab 500.000 EW): 10 %
                                                            Land (< 20.000 EW): 5 %
                                       35

              20                                                                    8
                                                                                                              Niedrige Bildung: 1 %
                                                                                                              Hohe Bildung: 11 %

                                                      35
                                                                   65 %                 +7
                                                                                                   21                        6
                                                                                                                                       12
                                                           Dienstleistungen
                                                           online bestellen                                        47%+11                   13
                                                             oder buchen                                     Digitale
↑ D
   ie ausführliche Formulierung der                                                          18          Lernangeb­ote
  Fragestellung bzw. Antwortkategorien                           19
  finden Sie unter diesem QR-Code.                                                                        53                           16

Basis: Personen ab 14 Jahren (n = 2.038); Angaben in Prozent; Abweichungen in Prozentpunkten;
Aufgrund von Rundungen summieren sich die einzelnen ­Nutzungsanteile nicht immer auf die Gesamtnutzung auf.
22            Digital-­Index Nutzungsverhalten

              Nutzung sozialer Medien

       Welche der folgenden sozialen Medien nutzen Sie – egal ob Sie aktiv etwas posten bzw. hochladen oder nur Inhalte/Videos ansehen?

                                                                Hohe Bildung: 10 %
                                                                Berufstätige mit Bürojob: 12 %
                                                                Land (< 20.000 EW): 2 %
           14–19 Jahre: 61 %                                                                                                     14–19 Jahre: 18 %
           20–29 Jahre: 58 %                                                                                                     20–29 Jahre: 18 %
           30–39 Jahre: 38 %                                                                                     9%              30–39 Jahre: 15 %
           40–49 Jahre: 25 %                                                            4%                      Twitter          40–49 Jahre: 10 %
           50–59 Jahre: 12 %                                                         LinkedIn                                    50–59 Jahre: 6 %
           60–69 Jahre: 4 %                                                                                                      60–69 Jahre: 4 %
           70+ Jahre: 1 %                                                                                                        70+ Jahre: 1 %
                                          25 % +9
                                       Instagram

      Hohe Bildung: 12 %

                                                                      72 %
      Berufstätige mit Bürojob: 17 %

                                                                                                                          48 % +8
      Land (< 20.000 EW): 3 %                                                          +8

                                                                                                                          YouTube
                                                                  WhatsApp
                 6%                                                                                                 14–19 Jahre: 74 %
                XING
                                                                           14–19 Jahre: 92 %                        20–29 Jahre: 71 %
                                                                           20–29 Jahre: 90 %                        30–39 Jahre: 64 %
                                                                           30–39 Jahre: 87 %                        40–49 Jahre: 57 %
                                                                           40–49 Jahre: 85 %                        50–59 Jahre: 46 %
                                                                           50–59 Jahre: 78 %                        60–69 Jahre: 32 %
                                                                           60–69 Jahre: 60 %                        70+ Jahre: 13 %
                                                                           70+ Jahre: 29 %

                                             46 % +4
               14–19 Jahre: 64 %
               20–29 Jahre: 76 %                                                                                              14–19 Jahre: 16 %
               30–39 Jahre: 71 %                                                                               7%             20–29 Jahre: 11 %
               40–49 Jahre: 58 %           Facebook                                                         Pinterest         30–39 Jahre: 10 %
               50–59 Jahre: 37 %                                                                                              40–49 Jahre: 8 %
               60–69 Jahre: 26 %                                                        4%                                    50–59 Jahre: 4 %
               70+ Jahre: 8 %                                                         TikTok*                                 60–69 Jahre: 4 %
                                                                                                                              70+ Jahre: 1 %

                                                     8%                        14–19 Jahre: 22 %                   5 %**
                                                   Snapchat                    20–29 Jahre: 10 %                  Andere
                                                                               30–39 Jahre: 5 %                  Messenger­
                                                                               40–49 Jahre: 3 %                   dienste
                                                                               50–59 Jahre: 1 %
                                              14–19 Jahre: 36 %
                                                                               60–69 Jahre: 0 %
                                              20–29 Jahre: 21 %
                                                                               70+ Jahre: 0 %
                                              30–39 Jahre: 9 %                                                      14–19 Jahre: 12 %
                                              40–49 Jahre: 4 %                                                      20–29 Jahre: 7 %
                                              50–59 Jahre: 2 %                                                      30–39 Jahre: 8 %
                                              60–69 Jahre: 1 %                                                      40–49 Jahre: 9 %
                                              70+ Jahre: 0 %                                                        50–59 Jahre: 4 %
                                                                                                                    60–69 Jahre: 2 %
                                                                                                                    70+ Jahre: 0 %
     Basis: Personen ab 14 Jahren (n = 16.158); Abweichungen in Prozentpunkten; * (n = 8.014); ** (n = 2.038)
Digital-­Index Nutzungsverhalten         23

                                                            ­ edien nutzen, sind es bei den über 65-Jährigen nur
                                                            M
                                                            knapp zwei. WhatsApp, YouTube und Facebook werden
                                                            von Menschen jeglichen Alters am meisten genutzt, wo-
                                                            bei 30- bis 49-Jährige Facebook geringfügig der Video-

         78 %       +7

  nutzen soziale Medien
                                                            plattform YouTube vorziehen. Instagram ist nur bis zu
                                                            einem Alter von maximal 50 Jahren relevant. Unter den
                                                            14- bis 29-Jährigen nutzen es aber drei von fünf. Beim
                                                            Blick auf die Nutzungsanteile zeigt sich ein klares Mus-
                                                            ter: Je älter, desto geringer ausgeprägt ist der Umgang

         3,0
             Ø                                              mit sozialen Medien. Auch Bildung und Berufstätigkeit
                         Durchschnittliche Anzahl           sind entscheidende Faktoren bei der Nutzung von Social
                         genutzter sozialer Medien
                                                            Media. So sind alle Plattformen bei formal höher Gebil-
                                                            deten sowie berufstätigen Personen überdurchschnittlich
                                                            stark im Einsatz. Berufstätige mit Schreibtischarbeit nut-
            3,9 14–29 Jahre                                 zen die Plattformen in besonders hohem Maße, auch die
                                                            beruflichen Netzwerke XING und LinkedIn.
            3,2 30–49 Jahre
                                                            Unabhängig von den professionellen Networking-Platt-
            2,3 50–64 Jahre                                 formen XING und LinkedIn spielt im beruflichen Kontext
                                                            einzig der Marktführer WhatsApp eine gewisse Rolle: Ein
            1,8 65+ Jahre                                   Fünftel der Nutzenden in Deutschland verwendet den
                                                            Instant-Messenger-Dienst auch für den professionellen
                                                            Austausch.

Mehr als drei Viertel der deutschsprachigen Bevölke-        TikTok-NutzerInnen mit geringerem
rung ­nutzen soziale Medien – Kommunikations- und           ­Sicherheitsbewusstsein
­Unterhaltungsmedien wachsen deutlich.
                                                            Während drei Viertel der Personen ab 14 Jahren, die Twit-
Die Social-Media-Nutzung in Deutschland steigt um sie-      ter verwenden, Wert auf eine regelmäßige Aktualisierung
ben Prozentpunkte im Vergleich zum Vorjahr und liegt        ihrer Antivirensoftware legen, sind es bei Nutzenden von
nun bei 78 Prozent. Starkes Wachstum ist insbesondere       TikTok nicht einmal zwei Drittel. Auch das Bewusstsein
bei den Spitzenreitern WhatsApp sowie YouTube (beide        darüber, dass Unternehmen ihre Daten an Dritte weiter-
plus acht Prozentpunkte) zu beobachten, fast drei von       geben, ist in dieser Gruppe geringer ausgeprägt als bei
vier BürgerInnen nutzen mittlerweile WhatsApp. Auf          anderen Social-Media-Nutzenden. Gleichzeitig findet die
Platz drei folgt das soziale Netzwerk Facebook (plus        Hälfte der TikTok-UserInnen, im Internet müsse man nicht
vier Prozentpunkte), das ebenso wie YouTube knapp die       immer jedes Wort auf die Goldwaage legen, die NutzerIn-
Hälfte der Bevölkerung erreicht. Instagram legt um neun     nen aller sozialer Netzwerke teilen diese Meinung nicht
Prozentpunkte zu, ein Viertel der BürgerInnen nutzt es.     einmal zu einem Drittel. TikTok-Nutzende bewegen sich
Mit Nutzungsanteilen von je unter zehn Prozent spielen      demnach vergleichsweise frei im Netz, ohne potenziellen
weitere Dienste wie Twitter, Snapchat, TikTok oder beruf-   Risiken allzu vorsichtig zu begegnen. Diese Unbedarftheit
liche Netzwerke nur eine untergeordnete Rolle.              hängt sicherlich auch damit zusammen, dass die ­meisten
                                                            NutzerInnen dieses Dienstes deutlich jünger sind als
Die vier meistgenutzten Dienste sind bei allen Alters-      die anderer sozialer Medien. Twitter-Nutzende schätzen
gruppen die beliebtesten, große Unterschiede zeigen sich    – ebenso wie bei TikTok – insbesondere den Netzwerk-­
jedoch bei der Anzahl der genutzten Medien. Während         Charakter von sozialen Medien: Drei von fünf bringen sich
14- bis 29-Jährige im Durchschnitt knapp vier soziale       dort ein und vernetzen sich mit Gleichgesinnten.
24   Digital-­Index Kompetenz

     KOMPETENZ
     Einordnung ins Kompetenzframework der EU-Kommission

     In diesem Jahr folgt die Gruppierung der Kompetenzen                      Sicherheit und Wohlbefinden
     in der Studie verstärkt der Struktur des europäischen Rah-                Schutz von Geräten und digitalen Inhalten
     menmodells für digitale Kompetenzen, kurz DigComp.                        sowie Verständnis von Risiken und Bedroh­
     Dieses wurde im Auftrag der europäischen Kommission                       ungen in digitalen Umgebungen, auch für das
     entwickelt und dient als Werkzeug, um die digitalen                       eigene Wohlbefinden. Sicherheitsmaßnah-
     Kompetenzen der BürgerInnen strukturiert zu erfassen,                     men kennen und Privatsphäre bewahren.
     vergleichbar zu machen (auf nationalem und EU-Level)
     und letztlich gezielt zu verbessern. Dieses Instrument der                Problemlösekompetenz
     Selbsteinschätzung etabliert außerdem ein gemein­sames                    Technische Probleme beim Betrieb von
     Verständnis von digitalen Fertigkeiten und wie sie zu be-                 ­Geräten und bei der Nutzung digitaler Umge-
     werten sind. Fünf Kompetenzfelder beschreiben, was                         bungen erkennen und lösen. Identifizierung
     digital versierte BürgerInnen ausmacht. Es braucht Kom-                    digitaler Kompetenzlücken. Angemessene
     petenzen in allen fünf Feldern, um für die Digitalisierung                 ­digitale Lösungen für Bedürfnisse finden.
     gerüstet zu sein in Bezug auf Arbeit, Beschäftigungs­
     fähigkeit, Lernen, Freizeit und gesellschaftliche Teilhabe.   Die einzelnen Kompetenzbereiche setzen sich im
                                                                   ­D21-­Digital-Index analog zu diesem Framework inhaltlich
                                                                    zusammen und decken innerhalb der einzelnen Kompe-
                 Informations- und Datenkompetenz                   tenzfelder verschiedene Komplexitätsgrade ab. So ergibt
                 Informationsbedürfnisse artikulieren, in           sich eine Mischung aus Basiskönnen und anspruchsvol­
                 ­digitalen Umgebungen nach Daten, Informa-         lerem digitalem Know-how. Dies stellt die Abdeckung ­eines
                  tionen und Inhalten suchen, auf sie zugreifen     breiten Spektrums digitaler Kompetenzen sicher.
                  und zwischen ihnen navigieren. Informatio­
                  nen, Daten und digitale Inhalte auswerten
                  und verwalten.

                 Gestalten und Erzeugen digitaler Inhalte              #PARTNER:INNEN
                 Digitale Inhalte in verschiedenen Formaten
                 erstellen und bearbeiten und sich mit digita-        Marc Reinhardt
                 len Mitteln ausdrücken. Regeln zu digitalem          Executive Vice President, Head of Public Sector,
                 Eigentum kennen.                                     Capgemini Deutschland

                 Kommunikation und Kollaboration                      Der Aufbau von Datenkompetenz und Wissen im
                 Durch eine Vielzahl digitaler Technologien           Umgang mit neuen Technologien wie etwa KI wird
                 interagieren und kollaborieren. Für einen            zum Schlüsselfaktor für unsere Zukunftsfähigkeit.
                 ­gegebenen Kontext geeignete digitale Kom-           Der Wert von Daten hängt davon ab, inwiefern sie
                  munikationsmittel nutzen. Umgangsregeln             genutzt und geteilt werden. Entsprechend muss die
                  im Netz kennen und die eigene digitale              Datensouveränität gestärkt werden. Nur sie sorgt
                  ­Identität verwalten.                               dafür, dass in jeder Situation die Auswirkungen und
                                                                      Vorteile des Teilens eigener Daten bekannt sind.
                                                                      Das betrifft auch den (digitalen) Staat: Ein Schritt
                                                                      in die richtige Richtung ist z. B. die Initiative zum
                                                                      Aufbau einer Digitalakademie für die Verwaltung.
                                                                      In der Datenstrategie der Bundesregierung sind
                                                                      weitere wichtige Schritte vorgesehen, darunter ein
                                                                      „Chief Data Officer“ für jedes Ministerium.
Digital-­Index Kompetenz               25

Kompetenzen in der digitalen Welt

Mit 53 von 100 Indexpunkten liegt die Indexsäule Kompe-               i­nsbesondere Problemlösekompetenz sind hingegen häufig
tenz in etwa auf Vorjahresniveau, Tendenz leicht steigend.             von ­Unsicherheit bzw. geringeren Kompetenzen geprägt.
Ein Blick in die einzelnen Anwendungsbereiche zeigt: Es
gibt teilweise erhebliche Unterschiede in den Kompetenz­                                ↓ D
                                                                                           ie ausführliche Formulierung der
feldern. In kommunikativen Aspekten, insbesondere                                         Fragestellung bzw. Antwortkategorien
im Umgang mit Smartphones, sind die BürgerInnen am                                        finden Sie unter diesem QR-Code.
­kompetentesten. Die Bereiche Inhaltserstellung und

Informations- und Datenkompetenz

Komplexitätsgrad der Kompetenzen (Gesamtbevölkerung):                Sehr gering          Gering           Hoch         Sehr hoch
      Hohe Bildung                Niedrige Bildung
Top2 (Trifft voll und ganz zu / Trifft eher zu)                                                                   Lesebeispiel: Ich kann …

                                      65                                                   54
                           Mehrere Quellen bei der                                 Unseriöse Nachrichten
                          Internetrecherche nutzen                                       erkennen

         76                                                                                                              44 +10
Internetrecherchen                                                                                                  Per Smartphone
    durchführen                                                                                                         bezahlen

                                                                                          50                  100

Basis: Personen ab 14 Jahren (n = 2.038); Angaben in Prozent; Abweichungen in Prozentpunkten

Im Bereich der Informations- und Datenkompetenz ist                   unterscheiden. Hierbei gibt es starke Unterschiede ab-
die Fertigkeit, einfache Internetrecherchen durchzufüh-               hängig von der Bildung: 73 Prozent der höher Gebildeten
ren, in der Bevölkerung am stärksten vorhanden. Zwei                  erkennen unseriöse Nachrichten, aber nur 26 Prozent der
Drittel verlassen sich dabei nicht nur auf eine einzige               niedrig Gebildeten. Mobiles Bezahlen per Smartphone
Quelle. Gut die Hälfte der BürgerInnen sieht sich in der              erfährt einen großen Schub: Gut zwei von fünf können
Lage, seriöse von unseriösen Nachrichten im Netz zu                   mittlerweile auf diese Weise kontaktlos zahlen.
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