Einführung in die funktionelle Bildgebung II - Professur Allgemeine Psychologie - TU Dresden
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Überblick Funktionelle Konnektivität Psychophysiologische Interaktionen fMRT-Adaptation Multi-Voxel-Pattern-Analysen (MVPA) Vorlesung Kognitive Neurowissenschaft Folie 2 WS 2018/19 Prof. Dr. Thomas Goschke
Von anatomischen … zur dynamischen Interaktion Karten… funktioneller Systeme Vorlesung Kognitive Neurowissenschaft Folie 3 WS 2018/19 Prof. Dr. Thomas Goschke
Funktionale Spezialisierung vs. Funktionale Integration Funktionale Segregation Funktionale Integration Welche funktionalen Kopplungen und Welche Hirnregionen werden durch Interaktionen zwischen Hirnregionen gibt es? Reize oder Aufgaben aktiviert? Analyse regional spezifischer Effekte Wie wird die Interaktion zwischen Regionen durch experimentelle Faktoren (z.B. Ziel: Variationen der Aufmerksamkeit) beeinflusst? Modelle der Konnektivität Analyse funktionaler und effektiver und Interaktion zwischen Konnektivität Hirnregionen Experimentelle Bedingungs- manipulation Vorlesung Kognitive Neurowissenschaft Folie 4 WS 2018/19 Friston, 2009, Science Prof. Dr. Thomas Goschke
Strukturelle, funktionelle und effektive Konnektivität ‣ Strukturelle Konnektivität) = Anatomische (axonale) Verbindungen ‣ Funktionelle Konnektivität = statistische Abhängigkeiten zwischen fMRT-Zeitreihen in verschiedenen Hirnregionen ‣ Effektive Konnektivität = gerichteter Einfluss von einer auf eine andere Neuronenpopulation Vorlesung Kognitive Neurowissenschaft Folie 6 WS 2018/19 Prof. Dr. Thomas Goschke
Funktionelle Konnektivität Statistische Abhängigkeit (z.B. Korrelation) zwischen räumlich getrennten neurophysiologischen Ereignissen (Friston 1994) Ansatz zur Beschreibung funktionaler Interaktionen ohne Annahme über zugrunde liegende Mechanismen Schritt 1: Extrahiere BOLD-Zeitverlauf aus einer Region (“seed”). Seed-voxel correlation analyses Theorie- oder hypothesengeleitete Auswahl eines Seed-Voxels Extraktion der Referenz-Zeitreihe Korrelation mit Zeitreihen anderer Voxel im Gehirn Schritt 2: Suche Regionen, die korrelierte Aktivität während des gleichen Scans zeigen Vorlesung Kognitive Neurowissenschaft Folie 10 WS 2018/19 Prof. Dr. Thomas Goschke
Resting state connectivity Probanden sollen entspannt mit geschlossenen Augen im Scanner liegen und an nichts besonderes denken / keine Aufgabe bearbeiten Wahl eines Seed-Voxels Ermittlung der Korrelation zwischen der BOLD- Zeitreihe mit allen anderen Voxeln im Gehirn (= Mass für Stärke der funktionalen Konnektivität) Konnektivitätskarte, die alle Regionen mit hoher funktionaler Konnektivität mit der Seed- Region zeigt Vorlesung Kognitive Neurowissenschaft Folie 11 WS 2018/19 van den Heuvel & Hulshoff Prof. Dr. Thomas Goschke
Modeling functional brain networks Funktionale Konnektivität kann als Graph dargestellt warden, wobei Kanten funktionale Verbindungen zwischen Knoten repräsentieren In Resting-State fMRT-Studien wird Konnektivität aus Korrelationen zwischen den fMRT-Zeitreihen in veschiedenen Regonen abgeleitet Funktionale Konnektivität zwischen vielen Paaren von Knoten Konnektivitätsmatrix Konnektionen, deren Stärke bestimmte Schwelle übersteigt Funktionale Konnektivitätskarte Funktionale Bedeutung von Resting-State- Konnektivität ist nicht völlig geklärt Vorlesung Kognitive Neurowissenschaft Folie 12 van den Heuvel & Hulshoff (2010). Europ. Neuropsychopharmacol. WS 2018/19 Prof. Dr. Thomas Goschke
Default mode network Analysen der Resting-State- Konnektivität ergaben Evidenz Posterior für ein “Default mode network”, cingulate das im Ruhezustand stärker cortex / aktiviert ist als bei der Precuneus Bearbeitung von Aufgaben Vermutete Funktionen: reizunabhängige Kognition, Introspektion, Tagträumen, Medial selbstbezogene Gedanken prefrontal cortex Lateral Lateral Parietal Parietal cortex cortex Vorlesung Kognitive Neurowissenschaft Folie 13 WS 2018/19 Utevsky et al. (2014). J Neurosc Prof. Dr. Thomas Goschke
Zwei anti-korrelierte Netzwerke Task-Positive-Regions (rot/gelb): intra-parietal sulcus (IPS), frontal eye field (FEF), middle temporal lobe (MT) korreliert mit Regionen korreliert, die an fokussierter Aufmerksamkeit und Arbeitsgedächtnis beteiligt sind Task-Negative-Regions (blau-grün): posterior cingulate/precuneus (PCC), lateral parietal cortex (LP), medial prefrontal cortex (MPF) korreliert mit Regionen, die im Ruhezustand aktiviert sind Vorlesung Kognitive Neurowissenschaft Folie 14 Fox, M. D. et al. (2005). Proc. Natl Acad. Sci. WS 2018/19 Prof. Dr. Thomas Goschke Fox and Raichle, 2007, Nat. Rev. Neurosci.
Three core neurocognitive networks Central executive network Dorsolateral PFC; posterior parietal cortex (PPC) Working memory, cognitive control, executive attention Salience network Insular cortex, dorsal anterior cingulate cortex (dAC) Connectivity with subcortical and limbic structures involved in reward and motivation Detection of salient external and internal events Switching between default-mode and executive network Default mode network Posterior cingulate cortex (PCC), medial PFC Self-referential mental activity Vorlesung Kognitive Neurowissenschaft Folie 20 WS 2018/19 Menon (2011). Trends in Cognitive Sciences, 15 Prof. Dr. Thomas Goschke
Relevanz von Default-mode-, Salienz- und zentralem Exekutivnetzwerk für psychische Störungen Vorlesung Kognitive Neurowissenschaft Folie 21 Yehuda, R. et al. (2015) Post-traumatic stress disorder WS 2018/19 Prof. Dr. Thomas Goschke Nat. Rev. Dis. Primers doi:10.1038/nrdp.2015.57
Disrupted Cognition-Specific Brain Circuits in Psychopathology Vorlesung Kognitive Neurowissenschaft Folie 22 WS 2018/19 Buckholtz & Meyer-Lindenberg (2012). Neuron, 74(6), 990-1004. Prof. Dr. Thomas Goschke (s.a. Goschke (2014). Internat. J Methods in Psychiatric Research, 23(S1), 41-57)
Funktionale vs. effektive Konnektivität Funktionelle Konnektivität wichtige Hinweise auf mögliche Interaktionen zwischen Hirnregionen keine direkten Rückschlüsse auf die zugrunde liegenden Mechanismen Korrelation ≠ Kausalität Effektive Konnektivität ermöglicht, Annahmen über zugrunde liegende neuronale Interaktionen zu testen Regressionsmodelle (z.B. psycho-physiologische Interaktionsanalyse; PPI) (Friston et al. 1997) Strukturgleichungsmodelle (Büchel & Friston 1997; Bullmore et al. 2000) Dynamic Causal Modelling (DCM) (Friston et al. 2003; Stephan et al. 2008) Zeitreihenmodelle Granger causality (Harrison et al. 2003; Goebel et al. 2003) Vorlesung Kognitive Neurowissenschaft Folie 29 WS 2018/19 Prof. Dr. Thomas Goschke
Überblick Funktionelle Konnektivität Psychophysiologische Interaktionen fMRT-Adaptation Multi-Voxel-Pattern-Analysen (MVPA) Vorlesung Kognitive Neurowissenschaft Folie 30 WS 2018/19 Prof. Dr. Thomas Goschke
Psycho-Physiologische Interaktion (PPI) Wie verändert sich die Ko-Aktivierung von Hirnregionen in Abhängigkeit von experimentellen Bedingungsvariationen (z.B. Aufgabe, mentaler Zustand)? z.B. Fokussierte z.B. ohne Aufmerksamkeit Aufmerksamkeit Vorlesung Kognitive Neurowissenschaft Folie 31 WS 2018/19 Prof. Dr. Thomas Goschke
Psycho-physiologische Interaktion (PPI) Design eine psychologische Variable (experimenteller Faktor: z.B. Aufgabe, Stimulus, kognitiver Prozess) eine physiologische Variable (Hirnaktivierung in einer bestimmten Region) Interaktion der beiden Variablen Context (Task, mental state etc.) Source X (activity in region A) Response (activity in region B) Vorlesung Kognitive Neurowissenschaft Folie 32 WS 2018/19 Prof. Dr. Thomas Goschke
Ein Beispiel (Friston et al., 1997) Probandin sollte (a) Veränderungen in der Bewegung von Punkten entdecken oder (b) die bewegenden Punkte nur betrachten Wird die funktionale Konnektivität zwischen V1 und V5 durch die Aufmerksamkeitsmanipulation moduliert? Attention X Activity in V1 Activity in V5 Vorlesung Kognitive Neurowissenschaft Folie 33 WS 2018/19 Prof. Dr. Thomas Goschke
Ein Beispiel (Friston et al., 1997) Regression der V5-Aktivität auf die V1-Aktivität zeigt stärkeren Zusammenhang, wenn die Attention Probandin die Aufmerksamkeit auf die Bewegung der Punkte richtete vs. wenn sie dies nicht tat No attention Vorlesung Kognitive Neurowissenschaft Folie 35 WS 2018/19 Prof. Dr. Thomas Goschke
PPI: Zwei mögliche Interpretationen Wissen über neurobiologische Plausibilität von Interaktionen ist notwendig, um PPI Ergebnisse zu interpretieren Kontext-abhängige Modulation der Aktivierungsabhängige Modulation des Konnektivität kontextuellen Einflusses Aufmerksamkeit moduliert V1-V5- V1 moduliert Einfluss der Aufmerksamkeit Konnektivität auf V5 Activity Attention Activity Attention in V1 in V1 Activity Activity in V5 in V5 Vorlesung Kognitive Neurowissenschaft Folie 37 WS 2018/19 Prof. Dr. Thomas Goschke
Psychophysiologische Interaktion (PPI) Kausale Interpretation? Doppeldissoziation zwischen Region A und B: Bedingung X Koaktivation von A + C; keine Aktivierung von B Bedingung Y Koaktivation von B + C; keine Aktivierung von A Spricht dafür, dass A und B beide mit C, aber nicht untereinander funktional verbunden sind Dass Aktivierung von C nicht immer Aktivierung von A oder B vorhersagt spricht dafür (aber beweist nicht!), dass Aktivierung von A oder B die Aktivierung von C verursacht Zur Absicherung solcher Schlussfolgerungen ist weitere Evidenz erforderlich (z.B. dass Aktivierung von A und B mit kürzerer Latenz auftritt als die von C) Vorlesung Kognitive Neurowissenschaft Folie 38 WS 2018/19 Prof. Dr. Thomas Goschke
Überblick Funktionelle Konnektivität Psychophysiologische Interaktionen fMRT-Adaptation Multi-Voxel-Pattern-Analysen (MVPA) Vorlesung Kognitive Neurowissenschaft Folie 50 WS 2018/19 Prof. Dr. Thomas Goschke
Grenzen der traditionellen Subtraktionslogik Mentale Inhalte werden vermutlich als neuronale Aktivitätsmuster repräsentiert Es gibt Evidenz, dass einzelne Neurone im medialen Temporallappen selektiv auf unterschiedliche Ansichten des gleichen Gesichts reagieren “Jennifer Aniston” neuron in human medial temporal lobe? Vorlesung Kognitive Neurowissenschaft Folie 51 Quiroga et al., (2005) Invariant visual representation by single neurons in the human brain. Nature WS 2018/19 Prof. Dr. Thomas Goschke
Single unit in the left posterior hippocampus activated exclusively by different views of the actress Jennifer Aniston Single unit in the left posterior hippocampus A single unit in the right anterior hippocampus activated exclusively by different views of the activated exclusively by different views of the actress Jennifer Aniston actress Halle Berry Vorlesung Kognitive Neurowissenschaft Folie 52 WS 2018/19 Prof. Dr. Thomas Goschke
Grenzen der traditionellen Subtraktionslogik fMRI Auflösung ist ca. 3x3x3 mm, d.h. ein Voxel kann Millionen von Neuronen enthalten. Betrachten wir nur drei fiktive Neuronen: Neuron 1 Neuron 2 Neuron 3 responds to responds to responds to Jennifer Aniston Julia Roberts Brad Pitt Obwohl jedes Neuron selektiv auf bestimmte Reize reagiert, zeigt die Population als Ganzes keine Präferenz Firing Rate Firing Rate Firing Rate Activation Average Vorlesung Kognitive Neurowissenschaft Folie 53 WS 2018/19 Prof. Dr. Thomas Goschke Adapted from J. Culham
fMRT Adaptation Hypothetische Aktivität in Gesichter-Selektiver Region (FFA) Keine Wiederholung Activation Wiederholung Wird der gleiche Reiz wiederholt dargeboten, ist das fMRT-Signal bei der zweiten Darbietung reduziert Vorlesung Kognitive Neurowissenschaft Folie 54 WS 2018/19 Adapted from J. Culham Prof. Dr. Thomas Goschke
Repetition suppression and fMRI adaptation Wenn verschiedene Reize Wiederholte Darbietung eines Reizes unterschiedliche Neuronen-Populationen reduzierte neuronale Aktivierung (fMRI in der gleichen Hirnregion aktivieren, adaptation) kann dies in Standard-fMRT- Experimenten nicht entdeckt werden Vorlesung Kognitive Neurowissenschaft Folie 55 WS 2018/19 Prof. Dr. Thomas Goschke
Repetition suppression and fMRI adaptation Methode kann genutzt werden, um die Selektivät bestimmter Hirnregionen für bestimmte Reizdimensionen zu ermitteln Z.B. Adaptiert fMRI-Signal, wenn das gleiche Objekt in unterschiedlicher Orientierung dargeboten wird Region verarbeitet Keine Adaptation abstrakte (blickwinkelinvariante) Blickwinkelabhängigkeit: Objektrepräsentationen • Region kodiert Gesicht als verschieden wenn Blickwinkel sich ändert Activation Adaptation Blickwinkelinvarianz: • Region kodiert Gesicht als identisch trotz Wechsel des Blickwinkels Time Vorlesung Kognitive Neurowissenschaft Folie 56 WS 2018/19 Adapted from J. Culham Prof. Dr. Thomas Goschke
Theoretische Modelle der fMRT Adaptation Vorlesung Kognitive Neurowissenschaft Folie 57 WS 2018/19 Grill-Spector, Henson & Martin, 2006, TICS Prof. Dr. Thomas Goschke
Überblick Funktionelle Konnektivität Psychophysiologische Interaktionen fMRT-Adaptation Multi-Voxel-Pattern-Analysen (MVPA) Vorlesung Kognitive Neurowissenschaft Folie 58 WS 2018/19 Prof. Dr. Thomas Goschke
Kann man aus neuronalen Aktivierungsmuster erschließen, was eine Person denkt? Vorlesung Kognitive Neurowissenschaft Folie 59 WS 2018/19 Prof. Dr. Thomas Goschke
Multi-Voxel-Aktivierungsmuster 3 mm 3 mm 3 mm Moderne Scanner können ~150,000 Voxel in 2 sec scannen low high activity activity Vorlesung Kognitive Neurowissenschaft Folie 60 WS 2018/19 Prof. Dr. Thomas Goschke
Information in Multi-Voxel-Mustern? Reiz 1 Reiz 2 (z.B. Haus) (z.B. Gesicht) 3 mm L R 3 mm 3 mm Vorlesung Kognitive Neurowissenschaft Folie 61 WS 2018/19 Prof. Dr. Thomas Goschke
Standard Analyse Kategorie 1 Kategorie 2 trial 1 trial 1 Aktivitätsmuster über mehrere trial 2 trial 2 Voxel trial 3 trial 3 Mittlere Aktivation über alle Trials Vorlesung Kognitive Neurowissenschaft Folie 64 WS 2018/19 Prof. Dr. Thomas Goschke
Multi-voxel pattern analysis (MVPA) Category 1 Category 2 trial 1 trial 1 Training Trials trial 2 trial 2 trial 3 trial 3 Kann der Algorithmus Testmuster überzufällig Test Trials korrekt klassifizieren? (not in training set) Vorlesung Kognitive Neurowissenschaft Folie 66 WS 2018/19 Prof. Dr. Thomas Goschke
Decoding visual object perception from fMRI responses Vorlesung Kognitive Neurowissenschaft Folie 69 Haynes, J. D., & Rees, G. (2006). Decoding mental states from brain activity in WS 2018/19 humans. Nature Reviews Neuroscience, 7(7), 523-534. Prof. Dr. Thomas Goschke
Decoding visual object perception from fMRI responses Vorlesung Kognitive Neurowissenschaft Folie 70 Haxby et al., 2001, Science WS 2018/19 Prof. Dr. Thomas Goschke Haynes & Rees (2006). Nature Reviews Neuroscience, 7(7), 523-534.
Multi-Voxel-Pattern-Analyse • Aktivitätsmuster in einer Menge von Voxeln wird als Vektor kodiert • Annahme: Verschiedene Muster- Vektoren spiegeln unterschiedliche mentale Zustände (z.B. Vorstellung verschiedener Objekte; verschiedene Handlungsabsichten etc.). Vorlesung Kognitive Neurowissenschaft Folie 72 Haynes, J. D., & Rees, G. (2006). Decoding mental states from brain WS 2018/19 activity in humans. Nature Reviews Neuroscience, 7(7), 523-534. Prof. Dr. Thomas Goschke
Multi-Voxel-Pattern-Analyse Vorlesung Kognitive Neurowissenschaft Folie 74 WS 2018/19 Prof. Dr. Thomas Goschke
Multi-Voxel-Pattern-Analyse S1 S2 S3 S4 S5 Voxel 1 5 Voxel 2 1 Kategorie 1 Voxel 3 4 (z.B. Gebäude) Voxel 4 1 Voxel 5 1 S1 S2 S3 S4 S5 Voxel 1 1 4 Kategorie 2 Voxel 2 1 (z.B. Gesichter) Voxel 3 Voxel 4 1 Voxel 5 4 Vorlesung Kognitive Neurowissenschaft Folie 77 WS 2018/19 Prof. Dr. Thomas Goschke
Multi-Voxel-Pattern-Analyse Each pattern vector = point in N-dimensional space (Example: 2 dimensions; 2 conditions [red, blue] A classifier is trained to discriminate pattern vectors from different conditions Responses from two conditions Conditions are not separable in single A linear decision boundary is not (red vs. blue) are separable voxels because distributions overlap. sufficient and a curved decision within individual voxels Conditions can be separated by a linear boundary is required (nonlinear decision boundary when taking into classifier). account both voxels. Vorlesung Kognitive Neurowissenschaft Folie 80 WS 2018/19 Prof. Dr. Thomas Goschke Haynes, J. D., & Rees, G. (2006). Nature Reviews Neuroscience, 7(7), 523-534.
Multi-Voxel-Pattern-Analysis beim Gedächtnisabruf Probanden prägten sich 30 Gesichter, Orte und Alltagsobjekte ein Später freier Reproduktionstest: Probanden sollten sich an alle Items in beliebiger Reihenfolge erinnern Mittels MVPA wurden Aktivierungsmuster während der Enkodierung in kategorienspezifischen Regionen ermittelt, die zwischen den Kategorien diskriminieren Während des Tests wurde der trainierte Klassifikationsalgorithmus verwendet, um in jedem Probanden die Übereinstimmung der Aktivierungsmuster beim Lernen und Abrufen zu ermitteln Die Reaktivierung kategorienspezifischer Muster korrelierte mit dem nachfolgenden Abruf von Items der jeweiligen Kategorie Vorlesung Kognitive Neurowissenschaft Folie 83 WS 2018/19 Prof. Dr. Thomas Goschke
Dekodierung von Absichten mittels MVPA Ich will zwei Können mentale Inhalte (z.B. Erinnerungen, Absichten) Zahlen aus neuronalen Aktivierungsmustern dekodiert werden? addieren! Absicht: Addieren Pattern classifier Absicht: Subtrahieren Vorlesung Kognitive Neurowissenschaft Folie 85 WS 2018/19 Prof. Dr. Thomas Goschke
Dekodierung von einfachen selbstgewählten Absichten (Haynes et al., 2007) Probanden sollten entscheiden, ob sie zwei Zahlen addieren oder Aus Aktivierungsmustern im medialen präfrontalen Kortex subtrahieren wollen und die Absicht während der Delay-Phase sagten konnte mit 70% Korrektheit bis zum Erscheinen von zwei Zahlen die Absicht der Probanden dekodiert werden aufrechterhalten Vorlesung Kognitive Neurowissenschaft Folie 86 WS 2018/19 Prof. Dr. Thomas Goschke
Dekodierung von Absichten mittels MVPA • Aus Aktivierungsmustern im präfrontalen Cortex konnte überzufällig korrekt vorhergesagt werden, für welche Intention sich ein Proband entschieden hatte • Die Aktivierungsmuster für selbstgewählte und fremd zugewiesene Absichten zeigten hohe Überlappung Addieren oder Subtrahieren? Vorlesung Kognitive Neurowissenschaft WS 2018/19 Folie 87 Wisniewski, Goschke & Haynes (2016). Neuroimage, 34, 450-458. Prof. Dr. Thomas Goschke
Fazit: Einige zu beachtende methodische Aspekte Theoretische begründete Wahl der “Baseline” und Experimentalbedingungen Grenzen der Subtraktionsmethode u.U. Verletzung der “pure insertion” Annahme Faktorielle Designs und Interaktionsanalysen Zeitliche Auflösung und Anforderungen unterschiedlicher Designs (z.B. Trialsequenzen und zeitliches Jittering in ereigniskorrelierten Designs) Qualitätskontrollen (Vorverarbeitung, Artefaktkorrektur etc.) Gruppenanalysen Jedes Gehirn unterscheidet sich anatomisch (Wie bestimmt man, ob Aktivierung in zwei Gehirnen in der “gleichen” Region lokalisiert ist?) Problem der multiplen Testung / “whole brain analyses” oder “regions of interest” Ansatz? Von funktionaler Konnektivität zu kausalen Modellen der zugrunde liegenden Mechanismen? Vorlesung Kognitive Neurowissenschaft Folie 90 WS 2018/19 Prof. Dr. Thomas Goschke
Appendix: Summary of major techniques used in cognitive neuroscience Vorlesung Kognitive Neurowissenschaft Folie 92 WS 2018/19 Prof. Dr. Thomas Goschke
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