Einführung in die funktionelle Bildgebung II - Professur Allgemeine Psychologie - TU Dresden

 
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Einführung in die funktionelle Bildgebung II - Professur Allgemeine Psychologie - TU Dresden
Professur
                                                Allgemeine
                                               Psychologie

Einführung in die funktionelle Bildgebung II
Einführung in die funktionelle Bildgebung II - Professur Allgemeine Psychologie - TU Dresden
Überblick

Funktionelle Konnektivität
Psychophysiologische Interaktionen
fMRT-Adaptation
Multi-Voxel-Pattern-Analysen (MVPA)

             Vorlesung Kognitive Neurowissenschaft   Folie 2
             WS 2018/19
             Prof. Dr. Thomas Goschke
Einführung in die funktionelle Bildgebung II - Professur Allgemeine Psychologie - TU Dresden
Von anatomischen                              … zur dynamischen Interaktion
Karten…                                           funktioneller Systeme

 Vorlesung Kognitive Neurowissenschaft   Folie 3
 WS 2018/19
 Prof. Dr. Thomas Goschke
Einführung in die funktionelle Bildgebung II - Professur Allgemeine Psychologie - TU Dresden
Funktionale Spezialisierung vs. Funktionale Integration

    Funktionale Segregation                                  Funktionale Integration
                                                              Welche funktionalen Kopplungen und
    Welche Hirnregionen werden durch
                                                               Interaktionen zwischen Hirnregionen gibt es?
     Reize oder Aufgaben aktiviert?
    Analyse regional spezifischer Effekte                    Wie wird die Interaktion zwischen Regionen
                                                               durch experimentelle Faktoren (z.B.
                                                                                                                        Ziel:
                                                               Variationen der Aufmerksamkeit) beeinflusst?
                                                                                                              Modelle der Konnektivität
                                                               Analyse funktionaler und effektiver
                                                         
                                                                                                              und Interaktion zwischen
                                                               Konnektivität
                                                                                                                    Hirnregionen

                                                                                            Experimentelle
                                                                                            Bedingungs-
                                                                                            manipulation

                 Vorlesung Kognitive Neurowissenschaft                       Folie 4
                 WS 2018/19                                                                                                Friston, 2009, Science
                 Prof. Dr. Thomas Goschke
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Strukturelle, funktionelle und effektive Konnektivität

            ‣ Strukturelle Konnektivität)
              = Anatomische (axonale) Verbindungen

            ‣ Funktionelle Konnektivität
              = statistische Abhängigkeiten zwischen fMRT-Zeitreihen in verschiedenen
              Hirnregionen

            ‣ Effektive Konnektivität
              = gerichteter Einfluss von einer auf eine andere Neuronenpopulation

         Vorlesung Kognitive Neurowissenschaft   Folie 6
         WS 2018/19
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Funktionelle Konnektivität

Statistische Abhängigkeit (z.B. Korrelation) zwischen räumlich
getrennten neurophysiologischen Ereignissen (Friston 1994)

Ansatz zur Beschreibung funktionaler Interaktionen ohne
Annahme über zugrunde liegende Mechanismen
                                                                   Schritt 1: Extrahiere BOLD-Zeitverlauf aus
                                                                   einer Region (“seed”).
Seed-voxel correlation analyses
  Theorie- oder hypothesengeleitete Auswahl eines Seed-Voxels
  Extraktion der Referenz-Zeitreihe
  Korrelation mit Zeitreihen anderer Voxel im Gehirn

                                                                   Schritt 2: Suche Regionen, die korrelierte
                                                                   Aktivität während des gleichen Scans zeigen

             Vorlesung Kognitive Neurowissenschaft      Folie 10
             WS 2018/19
             Prof. Dr. Thomas Goschke
Einführung in die funktionelle Bildgebung II - Professur Allgemeine Psychologie - TU Dresden
Resting state connectivity

 Probanden sollen entspannt mit geschlossenen
  Augen im Scanner liegen und an nichts
  besonderes denken / keine Aufgabe bearbeiten
 Wahl eines Seed-Voxels
 Ermittlung der Korrelation zwischen der BOLD-
  Zeitreihe mit allen anderen Voxeln im Gehirn (=
  Mass für Stärke der funktionalen Konnektivität)
 Konnektivitätskarte, die alle Regionen mit
  hoher funktionaler Konnektivität mit der Seed-
  Region zeigt

            Vorlesung Kognitive Neurowissenschaft   Folie 11
            WS 2018/19                                         van den Heuvel & Hulshoff
            Prof. Dr. Thomas Goschke
Einführung in die funktionelle Bildgebung II - Professur Allgemeine Psychologie - TU Dresden
Modeling functional brain networks

Funktionale Konnektivität kann als Graph
dargestellt warden, wobei Kanten funktionale
Verbindungen zwischen Knoten repräsentieren
In Resting-State fMRT-Studien wird Konnektivität
aus Korrelationen zwischen den fMRT-Zeitreihen in
veschiedenen Regonen abgeleitet
Funktionale Konnektivität zwischen vielen Paaren
von Knoten  Konnektivitätsmatrix
Konnektionen, deren Stärke bestimmte Schwelle
übersteigt  Funktionale Konnektivitätskarte
Funktionale Bedeutung von Resting-State-
Konnektivität ist nicht völlig geklärt

            Vorlesung Kognitive Neurowissenschaft   Folie 12   van den Heuvel & Hulshoff (2010). Europ. Neuropsychopharmacol.
            WS 2018/19
            Prof. Dr. Thomas Goschke
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Default mode network

 Analysen der Resting-State-
  Konnektivität ergaben Evidenz                                  Posterior
  für ein “Default mode network”,                               cingulate
  das im Ruhezustand stärker                                      cortex /
  aktiviert ist als bei der                                     Precuneus
  Bearbeitung von Aufgaben
 Vermutete Funktionen:
  reizunabhängige Kognition,
  Introspektion, Tagträumen,                                                                                 Medial
  selbstbezogene Gedanken                                                                                   prefrontal
                                                                                                              cortex

                                                                             Lateral
                                                     Lateral
                                                                             Parietal
                                                     Parietal
                                                                              cortex
                                                      cortex

             Vorlesung Kognitive Neurowissenschaft              Folie 13
             WS 2018/19                                                                 Utevsky et al. (2014). J Neurosc
             Prof. Dr. Thomas Goschke
Einführung in die funktionelle Bildgebung II - Professur Allgemeine Psychologie - TU Dresden
Zwei anti-korrelierte Netzwerke

Task-Positive-Regions (rot/gelb):
  intra-parietal sulcus (IPS), frontal eye field (FEF), middle temporal lobe (MT)
  korreliert mit Regionen korreliert, die an fokussierter Aufmerksamkeit und Arbeitsgedächtnis beteiligt sind
Task-Negative-Regions (blau-grün):
  posterior cingulate/precuneus (PCC), lateral parietal cortex (LP), medial prefrontal cortex (MPF)
  korreliert mit Regionen, die im Ruhezustand aktiviert sind

              Vorlesung Kognitive Neurowissenschaft        Folie 14                          Fox, M. D. et al. (2005). Proc. Natl Acad. Sci.
              WS 2018/19
              Prof. Dr. Thomas Goschke                                                       Fox and Raichle, 2007, Nat. Rev. Neurosci.
Three core neurocognitive networks

Central executive network
  Dorsolateral PFC; posterior parietal cortex (PPC)
  Working memory, cognitive control, executive
   attention
Salience network
  Insular cortex, dorsal anterior cingulate cortex
   (dAC)
  Connectivity with subcortical and limbic structures
   involved in reward and motivation
  Detection of salient external and internal events
  Switching between default-mode and executive
   network
Default mode network
  Posterior cingulate cortex (PCC), medial PFC
  Self-referential mental activity

              Vorlesung Kognitive Neurowissenschaft      Folie 20
              WS 2018/19                                            Menon (2011). Trends in Cognitive Sciences, 15
              Prof. Dr. Thomas Goschke
Relevanz von Default-mode-, Salienz- und zentralem Exekutivnetzwerk für
psychische Störungen

         Vorlesung Kognitive Neurowissenschaft   Folie 21   Yehuda, R. et al. (2015) Post-traumatic stress disorder
         WS 2018/19
         Prof. Dr. Thomas Goschke                               Nat. Rev. Dis. Primers doi:10.1038/nrdp.2015.57
Disrupted Cognition-Specific Brain Circuits in Psychopathology

         Vorlesung Kognitive Neurowissenschaft   Folie 22
         WS 2018/19
                                                                         Buckholtz & Meyer-Lindenberg (2012). Neuron, 74(6), 990-1004.
         Prof. Dr. Thomas Goschke                           (s.a. Goschke (2014). Internat. J Methods in Psychiatric Research, 23(S1), 41-57)
Funktionale vs. effektive Konnektivität

Funktionelle Konnektivität
  wichtige Hinweise auf mögliche Interaktionen zwischen Hirnregionen
  keine direkten Rückschlüsse auf die zugrunde liegenden Mechanismen
  Korrelation ≠ Kausalität

Effektive Konnektivität
  ermöglicht, Annahmen über zugrunde liegende neuronale Interaktionen zu testen
    Regressionsmodelle (z.B. psycho-physiologische Interaktionsanalyse; PPI) (Friston et al. 1997)
    Strukturgleichungsmodelle (Büchel & Friston 1997; Bullmore et al. 2000)
    Dynamic Causal Modelling (DCM) (Friston et al. 2003; Stephan et al. 2008)

Zeitreihenmodelle
  Granger causality (Harrison et al. 2003; Goebel et al. 2003)

               Vorlesung Kognitive Neurowissenschaft            Folie 29
               WS 2018/19
               Prof. Dr. Thomas Goschke
Überblick

Funktionelle Konnektivität
Psychophysiologische Interaktionen
fMRT-Adaptation
Multi-Voxel-Pattern-Analysen (MVPA)

             Vorlesung Kognitive Neurowissenschaft   Folie 30
             WS 2018/19
             Prof. Dr. Thomas Goschke
Psycho-Physiologische Interaktion (PPI)

Wie verändert sich die Ko-Aktivierung von Hirnregionen in Abhängigkeit von
experimentellen Bedingungsvariationen (z.B. Aufgabe, mentaler Zustand)?

                                              z.B. Fokussierte                 z.B. ohne
                                              Aufmerksamkeit                Aufmerksamkeit

            Vorlesung Kognitive Neurowissenschaft                Folie 31
            WS 2018/19
            Prof. Dr. Thomas Goschke
Psycho-physiologische Interaktion (PPI)

Design
  eine psychologische Variable (experimenteller Faktor: z.B. Aufgabe, Stimulus, kognitiver Prozess)
  eine physiologische Variable (Hirnaktivierung in einer bestimmten Region)
  Interaktion der beiden Variablen

                                                                              Context
                                                                           (Task, mental
                                                                             state etc.)

                                                        Source               X
                                                      (activity in
                                                       region A)
                                                                                   Response
                                                                                   (activity in
                                                                                    region B)

              Vorlesung Kognitive Neurowissenschaft             Folie 32
              WS 2018/19
              Prof. Dr. Thomas Goschke
Ein Beispiel
(Friston et al., 1997)

Probandin sollte (a) Veränderungen in der Bewegung von Punkten entdecken oder (b)
die bewegenden Punkte nur betrachten
Wird die funktionale Konnektivität zwischen V1 und V5 durch die
Aufmerksamkeitsmanipulation moduliert?

                                                                          Attention

                                                                             X
                                                           Activity
                                                            in V1

                                                                                 Activity
                                                                                  in V5

                   Vorlesung Kognitive Neurowissenschaft              Folie 33
                   WS 2018/19
                   Prof. Dr. Thomas Goschke
Ein Beispiel
(Friston et al., 1997)

Regression der V5-Aktivität auf die V1-Aktivität
zeigt stärkeren Zusammenhang, wenn die
                                                                   Attention
Probandin die Aufmerksamkeit auf die
Bewegung der Punkte richtete vs. wenn sie
dies nicht tat

                                                                    No attention

                Vorlesung Kognitive Neurowissenschaft   Folie 35
                WS 2018/19
                Prof. Dr. Thomas Goschke
PPI: Zwei mögliche Interpretationen

 Wissen über neurobiologische Plausibilität von Interaktionen ist notwendig, um PPI
 Ergebnisse zu interpretieren

          Kontext-abhängige Modulation der                            Aktivierungsabhängige Modulation des
          Konnektivität                                               kontextuellen Einflusses

          Aufmerksamkeit moduliert V1-V5-                             V1 moduliert Einfluss der Aufmerksamkeit
          Konnektivität                                               auf V5

             Activity                          Attention                 Activity          Attention
              in V1                                                       in V1

                         Activity                                               Activity
                          in V5                                                  in V5

            Vorlesung Kognitive Neurowissenschaft          Folie 37
            WS 2018/19
            Prof. Dr. Thomas Goschke
Psychophysiologische Interaktion (PPI)
Kausale Interpretation?

Doppeldissoziation zwischen Region A und B:
  Bedingung X  Koaktivation von A + C; keine Aktivierung von B
  Bedingung Y  Koaktivation von B + C; keine Aktivierung von A
Spricht dafür, dass A und B beide mit C, aber nicht
untereinander funktional verbunden sind
Dass Aktivierung von C nicht immer Aktivierung von A oder
B vorhersagt spricht dafür (aber beweist nicht!), dass
Aktivierung von A oder B die Aktivierung von C verursacht
Zur Absicherung solcher Schlussfolgerungen ist weitere
Evidenz erforderlich (z.B. dass Aktivierung von A und B mit
kürzerer Latenz auftritt als die von C)

             Vorlesung Kognitive Neurowissenschaft    Folie 38
             WS 2018/19
             Prof. Dr. Thomas Goschke
Überblick

Funktionelle Konnektivität
Psychophysiologische Interaktionen
fMRT-Adaptation
Multi-Voxel-Pattern-Analysen (MVPA)

             Vorlesung Kognitive Neurowissenschaft   Folie 50
             WS 2018/19
             Prof. Dr. Thomas Goschke
Grenzen der traditionellen Subtraktionslogik

Mentale Inhalte werden vermutlich als neuronale Aktivitätsmuster repräsentiert
Es gibt Evidenz, dass einzelne Neurone im medialen Temporallappen selektiv auf unterschiedliche
Ansichten des gleichen Gesichts reagieren

              “Jennifer Aniston” neuron in human medial temporal lobe?
            Vorlesung Kognitive Neurowissenschaft              Folie 51
              Quiroga et al., (2005) Invariant visual representation by single neurons in the human brain. Nature
            WS 2018/19
            Prof. Dr. Thomas Goschke
Single unit in the left posterior hippocampus activated
exclusively by different views of the actress Jennifer Aniston
   Single unit in the left posterior hippocampus                A single unit in the right anterior hippocampus
   activated exclusively by different views of the              activated exclusively by different views of the
   actress Jennifer Aniston                                     actress Halle Berry

            Vorlesung Kognitive Neurowissenschaft    Folie 52
            WS 2018/19
            Prof. Dr. Thomas Goschke
Grenzen der traditionellen Subtraktionslogik

                   fMRI Auflösung ist ca. 3x3x3 mm, d.h. ein Voxel kann Millionen von
                   Neuronen enthalten. Betrachten wir nur drei fiktive Neuronen:

                  Neuron 1                                       Neuron 2                         Neuron 3
                 responds to                                    responds to                     responds to
               Jennifer Aniston                                Julia Roberts                      Brad Pitt
                                                                                                              Obwohl jedes Neuron
                                                                                                              selektiv auf bestimmte
                                                                                                              Reize reagiert, zeigt die
                                                                                                              Population als Ganzes
                                                                                                              keine Präferenz

                                                                                  Firing Rate
            Firing Rate

                                                 Firing Rate

                                                                                                                   Activation
                                                                                                                   Average
         Vorlesung Kognitive Neurowissenschaft                                 Folie 53
         WS 2018/19
         Prof. Dr. Thomas Goschke                                                                                        Adapted from J. Culham
fMRT Adaptation
                                                                Hypothetische Aktivität in
                                                            Gesichter-Selektiver Region (FFA)

          Keine
       Wiederholung

                                                              Activation
       Wiederholung                                        Wird der gleiche Reiz wiederholt
                                                           dargeboten, ist das fMRT-Signal bei
                                                           der zweiten Darbietung reduziert

        Vorlesung Kognitive Neurowissenschaft   Folie 54
        WS 2018/19                                                                         Adapted from J. Culham
        Prof. Dr. Thomas Goschke
Repetition suppression and fMRI adaptation

   Wenn verschiedene Reize
                                                             Wiederholte Darbietung eines Reizes 
   unterschiedliche Neuronen-Populationen
                                                             reduzierte neuronale Aktivierung (fMRI
   in der gleichen Hirnregion aktivieren,
                                                             adaptation)
   kann dies in Standard-fMRT-
   Experimenten nicht entdeckt werden

          Vorlesung Kognitive Neurowissenschaft   Folie 55
          WS 2018/19
          Prof. Dr. Thomas Goschke
Repetition suppression and fMRI adaptation

Methode kann genutzt werden, um die
Selektivät bestimmter Hirnregionen für
bestimmte Reizdimensionen zu ermitteln                                    
Z.B. Adaptiert fMRI-Signal, wenn das gleiche
Objekt in unterschiedlicher Orientierung
dargeboten wird  Region verarbeitet
                                                                              Keine Adaptation 
abstrakte (blickwinkelinvariante)                                             Blickwinkelabhängigkeit:
Objektrepräsentationen                                                        • Region kodiert Gesicht
                                                                              als verschieden wenn
                                                                              Blickwinkel sich ändert

                                                     Activation
                                                                               Adaptation 
                                                                               Blickwinkelinvarianz:
                                                                               • Region kodiert Gesicht
                                                                               als identisch trotz
                                                                               Wechsel des Blickwinkels

                                                                   Time

             Vorlesung Kognitive Neurowissenschaft      Folie 56
             WS 2018/19                                                                             Adapted from J. Culham
             Prof. Dr. Thomas Goschke
Theoretische Modelle der fMRT Adaptation

        Vorlesung Kognitive Neurowissenschaft   Folie 57
        WS 2018/19                                         Grill-Spector, Henson & Martin, 2006, TICS
        Prof. Dr. Thomas Goschke
Überblick

Funktionelle Konnektivität
Psychophysiologische Interaktionen
fMRT-Adaptation
Multi-Voxel-Pattern-Analysen (MVPA)

             Vorlesung Kognitive Neurowissenschaft   Folie 58
             WS 2018/19
             Prof. Dr. Thomas Goschke
Kann man aus neuronalen Aktivierungsmuster
                         erschließen, was eine Person denkt?

Vorlesung Kognitive Neurowissenschaft   Folie 59
WS 2018/19
Prof. Dr. Thomas Goschke
Multi-Voxel-Aktivierungsmuster

    3 mm

  3 mm

                        3 mm
                                                    Moderne Scanner können
                                                    ~150,000 Voxel in 2 sec scannen
           low                           high
          activity                      activity

Vorlesung Kognitive Neurowissenschaft    Folie 60
WS 2018/19
Prof. Dr. Thomas Goschke
Information in Multi-Voxel-Mustern?

                             Reiz 1                                    Reiz 2
                          (z.B. Haus)                              (z.B. Gesicht)
       3 mm                                     L              R

      3 mm

                3 mm

        Vorlesung Kognitive Neurowissenschaft       Folie 61
        WS 2018/19
        Prof. Dr. Thomas Goschke
Standard Analyse
                                                           Kategorie 1       Kategorie 2

                                                    trial 1              trial 1

                 Aktivitätsmuster
                  über mehrere                      trial 2              trial 2
                       Voxel

                                                    trial 3              trial 3

                      Mittlere
                  Aktivation über
                     alle Trials

        Vorlesung Kognitive Neurowissenschaft   Folie 64
        WS 2018/19
        Prof. Dr. Thomas Goschke
Multi-voxel pattern analysis (MVPA)
                                                        Category 1              Category 2

                                                  trial 1            trial 1

      Training
       Trials
                                                  trial 2            trial 2

                                                  trial 3            trial 3

                                                                                              Kann der Algorithmus
                                                                                             Testmuster überzufällig
    Test Trials                                                                               korrekt klassifizieren?
   (not in training set)

                Vorlesung Kognitive Neurowissenschaft                Folie 66
                WS 2018/19
                Prof. Dr. Thomas Goschke
Decoding visual object perception from fMRI responses

        Vorlesung Kognitive Neurowissenschaft   Folie 69   Haynes, J. D., & Rees, G. (2006). Decoding mental states from brain activity in
        WS 2018/19                                         humans. Nature Reviews Neuroscience, 7(7), 523-534.
        Prof. Dr. Thomas Goschke
Decoding visual object perception from fMRI responses

        Vorlesung Kognitive Neurowissenschaft   Folie 70   Haxby et al., 2001, Science
        WS 2018/19
        Prof. Dr. Thomas Goschke                           Haynes & Rees (2006). Nature Reviews Neuroscience, 7(7), 523-534.
Multi-Voxel-Pattern-Analyse

                                                           •   Aktivitätsmuster in einer Menge von
                                                               Voxeln wird als Vektor kodiert

                                                           •   Annahme: Verschiedene Muster-
                                                               Vektoren spiegeln unterschiedliche
                                                               mentale Zustände (z.B. Vorstellung
                                                               verschiedener Objekte; verschiedene
                                                               Handlungsabsichten etc.).

        Vorlesung Kognitive Neurowissenschaft   Folie 72           Haynes, J. D., & Rees, G. (2006). Decoding mental states from brain
        WS 2018/19
                                                                   activity in humans. Nature Reviews Neuroscience, 7(7), 523-534.
        Prof. Dr. Thomas Goschke
Multi-Voxel-Pattern-Analyse

        Vorlesung Kognitive Neurowissenschaft   Folie 74
        WS 2018/19
        Prof. Dr. Thomas Goschke
Multi-Voxel-Pattern-Analyse

                                                          S1   S2         S3   S4   S5

                                                Voxel 1                                  5
                                                Voxel 2                                  1
                Kategorie 1                     Voxel 3                                  4
                (z.B. Gebäude)                  Voxel 4                                  1
                                                Voxel 5                                  1

                                                          S1    S2        S3   S4   S5

                                                Voxel 1                                  1
                                                                                         4
               Kategorie 2                      Voxel 2
                                                                                         1
               (z.B. Gesichter)                 Voxel 3
                                                Voxel 4                                  1
                                                Voxel 5                                  4
        Vorlesung Kognitive Neurowissenschaft                  Folie 77
        WS 2018/19
        Prof. Dr. Thomas Goschke
Multi-Voxel-Pattern-Analyse
Each pattern vector = point in N-dimensional space (Example: 2 dimensions; 2 conditions [red, blue]
A classifier is trained to discriminate pattern vectors from different conditions

        Responses from two conditions                 Conditions are not separable in single                     A linear decision boundary is not
        (red vs. blue) are separable                  voxels because distributions overlap.                      sufficient and a curved decision
        within individual voxels                      Conditions can be separated by a linear                    boundary is required (nonlinear
                                                      decision boundary when taking into                         classifier).
                                                      account both voxels.

              Vorlesung Kognitive Neurowissenschaft                  Folie 80
              WS 2018/19
              Prof. Dr. Thomas Goschke                       Haynes, J. D., & Rees, G. (2006). Nature Reviews Neuroscience, 7(7), 523-534.
Multi-Voxel-Pattern-Analysis beim Gedächtnisabruf

Probanden prägten sich 30 Gesichter, Orte und
Alltagsobjekte ein
Später freier Reproduktionstest: Probanden
sollten sich an alle Items in beliebiger
Reihenfolge erinnern
Mittels MVPA wurden Aktivierungsmuster
während der Enkodierung in
kategorienspezifischen Regionen ermittelt, die
zwischen den Kategorien diskriminieren
Während des Tests wurde der trainierte
Klassifikationsalgorithmus verwendet, um in
jedem Probanden die Übereinstimmung der
Aktivierungsmuster beim Lernen und Abrufen zu
ermitteln
Die Reaktivierung kategorienspezifischer Muster
korrelierte mit dem nachfolgenden Abruf von
Items der jeweiligen Kategorie

              Vorlesung Kognitive Neurowissenschaft   Folie 83
              WS 2018/19
              Prof. Dr. Thomas Goschke
Dekodierung von Absichten mittels MVPA

           Ich will zwei                        Können mentale Inhalte (z.B. Erinnerungen, Absichten)
              Zahlen                            aus neuronalen Aktivierungsmustern dekodiert werden?
             addieren!

                                                                                                    Absicht:
                                                                                                    Addieren

                                                                          Pattern
                                                                         classifier
                                                                                                    Absicht:
                                                                                                    Subtrahieren

        Vorlesung Kognitive Neurowissenschaft                Folie 85
        WS 2018/19
        Prof. Dr. Thomas Goschke
Dekodierung von einfachen selbstgewählten Absichten
(Haynes et al., 2007)

Probanden sollten entscheiden, ob
sie zwei Zahlen addieren oder                            Aus Aktivierungsmustern im medialen präfrontalen Kortex
subtrahieren wollen und die Absicht                      während der Delay-Phase sagten konnte mit 70% Korrektheit
bis zum Erscheinen von zwei Zahlen                       die Absicht der Probanden dekodiert werden
aufrechterhalten

                 Vorlesung Kognitive Neurowissenschaft         Folie 86
                 WS 2018/19
                 Prof. Dr. Thomas Goschke
Dekodierung von Absichten mittels MVPA

 •   Aus Aktivierungsmustern im präfrontalen Cortex konnte überzufällig korrekt vorhergesagt
     werden, für welche Intention sich ein Proband entschieden hatte
 •   Die Aktivierungsmuster für selbstgewählte und fremd zugewiesene Absichten zeigten hohe
     Überlappung

                         Addieren
                           oder
                       Subtrahieren?

              Vorlesung Kognitive Neurowissenschaft
              WS 2018/19
                                                      Folie 87   Wisniewski, Goschke & Haynes (2016). Neuroimage, 34, 450-458.
              Prof. Dr. Thomas Goschke
Fazit: Einige zu beachtende methodische Aspekte

Theoretische begründete Wahl der “Baseline” und Experimentalbedingungen
Grenzen der Subtraktionsmethode  u.U. Verletzung der “pure insertion” Annahme  Faktorielle
Designs und Interaktionsanalysen
Zeitliche Auflösung und Anforderungen unterschiedlicher Designs (z.B. Trialsequenzen und zeitliches
Jittering in ereigniskorrelierten Designs)
Qualitätskontrollen (Vorverarbeitung, Artefaktkorrektur etc.)
Gruppenanalysen  Jedes Gehirn unterscheidet sich anatomisch (Wie bestimmt man, ob Aktivierung in
zwei Gehirnen in der “gleichen” Region lokalisiert ist?)
Problem der multiplen Testung / “whole brain analyses” oder “regions of interest” Ansatz?
Von funktionaler Konnektivität zu kausalen Modellen der zugrunde liegenden Mechanismen?

             Vorlesung Kognitive Neurowissenschaft   Folie 90
             WS 2018/19
             Prof. Dr. Thomas Goschke
Appendix: Summary of major techniques used in cognitive neuroscience

        Vorlesung Kognitive Neurowissenschaft   Folie 92
        WS 2018/19
        Prof. Dr. Thomas Goschke
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