Gesundheitsreport 2019 - Sucht 4.0 in Rheinland-Pfalz-Trinken, Dampfen, Gamen in der Arbeitswelt - Presseportal

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Gesundheitsreport 2019
Sucht 4.0 in Rheinland-Pfalz–
Trinken, Dampfen, Gamen in der Arbeitswelt
Mainz, Juni 2019
DAK-Gesundheitsreport 2019

• Der Krankenstand im Jahr 2018

• Sucht 4.0 – Trinken, Dampfen, Gamen in der Arbeitswelt

• Fazit

2
Rheinland-Pfalz: Krankenstand über dem Bundesdurchschnitt

                                           4,5%           4,2%

                                              2018

                           Rheinland-Pfalz        DAK-Gesundheit insgesamt

Quelle: AU-Daten der DAK-Gesundheit 2018

3
Krankenstand in Rheinland-Pfalz steigt 2018

5%

                                                                                                                                      4,5%
                                                                                                                 4,4%

                                                                                                                               4,3%
                                                                                                   4,3%
4%

                                                                                     4,2%

                                                                                                                        4,1%
                                                                                                          4,1%
                                                                                            4,1%
        4,0%

               3,9%

                      3,9%

                                                                       3,9%

                                                                              3,9%
                             3,9%

                                                                3,7%
                                                         3,6%
                                    3,5%

                                           3,5%

                                                  3,4%
3%

2%

1%

0%
      2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018

Quelle: AU-Daten der DAK-Gesundheit 2000 - 2018

4
Regionale Unterschiede beim Krankenstand der Bundesländer

                                        Große regionale Unterschiede
                                        In Ostdeutschland und im Saarland
                                        lagen die Krankenstände deutlich
                                        über dem Durchschnitt.

                                        Spektrum insgesamt
                                         Die niedrigsten Krankenstände
                                         hatten Baden-Württemberg und
                                         Bayern mit einem Wert von jeweils
                                         3,7 Prozent, Sachsen-Anhalt mit
                                         5,5 Prozent den höchsten.

5
Bei welchen Erkrankungen gab es die meisten Ausfalltage?

        Muskel-Skelett-System                                                             21,6%
                 Atmungssystem                                                16,3%
    Psychische Erkrankungen                                                 14,9%
                      Verletzungen                                  11,9%
     Unspezifische Symptome                          5,3%
             Verdauungssystem                    4,9%
Nervensystem, Augen, Ohren                       4,6%
                        Infektionen              4,5%
                 Kreislaufsystem                4,3%
                    Neubildungen                3,9%
                           Sonstige                         7,6%
                                           0%   5%            10%      15%          20%       25%

Quelle: AU-Daten der DAK-Gesundheit 2018
Fehltage je 100 Versicherte

6
Psychische Erkrankungen in Rheinland-Pfalz:
Etwas weniger Fehltage in 2018 und konstante Quote Betroffene

300                                                                                                                         6%

                                                                                             5,1% 5,2%          5,2% 5,2%

250                                                                                   4,8%               4,7%               5%
                                                                          4,5% 4,7%

                                                                   4,0%
200                                                    3,8% 3,8%                                                            4%
                                                3,4%
                               3,2% 3,1% 3,2%
            3,0% 3,0% 2,9%
150 2,8%                                                                                                                    3%

100                                                                                                                         2%

 50                                                                                                                         1%

        119 128 133 141 129 137 135 142 156 169 189 220 221 228 257 266 260 264 244
    0                                                                                                                       0%
        2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018
                 AU-Tage je 100 Versicherte Rheinland-Pfalz                Anteil AU-Betroffene Rheinland-Pfalz

Quelle: AU-Daten der DAK-Gesundheit 2018

7
DAK-Gesundheitsreport 2019

• Der Krankenstand im Jahr 2018

• Sucht 4.0 – Trinken, Dampfen, Gamen in der Arbeitswelt

• Fazit

8
Datenquellen der Analyse

          Online-Befragung
          von Beschäftigten          Auswertung von
           im Alter von 18          Prozessdaten der
            bis 65 Jahren           DAK-Gesundheit
                                  (N=153.000 erwerbstätig
           Bund: N=5.614             Versicherte RLP)
           Rheinland-Pfalz:
               N=216

            Halbstandardisierte
            Befragung von
            Expertinnen und            Literaturanalyse
            Experten
            (N=20)

9
Inhalt
1. Was ist Sucht und Abhängigkeit?

2. Wie verbreitet sind Sucht & Abhängigkeit im Krankheitsgeschehen?
3. Tabak- bzw. Nikotinabhängigkeit
4. Alkoholabhängigkeit & Alkoholgebrauchsstörung

5. Internet Gaming Disorder
6. Social Media Disorder
7. Zusammenfassung

10
1. Was ist Sucht und Abhängigkeit?

11
Sucht und Abhängigkeit: Kriterien gemäß ICD-10
         „Craving“ (starkes Verlangen)
         • Starker Wunsch oder Zwang, das jeweilige Mittel zu konsumieren bzw. das jeweilige
           Verhalten auszuüben

         Kontrollverlust
         • Betroffene können Beginn, Ende und/oder Menge des Konsums nicht kontrollieren.
         Entzugssyndrom
         • Tritt auf, wenn der Konsum reduziert oder beendet wird. Kriterium auch erfüllt, wenn
           eine andere Substanz konsumiert wird, um das Entzugssyndrom zu vermeiden.

         Toleranzentwicklung
         • Es sind zunehmend höhere Dosen des jeweiligen Mittels/des Verhaltens nötig.
         Einengung auf den Suchtmittelkonsum
         • fortschreitende Vernachlässigung anderer Vergnügungen, Aktivitäten, Interessen und
           Verpflichtungen zugunsten des Substanzkonsums. Erhöhter Zeitaufwand für
           Beschaffung, Konsum, Erholung vom Konsum

         Anhaltender Konsum trotz schädlicher Folgen
         • Der Konsum wird trotz körperlicher, psychischer und/oder sozialer Schäden fortgesetzt

                       Ein Abhängigkeitssyndrom liegt dann vor, wenn mindestens
                                  drei der sechs Kriterien erfüllt sind

Quelle: Dilling et al. (2011), DIMDI (2015)
12
2. Wie verbreitet sind Sucht &
       Abhängigkeit im Krankheitsgeschehen?

         Online-Befragung
        von Erwerbstätigen
                                      Auswertung von
          im Alter von 18
                                   Prozessdaten der DAK-
           bis 65 Jahren
                                        Gesundheit

        Halbstandardisierte
        Befragung von                    Literatur-
        Expertinnen und Experten         analysen

13
Rheinland-Pfalz:
 Fehltage bei Krankschreibungen wegen Substanzstörungen
      Psychische Erkrankungen Fehltage insgesamt                                         Fehltage
                                                                                         pro 100
                                         Psychische           Substanz                     Ver-
                                                                                         sicherte   Anteil
                                             und
                                         Verhaltens-           Alkohol                     4,8      58%
                                          störungen
                                                               Cannabinoide                1,2      15%
                                            durch
                                         psychotrope           Opioide                     1,0      12%
                                         Substanzen            Multipler
                                             3,1%                                          0,6       7%
                                                               Substanzgebrauch
                                                               Kokain                      0,2       3%

                                                               Tabak                       0,2       2%

                                                               Stimulanzien                0,1       1%

                                                               Halluzinogene               0,1       1%

                                                               Sedativa oder Hypnotika     0,0       1%

                                                               Flüchtige Lösungsmittel     0,0       0%

                                                               Gesamt                      8,2      100%

Fehltage wegen Substanzstörungen machen 3,1 Prozent aller Fehltage wegen
Psychischer Erkrankungen aus. Bezogen auf alle Erkrankungen sind es 0,52 Prozent
Quelle: Daten der DAK-Gesundheit

 14
Ältere Beschäftigte auffällig wenige Fehltage wegen Substanzstörungen

18,0
                                                                                16,4
16,0                                                                     14,7
                                                                                              „Healthy-Worker“ Effekt
14,0
                                                                  12,3                 12,2
                                                  11,6   11,4
12,0                                     11,1

10,0
                                                                   8,1   8,5
                                   8,0
 8,0                                                                            7,3

                      5,6                                5,4                           5,2
 6,0       4,7                                    4,3
 4,0                                     3,3
                                   2,4                            Substanzstörungen führen häufig zu
           1,4        1,5
 2,0                                                              einem vorzeitigen Ausstieg aus dem
                                                                             Berufsleben
 0,0
        15 - 19 20 - 24 25 - 29 30 - 34 35 - 39 40 - 44 45 - 49 50 - 54 55 - 59        60 +
                                               Männer    Frauen
          Fehltage je 100 Versicherte

Quelle: Daten der DAK-Gesundheit

 15
Rheinland-Pfalz: Erwerbstätige mit Substanzstörung haben einen
doppelt so hohen Krankenstand

16
Gesundheitsreport 2019: Untersuchte Süchte

                                             Computer-
                    Dampfen/
     Rauchen                     Alkohol      spiele/
                   E-Zigarette
                                              Gaming

         Nutzung

         Riskante Nutzung

         Gebrauchsstörung und Abhängigkeit

17
3. Tabak- und Nikotinabhängigkeit

       Online-Befragung
              von
                                     Auswertung von
        Erwerbstätigen
                                  Prozessdaten der DAK-
        im Alter von 18
                                       Gesundheit
         bis 65 Jahren

       Halbstandardisierte
       Befragung von                   Literatur-
       Expertinnen und Experten        analysen

18
Rheinland-Pfalz:
Jeder sechste Beschäftigte ist tabakabhängig (Zigarette)

                                      abhängige
                                       Raucher
                                        19,3%

                                            nicht
                                          abhängige
                       Nichtraucher
                                           Raucher
                          76,4%
                                            4,3%

                                               Hochgerechnet sind
                                               356.000 Beschäftigte in
                                               Rheinland-Pfalz
                                               zigarettenabhängig.

Basis: alle Beschäftigten. N=216
19
18- bis 29-jährige Beschäftigte mit geringster Raucherquote

100%

                                               34,9%      29,3%
 80%
                            50,8%    46,7%                               45,1%
           64,0%
 60%

                                               41,7%      47,0%
 40%
                            26,0%    31,0%                               32,6%
           19,7%
 20%

           16,3%            23,2%    22,3%     23,3%      23,7%          22,2%
     0%
           18-29            30-39    40-49     50-59      60-65          Gesamt

                          aktuelle Raucher   Ex-Raucher    Nie-Raucher

Basis: alle Beschäftigten. N=5.614
20
Je stärker die Abhängigkeit, umso eher wird auch während der
Arbeitszeit geraucht (außerhalb von Arbeitspausen)

                                    Anteil, der während der Arbeitszeit raucht

     Gesamt (Alle Raucher)                    45,4%
          N=1.085

         hohe Abhängigkeit                                   71,2%
              N=181

      mittlere Abhängigkeit                             58,6%
              N=345

      geringe Abhängigkeit                36,7%
             N=349

nicht abhängige Raucher         15,7%
         N=208
                               0%       20%       40%        60%         80%     100%

Basis: alle Raucher. N=1.244
21
Rheinland-Pfalz:
E-Zigarette: 5,8 Prozent der Beschäftigten „dampfen“

                                     aktuelle E-
                                     Zigaretten-
                                     Verwender
                                        5,8%
                                               Ex-E-
                                            Zigaretten-
                                            Verwender
                                               3,8%

                           Nie-
                        Verwender
                          der E-
                         Zigarette                        Deutschlandweit
                          90,5%                           dampfen 85 Prozent
                                                          ihre E-Zigaretten mit
                                                          Nikotin oder Tabak.

Basis: alle Beschäftigten. N=216
22
Rheinland-Pfalz:
„Dampfer“ finden sich nur unter Rauchern oder Ex-Rauchern

                                   100%
                                                       4,7%
                                          16,7%        4,9%
       „Dampfer“ finden            90%

       sich fast nur unter         80%     7,9%
       Rauchern und Ex-
                                   70%
       Rauchern. Wer                                                            aktuelle E-Zigaretten-
       nie geraucht hat,           60%                                          Verwender

       dampft nicht.               50%                              100,0%      Ex-E-Zigaretten-
                                                       90,4%                    Verwender
                                   40%
                                          75,4%
                                   30%                                          Nie-Verwender der E-
                                                                                Zigarette
                                   20%

                                   10%

                                    0%
                                          aktuelle   Ex-Raucher   Nie-Raucher
                                          Raucher

Basis: alle Beschäftigten. N=216
23
4. Alkoholabhängigkeit & Alkoholgebrauchsstörung

        Online-Befragung
               von
                                      Auswertung von
         Erwerbstätigen
                                   Prozessdaten der DAK-
         im Alter von 18
                                        Gesundheit
          bis 65 Jahren

        Halbstandardisierte
        Befragung von                   Literatur-
        Expertinnen und Experten        analysen

24
Rheinland-Pfalz:
75 Prozent der Beschäftigten trinken Alkohol

                        Kein
                   Alkoholkonsum
                       24,9%
                                                    65% Alkoholkonsum

                                   Alkoholkonsum,
                                      zumindest
                                                    85% Alkoholkonsum
                                     gelegentlich
                                        75,1%

Basis: alle Beschäftigten. N=216
25
Hintergrund: riskanter, schädlicher und abhängiger Alkoholkonsum,
Alkoholgebrauchsstörung

 Risikoarmer Alkoholkonsum: Konsum von geringen Mengen Alkohol. Das Risiko für
  das Auftreten bestimmter Krankheiten ist gering aber nicht risikolos.

 Riskanter Alkoholkonsum: Konsummuster, das mit einem erhöhten Risiko für
  alkoholbedingte Folgeschäden und -erkrankungen verbunden ist:

              Pro Tag ab 24 g Reinalkohol für Männer und 12 g Reinalkohol für Frauen.

              Das sind zwei Bier à 0,3l Bier für Männer oder ein Glas Bier à 0,3l für Frauen;
               zwei Tage pro Woche kein Alkohol.
 Konsummuster gemäß
  Alkoholgebrauchs-

                       Schädlicher Alkoholgebrauch: Konsummuster, das bereits
       störung

                        krankheitswertig ist (ICD-10-Diagnose F10.1) - Betroffener haben
        DSM-5

                        bereits körperliche, psychische und/oder soziale Folgeschäden erlitten.

                       Alkoholabhängigkeit: Abhängigkeit, bezogen auf die Substanz Alkohol
                        (ICD-10: F10.2)

26
Jeder 10te trinkt riskant

                                  Riskanter            schädlicher
                               Alkoholkonsum        Alkoholgebrauch
                                   10,0%                  0,9%

                                                                 mögliche
                                                            Alkoholabhängigkeit
                                                                   0,4%
                                        Abstinenz
                                         19,9%

      Risikoarmer
     Alkoholkonsum                                  Keine Angabe
         68,2%                                          0,5%

Basis: alle Beschäftigten. N=5.614
27
Riskanter Alkoholkonsum vor allem bei jungen Erwerbstätigen

100%       3,2%             1,3%     1,3%        0,8%         0,5%
                           11,3%     8,4%        8,6%         7,1%          schädlicher Gebrauch
          16,1%                                                             oder mögliche
80%                                                                         Alkoholabhängigkeit

60%
                                                                            Riskanter
                                                                            Alkoholkonsum
                           87,4%     90,3%      90,6%        92,4%
40%       80,7%

20%                                                                         Abstinenz oder
                                                                            risikoarmer Konsum
 0%
          18-29           30-39   40-49   50-59              60-65
          N=515          N=1.275 N=1.349 N=1.191             N=506
Die Altersgruppe der 18- bis 29-Jährigen unterscheidet sich hinsichtlich der Alkoholgebrauchsstörung
(schädlicher und abhängiger Gebraucht) und hinsichtlich des riskanten Alkoholkonsums signifikant
von den anderen Altersgruppen.

Basis: alle Beschäftigten. N=5.614
28
Menge des Alkoholkonsums und Auswirkungen auf die Arbeitswelt

  i.d.letzt.3 Monaten wegen Alkohol:                                2,6%
unkonzentriert oder abgelenkt bei der                                  10,6%
                  Arbeit                                                               47,3%
i.d.letzt.3 Monaten wegen Alkohol: zu                               1,0%
    spät zur Arbeit gekommen oder                                     6,8%
         früher Schluss gemacht                                                27,2%

      Alkoholkonsum am Arbeitsplatz                             0,9%
                                                                 3,8%
     mehrmals pro Monat und häufiger                                     17,2%
   Alkoholkonsum hat eine Rolle für                             0,1%
 eine oder mehrere Krankmeldungen                               1,4%
      i.d.ltzt.12 Monaten gespielt                                 7,2%
                                                               0%       20%      40%     60%   80%   100%

          risikoarmer Konsum (N=3.703-3.719)
          riskanter Konsum (N=542-544)
          schädlicher Gebrauch oder mögliche Alkoholabhängigkeit (N=67-73)
Alle Unterschiede sind signifikant
Basis: alle Beschäftigten, die Alkohol konsumieren. N=4.480.
29
5. Internet Gaming Disorder

        Online-Befragung
               von
                                      Auswertung von
         Erwerbstätigen
                                   Prozessdaten der DAK-
         im Alter von 18
                                        Gesundheit
          bis 65 Jahren

        Halbstandardisierte
        Befragung von                   Literatur-
        Expertinnen und Experten        analysen

30
Rheinland-Pfalz:
Die Hälfte der Beschäftigten spielt Computerspiele

                Keine Nutzung
                     von
               Computerspielen
                    50,0%                            46%
                                                     Computerspielnutzung

                                    Nutzung von
                                   Computerspielen   53%
                                      50,0%          Computerspielnutzung

Basis: alle Beschäftigten. N=216
31
Beschäftigtenbefragung: Internet Gaming Disorder
Was ist Internet Gaming Disorder („Videospielsucht“)?
 Mindestens fünf der u.g. Kriterien müssen für die IGD-Diagnose vorliegen, bei zwei bis
  vier vorliegenden Kriterien handelt es sich um riskantes Spielverhalten.

     1. Übermäßige Beschäftigung mit (Internet-)Spielen
     2. Entzugssymptomatik (Reizbarkeit, Ängstlichkeit oder Traurigkeit)
     3. Toleranzentwicklung
     4. Erfolglose Versuche, die Teilnahme an (Internet-)Spielen zu kontrollieren
     5. Interessenverlust an früheren Hobbys
     6. Fortgeführtes exzessives Spielen von (Internet-)Spielen trotz der Einsicht in die
        psychosozialen Folgen
     7. Täuschen von Familienangehörigen, Therapeuten und anderen bezüglich des
        Umfangs des Spielens von (Internet-)Spielen.
     8. Nutzen von (Internet-)Spielen, um einer negativen Stimmungslage zu entfliehen
        oder sie abzuschwächen (z. B. Gefühl der Hilflosigkeit, Schuldgefühle,
        Ängstlichkeit).
     9. Gefährdung oder Verlust einer wichtigen Beziehung, der Arbeitsstelle oder
        Ausbildungs-/Karrieremöglichkeit aufgrund der Teilnahme an (Internet-)Spielen.

 2-4 Items der 9-Item-Skala bejaht: Einstufung als riskante Nutzung von
  Computerspielen.

    Messinstrument: Internet Gaming Disorder Scale

32
Riskante Nutzung von Computerspielen und Computerspielesucht

                                     IGD-positiv
              "riskante Nutzung"       1,0%
                     6,5%

                                             keine Nutzung von
                                                Videospielen
                                                   43,9%

                  "normale
                  Nutzung"
                   47,5%

                                                    Keine
                                                   Angabe
                                                    1,1%

Basis: alle Beschäftigten. N=5.614
33
Junge Beschäftigte besonders betroffen
100%           0,8%                   1,8%    1,0%           0,6%         1,3%
                                              5,5%          3,2%
               11,6%                  10,5%

 80%                                                                      39,1%
                                                             42,2%
                                              46,9%
 60%           56,3%                  52,5%

 40%

                                                             54,1%        59,6%
 20%
                                              46,6%
               31,3%                  35,2%

      0%
                18-29                 30-39   40-49          50-59        60-65
             keine Nutzung von Videospielen           "normale Nutzung"
             "riskante Nutzung"                       IGD-positiv
 Basis: alle Beschäftigten. N=5.614
 34
Computerspielverhalten wirkt sich deutlich auf die Arbeit aus

                                                                                  47,0%
                         Spielen während der Arbeitszeit                 24,5%
                                                                   11,0%
 (i.d.ltzt.3Monaten)abgelenkt/unkonzentriert wegen des                       34,1%
                        Spielens                                  9,4%
                                                              1,6%
      (i.d.ltzt.3Monaten)abgelenkt/unkonzentriert wegen                      33,3%
          gedanklicher Eingenommenheit vom Spielen                   14,9%
                                                               2,7%
(i.d.ltzt.3Monaten)wegen Spielen zu spät zur Arbeit oder                 24,8%
                 früher Schluss gemacht                           8,6%
                                                              0,8%
      (i.d.ltzt.3Monaten)abgelenkt/unkonzentriert wegen                 23,2%
      Lesen oder Schreiben zum Spielen (z.B. in einem            7,6%
                         Internetforum)                        2,1%
      (i.d.ltzt.3Monaten)abgelenkt/unkonzentriert wegen               18,5%
               Austausch mit anderen zum Spielen                 7,6%
                                                              1,4%
                                                                  9,7%
                          Spielen spielt eine Rolle bei AU    0,7%
                                                              0,4%
                                                             0%    20%     40%     60%    80%   100%

             IGD-positiv                  "riskante Nutzung"                "normale Nutzung"
Alle Unterschiede sind signifikant
Basis: alle Videospielenutzer: N=3.145.
35
DAK-Gesundheitsreport 2019

• Der Krankenstand im Jahr 2018

• Sucht 4.0 – Trinken, Dampfen, Gamen in der Arbeitswelt

• Zusammenfassung

36
Zusammenfassung

 Erwerbstätige in Rheinland-Pfalz mit Hinweisen auf eine mögliche
  Suchtproblematik haben einen doppelt so hohen Krankenstand wie ihre
  Kollegen ohne Hinweise.

       Sie fehlen öfter krankheitsbedingt am Arbeitsplatz in allen
        Diagnosegruppen.
       Bei den psychischen Erkrankungen haben betroffene
        Erwerbstätige beispielsweise mehr als doppelt so viele Fehltage
        wie Erwerbstätige ohne Hinweise auf eine mögliche
        Suchtproblematik.

 Unter den Substanzstörungen spielt Alkohol die größte Rolle im
  Arbeitsunfähigkeitsgeschehen.

37
Was steckt eigentlich hinter … ?
 Muskel-Skelett-Erkrankungen – z. B. Rückenschmerzen, Bandscheibenschaden,
  Knieprobleme etc.

 Atemwegserkrankungen – z. B. Erkältung (akute Infektion der Atemwege), Bronchitis,
  Mandelentzündung

 Verletzung und Vergiftung – z. B. Verstauchungen, Verrenkungen, Schnittwunden,
  Unfälle (am Arbeitsplatz, im Haushalt)

 Infektionen – z. B. Magen-Darm-Grippe

 Psychische Erkrankungen – z. B. Depression, Neurosen oder Angststörungen

 Erkrankungen des Verdauungssystems – z. B. Magen- und Darmprobleme wie
  Durchfall (Diarrhö), Entzündungen und Infektionen

 Erkrankungen des Kreislaufsystems – z. B. Bluthochdruck, Schlaganfall und andere
  Herzerkrankungen

 Neubildungen – z. B. gute oder bösartige Tumore

 Erkrankung der Haut – z. B. Hautabszess, Ekzeme, Allergische Hautentzündung

38
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