Elterninfo zum Schulanfang 2023 - FÜR ELTERN

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Elterninfo zum Schulanfang 2023 - FÜR ELTERN
FÜR ELTERN

Elterninfo
 zum Schulanfang 2023

    Baden-Württemberg
  MINISTERIUM FÜR KULTUS, JUGEND UND SPORT
Elterninfo zum Schulanfang 2023 - FÜR ELTERN
INHALT

         5    VO R DER EI N SCHUL U N G
              Die Schulpflicht
              Kooperation Kindergarten-Grundschule und das Bildungshaus 3 – 10
              · Kooperation Kindergarten-Grundschule
              · Bildungshaus 3 – 10
              Die Schulanmeldung
              Das Schulmaterial: Bücher, Hefte, Utensilien, Schulranzen, u. a.
              Der erste Elterninformationsabend

         10   DER ERSTE SCHU LTAG
              Die Einschulungsfeier
              Der erste Schultag, die ersten Schulstunden
              Beginn der Schulbesuchspflicht

         13   DI E G RU N DSCHU LE H E U T E
              Rhythmisierter Schultag
              Das Klassenzimmer
              Unterrichtsorganisation, Kontingentstundentafel, Fächer und Stundenplan
              · Deutsch
              · Mathematik
              · Fremdsprachen: Englisch oder Französisch
              · Sachunterricht – Kunst/Werken – Musik
              · Bewegung, Spiel und Sport (BSS)
              · Religion

         18   BETREU U N G SAN G E B OT E
              Verlässliche Grundschule
              Flexible Nachmittagsbetreuung
              Ganztagsschule

         21   SCHU LE U N D ELTE R N
              Die Lehrkraft als erste Ansprechperson
              Elternvertreterinnen und Elternvertreter
              Beratungsgespräche
              Hausaufgaben
              Sicherer Schulweg
              Schülerinnen und Schüler sind automatisch und kostenfrei unfallversichert
              Ernährung
              Bewegung
              Zeit für Kinder, Zeit mit Kindern

         26   SO N DERPÄDAG O GI S C H E B I L D U N G S A N G E B OT E

         27   ADRESSEN

         30   I M PRESSU M
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Elterninfo zum Schulanfang 2023 - FÜR ELTERN
Liebe Eltern,
der Tag der Einschulung Ihres Kindes steht bevor          Die wichtigsten Ansprechpartner im Übergang
und mit diesem beginnt für Ihr Kind und für Sie           von der Kindertageseinrichtung in die Grund-
ein neuer, spannender Lebensabschnitt. Sicher-            schule sind für Sie die pädagogischen Fachkräfte
lich beschäftigt sich Ihr Kind nun immer häufiger         in der Kindertageseinrichtung und die Kooperati-
damit, dass es bald ein Schulkind ist und stellt          onslehrkräfte, sowie ab Schulbeginn die Klassen-
viele Fragen. Aber auch bei Ihnen werden immer            lehrerin oder der Klassenlehrer. Diese sind offen
mehr Fragen und Überlegungen aufkommen, wie               für Ihre Fragen und Anliegen und stellen Ihnen
z. B.: Wie wird es meinem Kind in der Schule              bei Bedarf den Kontakt zur Schulleitung, dem
ergehen? Wie und was wird es wann lernen? Was             Staatlichen Schulamt oder den Beratungsstellen
gilt es zu organisieren und zu besorgen? Und wie          her. Ihr Engagement und Mitwirken sind dabei
kann ich mein Kind in seiner Lernentwicklung              willkommen und tragen zu einem guten Mitein-
bestmöglich unterstützen?                                 ander bei.

In der vorliegenden Broschüre finden Sie grundlegen-      Die Grundschulzeit ist prägend für das Lernen
de Informationen über die Themen und Inhalte der          und bildet eine wichtige Basis für eine erfolgreiche
Grundschule und erfahren, wie Sie Ihr Kind beim           Bildungsbiografie. Die Erwartungen, Empfindun-
Start in die Schulzeit erfolgreich unterstützen können.   gen, Erfahrungen und Voraussetzungen, mit denen
                                                          Kinder in die Schule kommen, sind so unter-
Neben Ausführungen zu der Zeit vor dem Schu-              schiedlich wie die Kinder selbst. Die individuellen
leintritt erhalten Sie hilfreiche Informationen zu        Fähigkeiten und Potenziale zu erkennen, aufzu-
Themen wie Einschulung, Schulpflicht, Anforde-            greifen und das Kind in seiner persönlichen Ent-
rungen an Ihr Kind, Schulalltag, Betreuungsange-          wicklung zu fördern und zu stärken, sind deshalb
bote und vielem mehr.                                     die zentralen Aufgaben der Grundschule.

Für den nun bald bevorstehenden Schulstart wünsche ich Ihrem Kind und Ihnen alles erdenklich Gute.
                                    Mit freundlichen Grüßen

                                                Theresa Schopper
                     Ministerin für Kultus, Jugend und Sport des Landes Baden-Württemberg

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Elterninfo zum Schulanfang 2023 - FÜR ELTERN
Vor der Einschulung

VO R DER SCHULANM ELDU N G FRAG EN SI CH ELT E R N : W I R D ME I N K I N D L E I ST U N G S MÄS S I G
GUT MITKOMMEN? W I RD ES G LEI CH AN SCHLU S S F I N D E N U N D S I C H I N D E R G R U P P E VO N
K I N DERN BEHAUPT EN ? I ST ES Ü BERHAU PT BER E I T F Ü R D I E S C H U L E ?

Bereits vor Schuleintritt eines Kindes arbeiten       Für das Einschulungsjahr 2023, also für Kinder, die
Kindertageseinrichtung und Grundschule zusam-         ab dem Schuljahr 2023/2024 das erste Schuljahr
men. Während dieser Phase sind bei Kindern            besuchen, gilt:
viele Entwicklungsveränderungen zu beobachten.
Es gilt, diesen Entwicklungsprozess aufmerksam        · Schulpflichtig sind alle Kinder, die bis zu dem
zu begleiten, um abschätzen zu können, ob die           maßgeblichen Einschulungsstichtag das sechste
Bewältigung schulischer Anforderungen des               Lebensjahr vollendet haben.
Anfangsunterrichts gelingen wird. Erzieherinnen         Einschulungsstichtag ist für das Schuljahr
oder Erzieher und Kooperationslehrkräfte bera-          2023/2024 der 30. Juni 2023. Kinder, die nach
ten Eltern bei der Frage nach dem individuell           dem 30. Juni 2017 geboren sind, sind nach
richtigen Einschulungszeitpunkt und geben, falls        dieser Regelung für das Schuljahr 2023/2024
erforderlich, Empfehlungen für besondere Förder-        nicht schulpflichtig.
maßnahmen.
                                                      · Kinder, die nach dem Einschulungsstichtag und
D I E SCHULPFL ICHT                                     bis zum 30. Juni 2024 das sechste Lebensjahr
                                                        vollenden, können von ihren Eltern zur Schule
Im Schulgesetz für Baden-Württemberg ist festge-        angemeldet werden und erhalten damit den Sta-
schrieben, wann ein Kind schulpflichtig wird. Dort      tus eines schulpflichtigen Kindes (so genannte
heißt es: „Mit dem Beginn des Schuljahres sind          Stichtagsflexibilisierung).Voraussetzung ist die
alle Kinder, die bis 30. Juni des laufenden Kalen-      Schulbereitschaft des Kindes, die von der Schul-
derjahres das sechste Lebensjahr vollendet haben,       leitung festgestellt wird; im gegebenen Fall auf
verpflichtet, die Grundschule zu besuchen. Das-         Grundlage eines pädagogisch-psychologischen
selbe gilt für die Kinder, die bis zum 30. Juni des     Gutachtens und einer Untersuchung durch das
folgenden Kalenderjahres das sechste Lebensjahr         Gesundheitsamt. Wird dem Antrag der Eltern
vollendet haben und von den Erziehungsberechtig-        stattgegeben, beginnt für diese Kinder die
ten in der Grundschule angemeldet wurden.“              Schulpflicht mit der Aufnahme in die Schule.
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Auf Antrag der Eltern können Kinder, die noch        bzw. einem Anspruch auf ein sonderpädagogisches
    nicht schulpflichtig sind, vorzeitig in die Grund-   Bildungsangebot ist an unterschiedlichen Lern-
    schule aufgenommen werden. Darüber entschei-         orten möglich. Sie können in eine Grundschule
    det die Schulleitung unter Beiziehung eines          eingeschult werden oder ein Sonderpädagogi-
    Gutachtens des Gesundheitsamtes sowie ggf.           sches Bildungs- und Beratungszentrum besuchen.
    einer Schuleingangsprüfung. Besonders begabte        Braucht ein Kind eventuell spezielle Unterstüt-
    Kinder können direkt in die Klasse 2 eingeschult     zungsleistungen für den Start in der Grundschule,
    werden. Zeigt ein Kind im Laufe des Schuljahres      sollten die Eltern frühzeitig – wenn möglich schon
    überdurchschnittliche Gesamtleistungen, kann es      vor Beginn des letzten Kindergartenjahres – mit
    am Ende des 1. Schulhalbjahres der Klasse 1 in       dem Staatlichen Schulamt Kontakt aufnehmen.
    die Klasse 2 wechseln oder zum Schuljahresende       Dann können notwendige Planungs- und Abstim-
    der Klassen 1 und 2 in die übernächste Klasse        mungsprozesse rechtzeitig eingeleitet werden,
    eintreten.                                           sodass für das Kind keine wertvolle Zeit der
                                                         Förderung verloren geht. Hierfür steht an jedem
    Kinder, von denen bei Beginn der Schulpflicht        Staatlichen Schulamt eine Ansprechperson zur
    aufgrund ihres geistigen oder körperlichen           Verfügung (Kontaktdaten der staatlichen Schuläm-
    Entwicklungsstandes nicht erwartet werden kann,      ter siehe Seite 28).
    dass sie mit Erfolg am Unterricht teilnehmen, kön-
    nen um ein Jahr vom Schulbesuch zurückgestellt       Ob ein Kind gegebenenfalls einen Bedarf an
    werden. Darüber entscheidet die Schulleitung         einem sonderpädagogischen Beratungs- und
    unter Beiziehung eines Gutachtens des Gesund-        Unterstützungsangebot an einer Grundschule
    heitsamtes sowie ggf. einer Schuleingangsprüfung.    oder einen Anspruch auf ein sonderpädagogisches
    Die Kinder können Grundschulförderklassen            Bildungsangebot hat, wird im Rahmen einer son-
    besuchen, die zurückgestellte Kinder auf den         derpädagogischen Diagnostik geklärt. Wenn für ein
    Besuch der Grundschule vorbereiten, oder weiter-     Kind ein Anspruch auf ein sonderpädagogisches
    hin in die Kindertageseinrichtung gehen.             Bildungsangebot festgestellt wird, werden die
                                                         Eltern umfassend über die möglichen Bildungs-
    Der Schulstart für Kinder mit einem Bedarf an        angebote an Grundschulen und Sonderpädagogi-
    sonderpädagogischer Beratung und Unterstützung       schen Bildungs- und Beratungszentren informiert.
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Elterninfo zum Schulanfang 2023 - FÜR ELTERN
Wählen Sie als Eltern für das Kind ein inklusives    dungshäusern steht die intensive Zusammenarbeit
Bildungsangebot an einer Grundschule, führt das      zwischen den pädagogischen Fachkräften des
Staatliche Schulamt eine Bildungswegekonferenz       Kindergartens und den Lehrkräften der Grund-
durch, um Ihnen in Abstimmung mit den berühr-        schule im Vordergrund. Der Übergang eines Kin-
ten Schulen, Schulträgern sowie Leistungs- und       des vom Kindergarten in die Grundschule wird
Kostenträgern ein Bildungsangebot an einer           damit erleichtert. Auch die Eltern werden früh
Grundschule vorzuschlagen.                           in die Zusammenarbeit einbezogen. In festgeleg-
                                                     ten, regelmäßigen Angeboten lernen und spielen
KOOPERATION KIND ERG ARTEN -                         Kindergarten- und Schulkinder gemeinsam. Der
GR U NDSCHULE                                        Orientierungsplan für die Kindergärten und der
UND DAS BILDUNGSHAU S 3 – 10                         Bildungsplan der Grundschule sind aufeinander
                                                     abgestimmt und stellen die Basis für die Arbeit in
Kooperation Kindergarten-Grundschule                 einem Bildungshaus dar.
Vor allem im letzten Kindergartenjahr richten
Kindergarten und Grundschule ihr Augenmerk auf       D I E S C H U L A N ME L D U N G
eine durchgängige Bildungsbiografie des Kindes.
Der Wechsel vom Kindergarten in die Schule soll      Zur Schulanmeldung erhalten Sie als Eltern in der
für das einzelne Kind möglichst nahtlos gelingen.    Regel eine schriftliche Einladung. Häufig ist der
Deshalb arbeiten Kindertageseinrichtungen und        Termin auch im Gemeinde- oder Amtsblatt veröf-
Grundschulen im Land kontinuierlich zusammen         fentlicht.
und erstellen einen auf die örtlichen Verhältnisse
abgestimmten Jahresplan, der die gemeinsame          Wie genau die Anmeldung abläuft, ist von Schule
Arbeit festlegt.                                     zu Schule unterschiedlich geregelt. Die Anmel-
                                                     dung in der Schule findet in der Regel bei der
Da das einzelne Kind von Kindertageseinrichtung,     Schulleitung statt, kann aber auch von den Koope-
Grundschule, den Eltern sowie ggf. weiteren Stel-    rationslehrkräften durchgeführt werden. Sie als
len wahrgenommen wird, ist eine differenzierte       Eltern können dann wichtige organisatorische
Sicht möglich, die zu rechtzeitigen Maßnahmen        Fragen klären.
und einer am individuellen Bedarf orientierten
Entwicklungsförderung führt. Dabei ist die Zusam-    Wenn Sie genauer wissen möchten, was auf Sie
menarbeit mit Ihnen als Eltern besonders wichtig,    zukommt oder welche Unterlagen benötigt wer-
da Sie Ihr Kind am besten einschätzen können.        den, können Sie sich jederzeit an die Grundschule
                                                     wenden. In der Regel werden der eigene Perso-
Auch das Gesundheitsamt ist ein wichtiger Partner    nalausweis oder Reisepass, die Geburtsurkunde
in der Kooperation Kindergarten-Grundschule: Es      des schulpflichtigen Kindes und der Brief mit der
berät und unterstützt die Eltern aus medizinischer   schriftlichen Benachrichtigung zur Schulanmel-
Sicht. Neben der verpflichtenden Einschulungsun-     dung benötigt.
tersuchung ist die Teilnahme Ihres Kindes an der
U9-Untersuchung, die zwischen dem 5. Geburtstag      Seit dem 1. März 2020 müssen Sie der Schul-
und bis zu einem halben Jahr nach diesem Datum       leitung vor der Teilnahme am Unterricht einen
durchgeführt wird, ein wichtiger Bestandteil der     Nachweis darüber vorlegen, dass Ihr Kind gegen
Früherkennung im medizinischen Bereich.              Masern geimpft oder gegen Masern immun ist.
                                                     Der Nachweis kann durch den Impfausweis bzw.
Bildungshaus 3 – 10                                  -pass oder ein ärztliches Zeugnis (auch in Form
An landesweit 187 Standorten gibt es „Bildungs-      einer Anlage zum Untersuchungsheft für Kinder)
häuser für Drei- bis Zehnjährige“. In den Bil-       erbracht werden.
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Elterninfo zum Schulanfang 2023 - FÜR ELTERN
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Elterninfo zum Schulanfang 2023 - FÜR ELTERN
DAS S C H U L MAT E R I A L :
BÜCHER, HEFTE, UTENSILIEN,
S C H U L R A N Z E N , U. A .

Die meisten Bücher und Lernmittel, die Schüle-
rinnen und Schüler für den Unterricht brauchen,
stellt die Schule unentgeltlich zur Verfügung.
Dafür sorgt die „Lernmittelfreiheit“. Eltern können
Schulbücher und Unterrichtsmaterialien auch
kaufen, wenn sie dies wünschen.

Schulranzen, Mäppchen, Schreib- und Zeichenma-
terialien, Bleistifte, Buntstifte, Füller, Farbkasten
und weitere Materialien gehören zur Ausstattung
der Schülerin oder des Schülers, die Sie als Eltern
selbst besorgen müssen. Welche Gegenstände
am Schulanfang gebraucht werden und wie diese
beschaffen sein sollen, erfahren Sie über die Klas-
senlehrerin oder den Klassenlehrer. Meist gibt es
vor dem Schulbeginn „Einkaufslisten“ mit genauen
Angaben, welche Hefte, Umschläge und Stifte
gekauft werden sollen. Einen Füller braucht Ihr
Kind am Anfang noch nicht.

Schulanfängerinnen wie Schulanfänger tragen ihren
Ranzen voller Stolz. Manche packen jedoch vieles
hinein und tragen so tagtäglich mit sich herum,
was nur an bestimmten Tagen gebraucht wird. Das
Gewicht des gepackten Ranzens soll ein Zehntel
des Körpergewichts nicht überschreiten. Ein zu
schwerer Ranzen kann Wirbelsäule und Rücken-
muskulatur überlasten und zu Haltungsschäden
führen. Wichtig ist außerdem, die Tragegurte auf
die passende Länge einzustellen, sodass der Ran-
zen nicht schief oder zu tief sitzt.

D E R E RST E E LT E R N I N F O R MAT I O N S ABEND

Der erste Elterninformationsabend in der Grund-
schule findet oft schon Wochen oder Tage vor
dem ersten Schultag statt – manchmal auch
gemeinsam für alle Eltern der Erstklässlerinnen
und Erstklässler einer Schule. Bei diesem Eltern-
abend geht es um die Vorstellung des Schulprofils,
der Fächer, der Unterrichtszeiten und Vieles mehr.
Der erste Kontakt mit Lehrerinnen und Lehrern
und anderen Eltern hilft dabei, möglichst früh mit
dem Umfeld Grundschule vertraut zu werden und
dadurch dem eigenen Kind den Start zu erleich-
tern. Beim ersten Elternabend werden auch die
Klassenelternvertreterinnen und -vertreter gewählt
(vgl. auch Seite 22).
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Der erste Schultag

     Mit dem Schuleintritt beginnt für jedes Kind und       D E R E RST E S C H U LTAG , D I E E RST E N
     seine Familie ein neuer Lebensabschnitt. Entspre-      S C H U L ST U N D E N
     chend feierlich wird die Einschulung in vielen
     Familien und Schulen gestaltet. Fast alle Kinder       Die Lehrkräfte planen die Begegnung der Kinder
     freuen sich auf die Schule, auf den ersten Schultag.   mit der Schule so, dass am ersten Schultag ein
     Endlich Lesen, Schreiben und Rechnen lernen zu         für Erstklässlerinnen und Erstklässler „fassbares
     dürfen, verspricht Teilhabe an der Schriftkultur       Lernen“ stattfindet. Das erwarten die Kinder auch
     und an der Welt der Erwachsenen. Auch auf die          an diesem ersten Schultag. Sie lernen das Klassen-
     Lehrerinnen und Lehrer sowie die anderen Kinder        zimmer kennen, hören vielleicht eine Geschichte,
     in der Klasse ist Ihr Kind gespannt.                   bekommen eine erste Aufgabe und benutzen zum
                                                            ersten Mal ihr Mäppchen.
     DI E EI N SCHU LU N G SFEI ER
                                                            B E G I N N D E R S C H U L B E S U C H S P F L I C HT
     Meist organisieren Schulleitung, Elternbeirat,
     Lehrkräfte sowie ältere Schülerinnen und Schüler       Die Erstklässlerinnen und Erstklässler werden mit
     oder auch der Förderverein der Schule eine Feier       Beginn des Schuljahres am 1. August zu Schülerin-
     mit Theaterspiel, Liedern und Ansprachen in der        nen und Schülern. Damit beginnt die Verpflich-
     Schule. Häufig begleiten anschließend ältere Schü-     tung zur Teilnahme am Unterricht grundsätzlich
     lerinnen und Schüler, die an manchen Schulen           am ersten Tag nach Ende der Sommerferien. Wenn
     auch Paten für die Jüngsten bleiben, die Erstklass-    eine Schule die Einschulungsfeier an einem ande-
     kinder in ihre Klassenzimmer. Dort treffen sie         ren Tag der ersten Woche durchführt, beginnt die
     ihre Klassenlehrerin oder ihren Klassenlehrer zum      Schulbesuchspflicht für die Erstklässler erst zu die-
     ersten Unterricht.                                     sem Zeitpunkt.

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Die Grundschule heute

Der kompetenzorientierte Bildungsplan der           gemeinsame Morgenkreis, Geburtstagsfeiern oder
Grundschule knüpft an den baden-württemberg-        Übungen zur Entspannung und zur Stille, vermit-
ischen Orientierungsplan für Bildung und            teln Geborgenheit und Sicherheit in der Klassen-
Erziehung in Kindergärten und weiteren Kinder-      gemeinschaft.
tageseinrichtungen an und schafft die Grundla-
ge für alle weiterführenden Bildungsgänge. Im       Die Schule unterstützt ein Lernen mit „allen
kompetenzorientierten Bildungsplan stehen die       Sinnen“. Durch die von der Lehrkraft vorbereite-
Schülerinnen und Schüler mit ihren Fertigkeiten,    ten unterschiedlichen Lernangebote können die
Fähigkeiten und Kenntnissen im Mittelpunkt. Der     Kinder die für sie passenden Zugänge wählen.
Unterricht erfolgt in den Fächern Deutsch, Mathe-   Im Bereich der Bewegung werden Kinder nicht
matik, Religion, Fremdsprache (Englisch oder        nur gezielt im Sportunterricht, sondern während
Französisch), Sachunterricht, Musik, Kunst/Werken   der gesamten Schulzeit durch regelmäßige Bewe-
sowie in Bewegung, Spiel und Sport.                 gungsübungen und Pausenspiele gefördert. Hand-
                                                    lungsorientierte Unterrichtsformen oder Lernspiele
R HY THMISIERTER SCHU LTAG                          sprechen mehrere Sinne des Kindes an. Feinmoto-
                                                    rische Übungen ergänzen das Schreiben, gezielte
Ein Schulkind sein heißt, einen Stundenplan und     Koordinationsübungen sorgen für Balance und
einen Arbeitsplan zu haben – und beides auch        einen guten Gleichgewichtssinn.
einzuhalten. Trotzdem gilt: Ihr Kind darf seinem
Tempo gemäß lernen.                                 Kinder mit einer körperlichen Behinderung
                                                    nehmen oft viel über das Hören und Sehen auf.
Vom Kindergarten übernommen hat die Schule          Individuelle Lernwege, die von ihren Stärken aus-
im Anfangsunterricht auch den am Kind orientier-    gehen, sind für sie besonders wichtig.
ten Wechsel von „offenen“ und „geschlossenen“
Situationen, das heißt gelenkten Situationen, wo    DAS K L AS S E N Z I MME R
sich Anspannung und Entspannung, konzentrierte
Arbeit und Bewegungspausen ablösen.                 Der wichtigste Raum für Erstklässlerinnen und
                                                    Erstklässler ist zunächst das Klassenzimmer. Es
Gemeinsam festgelegte Regeln, stetig wiederkeh-     verfügt heute meist über Lern-, Spiel- und Ruhe-
rende Abläufe und Rituale, wie beispielsweise der   ecken. Wie der Gruppenraum im Kindergarten,
                                                                                                         13
so hat auch das Klassenzimmer unterschiedliche       schiedlich schnell lernen und arbeiten. Deshalb
     Bereiche für verschiedene Lernangebote, ausge-       benötigen sie für ihr individuelles Lerntempo
     stattet mit Büchern, Arbeitsmaterialien, häufig      angemessene Zeitabschnitte.
     auch mit einem Computer. Aber auch Plätze, an
     die sich Kinder alleine zurückziehen können, sind    Auch die Art und Weise, wie Lehrkräfte eingesetzt
     vorhanden.                                           werden (Fächer, Klassen, Klassenstufen), beschlie-
                                                          ßen die Schulen selbst. Entscheidend ist, dass die
     U N TERRI CHTSO RG AN I SATI O N ,                   Kinder die nach den Klassenstufen 2 und 4 gefor-
     KO N TI N G EN TSTU N DEN TAFE L ,                   derten Bildungsstandards des Bildungsplans errei-
     FÄCHER U N D STU N DEN PLAN                          chen. Der Weg dahin ist vielseitig und flexibel.

     Die Kontingentstundentafel weist die Anzahl der      Deutsch
     Unterrichtsstunden aus, die ein Grundschulkind       Wenn Sie ein Kind oder einen Erwachsenen fra-
     im Laufe der Grundschulzeit erhält. Wie die          gen: „Warum muss man eigentlich überhaupt in
     Schulen die Stunden auf die einzelnen Fächer und     die Schule gehen?“, so werden Ihnen beide häufig
     Jahrgangsstufen verteilen, können sie – je nach      das Gleiche antworten: „Na, um Lesen und Schrei-
     Gegebenheiten und Bedürfnissen vor Ort – im          ben zu lernen!“ Diese grundlegenden Kulturtech-
     Rahmen der Flexibilisierung selbst entscheiden.      niken begleiten uns das ganze Leben.
     Varianten sind zum Beispiel Blockunterricht,
     Lernzeiten, selbstorganisiertes Lernen, jahrgangs-   Ein Ergebnis der modernen Hirnforschung ist nach
     übergreifender Unterricht, Kernunterricht und        Gerold Hüther die Erkenntnis, dass in der Phase
     Wahlunterricht, wöchentliche Projekttage, The-       der frühen Kindheit die Neugier, Kreativität und
     menangebote, Kursunterricht und anderes mehr.        Lernfähigkeit so groß ist wie in keiner anderen
     Heute wird bei der Organisation von Schule und       Lebensphase. Die Lehrkräfte orientieren sich an
     Unterricht berücksichtigt, dass Kinder unter-        den Erkenntnissen der Forschung. Sie berücksich-
14
tigen die individuellen Unterschiede der Kinder        wie Gesprochenes zunehmend normgerecht ver-
hinsichtlich ihrer Lese- und Schreiberfahrung, ihres   schriftet werden kann. „Eigene Schreibungen“
Vorwissens und Entwicklungsstandes. Auf der            sind oft orthografisch (noch) nicht normgerecht.
Grundlage regelmäßiger Lernbeobachtungen und           Fehler können Einblicke in den individuellen
Lernstandsdiagnosen erhalten die Kinder individu-      Lernstand, die Denk- und Arbeitsweisen Ihres
elle und bedarfsgerechte Lernangebote. Am Ende         Kindes geben. Sie dienen also vor allem der Dia-
des ersten Schuljahres können die Kinder in der        gnose des Entwicklungsstandes und als Impuls
Regel Sätze und kurze Texte „erlesen“. Am Ende         für die nächsten Lernschritte. Gegen Ende des
des zweiten Schuljahres können sie einfache, auch      Anfangsunterrichts, also nach zwei Schuljahren,
ungeübte Texte lesen und verstehen und eigene          sollte Ihr Kind ein Buch seiner Wahl vorstellen
kurze Texte verfassen.                                 können.

Unsicherheit kann bisweilen aufkommen, wenn            Erstschrift für das Lesen und das Schreiben ist die
die Methode der Lehrerin oder des Lehrers für          Druckschrift. Ausgehend von der Druckschrift
Sie nicht nachvollziehbar ist. Suchen Sie hier         erlernen die Kinder eine verbundene Schrift. Die-
das direkte Gespräch mit der Lehrkraft Ihres           se entwickeln sie im Laufe der Grundschulzeit zu
Kindes. Mehr als 30 verschiedene Fibeln sind           einer persönlichen Handschrift. In Baden-Würt-
in Baden-Württemberg zugelassen und jede ein-          temberg können die Schulen zwischen der Ver-
zelne steht für ein bestimmtes Konzept. Stand          einfachten und der Lateinischen Ausgangsschrift
der Erkenntnis ist, dass Kindern der Schriftspra-      wählen. Linkshändige Kinder erhalten bei der
cherwerb am besten gelingt, wenn die einzelnen         Auswahl der Übungen und geeigneter Schreibma-
Bereiche des Deutschunterrichts als zusammen-          terialien besondere Hilfen.
hängend und aufeinander bezogen erlebt wer-
den. Ebenso, wenn Lehrerinnen, Lehrer und Sie          Für die Entwicklung der Schreibfähigkeit und
als Eltern sich immer wieder klar machen, dass         einer gut lesbaren persönlichen Handschrift sind
der Schriftspracherwerb eine eigenaktive Leis-         verlässliche regelmäßige Schreibzeiten, eine anre-
tung der Kinder ist. In der Auseinandersetzung         gende Schreibumgebung und vielfältige kreative
mit der Sprache erwerben Kinder Strategien,            Übungsformen notwendig.

                                                               Lateinische Ausgangsschrift

                                                               Vereinfachte Ausgangsschrift

                                                                                                             15
Mathematik                                            Das erklärte Ziel des Fremdsprachenunterrichts in
     Wenn Kinder in die Schule kommen, kennen              der Grundschule ist die Entwicklung kommunika-
     sie bereits Zahlen in ganz unterschiedlichen          tiver und interkultureller Kompetenzen sowie eine
     Zusammenhängen. Manche von ihnen können               positive Haltung für lebenslanges Fremdsprachen-
     schon zählen, einige lösen sogar schon einfache       lernen. Als Sprache unseres Nachbarlandes wird
     Rechenaufgaben. Kinder wollen zeigen, was sie         Französisch in den Grundschulen am Oberrhein,
     schon können. Sie sind neugierig und wollen           Englisch in den Grundschulen der anderen Lan-
     mehr über die Welt erfahren. Deshalb greift der       desteile gelernt.
     Mathematikunterricht die Vorkenntnisse der Kin-
     der und deren unterschiedliche Alltagserfahrun-       Sachunterricht – Musik – Kunst/Werken
     gen auf, stabilisiert, erweitert und systematisiert   Das sachunterrichtliche Lernen leistet einen zen-
     sie, um eine breite Ausgangsbasis für die Ent-        tralen Beitrag zu grundlegender Bildung. lm Sachun-
     wicklung grundlegender mathematischer Kompe-          terricht erwerben die Schülerinnen und Schüler
     tenzen aufzubauen. Mathematik – die Welt der          Kompetenzen, die ihnen das Erforschen, Verstehen
     Strukturen – eröffnet den Kindern Lernsituatio-       und Mitgestalten der Welt erleichtern. Lebensnähe
     nen, in denen sie fragend, allein oder gemeinsam      und direkte Begegnungen, auch durch das Aufsu-
     mit Partnern Aufgaben lösen oder Problemstel-         chen außerschulischer Lernorte und den Einbezug
     lungen auf die Spur kommen. Dabei entwickeln          von Experten, sind dabei wichtige Prinzipien. Kin-
     Kinder kreatives Denken und Problemlösen              der erkunden die Welt durch Ausprobieren und
     sowie eine positive Lern- und Arbeitshaltung. Sie     machen dabei vielfältige Erfahrungen. Der Sachun-
     erfassen die schrittweise größer werdenden Zah-       terricht greift dies auf und öffnet Kindern Räume
     lenräume und gewinnen Sicherheit im Rechnen.          zum Entdecken, aber auch zum Experimentieren.
     Am Ende von Klasse 2 rechnen die Kinder im            Die Bereitschaft, sich mit Naturwissenschaften aus-
     Zahlenraum bis 100 und können Plus-, Minus-,          einanderzusetzen, soll verstärkt angeregt werden.
     Mal- und Geteilt-Aufgaben lösen. Sie lernen mit
     Größen umzugehen und entdecken geometrische           Musik ist ein wichtiger Teil unserer Kultur.
     Formen und Körper in ihrem Umfeld. Außerdem           Bereits bei ihrem Schuleintritt verfügen Kinder
     erfahren sie, wie Beobachtungen und Erlebnisse        über bewusste oder unbewusste Erfahrungen im
     aus ihrer Lebenswelt in den Unterricht hineinflie-    Wahrnehmen und Gestalten von Musik. Musik
     ßen. Dadurch erschließen sie sich die Welt mit        ist Teil ihrer Persönlichkeit und Bestandteil
     einfachen mathematischen Mitteln.                     ihres Lebens. Durch gemeinsames Singen und
                                                           Musizieren erfahren Kinder das Gefühl von Ver-
     Fremdsprachen: Englisch oder Französisch              bundenheit mit anderen. Es macht ihnen Freude,
     Das Fremdsprachenlernen in der Grundschule            Musik zu erleben sowie mit dem Körper und mit
     beginnt in Klasse 3 und orientiert sich am natür-     Klangwerkzeugen zu gestalten. Sie sind neugierig
     lichen Spracherwerb der Muttersprache. Demzu-         auf musikalische Phänomene. Diese natürlichen
     folge steht das intensive Hören, das Hörverstehen     Verhaltensweisen werden zum Ausgangspunkt für
     und Sprechen der Fremdsprache im Vordergrund.         Lernprozesse in der Grundschule.
16
Aufbauend auf den Vorerfahrungen und dem Vor-        allen Sinnen. Nur so kann es Gelerntes tatsächlich
wissen jedes Kindes soll im Fach Kunst/Werken        verstehen. Bewegung ist deshalb auch ein Lern-
das individuelle Wahrnehmungs- und Ausdrucks-        und Unterrichtsprinzip für die Fächer Deutsch,
vermögen weiterentwickelt werden. Dabei wird         Fremdsprache, Mathematik, Sachunterricht, Musik,
den Kindern ästhetisches Wahrnehmen und Erle-        Kunst und Religion.
ben ermöglicht. Gestalterische Tätigkeiten bauen
auf einer differenzierten Wahrnehmungsfähigkeit      Das Fach Bewegung, Spiel und Sport greift den
auf. Zugleich wird diese durch das praktische Tun    natürlichen Bewegungsdrang der Kinder auf. Es bie-
gefördert. Die Gestaltungsmöglichkeiten der Schü-    tet ihnen Gelegenheit, selbsttätig und im Dialog mit
lerinnen und Schüler werden durch den Bereich        ihrer Umwelt die Bewegungspotenziale ihres Körpers
Werken erweitert. Dabei werden handwerkliche         kennenzulernen und weiterzuentwickeln. Sport und
Verfahren und der sachgerechte Umgang mit dazu       Spiel ermöglichen, sich als erfolgreich zu erfahren.
notwendigen Werkzeugen erlernt.                      Das stärkt die Persönlichkeit der Kinder nachhaltig,
                                                     was für die Gesamtentwicklung von Bedeutung ist.
Bewegung, Spiel und Sport (BSS)
Das Fach „Sport“ heißt in der Grundschule „Bewe-     Religion
gung, Spiel und Sport“. Damit wird nicht nur ein     Die Religionslehre wird nach Bekenntnissen
deutliches Signal für eine bewegte Schule gesetzt,   getrennt unterrichtet oder findet als konfessio-
sondern auch für die Bewegungszeiten im Klas-        nell-kooperativer Religionsunterricht statt. Staat
senzimmer und Aktivpausen, die damit so selbst-      und Kirche verantworten das Fach gemeinsam.
verständlich werden sollen wie die Gestaltung des    Christlich-religiöse Erziehung spricht Themen an,
Schullebens insgesamt.                               die im religiösen Verständnis und den Erfahrungen
                                                     der Kinder liegen. Sie hilft, Fragen nach Gott und
Bewegung ist ein grundlegendes Prinzip jeglichen     dem Sinn des eigenen Lebens zu stellen. Mensch-
Lernens. Ein Grundschulkind erschließt sich über     liches Vertrauen, christliche Hoffnung und Nächs-
Bewegung und Wahrnehmung die Lebenswelt mit          tenliebe sollen im Kind angelegt werden.
                                                                                                            17
Ganztagsschule
           und flexible
       Betreuungsangebote

     Die Ganztagsschule ist heute aus dem schu-         können sich Eltern darauf verlassen, dass ihre
     lischen Leben nicht mehr wegzudenken. Mit          Kinder zum Beispiel von 7.00 Uhr bis 13.00
     Ganztagsangeboten wird die Vereinbarkeit von       Uhr betreut werden.
     Familie und Beruf gewährleistet. Im Blick auf
     die Dringlichkeit, allen Kindern und Jugendli-     Für die Einrichtung der Betreuungsangebote sind
     chen eine gute und zukunftsfähige Ausbildung       die öffentlichen Schulträger sowie freie Träger
     zu ermöglichen, bietet die Ganztagsschule mit      verantwortlich. Bitte erkundigen Sie sich bei Ihrer
     einem umfassenden Bildungsangebot Chancen          Schule nach den Einzelheiten.
     für alle Kinder.
                                                        F L E X I B L E N AC H MI TTAG S B E T R E U U N G
     VERLÄSSLI CHE G RU N DSCHUL E
                                                        Die flexible Nachmittagsbetreuung ist eine
     Grundschulen, Sonderpädagogische Bildungs- und     bedarfsorientierte Betreuung. Sie kann im Rah-
     Beratungszentren mit Bildungsgang Grundschule      men der Gesamtplanung einer Kommune für
     sowie Sonderpädagogische Bildungs- und Bera-       eine Betreuungszeit von 15 Stunden pro Woche
     tungszentren mit dem Förderschwerpunkt Lernen      eingerichtet werden. Die Betreuung kann sowohl
     bieten verlässliche Betreuungsangebote und Zeit-   von der Kommune als auch von freien Trägern,
     strukturen, sowie eine Rhythmisierung des Unter-   beispielsweise Kirchen und Fördervereinen,
     richts innerhalb eines Zeitkorridors von sechs     angeboten werden.
     Zeitstunden am Vormittag an. Ziel ist es, den
     Unterricht jeden Tag zur gleichen Zeit zu begin-   Die Entscheidung über eine zusätzliche flexible
     nen und zu beenden.                                Nachmittagsbetreuung trifft der Schulträger. Er
                                                        bietet diese mit seinem Personal im Rahmen des
     Pädagogische Schwerpunkte der verlässlichen        Gesamtbetreuungskonzepts der entsprechenden
     Grundschule sind die Rhythmisierung des            Kommune an und setzt die Beiträge fest.
     Schulvormittags, verlässliche Bewegungszeiten,
     eine verlässliche Musikpflege und Leseer-          G A N Z TAG S S C H U L E
     ziehung sowie die Arbeit im pädagogischen
     Team. Je nach Bedarf kann ergänzend zu den         Viele Grundschulen in Baden-Württemberg führen
     verlässlichen Unterrichtszeiten eine bedarfso -    eine Ganztagsschule. Um den Bedürfnissen vor
     rientierte Betreuung angeboten werden. Damit       Ort gerecht zu werden, können die Grundschulen
18
hier unter verschiedenen Zeitmodellen wählen.
Die Teilnahme ist unentgeltlich und bei Anmel-
dung für ein Jahr verbindlich. Für das Mittagessen
kann ein Entgelt erhoben werden.

In Ganztagsschulen steht den Schülerinnen und
Schülern, aber auch ihren Lehrkräften mehr Zeit
zur Verfügung. Aus diesem Grund sind mehr
Möglichkeiten gegeben: Individuelle Förderung,
neue Formen des Lehrens und Lernens, neue
Raumkonzepte, andere Formen des Miteinanders,
vielfältige Möglichkeiten der Kooperation, mehr
Lebensnähe. Der Lern- und Lebensraum der Kin-
der verändert sich dadurch und ihre Aktivitäten
werden vielfältiger.

Das notwendige pädagogische Konzept mit Rhyth-
misierung des Schultags wird von jeder Schule
eigenständig ausgestaltet. Dabei stehen die Bedürf-
nisse der Schülerinnen und Schüler im Mittel-
punkt. Zeiten der Anspannung und Entspannung
finden in einem passenden Wechsel statt. Die
Ganztagsschule ist ein Ort zum Leben und Lernen,
bei dem Erziehung, Bildung und Betreuung sinn-
voll ineinandergreifen.
                                                      19
20
Schule und Eltern

Manche Eltern fragen sich: Wird mein Kind in der      Begriff Elternabend bekannt) eine wichtige Mög-
Schule erfolgreich sein? Wird es genug Förderung      lichkeit, sich über die Angelegenheiten der Klasse
erhalten? Wird es gerecht beurteilt? Solche indi-     und der Schule zu informieren und auszutauschen.
viduellen Sorgen sollten zunächst in Gesprächen       Sie können sich als Vertreter der Eltern über eine
mit der Lehrerin oder dem Lehrer, etwa in der         Wahl zur Verfügung stellen und die Interessen der
Elternsprechstunde, besprochen werden. Eine gute      Eltern einer Klasse gegenüber der Lehrkraft und
Zusammenarbeit sowie ein steter Austausch zwi-        der Schulleitung vertreten. Ein weiteres wichtiges
schen Eltern und Grundschule sind für die Schul-      Gremium ist der Elternbeirat einer Schule. Hier
zeit von höchster Wichtigkeit.                        arbeiten die gewählten Vertreterinnen und Vertre-
                                                      ter der Eltern aller Klassen zusammen und brin-
D I E LEHRKRAFT ALS ERSTE                             gen die Sicht der Eltern in die Schulgemeinschaft
A N S PRECHPERSON                                     ein.

Eltern, Lehrerinnen und Lehrer wollen meist das-      Mindestens ebenso wichtig ist der persönliche
selbe: einfach das Beste für das Kind. Im Grundge-    Kontakt der einzelnen Eltern zu den Lehrerin-
setz Artikel 6 werden die Rechte und Pflichten der    nen und Lehrern ihres Kindes. Manchmal gibt es
Eltern wie folgt dargestellt: „Pflege und Erziehung   etwas, was die Lehrkraft wissen sollte. Vielleicht
der Kinder sind das natürliche Recht der Eltern       hat das Kind eine Allergie, Diabetes oder eine
und die zuvörderst ihnen obliegende Pflicht.“ Der     andere Krankheit, auf die Rücksicht genommen
Auftrag der öffentlichen Schulen verpflichtet diese   werden muss. Auch eine kurze Information über
zu enger Zusammenarbeit mit den Eltern.               Probleme in der Familie, die das Kind vielleicht
                                                      gerade belasten, können für eine gute Pädagogik
Ohne den regelmäßigen Austausch und ohne eine         wichtig sein.
vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen Schule
und Elternhaus wird es das betroffene Kind in der     Sie sollten die Anliegen Ihres Kindes, die Ihnen
Schule womöglich schwerer haben, als es nötig         zunächst „objektiv“ unbegründet erscheinen,
wäre. Missverständnisse lassen sich vermeiden,        immer ernst nehmen. Der beste Weg zur Lösung
wenn beide Seiten Informationen, Einschätzungen       individueller Probleme führt auch hier zuerst zur
und Ansichten austauschen. Für die Eltern einer       Lehrerin oder zum Lehrer. Übrigens auch dann,
Klasse ist die Klassenpflegschaft (auch unter dem     wenn es so aussieht, als seien diese selbst gerade
                                                                                                           21
ein Teil des Problems. Die Schulleitung steht als   die Kinder sie ohne Schreibkenntnisse notieren
     Ansprechpartner ebenfalls zur Verfügung. Lässt      können, werden oft Symbole gewählt – diese
     sich Ihr Anliegen im Gespräch mit der Schule        werden den Eltern vorgestellt.
     nicht lösen, können Sie sich an die Staatlichen
     Schulämter wenden (Anschriften Seite 28).           B E R AT U N G S G E S P R ÄC H E

     ELTERN VERTRETERI N N EN U N D - V E RT R E T E R   Die Eltern werden in jedem Schuljahr mindestens
                                                         einmal zu verbindlichen Beratungsgesprächen ein-
     Der erste reguläre Elternabend, auch Klassen-       geladen. Hier stehen die Kompetenzentwicklung,
     pflegschaftssitzung genannt, findet in den ersten   die Lernergebnisse sowie die persönliche und
     Wochen nach Schuljahresbeginn statt. Diese Sit-     soziale Entwicklung des Kindes im Vordergrund.
     zungen finden mindestens einmal pro Schulhalb-      Werden bei einem Kind Lern- oder Verhaltensauf-
     jahr statt und dienen der Information und dem       fälligkeiten offenkundig, erhalten die Eltern im
     Austausch. Am ersten Klassenpflegschaftsabend im    Beratungsgespräch Hilfen: Beratungslehrkräfte
     Schuljahr werden die Klassenelternvertreterinnen    oder Sonderpädagoginnen und Sonderpädagogen
     und -vertreter gewählt. Sie laden alle Eltern der   können einbezogen werden. Auch Fachdienste,
     Klasse zu den weiteren Sitzungen ein. Im Zent-      wie die Schulpsychologische Beratungsstelle, die
     rum des ersten Elternabends steht die Vorstel-      Erziehungsberatung oder das Sozialpädiatrische
     lung der Inhalte und Kompetenzen der ersten         Zentrum, können in Anspruch genommen werden.
     Klasse, die im Bildungsplan beschrieben sind.
     Sie erfahren als Eltern, wie heutzutage in den      H AU S AU F G A B E N
     ersten Klassen Lernen vermittelt wird und wel-
     che typischen Situationen Ihre Kinder im Schul-     Hausaufgaben sind zum Üben und Vertiefen des
     alltag meistern müssen. Weiterer Schwerpunkt        Gelernten gedacht. Kinder sollten sie selbstständig
     ist die Vorstellung der Lehrmethoden – nicht        und ohne fremde Hilfe bearbeiten können.
     selten sogar als praktische Vorführung. Um bei-
     spielsweise zu erklären, wie das „Lernen an Sta-    Die Erwachsenen sollten bei den Hausaufgaben
     tionen“ funktioniert, kann diese Methode Eltern     nur knappe Hinweise oder Denkanstöße geben.
     am Elternabend einfach durch Ausprobieren ver-      Sie brauchen keine „Hilfslehrkräfte“ zu sein. Der
     mittelt werden. Auch die Hausaufgaben sind ein      günstigste Zeitpunkt für die Hausaufgaben ist
     gutes Thema für den ersten Elternabend: Damit       dann, wenn sich die Kinder am besten konzen-
22
trieren können. Vielleicht nach einer Spielpause     ständig am Straßenverkehr teilnehmen kann, soll-
oder einer Ruhezeit? Das müssen Sie gemeinsam        ten Sie den Schulweg zusammen mit Ihrem Kind
mit Ihrem Kind ausprobieren. Achten Sie auf          am besten bereits vor der Einschulung mehrmals
zügiges Arbeiten – mit Pausen, aber ohne längere     abgehen.
Unterbrechungen. Wenn Ihr Kind die Hausaufga-
ben allein nicht schafft oder viel Hilfe benötigt,   Üben Sie darüber hinaus mit Ihrem Kind
sollten Sie mit der Lehrerin oder dem Lehrer das     · auf dem Gehweg entlang der Häuserfront und
Gespräch suchen.                                       nicht an der Bordsteinkante zu gehen,
                                                     · einem Fußgänger oder einer Fußgängergruppe
An Grundschulen und Sonderpädagogischen Bil-           auszuweichen,
dungs- und Beratungszentren in Ganztagesform         · das Verhalten an Ein- und Ausfahrten (Blickkon-
werden Übungen zum Vertiefen und Anwenden              takt mit Autofahrern aufnehmen),
des Gelernten meistens in der Schule erledigt.       · nicht loszurennen, wenn eine Freundin oder ein
                                                       Freund von der anderen Straßenseite ruft,
S I C HERER SCHULW EG                                · das Überqueren der Fahrbahn (bis zum Fahr-
                                                       bahnrand vorgehen, erst nach links, dann nach
Nach Möglichkeit sollen Kinder nur in Ausnahme-        rechts schauen, wieder nach links schauen – und
fällen mit dem Auto zur Schule gefahren werden.        dann bei freier Straße losgehen),
Für die Entwicklung Ihres Kindes ist der selbst-     · das Verhalten an der Fußgängerampel und am
ständig zurückgelegte Schulweg von großer Bedeu-       Zebrastreifen,
tung. Kinder brauchen Bewegung – der Fußweg          · das Überqueren der Straße, wenn am Straßen-
zur Schule unterstützt das Bwegeungsbedürfnis          rand Autos geparkt sind.
Ihres Kindes, stärkt das Selbstvertrauen und macht
fit fürs Lernen. Auch fördert die Kommunikation      Machen Sie Ihr Kind beim Einkaufen oder beim
mit anderen Kindern auf dem Schulweg wichtige        Bummeln durch den Wohnort auf gefährliche ört-
soziale Kontakte.                                    liche Verkehrssituationen aufmerksam. Trainieren
                                                     Sie mit Ihrem Kind immer wieder das richtige
Damit Ihr Kind verkehrssicher wird und selbst-       Verhalten für diese Verkehrssituationen.

                                                                                                         23
SCHÜ LERI N N EN U N D SCHÜ L E R S I N D             ERNÄHRUNG
     AU TO M ATI SCH U N D KO STENF R E I U N FA L L-
     VERSI CHERT                                           Die richtige Ernährung ist für die Entwicklung
                                                           und das Wohlbefinden Ihres Kindes von enormer
     Was, wenn auf dem Schulweg oder in der Schule         Bedeutung. Manchmal scheint es allerdings so, als
     etwas passiert? Für Eltern ist es beruhigend zu       ob alle Bemühungen nicht fruchten: Ihr Kind will
     wissen, dass alle Schülerinnen und Schüler in         kein Gemüse essen, mag keine Milch trinken, isst
     Baden-Württemberg von der Einschulung bis zum         Nudeln nur trocken, rümpft die Nase bei Kartof-
     Schulabschluss in der Schule, bei allen schulischen   feln und würde eine Tafel Schokolade am liebsten
     Veranstaltungen und auch auf dem Schulweg             auf einmal aufessen. Keine Sorge, Sie sind mit
     gesetzlich bei der Unfallkasse Baden-Württemberg      solchen Erfahrungen nicht allein. Fast alle Eltern
     (UKBW) unfallversichert sind. Eltern müssen hier-     haben irgendwann mit ihren Kindern Diskussio-
     für keine besondere Versicherung abschließen, die     nen, wenn es ums Essen oder Trinken geht.
     Aufwendungen werden von den Kommunen und
     dem Land getragen. Der umfassende Unfallversi-        Dennoch ist es wichtig, im Elternhaus immer
     cherungsschutz besteht bei allen Tätigkeiten, die     wieder über Ernährung zu sprechen. Eine ausge-
     mit dem Schulbesuch in Zusammenhang stehen,           wogene und vollwertige Ernährung unterstützt die
     insbesondere                                          Leistungsfähigkeit, die Gesundheit und das Wohl-
     · während des Unterrichts und in den Pausen,          befinden des Kindes.
     · bei offiziellen Schulveranstaltungen außerhalb
       der Schule, wie zum Beispiel bei Ausflügen,         · Seien Sie ein gutes Vorbild, etwa im Hinblick
       Klassenfahrten, im Schullandheim oder bei der         auf die Lebensmittelauswahl und die Einstellung
       Radfahrausbildung,                                    zum Essen.
     · bei der Teilnahme an unmittelbar vor oder nach      · Lassen Sie Ihr Kind mitwirken an der Festlegung
       dem Unterricht von der Schule oder im Zusam-          des Speiseplans, beim Einkaufen von Lebensmit-
       menwirken mit ihr durchgeführten Betreuungs-          teln und bei der Zubereitung der Mahlzeiten.
       maßnahmen,                                          · Schaffen Sie eine heitere Atmosphäre bei Tisch.
     · bei schulisch organisierten Praktika,               · Essen Sie so oft es geht gemeinsam mit Ihrem
     · auf den Wegen zur und von der Schule und bei          Kind.
       Schulveranstaltungen, unabhängig davon, wie         · Setzen Sie Lebensmittel weder als Belohnung
       diese zurückgelegt werden (zu Fuß, mit dem            noch als Strafe, weder als Trost noch als Beweis
       Fahrrad, Roller, Auto oder öffentlichen Ver-          für Zuneigung ein.
       kehrsmitteln).                                      · Loben Sie Ihr Kind für gutes Essverhalten.
                                                           · Bieten Sie abwechslungsreiches und vielseitiges
     Die Leistungen der UKBW umfassen für den Fall           Essen an.
     der Fälle                                             · Geben Sie Ihrem Kind reichlich zu trinken.
     · Erstversorgung im Rahmen der Ersten Hilfe,
     · ärztliche und zahnärztliche Behandlung,             BEWEGUNG
     · Versorgung mit Medikamenten, Hilfs- und
       Heilmitteln,                                        Kinder besitzen grundsätzlich einen natürlichen
     · Krankengymnastik und andere ärztlich                Bewegungsdrang. Sie erfahren so die Beschaffen-
       verordnete Therapieformen,                          heit von Dingen und spüren gleichzeitig, dass sie
     · ambulante und stationäre Pflege,                    sich im Bewegen verändern und verwirklichen
     · Verletztenrente bei bleibenden Unfallschäden.       können. Die Schule nutzt dieses kindliche Bedürf-
                                                           nis und fördert es durch Lern- und Pausenspiele
     Diese Aufzählung ist nur beispielhaft. Schulkinder    sowie regelmäßige Bewegungsübungen. Medizini-
     sind nach einem Unfall umfassend bei der UKBW         sche Untersuchungen an Schulanfängerinnen und
     versorgt.                                             -anfängern aus jüngster Zeit zeigen, dass bereits
24
bei einem beachtlichen Teil der Kinder – durch      Kinder sollen von klein auf lernen, ihre freie
Bewegungsmangel – negative Auswirkungen auf         Zeit aktiv zu gestalten. Ob sie nun malen, bau-
die Gesundheit vorhanden sind. Es ist wichtig,      en, lesen, spielen, Rad fahren oder sonst etwas
dass Eltern ihren Kindern durch Spielen im Freien   tun: Jede aktive Tätigkeit ist gut und Bewegung
oder durch Mitgliedschaft in einem Sportverein      hält fit. Dabei sollten Kinder ihren natürlichen
einen bewegungsgerechten Ausgleich ermöglichen.     Bewegungsdrang möglichst oft an der frischen
                                                    Luft ausleben. In einer Gruppe machen Spiele
Z E IT FÜR KINDER, ZEI T M I T KI N DERN            und Bewegung bedeutend mehr Spaß. Und oft
                                                    werden dabei neue Freundschaften geschlossen.
Jedes Kind hat sein eigenes Lerntempo. Gerade       Zu empfehlen ist deshalb auch regelmäßiger
zu Beginn der Schulzeit sind hier die Unter-        Sport in einem Verein. Aber auch hier gilt:
schiede sehr groß. Bitte akzeptieren Sie dies und   kein Zwang zu herausragenden sportlichen
überfordern Sie Ihr Kind nicht durch zu hohe        Leistungen.
Erwartungen an die schulischen Leistungen.
Machen Sie Lob und Zuwendung nicht von den          Nehmen Sie sich Zeit für Ihre Kinder: Für das
Lernfortschritten abhängig. Ebenso wenig wie        gemeinsame Essen, fürs Spielen, für die Geschich-
Lehrkräfte das Können eines Kindes an dem eines     ten und Sorgen des Kindes aus der Schule und aus
anderen messen und es danach bewerten, sollten      seiner Freizeit. Ihr Kind erfährt so, dass Sie seine
Sie als Eltern Ihr Kind an Mitschülerinnen und      Fragen wie seinen Kummer ernst nehmen, dass
Mitschülern oder an Geschwistern messen. Kinder     Sie sich mit ihm über Erfolge freuen und ihm über
brauchen viel Zuwendung und Vertrauen. Bekom-       Misserfolge oder Enttäuschungen hinweghelfen.
men sie beides, schafft dies Sicherheit und ist     Durch die vermittelte Wertschätzung entwickeln
Ansporn, sich weiter anzustrengen.                  sich Vertrauen und Selbstbewusstsein.
                                                                                                           25
Sonderpädagogische
          Bildungsangebote

     Der Anspruch auf ein sonderpädagogisches Bil-        werden gemeinsam mit den Eltern und gegebe-
     dungsangebot wird in allgemeinen Schulen oder        nenfalls weiteren Partnern individuelle Bildungs-
     an einem Sonderpädagogischen Bildungs- und           ziele vereinbart. Dadurch sind Bildungskonzepte
     Beratungszentrum umgesetzt. Im Kapitel „Die          mehrperspektivisch angelegt und richten sich
     Schulpflicht“ lesen Sie auf Seite 6, unter welchen   konsequent am individuellen Bedarf des einzelnen
     Voraussetzungen Ihr Kind ein inklusives Bildungs-    Kindes aus.
     angebot in Anspruch nehmen kann.
                                                          Die Sonderpädagogischen Bildungs- und Bera-
     Im Mittelpunkt sonderpädagogischer Bildungs-         tungszentren des Landes führen alle Bildungsgänge
     konzepte steht die Sicherung und kontinuierliche     des allgemeinen Schulwesens und damit die Schul-
     Erweiterung der Aktivitätsmöglichkeiten von Kin-     abschlüsse dieser Schularten. Sie orientieren sich
     dern und Jugendlichen mit Behinderung bezogen        in ihrer Arbeit an den Vorgaben der jeweiligen Bil-
     auf schulische Bildung und gesellschaftliche Teil-   dungspläne der allgemeinen Schulen. Soweit es die
     habe. Das Lernen wird deshalb mit Anforderungen      Behinderung erforderlich macht, sind spezifische
     aus der Lebenswelt eng verknüpft. Im Rahmen der      Bildungsgänge (Schwerpunkt Lernen, Schwerpunkt
     individuellen Lern- und Entwicklungsbegleitung       geistige Entwicklung) vorgesehen.

26
ADRESSEN

                             Gremien, Verbände
                               und Behörden
  MITGLIEDER DES 19. LANDESELTERNBEIRATS (LEB)

  Geschäftsstelle des LEB:   Silberburgstr. 158, 70178 Stuttgart, Telefon: 0711 7410-94, Fax: 0711 7410-96, info@leb-bw.de, www.leb-bw.de

  Vorsitzender:              Michael Mittelstaedt

  Stellvertr. Vorsitzende:   Petra Rietzler, Ulla Schön und Eberhard Herzog von Württemberg

  Kassenwart:                Dr. Matthias Zimmermann

  Stellvertr. Kassenwart:    Charlotte Brändle

  Schriftführerin:           Anne Mone Sahnwaldt

                             Regierungsbezirk Stuttgart         Regierungsbezirk Karlsruhe           Regierungsbezirk Tübingen              Regierungsbezirk Freiburg

    Grundschule              Tabea Lunghamer                    Katrin Ballhaus                      Simon Hausmann                         Prof. Dr. Sérgio Fernandes Fortunato
                             lunghamer@leb-bw.de                ballhaus@leb-bw.de                   hausmann@leb-bw.de                     fortunato@leb-bw.de

    Werkrealschule/          Silke Pantel                       nicht besetzt                        nicht besetzt                          nicht besetzt
    Hauptschule              pantel@leb-bw.de

    Realschule               Ulla Schön                         Thorsten Papendick                   Jürgen Czirr                           Harry Müller
                             schoen@leb-bw.de                   papendick@leb-bw.de                  czirr@leb-bw.de                        mueller@leb-bw.de

    Gymnasium                Michael Mattig-Gerlach             Dr. Matthias Zimmermann              Frank Häber                            Michael Mittelstaedt
                             mattig-gerlach@leb-bw.de           zimmermann@leb-bw.de                 haeber@leb-bw.de                       mittelstaedt@leb-bw.de

    Gemeinschaftsschule      Claudia Thum                       Jeannette Tremmel                    Susanne Petermann-Mayer                Petra Rietzler
                             thum@leb-bw.de                     tremmel@leb-bw.de                    petermann-mayer@leb-bw.de              rietzler@leb-bw.de

    Berufsschule             Dunja Recht                        Sabrina Wetzel                       nicht besetzt                          Gabi Hils
                             recht@leb-bw.de                    wetzel@leb-bw.de                                                            hils@leb-bw.de

    Berufliches Gymnasium    Ulrich Kuppinger                   Jörg Rupp                            Pamela Schneider                       Irina Obert
                             kuppinger@leb-bw.de                rupp@leb-bw.de                       schneider@leb-bw.de                    obert@leb-bw.de

    Sonderpädagogische       Christian Dittrich                 Eberhard Herzog von Württemberg      Sabine Luncz                           Anne Mone Sahnwaldt
    Bildungs- und            dittrich@leb-bw.de                 wuerttemberg@leb-bw.de               luncz@leb-bw.de                        sahnwaldt@leb-bw.de
    Beratungszentren

    Freie Schulen            Charlotte Brändle
                             braendle@leb-bw.de

    Landesverband der        Silberburgstr. 158
    Schulfördervereine       70178 Stuttgart
    Baden-Württemberg e.V.   Tel.: 0711 62011060
                             info@lsfv-bw.de,
                             www.lsfv-bw.de

    Gemeinnützige            Silberburgstr. 158
    Elternstiftung           70178 Stuttgart
    Baden-Württemberg        Tel.: 0711 2734150
                             Fax: 0711 2734151                       Die Amtszeit des 19. Landeselternbeirats endet am 31. März 2023. Die Neuwahl findet Anfang
                             info@elternstiftung.de                  des Jahres 2023 statt. Siehe Broschüre Elterninfo für gewählte Elternvertreter/innen.
                             www.elternstiftung.de
                                                                     Wichtiger Hinweis: Aktuelle Informationen zum LEB unter www.leb-bw.de

                                                                                                                                                                               27
ADRESSEN

             Ministerium für Kultus, Jugend und Sport                          Schulpsychologische Beratungsstelle Rastatt
             Baden-Württemberg                                                 für den Stadtkreis Baden-Baden sowie
             Postfach 10 34 42, 70029 Stuttgart                                die Landkreise Rastatt und Freudenstadt:
             Telefon: 0711 279-0, Fax: 0711 279-2810                           Ludwigring 7, 76437 Rastatt
             E-Mail: oeffentlichkeitsarbeit@km.kv.bwl.de                       Tel.: 07222 9169-130
                                                                               E-Mail: poststelle.spbs-ra@zsl-rs-ka.kv.bwl.de
             Institut für Bildungsanalysen
             Baden-Württemberg (IBBW)
             Heilbronner Straße 172, 70191 Stuttgart                           ZSL REGIONALSTELLE MANNHEIM
             Telefon: 0711 6642-0, Fax: 0711 6642-5099
             E-Mail: poststelle@ibbw.kv.bwl.de
                                                                               Schulpsychologische Beratungsstelle
                                                                               Mannheim für den Stadtkreis Mannheim
             Zentrum für Schulqualität und Lehrerbildung (ZSL)                 Augustaanlage 67, 68165 Mannheim
             Heilbronner Straße 314, 70469 Stuttgart                           Tel.: 0621 292-4190, Fax: 0621 292-4199
             Telefon: 0711 218 59-0, Fax: 0711 218 59-700                      E-Mail: poststelle.spbs-ma@zsl-rs-ma.kv.bwl.de
             Mail: poststelle@zsl-rs-s.kv.bwl.de
                                                                               Schulpsychologische Beratungsstelle
                                                                               Heidelberg für den Stadtkreis Heidelberg und
             Obere Schulaufsichtsbehörden                                      den Landkreis Rhein-Neckar
             bei den Regierungspräsidien (RP)                                  Friedrich-Ebert-Anlage 51c, 69117 Heidelberg,
                                                                               Tel.: 06221 97640, , Fax: 06221 292-976425
                                                                               E-Mail: poststelle.spbs-ma@zsl-rs-ma.kv.bwl.de

             RP Stuttgart, Abteilung 7 – Schule und Bildung,
             Ruppmannstr. 21, 70565 Stuttgart                                  Schulpsychologische Beratungsstelle
             Telefon: 0711 904-0 , Fax: 0711 904-11190                         Mosbach für den Neckar-Odenwald-Kreis:
             E-Mail: abteilung7@rps.bwl.de                                     Kistnerstr. 3, 74821 Mosbach
                                                                               Tel.: 06261 64366-0, Fax: 06261 64366-15
                                                                               E-Mail: poststelle.spbs-mos@zsl-rs-ma.kv.bwl.de
             RP Karlsruhe, Abteilung 7 – Schule und Bildung,
             Hebelstr. 2, 76247 Karlsruhe
             Telefon: 0721 926-0, Fax: 0721 926-6211
             E-Mail: abteilung7@rpk.bwl.de                                     ZSL REGIONALSTELLE FREIBURG

             RP Freiburg, Abteilung 7 – Schule und Bildung,                    Schulpsychologische Beratungsstelle Donaueschingen für
             Eisenbahnstr. 68 , 79098 Freiburg                                 den Schwarzwald-Baar-Kreis und
             Telefon: 0761 208-6000, Fax: 0761 208-6099                        den Landkreis Rottweil
             E-Mail: abteilung7@rpf.bwl.de                                     Irmastraße 7–9, 78166 Donaueschingen
                                                                               Tel: 0771 89670-30, Fax: 0771 89670-39
                                                                               E-Mail: poststelle.spbs-ds@zsl-rs-fr.kv.bwl.d
             RP Tübingen, Abteilung 7 – Schule und Bildung,
             Konrad-Adenauer-Str. 40, 72072 Tübingen
             Telefon: 07071 757-0, Fax: 07071 757-3190                         Schulpsychologische Beratungsstelle
             E-Mail: abteilung7@rpt.bwl.de                                     Freiburg für den Stadtkreis Freiburg
                                                                               Oltmannsstraße 22, 79100 Freiburg
                                                                               Tel.: 0761 595249-400, Fax: 0761 595249-499
                                                                               E-Mail: poststelle.spbs-fr@zsl-rs-fr.kv.bwl.de
             Schulpsychologische Beratungsstellen der Land- und
             Stadtkreise *
                                                                               Schulpsychologische Beratungsstelle
                                                                               Lörrach für den Landkreis Lörrach
             ZSL REGIONALSTELLE STUTTGART                                      Am Alten Markt 2, 79539 Lörrach
                                                                               Tel.: 07621 91419-60
                                                                               E-Mail: poststelle.spbs-loe@zsl-rs-fr.kv.bwl.d
             Schulpsychologische Beratungsstelle Böblingen für den
             Landkreis Böblingen
             Charles-Lindbergh-Str. 11, 71034 Böblingen                        Schulpsychologische Beratungsstelle Offenburg
             Telefon: 07031 20595-80, Fax: 07031 20595-99                      für den Ortenaukreis:
             E-Mail: poststelle.spbs-bb@zsl-rs-s.kv.bwl.de                     Gerberstraße 24, 77652 Offenburg
                                                                               Tel.: 0781 120 311-0, Fax: 0781 120 311-99
                                                                               E-Mail: poststelle.spbs-og@zsl-rs-fr.kv.bwl.d
             Schulpsychologische Beratungsstelle
             Ludwigsburg für den Landkreis Ludwigsburg
             Wernerstraße 33, 71636 Ludwigsburg                                Schulpsychologische Beratungsstelle Singen
             Telefon: 07141 15084-00, Fax: 07141 15084-20                      für die Landkreise Konstanz und Tuttlingen:
             E-Mail: poststelle.spbs-lb@zsl-rs-s.kv.bwl.de                     Julius-Bührer-Str. 4, 78224 Singen
                                                                               Tel.: 07731 59672-0, Fax: 07731 59672-19
                                                                               E-Mail: poststelle.spbs-sin@zsl-rs-fr.kv.bwl.d
             Schulpsychologische Beratungsstelle Nürtingen für den
             Landkreis Esslingen
             Marktstr. 14, 72622 Nürtingen                                     Schulpsychologische Beratungsstelle Waldshut
             Telefon: 07022 252878-0, Fax: 07022 252878-99                     für den Landkreis Waldshut:
             E-Mail: poststelle.spbs-nt@zsl-rs-s.kv.bwl.de                     Viehmarktplatz 1, 79761 Waldshut-Tiengen
                                                                               Tel.: 07751 918710, Fax: 07551 9187112
                                                                               E-Mail: poststelle.spbs-sin@zsl-rs-fr.kv.bwl.d
             Schulpsychologische Beratungsstelle Stuttgart für den
             Stadtkreis Stuttgart
             Bebelstraße 48, 70193 Stuttgart
             Telefon: 0711 6376-300, Fax: 0711 6376-351                        ZSL REGIONALSTELLE TÜBINGEN
             E-Mail: poststelle.spbs-s@zsl-rs-s.kv.bwl.de
                                                                               Schulpsychologische Beratungsstelle Albstadt
                                                                               für den Landkreis Sigmaringen und
             ZSL REGIONALSTELLE KARLSRUHE                                      den Zollernalbkreis:
                                                                               Lautlinger Straße 147, 72458 Albstadt
                                                                               Tel.: 07431 9392-123, Fax: 07431 9392-161
             Schulpsychologische Beratungsstelle Karlsruhe für Stadt-          E-Mail: poststelle.spbs-als@zsl-rs-tue.kv.bwl.d
             und Landkreis Karlsruhe
             Ritterstr. 18, 76133 Karlsruhe
             Telefon: 0721 605 610-70                                          Schulpsychologische Beratungsstelle Biberach
             E-Mail: poststelle.spbs-ka@zsl-rs-ka.kv.bwl.de                    für den Landkreis Biberach
                                                                               Erlenweg 2/1, 88400 Biberach
                                                                               Tel.: 07351 5095-170
             Schulpsychologische Beratungsstelle Pforzheim                     E-Mail: poststelle.spbs-bc@zsl-rs-tue.kv.bwl.d
             für den Stadtkreis Pforzheim, den
             Enzkreis und den Landkreis Calw:
             Maximilianstraße 46, 75172 Pforzheim                              Schulpsychologische Beratungsstelle Ulm
             Tel.: 07231 6057-311                                              für den Alb-Donau-Kreis und den Stadtkreis Ulm
             E-Mail: poststelle.spbs-pf@zsl-rs-ka.kv.bwl.d                     Griesbadgasse 30, 89073 Ulm
                                                                               Tel.: 0731 270 115-10, Fax: 0731 270 115-25
                                                                               E-Mail: poststelle.spbs-ul@zsl-rs-tue.kv.bwl.d

           *Die a k tuellen Adr es s en er fa h r e n S i e u n t e r w w w. k m- b w. d e
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