EMA-ATLAS 2019 82 Millionen Einwohner - Regis24

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EMA-ATLAS 2019 82 Millionen Einwohner - Regis24
EMA-ATLAS 2019
Bundesrepublik Deutschland

82 Millionen
Einwohner

16 Bundesländer
11.054 Städte
und Gemeinden
EMA-ATLAS 2019 82 Millionen Einwohner - Regis24
Die Einfache Melderegisterauskunft (EMA)
      Ein Behörden-Service zwischen Bundeszuständigkeit und föderaler Praxis

Was ist eine EMA?                                für jede Melderegisteranfrage in der Bun-
In Deutschland leben über 82 Millionen           desrepublik die gleichen rechtlichen Stan-
Menschen, verteilt auf 11.054 Städte und         dards.
Gemeinden. Jede Bürgerin und jeder Bür-
ger ist gesetzlich verpflichtet, sich an sei-    In der Praxis ist EMA nicht gleich EMA
nem Hauptwohnsitz beim zuständigen               Dennoch sind es nach wie vor die lokalen
Einwohnermeldeamt zu registrieren. Die           Meldeämter, die die Meldedaten erfassen
deutschen Meldebehörden wissen also              und bereitstellen. Selbst dort, wo es inzwi-
recht genau darüber Bescheid, wer die            schen überregional operierende Rechen-
über 82 Millionen hier lebenden Menschen         zentren gibt, werden bei zweifelhaften
sind und wo sie wohnen.                          Einzelfällen immer noch die einzelnen
Diese Informationen stehen sowohl der Ver-       Meldeämter zur Beauskunftung herange-
waltung zur Verfügung als auch Unterneh-         zogen. Zudem werden die Gebühren für
men und nicht zuletzt auch den Bürgern           EMAs auf Ebene der Bundesländer fest-
selbst: Auf konkrete Nachfrage erteilen die      gelegt und variieren demnach von Bun-
Meldebehörden Auskunft über den Namen            desland zu Bundesland. In einigen Ländern
und die Anschrift einer angefragten Per-         wiederum sind es die Gemeinden selbst,
son. Eine solche Auskunft nennt man Ein-         die die Höhe der Gebühren festsetzen.
fache Melderegisterauskunft (EMA) oder
kurz: Melderegisterauskunft.                     Unser EMA-Atlas
                                                 macht die Unterschiede sichtbar
Meldewesen ist                                   Aus all dem folgt: Die Einfache Meldere-
Sache des Bundes                                 gisterauskunft ist nach wie vor ein typi-
Von 1949 bis 2006 war das Meldewesen             sches Regionalprodukt mit ganz unter-
Ländersache. Der Bund übte lediglich eine        schiedlichen Gebühren, Lieferzeiten und
Rahmengesetzgebungskompetenz aus.                Ermittlungsquoten. In diesem EMA-Atlas
Mit der Föderalismusreform 2006 wurde            visualisieren wir diese regionalen Unter-
das Meldewesen in die ausschließliche Ver-       schiede durch Kartenmaterial, für dessen
antwortung des Bundes überführt. 2015            Erstellung wir die von Regis24 als Aus-
schließlich trat das Bundesmeldegesetz in        kunftei deutschlandweit gestellten Melde-
Kraft und vereinheitlichte erstmals die mel-     registeranfragen im Jahr 2018 ausgewer-
derechtlichen Vorschriften. Seitdem gelten       tet haben.

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EMA-ATLAS 2019 82 Millionen Einwohner - Regis24
Die Preisfrage
                      EMA-Gebührenunterschiede innerhalb Deutschlands

EMAs gibt es nicht umsonst                          Günstiger sind die Gebühren für elektronische
                                                    bzw. Online-Abfragen, da hier in der Regel
Die Gebühren für Melderegisterauskünfte un-
                                                    keine Mitarbeiter im Meldeamt tätig werden
terscheiden sich deutschlandweit erheblich.
                                                    müssen. Man gibt die Anfragedaten in eine
In fast allen Bundesländern gelten landesweit
                                                    Maske ein und erhält meist umgehend eine au-
einheitliche Gebühren, die von entsprechenden
                                                    tomatisch generierte Antwort. Allerdings steht
Landesverordnungen festgelegt werden. Am
                                                    dieser Service noch nicht überall zur Verfü-
günstigsten ist die schriftliche, das heißt eine
                                                    gung.
manuell von den Mitarbeitern der Behörde re-
cherchierte und erstellte EMA mit 6,30 Euro in
Sachsen. In Hamburg und Schleswig-Holstein          Sonderfall Baden-Württemberg
werden       aller-        dings jeweils 12,00      Anders als die übrigen Bundesländer lässt
Euro fällig.                                        Baden-Württemberg seinen Kommunen bei der
                                                       Gebührenfestsetzung freie Hand. Daher
                                                         gibt es innerhalb Baden-Württembergs
                                                           ein Preisgefälle. Vielerorts werden
                                                             zwischen 10,00 und 12,00 Euro ver-
                                                              langt. Es geht aber auch teurer: In
                                                                der Gemeinde Riesbürg an der
                                                                  württembergisch-bayerischen
                                                                   Grenze etwa kostet eine
                                                                    schriftliche EMA 20,00 Euro
                                                                   Gebühren.

                                                                     In den Jahren 2015 und 2016
                                                                       wurden die Gebühren vieler-
                                                                       orts deutlich angehoben. Der
                                                                        Grund: Das Bundesmelde-
                                                                        gesetz (2015) erlegte den
                                                                        Behörden zusätzliche Pflich-
                                                                        ten bei der Bearbeitung von
                                                                        Melderegisterauskünften
                                                                        auf. Niedersachsen reagierte
                                                                       im September 2015 mit ei-
                                                                 ner Gebührenerhöhung für schrift-
                                                          liche EMAs um 5,50 Euro. In Schles-
                                                       wig-Holstein wurden im Oktober 2015
                                                      schriftliche Auskünfte um 4,50 Euro teurer.
                                                       Berlin und Nordrhein-Westfalen zogen im
                                                         Sommer 2016 mit einer Gebührenerhö-
                                                              hung um 5,00 bzw. 4,00 Euro nach.
                                                                  Weitere Länder folgten. Zuletzt
                                                                   erhöhte Thüringen im Juni 2019
                                                                    die Gebühren, und zwar um
                                                                   5,00 Euro.

                                                                      Kosten der schriftlichen EMA
                                                                      Kosten der elektronischen EMA

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EMA-ATLAS 2019 82 Millionen Einwohner - Regis24
Aufbruch ins digitale Zeitalter
                           Kommunale Rechenzentren als Anbieter elektronischer EMAs

Kommunale Rechenzentren
auf dem Vormarsch
Es gibt verschiedene kommunale Rechenzen-
tren bzw. Zusammenschlüsse kommunaler
Rechenzentren, die damit beauftragt sind, die
Meldedaten mehrerer Ämter zu bündeln und
online zugänglich zu machen. Das ist einerseits
für Behörden und andererseits für Unterneh-
men interessant, die über große Anfragemen-
gen verfügen.

Zu den größten kommunalen Anbietern von
Melderegisterauskünften gehören die Anstalt
für kommunale Datenverarbeitung in Bayern
(AKDB), Dataport in Norddeutschland und
Iteos in Baden-Württemberg. Die Karte zeigt,
für welche Gemeinden Deutschlands kommu-
nale Rechenzentren Meldedaten bereitstel-
len und wo dies nicht möglich ist.

Zentrales Melderegister fehlt
Kommunale Rechenzentren stellen für Unter-
nehmen, die regelmäßig große Mengen an Da-
tensätzen abfragen, die effektivste Methode

   Kommunale Rechenzentren und IT-Dienstleister                                  elektronische EMA möglich
   in Deutschland (Auswahl)                                                      elektronische EMA nicht möglich

   Name                        Operationsbereich
                                                                          zum Einholen von Melderegisterauskünften
   AKDB Anstalt für kommu-     Bayern, Baden-Württemberg, Hessen,         dar. Allerdings operiert keines der Rechenzen-
   nale Datenverarbeitung in   Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen,        tren bundesweit, sodass es für Unternehmen
   Bayern                      Schleswig-Holstein
                                                                          in Deutschland bis heute keine zentrale Anlauf-
   Dataport Anstalt des        Hamburg, Sachsen-Anhalt, Schleswig-        stelle für Melderegisteranfragen gibt. Lediglich
   öffentlichen Rechts         Holstein
                                                                          für Anfragen von Behörden gibt es seit 2016
   KommWis Gesellschaft        Rheinland-Pfalz                            ein zentrales Meldeportal.
   für Kommunikation und
   Wissenstransfer mbH
                                                                          Auch im Zeitalter der Digitalisierung und trotz
   SAKD Sächsische Anstalt     Sachsen
   für kommunale Datenver-
                                                                          Einführung eines bundesweit einheitlichen
   arbeitung                                                              Melderechts ist die EMA immer noch ein re-
   eGo-Saar Zweckverband       Saarland                                   gionaler Service. Diese Tatsache erschwert es
   Elektronische Verwaltung                                               Unternehmen, personenbezogene Daten zu er-
   für saarl. Kommunen                                                    heben. Ein zentrales Melderegister, das sämtli-
   ITEOS Anstalt des           Baden-Württemberg​                         che bundesweit gespeicherten Meldedaten
   öffentlichen Rechts                                                    zusammenführen würde, ist in absehbarer Zeit
                                                                          nicht in Sicht.

                                                                     03
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Zeit ist Geld
                    Die Bearbeitungsdauer von EMAs variiert von Amt zu Amt

Bei der Bearbeitungsdauer von Meldere-                Insbesondere für Unternehmen und Be-
gisteranfragen gibt es erhebliche regiona-            hörden spielt es oft eine wichtige Rolle, wie
le Unterschiede. Auf der Karte weisen hellblau        schnell sie eine Antwort auf ihre Meldere-
eingefärbte Gebiete auf kurze und dunkel              gisteranfrage erhalten. Abhängig vom
eingefärbte Flächen auf längere Bearbei-              Grund der jeweiligen Anfrage geht es häufig
tungszeiten hin. Als Datenbasis dienen die            um wichtige Fristen und Termine, zu der-
Bearbeitungszeiten sämtlicher im Jahr 2018            en Einhaltung die gesuchte Person schnellst-
von Regis24 gestellten Melderegisteranfra-            möglich gefunden und kontaktiert werden
gen. Die Karte zeigt, dass 2018 vor allem             muss.
Schleswig-Holstein, Nordrhein-Westfalen, Bay-
ern und Berlin durch kurze EMA-Bearbei-
tungszeiten glänzten.

                                                                                      Bearbeitungsdauer
                                                                                      in Tagen

                                                                                            1
                                                                                            2
                                                                                            2-5
                                                                                            5-10
                                                                                            10-20
                                                                                            20-40
                                                                                            > 40

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EMA-ATLAS 2019 82 Millionen Einwohner - Regis24
Nicht jede Anfrage hat Erfolg
                     Große regionale Unterschiede bei den Ermittlungsquoten

Die Karte zeigt die durchschnittlichen Ermitt-
lungsquoten aller von Regis24 im Jahr 2018 in
Deutschland gestellten Melderegisteranfragen
auf Gemeindeebene an. Anders ausgedrückt:
Die Karte zeigt, wie viele der 2018 von Regis24
angefragten Personen der jeweiligen Ge-
meinde bekannt waren – bezogen
auf die Gesamtzahl der dort gestell-
ten Anfragen.

Geringere Ermittlungserfolge
in Großstädten
Bei den meisten Flächenländern
lag die Ermittlungsquote 2018 zwi-
schen 50 und 75 Prozent, wäh-
rend sie in den meisten Metro-
polregionen mit Ausnahme
Münchens und Stuttgarts nur
25 bis 50 Prozent betrug.
Dies könnte daran liegen,
dass in den Metropolen be-
sonders viele Menschen um-
ziehen, ohne sich umzumel-
den. Ein anderer Grund könn-
te darin bestehen, dass die
Ämter wegen der hohen Anfra-
gezahlen in diesen Gebieten
weniger Ressourcen in die Ermitt-
lung von Einzelfällen investieren kön-
nen und daher häufiger als Ämter in dünn
besiedelten Regionen eine „neutrale Aus-
kunft“ erteilen.

Die neutrale Auskunft
Die neutrale Auskunft ist ein allgemei-
ner Hinweis darauf, dass eine Auskunft „aus
rechtlichen oder tatsächlichen Gründen nicht
oder derzeit nicht erteilt“ werden kann und
folglich keine Daten übermittelt werden. Es
können aus einer neutralen Auskunft keine                           unter 25%
Rückschlüsse darauf gezogen werden, aus                             25% - 50%
welchem konkreten Grund keine Daten her-                            51% - 75%
ausgegeben werden. Der weitaus häufigste ist
                                                                    76% - 90%
indessen, dass das Amt die angefragte Person
schlicht nicht kennt oder anhand der Anfrage-                       über 90%
daten nicht eindeutig identifizieren konnte.

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