EMAS Umwelterklärung 2020 - Bundesministerium für ...

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EMAS Umwelterklärung 2020 - Bundesministerium für ...
EMAS
Umwelterklärung 2020
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EMAS
Umwelterklärung 2020

Wien, 2020
EMAS Umwelterklärung 2020 - Bundesministerium für ...
Impressum

Medieninhaber, Verleger und Herausgeber:
Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie
Radetzkystraße 2, 1030 Wien
+43 (0) 800 21 53 59
bmk.gv.at
Redaktion: Mag.a Karin Hiller, karin.hiller@bmk.gv.at
Fotonachweis:
Portrait FBM Gewessler: BMK/Cajetan Perwein
Portrait FBM Köstinger: BMLRT/Paul Gruber
alle anderen Bilder: BMLRT/Alexander Haiden

Wien, Dezember 2020
EMAS Umwelterklärung 2020 - Bundesministerium für ...
Vorwort

Bundesministerin              Bundesministerin
Leonore Gewessler             Elisabeth Köstinger

Wir stehen weltweit in allen Politikfeldern vor großen Herausforderungen. Auch in
Österreich können wir die Auswirkungen der Klimakrise bereits hautnah erleben. Die
Zunahme an Hitzetagen und extremen Wetterereignissen wie zunehmende Trockenheit
und Murenabgänge nach Starkregen sprechen eine deutliche Sprache. Zusätzlich können
uns Extremereignisse verschiedenster Art systemische Problembereiche aufzeigen.

Engagiertes und progressives Handeln wird darüber entscheiden, ob wir die Pariser Klima-
ziele erreichen und dadurch den von Menschen verursachten Treibhauseffekt eindämmen
können. Mit der österreichischen Klima- und Energiestrategie haben wir einen Fahrplan
für den Ausstieg aus dem fossilen Zeitalter. Unser Ziel ist bis 2040 Klimaneutralität für
Österreich zu erreichen.

Wir wollen und müssen Vorreiter sein und als moderne und zukunftsorientierte Verwal-
tungsorganisation auftreten. Mit unseren Maßnahmen und Investitionen in Klimaschutz,
Innovation und Kreislaufwirtschaft, Bioökonomie und Entwicklung des ländlichen Raums
sichern wir auch die wirtschaftliche Grundlage volkswirtschaftlich wichtiger Branchen
wie der Land- und Forstwirtschaft, der Verkehrs- und der Energiewirtschaft, der Umwelt-
wirtschaft oder des Tourismus.

Wir handeln im Dienst der österreichischen Bevölkerung und sind uns der Wechsel-
wirkungen und Zusammenhänge unseres Handelns bewusst. Dazu gehen wir möglichst
umweltschonend und sparsam mit den wertvollen Ressourcen um und Jahr für Jahr
suchen und finden wir Verbesserungspotenziale. Denn wir wollen auch für andere öf-
fentliche Einrichtungen und EMAS-Organisationen Wegbereiter hin zur klimaneutralen
Verwaltung sein.
EMAS Umwelterklärung 2020 - Bundesministerium für ...
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Inhalt

Vorwort                                                        3

Unser EMAS-Leitbild zur klimaneutralen Verwaltung              7

Mit EMAS zur klimaneutralen Verwaltung im BMK und BMLRT        9

Nachhaltiges Umweltmanagement auf ganzer Linie                10

Lebensmittel sind kostbar – EMAS-Schwerpunktthema 2019-2021   13

Sauber und aktiv mobil                                        15

Unsere Maßnahmen im Jahr 2019                                 16

Umweltprogramm für indirekte Umweltauswirkungen               17

Indirekte Umweltauswirkungen und organisatorische Zuordnung   18

Grundsätze aus dem Leitbild                                   19

Nachhaltige Beschaffung                                       20

Ressource Wasser                                              22

Wasserversorgung und Abwasserentsorgung                       24

Nachhaltigkeit und Ländlicher Raum                            26

Schutz vor Naturgefahren                                      28

Lebensraum Wald                                               30

Biodiversität sichern, Vielfalt erhalten                      32

Klimaschutz und Ressourcenschonung                            34

Technologien im Umweltschutz                                  36

Stoffstromwirtschaft und Abfallmanagement                     38

Erneuerbare Energie                                           40

Nachhaltige und lebenswerte Tourismusdestination              42
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Direkte Umweltauswirkungen                                  44

    Kennzahlen Kernindikatoren                                  45

    Kennzahlen Emissionen                                       47

    Umgesetzte Maßnahmen zu direkten Umweltauswirkungen 2019    50

    Umweltprogramm zu den direkten Umweltauswirkungen ab 2020   52

    Information und Kontakte                                    55

    Umweltzertifikate                                           57

6
EMAS Umwelterklärung 2020 - Bundesministerium für ...
Unser EMAS-Leitbild zur
klimaneutralen Verwaltung
Die Vielfalt, Einzigartigkeit, Dynamik und Schönheit einer gesunden
Umwelt muss auch unseren künftigen Generationen zur Verfügung
stehen.

Die politische Führung und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Bundesministeriums
für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK) und des
Bundesministeriums für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus (BMLRT) bekennen sich
daher dazu, alle Dienstleistungen bei konstant hoher Qualität mit möglichst geringen
Umweltbelastungen zu erbringen.
       Dies gilt für die Standorte Radetzkystraße 2, Stubenbastei 5, Untere Donau-
straße 11, Stubenring 1, Stubenring 12, Ferdinandstraße 4, Marxergasse 2, Denisgasse 31
(alle Wien), Aignerstraße 10 (Salzburg) und Straußgasse 1 (Leoben). An den Standorten
Stubenring 1, Radetzkystraße 2 und Stubenbastei 5 wird die Infrastruktur ressortüber-
greifend genutzt.

                                                                                          7
EMAS Umwelterklärung 2020 - Bundesministerium für ...
Als zukunftsorientierte Verwaltungsinstitutionen des Bundes mit dem Ziel eine klima-
    neutrale Verwaltung zu schaffen, arbeiten wir, das BMK und das BMLRT nach folgenden
    Prinzipien:

    •   Systemisch Denken: Um für unsere gegenwärtigen und zukünftigen Generationen
        eine gesunde Umwelt zu gewährleisten, orientieren sich unsere Aktivitäten an
        unserer Energie- und Klimastrategie, den Prinzipien der Kreislaufwirtschaft und
        der Bioökonomie sowie den UN- Nachhaltigkeitszielen.
    •   Als Vorbild agieren: Wir tragen mit unseren Aktivitäten zur Erhaltung der Umwelt
        bei und verpflichten uns dabei unsere Umweltbilanz kontinuierlich zu verbessern.
        Wir initiieren klimafreundliche Projekte und ziehen zusammen mit den Mitarbei-
        ter*innen und der Ressortleitung an einem Strang, um gemeinsam einen aktiven
        Beitrag zur klimaneutralen Verwaltung zu leisten.
    •   Im Fokus haben: Auf Grundlage des Umweltmanagementsystems nach EMAS
        definieren wir im Umweltprogramm unsere Umweltziele, legen Maßnahmen,
        Verantwortlichkeiten und Termine fest, setzen sie effizient um und evaluieren sie
        auf Basis relevanter Umweltkennzahlen. So behalten wir unseren Pfad der Klima-
        neutralität systematisch und konsequent im Auge.
    •   Transparent sein: Wir nehmen unsere ambitionierten Ziele ernst, unterziehen uns
        externen Audits und veröffentlichen jährlich eine Umwelterklärung um unsere
        Ziele, Maßnahmen und Erfolge zu kommunizieren.
    •   Rechtssicherheit: Wir verpflichten uns, rechtliche Anforderungen im Umweltbe-
        reich, im Arbeitnehmer*innenschutzrecht und andere bindende Verpflichtungen zu
        erheben, zu aktualisieren und einzuhalten.
    •   Nachhaltig konsumieren: Wir beschaffen Produkte und Dienstleistungen, die den
        Anforderungen des naBe-Aktionsplans entsprechen. Wir wählen dabei gezielt
        Produkte und Dienstleistungen aus, die mit dem österreichischen Umweltzeichen
        ausgezeichnet sind bzw. die ein Umweltmanagementsystem vorweisen können,
        damit unser ökologischer Fußabdruck möglichst klein ist. Damit tragen wird zur
        Transformation unseres Wirtschaftssystems bei.
    •   Umfassend kommunizieren: Um unsere Umweltziele zu erreichen, ist die Mitwir-
        kung aller Mitarbeiter*Innen erforderlich. Darum informieren wir sie regelmäßig
        via Intranet, bei internen Veranstaltungen und Schulungen. Wir unterstützen
        Initiativen und interne Projekte, die das Bewusstsein für Umwelt- und Klimaschutz
        erhöhen und zur Gesundheitsvorsorge und Änderung des Lebensstils beitragen.

8
Mit EMAS zur klimaneutralen
Verwaltung im BMK und
BMLRT
Die besorgniserregende Veränderung unseres Klimas mit seinen zunehmend spürbaren
negativen Auswirkungen ist eine der größten Herausforderungen. Die Zunahme von
Extremwetterereignissen wie Hitzetagen, Starkregen und Murenabgänge sprechen eine
deutliche Sprache. Im aktuellen Regierungsprogramm 2020 – 2024 „Aus Verantwortung
für Österreich“ findet sich daher ein umfassendes Maßnahmenbündel, wie die öffentliche
Hand ihrer Vorbildwirkung gerecht werden kann und wie eine klimaneutrale Verwaltung
realisiert werden soll. Eine Maßnahme ist die flächendeckende Implementierung von Um-
weltmanagementsystemen in der Bundesverwaltung. Im ehemaligen Bundesministerium
für Nachhaltigkeit und Tourismus (BMNT) wurde EMAS bereits im Jahr 2000 eingeführt.
Die Erfahrungen aus 20 Jahren und die positiven Effekte auf Energie, Mobilitäts- und
Abfallmanagement, die Legal Compliance und das hohe Umweltbewusstsein bei den
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern waren Grund EMAS auch in der aktuellen Ressortkons-
tellation, dh im Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation
und Technologie (BMK) sowie im Bundesministerium für Landwirtschaft, Regionen und
Tourismus (BMLRT) weiterzuführen. Der Standort Regierungsgebäude Radetzkystraße
2 wird in das EMAS-Umweltmanagementsystem neu aufgenommen.
       BMK und BMLRT arbeiten bei der Implementierung von EMAS ressortübergreifend
zusammen, da an den Standorten Stubenring 1, Stubenbastei 5 und Radetzkystraße 2
Organisationseinheiten beider Ressorts untergebracht sind. Da die Umweltauswirkungen
beider Ressorts bei den direkten Umweltauswirkungen sehr ähnlich sind, können Syn-
ergien bestmöglich genutzt werden und BMK und BMLRT zeigen vor, wie EMAS effizient
umgesetzt werden kann.

                                                                                             9
Nachhaltiges Umweltmanagement auf ganzer Linie

     Die allgemeinen und ressortspezifischen Aufgaben der Bundesministerien sind im Bun-
     desministeriumsgesetz (BMG) normiert. Am 28.01.2020 wurden sie neu festgelegt. An
     den Standorten Stubenbastei 5, Stubenring 1 und Radetzkystraße 2 sind Organisations-
     einheiten beider Ministerien situiert.
              Die vorliegende Umwelterklärung, die über das Jahr 2019 berichtet, berücksichtigt
     die damals gültige Ressortaufteilung. Dies betrifft sowohl die direkten wie indirekten
     Umweltaspekte.
              Die folgende Tabelle zeigt die aktuelle Ressortzuständigkeit und deren Agenden
     am jeweiligen EMAS-Standort.

     Ressortzuständigkeit und deren Agenden am jeweiligen EMAS-Standort.

                    Standort                  Agenden                              2019   ab
                                                                                          2020
                                                                                          neu

      BMK           1030 Wien,                Präsidialangelegenheiten, Infra-     X      X
                    Radetzkystraße 2          strukturplanung- und finanzierung,
                                              Verkehr, Technologie, Innovation

                    1010 Wien,                Umwelt- und Klimaschutz, Ab-         X
                    Stubenbastei 5            fallwirtschaft, Chemiepolitik,
                                              Umwelttechnologie

                    1010 Wien,                Energie                              X
                    Stubenring 1

                    1020 Wien,                Strahlenschutz                       X
                    Untere Donaustraße 11

      BMLRT         1010 Wien,                Präsidialangelegenheiten,            X
                    Stubenring 1              Rechtsdienst, Landwirtschaft und
                                              Ländliche Entwicklung, Tourismus
                                              und Regionalpolitik

                    1010 Wien,                Landwirtschaft, Ernährung, , in-     X
                    Stubenring 12             terne Revision, EU-Finanzkontrolle

                    1030 Wien,                Forst- und Wasserwirtschaft,         X
                    Marxergasse 2             Dienststellen des BMLRT, IUFRO

                    1020 Wien,                Regionalpolitik und Tourismus        X
                    Ferdinandstraße 4

                    1200 Wien,                Montanbehörde Ost                    X
                    Denisgasse 31

                    Salzburg,                 Montanbehörde West                   X
                    Aignerstraße 10

                    Leoben,                   Montanbehörde Süd                    X
                    Straußgasse 1

10
Die Geschäfts- und Personaleinteilungen der beiden Ressorts informieren detailliert
über die Aufgabenbereiche der Sektionen mit ihren Abteilungen.

Systemgrenzen
Die in der vorliegenden Umwelterklärung beschriebenen Standorte befinden sich in
vom Bund angemieteten Gebäuden. An allen Standorten findet reiner Bürobetrieb statt.
Alle wesentlichen Verfahren, Prozesse und Verantwortlichkeiten zum implementierten
EMAS-System sind im Umweltmanagementhandbuch beschrieben und für alle Standorte
ressortübergreifend gültig. Alle relevanten Rechtsvorschriften und Bescheide werden
im gemeinsamen Rechtsregister von BMK und BMLRT dokumentiert und jährlich fort-
geschrieben.

Bewertung der Umweltaspekte und -auswirkungen
Die Bewertung der Umweltaspekte und -auswirkungen erfolgte durch einen Mix an
unterschiedlichen Methoden: Mittels eines qualitativen Verfahrens wurden alle wesent-
lichen Aspekte und Auswirkungen beschrieben, nach der ABC-Bewertung priorisiert
und quantifiziert. Die Ergebnisse bilden die Grundlage für das jährliche Festlegen der
Umweltziele und die Bewertung der Umweltleistung.
         Die internen Umweltbetriebsprüfungen werden jährlich von unabhängigen,
qualifizierten internen AuditorInnen an den Standorten durchgeführt. Dabei wird die
Umweltleistung der Standorte bewertet, das Rechtsregister und die Einhaltung der
Rechtsvorschriften sowie die Funktionsfähigkeit des Umweltmanagementsystems über-
prüft. Im Auditbericht werden Maßnahmen bzw. Korrekturmaßnahmen festgehalten. Die
Ergebnisse werden der obersten Leitung berichtet und – wenn erforderlich – werden
die nötigen Maßnahmen eingeleitet.
         Als wesentliche direkte Umweltaspekte werden Emissionen in die Atmosphäre,
Heizung/Klimatisierung und Kühlung sowie Brandschutz eingestuft. Zu den wesentlichen
indirekten Umweltaspekten zählen Dienstreisen und die damit verbundenen Emissionen,
Gesetze, Förderungen und Programme.

Allgemeine Kennzahlen 2019

 Anzahl der Mitarbeiter*innen   Gesamtnutzfläche in m2    Arbeitstage 2019

 1.276                          36.180                    248

                                                                                         11
Bewertung der Aspekte Abbildung:
                      und Auswirkungen      aufAspekte
                                 Bewertung der   die Umwelt
                                                       und Auswirkungen auf die Umwelt

                                                                                                                                                                                                      pekts für die Öffentlichkeit
                                                                                                                                                                                                      Bedeutung des Umweltas­
                                                                                                                                       Verbrauch von natürlichen

                                                                                                                                                                                                                                                                 ordnungen und Richtlinien
                                                                                                                                                                                                                                     Integrationsmöglichkeiten

                                                                                                                                                                                                                                                                                             Fehler­ Möglichkeits­ und
                                                                                                                                                                                                                                     in andere Politikbereiche

                                                                                                                                                                                                                                                                 Relevante Gesetze, Ver­

                                                                                                                                                                                                                                                                                             Einflussanalyse (FMEA)
                                                                                                                  Umweltauswirkungen
                                                                                         Beeinflussbar durch

                                                                                                                                                                   Regionale Aspekte

                                                                                                                                                                                       Umweltrisiko
                                                                                         BMK/BMLRT

                                                                                                                                       Ressourcen
                               Umweltauswirkungen
                               Emissionen
                               Emissionen in die Atmosphäre                             mäßig
                               Emissionen in Gewässer                                   gering
                               Emissionen in den Boden                                  gering
                               Nutzung von Energie u. a. Ressourcen
                               Heizung / Klimatisierung, Kühlung                        hoch
     Direkte Umweltaspekte

                               Strom                                                    hoch
                               Wasser                                                   mittel
                               Abfall
                               Gefährlicher Abfall                                      mäßig
                               Nicht gefährlicher Abfall                                mäßig
                               Brandschutz                                              hoch
                               Lärm                                                     gering
                               Geruch                                                   gering
                               Erschütterungen und optische Einwirkungen                gering
                               Bodenverbrauch                                           gering
                               Verwaltungs- und Planungsentscheidungen
                               Gesetze                                                  mittel
                               Förderungen                                              hoch
                               Ausweitung des EMAS­Umweltmanagement­
                                                                                        mittel
                               systems auf andere Standorte
                               Öffentlichkeitsarbeit
     Indirekte Umweltaspekte

                               Informationstätigkeiten
                               Beschaffung
                               Umsetzung des Aktionsplans
                                                                                        mittel
                               für nachhaltige öffentliche Beschaffung
                               Geräte und Materialien
                               Geräte und Materialien Marxergasse, Stubenring           mittel
                               Geräte und Materialien Stubenbastei                      mittel
                               Reinigungsmittel                                         mittel
                               Verpackungsmaterial                                      mittel
                               Mobilität
                               Dienstreisen                                             mäßig
                               Kantine Stubenbastei
                               Nahrungsmittel                                           mittel
                               Reinigungsmittel                                         gering
                               Betriebsstörungen                                        gering

Legende:                           hohe Priorität      mittlere Priorität   geringe Priorität                  nicht relevant                                                                                                                                     Quelle: BMK/BMLRT

                                                                                                               EMAS Umwelterklärung 2019                                                                                                                                                                          11
12
Lebensmittel sind kostbar
– EMAS-Schwerpunktthema
2019-2021
Seit einigen Jahren setzen wir uns Themen-Schwerpunkte, um den Mit-
arbeiterinnen und Mitarbeitern aufzuzeigen, mit welcher Bandbreite an
Maßnahmen wir als EMAS-Organisationen zum Umweltschutz beitragen.
Gleichzeitig wollen wir auch klarmachen, dass der Schutz von Umwelt
und Klima eine Aufgabe von uns allen ist. 2019, 2020 und 2021 standen
und stehen Lebensmittel im Fokus der internen EMAS-Öffentlichkeitsar-
beit.

Mit der Ernährung lässt sich viel ausrichten – im Positiven wie im Negativen. Es macht
einen Unterschied, ob ich im Winter Obst und Gemüse aus Südamerika kaufe oder ob ich
auf die Saison warte, um es aus der Region zu beziehen und am Besten in Bio-Qualität.
Es macht einen Unterschied, ob ich nur in Plastik verpackte Lebensmittel kaufe oder
mich bemühe, möglichst auf Plastikverpackung zu verzichten. Es macht einen Unter-
schied, ob ich gedankenlos Lebensmittel wegwerfe oder versuche, achtsam mit ihnen
umzugehen. Mit unserem Schwerpunktthema Lebensmittel sollen die Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter bis Ende 2021 für all diese Aspekte (noch mehr) sensibilisiert werden.
       Als Startschuss des Schwerpunkt-Themas im Frühling 2019 verteilten unsere
Umweltteam-Mitglieder Kräutertöpfe an jeden Mitarbeiter und jede Mitarbeiterin. Im
persönlichen Gespräch und in einem Begleitkärtchen wurden sie angeregt, anstatt
Limonaden in Plastikflaschen besser mit Kräutern aromatisiertes Wasser zu trinken, um
etwas für die eigene Gesundheit zu tun und um die Umwelt zu schützen. Ebenso wurde
sowohl auf den Kärtchen als auch im persönlichen Gespräch auf das Maßnahmenpro-
gramm im Intranet hingewiesen.
       Am Stubenring 1 stellte die Gartenbauschule Schönbrunn – eine Dienststelle des
BMLRT – ebenfalls Kräuter für die Teeküchen zur Verfügung. Darüber hinaus wurde ein
Restlrezepte-Wettbewerb organisiert. Jedes Jahr landen in Österreich unvorstellbare
157.000 Tonnen Lebensmittel und Speisereste im Müll. Pro Haushalt und Jahr werden
Nahrungsmittel im Wert von durchschnittlich 300 Euro weggeworfen. Seit Jahren setzt
sich sich das BMK mit der Initiative „Lebensmittel sind kostbar!“ dafür ein, Lebensmittel-
abfälle zu verringern. Mit dem Schwerpunktthema haben wir auch hausintern das Thema
aufs Tapet gebracht. Alle Kolleginnen und Kollegen waren aufgerufen, ihr Lieblings-
reste-Rezept einzuschicken. Das Engagement der Kolleginnen und Kollegen wurde mit
schönen Preisen honoriert. Die Prämierung fand am 5. Dezember 2019 im Rahmen des
Benefizpunschs in der Stubenbastei 5 durch die EMAS- Umweltbeauftragten Andreas

                                                                                             13
Tschulik (BMK) und Andreas Bauer (BMLRT) statt. Die Rezepte wurden darüberhinaus
     natürlich allesamt zum Nachkochen in das Intranet gestellt.
            Am 17. September 2019 öffneten wieder die Pforten unserer bereits traditionellen
     EMAS-Cafés an den Wiener Standorten, in Leoben und Salzburg. Sie bieten immer eine
     gute Gelegenheit, um bei Kaffee und Kipferl über die aktuellen Umweltergebnisse zu
     sprechen und über unsere Vorhaben, den ökologischen Fußabdruck weiter zu verringern.
     97 Tipps wurden rund um Lebensmittel abgegeben und in einer Online-Broschüre zu-
     sammengefasst – im Intranet zum Nachlesen und Nachmachen.
            Eine Reihe von Vorträgen bzw. Workshops war in Planung. Besonders begeistert
     waren die Teilnehmenden vom Wintergemüse-Seminar. Bei Wind und Kälte wurden
     knackige Radieschen und Pflücksalate direkt aus dem Gemüsebeet verkostet und viele
     waren überrascht, dass diese Pflanzen bei Minusgraden gedeihen.
            Dem Covid 19-Lockdown fielen weitere Angebote zum Opfer, wie der Bildervor-
     trag zu Urbanem Gärtnern auf Balkon und Terrasse, Vorträge zu Ernährungsmythen, ein
     Workshop über gesunde Ernährung im Büro, ein Kochseminar über das „Einrexen“ von
     Lebensmitteln oder ein Rezepteaustausch mit Verkostung. Aber aufgeschoben ist nicht
     aufgehoben…

14
Sauber und aktiv mobil
Der Verkehr ist mit einem Anteil von 47,5% der Treibhausgasemissionen
in Österreich (NON ETS) und über 90% Abhängigkeit von fossilem Erdöl
das größte Sorgenkind für unsere Klimaziele!

Für die notwendige Energie- und Mobilitätswende braucht es mehr aktive Mobilität
zu Fuß und per Rad, attraktiven öffentlichen Verkehr und ein intelligentes Mobilitäts-
management mit Elektromobilität und neuen innovativen Angeboten. Das BMK hat
gemeinsam mit anderen Akteuren den Masterplan Radfahren 2015–2025 und den
Masterplan „Gehen“ geschaffen. Österreich verfügt damit über nationale Strategien zur
Förderung des Radverkehrs und zur Unterstützung der FußgängerInnen. Ziel ist es, mit
einer noch breiteren Umsetzung des Masterplans Radfahren und neuen Impulsen den
Radverkehrsanteil bis 2025 von gegenwärtig 7 auf 13 Prozent zu steigern. Das BMK bietet
Österreichs Kommunen mit dem klimaaktiv mobil Förderprogramm aktive Unterstützung
für umweltfreundliche Mobilität. klimaaktivmobil.at
       Als erstes und bisher einziges Ministerium setzen wir seit 1997 ein betriebliches
Mobilitätsmanagement um und sind damit Vorreiter. Das Mobilitätsverhalten der Mitarbei-
terinnen und Mitarbeiter ist - wie Umfragen zum Modal Split aus 2018 zeigen – bereits
umweltfreundlich und vorbildlich. 95% der MitarbeiterInnen (Zentralstelle Wien) legen
den Weg zur Arbeit im „Umweltverbund“ zurück, davon rund 80% mit öffentlichen Ver-
kehrsmitteln. Der Anteil der regelmäßigen RadfahrerInnen hat sich seit 1999 von 5% auf
12% erhöht. Der Anteil der MitarbeiterInnen, die den gesamten Arbeitsweg regelmäßig
mit dem Auto zurücklegen, liegt mit 3,5% sehr niedrig. Insgesamt 16% fahren gelegent-
lich oder einen kleinen Teil des Arbeitsweges (z.B. bis zur Park & Ride Anlage) mit dem
Auto, 3% gehen die gesamte Strecke zu Fuß. Unvermeidbare Dienstreisen werden seit
dem Jahr 2008 über Climate Austria kompensiert.
       Wir wollen unsere KollegInnen weiter zu einer nachhaltigen, energieeffizienten
und gesunden Fortbewegung motivieren, denn jede/r kann und soll zur Mobilitätswende
beitragen. MitarbeiterInnen können aus einem vielfältigen Angebot rund um das Thema
Mobilität wählen.
       Im Jahr 2019 wurden die 13 Land- und forstwirtschaftlichen Schulen/Hochschulen
des BMLRT in das Projekt einbezogen, beginnend mit SchülerInnen- und PädagogIn-
nenbefragungen (1.700 ausgefüllte Fragebögen). Die PädagogInnen der 13 Land- und
forstwirtschaftlichen Schulen kommen zu 69% täglich mit dem eigenen Auto zur Schule,
was natürlich auch an den örtlichen Gegebenheiten und teilweise am mangelnden
Angebot Öffentlicher Verkehrsmittel liegt. Trotzdem liegt hier erhebliches Potenzial für
eine umweltfreundlichere Verkehrsmittelwahl vor (Fahrgemeinschaften, Elektromobilität
und an manchen Standorten durchaus auch Radfahren).

                                                                                           15
Unsere Maßnahmen im Jahr 2019

     •   Neues Kampagnendesign für das BMNT und die land- und forstwirtschaftlichen
         Schulen.
     •   Gratis-Radservicetag am 9.5.2019, wo über 50 Räder serviciert wurden.
     •   Kampagne „RadfahrerIn, FußgängerIn und Fahrgast des Jahres“. Erstmals wurde
         der/die FußgängerIn des Jahres über eine Aktion mit Schrittzählern ausgewählt.
     •   Teilnahme an der österreichweiten Initiative www.radeltzurarbeit.at im Mai 2019.
     •   Elektroauto-Testtag am 3.9.2019 (Wien) sowie am 18.11.2019 (Schule Pitzelstätten)
     •   EMAS-Cafés mit Mobilitätsquiz am 17.9.2019
     •   2 Mobilitäts-Exkursionen zur Verkehrsleitzentrale der Wiener Linien und zum
         Hauptbahnhof Wien im Oktober 2019.
     •   Realisation und feierliche Eröffnung der neuen Stromtankstelle an Standort
         Stubenring 1
     •   Bewusstseinsbildungsarbeit im Intranet und Focus.
     •   Präsentation der Ergebnisse der PädagogInnen- und SchülerInnenbefragungen an
         allen 13 Land- und forstwirtschaftlichen Schulen (Mai/Juni 2019).
     •   Bestandsaufnahme mit Fotodokumentation bei allen 13 Schulen (Mai/Juni 2019)
         und Erarbeitung von Maßnahmenempfehlungen.
     •   Ausbildung der 13 Lehrstellenbetriebsleiter zum Thema „Spritsparen mit Trakto-
         ren“ & Elektroautotest am 18.11.2019 in Pitzelstätten.

16
Umwelt-
programm
für indirekte
Umweltaus-
wirkungen
Im Zuge der Revalidierung des
EMAS Systems wurden die indirek-
ten Umweltauswirkungen sektions-
weise evaluiert und angepasst. Wo
möglich und sinnvoll lehnen sich die
indirekten Umweltaspekte an den
Wirkungszielen aus dem Prozess der
„wirkungsorientierten Verwaltung“
an und knüpfen strategisch an die
Grundsätze aus dem Leitbild an.
•

                                       17
Indirekte Umweltauswirkungen und organisatorische
     Zuordnung

     Sektion                                         Umweltauswirkung / Umweltaspekt

     BMK V/7, Pr. 5 Support                          Nachhaltige Beschaffung
     BMLRT Pr. 7 Zentrale Dienste

     BMLRT Sektion I - Wasserwirtschaft              Ressource Wasser

                                                     Wasserversorgung und Abwasserentsorgung

     BMLRT Sektion II - Landwirtschaft und länd-     Nachhaltigkeit und Ländlicher Raum
     liche Entwicklung

     BMLRT Sektion III - Forstwirtschaft und Nach-   Schutz vor Naturgefahren
     haltigkeit
                                                     Lebensraum Wald

                                                     Biodiversität

     BMK Sektion VI - Klima und Energie              Klimaschutz und Ressourcenschonung

     BMK Sektion V - Umwelt und Kreislaufwirt-       Innovationen im Umweltschutz
     schaft
                                                     Stoffstromwirtschaft und Abfallmanagement

     BMK Sektion VI - Klima und Energie              Erneuerbare Energie

     BMLRT Sektion V - Tourismus und Regional-       Nachhaltige und lebenswerte Tourismus-
     politik                                         destination

18
Grundsätze aus dem Leitbild

•   Wir stehen für die umweltgerechte Entwicklung, den Schutz der Lebensräume in
    Stadt und Land, den effektiven Schutz vor Naturgefahren sowie die Ökologisie-
    rung der Flusslandschaften Österreichs.
•   Die nachhaltige Produktion sicherer und hochwertiger Lebensmittel und nach-
    wachsender Rohstoffe und Energieträger sowie die Erhaltung einer nachhaltigen
    Land-, Forst- und Wasserwirtschaft sind unsere Kernanliegen.
•   Im partnerschaftlichen Dialog erarbeiten wir innovative Konzepte für vitale länd-
    liche Regionen zur Steigerung von Beschäftigung und Wertschöpfung. Der Schutz
    der Natur und die nachhaltige Nutzung des ländlichen Raums werden durch
    aufeinander abgestimmte Maßnahmen und Programme der Landwirtschafts- und
    Umwelt­förderung sicher­gestellt.
•   Wir setzen uns für eine qualitativ hochwertige Aus- und Weiterbildung in agra-
    rischen und forstlichen Berufen als wesentlichen Beitrag zum Erhalt und Schutz
    unseres Lebensraumes ein.
•   Unser Engagement gilt der Erhaltung und Verbesserung der Umweltqualität,
    der Erhaltung der Vielfalt des Lebens und der Kulturlandschaften, der nachhalti-
    gen Nutzung von natürlichen Ressourcen, der Abfallvermeidung und -verwertung
    sowie den Maßnahmen gegen den Klimawandel.
•   Durch das Forcieren moderner Technologien und sauberer Mobilität verbessern
    wir den nachhaltigen Umgang mit unseren Ressourcen.
•   Wir setzen uns dafür ein, dass unsere Wasserressourcen nachhaltig gesichert
    sind, damit sie auch künftigen Generationen in qualitativ wie auch quantitativ
    gutem Zustand zur Verfügung stehen und dass die Versorgungssicherheit mit
    qualitativ hochwertigem Trinkwasser in allen Regionen gewährleistet ist.
•   Wir setzen uns für eine qualitative Weiterentwicklung des Tourismusstandortes
    Österreich ein, der für unsere in- und ausländischen Gäste attraktiv ist und auch
    die Bedürfnisse der heimischen Bevölkerung berücksichtigt.

                                                                                        19
Nachhaltige Beschaffung

     BMK Sektionen Umwelt und Kreislaufwirtschaft, Präsidium
     BMLRT Sektion Steuerung und Services

     Das Ziel:
     Nachhaltigkeit in der öffentlichen Beschaffung durch Umsetzung der Kriterien des Öster-
     reichischen Aktionsplans für nachhaltige öffentliche Beschaffung.

     Warum dieses Ziel:
     Unsere bestehenden Konsum- und Produktionsmuster müssen in Richtung höherer
     Ressourcen- und Energieeffizienz sowie Umweltverträglichkeit konsequent verändert
     werden. Das volkswirtschaftlich enorme Potenzial der öffentlichen Beschaffung von zirka
     12 Prozent des BIP und einem Umsatzvolumen von rund 46 Milliarden Euro pro Jahr bietet
     dafür einen wichtigen Hebel. Mit dem nationalen Aktionsplan für nachhaltige öffentliche
     Beschaffung (naBe-Aktionsplan) und den konkreten Anforderungen an Produkte und
     Leistungen koordiniert das BMK ein wichtiges Instrument für Klima- und Umweltschutz.

     Die Maßnahmen:
     •     Abschluss des Revisionsprozesses zur Aktualisierung des naBe-Aktionsplans
           und seiner Kriterien
     •     Umsetzung des naBe-Aktionsplans bei Beschaffungen des Bundes in Kooperation
           mit der Bundesbeschaffung GmbH (BBG) sowie in Ländern und Gemeinden
     •     Schaffung der naBe-Plattform als Info- und Servicestelle in der BBG (finanziert
           durch das BMK)
     •     Umsetzung eines Arbeitsprogramms für verstärkten Informationsaustausch und
           die Anbahnung von Kooperationen relevanter Akteure
     •     Beschaffung von zertifizierten Öko-Strom (österreichisches Umweltzeichen) durch
           den Bund ab 2022

     Indikatoren:
     Quelle: Bundesbeschaffung GmbH

                                                                2018 Ist-   2019 Ist-   2020 Ziel-
                                                                Werte       Wert        Wert

         Berücksichtigung der Kriterien des Aktionsplans        93,7 %      97 %        98,5 %
         für nachhaltige öffentliche Beschaffung in Verträgen
         der Bundesbeschaffung GmbH (BBG)

20
21
Ressource Wasser

     BMLRT Sektion I - Wasserwirtschaft

     Das Ziel:
     Nachhaltige Sicherung der Wasserressourcen als Lebensgrundlage und Lebensraum für
     Mensch und Natur.

     Warum dieses Ziel:
     Gewässer und Grundwasser unterliegen einem großen Nutzungsdruck durch die inten-
     sive Siedlungs- und Wirtschaftstätigkeit. Für die Erhaltung der Gewässer als natürliche
     Lebensräume, als Grundlage einer lebenswerten Umwelt und als langfristig nutzbare
     Ressource für kommende Generationen sind verstärkt Maßnahmen zu setzen, die auf
     Basis von vorausschauenden Planungen die Ausgewogenheit zwischen effizienter Nutzung
     und Schutz der Ressource sicherstellen.

     Die Maßnahme:
     Erstellung, Steuerung und Umsetzung der Maßnahmenprogramme gemäß Nationalem
     Gewässerbewirtschaftungsplan (NGP) sowie Anreizfinanzierung der Maßnahmen zur
     Erreichung der Erhaltungs- und Sanierungsziele
               Die Umsetzung der Maßnahme erfolgt gemäß den Vorgaben der EU-Was-
     serrahmenrichtlinie. Demnach sollen bis spätestens 2027 100 % aller europäischen
     Gewässer einen guten Zustand aufweisen. Die gewählten Indikatoren sind aggre-
     gierte Kennzahlen aus den begleitenden Überwachungs- und Messprogrammen.
     Nähere Informationen: wisa.bmlrtgv.at

     Indikatoren:
     Quellen: H2O-Fachdatenbank WISA, BMLRT; UFG Förderungsdatenbank, BMLRT; KPC

                                                              2018 Ist-     2019 Ist-     2020 Ziel-
                                                              Werte         Werte         Werte

         Anteil der Grundwassermessstellen, an denen          87,1 %        85,0 %        87,0 %
         die Qualitätsziele für Nitrat und Pestizide im
         Grundwasser eingehalten werden1

         Summe der hydromorphologisch sanierten Gewäs-        387           387           530
         serabschnitte

     1     Die Entwicklung der letzten Jahre zeigt bei dieser Kennzahl ein schwankendes Niveau, aber
           eine grundsätzlich positive Entwicklung. Aufgrund der Trägheit des Systems, vor allem durch
           Grundwasserneubildungsraten in der Größenordnung von Jahrzehnten bedingt, ist auch
           weiterhin nur mit langsamen und mittelfristigen Veränderungen zu rechnen.

22
23
Wasserversorgung und Abwasserentsorgung

     BMLRT Sektion I - Wasserwirtschaft

     Das Ziel:
     Sicherung der Versorgung mit qualitativ hochwertigem Trinkwasser und der umwelt-
     gerechten Entsorgung der Abwässer.

     Warum dieses Ziel:
     Trinkwasserversorgung und Abwasserentsorgung der Bevölkerung in Österreich zu
     sozial verträglichen Gebühren wurden mit großem finanziellen Aufwand von Seiten der
     öffentlichen Hand aufgebaut, sie bilden eine wichtige Grundlage für die Lebensqualität
     und den Wohlstand in allen Regionen Österreichs. Die weitere Infrastrukturerrichtung
     im ländlichen Raum sowie die Erhaltung der geschaffenen Infrastruktur ist die Voraus-
     setzung dafür, den hohen Versorgungs-/Entsorgungsstandard in diesem Bereich der
     Daseinsvorsorge weiterhin beizubehalten und so die wertvollen Wasserressourcen durch
     schonenden Umgang auch für zukünftige Generationen als Lebensgrundlage zu erhalten.
            Die Auswirkungen des Klimawandels auf die Versorgungssicherheit mit hygi-
     enisch einwandfreiem Trinkwasser werden ebenso wie der demographische Wandel
     berücksichtigt. Mit der Erstellung eines digitalen Leitungsinformationssystems (Lis)
     wird zudem ein großer Schritt zur nachhaltigen Bewirtschaftung und Werterhaltung des
     Anlagenvermögens getan. So dokumentarisiert und visualisiert das Lis das vorhandene
     öffentliche Leitungsnetz sowie die zugehörigen Bauwerke mit Angaben zu Lage, Höhe,
     Dimension, Baujahr etc. und gibt exakte Auskünfte über den aktuellen Anlagenzustand.

     Die Maßnahme:
     Bereitstellung von Förderungsmitteln für die kommunale Siedlungswasserwirtschaft

     Ziel-Werte
     Quelle: UFG Förderungsdatenbank, BMLRT/KPC

                                                        2018 Ist-    2019 Ist-      2020 Ziel-
                                                        Werte        Werte          Werte

      Jährliche Investitionssumme in den Ausbau der     483,3        487,7 Mio. €   490 Mio €
      Trinkwasserversorgung und Abwasserentsorgung      Mio. €

      Sanierungsrate bei geförderten Trinkwasser- und   nicht ver-   30 %           31 %
      Abwasserleitungen pro Jahr                        fügbar

24
25
Nachhaltigkeit und Ländlicher Raum

     BMLRT Sektion II – Landwirtschaft und ländliche Entwicklung

     Das Ziel:
     Nachhaltige Entwicklung eines vitalen ländlichen Raumes mit gleichen Entwicklungs-
     chancen für Frauen und Männer sowie Sicherung einer effizienten, ressourcenschonen-
     den, flächendeckenden landwirtschaftlichen Produktion und der in- und ausländischen
     Absatzmärkte.

     Warum dieses Ziel:
     Der ländliche Raum ist für viele Menschen in Österreich Lebens-, Wirtschafts- und
     Erholungsraum. Die nachhaltige Entwicklung des ländlichen Raums stellt dieses Le-
     bensumfeld langfristig sicher und trägt zu gleichen Entwicklungschancen für Frauen
     und Männer bei. Durch eine flächendeckende Landwirtschaft kann die Ernährung der
     österreichischen Bevölkerung mit regionalen Produkten gesichert und die Kulturland-
     schaft bewahrt werden. Dabei wird für die Konsumentinnen und Konsumenten auf eine
     qualitativ hochwertige, umwelt- und klimaschonende Produktion von landwirtschaftlichen
     Rohstoffen und Lebensmitteln geachtet und für die österreichischen Erzeuger werden
     Absatzmöglichkeiten sowohl im In- wie auch im Ausland unterstützt. Für all diese Auf-
     gaben des ländlichen Raums und der Landwirtschaft sind die Voraussetzungen sowohl
     fachlich-politischer als auch finanzieller Natur sowohl auf europäischer als auch auf
     nationaler Ebene sicherzustellen.
            Zentrale Instrumente sind dabei das Agrarumweltprogramm ÖPUL, die Ausgleichszah-
     lungen für benachteiligte Gebiete, projektbezogene Naturschutzmaßnahmen, sowie zahlrei-
     che Bildungs- und Beratungsmaßnahmen im Rahmen der LE. Österreich hat eine der höchsten
     Teilnahmeraten an Agrarumwelt- und Klimamaßnahmen innerhalb der Europäischen Union
     und setzt somit ein flächendeckendes Agrarumweltprogramm mit hoher Umweltwirkung
     um. Die biologische Wirtschaftsweise spielt hier eine besondere Rolle.
            Aktuell werden in Österreich bereits über 26 % der INVEKOS Landwirtschafts-
     fläche (rund 677.000 ha) biologisch bewirtschaftet, davon entfallen bereits fast 274.000
     ha auf das Ackerland.

     Die Maßnahmen:
     •   Umsetzung der Gemeinsamen Agrarpolitik bis 2020 und der diesbezüglichen
         Programme auf nationaler Ebene sowie Erarbeitung entsprechender Nachfolge-
         programme bzw. Übergangsregelungen für 2021 und 2022

26
Indikatoren:
Quelle: AMA (Invekos)

                                                   2018 Ist-   2019 Ist-   2020 Ziel-
                                                   Werte       Werte       Werte

 Anteil ÖPUL Fläche (inklusive Bio) an der land-   79,8 %      80,4 %      80,0 %
 wirtschaftlichen Fläche im INVEKOS (beide ohne
 Almen)

 Anteil Bio-Flächen an INVEKOS-Flächen             27,7 %      26,1 %      26,4 %

                                                                                        27
Schutz vor Naturgefahren

     BMLRT Sektion I - Wasserwirtschaft
     BMLRT Sektion III - Forstwirtschaft und Nachhaltigkeit

     Das Ziel:
     Stärkung des Schutzes der Bevölkerung und der Lebensräume vor den Naturgefahren
     Hochwasser, Lawinen, Muren, Steinschlag und Hangrutschungen.

     Warum dieses Ziel:
     Der Schutz vor Naturgefahren hat große volkswirtschaftliche Bedeutung, da Naturka-
     tastrophen jährlich Schäden in Höhe von vielen Millionen Euro verursachen und zahl-
     reiche Menschenleben fordern. Maßnahmen zum Schutz vor Naturgefahren erhöhen
     die Sicherheit der Bevölkerung, reduzieren die wirtschaftlichen Schäden und führen zu
     einem gesteigerten Sicherheitsgefühl der Betroffenen.
     Investitionen in Schutzmaßnahmen und die Verbesserung der Schutzwälder sichern
     die Daseinsgrundfunktionen und bieten präventiven und nachhaltigen Schutz für den
     österreichischen Wirtschaftsstandort.
            Der Schutzwald ist für Österreich als Gebirgsland ein besonders wichtiges
     Landschaftselement. Nur ein ausreichend intakter und funktionsfähiger Schutzwald
     kann die Infrastruktur, Siedlungsräume und Gewerbegebiete ausreichend schützen. Es
     ist daher vordringliche Aufgabe, die Schutzwirkung der Wälder bestmöglich zu erhalten,
     auszubauen und wiederherzustellen. Spezielle Förderprogramme u. a. im Rahmen der
     Ländlichen Entwicklung 2020 sollen dies entsprechend sicherstellen.
            Die EU-Hochwasserrichtlinie führt einen institutionalisierten und wiederkehrenden
     Planungsprozess in den Schutz vor Naturgefahren ein. Dieser Planungsprozess – in dem
     auch naturräumliche und gesellschaftspolitische Veränderungen Eingang finden – ist
     einzugsgebietsbezogen und sektorenübergreifend mit dem Ziel des umfassenden Hoch-
     wasserrisikomanagements durchzuführen. Davon sind auch die Schwerpunktsetzungen
     für zukünftige Schutzmaßnahmen als Teil des Risikomanagements abzuleiten.

     Die Maßnahmen:
     •   Umsetzung der EU-Hochwasserrichtlinie, Erhaltung, Verbesserung und Erneuerung
         der Wirkung von Schutzmaßnahmen gegen Naturgefahren und der Schutzwälder
         sowie Einzugsgebietsbewirtschaftung
     •   Stärkung der Risikokommunikation über Naturgefahren durch flächendeckende
         Gefahrenzonenplanungen und deren öffentliche Informationsbereitstellung im
         Internet sowie institutionalisierte Kooperation der Akteure im Naturgefahren- und
         Katastrophenmanagement auf nationaler Ebene (Naturgefahrenplattform) unter
         Berücksichtigung unterschiedlicher Bevölkerungsgruppen und Genderaspekte

28
Indikatoren:
Quellen: Hochwasserfachdatenbank (BWV); digitaler Wildbach- und Lawinenkataster
(WLK), BMLRT

                                                  2018 Ist-     2019 Ist-    2020 Ziel-
                                                  Werte         Werte        Werte

 Liegenschaften in roten Gefahrenzonen (Wild-      nicht ver-      39.981       39.970
 bach, Lawine)                                        fügbar

 Summe des geschaffenen Rückhalteraums für            132,9         134,2        135,0
 Wasser                                              Mio. m³       Mio. m³      Mio. m³

 Summe des geschaffenen Rückhalteraums für             25,0          25,6         25,8
 Feststoffe (Geschiebe, Holz, Schnee, Fels und       Mio. m³       Mio. m³      Mio. m³
 Rutschungsmasse)

 Jährlich hochwasserfrei gestellte Gebäude seit      26.794        33.583       39.500
 dem Jahr 2013 mit einem Mindestschutz vor ein-
 hundert-jährlichem Hochwasser

                                                                                          29
Lebensraum Wald

     BMLRT Sektion III - Forstwirtschaft und Nachhaltigkeit

     Das Ziel:
     Nachhaltige Stärkung der Nutz-, Schutz-, Wohlfahrts- und Erholungswirkungen des
     Lebensraumes Wald.

     Warum dieses Ziel:
     Heimischer Wald, der rund die Hälfte der Staatsfläche bedeckt, bildet mit seinen
     Wirkungen auf den Lebensraum für Menschen, Tiere und Pflanzen eine wesentliche
     Grundlage für die ökologische, ökonomische und soziale Entwicklung Österreichs. Mit-
     tels entsprechender regulatorischer, finanzieller, informativer sowie partizipatorischer
     Instrumente werden die nachhaltige Bewirtschaftung und damit der Schutz der Wälder
     als Grundlage ihrer multifunktionalen Wirkungen bestmöglich sichergestellt.

     Die Maßnahme:
     Umsetzung der Österreichischen Waldstrategie 2020+ durch ein im Rahmen des Öster-
     reichischen Walddialogs partizipativ erarbeitetes Arbeitsprogramms, das mehr als 200
     konkrete Maßnahmen enthält.

     Indikatoren:
     Quelle: Holzeinschlagsmeldung, BMLRT

                                                              2018 Ist-    2019 Ist-     2020 Ziel-
                                                              Werte        Werte         Werte

         Genutzte Holzmenge bez. auf durchschnittlichen       79 %         80%           83%
         Gesamtzuwachs p. a. (§ 1 Forstgesetz)2

         Schadholzanteil am Gesamteinschlag3                  52 %         62 %          45 %

     2     ein wichtiger Nachhaltigkeitsgrundsatz besagt, dass die jährlich genutzte Holzmenge nicht
           mehr sein darf als der Zuwachs, der derzeit bei durchschnittlich 23,8 Mio Erntefestmeter
           pro Jahr liegt. Die absolut geerntete Holzmenge betrug im Jahr 2019 insgesamt 18,9 Mio
           Erntefestmeter (Efm). Damit wurde zwar mehr als im Vorjahr geerntet, allerdings deutlich
           weniger als durchschnittlich zugewachsen ist.
     3     mit insgesamt 11,7 Mio. Efm ohne Rinde – einem Anteil von 62 % – fiel um 1,8Mio Efm mehr
           Schadholz als im Vorjahr an. Die Schadholzzahlen und dabei insbesondere die beiden
           Hauptschadfaktoren Sturm und Borkenkäfer zeigen, wie wichtig klimafitte Wälder für eine
           nachhaltige Waldbewirtschaftung sind. Das BMLRT steuert u. a. mit einem umfangreichen
           Maßnahmenpaket zur Bekämpfung des Borkenkäfers dagegen.

30
31
Biodiversität sichern, Vielfalt erhalten

     BMK Sektion V - Umwelt und Kreislaufwirtschaft

     Biodiversitäts-Strategie Österreich 2020+
     Vielfalt erhalten – Lebensqualität und Wohlstand für uns und zukünftige Generationen
     sichern! Österreich ist ein Land der Vielfalt. Schöne Kulturlandschaften, die Vielfalt an
     Pflanzen, Tieren und Lebensräumen machen unser Land einzigartig. Sie sind die Grund-
     lagen für ein lebenswertes, gesundes und wirtschaftlich starkes Land. Diese Grundlagen
     gilt es zu sichern – für uns und unsere zukünftigen Generationen.
            Die Biodiversitäts-Strategie Österreich 2020+ zielt darauf ab, die Lebensvielfalt
     in Österreich zu erhalten, den Verlust an Arten, genetischer Vielfalt und Lebensräumen
     einzubremsen und die Gefährdungsursachen zu minimieren.
            Die Biodiversitäts-Strategie Österreich 2020+ legt Ziele und Maßnahmen für den
     Erhalt der biologischen Vielfalt in Österreich fest. Diese orientieren sich an den EU sowie
     international – im Rahmen des Übereinkommens Biologische Vielfalt – vorgegebenen
     Zielsetzungen.

     Die Strategie definiert dazu fünf Handlungsfelder:
     1. Biodiversität kennen und anerkennen
     2. Biodiversität nachhaltig nutzen
     3. Biodiversitätsbelastungen reduzieren
     4. Biodiversität erhalten und entwickeln
     5. Biodiversität weltweit sichern

     Zu den Zielen und Maßnahmen werden die für die Umsetzung verantwortlichen und
     sonstigen Akteure genannt sowie Evaluierungsparameter identifiziert. Die Biodiversi-
     täts-Strategie Österreich 2020+ wurde von der Nationalen Biodiversitäts-Kommission
     einhellig beschlossen. Der Kommission gehören Vertreterinnen und Vertreter aller
     relevanten Stakeholder- bzw. Akteursgruppen im Themenbereich an.
            Der 6. Österreichische Biodiversitätsbericht für die UN-Biodiversitätskonvention
     (CBD) sieht Österreich in vielen Teilzielen für die Umsetzung der nationalen Biodiversi-
     tätsstrategie 2020+ „on track“. In einigen Bereichen gebe es jedoch Handlungsbedarf,
     beispielsweise bei den einheimischen Fischarten und den Feldvogel-Populationen

32
33
Klimaschutz und Ressourcenschonung

     BMK Sektion VI - Klima und Energie
     BMK Sektion II - Mobilität

     Das Ziel
     Österreich hat sich im Bereich Klimaschutz ambitionierte Ziele gesetzt. Neben dem
     generellen Ziel der Klimaneutralität im Jahr 2040, das für alle Sektoren eine heraus-
     fordernde, aber notwendige Zielsetzung darstellt, hat sich die Bundesregierung v.a.
     im Gebäudesektor weitere Ziele gesetzt. So sollen bis 2035 alle fossilen flüssigen und
     festen Raumheizungssystem durch klimafreundliche ersetzt werden. Für den Ausstieg aus
     fossilen Gasheizungssystemen wird ein Phase-Out bis 2040 angestrebt. Zudem soll die
     Rate der thermischen Gebäudesanierungen bis 2030 in Richtung 3% angehoben werden.

     Warum dieses Ziel:
     Die Bewältigung der Klimakrise ist eine der größten Herausforderungen des 21. Jahr-
     hunderts. Aus wissenschaftlicher Sicht ist es unerlässlich den globalen Temperatur-
     anstieg nach Möglichkeit bei 1,5° zu begrenzen. Das erfordert eine grundlegende und
     langfristige Transformation des gesamten Wirtschaftssystems. Die dafür notwendigen
     Weichenstellungen müssen in den kommenden Jahren vollzogen werden. Je schneller
     dies gelingt, desto wahrscheinlicher und desto günstiger ist diese Transformation im
     verbleibenden Zeitfenster zu schaffen. Im Gebäudesektor konnten zwar schon in den
     vergangenen Jahren die Emissionsmengen reduziert werden, allerdings ist diesem Sektor
     eine lange Transformationsdauer systemimmanent.

     Die Maßnahmen:
     •   Förderung der Elektromobilität
     •   Mobilitätsmanagement zur Förderung klimafreundlicher sauberer Mobilität – kli-
         maaktiv mobil Programm zur Unterstützung der Unternehmen, Städte, Gemeinden
         und Regionen, Tourismus, Schulen, Jugend bei sauberer Mobilität
     •   Mobilitätsmanagement für klimafreundliche Mitarbeiterinnen- und Mitarbeitermo-
         bilität inkl. CO2 Kompensation der Dienstreisen
     •   Vorantreiben der Wärmewende, Erstellung einer Wärmestrategie gemeinsam mit
         den Bundesländern; ausreichend Förderung des Phase-Out fossile Heizsysteme;
         Förderung thermische Gebäudesanierung, Weiterentwicklung der Förderung
         (insbes. UFI) für die Wärmewende
     •   Erarbeitung einer Green Finance Agenda •
     •   Umsetzung der Bioökonomiestrategie des Bundes samt zugehörigem Aktions-
         plan - bmk.gv.at/themen/innovation/publikationen/energieumwelttechnologie/
         biooekonomiestrategie.html

34
Indikatoren:
Quelle: BMK

                                                    2018 Ist-       2019 Ist-       2020 Ziel-
                                                    Werte           Werte           Werte

    Reduktion der THG-Emissionen durch thermi-      40.656 t / a    81.308t / a     180.000 t/a
    sche Gebäudesanierung und Ersatz fossiler
    Heizsysteme im Rahmen der SanOff4

    Reduktion der THG-Emissionen durch betrieb-     315.133 t / a   246.664 t / a   430.000 t/a
    liche Klimaschutzmaßnahmen im Rahmen der
    UFI5

    Anteil der Pkw Neuzulassungen mit alternati-    2,54 %          3,74%           7 %6
    ven Antrieben (BEV, PHEV, Wasserstoff / FCEV)

    Anzahl klimaaktiv mobil Projekte (kumuliert,    15.000          16.500          20.000
    gerundet)

    Mobilitätsmanagement im BMK inklusive           95 %            95 %            82 %7
    Dienst­reise­kompensation – Anteil Umweltver-
    bund an den Arbeitswegen der Mitarbeiterin-
    nen und Mitarbeiter der Zentralstelle

4     bezogen auf das gesamte Zusagevolumen der jeweiligen SanOff
5     bezogen auf das Jahreszusagevolumen
6     Mittel- und langfristige Zielsetzungen für die Marktentwicklung von E-Fahrzeugen werden
      aktuell im Rahmen des „Mobilitätsmasterplan 2030 für Österreich - Der neue Klimaschutz-
      Rahmen für den Verkehrssektor“ vom BMK erarbeitet.
7     BMK

                                                                                                  35
Technologien im Umweltschutz

     BMK Sektion V - Umwelt und Kreislaufwirtschaft

     Das Ziel:
     Stärkung der Umwelt- und Energietechnologien, Green Jobs (Arbeitsplätze im Sektor
     Umwelt-, Klima- und Ressourcenschutz) und der ökologischen (öffentlichen) Beschaffung
     zur Steigerung der Nachhaltigkeit in Produktion und Konsum.

     Warum dieses Ziel:
     Nachhaltigkeit in Produktion und Konsum und die Ökologisierung der öffentlichen Be-
     schaffung verbessern den Umwelt- und Klimaschutz und damit die Lebensqualität aller.
     Innovative Umwelttechnologien sind dafür eine Voraussetzung und durch gesteigerte
     Nachfrage nach umweltgerechten Technologien, Produkten und Dienstleistungen werden
     gleichzeitig neue zukunftsträchtige Arbeitsplätze und Leitmärkte geschaffen.

     Die Maßnahme:
     Umsetzung des Masterplans Green Jobs sowie Umwelt- und Energietechnologie durch
     Förderungsprogramme, die Entwicklung neuer grüner Berufsbilder und Setzung von
     Standards und Evaluierung. Weiterentwicklung des nationalen Aktionsplans für nach-
     haltige öffentliche Beschaffung (naBe).

     Fit für eine grüne Zukunft
     Green Jobs sind Arbeitsplätze der Zukunft! Das BMK forciert den Ausbau der Umwelt-
     branche und der Green Jobs. Mittlerweile ist jeder 20. Job ein Green Job. Mit klaren
     umweltpolitischen Zielvorgaben unterstützen wir die Innovationsdynamik der heimischen
     Unternehmen. Mit der Ökologisierung von Wirtschaft und Gesellschaft und dem sys-
     tematischen Export unserer Umwelttechnologien sichern wir ökonomische Vorteile für
     den Umweltstandort Österreich.

     Indikatoren:
     Quellen: WIFO; Umweltstatistik, Statistik Austria

                                               2018          2019          2020 Ziel-
                                               Ist-Werte     Ist-Werte     Werte

      Umsatz österreichischer Umwelt- und      11,4 Mrd. €   11,3 Mrd. €   11,5 Mrd. €
      Energietechnologieunternehmen

      Anzahl der Green Jobs                    184.000 VZÄ   183.000 VZÄ   185.000 VZÄ

      Exporte von Umwelttechnologien           7,5 Mrd. €    7,5 Mrd. €    8,0 Mrd. €

36
37
Stoffstromwirtschaft und Abfallmanagement

     BMK Sektion V - Umwelt und Kreislaufwirtschaft

     Das Ziel:
     Nachhaltige Nutzung von Ressourcen und Sekundärrohstoffen, Entkoppelung des Anteils
     an zu beseitigenden Abfällen vom Wirtschaftswachstum.

     Warum dieses Ziel:
     Ein effizienter und nachhaltiger Umgang mit natürlichen Ressourcen, die bestmögliche
     Erfassung und Gestaltung von Stoff- und Ressourcenströmen, sowie die weitgehende
     Kreislaufführung von (Sekundär-)Rohstoffen entlasten die Umwelt durch geringere Mate-
     rialumsätze und damit geringere Mengen an zu beseitigenden Abfällen sowie geringere
     Emissionen an Schadstoffen und klimarelevanten Gasen. Dies führt zudem zu positiven
     volkswirtschaftlichen Aspekten wie einer Verbesserung der Handelsbilanz und der
     Schaffung zusätzlicher Arbeitsplätze (Green Jobs – Arbeitsplätze im Sektor Umwelt-,
     Klima- und Ressourcenschutz).

     Die Maßnahmen:
     •   Forcierung der Abfallvermeidung (Umsetzung des Abfallvermeidungsprogramms
         im Bundes-Abfallwirtschaftsplan 2017)
     •   Umsetzung des Kreislaufwirtschaftspakets
     •   Erarbeitung einer Kreislaufwirtschaftsstrategie

     Abfallwirtschaft als Rohstofflieferant
     Die österreichische Ressourceneffizienz steigt seit 1960 kontinuierlich an. Dennoch ist die
     österreichische Ressourceneffizienz etwas niedriger als der europäische Durchschnitt.
     Begründet liegt dies in der Tatsache, dass Österreich insbesondere mehr Baurohstoffe
     verbraucht, als Länder, die in wärmeren Klimazonen liegen und z. B. weniger Material für
     die Wärmeisolierung von Gebäuden und auch für den Bau von Transportinfrastruktur
     benötigen. Dazu kommt, dass Infrastrukturprojekte im Alpenraum eine höhere Material-
     intensität aufgrund der hohen baulichen Anforderungen aufweisen als solche in der
     Ebene. Umso wichtiger ist, dass Wiederverwendung und Recycling im Bausektor erfolgen.
     2018 wurden rund 84,4 % der Bauabfälle verwertet.
            Die Kreislaufwirtschaftsrate (also der Anteil der verwerteten Abfälle bezogen
     auf den gesamten Materialverbrauch) betrug 2016 rund 11 % und konnte seit 2010 um
     68 % gesteigert werden.
            Ungeachtet der Aushubmaterialien werden bereits 2/3 der österreichischen
     Abfälle derzeit rezykliert, weitere 14 % werden thermisch verwertet. Bereits 80 % der
     Abfälle verbleiben somit im Wirtschaftskreislauf und ersetzen Primärmaterialien!

38
Indikatoren:
Quellen: Abfallbilanzen gem §21 AWG und EDM

                                                          2018 Ist-     2019 Ist-     2019 Ziel-
                                                          Werte         Werte         Werte

    Anteil von auf Deponien beseitigten Abfällen (ohne    7,0 %         nicht ver-    8,0 %
    Bodenaushub)8 am Gesamtabfall                                       fügbar

    Gesamtzahl sanierter / gesicherter Altlasten laut     164           168           184
    Altlastenatlas-Verordnung

8     Datenquelle: plausibilisierte Daten auf Grundlage der Abfallbilanzen gemäß § 21 Abfallwirt-
      schaftsgesetz 2002 und dem elektronischen Datenmanagement (EDM)

                                                                                                    39
Erneuerbare Energie

     BMK Sektion VI - Klima und Energie

     Das Ziel:
     Österreich setzt sich das Ziel, den Anteil erneuerbarer Energie am Bruttoendenergie-
     verbrauch bis 2020 auf 34 % und bis 2030 auf einen Wert von 45–50 % anzuheben.
     Ziel ist es darüber hinaus, im Jahr 2030 den Gesamtstromverbrauch zu 100 % (national
     bilanziell) aus erneuerbaren Energiequellen zu decken.9

     Warum dieses Ziel:
     Im Rahmen des österreichischen Regierungsprogrammes 2020-2024 wurde das Ziel
     formuliert, bis 2030 den heimischen Stromverbrauch bilanziell zu 100% mit Erneuerbaren
     Energiequellen zu bewerkstelligen.
     . Der massive Ausbau der erneuerbaren Stromproduktion um 27 TWh bis 2030 (Zielpfad
     aufgeschlüsselt nach Technologie: 11 TWh PV, 10 TWh Wind, 5 TWh Wasserkrafft, 1 TWh
     Biomasse) berücksichtigt dabei die erwartete Zunahme des Stromverbrauchs. Öster-
     reichischer Strom aus erneuerbaren Quellen soll die Importabhängigkeit reduzieren und
     die Diversifizierung von Energiequellen steigern.
             Der Wärmemarkt ist weiterhin importabhängig, weshalb auch hier eine Diver-
     sifizierung insbesondere erneuerbarer Energiequellen Biomasse, Biogas, Solar- und
     Geothermie sowie Umgebungswärme bis 2030 weiter ausgebaut werden. Erdgas soll
     künftig erneuerbarer Wasserstoff und erneuerbares Methan beigemengt und langfristig
     durch grünes ersetzt werden.

     Die Maßnahmen:
     Im Regierungsprogramm werden zahlreiche Maßnahmen zur Erreichung der Erneuer-
     baren-Ziele gesetzt, Kernstück ist das Erneuerbaren Ausbau Gesetz

     9   Ziele aus #mission2030 – Die Österreichische Klima- und Energiestrategie

40
Indikatoren:
Quelle: Statistik Austria

                                                     2017 Ist-   2018 Ist-    Ziel-Werte
                                                     Werte       Werte

 Anteil Erneuerbarer Energie am Bruttoendenergie-    32,5610 %   nicht ver-   2020:
 verbrauch                                                       fügbar       34 %

 Anteil anrechenbarer Erneuerbarer für die Strom-    72,7 %      nicht ver-   2030:
 erzeugung (RES-E [%]) (Anteil Stromproduktion aus               fügbar       100 %
 inländischen erneuerbaren Quellen am Gesamt-
 stromverbrauch [national bilanziell])

10 Statistik Austria, 6.5.2019

                                                                                           41
Nachhaltige und lebenswerte Tourismusdestination

     BMLRT Sektion V - Tourismus und Regionalpolitik

     Das Ziel:
     Positionierung und Sicherung von Österreich als nachhaltige und lebenswerte Tourismus-
     destination als Lebensgrundlage und als Lebensraum für Einheimische und für Gäste.

     Warum dieses Ziel:
     Der Tourismus ist von herausragender Bedeutung für Österreich. 2019 hat der Tourismus
     einen Anteil von 7,3 % zum BIP geleistet und über 220.000 Personen in charakteristi-
     schen Tourismusindustrien beschäftigt, was einem Anteil von 5,7 % aller Erwerbstätigen
     Österreichs entspricht. Keine andere Branche ist in allen Regionen unseres Landes so
     verwurzelt und hat – von den Städten bis in die entlegensten Täler – dementsprechend
     große Auswirkungen für Wertschöpfung und Lebensqualität. Umso schmerzlicher ist der
     historische Einbruch, den der Tourismus durch die COVID-19-Krise im Jahr 2020 erfahren
     hat. Dennoch bleibt die 2019 im „Plan T – Masterplan für Tourismus“ erarbeitete Strategie
     aufrecht, die ein Bekenntnis zu allen drei Säulen der Nachhaltigkeit als Grundprinzip
     vorsieht. Der „Plan T“ ist die Grundlage für die Tourismuspolitik der österreichischen
     Bundesregierung in den nächsten Jahren und wird daher auch dazu beitragen, dass der
     Tourismus nach der COVID-19-Krise zu seiner alten Stärke zurückfindet und damit auch
     seine regionale Wirkung wieder voll entfalten kann. Die Themen Resilienz und Nach-
     haltigkeit werden dabei noch stärker im Fokus stehen.

     Die Maßnahme:
     Dem Tourismusressort ist es ein besonderes Anliegen, die alpine Infrastruktur zu unter-
     stützen: einerseits nimmt der Alpintourismus in Österreich einen unverzichtbaren Platz
     ein, fast die Hälfte der Sommergäste verbringen hier einen „Wander- und Bergsteiger-
     urlaub“. Andererseits kommt gerade am Berg die ökologische Sensibilität des Touris-
     mus besonders stark zum Ausdruck. Seit dem Jahr 1981 werden daher die Sanierung
     und Erhaltung von alpinen Schutzhütten und Wegen, die von den im VAVÖ (Verband
     alpiner Vereine Österreichs) zusammengeschlossenen Vereinen (u. a. Österreichischer
     Alpenverein, Naturfreunde, Österreichischer Touristenklub etc.) betreut werden, aus
     Tourismusförderungsmitteln unterstützt.

     Indikator:
     Quelle: BMLRT

                                                2018             2019            2020 Ziel-
                                                Ist-Werte        Ist-Werte       Wert

      Die Höhe der Förderung der alpinen        € 3,6 Mio        € 3,6 Mio       € 3,6 Mio
      Infrastruktur („Schutzhüttenförderung“)

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