FRIEDENSKLIMA! 17 ZIELE FÜR GERECHTIGKEIT UND FRIEDEN - Friedensregion Bodensee
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FRIEDENSKLIMA! 17 ZIELE FÜR GERECHTIGKEIT UND FRIEDEN DOKUMENTATION ZUR AUS STELLUNG AUF DER GARTENSCHAU LINDAU 2021
Herausgeber: INHALTSVERZEICHNIS Friedensregion Bodensee e. V. friedens räume Lindau mit pax christi Augsburg Die Zukunft der Menschheit steht auf dem Spiel............................................................................................................. 2 Grußworte.........................................................................................................................................................................................................................................................4 Überblick: die 17 UN-Nachhaltigkeitsziele....................................................................................................................................8 Inhalte der Ausstellung.......................................................................................................................................................................................................10 Eine erste Bilanz...............................................................................................................................................................................................................................46 Weitere Verwendung.............................................................................................................................................................................................................47 Danksagung..............................................................................................................................................................................................................................................48 Impressum....................................................................................................................................................................................................................................................49 2 1
DIE ZUKUNFT Diese Ziele wurden 2015 in Paris von der EINE NACHHALTIGE AUS DER MENSCHHEIT Staatengemeinschaft aufgestellt und STELLUNG ZUR WEITEREN zeigen, mit welchen Maßnahmen es gelingt, VERWENDUNG STEHT AUF DEM eine nachhaltige und gerechte Welt zu SPIEL gestalten. Und nur dann ist das Ziel 16 Auf einzelnen Stelen werden die einzelnen erreichbar, dass explizit das Thema Frieden Nachhaltigkeitsziele kurz erläutert und auf die Agenda der Menschheit setzt! gezeigt, wer besonders in dem Bereich Ohne radikale Verringerung des CO 2 - Der Verein Friedensregion Bodensee e. V. betroffen ist. Weiter gibt es zu jedem Ausstoßes lässt sich der Klimawandel und die friedens räume Lindau haben einzelnen Ziel Anregungen, mit denen die nicht mehr aufhalten. Nur mit gemeinsam einen Bereich zu den Themen Umsetzung gelingen kann – global und lokal. Begrenzung der Erderwärmung auf Gerechtigkeit und Frieden erarbeitet. Gerade der lokale Bezug macht deutlich, maximal 1,5 C° lassen sich Folgen was hier vor Ort unternommen wird und wie wie Krieg, Flucht und Vertreibung noch jede*r Einzelne sich einbringen kann! verhindern. DAS THEMA FRIEDEN WIRD IN LINDAU ERSTMALS AUF EINER Mit kräftigen Farben und ansprechenden Im Rahmen der Gartenschau in Lindau GARTENSCHAU PRÄSENTIERT Illustrationen überzeugt die Gestaltung der entstand eine besondere Ausstellung, die Stelen. Die Ausstellung ist so konzipiert, die die dringendsten Aufgaben unserer Zeit Entstanden ist neben anderen Elementen dass sie auch an anderer Stelle, zum Beispiel aufzeigt, um den Fortbestand des blauen die Ausstellung unter der Überschrift in Schulen, gezeigt werden kann. Mit wenig Planeten Erde zu ermöglichen! Nur wenn es FRIEDENSKLIMA! 17 Ziele für Gerechtigkeit Aufwand lässt sie sich auch für andere gelingt, den Klimawandel zu begrenzen wird und Frieden. Die Verbindung von Klima und Regionen adaptieren. es für uns und nachfolgende Generationen Frieden wird plausibel, wenn man sich vor eine Zukunft geben. Klimaneutralität ist das Augen führt, welche gravierenden Aus- Das Friedensareal umfasst neben der Gebot der Stunde: Jeder einzelne Deutsche wirkungen der Klimawandel auf sämtliche Ausstellung „FRIEDENSKLIMA!“, den erzeugt im Schnitt zwölf Tonnen Kohlen- Bereiche unseres Lebens hat: Neben Flucht Kubus der Künstlerin Bärbel Starz zum dioxid pro Jahr, das sind elf Tonnen zu viel! und Migration durch die Unbewohnbarkeit Thema Wasser und Müll, den Regen- Nur wenn es gelingt, diesen Wert auf maximal ganzer Landstriche als Folge der Klima- bogenbaum und den To-do-Baum. eine Tonne pro Person zu begrenzen, veränderung, stellen Konflikte um verblei- können wir Klimaneutralität erreichen. bende Ressourcen wie zum Beispiel der Zugang zu Energieträgern oder sauberem Trinkwasser eine ernsthafte Bedrohung dar. 17 ZIELE FÜR GERECHTIGKEIT Zudem werden durch militärische Konflikte UND FRIEDEN und Kriege immense finanzielle Ressourcen gebunden, die in den Bereichen Klima- Was können wir tun? Womit kann jede*r schutz, Gesundheit und Bildung dringend Einzelne einen Beitrag leisten? Antwort benötigt werden. Die Friedensbewegung auf diese drängenden Fragen gibt die am Bodensee zeigt Wege zum Frieden auf, Agenda 2030 und die darin enthaltenen ohne die unsere Zukunft in akuter Gefahr ist! 17 Nachhaltigkeitsziele (sustainable developpment goals/ sdg´s). 2 3
GRUSSWORT Würden alle Menschen so leben und kon- Hier bündeln sich Chancen und Heraus- Der Klimawandel schreitet global immer sumieren wie wir in Deutschland, dann forderungen einer globalen Entwicklung: weiter voran – mit spürbaren lokalen bräuchten wir jedes Jahr drei Erden. Damit Lokal handeln, global wirken. Hier entsteht Auswirkungen ist er auch in Deutschland ist unser Lebensmodell nicht zukunftsfähig. nachhaltige Entwicklung! Konkret: So wie längst angekommen, wie die jüngsten Liebe Leserinnen und Leser, Wir müssen nachhaltig und ressourcen- Städte und Gemeinden kommunalpolitisch Überflutungen gezeigt haben. Noch nie schonend wachsen, um allen Menschen Entscheidungen treffen – von der Stadt- zuvor hat die Menschheit bereits am 29. Juli es ist höchste Eisenbahn, umzudenken jetzt und künftig ein Leben in Würde auf planung über die Müllabfuhr bis zur öffent- alle natürlichen Ressourcen restlos verbraucht, und zu handeln! So intensiv wie kaum zuvor einem gesunden Planeten zu ermöglichen. lichen Daseinsfürsorge – stellen sie die die unser Planet innerhalb eines Jahres erleben wir in diesem Jahr Krisen globaler Nachhaltigkeit muss das neue globale Leit- Weichen für die Zukunft. So wie sie in ihren erzeugen und regenerieren kann. Seitdem Dimensionen: Die Corona-Pandemie, die bild werden. Und wir wissen, dass es geht! öffentlichen Einrichtungen und in der leben wir gewissermaßen auf Pump – auf Millionen Menschen nicht nur Leben und Beschaffung auf nachhaltig hergestellte Kosten der kommenden Generationen und Gesundheit kostet, sondern in unvor- Seit 2015 hat die Weltgemeinschaft einen Produkte achten und in eine zukunftsfähige, der ärmeren Länder. stellbarem Tempo und Ausmaß auch Fahrplan in eine nachhaltige Zukunft. Und klimaneutrale Infrastruktur investieren, Hunger und Armut weltweit verschärft hat. zwar für alle. Der Weg zur Erhaltung des tragen sie zu mehr globaler Gerechtigkeit Aber noch ist unser Zug gen Nachhaltigkeit Zudem Hitzewellen und Überflutungen, die Planeten und zur nachhaltigen Entwicklung und zu Klimaschutz weltweit bei. nicht abgefahren. Wir sind die erste Menschen mit ihrem Leben bezahlen und führt über 17 globale Ziele und 169 Unter- Generation, die das Wissen, die Mittel und die ihnen die Lebensgrundlage nehmen. ziele, die wir weltweit – auch in Deutschland – Kommunen in der ganzen Welt haben ihren die Technologien hat, den Planeten Wir nennen diese Katastrophen „Natur“- bis 2030 erreichen wollen: Es geht um Willen zur Umsetzung der Agenda 2030 lebenswert zu erhalten. katastrophen, aber sie sind menschenge- Armutsbekämpfung, eine Welt ohne Hunger, unterstrichen und nehmen ihre globale macht – genauso wie wir Menschen den um Gesundheit und Bildung für alle, um Verantwortung wahr. Zahlreiche heraus- Uns bleiben noch neun Jahre, um die Ziele Schwund unserer natürlichen Ressourcen Gleichstellung, Gerechtigkeit und Frieden, ragende Beispiele für nachhaltige Entwick- der Agenda 2030 zu erreichen. Darum und der biologischen Vielfalt verantworten: um Zugang zu sauberem Wasser und grüner lung aus Städten und Kommunen zeigen, braucht es kluges Handeln und engagierte Alle vier Sekunden wird Regenwald von Energie, um Klimaschutz und Minderung wie es geht und machen Mut. So auch die Menschen, verantwortungsvolle Nachbar- der Fläche eines Fußballfeldes abgeholzt, des Klimawandels. Und es geht um menschen- zertifizierte Energiegemeinde Lindau am schaftshilfe im globalen Dorf und Solidarität während alle elf Minuten eine würdige Arbeit sowie Nachhaltigkeit in der Bodensee, Trägerin des European Energy weltweit. Jetzt und konkret! Entschlossen Pflanzen- oder Tierart ausstirbt. Produktion, beim Konsum und um die Rolle Awards 2019. Sie engagiert sich im Klima- und konsequent! von Städten und Gemeinden. Und um Bündnis, dem größten europäischen Städte- © BMZ Pool/Janine Schmitz/photothek.net Unser ausbeuterischer Lebensstil trifft die starke Partnerschaften! netzwerk, und hat mit der Gartenschau 2021 Ärmsten und Schwächsten am härtesten: Tourismus und nachhaltige Stadtentwick- 73 Millionen Kindern schuften weltweit wie Denn eine gerechte, nachhaltige Welt lung erfolgreich in Einklang gebracht. Sklaven unter schlimmsten Bedingungen erreichen wir nur gemeinsam – internationale auf Plantagen und in Minen - auch für Partner, die Regierungen, die Wirtschaft, Die bisherigen Anstrengungen zur Umsetz- unseren Kaffee, für unsere IT und für unsere die Wissenschaft, die Zivilgesellschaft, jede ung der Ziele für Nachhaltigkeit reichen Handys. Immer mehr Menschen, Güter, Bürgerin und jeden Bürger. Eine ganz ent- aber noch lange nicht aus: Die Corona- Dienstleistungen, Kapital und Wissen reisen scheidende Rolle kommt dabei der kom- Pandemie und ihre Folgen haben viele in immer größerer Geschwindigkeit um die munalen Ebene zu: Denn in Städten und Entwicklungsfortschritte der vergangenen Welt. Die Globalisierung hat die Welt zu Kommunen spielt sich unser Leben ab. Hier Jahre zunichte gemacht. Ihr Dr. Gerd Müller einem globalen Dorf gemacht, in dem wir entstehen dynamische Wachstumszentren. Bundesminister für wirtschaftliche alle verbunden sind. Zusammenarbeit und Entwicklung 4 5
GRUSSWORT Liebe Ausstellungsbesucherinnen Liebe Leserinnen und Leser, Sie haben das Thema „Friedens-Klima“ auf und Ausstellungsbesucher, unterschiedliche Weise präsentiert: Die liebe Leserinnen und Leser, Gartenschauen sind nachhaltige Veran- 17 Nachhaltigkeitsziele der UN vorgestellt, staltungen für die Menschen und die auf die eigene Betroffenheit jedes Einzelnen mit der Ausstellung „FRIEDENSKLIMA!“ Region. Sie schaffen zusammenhängende aufmerksam gemacht und damit viele in Lindau werden zum ersten Mal die Grünzonen und dezentrale Grünstrukturen Menschen zum aktiven Handeln angeregt. 17 Nachhaltigkeitsziele der Vereinten im urbanen Raum und leisten so einen Gerne haben wir die Ausstellung deshalb Nationen auf einer Gartenschau in Bayern Beitrag zu Artenvielfalt und Klimaschutz. auch finanziell unterstützt. präsentiert. Das ist ein Meilenstein in Sie verbessern die Lebensqualität, das Sachen Nachhaltigkeit, Klimaschutz und Stadtklima sowie die Lebensbedingungen Ich freue mich, dass die Ausstellung nun Frieden! Die Ereignisse der letzten Wochen für heimische Tiere und Pflanzen. Garten- in Wort und Bild aufbereitet wird und machen umfassend deutlich, wie elementar schauen ermöglichen es, innerstädtische damit auch nach der Gartenschau einer wichtig entschiedenes Handeln ist. oder stadtnahe Bereiche neu- oder umzu- breiten Nutzung in der Umwelt- und gestalten, städtebauliche und ökologische Friedensbildung zur Verfügung steht. Auf den ersten Blick mag die Verbindung Fehlentwicklungen zu beseitigen oder der Themen Frieden und Klima unge- neue, ökologisch orientierte Formen der Ich danke den Veranstaltern für Ihr wöhnlich erscheinen, doch genauer betrach- Stadtentwicklung zu fördern. Engagement, im Rahmen der Lindauer tet ist es gerade diese Kombination, die Gartenschau den Zusammenhang von uns auf ihre besondere Art zeigt, was wir Das Ausstellungsgelände bietet darüber Klimaschutz und Frieden anschaulich in Zukunft brauchen, um auch weiterhin ein hinaus vielen Interessenten Gelegenheit, darzustellen. Ich wünsche Ihnen viel Erfolg gutes Leben führen zu können. Auf dem sich und ihre Anliegen zu präsentieren. bei Ihrem Vorhaben, diese wichtigen Weg des Umdenkens ist die Ausstellung Die Ausstellung „FRIEDENSKLIMA! 17 Ziele Inhalte und Botschaften in die Gesellschaft „FRIEDENSKLIMA!“ eine wichtige Etappe. für Gerechtigkeit und Frieden“ ist dafür ein zu tragen und auf diese Weise zu Nachhal- Mit ihr darf die Hoffnung entstehen, dass hervorragendes Beispiel. Gartenschau und tigkeit und Friedenssicherung anzuregen. nun auch Taten folgen! Ausstellung passen gut zusammen: Beide Beide Themen – Klimaschutz und Frieden – setzen sich für Klimaschutz und für nach- haben es nicht nur verdient, sie sind Die Stadt Lindau trägt mit Freude und voller haltiges Leben und Wirtschaften ein. entscheidend für die Zukunft unserer Überzeugung dazu bei, diese einzigartige Damit fördern sie gleichzeitig das friedliche Gesellschaft. Ausstellung auf allen Ebenen zu unter- Miteinander der Menschen untereinander stützen und damit die Nachhaltigkeitsziele nicht nur in der Region, sondern weit Thorsten Glauber, MdL in ihrer Bedeutung und im Bewusstsein der darüber hinaus. Der gemeinsame Beitrag Bayerischer Staatsminister für Umwelt Menschen weiter nach vorne zu bringen. der beiden Lindauer Friedensinitiativen und Verbraucherschutz „friedens räume Lindau“ und „Friedens- Dr. Claudia Alfons region Bodensee e. V.“ zur Lindauer Oberbürgermeisterin in Lindau Gartenschau zeigt: Klimaschutz ist ein aktiver Beitrag zur Friedenssicherung. 6 7
ÜBERBLICK: PLANET DIE 17 UN-NACHHALTIGKEITSZIELE ZIEL 7 BEZAHLBARE UND SAUBERE ENERGIE ZIEL 11 NACHHALTIGE STÄDTE UND GEMEINDEN ZIEL 13 MASSNAHMEN ZUM KLIMASCHUTZ ZIEL 14 LEBEN UNTER WASSER ZIEL 15 LEBEN AN LAND PROSPERITY | WOHLSTAND ZIEL 6 KEIN LEBEN OHNE WASSER ZIEL 8 MENSCHENWÜRDIGE ARBEIT ZIEL 9 INDUSTRIE, INNOVATION UND INFRASTRUKTUR ZIEL 10 UNGLEICHHEITEN VERRINGERN ZIEL 12 NACHHALTIGE KONSUM- UND PRODUKTIONSWEISEN PEACE | FRIEDEN ZIEL 16 FRIEDEN, GERECHTIGKEIT UND STARKE INSTITUTIONEN Zusammengefasst in 4 Gruppen: People, Planet, Prosperity und Peace (die 4 P´s) Umgesetzt auf 5 Säulen mit 2 m bzw. 3 m Höhe und 4 Würfeln mit 1 m Höhe und 1x1 m Grundfläche PEOPLE | MENSCHEN mit insgesamt 40 Flächen. ZIEL 1 ARMUT BEENDEN Säulenstruktur: ZIEL 2 KEIN HUNGER • Beschreibung des Ziels ZIEL 3 GESUNDHEIT UND WOHLERGEHEN • QR Codes zur weiteren Information ZIEL 4 HOCHWERTIGE BILDUNG • wer ist davon betroffen? ZIEL 5 GLEICHSTELLUNG • was gibt es bereits hier? ZIEL 17 G LOBALE PARTNERSCHAFTEN • was kann ich tun? 8 9
INHALTE DER DIE 17 NACHHALTIGKEITSZIELE Staat, Wirtschaft und Gesellschaft AUSSTELLUNG Sustainable Development Goals (SDGs) – insgesamt müssen zu diesem Wandel Gemeinsam den Wandel gestalten beitragen.“ Mit der im Jahr 2015 verabschiedeten Agenda Damit soll eine globale Klimakatastrophe HERZLICH WILLKOMMEN Friedensweg. Wir laden Sie herzlich ein, 2030 hat sich die Weltgemeinschaft unter verhindert und die Erderwärmung auf unsere Ausstellung auf der Gartenschau dem Dach der Vereinten Nationen zu 17 glo- 1,5 °C begrenzt werden. Dabei unterstreicht Zum ersten Mal werden die 17 Nachhaltig- Lindau zu entdecken. Lassen Sie sich balen Zielen für eine bessere Zukunft ver- die Agenda 2030 die gemeinsame keitsziele der UN auf einer Gartenschau in anregen, für eine lebenswerte Zukunft auf pflichtet. Leitbild der Agenda 2030 ist es, Verantwortung aller Akteure aus Politik, Bayern präsentiert. Insbesondere wird dabei unserem blauen Planeten aktiv zu werden! weltweit ein menschenwürdiges Leben zu Wirtschaft, Wissenschaft, Zivilgesellschaft – das Thema Frieden aufgegriffen und die ermöglichen und gleichzeitig die natür- und jedes einzelnen Menschen. Friedensbewegung am Bodensee vor- lichen Lebensgrundlagen dauerhaft zu gestellt. Die Kombination der beiden bewahren. Dies umfasst ökonomische, öko- Die Klimakrise bedroht den Frieden – und Themen Frieden und Klima mag zunächst logische und soziale Aspekte. Die deutsche ohne Frieden ist kein Klimaschutz möglich. ungewöhnlich erscheinen, noch dazu im Bundesregierung spricht seitdem vom Klimaschutz verlangt eine extreme Rahmen einer Gartenschau. Aber Weltzukunftsvertrag, mit dem sie Nach- Reduzierung der Umweltbelastung der Nachhaltigkeit, Artenvielfalt und Natur- haltigkeit in allen Politikbereichen verankern Wohlstandsländer. Wohlstand verschlingt schutz sind zentrale Themen unserer immense Ressourcen, Zukunft und es lohnt sich, sich etwas Zeit die selbst durch das zu nehmen, denn hier wird Ihnen gezeigt, sogenannte „grüne was wir in Zukunft brauchen, um auch Wachstum“ nicht weiterhin ein gutes Leben führen zu können. verfügbar sind. Ge- Schon jetzt befinden wir uns in einer rechtigkeit und Solidarität Klimakrise und damit ist nicht nur unser setzen voraus, dass die Frieden mit der Natur bedroht, sondern Umweltbelastung Konflikte und Fluchtbewegungen sind die verursachenden Länder unmittelbaren Folgen. Zudem bedrohen des globalen Nordens kriegerische Auseinandersetzungen die ihre Lasten nicht dem glo- Chance, die Klimakrise zu bewältigen. balen Süden aufbürden. Diese Zusammenhänge zeigen wir am Bei- Die 10% der reichsten spiel der 17 UN-Nachhaltigkeitsziele auf. Haushalte weltweit verursachen 45% der Die Friedensregion Bodensee e. V. und will. Das Bundesministerium für wirtschaftliche gesamten Treibhausgas-Emissionen – die friedens räume Lindau sind Teil der Diese Ausstellung wurde ermöglicht Zusammenarbeit und Entwicklung BMZ Wohlstand bedeutet also Umweltver- Friedensbewegung am Bodensee. durch die Unterstützung der Stadt Lindau, bekräftigte 2017: „Für Deutschland dient die schmutzung. Wohlstandsentwicklung Besuchen Sie auch die friedens räume im durch Engagement Global, das Bayerische Agenda 2030 als Kompass – nicht nur für darf daher nicht nur materiell verstanden Lindenhofpark, gut erreichbar von der Staatsministerium für Umwelt und die Entwicklungspolitik, sondern für alle werden – unser bisheriges Wachstums Lindauer Insel aus mit einem Spaziergang Verbraucherschutz, Religions for Peace Politikfelder. Ziel ist es, eine Kultur der Nach- modell braucht dringend einen sozialen, am Seeufer entlang auf dem Lindauer und pax christi Augsburg. haltigkeit zu schaffen, in der alle bewusst ökonomischen und ökologischen Wandel. konsumieren und Teil des Veränderungs- prozesses sind. 10 11
MACHEN SIE MIT! Die Friedensbewegung am Bodensee Die Friedensregion Bodensee e. V. engagiert sich für die Entwicklung einer „Du kannst etwas verändern – Die Friedensbewegung in der Boden- seeregion hat eine lange Tradition. Bereits Kultur des Friedens und für die Vernetzung in der Bodenseeregion. jeden Tag und zu jeder Zeit.“ Jane Goodall, britische Verhaltensforscherin seit 1988 findet jedes Jahr am Ostermontag Die Friedensbewegung umfasst wichtige der Internationale Bodensee-Friedensweg und vielseitige zivilgesellschaftliche mit Teilnehmer*innen aus der Schweiz, Gruppierungen und stellt eine Lobby für Österreich, Lichtenstein und Deutschland gewaltfreie Konfliktlösungen und ein statt. Zahlreiche Kommunen sind Mitglied friedliches Miteinander der Menschen der Mayors for Peace (Bürgermeister dar, sowohl national wie international. für den Frieden) und haben den ICAN- Städteappell gegen Atomwaffen Organisationen der Friedensbewegung unterzeichnet. am Bodensee: – Friedensregion Bodensee e. V. www.friedensregion-bodensee.de – friedens räume Lindau www.friedens-raeume.de, Träger: pax christi Augsburg – BFW – Internationaler Bodensee-Friedensweg (Ostermarsch), www.bodensee-friedensweg.org – DFG-VK – Deutsche Friedensgesellschaft – Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen www.dfg-vk.de – IPPNW - Internationale Ärzt*innen für die Verhütung des Atomkrieges / Ärzt*innen in sozialer Verantwortung e. V., www.ippnw.de – Keine Waffen vom Bodensee (KWvB) e. V., www.keinewaffenvombodensee.de – V VN-BdA e. V. – Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes, Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten, www.vvn-bda-oberschwaben.de – ORL – ohne Rüstung Leben, www.ohne-ruestung-leben.de Darüber hinaus bestehen Kooperationen mit zahlreichen deutschen, schweizerischen Die friedens räume im Lindenhof-Park und österreichischen Friedensorganisationen stellen das Thema Frieden auf vielfältige sowie Kirchen und Gewerkschaften. Weise dar und bieten ein breites Vortrags- und Seminarprogramm. Engagieren Sie sich – werden Sie Mitglied! 12 13
01 PEOPLE | MENSCHEN „Armut ist nicht von Gott geschaffen ZIEL 1: ARMUT BEENDEN worden, sie ist Menschenwerk. In allen ihren Formen und überall Wir können die Armut nur beseitigen, Noch immer lebt beinahe die Hälfte aller wenn wir bereit sind zu teilen.“ Menschen in Armut. Für Millionen bedeutet das ein Leben mit 1,50 € pro Tag. Auch in Mutter Teresa, Friedensnobelpreisträgerin 1997 reichen Industrienationen wie Deutschland gibt es Menschen, die nur eingeschränkt am Wohlstand und sozialen Leben teilhaben können. Armut in all ihren Formen zu bekämpfen, ist ein Gebot der Gerechtigkeit und der Schlüssel, das enorme gemeinsame Potenzial der Menschheit zu nutzen. Gemeinsam können wir bis zum Jahr 2030 die extreme Armut besiegen. 1% der Weltbevölkerung besitzt 50% des Weltvermögens, das Vermögen der Reichen wächst schneller als das der Armen. WA S TUN? § 14.2 des Grundgesetzes („Eigentum verpflichtet dem Allgemeinwohl“) umsetzen, Mikrokredite vergeben, Liefer- kettengesetz und Vermögenssteuer Illustration: Franziska Moltenbrey | Gestaltung: www.das-hinterland.de einführen. 2021 werden in Deutschland 53 Mrd. € für das Militär ausgegeben, Geld, das dringend für Klimaschutz, Gesundheit, Soziales, Bildung und Entwicklungshilfe benötigt wird. Investieren Sie in Klima und Frieden! 14 15
PEOPLE | MENSCHEN ZIEL 2: KEIN HUNGER „Die Weltlandwirtschaft könnte Den Hunger beenden – Ernährungs- problemlos 12 Milliarden Menschen sicherheit und eine bessere Ernährung erreichen und eine nachhaltige ernähren. Das heißt, ein Kind, das Landwirtschaft fördern heute an Hunger stirbt, wird Jeder neunte Mensch hat nicht die minimal ermordet.“ erforderliche Nahrung zur Verfügung, Jean Ziegler, ehemaliger 821 Mio. Menschen hungern weltweit, alle UN-Sonderberichterstatter 10 Sekunden stirbt ein Kind an Mangel- für das Recht auf Nahrung ernährung. Das Recht auf Nahrung wurde 1948 in der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte völkerrechtlich verankert. Alle Staaten und Regierungen sind ver- pflichtet, dieses Recht zu verwirklichen. Hunger und Mangelernährung verstoßen gegen die Menschenwürde. Sie gehören zu den Hauptursachen von Hoffnungslosigkeit und sozialen Spannungen. Gemäß Welt- ernährungsbericht der Vereinten Nationen litten 2019 60 Mio. mehr Menschen an Hunger als vor fünf Jahren. Die Corona- Krise und die Heuschreckenplage in Ostafrika haben für die Hungerleidenden Illustration: Franziska Moltenbrey | Gestaltung: www.das-hinterland.de zusätzliche Belastungen mit sich gebracht. WA S TUN? Keine Verschwendung von Lebensmitteln, Fleischkonsum reduzieren, Fisch aus nachhaltigem Fischfang konsumieren, Hilfsorganisationen unterstützen, Lebens- mittelmonopole einschränken, Ökoland- wirtschaft und regionale Nahrungsmittel bevorzugen, Fairtrade-Produkte kaufen, Tafelläden und Foodsharing unterstützen. 16 17
„Es ist Zeit, Gesundheitsfürsorge PEOPLE | MENSCHEN ZIEL 4: HOCHWERTIGE als Teil einer sozialen Infrastruktur BILDUNG zu konstituieren, die Gesundheit als Inklusive, gerechte und hochwertige Bildung gewährleisten und Möglichkeiten PEOPLE | MENSCHEN ein öffentliches Gut begreift, das des lebenslangen Lernens für alle fördern ZIEL 3: GESUNDHEIT allen verfügbar sein muss.“ UND WOHLERGEHEN Bildung ist ein Menschenrecht – sie befähigt Ein gesundes Leben für alle Menschen medico international Menschen, ihre politische, soziale, kulturelle, jeden Alters gewährleisten und ihr und wirtschaftliche Situation zu verbessern. Wohlergehen fördern Jedes Kind hat das Recht auf eine Schul- ausbildung und jeder Mensch ein Anrecht Den Zugang zu guter medizinischer darauf, seine grundlegenden Lernbedürf- Versorgung, lebensrettenden nisse zu befriedigen – ein Leben lang. Medikamenten, gesunder Ernährung, Bildung ist der Schlüssel zu einer zukunfts- sauberem Wasser und guter Luft zu fähigen Bevölkerungsentwicklung. ermöglichen, ist Aufgabe der Politik. Opfer sind nicht nur Analphabeten und von Täglich sterben immer noch rund 16.000 Armut durch geringe Bildung betroffene Kleinkinder, viele von ihnen an Infektions- Menschen, sondern ebenso die Opfer von krankheiten, die heute mit wenig Geld Zwangsverheiratung und Kinderehen. zuverlässig heilbar oder durch Prävention Jedes sechste Kind weltweit besucht keine sogar ganz vermeidbar sind. Weltweit leben Schule. Weltweit sind ca. 250.000 Kinder etwa 39 Prozent der Weltbevölkerung ohne als Soldaten im Einsatz. In diesen Ländern Krankenversicherung. Während wir vom müssen Kinder töten, statt spielen zu örtlichen Krankenhaus, der Hausarztversor- dürfen. UN-Kinderrechtskonvention: Kinder gung und einer zuverlässigen Kranken- haben das Recht auf Erholung und Spiel. und Pflegeversicherung profitieren, leben Kinder brauchen besonderen Schutz im in Entwicklungsländern immer noch mehr Krieg und auf der Flucht. als 90 Prozent der Menschen ganz ohne „Bildung ist die Krankenversicherung. Medizinische Versorgung ist ein Grundrecht! WA S TUN? Nachhilfe geben, Lese- und Kinderpaten- mächtigste Waffe, um schaften übernehmen, Kulturpatenschaften die Welt zu verändern.“ WA S TUN? für Geflüchtete. Sich gesund ernähren, viel bewegen, Nelson Mandela Stress und Lärm vermeiden, Blut spenden, Organspende zustimmen. 18 19
PEOPLE | MENSCHEN ZIEL 5: GLEICHSTELLUNG Geschlechtergleichheit – Gleichstellung von Männern, Frauen und Anderen In vielen Ländern dieser Welt sind Frauen und Mädchen beim Zugang zu Bildung, Gesundheitsversorgung, im Beruf oder in ihrem alltäglichen Leben noch nicht gleichberechtigt. Die Mehrheit der in Armut lebenden Menschen und der größte Teil aller Analphabeten sind weiblich. Jedes Jahr sterben fast 300.000 Frauen an Kompli- kationen während der Schwangerschaft oder der Geburt, 94 Prozent von ihnen in Entwicklungsländern. Gewalt gegen Frauen und schädliche traditionelle Praktiken wie zum Beispiel Genitalverstümmelung sind noch immer weit verbreitet. Weltweit ist jede dritte Frau während ihres Lebens zumindest einmal von körperlicher oder sexualisierter Gewalt betroffen. In manchen Ländern liegt der Anteil sogar bei bis zu 70 Prozent. In Deutschland verdienen Frauen immer noch bis zu 21 % weniger als Männer. Equal pay day: 2021 ist der 10. März der Internationale Aktionstag für Entgeltgerechtigkeit „Eine Gesellschaft, in der Mädchen und junge Frauen ihr volles WA S TUN? intellektuelles, soziales und politisches Potenzial ausschöpfen für die eigenen Rechte eintreten, wählen können, ist gleichzeitig auch eine sichere, gesunde gehen, Familien- und soziale Arbeit und florierende Gesellschaft.“ anerkennen, bessere Bildung ermöglichen, Julia Gillard, ehemalige Anteil von Frauen in öffentlichen Ämtern Premierministerin von Australien und in Führungspositionen erhöhen. 20 21
PLANET ZIEL 11: NACHHALTIGE STÄDTE UND GEMEINDEN Städte und Siedlungen inklusiv, sicher, widerstandsfähig und nachhaltig gestalten PEOPLE | MENSCHEN ZIEL 17: GLOBALE Entwicklung findet häufig nicht auf gleicher Stadt und Stadtentwicklung: Wohnen, PARTNERSCHAFTEN Ebene statt, sondern von „oben nach unten”, Verkehr, Industrie und Gewerbe können Zur Erreichung der Ziele: faire d.h. im Interesse der wirtschaftlich starken in großem Maßstab dazu beitragen, Handelspolitik und Wissenstransfer und Länder auf Kosten der ärmeren. Ressourcen zu schonen und Nachhaltigkeit Entwicklungshilfe nutzt oft mehr den zu gestalten, etwa durch lokales Die Agenda 2030 wird getragen von einer Geldgebern – das Geld fließt ab, statt im Engagement für Fairen Handel, durch globalen Partnerschaft, die alle Akteure Land zu bleiben. Nur 0,7% des Bundes- flächensparende Stadtstrukturen, aus Regierungen, Wirtschaft, Wissenschaft, haushalts gehen in Entwicklungshilfe. emissionsarme und bezahlbare Verkehrs- Zivilgesellschaft und jeden und jede systeme oder energieeffiziente Gebäude. Einzelne in die Pflicht nimmt. Gemeinsame WA S TUN? Verantwortung bedeutet, dass niemand Entwicklungsländer werden entschuldet, Wohnungsnot, überhöhte Mieten, zurückgelassen wird und alle für das globale Städte der Industrieländer bekommen eine Obdachlosigkeit verstärken soziale Gemeinwohl je nach Leistungsfähigkeit Partnerstadt, Entwicklungsländer ein Probleme. Landflucht und mangelhafte verantwortlich sind. Das erfordert Partnerland. Verkehrsinfrastruktur fördert die gegenseitigen Respekt, gemeinsam Entstehung von Slums und Megacities. getragene Werte und eine gebündelte Kraftanstrengung. WA S TUN? ÖPNV nutzen, Fahrrad fahren, sich durch bürgerliches Engagement beteiligen, nachhaltige Initiativen unterstützen. „Das Prinzip der Freiheit besteht darin, alles tun zu können, was Anderen nicht „Gemeinwohl schadet.“ gemeinsam gestalten.“ Olympe de Gouges, Verfasserin der Erklärung Wohngenossenschaft Quartier 4 Lindau der Rechte der Frau und Bürgerin von 1791 22 23
PLANET 07 ZIEL 7: BEZAHLBARE UND SAUBERE ENERGIE Zugang zu Energie sichern – bezahlbar, verlässlich und nachhaltig Energie ist eine grundlegende Voraus- setzung für wirtschaftliche und soziale Entwicklung. Saubere Energiequellen sind ein Schlüsselfaktor für den Umwelt- und Klimaschutz, aber noch immer stammt der Großteil der weltweit erzeugten Energie aus fossilen Energieträgern. Deshalb ist die weltweite Umstellung auf erneuerbare Energien lebensnotwendig. Fossile Energieträger belasten Klima, Böden und Gewässer, gefährden unsere Gesund- heit, die Artenvielfalt und die Zukunft des Planeten. In Entwicklungsländern gehen die Lebensgrundlagen verloren um die Industrie- staaten mit Rohstoffen zu versorgen. Rebound-Effekte fressen Fortschritte wieder auf. Atomkraft birgt hohe Risiken in Betrieb und Entsorgung. „Ich will, dass ihr handelt, Illustration: Franziska Moltenbrey | Gestaltung: www.das-hinterland.de WA S TUN? als ob euer Haus brennt, Energie sparen! Ökostrom verwenden, denn das tut es.“ nicht genutzte Geräte vom Netz nehmen, Tempolimit einführen, Flugreisen Greta Thunberg, vermeiden, freiwillige CO2 -Abgabe, schwedische Schülerin erneuerbare Energien fördern, zur und Klimaschutzaktivistin Einhaltung des 1,5°C Klimaziels beitragen. 24 25
„Kommende Generationen werden dich PLANET nicht fragen, in welcher Partei du warst. ZIEL 13: MASSNAHMEN ZUM KLIMASCHUTZ Sie werden wissen wollen, was du Den Klimawandel stoppen dagegen getan hast, als du wusstest, dass die Pole schmelzen.“ Die Klimaerwärmung führt zu Extremwetter- ereignissen wie Wirbelstürmen, Dürren und „Klimaschutz ernst nehmen heißt: Wir müssen nicht nur im eigenen Land handeln, Martin Sheen, amerikanischer Schauspieler Überschwemmungen. Die Polkappen und sondern vor allem unser Engagement für Gletscher schmelzen, der Meeresspiegel den globalen Klimaschutz massiv ausbauen. steigt, ganze Landstriche werden unbe- Denn Klimaschutz ist eine Überlebensfrage wohnbar, Flüsse werden unbefahrbar. der Menschheit.“ Dr. Gerd Müller, Bundes- Der globale Süden trägt den CO 2 -Fuss- minister für wirtschaftliche Zusammenarbeit 13 abdruck des industrialisierten Nordens. Die indigenen Völker nicht nur in Süd- und Entwicklung amerika verlieren ihren Lebensraum. WA S TUN? Erneuerbare Energien nutzen (Wind- und Wasserenergie, Photovoltaik, Biogas), Mobilität reduzieren, Fahrrad fahren, auf Flugreisen verzichten, Fleischkonsum senken, langlebige Produkte kaufen. CO 2 -Fußabdruck reduzieren - nur eine CO 2 -arme, suffiziente Wirtschafts- und Lebensweise sichert unsere Zukunft. Illustration: Franziska Moltenbrey | Gestaltung: www.das-hinterland.de Die Umweltbelastung durch Brandrodung und Verschmutzung ihrer Lebensräume. Die Umweltzerstörung durch das Militär und die weltweit immensen Rüstungsausgaben tauchen in keiner Klimabilanz auf. 26 27
PLANET „Wir ersticken uns zu Tode mit dem ganzen ZIEL 15: LEBEN AN LAND Landökosysteme und Wälder erhalten Plastik, das wir wegwerfen. Es tötet unsere Meere. Wir nehmen es in uns auf, durch den Intakte Ökosysteme sind die Grundlage für PLANET Fisch, den wir essen.“ Leben auf der Erde und für eine nachhaltige ZIEL 14: LEBEN Kevin Bacon, amerikanischer Schauspieler Entwicklung. Sie dienen einer Vielzahl an UNTER WASSER Arten als Lebensraum, versorgen uns mit Ozeane und ihre Ressourcen erhalten Nahrungsmitteln, liefern sauberes Wasser und saubere Luft. Sind sie gestört, führt es Die Ozeane leiden immer mehr unter WA S TUN? zu Hunger, Armut, Flucht und Umwelt- Plastikmüll und umweltbelastenden Bio-Produkte kaufen, auf Plastik verzichten, katastrophen. Dies gefährdet unser Klima Abwässern. Verschmutzung, Überfischung Textilkonsum reduzieren, bewusster und bedroht unsere künftige Rohstoff- und der globale Klimawandel belasten waschen, weniger Abwasser ungereinigt versorgung. Weltweit stehen durch das das Ökosystem Meer und bedrohen die einleiten, auf Kreuzfahrten verzichten, Fisch rasante Wachstum und die fortschreitende Lebensgrundlage vieler Menschen. aus nachhaltiger Fischerei kaufen Industrialisierung viele Ökosysteme sind Artenreiche Meeres- und Küstenlebens (MSC-Siegel). gefährdet. Illustration: Franziska Moltenbrey | Gestaltung: www.das-hinterland.de räume wie Mangrovenwälder, See- graswiesen und Korallenriffe werden Durch Bodenerosion und Flächenversie- durch Abholzungen, zerstörerische gelung, Abholzung der Regenwälder, Fischereipraktiken und andere Ein- Waldsterben, Verlust an Biodiversität als griffe massiv beeinträchtigt. Bohrinseln, Lebensgrundlage für Menschen, Tiere und Kreuzfahrtschiffe und globaler Pflanzen verstärken wir die Klimakrise. Handelsverkehr per Schiff belasten Durch Militäreinsätze werden ganze die Ozeane zusätzlich. Landstriche verwüstet und kontaminiert. Durch Minen bleiben Gebiete Der Verlust der klimaregulierenden unbewohnbar. Funktion der Ozeane und die Überfisch- „Wir haben eine besondere ung der Meere bedrohen nicht nur die WA S TUN? Artenvielfalt, sondern das gesamte Ausbau nachhaltiger Wald- und Land- Verantwortung für das Ökosystem Ökosystem. 3,2 Mrd. Menschen werden wirtschaft, sparsamer Umgang mit dieses Planeten. Indem wir andere ihre Nahrungsgrundlage verlieren, der Pestiziden, Dünger und Streusalz, Arten schützen, sichern wir Meeresspiegel steigt und Küstenregionen Begrenzung von Bodenversiegelung unser eigenes Überleben.“ werden überschwemmt, Plastikmüll gerät und Flächenverbrauch. Eine sparsame als Mikroplastik in unsere Nahrungskette, Lebensweise geht nachhaltig mit den Wangari Muta Maathai, kenianische Kriegstrümmer und versenkte Munition natürlichen Ressourcen um. Friedensnobelpreisträgerin verseuchen das Meer. 28 29
PROSPERITY | WOHLSTAND 06 ZIEL 6: KEIN LEBEN OHNE WASSER Sauberes Wasser und Sanitäreinrichtungen Bevölkerungswachstum, Urbanisierung, Weltweit trinken 2,1 Mrd. Menschen Verschmutzung der Umwelt und Klima- verunreinigtes Wasser. 4,5 Mrd. Menschen wandel verstärken den Druck auf die haben keine nachhaltige sanitäre globalen Wasserressourcen und die Öko- Versorgung. Konflikte um Wasserressour- systeme der Gewässer. Damit besteht in cen lösen Krieg, Flucht und Migration aus. bestimmten Regionen der Welt die Gefahr von sozialen und politischen Unruhen WA S TUN? aufgrund von Wasserknappheit. Die sichere Regenwasser nutzen, starken Wasser- Versorgung mit sauberem Wasser ist verbrauch bei der Lebensmittelherstellung Voraussetzung für ein Leben in Gesund- beachten. Wasser ist Allgemeingut und heit und Würde. gehört allen – keine Privatisierung und kommerzielle Nutzung von Wasser. Schutz und Wiederherstellung von Wasser-Ökosystemen. Illustration: Franziska Moltenbrey | Gestaltung: www.das-hinterland.de „Wir erreichen alle Entwicklungsziele nur, wenn wir verstehen, wie Wasser als global begrenzte Ressource mit den anderen Zielen verbunden ist.“ BORDA e. V. 30 31
PROSPERITY | WOHLSTAND ZIEL 9: INDUSTRIE, INNOVATION UND „Die einzige Aufgabe eines Unternehmens INFRASTRUKTUR von heute ist die Maximierung der Infrastruktur aufbauen, inklusive und nachhaltige Industrialisierung fördern, PROSPERITY | WOHLSTAND Menschlichkeit, nicht die Steigerung ZIEL 8: MENSCHEN- Innovationen und Digitalisierung WÜRDIGE ARBEIT monetärer Erträge.“ unterstützen Dauerhaftes, inklusives und nachhaltiges Sina Trinkwalder, Gründerin einer Wirtschaftswachstum, produktive ökosozialen Textilfirma Zukunftsfähigkeit wird erreicht durch WA S TUN? Vollbeschäftigung und menschenwürdige umweltverträgliche industrielle Prozesse, Car-Sharing nutzen, Wertstoff-Recycling, Arbeit für alle die Ressourcen effizient und in Kreisläufen Ausbau des Schienennetzes, verwenden und saubere Technologien Kreislaufwirtschaft etablieren, Voraussetzung für nachhaltiges und Auch in Deutschland arbeiten Menschen entwickeln und nutzen. Nötig ist dafür Gemeinwohl-Ökonomie und ethisches inklusives Wirtschaftswachstum sind unter schlechten Arbeitsbedingungen, zum eine Verbesserung der wissenschaftlichen Investment fördern. genügend und gesicherte Arbeitsplätze Beispiel in Schlachthöfen, im Baugewerbe Forschung und die Förderung von Inno- sowie menschenwürdige Arbeitsbedingun- oder als Erntehelfer*innen. Weltweit vationen. Leitendes Kriterium sind gen - natürlich unter Einhaltung aller arbeiten 75 Millionen Kinder unter ausbeu- Investitionen nach ethischen Grundsätzen. sozialer Standards. Das Wirtschaftswachs- tenden Bedingungen in Textilfabriken, Menschen ohne Zukunftsperspektiven sind tum vergangener Jahrzehnte ist auf Kosten Steinbrüchen oder auf Kaffee- und Kakao- von Armut, Migration und Flucht betroffen. natürlicher Ressourcen und des Weltklimas plantagen. Der Lohnanteil der Näherin eines erfolgt und längst an ökologische Grenzen T-Shirts liegt bei 0,6%. gestoßen. Eine nachhaltige Wirtschafts entwicklung bringt soziale, ökologische WA S TUN? „Um zu überleben, brauchen und wirtschaftliche Entwicklungsziele miteinander in Einklang. Bewusst konsumieren, regional und ökologisch einkaufen, Gemeinwohlöko wir Fantasie. Die Realität ist nomie fördern und ethisch investieren. sonst zu kompliziert.“ Die eigenen Rechte wahrnehmen, z. B. in Betriebs- oder Personalrat oder in einer Lady Gaga, amerikanische Sängerin Gewerkschaft, sich im Stadt- oder Gemeinderat politisch engagieren, ein Ehrenamt übernehmen. 32 33
PROSPERITY | WOHLSTAND WA S TUN? ZIEL 10: UNGLEICHHEITEN Anerkennen von sozialer Arbeit, gerechtes Illustration: Franziska Moltenbrey | Gestaltung: www.das-hinterland.de VERRINGERN Entlohnen (u.a. equal pay day). Gleich- Ungleichheit in und zwischen Ländern berechtigung: Quote für Frauen in verringern Führungspositionen. Produkte aus Fairem Handel kaufen, Mikrokredite vergeben, 10 Einkommen und Vermögen sind weltweit sozial engagieren, ökologischen Fuss- ungleich verteilt. In vielen Ländern steigt abdruck verringern, Ökotourismus fördern. die Ungleichheit weiter an. Deshalb soll insbesondere das Einkommen der ärmsten 40 Prozent der Weltbevölkerung wachsen. Ihre soziale, wirtschaftliche und politische Teilhabe soll gefördert werden. Das stärkt den gesellschaftlichen Zusammenhalt und fördert das Friedensklima. Reicher globaler Norden - armer globaler Süden: Aus den Entwicklungsländern fließt doppelt so viel Geld in die Industrieländer wie umgekehrt. Laut UNESCO haben 264 Mio. Kinder und Jugendliche zwischen 6 und 17 Jahren keinen Zugang zu Bildung. „Würde man das Vermögen der unteren Hälfte auf 1,5 oder 2 Prozent aufstocken, hätte man für die Armen so viel erreicht wie mit 30 Jahren Wachstum, und das, ohne die planetarischen Grenzen weiter zu überschreiten.“ Thomas Pogge, Professor für politische Philosophie und Ethik 34 35
PROSPERITY | WOHLSTAND ZIEL 12: NACHHALTIGER KONSUM UND PRODUKTION Nachhaltige Konsum- und Produktions- muster gestalten Der Wandel zu einer nachhaltigen Wirtschafts- und Lebensweise, die die natürlichen Grenzen unseres Planeten respektiert, kann nur gelingen, wenn wir unsere Konsumgewohnheiten und Produktionstechniken umstellen. Dazu sind international gültige Regeln für Arbeits-, Gesundheits- und Umweltschutz wichtig. Konsum, die damit verbundene WA S TUN? Überproduktion und der Ressourcen Langlebige Produkte kaufen, reelle verbrauch führen zu Vermüllung und Preise bezahlen, Lieferkettengesetz, Plünderung unseres Planeten. Die Folgen Verursacherprinzip und Konzernverantwor- der Klimakrise sind im globalen Süden tung fördern. Suffizienz und Postwachs- stärker zu spüren als bei uns, obwohl dort tumsökonomie fördern ein nachhaltiges weniger konsumiert wird. Die Ressourcen Wirtschaftssystem. eines ganzen Jahres sind in den Indu- strieländern bereits im ersten Halbjahr erschöpft. „Wie zahlreich sind doch die Dinge, derer ich nicht bedarf.“ Sokrates 36 37
FRIEDENS- KLIMA! 16 PEACE | FRIEDEN ZIEL 16: FRIEDEN, GERECHTIGKEIT UND STARKE INSTITUTIONEN Friedliche und inklusive Gesellschaften im Krieg verhindert und zerstört alltägliches Sinne einer nachhaltigen Entwicklung zu Leben. Militär ist schon an sich ein massiver fördern, allen Menschen Zugang zur Justiz Umweltzerstörer und verschlingt enorme zu ermöglichen und effektive, rechen- finanzielle und gesellschaftliche Ressour- schaftspflichtige und inklusive Institutionen cen, die dringend zur sozial-ökologischen auf allen Ebenen aufzubauen ist das erklärte Transformation benötigt werden. Jeder Illustration: Franziska Moltenbrey | Gestaltung: www.das-hinterland.de Ziel der Vereinten Nationen. Ohne ein Krieg vernichtet Leben, Natur und Kultur. sicheres Umfeld und rechtsstaatlich Betroffen ist immer die Zivilbevölkerung, handelnde Institutionen ist eine nachhaltige insbesondere Kinder und Frauen. Entwicklung unmöglich. Für Frieden, Rüstungsexporte heizen Konflikte an und Gerechtigkeit und Rechtsstaatlichkeit ist lösen Flucht und Vertreibung aus. gutes Regieren ohne Korruption unerlässlich. „Lasst uns darauf einigen, Frieden (Ziel 16) an den Anfang zu stellen.“ António Guteress, UN-Generalsekretär, 2017 vor den Vereinten Nationen 38 39
Frieden beginnt in jedem einzelnen PEACE | FRIEDEN Menschen selbst, braucht aber auch eine SICHERHEIT starke zivilgesellschaftliche Kraft, um den NEU DENKEN Wandel zu einer gerechten Welt und einer gewaltfreien Politik zu ermöglichen. Des- Um eine Vorstellung zu geben, dass es Alter- BEWAHRUNG DER SCHÖPFUNG halb: bei Gewalt nicht wegsehen, gewalt- nativen zur verbreiteten Abschreckungs- freie Kommunikation und Konfliktlösung politik und Demonstration von militärischer Den Religionen kommt eine große lernen, die eigenen Rechte vertreten, Friedens- Stärke gibt, wird hier eine Kurzdarstellung Bedeutung in der Friedensarbeit und im initiativen unterstützen, Friedenspolitik des Konzeptes „Sicherheit neu denken – Klimaschutz zu. Sie haben die Möglichkeit, wählen und sich politisch engagieren. von der militärischen zur zivilen Sicherheits- viele Menschen für einen guten Zweck zu So können wir eine friedliche Gesellschaft politik“ der Badischen Landeskirche präsen- mobilisieren. Der 10. Weltkongress der etablieren. tiert. Friedensregion Bodensee e. V. ist Unter- Religions for Peace 2019 in Lindau „caring stützer und Multiplikator des Programms. for our common future“ hat ein wichtiges Diese Säule ist mit 3 m die höchste, weil Zeichen gesetzt. Der Ring for Peace und Frieden die Voraussetzung für wirksamen Auf dieser Säule wird auch auf die Rüstungs- der Engel der Religionen zeugen davon Klimaschutz und die anderen Ziele ist. region Bodensee hingewiesen. Sie gilt als als Symbole in Lindau. Andererseits entstehen durch den eine der dichtesten in Europa – das ist nur Klimawandel Konflikte und Krieg. wenig bekannt. „In Frieden leben erfordert nicht große Worte, sondern viele kleine Schritte.“ Egon Bahr 40 41
AKTIVIERENDE ELEMENTE DER AUSSTELLUNG FEINDBILDER KINDERSOLDATEN IDEENRAD Feindbilder sind negative Vorurteile, die Weltweit gibt es ca. 250.000 Kinder- Möglichkeiten sich zu engagieren werden sich gegen Gruppen, Ethnien, Staaten, soldaten. Jede der 250 Spielfiguren auf durch einen Kreisel angeregt. Hier lassen Ideologien oder auf Einzelpersonen richten dem Würfel zum Thema Kindersoldaten sich leicht Gespräche mit Besucher*innen können. Ausgeprägte Feindbilder sind oft steht für 1000 Kinder, für die töten müssen beginnen. Auf dem Würfel liegen auch Info- mit Fantasien oder gar Handlungen zur grausamer Alltag bedeutet. Krieg materialien und die beliebten Bierdeckel aus. Schädigung und Vernichtung des „Feindes“ traumatisiert! verbunden, andererseits auch mit ausgeprägten Gefühlen der eigenen Forderungen des Bündnisses Kinder- Bedrohung. soldaten für Deutschland: keine Rekrutierung Minderjähriger durch die Bundeswehr (2020: 1148 Minderjährige), GEWALTFREIHEIT MENSCH BEKÄMPFE DICH Stopp der Bundeswehr-Werbung, die NICHT-SPIEL sich gezielt an Minderjährige richtet, zum Gedanken zur Gewaltfreiheit in Buchform Beispiel an Schulen, in Jugendmedien, zum Umblättern und Besinnen. Unter dem Motto „spielen statt kämpfen“ bei Sport-, Abenteuer- und Musikveran- haben wir das beliebte Brettspiel „Mensch staltungen für Minderjährige, Friedens- ärgere dich nicht“ aufgebaut. Aber wir bildung verbindlich in den Lehrplänen wollen Sie anregen, es mit neuen Spiel- und in der Lehrerfortbildung verankern. regeln zu spielen, bei denen man miteinan- der und nicht gegeneinander spielt und so schneller ins Ziel kommt! „An den Frieden denken heißt, an die Kinder denken.“ Michail Gorbatschow 42 43
ZUM FRIEDENSAREAL GEHÖREN AUSSERDEM: Kubus „sharing water“ von Bärbel Starz zum Thema Wasser und Müll Der Regenbogenbaum Info-Material: Postkarten-Serie u.v.m Der To-do-Baum t m t nur an nich n auch h is er mit dem Ring wortlic t, sond „Verant, was man tu n nicht tut.“ für das das, was ma for Peace der für Laots e, ch ines ischer Philo so ph Weltreligionen „Das Leben ist etwas, das man hüten und bewahren muss, begreifst du das denn nicht?“ Lindgren Ronja Räubertochter von Astrid 44 45
EINE ERSTE BILANZ – haben, dass wir uns den sogenannten Auf alle diese Fragen hat die Ausstellung WENN SIE SICH FÜR Kipppunkten rasant nähern. Das Vertrauen keine umfassenden Antworten. Sie soll die EINE WEITERGABE zur Ausstellung FRIEDENSKLIMA! in die Politik und in die Technik ist gering: Diskussion und das Bemühen um „grünes DIESER AUSSTELLUNG 17 Ziele für Gerechtigkeit und Frieden Wissenschaftler*innen und viele engagierte Wachstum“ nicht grundsätzlich in Frage INTERESSIEREN Institutionen und Menschen sind weiter als stellen. Aber wir erleben hier Menschen, Politik und Wirtschaft. die sich häufig von den riesigen Herausfor- Die Ausstellung kann entweder konkret in Mit dieser Ausstellung ist ein für eine derungen überfordert fühlen. Viele Menschen der Form wie sie auf der Gartenschau zu Gartenschau ungewöhnlicher Beitrag Die Perspektiven für nachfolgende Gene- suchen nach Aktivitäts- und Anschlussmög- sehen ist, ausgeliehen werden. Dann sind entstanden: er macht deutlich, dass ohne rationen sind entsprechend belastend. lichkeiten. Motivation und Vernetzung kann Fragen von Transport, Versicherung und die 17 UN-Nachhaltigkeitsziele die Schön- „Die Jungen werden das richten“ ist eine hier stattfinden, ob für Einzelpersonen oder Standsicherheit zu klären. Es ist zu beach- heit der Pflanzenwelt und die Natur als häufig zu hörende, nicht akzeptable Ver- für Organisationen. Und das Weitertragen ten, dass sie von den Inhalten „was gibt Ganzes in Gefahr sind. Damit geht es in der schiebung der eigenen Verantwortung auf der Ausstellung („so etwas sollte es bei uns es hier?“ und „was kann ich tun?“ auf den idyllischen Umgebung am Bodenseeufer nachfolgende Generationen. An unserem auch geben“), um zum allgemeinen Bewusst- Landkreis Lindau zugeschnitten ist. um grundlegende Fragen unserer Zukunft. To-do-Baum überwiegen neben sympto- seinswandel beizutragen, ist ein häufiges Erstaunlicherweise sind die Nachhaltig- matischen Vorsätzen („Plastik vermeiden“) Ergebnis der Gespräche. Eine digitale Duplizierung bietet dem- keitsziele auch 6 Jahre nach ihrer Ver- Aufforderungen an andere („Reiche gegenüber die Möglichkeit, die Ausstellung öffentlichung kaum bekannt. besteuern“) oder ein naives Kopf-in-den- regional anzupassen und den Örtlichkeiten Sand-stecken („Das Schöne genießen“). entsprechend zu gestalten. Im Innenraum In enger Kooperation haben Friedensregion Dass wir gezwungenermaßen vor einem lässt sich die Ausstellung einfacher und Bodensee e. V. und friedens räume Lindau grundlegenden Wandel stehen, ist wohl kostengünstiger reproduzieren und zeigen. ein Werk geschaffen, welches den 17 Nach- schwer vorstellbar. Eine eigene Aktivierung Helfen Sie mit, die Ausstellung auch in Ihrer haltigkeitszielen der Vereinten Nationen für für die dringend notwendige sozial- Region zu zeigen. fünf Monate einen prominenten Ort in ökonomisch-ökologische Transformation Lindau bietet und Aufmerksamkeit und scheint bisher noch „hinter dem Horizont“ Schaffen Sie damit einen Ort der Verän- Anerkennung erfährt. Bereits erkennbar ist zu liegen. Zu groß sind die Möglichkeiten derung in Ihrer Umgebung und tragen der Beginn eines dynamischen Prozesses, der Ablenkung, zu erschreckend der Sie zum Bewusstseinswandel bei. mit dem dieses Projekt weiterentwickelt und ehrliche Blick. an anderen Orten gezeigt werden wird. Sprechen Sie uns an! Die Zusammenhänge zwischen Klimakrise (Kontakt Seite 49) Durch die Unwetter und Brände im Juli 2021 und gefährdetem Frieden verdeutlicht die in aller Welt gewinnt das Thema Klimakrise Ausstellung auf eindrückliche Weise. Mit über die Ausstellung hinaus an Bedeutung dem Konzept „Sicherheit neu denken“ und räumt der Agenda 2030 oberste bietet sie zudem fundierte Inhalte und eine Priorität ein. Gleichzeitig vermitteln die Diskussionsgrundlage zum Wandel von der zahlreichen Kontakte und Gespräche mit militärischen zur zivilen Sicherheitspolitik. „Zweifle nie daran, dass auch eine kleine Gruppe Besucher*innen aber auch einen tiefen Die Menschen fühlen sich dadurch in ihrem überzeugter Menschen die Welt verändern kann. Einblick in das Denken und Empfinden der Bedürfnis nach Sicherheit in unsicheren Tatsächlich war es immer so.“ Menschen über unsere Zukunft: Die Stim- Zeiten ernst genommen. Die Klimakrise liegt Margret Mead, US-amerikanische Ethnologin mung vieler ist pessimistisch, ernüchtert jedoch wie ein Schatten über dem Ganzen. und ratlos. Sie befürchten, dass wir den „Point-of-no-return“ längst überschritten 46 47
DANKSAGUNG Impressum: Ein solches Projekt kann nur durch gute Ohne die Kooperation mit lokalen Orga- Kooperationsprojekt der Friedensregion Bodensee und der friedens räume Lindau Zusammenarbeit gelingen! nisationen wäre die Realisierung nicht Konzept und Redaktion: Frieder Fahrbach und Martina Heise M.A., Friedensregion möglich gewesen: Lokale Agenda 21 Lindau, Gestaltung und Layout: HINTERLAND | Büro für visuelle Kommunikation, Die Stadt Lindau hat dankenswerterweise Parents for Future Lindau, Amnesty Mark Minkner & Manuel Kallina, www.das-hinterland.de zusammen mit pax christi Augsburg die International Lindau und zahlreiche Illustration: Siska Moltenbrey, www.siska-moltenbrey.de, Stuttgart Trägerschaft für die Ausstellung Einzelpersonen. Produktion: Schreinerei Brugger, Tettnang Neuhäusle und FRIEDENSKLIMA! und das Friedensareal Werbetechnik BWS Buchmeier Werbeservice übernommen. Der besondere Dank gilt den engagierten Aktiven, die die Ausstellung an 144 Tagen Druckmaterialien: Gapp print, Wangen i. A., Klimaneutral gedruckt Wir danken den Institutionen sehr von 9 bis 18 Uhr betreut haben. Und natür- Freiwilliger Klimaausgleich: bei My Climate herzlich, die dieses Projekt ideell und lich allen Menschen, die sich für das Gelingen Fotos: Frieder Fahrbach, Christian Flemming, Martina Heise, Georg Speth finanziell unterstützt haben. dieser besonderen Gartenschau einsetzten. Kontakt: Friedensregion Bodensee e. V. „Gemeinwohl Frieder Fahrbach, Achstr. 25, 88131 Lindau frbfahrbach@aol.com gemeinsam gestalten.“ www.friedensregion-bodensee.de friedens räume Lindau Cornelia Speth, Lindenhofweg 25, 88131 Lindau info@friedens-raeume.de www.friedens-raeume.de Link zu FRIEDENSKLIMA!: www.friedensregion-bodensee.de/friedensklima/ Stand August 2021 Gefördert durch mit ihrer mit Mieln des 48 49
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