Energie in der Schule - Ideen und Anregungen für den Unterricht
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
© PONTES-Agentur 2011 Energie in der Schule Ideen und Anregungen für den Unterricht Handreichung für Lehrkräfte der Sekundarstufe I Inhalt 1. Energie, eine kleine Gedankenreise ................................................................................................. 2 2. Energie, eine Vielfalt an Themen ........................................................................................................ 3 3. Energie, Klammer für den fächerverbindenden Unterricht .................................................................. 5 4. Energiebildung im Landkreis Görlitz.................................................................................................. 10
Energie in der Schule – Ideen und Anregungen für den Unterricht 1. Energie, eine kleine Gedankenreise Zwei Fragen zum Einstieg: (1) Was ist Energie für Sie? Welche Themen, Schlagworte oder Bilder verbinden Sie mit dem Thema Energie? In welchen Zusammenhängen wird aktuell das Thema Energie in der Gesellschaft diskutiert? Bitte füllen Sie den nachfolgenden „Denkkasten“ (vgl. Tab. 1) aus. Tab. 1: Energie ist …, ein Gedankenspiel zum weiteren Ausfüllen ... Sonne ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... elektrischer Strom ... ... ... ... ... Kraft ... ... … … … … Krabat Mit diesen Fächern wird das Thema Energie in der Regel verbunden: • Physik • Chemie • Biologie • Geographie • Technik und Computer • Wirtschaft, Technik, Haushalt/Soziales (2) Fallen Ihnen weitere Fächer ein? (Vorschläge auf S. 11) • ... • Deutsch • ... • evangelische/katholische Religion • ... • ... • Sport • … • … • … Inwieweit sich diese nicht-naturwissenschaftlichen Fächer eignen, um das Thema Energie zu behandeln, zeigt Ihnen u. a. ein Beispiel für den fächerverbindenden Unterricht auf Seite 7. 2
Energie in der Schule – Ideen und Anregungen für den Unterricht Ein weiterer Gedankenstopp: Energie ist weit mehr als Strom aus der Steckdose. Energie ist vielfältig. Energie besitzt eine Vielfalt an … • … Themen. • … Kompetenzen, die ich mir durch Beschäftigung damit aneignen kann. • … Methoden zur didaktischen Vermittlung. • … Ergebnissen und Produkten, die aus einem Projekt hervorgehen können. • … Lernorten. 2. Energie, eine Vielfalt an Themen Energie ist ein weites Feld, das sich schwer auf wenige Themen oder Assoziationen beschränken lässt (vgl. Abb. 1). Physikalisch betrachtet, bedeutet Energie die Fähigkeit Arbeit zu verrichten. Das ist die nüchterne Definition. Quergedacht ist Energie, wenn ich eine Tafel Schokolade um einen Meter bewege. Schaffe ich das innerhalb einer Sekunde, habe ich eine Leistung von einem Watt vollbracht. Darüber hinaus existiert eine weitere Definition, eine philosophische Definition: Energie ist eine Art treibende Kraft, die etwas Gedachtem, einer Idee sozusagen, zur Wirklichkeit verhilft. © PONTES-Agentur 2011 Abb. 1: Themenwirrwarr Energie (Quelle: PONTES-Agentur 2011) Um den „Gesteinsbrocken“ Energie anschaulich zu untergliedern, kann Ihnen z. B. die Frage nach dem Blickwinkel helfen. • Aus welchem Blickwinkel heraus kann ich mich dem Thema Energie nähern? • In welche übergeordneten Themenbereiche kann ich das Thema Energie einordnen? Energie aus verschiedenen Blickwinkeln betrachtet: Beispielhaft erläutern Fragen, Arbeitsaufträge, aber auch regionale Beispiele die jeweiligen Blickwinkel. Mensch und Natur • Aneignung von Natur bzw. Landschaftsnutzung durch den Menschen • Was? Wann? Wo? Wie? Wer? … Was ist durch wen entstanden und wann? Beispiele: • Wie und wann entstanden die sächsischen Waldheiden im Norden des Landkreises Görlitz? • Der Olbersdorfer See, die Entwicklungsgeschichte vom Tagebau zum Naherholungsgebiet recherchieren und in einem Plakat abbilden. 3
Energie in der Schule – Ideen und Anregungen für den Unterricht der biologische Blick • Welche Arten (Fauna/Flora) leben in den durch menschliche Nutzung entstandenen Lebensräumen? • Beobachtung von Prozessen: Was passiert mit einem aufgelassenen Tagebau? Beispiele: • 1 Die Rutschung .P am Berzdorfer See • Pflanzengesellschaften: Wann „wanderte“ welche Pflanzengesellschaft z. B. auf den Kippen und Halden des Berzdorfer Sees ein? Politik und Gesellschaft • Welche Gesetze fördern die Anwendung von erneuerbaren Energieträgern? • Wie hoch ist die gesellschaftliche Akzeptanz von erneuerbaren Energieträgern? Beispiel: • Energiepolitik des Landkreises Görlitz der geschichtliche Blick • Energienutzung in der Vergangenheit • Landnutzungsgeschichte und Landschaftswandel Beispiel: • Raseneisenerzverhüttung im nördlichen Teil des Landkreises Görlitz Technik und Medien • Umwandlung von Energie sowie Versorgung mit elektrischem Strom • Wie kann Energie gespeichert werden? Beispiel: • Aufgaben der verschiedenen Stadtwerke inklusive Betriebsbesichtigung der physikalische Blick • Energiequellen • Thermodynamik Beispiel: • das Energietechnische Kabinett der Hochschule Zittau/Görlitz Regionalentwicklung/Regionalplanung • Wer entscheidet, wo Windkraftanlagen aufgestellt werden können? • Wie plane ich Entwicklung, z. B. Tagebaufolgelandschaften? Beispiel: • 2 Sanierungsrahmenpläne im Landkreis Görlitz 1 Die Böschungen von im Abbau befindlichen oder stillgelegten Tagebauen können sehr instabil sein. Auch die Böschungen des Tagebaus Berzdorf gerieten in der Vergangenheit immer wieder ins Rutschen. Die größte Rutschung am Berzdorfer See - mit insgesamt 100 Mill. m³ bewegten Erdmassen - war die Rutschung P (vgl. Naturschutz am Berzdorfer See, URL: www.info-berzdorfer-see.eu/naturschutz.htm [06.08.2011]). 2 Für die Braunkohlegebiete in Sachsen werden durch die jeweiligen regionalen Planungsverbände für jeden Tagebau ein Braunkohlenplan und für stillzulegende oder stillgelegte Tagebaue ein Sanierungsrahmenplan aufgestellt. Inhalte dieser Pläne sind u. a.: Angaben zu Grenzen des Abbaus und der Grundwasserbeeinflussung, Haldenflächen, Oberflächengestaltung, Wiedernutzbarmachung, Landschaftsentwicklung (vgl. Landesentwicklung Sachsen URL: www.landesentwicklung.sachsen.de/2385.htm [06.08.2011]). 4
Energie in der Schule – Ideen und Anregungen für den Unterricht Nachhaltigkeit • bewusster Umgang mit den Ressourcen • Blick über den Tellerrand: Wirkung des eigenen Verhaltens auf Mensch und Umwelt in der Region und in anderen Ländern Beispiel: • der Landkreis Görlitz, erster Landkreis in Ostdeutschland, der sich erfolgreich am European Energy Award®, einem europäischen Zertifizierungsverfahren zur Bewertung der Umweltorientierung und des Energieeinsatzes von Kommunen, beteiligt – was macht der Landkreis? der literarische Blick • Wie wird das Phänomen Energie und Umwelt bzw. Energienutzung in Romanen und Gedichten verarbeitet/reflektiert? Beispiele: • Brigitte Reimann: Franziska Linkerhand, Aufbau-Verlag; Otfried Preußler: Krabat, dtv- Verlag; Christa Wolf: Störfall, Suhrkamp Taschenbuch der künstlerische/landschaftsästhetische Blick Beispiele: • Licht-Klang-Festival transNATURALE am Bärwalder See (seit 2005) • Internationale Bauausstellung (IBA) Fürst-Pückler-Land (2002-2010) und deren Objekte • Sächsische Landesgartenschau Löbau von April bis Oktober 2012 Die sächsischen Lehrpläne schlagen für die Themenfindung im Rahmen des fächerverbindenden Unterrichts eine ähnliche Vorgehensweise vor. Näheres dazu lesen Sie dazu im Kapitel 3. 3. Energie, Klammer für den fächerverbindenden Unterricht Durch die Vielfalt der Blickwinkel und Inhalte ist das Thema Energie gut für das fächerverbindende Arbeiten, aber auch für Kooperationen mit außerschulischen Lernorten geeignet. Die sächsischen Lehrpläne geben für jede Schulart einen groben Rahmen für den fächerverbindenden Unterricht vor. Diese Art des Unterrichts setzt ein Thema als Verbindungselement voraus, wobei das Thema Teil des Lehrplans eines oder mehrerer Fächer sein kann. Auch Fächer, die das Auswahlthema 3 nicht erfassen, lassen sich in das fächerverbindende Arbeiten integrieren. Wie das möglich ist, zeigt das Beispiel auf der folgenden Seite. Anhand des Themas Wasserkraftnutzung wird dargestellt, wie dieses als verbindende Klammer sowohl in natur- als auch geisteswissenschaftlichen Unterrichtsfächern behandelt werden kann. Wie finde ich ein Thema für das fächerverbindende Arbeiten? Auf der vorangegangenen Seite wurde bereits erläutert, wie Sie anhand verschiedener Blickwinkel das Phänomen Energie in überschaubare Themen untergliedern können. Analog gehen die sächsischen Lehrpläne vor, welche zwei Orientierungspunkte (=Bezugspunkte) für die Themenfindung benennen. Das sind (a) der Blickwinkel bzw. die Perspektive, aus denen heraus Grundfragen des menschlichen 4 Lebens beantwortet werden und (b) thematische Bereiche. Perspektiven/Blickwinkel in den sächsischen Lehrplänen • Raum und Zeit • Sprache und Denken • Individualität und Sozialität • Natur und Kultur 3 vgl. Sächsisches Staatsministerium für Kultus (2009): Lehrplan Mittelschule, Physik, www.sachsen-macht- schule.de/apps/lehrplandb/downloads/lehrplaene/lp_ms_physik_2009.pdf (02.08.2011) 4 wie Anm. 3 5
Energie in der Schule – Ideen und Anregungen für den Unterricht Das Thema Energie mit seinen Unterthemen kann aus allen vier genannten Blickwinkeln heraus betrachtet werden, wobei sich die Perspektiven Natur und Kultur sowie Raum und Zeit am besten für den Schulunterricht eignen. Zudem lässt sich das Thema Energie aus den bereits genannten Blickwinkeln auf den Seiten 3 und 4 beleuchten. Ähnliches gilt für die Themenbereiche. Aufgrund seiner Bandbreite lässt sich das Phänomen Energie in alle genannten Themenbereiche einordnen (vgl. Tab. 2). Tab. 2: Themenbereiche in den sächsischen Lehrplänen Arbeit Gerechtigkeit Beruf Eine Welt Kommunikation Verhältnis der Generationen Technik Gesundheit Medien Umwelt Kunst Wirtschaft Verkehr Das Beispiel Wasserkraftnutzung Am Beispiel des Themas Wasserkraftnutzung wird nachfolgend dargelegt, inwiefern sich dieses für einen fächerverbindenden (Energie-)Unterricht eignet. In Form einer Matrix werden in Tabelle 3 mögliche Unterrichtsfächer und dazugehörige Lernbereiche, Lernthemen, Lernziele sowie mögliche Ergebnisse aufgeführt. Thema: Wasserkraftnutzung Themenbereiche: Hier bieten sich mehrere Themenbereiche an. Diese sind Wirtschaft, Technik, Umwelt, Arbeit und Beruf. Perspektive: Natur und Kultur Schulart und Klassenstufe: Mittelschule, Klassenstufe 7 Anwendung: im Verlauf eines Schuljahres mehrwöchiger fächerverbindender Unterricht; Auch eine Projektwoche bietet sich an, wobei hier zu prüfen ist, ob alle sieben Beispielfächer in Frage kommen. 6
Tab. 3: Fächerverbindender Unterricht am Beispiel des Themas Wasserkraftnutzung (eine Auswahl) Physik Wirtschaft Biologie Geschichte Deutsch Kunst Ethik Technik Haushalt/Soziales Lernbereich Energie/Umwelt/ Fertigung von Ökologische Fortschritt und Gewusst wie Collagen Konflikte/ (Auswahl) Mensch materiellen Gütern Grundlagen/ Stagnation in Ursachen/ Vielfalt von Wirtschaft und Bewältigung Lebensräumen/ Gesellschaft Wechselwirkung von Umwelt- Wasser- und Betriebserkundung faktoren Wahlpflicht Windräder Lernthema Energie, Produkt- und Der Bach als Industrielle Erschließen von Künstlerische Kennenlernen von Energieformen und Werkstoffkunde Lebensraum Revolution im Fachliteratur und Interpretationen Richtlinien und lt. Lehrplan -träger 19. Jahrhundert Sachtexten Umweltgesetzen z. B. EUWRRL 5, SächsWG 6 Nutzung von Wahlpflicht SächsNatSchG 7 Wasser als regenerativer Energieträger Themenbezug/ vgl. Lernthema Wasserturbinen Wasserbau und Geschichtliche Heimatkundliche Naturbeobachtung seine Wirkung auf Entwicklung des Literatur zum oder -darstellung, Unterthema den Lebensraum Mühlenwesens in Mühlenwesen oder Nutzungskonflikt Ort B Sagen Wasserkraft 5 Europäische Wasserrahmenrichtlinie 6 Sächsisches Wassergesetz 7 Sächsisches Naturschutzgesetz 7
Physik Wirtschaft Biologie Geschichte Deutsch Kunst Ethik Technik Haushalt/Soziales Lernziele Notwendigkeit und Wasserturbinen: Kenntnisse über Einblicke in den Beherrschen von Kennenlernen von Verständnis für Möglichkeiten der Arten und deren gewässertypische Prozess der Lesetechniken und Darstellungs- Interessenkonflikte Nutzung von Anwendung, Lebensräume Industrialisierung, Strategien der formen, Künstlern am Bsp. Durch- Wasserkraft z. B. Kennenlernen der sowie deren Arten Kennenlernen Texterschließung und Materialien gängigkeit von durch Turbinen Hersteller geschichtlicher Flüssen Quellen Kompetenz- Physikalische Grundkenntnisse Biologische Aneignung von Verstehendes Individuelle Ethisches ziele Phänomene ökonomischen Phänomene Arbeitsmethoden Lesen und Ausdrucks- und Reflexions- und erschließen, Handelns, erschließen, wie Auswertung Wiedergabe von Gestaltungsfähig- Urteilsvermögen, Naturwissenschaft- Kennenlernen harter Wechselwirkung von Bildquellen, Textinhalten mit keiten entwickeln eigene Meinung liche Denk- und und weicher zwischen Mensch Erkennen zeitlicher eigenen Worten, bilden und Arbeitsweisen Standortfaktoren und Natur erkennen Zusammenhänge Sprachverständnis Argumentieren, entwickeln, Finden von Lösen von Kompromissen Problemen Material und verschiedene Bildmaterial, Bestimmung der Bilder, Grafiken, Heimatkundliche verschiedene Umweltgesetze, Methoden Modelle und Imagebroschüren Gewässergüte mit heimatkundliche Veröffentlichungen/ Materialien Experten und Materialien, verschiedener Hilfe von Literatur Besuch eines Vertreter von Wasserräder selbst Unternehmen, Zeigerarten Heimatmuseums Interessengruppen bauen, Historische (Saprobienindex) Tabellen, einladen, Experimente zum Abbildungen, 8
Physik Wirtschaft Biologie Geschichte Deutsch Kunst Ethik Technik Haushalt/Soziales Wasserdruck und Modelle, Diagramme Rollen- oder zur Kraftübertragung Werksbesichtigung Bewertung der Planspiele Durchgängigkeit 8 eines Stauwehres Lernort Klassenzimmer, Klassenzimmer, Klassenzimmer, Klassenzimmer Klassenzimmer, Klassenzimmer Klassenzimmer, Gewässer Gewässer Gewässer Museum Museum Gewässer Unternehmen Ergebnisse selbst gebaute z. B. in Kombination Artenlisten, Zeitstrahl, der die Schülerkurzvortrag großformatige thematische Karte Anschauungs- mit Kunst Collagen thematische Karte Entwicklung des oder Collage, die z. B. Stauwehre am modelle z. B. Gewässergüte Mühlenwesens im eigener Text z. B. eine Konflikt- Gewässer A oder Durch- Ort B abbildet, über die Mühlen situation abbildet mit gängigkeit eines thematische Karte des Ortes B Erläuterungen, z. B. Flusses Mühlenentwicklung welche Stauwehre im 19. Jahrhundert verbleiben und welche abge- brochen werden sollten 8 Können Fische und Arten des Makrozoobenthos das Stauwehr überwinden? 9
4. Energiebildung im Landkreis Görlitz Insbesondere der Landkreis Görlitz und seine Nachbarregionen Niederschlesien und Böhmen bieten sehr viele Möglichkeiten, sich im Schulunterricht mit dem Thema Energie aus verschiedenen Blick- winkeln zu beschäftigen. Dafür sprechen verschiedene Gründe und Standortfaktoren (Auswahl): 4.1 Landschaftsgeschichte der Region 4.1.1 Energienutzung der vorindustriellen Zeit • Bis in die vorindustrielle Zeit war der Mensch für die Verrichtung von Arbeit auf seine eigene Muskelkraft oder die von Tieren angewiesen. Werkzeuge, aber auch die Ausnutzung der Energiequellen Wind und Wasser erleichterten ihm die Arbeit. Im gesamten Landkreis gibt es verschiedene Museen, Wind- und Wassermühlen und andere historische Anlagen, die die Energienutzung der vorindustriellen Zeit bezeugen. Aber nicht nur Gebäude erzählen Geschichten über die Vergangenheit. Auch Lebensräume wie Teiche, die sächsischen Waldheiden, Steinbrüche oder Mühlgräben sind Zeugen der vorindustriellen Landnutzung und damit auch Zeugen der Energienutzung. Folgende Beispiele bringen Ihnen die historische Land- und Energienutzung näher. Darüber hinaus gibt es viele weitere Möglichkeiten, Spuren der Landnutzungsgeschichte im Landkreis Görlitz zu entdecken. • Handwerk- & Gewerbemuseum Sagar • Birk- und Bertholdmühle in Oderwitz • Steinbrüche und Granitabbaumuseum in den Königshainer Bergen • Mühlensteinbrüche in Jonsdorf: Ein Lehrpfad, angelegt vom Naturschutzzentrum „Zittauer Gebirge“ gGmbH, erläutert die Nutzungsgeschichte. • historisches Sägewerk im IBZ St. Marienthal • Biosphärenreservat Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft 4.1.2 Energiewirtschaft der DDR • Die Braunkohleförderung sowie ihre Verstromung, aber auch die Braunkohleveredelung war in der Vergangenheit der Motor für die wirtschaftliche Entwicklung der Region. Dieser Industriezweig schuf viele Arbeitsplätze mit guter Bezahlung und hohem sozialen Status. In der heutigen Hochschule Zittau/Görlitz wurden z. B. die Kraftwerks- und andere „Energie- Ingenieure“ ausgebildet. • Industrie-Denkmale und weitere Zeugen der historischen Braunkohleförderung und -verstromung wie stillgelegte Braunkohlekraftwerke, Schaufelradbagger, Tagebauseen, aufge- forstete Kippen und Halden und Rudimente devastierter Dörfer sind in der gesamten Region verstreut erlebbar. • Das „Schwarze Dreieck“: Andererseits brachte die Braunkohleförderung und -verstromung massive Schäden für Mensch, Natur und Bausubstanz. In den 1980er Jahren wurde aus diesem Grund der Begriff „Schwarzes Dreieck“ geprägt, der die starke Umweltverschmutzung in der Grenzregion zwischen DDR, VR Polen und ČSSR mit zwei treffenden Wörtern zusammenfasste. • Die Ausstellung „Anspruch und Wirklichkeit – Energie- und Umweltpolitik der DDR zwischen 1949 und 1989“, eine von der Umweltbibliothek Großhennersdorf e. V. konzipierte Wander- ausstellung. • Die „Lernstraße Energie“: Dahinter verbirgt sich ein Verbund aus elf Lernorten in Polen und im Landkreis Görlitz, die sich zu einer pädagogisch und touristisch erfahrbaren Straße zusam- mengeschlossen haben. Sowohl die Geschichte der Energienutzung in der Neißeregion als 9 auch ihre Zukunft wird in verschiedenen Lernorten beleuchtet. 9 Weitere Informationen dazu unter www.lernstrasse-energie.de sowie in der Broschüre „Schul-Energie-Tage im Landkreis Görlitz“. 10
4.2 Energiewirtschaft in Gegenwart und Zukunft • Der Landkreis Görlitz nimmt seit November 2008 am European Energy Award® teil und stellt sich damit praxisbezogen den Zielen des Klimaschutzes sowie den aktuellen Herausforde- rungen der Energiewirtschaft. • Auch in der Zukunft wird die Energiewirtschaft - insbesondere die Nutzung von erneuerbaren Energieträgern - einen Schwerpunkt für die wirtschaftliche Entwicklung des Landkreises Görlitz bilden. • erneuerbare Energieträger und ihre Nutzung im Landkreis Görlitz (Auswahl) • Biomasse z. B. in Biogasanlagen oder Biomasseheizkraftwerken • Wind in Windkraftanlagen • Sonne in Solarthermie- und Photovoltaikanlagen • Wasser z. B. in Kleinwasserkraftanlagen • aktiver Braunkohletagebau in der Region Weißwasser/O.L. sowie Braunkohlekraftwerk Boxberg/O.L. • geplanter Abbau der Kupfervorkommen in der Oberlausitz In der Broschüre „Schul-Energie-Tage im Landkreis Görlitz“, herausgegeben vom Landkreis Görlitz, finden Sie weitere Anregungen zum Energielernen an Ihrer Schule. Die Broschüre gibt Ihnen einen Überblick über interessante Online-Portale zum Thema Energie und Klimaschutz sowie Unterrichts- materialien und stellt verschiedene Projektbeispiele vor. Einen besonderen Schwerpunkt legt diese Broschüre auf regionalspezifische Angebote. In Form von Kurzporträts werden außerschulische Energie-Lernorte zwischen Bad Muskau und Zittau vorgestellt. Lösungsvorschläge für Frage Nr. 2 auf S. 2 • Deutsch • Geschichte • Ethik • evangelische und katholische Religion • Kunst • Musik • Sport • Fremdsprachen • ... 11
Sie können auch lesen