Energiezukunft 2030 Die oberösterreichische Energiestrategie - Biomasseverband OÖ

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Energiezukunft 2030 Die oberösterreichische Energiestrategie - Biomasseverband OÖ
Energiezukunft 2030
Die oberösterreichische Energiestrategie
Energiezukunft 2030 Die oberösterreichische Energiestrategie - Biomasseverband OÖ
2          Energiezukunft 2030

Oö. Energiekonzept
Die oberösterreichische Energiestrategie ist
zukunftsorientiert bis ins Jahr 2030 angelegt,
basiert aber auch auf den bisherigen Energie-
konzepten. Mit dem im Jahr 1994 von der Oö.
Landesregierung beschlossenen Energiekonzept
wurden seinerzeit konkrete Ziele bis zum Jahr
2000 formuliert, die sowohl die Verbrauchs- als
auch die Angebotsseite umfassten. Die zweite
Phase des O.Ö. Energiekonzeptes - Energy 21
- wurde am 27. März 2000 von der Oö. Landes-
regierung beschlossen und Ziele bis zum Jahr
2010 formuliert.

Beginnend im Jahr 2006 wurden vom Energie-
ressort für Oberösterreich verschiedene Energie-
szenarien bis zum Jahre 2030 erstellt. In einer    energiebeauftragten eingerichtet, die Vorschlä-
Analyse der verschiedenen Ökoenergieträger         ge zur Umsetzung der beschlossenen Ziele
wurden technisch nutzbare Potenziale und eine      ausarbeitete. Die 30 prioritär gereihten Maß-
Bandbreite der bis zum Jahr 2030 realisierbaren    nahmenvorschläge wurden anschließend einer
Potenziale dargestellt. Daraus wurden – unter      volkswirtschaftlichen Analyse unterzogen.
Annahme von verschiedenen Verbrauchsent-
wicklungen – für die Sektoren Strom, Raum-         Mit Beschluss der Landesregierung vom Juni
wärme und Verkehr sowie den gesamten               2009 werden die jeweiligen Fachressorts die
Primärenergiebedarf Energieszenarien bis 2030      Maßnahmenvorschläge überprüfen und ba-
abgeleitet.                                        sierend auf diesen im Rahmen ihrer Ressort-
                                                   kompetenz, sofern eine entsprechende Finan-
Eine grundsätzliche Weichenstellung für das        zierung sichergestellt werden kann, konkrete
neue Energiekonzept erfolgte mit dem Land-         Umsetzungsvorschläge ausarbeiten.
tagsbeschluss vom 5. Juli 2007. Ziel ist es dem-
nach, schrittweise in Oberösterreich bei Wärme     Damit die ambitionierten Ziele auch umsetz-
und Strom auf erneuerbare Energie umzusteigen      bar sind, ist es notwendig, auf allen Ebenen
und damit die CO2-Emissionen und die Energie-      verstärkte Anstrengungen zu unternehmen
importe zu senken.                                 – auch der regionalen Ebene kommt dabei
                                                   Bedeutung zu. Die Nähe zu den Energienut-
Am 22. Oktober 2007 hat die Oö. Landesre-          zern, der lokalen Wirtschaft und den regi-
gierung ambitionierte Detail-Ziele für die Ener-   onalen Akteuren schaffen Möglichkeiten,
giezukunft von Oberösterreich formuliert und       um „top-down“ Maßnahmen, wie z.B. das
beschlossen.                                       Kyoto-Ziel oder die 20/20/20-Ziele, mit dem
                                                   „bottom-up“ Ansatz zu verbinden und damit
Zur Erarbeitung von Maßnahmen wurde dann           die Zielerreichung qualitativ und quantitativ zu
eine Arbeitsgruppe unter Leitung des Landes-       unterstützen.
Energiezukunft 2030 Die oberösterreichische Energiestrategie - Biomasseverband OÖ
Die Oö. Energiestrategie
                                                                                             3
                                                   land frei. Somit können seitens der EU-Staaten
                                                   verschiedene Schwerpunkte bei erneuerbaren
                                                   Energieträgern gesetzt werden – ein regionales
                                                   Konzept trägt dazu bei, die nationalen Ziele zu
                                                   erreichen.

                                                   Das Energiekonzept Energiezukunft 2030
                                                   inkludiert die grundlegenden Ziele des Kli-
                                                   mapaktes der Europäischen Union. Die Stei-
                                                   gerung der Energieeffizienz und eine daraus
                                                   folgende Einsparung von Energie, die Erhö-
                                                   hung des Anteils von erneuerbaren Energie-
                                                   trägern sowie die Reduktion der Kohlendio-
                                                   xid-Emissionen liegen sowohl im Fokus des
                                                   Klimapaketes der Europäischen Union als auch
                                                   im Fokus des oö. Energiekonzeptes Energiezu-
                                                   kunft 2030.
Internationaler und
nationaler Rahmen                                  Projekt Energiezukunft
Das oberösterreichische Energiekonzept „En-
ergiezukunft 2030“ ist nicht als isolierte poli-
                                                   2030
tische Konzeption zu sehen, sondern deckt sich     Im Auftrag des für Energie zuständigen Regie-
in seinen energiepolitischen Grundzügen mit        rungsmitgliedes und des oberösterreichischen
den Zielen der Europäischen Kommission bzw.        Landtages wurde für Oberösterreich in Weiter-
der Europäischen Union.                            entwicklung der bestehenden Energieplanung
                                                   das Projekt „Energiezukunft 2030“ entwickelt.
Das „20-20-20-Ziel“ der Europäischen Union
legt fest, dass neben einer 20%-igen Steige-       Im Zuge der Erstellung wurden
rung der Energieeffizienz sowie einer 20%-         • das Potenzial der erneuerbaren Energieträ-
igen Verringerung der Treibhausgasemissionen          ger in Oberösterreich untersucht
bis 2020 ein Zielwert von 20% des Anteils          • eine Dialogplattform betreffend die Ener-
von erneuerbaren Energieträgern am Brutto-            giezukunft zur Einbindung der Öffentlich-
inlandsverbrauch der Europäischen Union im            keit eingerichtet
Jahr 2020 erreicht werden soll. Zusätzlich wird    • eine Szenarienentwicklung durchgeführt
ein Zielwert eines 10%-Anteils von biogenen        • Ziele festgelegt
Kraftstoffen im Verkehr im Jahr 2020 für jeden     • Maßnahmenvorschläge entwickelt
EU-Mitgliedsstaat vorgegeben.                      • eine volkswirtschaftliche Analyse der Maß-
                                                      nahmenvorschläge durchgeführt
Die Europäische Kommission stellt den Weg
bzw. die Struktur zur Zielerreichung eines         Dabei wurde eine Gliederung nach den Sek-
20%-Anteils von erneuerbaren Energieträger         toren Strom, Wärme und Treibstoff vorgenom-
am Bruttoinlandsverbrauch jedem Mitglieds-         men.
Energiezukunft 2030 Die oberösterreichische Energiestrategie - Biomasseverband OÖ
4          Energiezukunft 2030

In einer Analyse der verschiedenen Ökoener-         •   auf Basis des europäischen Aktionsplans
gieträger durch die TU Wien wurden technisch            für Energieeffizienz: Energiesparpotenzial
nutzbare Potenziale und eine Bandbreite der             Verkehr und der oö. Potenziale an erneuer-
bis zum Jahr 2030 realisierbaren Potenziale             barer Energie, sowie der Bundesregierungs-
dargestellt. Daraus wurden – unter Annahme              ziele im Bereich biogener Treibstoffe, bis zu
von verschiedenen Verbrauchsentwicklungen               41% weniger fossiler Diesel und Benzin im
(Hoch, Mittel, Stabil, Wende) – für die Sektoren        Verkehrsbereich (unter Bedachtnahme auf
Strom, Raumwärme und Verkehr sowie den ge-              den Tanktourismus)
samten Primärenergiebedarf Energieszenarien
bis 2030 abgeleitet.                                •   je nach wirtschaftlicher und sozialer Ver-
                                                        träglichkeit um bis zu 65% weniger CO2-
Ein Szenario („Energiewende-Szenario“) wurde            Emissionen
– auch um auf die internationale Dimension der
Energieentwicklung hinzuweisen – aufbauend          Natürlich ist die Festlegung eines konkreten
auf die Mitteilung der Europäischen Kommission      Ziels über diesen großen Zeitraum mit Unsi-
„Aktionsplan für Energieeffizienz: Das Potenzial    cherheiten – etwa der Weiterentwicklung von
ausschöpfen“ KOM(2006) 545 - erarbeitet und         Technologien und Effizienz, sowie der ökono-
damit auch eine Verbindung zum oberösterrei-        mischen Entwicklung und der Bevölkerungsent-
chischen Energieeffizienzaktionsplan (Energie-Ef-   wicklung – versehen.
fizienz-Programm Oberösterreich – Energie Star
2010) hergestellt. Die vollständige Umsetzung       Eine grundsätzliche Weichenstellung erfolgte
der Energieeinsparungsziele der EU und Obe-         mit dem Landtagsbeschluss vom 5. Juli 2007.
rösterreichs sowie die schrittweise Umsetzung       Darin hat der Oö Landtag beschlossen, dass es
der umweltverträglich nutzbaren Potenziale an       Ziel ist, im Sinne des dem vom Ausschuss für
erneuerbarer Energie sind dabei die Grundan-        volkswirtschaftliche Angelegenheiten eingesetz-
nahmen. Das gesamte Szenario baut auf den           ten Unterausschusses am 31. Mai 2007 präsen-
Klimaschutzzielen der EU auf.                       tierten Energiewende-Szenarios zur „Energiezu-
                                                    kunft OÖ 2030“, schrittweise in Oberösterreich
In diesem Szenario würde sich bei Ausschöpfung      bei Wärme und Strom auf erneuerbare Energie
der Potenziale die oberösterreichische Energiezu-   umzusteigen und damit die CO2-Emissionen
kunft bis 2030 schrittweise wie folgt ändern:       und die Energie-Importe zu senken.

•   ausreichende Eigenerzeugung aus erneuer-        Am 22.10.2007 hat die oö Landesregierung
    barer Energie zur vollständigen Abdeckung       ambitionierte Ziele für die Energiezukunft
    des Oö. Strombedarfes                           von Oberösterreich beschlossen. Die Umset-
                                                    zung des Energiewende-Szenarios wird für
•   ausreichende Eigenerzeugung aus erneuer-        das Bundesland Oberösterreich als Landesziel
    barer Energie zur vollständigen Abdeckung       angestrebt und gilt als Zielvorgabe der Lan-
    des Energiebedarfes für Raumwärme in            desenergiepolitik, wobei sämtliche Ressorts
    Oberösterreich                                  der Oö. Landesregierung dieses Ziel unterstüt-
                                                    zen, es dabei aber zu keiner Gefährdung von
•   schrittweise Reduktion des Wärmebedarfs         Betrieben, Arbeitsplätzen und sozialen Siche-
    um 39%                                          rungssystemen kommen darf.
Energiezukunft 2030 Die oberösterreichische Energiestrategie - Biomasseverband OÖ
Die Oö. Energiestrategie
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Zur Erarbeitung eines Maßnahmenpro-           Zur Umsetzung der Maßnahmen werden die
gramms über alle Ressorts der Oö. Landes-     jeweiligen Fachressorts die Umsetzbarkeit
regierung hinweg wurde im Jahr 2007 vom       überprüfen und basierend auf den Maßnah-
Energieressort eine Arbeitsgruppe unter       menvorschlägen der Expertenarbeitsgruppe
Leitung des Landesenergiebeauftragten ein-    im Rahmen ihrer Ressortkompetenz, sofern
gerichtet. Vom Dezember 2007 bis Oktober      eine entsprechende Finanzierung sichergestellt
2008 erarbeitete diese Gruppe, bestehend      werden kann, konkrete Umsetzungsvorschlä-
aus VertreterInnen von Strom- und Gasver-     ge ausarbeiten und der Landesregierung bis
sorgern, Landwirtschafts-, Wirtschafts- und   Ende 2010 für die 30 Maßnahmenvorschläge,
Arbeiterkammer, Industriellenvereinigung,     die von der Arbeitsgruppe einvernehmlich mit
Universitäten, Energiedienstleistungs- und    „hoher Priorität“ eingestuft wurden, und bis
Ökoenergieunternehmen und des Landes          Ende 2012 für die weiteren 118 Maßnahmen-
Oberösterreich, Maßnahmenvorschläge zur       vorschläge, die von der Arbeitsgruppe einver-
Umsetzung der beschlossenen Ziele. Die 30     nehmlich mit „Priorität“ eingestuft wurden,
prioritär gereihten Maßnahmenvorschläge       vorlegen bzw. falls bereits gestartet, die bisher
wurden anschließend einer volkswirtschaft-    vorhandenen Maßnahmen und Förderinstru-
lichen Analyse durch das Energieinstitut an   mente bei Bedarf evaluieren bzw. adaptieren,
der JKU unterzogen.                           verstärken oder zurücknehmen.
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Potenziale & Szenarien                                         und Biogas. In Summe könnte die Stromer-
                                                               zeugung aus erneuerbaren Energiequellen um
Potenziale - Elektrische Energie                               etwa 3 TWh bis 2030 gesteigert werden.
Im Bereich Strom ist in absoluten Zahlen die
Wasserkraft und im speziellen die Großwas-                     Potenziale – Treibstoffe
serkraft die weitaus dominierende erneu-                       Durch die derzeit noch relativ geringe Pro-
erbare Energiequelle. Da der Großteil der                      duktion von Biotreibstoffen auf oberösterrei-
Großwasserkraft-Potenziale aber bereits er-                    chischen Bracheflächen könnten Steigerungs-
schlossen ist, sind die künftig erzielbaren rela-              raten erreicht werden. Verglichen mit dem
tiven Zuwächse im Vergleich mit den anderen                    Energieverbrauch des Verkehrs in Oberöster-
erneuerbaren Energieträgern eher gering. Die                   reich sind die realisierbaren Potenziale mit
größten Potenziale liegen hier bei Biomasse                    0,7 PJ aber gering.

Derzeitige Nutzung und realisierbare sowie technische Potenziale von erneuerbaren Energieträgern zur Stromerzeugung in
Oberösterreich

                                                PE-Potenzial      Technisches      EE-Potenzial         Technisches
                                   Basis EE     2030 [GWh]                         2030 [GWh]
                                                                  PE-Potenzial                          EE-Potenzial
  Strom                            [GWh]
                                                                  gesamt                                gesamt
                                   (2006)
                                                Min      Max      [GWh]            Min       Max        [GWh]

  Wind                             23 (45)      -        -        -                      *         *    2.500

  PV                               5            -        -        -                100       300        1.000

  Strom aus KWK

  Biomasseverstromung              154 (484)    3.060    4.560    15.250           920       1.370      -

  Biogas   10 (50)                 10 (50)      -        -        -                500       600        1.000

  Deponie-/Klärgas                 9            -        -        -                65        124        210

  Geothermie                       4            -        -        -                8         16

  GESAMT sonst. ÖKOSTROM           205          -        -        -                1.593     2.410      -

  Wasserkraft                      11.700       -        -        -                12.000    12.500     14.400

  GESAMT STROM AUS eE              11.905       -        -        -                13.593    14.910     -

EE Endenergie, PE Primärenergie

* Für die Potentialbestimmung Windkraft werden die in Bearbeitung befindlichen Ergebnisse einer fach- und abteilungs-
übergreifenden Landesarbeitsgruppe herangezogen.
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Die Oö. Energiestrategie
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Potenziale – Wärme                                           Wohneinheiten versorgt werden kann. Weitere
Im Ökoenergie-Wärmesektor ist die Biomasse                   bedeutende Potenziale existieren in den Be-
die dominierende Energiequelle. Dabei muss                   reichen Solarthermie, Umgebungswärme sowie
bedacht werden, dass z.B. durch die steigende                Abwärme. Der Einsatz von Ökowärme könnte
Effizienz der Gebäudehüllen mit demselben                    daher von derzeit etwa 38 PJ auf über 62 PJ im
Biomasse-Potenzial eine höhere Anzahl an                     Jahr 2030 gesteigert werden (ohne Import).

Derzeitige Nutzung und realisierbare sowie technische Potenziale von erneuerbaren Energieträgern zur Wärmeerzeugung
in Oberösterreich

                                                                          EE-Potenzial
                                                       Technisches        2030 [TJ]                Technisches
  Wärme                                 Basis [TJ]     PE-Potenzial                                EE-Potenzial
                                                       gesamt [TJ]                                 gesamt [TJ]
                                                                          Min          Max

  Biomasse-Einzelanlagen                17.980

  Biomasse – Gewerbe und
                                        4.170
  Industrie (exkl. 7 PJ Ablauge)

  Biomasse-Nahwärme                     1.170

  Biomasse gesamt *                     23.320         54.900             28.000       40.000      -

  Solar-therm. WW (Haushalt)

  Solar-therm. Heizen (Haushalt)        900                               2.300        4.000       6.700

  Solarthermie (sonstige Kleinverbr.
  und Gewerbe)

  Umgebungswärme                        980                               2.200        3.000       -

  Geothermie                            300

  Ab/Fernwärme etc.                     12.435                            13.500       15.000      -

  GESAMT WÄRME                          37.935                            46.000       62.000      -

EE Endenergie, PE Primärenergie

* vom gesamten festen Biomassepotential von 46 PJ (Min) bzw. 62 PJ (Max), das wäre eine Ver-1,5 -fachung bzw. Ver-
doppelung der dzt. Biomassenutzung, wurden 12 PJ der Ökostromerzeugung zugeteilt, könnte aber auch für zusätzliche
Ökowärme verwendet werden.
Energiezukunft 2030 Die oberösterreichische Energiestrategie - Biomasseverband OÖ
8   Energiezukunft 2030

                          Energieverbrauchs-
                          szenarien 2030
                          Für die Sektoren Elektrische Energie, Wärme
                          und Verkehr wurden jeweils 4 Verbrauchssze-
                          narien erstellt.

                          Hoch
                          In diesem Szenario wurde beim Sektor Strom
                          eine jährliche Steigerung von ca. 3% angenom-
                          men, beim Sektor Wärme +0,5% und beim
                          Verkehr +8 bzw. +7 bzw. 5%.

                          Mittel
                          In diesem Szenario wurde beim Sektor Strom
                          eine jährliche Steigerung von ca. 2% ange-
                          nommen, beim Sektor Wärme +/-0% und beim
                          Verkehr +6 bzw. +5 bzw. +4%.

                          Stabil
                          Der Szenario-Name beruht auf der angenom-
                          menen Stabilisierung des gesamten Primäre-
                          nergieverbrauchs. Für den Sektor Strom wurde
                          eine jährliche Steigerung von 0% angenom-
                          men, beim Sektor Wärme eine Abnahme von
                          ca. 0,5% und beim Verkehr eine Zunahme von
                          etwa 1%.

                          Internationale Energie-WENDE
                          Der Szenario-Name beruht auf der Übernahme
                          von Annahmen der Europäischen Kommission
                          (minus 20% bis 2020; kosteneffiziente Ein-
                          sparpotenzial der einzelnen Sektoren zwischen
                          25 und 30%). Für den Sektor Strom wurde
                          eine jährliche Abnahme von 0,5% angenom-
                          men, beim Sektor Wärme eine Abnahme von
                          ca. 2% und beim Verkehr eine Abnahme von
                          ca. 1%.

                          Siehe auch KOM(2006)545 endgültig: MIT-
                          TEILUNG DER KOMMISSION Aktionsplan für
                          Energieeffizienz: Das Potenzial ausschöpfen
Energiezukunft 2030 Die oberösterreichische Energiestrategie - Biomasseverband OÖ
Die Oö. Energiestrategie
                                                                                                                    9
                                                           Elektrische Energie
                                                           Für die Entwicklung des Strom-Verbrauchs
                                                           (gesamte Elektrizitätsversorgung) wurden vier
                                                           Szenarien angesetzt: HOCH mit +3%, MITTEL
                                                           mit +2%, STABIL mit +/- 0% und internat. En-
                                                           ergie-WENDE mit -0,5%. Bei unterschiedlicher
                                                           Ausschöpfung der Ökoenergiepotenziale bis
                                                           2030 kann sich der Strom aus erneuerbaren
                                                           Energieträgern zwischen 44% (derzeitige
                                                           eE-Menge, hoher Verbrauchszuwachs, kein
                                                           Ökostromexport) bis zu 126% (Nutzung des
                                                           maximalen Potenzials, rückläufiger Verbrauch)
                                                           und damit mit exportierbarem Ökostromanteil
                                                           entwickeln.

         Verbrauchsentwicklung, Szenarien und Potentiale
         Elektrische Energie, Oberösterreich 2000 - 2030

      GWh
30.000
                                                  hoch
25.000

20.000                                            mittel

15.000
                                                  stabil
10.000                                            Wende

 5.000

     0
          2000     dzt.   2010     2020    2030

                                                                           Anteil eE-Strom 2030
Stromaufbringung dzt.                                          Verbrauch              eE-Potential   eE-Potential
22.900 GWh (davon 7.100 GWh Import)                                        eE Basis
                                                                 2030                     MIN           MAX
7.900 GWh Export, 2.000 GWh Verluste
Verbrauch: 13.000 GWh                                            hoch        44%         51%            55%

                                   Fossil 17%                    mittel      56%         65%            70%

                                                                 stabil      92%         106%           115%

                                                                Wende       102%         118%           126%
erneuerbare
Energie 52%
                                       Import 31%

                                                                                        Quelle: TU-Wien, LEB OÖ
Energiezukunft 2030 Die oberösterreichische Energiestrategie - Biomasseverband OÖ
10     Energiezukunft 2030

                                                               Wärme
                                                               Für die Entwicklung des Wärmeverbrauchs
                                                               (gesamte Wärme, ausgenommen Prozess-
                                                               energie) wurden vier Szenarien angesetzt:
                                                               HOCH mit +0,5%, MITTEL mit +/-0%, STABIL
                                                               mit -0,5% und internat. Energie-WENDE mit
                                                               -2%. Bei unterschiedlicher Ausschöpfung der
                                                               Ökowärmepotentiale bis 2030 kann sich der
                                                               Anteil Ökowärme (inkl. Fernwärme) zwischen
                                                               34% (derzeitige Ökowärme-Menge, hoher
                                                               Verbrauchszuwachs) bis zu 100% (Nutzung
                                                               des maximalen Potentials, rückläufiger Ver-
                                                               brauch) entwickeln.

        Verbrauchsentwicklung, Szenarien und Potentiale
        Wärme*, Oberösterreich 2000 - 2003

       PJ

 150

                                                      hoch
 100                                                  mittel
                                                      stabil

                                                      Wende
  50

   0
            2000   dzt.      2010      2020    2030

                                                                   Verbrauch              eE-Potential   eE-Potential
                                                                               eE Basis
 Energieaufbringung dzt.                                             2030                     MIN           MAX

                                                                   hoch
                                                                   			  34% 40%                             55%
                          Kohle 2 PJ
                                                                   mittel
                                                                   			    36% 45%                           62%

                                                                   stabil 43% 51%                           70%

                                                                   Wende 62% 74%                            100%
                                         Ökowärme
 Gas 42 PJ                               inkl. FW 38 PJ
                                                                                                         * Endenergie

                                                                                            Quelle: TU-Wien, LEB OÖ
                            Öl 18 PJ
Die Oö. Energiestrategie
                                                                                                                    11
                                                                  +6/+5/+4%, STABIL mit +1% (siehe Definition
                                                                  Szenario STABIL) und internat. Energie-WENDE
                                                                  mit -1%. Bei unterschiedlicher Ausschöpfung
                                                                  der Potenzial und unter Bedachtnahme auf
                                                                  allfällige neue Technologien bzw. Importe von
                                                                  biogenen Treibstoffen bis 2030 kann sich der
                                                                  eE-Anteil am Verkehr zwischen 0% (derzeitige
                                                                  Menge, hoher Verbrauchszuwachs), 13,5%
                                                                  (Nutzung des maximalen Potenzials inkl.
Verkehr                                                           Import, rückläufiger Verbrauch) bzw. 25,6%
Für die Entwicklung des Energieverbrauchs                         (Nutzung neuer Technologien; Anlehnung an
des Verkehrssektors wurden vier Szenarien                         das schwedische Szenario „Making an Oil-Free
angesetzt: HOCH mit +8/+7/+5%, MITTEL mit                         Society“) entwickeln.

              Verbrauchsentwicklung, Szenarien und Potentiale
              Verkehr*, Oberösterreich 2000 - 2030

              PJ
       350                                         hoch
       300

       250                                         mittel
       200

       150

       100            70 PJ                        stabil
        50                                         Wende

          0
               2000    dzt.   2010   2020   2030

                                                   Verbrauch                 eE-Potential           eE-Potential
                                                               eE Basis
                                                     2030                        MIN                   MAX

                                                      hoch       0%        0,1% + 1% + 1%      0,2% + 2,1% + 2,1%

                                                     mittel      0%       0,1% + 1,4% + 1,4%    0,3% + 2,8% +2,8%

                                                      stabil     0%       0,4% + 3,6% + 3,6%   0,8% + 7,2% + 7,2%

                                                     Wende       0%       0,7% + 6,1% + 6,1%   1,4% + 12,1% + 12,1%

                                                                                                           * Treibstoffe

                                                                                               Quelle: TU-Wien, LEB OÖ
12            Energiezukunft 2030

Primärenergie                                                          Ökoenergieanteil bis zu 100%. Bei Berück-
Für die Entwicklung des Primärenergie-                                 sichtigung eines Imports von Rohstoffen
Verbrauchs (inkl. Verkehr) wurden die vier                             für Biotreibstoffe und Biomasse oder neuer,
beschriebenen Szenarien entwickelt. Bei                                derzeit noch nicht verfügbarer Technologien,
unterschiedlicher Nutzung der Ökoener-                                 sowie bei Ausschöpfung der Abfall-Biomas-
giepotenziale bis 2030 kann sich der Anteil                            sen-Potenziale könnte der Anteil der erneu-
zwischen 13% (derzeitige erneuerbare Ener-                             erbaren Energieträger am Primärenergie-
giemenge, hoher Verbrauchszuwachs, kein                                verbrauch 2030 – bei sinkendem Verbrauch
Ökostromexport) bis zu 59% (Nutzung des                                – 71% erreichen.
maximalen Potenzials, sinkender Verbrauch)
entwickeln – das ist eine Differenz von 32%.                           Der Verbrauch kann sich bezogen auf heute
Bei den Szenarien ohne Verkehr liegt der                               auf plus 120% oder minus 28% entwickeln.

                   Verbrauchsentwicklung, Szenarien und Potentiale
                   gesamte Primärenergie inkl. Verkehr, OÖ 2000 - 2003

              PJ
        700
                                                         hoch
        600

        500                                              mittel
                                                                  Handlungsfeld
        400

        300                                              stabil
                                                         Wende
        200

        100

          0
                   2000   dzt.   2010    2020     2030

                                                                           Verbrauch              eE-Potential   eE-Potential
       Energieaufbringung dzt.                                                         eE Basis
                                                                             2030                     MIN           MAX

                                                                             hoch       13%       15% +3%         20% +4%
       Kohle 59 PJ                       erneuerbare
                                         Energie 86 PJ                       mittel     17%       20% +3%         26% +5%

                                                                             stabil     28%       33% +6%         44% +8%

                                                                            Wende       39%       46% +8%         59% +11%
       Gas 65 PJ

                                    Öl 95 PJ
                                                                                                        Quelle: TU-Wien, LEB OÖ
Die Oö. Energiestrategie
                                                                                          13
Arbeitsgruppe                                       •   Dr. Georg Rathwallner, Kammer f. Arbeiter
Maßnahmenvorschläge                                     u. Angestellte
Zur Erarbeitung von Maßnahmenvorschlägen            •   DI Dr. Horst Steinmüller, Energieinstitut a.
wurde von Herrn Landesrat Rudi Anschober                d. JKU
eine Arbeitsgruppe eingesetzt. Mit der Leitung      •   HR Mag. Walter Wöss, Land OÖ
der Arbeitsgruppe war der Landesenergiebe-          •   Dr. Hans Zeinhofer, Energie AG
auftrage Dr. Gerhard Dell beauftragt.
                                                    25 weitere ExpertInnen wurden für die Unterar-
Mitglieder der Arbeitsgruppe                        beitsgruppen nominiert bzw. haben mitgewirkt:
Folgende Mitglieder wurden vom Energielan-
desrat für die Arbeitsgruppe nominiert und          DI Gerfried Berger, Linz AG; Bmst. Ing. Peter
haben an dieser mitgewirkt:                         Blineder, Solararchitektur; DI Norbert Breit-
                                                    schopf, Linz AG; Mag. Christoph Burg, Brüder
•   DI Dr. Roland Brandstätter, Sachverständi-      Jessl; Mag. Susanne Eisl, Energie AG / Enamo
    genbüro                                         GmbH; DI Josef Füreder, Energie AG; Dipl.-
•   Ing. Günter Danninger/Mag.(FH) Gerhard          Vw. Sebastian Goers, Energieinstitut a. d. JKU;
    Uttenthaler, OÖ Biomasseverband                 Werner Hellmayr, WKO; Ing. Karl Jachs, WKO;
•   DI Dr. Gerhard Dell, Landesenergiebeauf-        Mag. Andrea Kollmann, Energieinstitut a. d.
    tragter – Vorsitzender der Arbeitsgruppe,       JKU; Ing. Johannes Kraus, Erdgas OÖ; Felix
    dabei unterstützt durch Dr. Gerhard             Kreil, Kreil Systeme; Mag. Elmar Krennmayr,
    Ettmayer GmbH                                   MBA, Erdgas OÖ; Gerald Mayrhofer, Linz AG;
•   Klaus Dorninger, MBA, Erdgas OÖ                 Klemens Mittermayr, M-TECH Mittermayr
•   HR DI Andreas Drack, Klimaschutzbeauf-          GmbH; Thomas Mühlberger, Fronius GmbH;
    tragter, OÖ. Akademie für Umwelt & Natur        Ing. Friedrich Mühlener, Erdgas OÖ; Mag.
•   Mag. Christiane Egger, O.Ö. Energiesparver-     Christine Öhlinger, O.Ö. Energiesparverband;
    band                                            Mag. Johannes Reichl, Energieinstitut a. d. JKU;
•   Ing. Mag. Bernd Freisais, Linz AG               DI Wilhelm Ritter, Energie AG; Karl Schaum-
•   DI Dr. Joachim Haindl-Grutsch, Industriellen-   lechner, voestalpine Stahl GmbH; Dr. Wolfgang
    vereinigung OÖ                                  Sparlinek, voestalpine Stahl GmbH; Wolfgang
•   Herbert Huemer, Sun Master Energiesy-           Steiner, Steiner GesmbH; Mag. Robert Tichler,
    steme GmbH/Xsolar GmbH                          Energieinstitut d. JKU; Ing. Mag. Albert Wald-
•   Ing. Otto Kalab, Wirtschaftskammer OÖ.          hör, Linz AG
•   Mag. Werner Kreisl (HR Ing. Dr. Hermann
    Felbermayr bis 30. Juni 2008), Land OÖ          Weiters wirkte ein externer Experte (Wupperta-
•   Dr. Heinz Moosbauer/ Mag. DI Hans Bal-          ler Institut) an einer Arbeitsgruppen-Sitzung mit.
    dinger, Wirtschaftskammer OÖ.
•   DI Michael Nagl, Land OÖ                        Die Arbeitsgruppe hat in der Zeit von Dezem-
•   Ing. Herbert Ortner, ÖkoFEN                     ber 2007 bis Oktober 2008 fünf Sitzungen
•   DI Christoph Panhuber, Fronius                  sowie sechs Unterarbeitsgruppensitzungen (in-
•   Univ.-Prof. Dr. Reinhold Priewasser,            klusive Sitzungen eines von der Arbeitsgruppe
    Johannes-Kepler-Universität Linz                eingesetzten Redaktionsteams) abgehalten.
14         Energiezukunft 2030

Maßnahmenvorschläge                              •   Kosten/Nutzen der Maßnahme (für ein-
Die Arbeitsgruppe erarbeitete 211 Maßnah-            gesparte bzw. produzierte Energie unter
menvorschläge, diese wurden im Laufe des             Bedachtnahme des 22-jährigen Zeitraums)
Prozesses auf 155 Maßnahmenvorschläge
verdichtet, bis auf 7 Maßnahmenvorschlä-         •   Stärkung des Wirtschaftsstandortes und
ge wurde die gesamte Maßnahmenliste im               regionale Wertschöpfung (unter Berück-
Konsens erstellt. Die Maßnahmenvorschläge            sichtigung von z.B. Versorgungssicherheit,
wurden in drei Sektoren (Strom, Wärme und            Reduktion der Energieimportabhängigkeit,
Verkehr) gruppiert, die Verkehrsmaßnahmen            sozialer Verträglichkeit, Arbeitsplatzsicher-
sind großteils an das Oö Gesamtverkehrskon-          heit, Exportchancen, F&E,…)
zept angelehnt.
                                                 •   Beitrag zur Umweltentlastung und Forcie-
                                                     rung erneuerbarer Energieerzeugung

                                                 •   Beitrag zur Energieeffizienzerhöhung

                                                 Die Maßnahmenvorschläge wurden unter
                                                 Bedachtnahme und Berücksichtigung der Ziele
                                                 und Potenziale gemäß dem Projekt Energiezu-
                                                 kunft 2030 erstellt, allfällige finanzielle Auswir-
                                                 kungen einzelner Maßnahmen standen nicht
                                                 zur Bewertung, die Ergebnisse der Bewertung
                                                 sind eine Momentaufnahme.
                                                 Die Maßnahmenvorschläge wurden folgender-
                                                 maßen gruppiert:

                                                 •   hohe Priorität (große Expert/innenüber-
                                                     einstimmung), und zwar die 10 Maßnah-
                                                     menvorschläge mit der höchsten Gesamt-
Die Arbeitsgruppe einigte sich auf die Be-           Bewertung, jeweils in den Sektoren Strom,
wertung und damit Reihung/Priorisierung der          Wärme und Verkehr
Maßnahmenvorschläge nach folgenden fünf
gleichwertigen Bewertungskriterien und führte    •   Priorität (Expert/innen-Übereinstimmung)
die Bewertung nach diesem Schema durch:
                                                 •   Maßnahmenvorschläge ohne Konsens
•   Potenzial der Maßnahme zur Erreichung
    der 2030-Ziele (spezifischer Beitrag zur     Die Maßnahmenvorschläge wurden innerhalb
    Zielerreichung unter Berücksichtigung        der drei Sektoren (Wärme, Strom, Verkehr)
    von z.B. technischen, sozialen, zeitlichen   nach der durchschnittlichen Gesamtbewertung
    Aspekten)                                    der Arbeitsgruppe gereiht.
Die Oö. Energiestrategie
                                                                                           15
Maßnahmenvorschläge der Expert/Innen

Sektor Wärme

Maßnahmen mit hoher Priorität* in der Arbeitsgruppe
* im Sinne hoher Übereinstimmung der Expertinnen und Experten

  Deutliche Erhöhung der thermischen Sanierungs-
  rate insbesondere des Gebäudebestandes 1945 bis     Haushalte, Betriebe, öff. Bereich   W1
  1980, Vollsanierung des problematischen Bestandes

  Althaussanierung: Weiterentwicklung energetischer
  und ökologischer Mindeststandards unter Berück-
                                                      Haushalte                           W2
  sichtigung ökonomischer und technischer Gesichts-
  punkte

  Direktförderung für thermische Sanierungen, unter
                                                      Haushalte, Betriebe, öff. Bereich   W3
  Umständen unabhängig vom Einkommen

  Zusätzliche Fördermittel für Sanierung unter Be-
                                                                                          W4
  rücksichtigung von Energieeffizienzkriterien

  Optimierung von Heizungsanlagen im Zuge von
                                                      Haushalte, Betriebe, öff. Bereich   W5
  thermischen Sanierungen (inkl. Warmwasser)

  Ausbau der Förderungen für Energie-Contracting      Betriebe, öff. Bereich              W6

  Energiespar- und Ökoenergieoffensive Gewerbe-
                                                      Betriebe                            W7
  und Industriebauten

  laufende Optimierung der Förderungen für ener-
  giesparende und umweltfreundliche Heizungsanla-     Haushalte, Betriebe, öff. Bereich   W8
  gen und Warmwasserbereitung

  Weiterentwicklung der Kesseltausch- und Heizungs-
                                                      Haushalte, Betriebe, öff. Bereich   W9
  tauschförderung inkl. Warmwasserbereiter

  Identifikation von vorhandenen Abwärmepotenzia-
  len, optimierte Ausnutzung bestehender Fern- und    Betriebe, öff. Bereich              W10
  Abwärmepotenziale
16         Energiezukunft 2030

Sektor Wärme

Maßnahmen mit Priorität* in der Arbeitsgruppe
* im Sinne Übereinstimmung der Expertinnen und Experten

  Effizienzsteigerung bei haustechn. Anlagen (Hei-
  zung, Lüftung, Wärmeverteilung, Warmwasserer-        Haushalte, Betriebe, öff. Bereich   W11
  wärmung)

  Vermeidung, thermische Optimierung bzw. Mi-
  nimierung des Klimatisierungs-/Kühlungsbedarfs       Haushalte, Betriebe, öff. Bereich   W12
  beim Neubau und der Sanierung von Gebäuden

  Forcierung von Forschung, Entwicklung und De-
                                                       öff. Bereich, Betriebe              W13
  monstrationsprojekten

  Forcierung Biogaseinspeisung ins Erdgas-Netz, Bio-
  gasanlagenneuerrichtung unter Berücksichtigung       Betriebe                            W14
  vorhandener Ressourcen und Reststoffen

  Forcierung erneuerbare Energie bei der Umstellung
                                                       Haushalte, Betriebe, öff. Bereich   W15
  der Heiztechnik

  Energieeffizienz-Offensive Wärme/Kälte               Betriebe                            W16

  Weiterentwicklung von Evaluierungsinstrumenten,
  Potenzialanalysen, ganzheitliche Analysen der Um-    öff. Bereich, Betriebe              W17
  weltauswirkungeng

  Planbare dynamische Mindestanforderungen an
  Energiekennzahlen inkl. Bauteile (U-Werte) und       Haushalte, Betriebe, öff. Bereich   W18
  haustechnische Anlagen

  Energiespar- und Ökoenergieoffensive Gemeinde-
                                                       öff. Bereich                        W19
  und Landesbauten

  Starke Forcierung von Niedrigtemperatursystemen,
                                                       Haushalte, Betriebe, öff. Bereich   W20
  hydraulischem Abgleich und Einregulierung

  Motivation von Kleinwaldbesitzern zur Biomasse-
                                                       öff. Bereich, Betriebe              W21
  bringung
Die Oö. Energiestrategie
                                                                                          17
Verstärkte Integration von Energieaspekten in die
öffentliche Entwicklungs-, Bebauungs- und Sied-
                                                     öff. Bereich                        W22
lungsplanung (zB. In Hinblick auf Solararchitektur
und andere erneuerbare Energien)

Ausbau Fernwärme, Kälte aus Fernwärme, Mi-
krowärme-Netze, wobei Parallelnetze zu vermeiden     Betriebe, Haushalte                 W23
sind

Forcierung von Netzwerken und Plattformen            öff. Bereich, Betriebe              W24

Ausweitung bestehender Beratungsangebote sowie
neue Beratungsangebote, Anreize für Finanzierung     Haushalte, Betriebe, öff. Bereich   W25
von Erstberatungen

Erstellung von Branchen-Energiekonzepten bzw.
                                                     Betriebe                            W26
Weiterentwicklung existierender Konzepte

Forcierung von Online-Energieerfassungssystemen
und Energiebuchhaltung, wie z.B.: intelligentes      Haushalte, Betriebe, öff. Bereich   W27
Energiemanagement und Energiemonitoring

Impulsprogramm Passivhaus für großvolumige
Bauten (Mehrfamilienhäuser, Büro- und Betriebsge-    Haushalte, Betriebe, öff. Bereich   W28
bäude)

Neubau: Weiterentwicklung energetischer und öko-
logischer Mindeststandards unter Berücksichtigung    Haushalte                           W29
ökonomischer und technischer Gesichtspunkte

Forcierung des energie-effizienten Designs von
                                                     Betriebe                            W30
Produkten und Dienstleistungen

Berücksichtigung auch von energietechnischen
Kriterien in der Betriebsansiedlung (z.B. geringe
                                                     Betriebe, öff. Bereich              W31
Distanz zwischen Abwärmelieferant und -abneh-
mer)

Verstärkte Verankerung des Energiethemas bei
                                                     öff. Bereich, Betriebe              W32
Ausschreibungen und Wettbewerben
18       Energiezukunft 2030

Optimierung von Fern/Nahwärmeanlagen, Fernwär-
                                                    Betriebe, Haushalte                 W33
menetzoptimierung

Forcierung der Effizienz von Lüftungs- und Klima-
                                                    öff. Bereich, Betriebe              W34
anlagen in bestehenden Gebäuden

Vorzeigebeispiele im privaten, öffentlichen (auch
Schulen, Bildungseinrichtungen etc.) & betrieb-     Haushalte, Betriebe, öff. Bereich   W35
lichen Bereich

Kampagnen „Energieeffizienz im Haushalt, Ge-
                                                    Haushalte, Betriebe, öff. Bereich   W36
meinden, Betrieben und Landwirtschaft“

Qualitative Weiterentwicklung der Heizkessel-,
Heizanlagen-, Warmwasser- und Klima-Anlagen-        Haushalte, Betriebe, öff. Bereich   W37
Inspektionen

Benchmarking für effizientes Kühlen in Dienstlei-
stungs- und Industriegebäuden im Rahmen des         Betriebe, öff. Bereich              W38
Energieausweises

Geregelte Abwärmenutzung bei KWK-Anlagen,
Kapazitätsausbau unter Berücksichtigung von
                                                    Betriebe                            W39
wirtschaftlichen Abwärmenutzungs-Potenzialen,
Mindesteffizienz bei allen KWK-Anlagen

Forcierung von Aus- und Weiterbildung               Haushalte, Betriebe, öff. Bereich   W40

Verankerung eines Energieeffizienzschwerpunkts
in der Schul-, Kindergarten und außerschulischen
                                                    öff. Bereich                        W41
Kinder- und Jugendbildung, allen Bildungseinrich-
tungen

Zusätzliche Fördermittel für Neubau unter Berück-
                                                    Haushalte, Betriebe, öff. Bereich   W42
sichtigung von Energieeffizienzkriterien

Energie-Benchmarking bei Großverbrauchern           Betriebe                            W43

Information, Beratung, Nutzermotivation sowie
Aus- und Weiterbildung von Gemeindebedienste-       öff. Bereich                        W44
ten
Die Oö. Energiestrategie
                                                                                        19
Forcierung von Fernkühlung und solarer Kühlung,
wobei grundsätzlich Kühlenergiebedarf durch
                                                   Betriebe, öff. Bereich              W45
bauliche Maßnahmen zu vermeiden ist und Paral-
lelnetze zu vermeiden sind

Etablieren von Energiereferenten und –beauftrag-
                                                   öff. Bereich; Betriebe              W46
ten

Erweiterung des Energieausweises um Primärener-
giekennzahlen und CO2-Kennzahlen gemäß natio-      Haushalte, Betriebe, öff. Bereich   W47
nalen und EU-Vorgaben
20         Energiezukunft 2030

Sektor Strom

Maßnahmen mit hoher Priorität* in der Arbeitsgruppe
* im Sinne hoher Übereinstimmung der Expertinnen und Experten

  Berücksichtigung von Energie- und Stromeffizienz-
                                                       Haushalte                           S1
  kriterien im Rahmen von Förderungen

  Ausbau und Neubau von Wasserkraftwerken unter
  Bedachtnahme auf die Potentiale* und 2030-Ziele
  und die Ausgleichsenergie sowie langfristig erwar-   Betriebe                            S2
  tete Erzeugungskosten und Versorgungssicherheit
  *(gewässerverträglich nutzbare Potentiale)

  Weiterentwicklung und Forcierung von Contracting     Betriebe, öff. Bereich              S3

  Forcierung von hocheffizienten KWK-Kraftwerken       Betriebe                            S4

  Forcierung effizienten Druckluft-Einsatzes           Betriebe                            S5

  Schwerpunkt energieeffiziente Umwälzpumpen           Haushalte                           S6

  Forcierung effizienter Technologie bei Antrieben
                                                       öff. Bereich, Betriebe, Haushalte   S7
  (v.a. Aufzüge, Ventilatoren, Pumpen, Motore)

  Aktivierung von Restholzmengen unter Bedacht-
                                                       öff. Bereich, Betriebe              S8
  nahme auf vorhandene Ressourcen

  Masterplan für Ausbau verschiedener erneuerbarer
  Technologien: Steigerungsraten an nachweisbare       Betriebe, öffentl. Bereich          S9
  Kostensenkung koppeln

  Anreize zum Lampen- und Leuchtentausch               öff. Bereich, Betriebe, Haushalte   S10
Die Oö. Energiestrategie
                                                                                           21
Sektor Strom

Maßnahmen mit Priorität* in der Arbeitsgruppe
* im Sinne Übereinstimmung der Expertinnen und Experten

  Weiterentwicklung von Evaluierungsinstrumenten
                                                      öff. Bereich, Betriebe              S11
  und Potentialabschätzungen

  Revitalisierung/Modernisierung von Kraftwerken
  und Steigerung der Effizienz bei bestehenden        Betriebe                            S12
  Kraftwerken

  Mindestanforderungen an die Effizienz neuer Anla-
                                                      Betriebe, Haushalte, öff. Bereich   S13
  gen zur Strom-, Wärme- und Kälteerzeugung

  Forcierung von Netzwerken (Technologieerzeuger,
  Anbieter, Dienstleister, Handel etc.), z.B. durch
  Unterstützung von oö. Anbietern von innovativen     Betriebe                            S14
  Energie- und Umwelttechnologien bei der Markt-
  einführung

  Rücksichtnahme bei der Raumordnung auf Energie-
                                                      Haushalte, öff. Bereich, Betriebe   S15
  aspekte

  Forcierung von Forschung, Entwicklung und De-
                                                      Betriebe, öff. Bereich              S16
  monstrationsprojekten

  Forcierung von hocheffizienten kleinen KWK-
                                                      Betriebe, Haushalte, öff. Bereich   S17
  Anlagen

  Forcierung von Biogaseinspeisung ins Erdgas-Netz
  unter Berücksichtigung vorhandener Potentiale,      Betriebe                            S18
  z.B: Schaffung geeigneter Rahmenbedingungen

  Ausbau und Neubau von Biomassekraftwerken
  unter Bedachtnahme auf die Potentiale und 2030-
  Ziele und die Ausgleichsenergie sowie langfristig   Betriebe                            S19
  erwartete Erzeugungskosten und Versorgungs-
  sicherheit
22       Energiezukunft 2030

Ausbau und Neubau von Biogasanlagen unter Be-
dachtnahme auf die Potentiale und 2030-Ziele und
                                                     Betriebe                            S20
die Ausgleichsenergie sowie langfristig erwartete
Erzeugungskosten und Versorgungssicherheit

Schaffung von vereinfachten Anschlussbedin-
gungen für kleine dezentrale Energieerzeuger bei
                                                     Betriebe, Haushalte, öff. Bereich   S21
klaren technischen Voraussetzungen in Abstim-
mung mit dem Netzbetreiber und den Behörden

Verbesserung der Effizienz bestehender Anlagen,
Setzen von Mindeststandards bzw. Vermeidung von      öff. Bereich, Betriebe, Haushalte   S22
Klimaanlagen durch bauliche Maßnahmen

Ausbau und Neubau von Windkraft unter Bedacht-
nahme auf die Potentiale und 2030-Ziele und die
                                                     Betriebe                            S23
Ausgleichsenergie sowie langfristig erwartete
Erzeugungskosten und Versorgungssicherheit

Ausbau und Neubau von Photovoltaik unter Be-
dachtnahme auf die Potentiale und 2030-Ziele und
                                                     Betriebe                            S24
die Ausgleichsenergie sowie langfristig erwartete
Erzeugungskosten und Versorgungssicherheit

Energieverbrauch von Produkten über die Lebens-
zeit und deren Recycelbarkeit z.B. durch Ökodesign   Betriebe                            S25
verbessern

Anreize zur Anschaffung und zum Austausch der
jeweils höchsten verfügbaren Effizienzklasse bei     Haushalte                           S26
Haushaltsgeräten

Ausbau und Neubau von Biomassemitverbrennung
in thermischen Kraftwerken unter Bedachtnahme
auf die Potentiale und 2030-Ziele und die Aus-       Betriebe                            S27
gleichsenergie sowie langfristig erwartete Erzeu-
gungskosten und Versorgungssicherheit

Energieeffizienz-Kriterien und Mindeststandards
                                                     öff. Bereich, Betriebe              S28
bei der öffentlichen und betrieblichen Beschaffung

Branchen-Energiekonzepte zur Anpassung an den
technologischen Fortschritt überarbeiten und die     Betriebe                            S29
Umsetzung von Maßnahmen unterstützen
Die Oö. Energiestrategie
                                                                                            23
Ausweitung bestehender Beratungsangebote, neue
Beratungsangebote, Ausbildungsangebote, Best-
                                                       Haushalte, öff. Bereich, Betriebe   S30
Practice und Benchmarks, Anreize zur Finanzierung
von Erstberatungen

Ausbau von Energie- und Stromverbrauchs-Erfas-
sung und Benchmarks für öffentliche und betrieb-
                                                       öff. Bereich, Betriebe              S31
liche Gebäuden, z.B.: Intelligentes Energiemanage-
ment, Energiebuchhaltung, Energiemonitoring

Strategische Ausbauplanung für Erzeugungs- und
Leitungskapazitäten unter Berücksichtigung von         Betriebe, öffentl. Bereich          S32
wirtschaftlichen Abwärmepotentialen erstellen

Energie- und Stromsparkonzepte für verschiedene
                                                       Betriebe, öff. Bereich              S33
Branchen inkl. Landwirtschaft

Ausbau und Neubau von Geothermie unter Be-
dachtnahme auf die Potentiale und 2030-Ziele und
                                                       Betriebe                            S34
die Ausgleichsenergie sowie langfristig erwartete
Erzeugungskosten und Versorgungssicherheit

Ausbildung „Energie- und Stromeffizienz“ für En-
ergieverantwortliche in Betrieben und öffentlichen     öff. Bereich, Betriebe              S35
Gebäuden

Kampagnen „Energie- und Stromsparen im Haus-
halt, Gemeinden und Betrieben“, z.B: Stand-by und      Haushalte, öff. Bereich, Betriebe   S36
Kampagne „Austausch von Energiefressern“

Servicepaket (Unterstützung & Beratung) für Be-
                                                       öff. Bereich, Betriebe              S37
schaffer/innen

Anpassung der Lehrinhalte auf Energie- und Strom-
                                                       öff. Bereich                        S38
sparen

Lastgang – und Verbrauchsanalysen zum Auffinden
von Stromspitzen und Stromverschwendung, z. B.:
                                                       öff. Bereich, Betriebe              S39
durch intelligentes Energiemanagement, Energie-
buchhaltung, Energiemonitoring

Energie- und Stromsparen in Bildungseinrichtungen
(Schulen, Universitäten, Kindergärten, Lehrlingsaus-   öff. Bereich                        S40
bildung, etc.)
24       Energiezukunft 2030

Optimierung der Netz-Infrastruktur, z.B: durch
Beseitigung von Engpässen im Netz und durch ver-     Betriebe                            S41
stärkte dezentrale Erzeugung

Tarifstrukturen mit Anreizen zum Stromsparen und
zur Vermeidung von extremen Mehrverbrauch von
                                                     Haushalte, öff. Bereich, Betriebe   S42
Haushalten, technische Voraussetzungen dafür
schaffen

Anreize zum Gerätetausch in öffentlichen Einrich-
                                                     öff. Bereich, Betriebe              S43
tungen & Betrieben

Veröffentlichung von Energie- und Stromver-
                                                     öff. Bereich                        S44
brauchswerten von öffentlichen Gebäuden

Beratung bei Blindstromkompensation und Lastma-
                                                     Betriebe                            S45
nagement

Vorzeigebeispiele im öffentlichen & betrieblichen
                                                     öff. Bereich, Betriebe              S46
Bereich

Erweiterung des Energieausweises um Primärener-
giekennzahlen und CO2-Kennzahlen gemäß natio-        Haushalte, öff. Bereich, Betriebe   S47
nalen und EU-Vorgaben

„Smart metering“: einfache und zeitnahe Stromver-
                                                     Haushalte, öff. Bereich, Betriebe   S48
brauchsmessungen

Vorzeigebeispiele im öffentlichen (auch Schulen) &
                                                     öff. Bereich, Betriebe              S49
betrieblichen Bereich

Anreize für Verlagerung von Anwendungen in den
                                                                                         S50
Schwachlastbereich
Die Oö. Energiestrategie
                                                                                                    25
Sektor Verkehr
Maßnahmen mit hoher Priorität* in der Arbeitsgruppe
* im Sinne hoher Übereinstimmung der Expertinnen und Experten

  Öffentlicher Verkehr – Erreichbarkeitsstandards

  in Ballungszentren:
  • Zeitliche Dichte: Im Normalfall mindestens Viertelstunden-Takt, in Ausnah-
     mefällen (Sonn- und Feiertage, erste Nachthälfte) Halbstundentakt

  • Anbindung der städtischen Verkehre an die Verkehre aus den Regionen,
    besonders an die Bahn

  außerhalb der Ballungszentren:
  • Stundentakt als zeitliche Grundstruktur (Tageszeitabschnitt an Werktagen
    bzw. an Sonn- und Feiertagen muss definiert werden)

  • Verdichtung zu den Hauptverkehrszeiten
                                                                                  OöGVK            V1

  • Integration: Optimale Verknüpfungen zwischen den verschiedenen Syste-
    men im ÖV orientiert am Stundentakt der Hauptrouten

  Das räumliche Netz ist aufbauend auf gewachsene Strukturen im Rah-
  men der Erstellung regionaler Verkehrskonzepte zu optimieren:
  • Bahn als Rückgrat des ÖV, Busse und Rufsysteme als Zubringer

  • ÖV als integratives Gesamtsystem, auch im ländl. Raum

  • Außerhalb der Hauptverkehrszeiten vermehrte Etablierung von Rufsyste-
    men, wobei im Regelfall der Stundentakt als Mindestintervall anvisiert wird

  • Abend- und Wochenendverbindungen entsprechend dem Bedarf

  Technologie und Innovation in der Güterlogistik
  wie z.B.:
  • Engpässe durch mehr/bessere Kommunikation vermeiden – bessere Plan-
     barkeit

  • Unternehmensübergreifende Informationsflüsse forcieren, um Warenströme
    vermehrt bündeln zu können
                                                                                  Betriebe, öff.
                                                                                                   V2
  • Durchgängige intermodale Angebote schaffen                                    Bereich

  • Eisenbahnsysteme harmonisieren

  • Betriebsvorschriften und Betriebssysteme im Eisenbahnwesen harmonisieren

  • Logistikbewusstsein steigern z. B. durch verstärkte Verankerung in Unter-
    nehmensstrategien
26        Energiezukunft 2030

• Kenntnisse über Methoden, Tools und Technologien der Logistik steigern

• Messung und Steuerung der logistischen Leistungsfähigkeit

• Outsourcing von Logistikleistungen an die Profis der gewerblichen Ver-
  kehrswirtschaft weiter forcieren (Fuhrparks, Distribution, Verpackung,
  versandfertig machen bis hin zur Auspreisung und auch Regalversorgung
  etwa im Handel)

• Unternehmensübergreifendes Prozessmanagement forcieren (Gestaltung
  von Lieferanten- und – Kundenbeziehungen)

• Vertriebsstrukturen durch verstärkten Softwareeinsatz flexibilisieren (derzeit
  in der Regel Hub and Spoke, Ziel müssen verstärkte virtuelle Depots für
                                                                                   V2
  bedarfsorientierten Ressourceneinsatz und variableren Einsatz der Verkehrs-
  träger und –mittel sein)

• Errichtung und Betrieb von Anschlussbahnen forcieren

• Alternative Umschlagssysteme forcieren, wie z. B. von Wagenladungssyste-
  men zum direkten – Umschlag von Containern zwischen Lkw und Eisen-
  bahnwaggons

• Citylogistikkonzepte von Anfang an unter partnerschaftlicher Einbeziehung
  aller Akteure forcieren, dazu gehören auch die Sicherstellung ausreichender
  geeigneter Lademöglichkeiten insbesondere in den Innenstädten sowie
  ganzheitliche Betriebsansiedelungskonzepte mit Ansiedelungsmöglich-
  keiten von Zulieferern nahe beim Produzenten.

Verringerung der Klima- und Umweltbelastungen durch den Verkehr:
• Verkehrsberuhigungsmaßnahmen von Ortsdurchfahrten und Wohngebie-
  ten in Zusammenarbeit mit den Gemeinden

• Fördermittel werden nur noch gewährt, wenn die zu fördernden Fahrzeuge
  (z.B. Linienbusse) nach einem Stufenplan Verringerungen der Schadstoffe-
  missionen und des CO2-Ausstoßes aufweisen

• Förderungen für die Anschaffung abgasarmer Nutzfahrzeuge, wie LKW
  und Busse
                                                                                   V3
• Die KFZ für den landeseigenen Fuhrpark sollen mit Bedachtnahme auf
  möglichst geringe Abgasemissionen angeschafft werden

• Gemeinsam mit anderen Akteuren (Ländern, größeren Städten, Partnern in
  der Wirtschaft) wird das Land Oberösterreich ein Konzept entwickeln und
  der Umsetzung zuführen, um für schadstoffarme, ressourcenschonende
  Antriebstechniken die Marktchancen und Marktfähigkeit zu erhöhen

• Die Umsetzung der Regionalverkehrskonzepte zur Attraktivierung des
  ÖPNV und damit zur Reduzierung des PKW-Individualverkehrs und dessen
  Abgasemissionen soll möglichst rasch fortgesetzt werden
Die Oö. Energiestrategie
                                                                                                    27
• Im Güterverkehr sollen gemeinsam mit der Wirtschaft und mit den Know-
  how-Trägern in der Logistik Maßnahmen entwickelt werden, welche den
                                                                                                   V3
  Betrieben die Nutzung alternativer Verkehrsträger zur Straße erleichtern
  und den Straßengüterverkehr effizienter werden lassen

Weiterentwickeln des Oberösterreichischen Verkehrsverbundes                       OöGVK            V4

Weiterentwicklung bei Güterverkehr und Logistik, Verkehrsinfrastruk-
                                                                                  OöGVK            V5
tur, Anschlussbahnen und Binnenschifffahrt

                                                                                  Haushalte,
Forcierung von alternativen und umweltfreundlichen Antrieben und
                                                                                  öff. Bereich,    V6
Kraftstoffen bei allen Antrieben
                                                                                  Betriebe

Regionales Schienenverkehrskonzept Oberösterreich                                 OöGVK            V7

Weiterentwicklung der Regionalverkehrskonzepte                                    OöGVK            V8

Forcierung der elektrischen Mobilität wie z.B. durch Lastganganalysen,
Effizienzvergleichen, ökologischen Vergleichen, Feasibility Study elektrische
Mobilität, Pilotversuche und erweiterte Pilotstellung, Stromversorgung für
                                                                                  Betriebe, öff.
elektr. Mobilität, Logistik- & Mobilitätsberatung, vermehrten Einsatz von Elek-                    V9
                                                                                  Bereich
trofahrzeugen und Batterietauschsystemen, Anreizsysteme für den Aufbau der
notwendigen Infrastruktur für elektrische Mobilität (Ladestationen, Abrech-
nungssysteme…)

Förderung für Transportrationalisierung- und Verlagerung                          Betriebe         V10
28          Energiezukunft 2030

Maßnahmen mit Priorität* in der Arbeitsgruppe
* im Sinne hoher Übereinstimmung der Expertinnen und Experten

  Ökologisierung öffentliche Beschaffung für emissions- und verbrauchs-
  arme Fahrzeuge, wobei alternative, umweltfreundliche Antriebe (wie            öff. Bereich     V11
  z.B.: Erdgas-, Elektrofahrzeuge, etc.) bevorzugt werden

  Forcierung v. Güterverkehrszentren und -terminals für Gewerbebe-
                                                                                Betriebe         V12
  triebe und Betriebsansiedelungen

  Forcierung von alternativen Kraftstoffen und dessen Infrastruktur;
                                                                                Betriebe, öff.
  Bereitstellung eines flächendeckenden Netzes von alternativen Treib-                           V13
                                                                                Bereich
  stoffen (Antriebsenergie)

  Park-and-Ride; Bike-and-Ride
  • Neubearbeitung des Park-and-Ride-Konzeptes inklusive Bike-and-Ride-
    Standorten im Rahmen der Erstellung der Regionalverkehrskonzepte

  • Dezentraler Ausbau von Park-and-Ride- und Bike-and-Ride-Anlagen an
    Bahnhöfen und Knotenpunkten, wie z.B. Autobahnauf- und –abfahrten, in
    der Region

  • Gemeinsame Kostentragung durch alle Gebietskörperschaften, die Initiative   OöGVK            V14
    der Errichtung entsprechender Anlagen liegt bei den betreffenden Gemein-
    den und Verkehrsunternehmen

  • Ausbau gemäß festzulegender Qualitätskriterien

  • An attraktiven Standorten soll durch eine Zugangsbeschränkung (eventuell
    Bewirtschaftung) die Benutzung auf die Fahrer des ÖV beschränkt werden.
    Eine Machbarkeitsstudie soll durchgeführt werden

  Beimischung von Biomethan zum Erdgas-Kraftstoff, Schaffung von
                                                                                Betriebe, öff.
  geeigneten Rahmenbedingungen zur Erreichung eines Mindestanteils                               V15
                                                                                Bereich
  Biogas in CNG

  Forcierung von Qualitäts-, Emissions- und Klimaschutzkriterien für die        Betriebe, öff.
                                                                                                 V16
  Fahrzeugflotte der ÖV-Betreiber                                               Bereich

                                                                                Haushalte,
  Haushalte erzeugen den Strom für ihr Elektrofahrzeug selbst                                    V17
                                                                                öff. Bereich

  Förderung für Mobilitätsdienstleistungen, Verkehrsinformations- und
                                                                                öff. Bereich     V18
  Logistiksysteme
Die Oö. Energiestrategie
                                                                                              29

Förderprogramme für F & E-Projekte, Anwendungsstudien und
                                                                              öff. Bereich   V19
Feldtests

Anreize zur Optimierung von Standmotoren und für Geräte im Bausektor          Betriebe       V20

Anreizmaßnahmen zum Umstieg auf alternative Kraftstoffe, wie z.B.:
                                                                              Öff. Bereich   V21
Befreiung von City-Maut, Erlassen von Kurzparkgebühren, etc.

Forcierung von alternativen Kraftstoffen bei Off Road Maschinen,              (landw.)
                                                                                             V22
Schaffung von Gerätetauschanreizen                                            Betriebe

Mobilitätsmanagement
• Schaffung regionaler Strukturen, die die Weiterführung des ÖV-Konzeptes,
  die Weiterentwicklung und laufende Bewerbung des öffentlichen Verkehrs
  sowie die Finanzierung dieser Aufwendungen sicherstellen (z.B. Gemeinde-
  verband)

• Verbesserung des ÖV-Informationssystems, Aufbau einer Mobilitätszentrale
  zur Führung und Koordinierung des Mobilitätsmanagements in der Region

• Sicherstellen der Koordinierung zwischen Land, OÖVG, Region und Mobi-
  litätsanbietern hinsichtlich des ÖV-Angebotes und der Vorsorge für sanfte
  Mobilität

• Werbe- und Organisationsmaßnahmen, Mobilitätsberatung für Schulen,
  Betriebe, Gemeinden, Sozialeinrichtungen etc
                                                                              OöGVK          V23
• Erarbeitung und Umsetzung aller Maßnahmen, die eine bedarfsgerechte
  Weiterentwicklung des ÖV-Angebotes sowie eine nachhaltig verstärkte In-
  anspruchnahme des verbesserten ÖV-Angebotes gewährleisten sollen (u.a.
  Werbe- und Organisationsmaßnahmen, Abbau der Zugangsbarrieren zum
  ÖV etc.)

• Einrichtung einer überregionalen elektronischen Auskunftsplattform für
  Mobilitätsdienstleistungen

• Mobilitätsmanagement für Landesdienststellen wie z.B. Landesdienstlei-
  stungszentrum als Vorbildprojekt des Landes

• Unterstützen der oberösterreichischen Betriebe bei der Inanspruchnahme
  der Möglichkeiten für betriebliches Mobilitätsmanagement, auch durch
  entsprechende Anreize im Rahmen von Bewilligungsverfahren oder Ähn-
  lichem
30       Energiezukunft 2030

Förderung für betriebliche Investitionsmaßnahmen zur Forcierung des
ÖV, des Rad- und Fußgängerverkehrs sowie Maßnahmen zur Reduktion            Betriebe         V24
der Verkehrsleistungen

Ausweitung der P+R Standorte bei Haltestellen, Bahnhöfen und Ein-
                                                                            öff. Bereich     V25
kaufszentren

Angebot und Förderung von Schulungskursen für energieeffiziente
                                                                            Betriebe         V26
Fahrweise

Maßnahmen im Bereich der Raumplanung
• Keine Ausweitung des Baulandes einer Gemeinde, bevor nicht der überwie-
  gende Teil des vorhandenen mobilisierbaren Baulandes verbraucht ist
                                                                            OöGVK            V27

• Festlegung von Kriterien einer verkehrssparenden Raumordnung durch das
  Land OÖ

Logistik- und Mobilitätsberatung inkl. Anwendungsberatung alternati-        Betriebe, öff.
                                                                                             V28
ver Antriebe                                                                Bereich

Anreize für ÖV-Jahresnetzkarten als Leistung in KFZ-Versicherungspa-
                                                                            Betriebe         V29
keten

                                                                            Haushalte,
Informationsaktivitäten zu Spritsparen und energieeffizienten Fahrzeu-
                                                                            öff. Bereich,    V30
gen; Spritsparwettbewerb
                                                                            Betriebe

                                                                            Haushalte,
Information, Weiterbildung, bewusstseinsbildende Maßnahmen zu ÖV,
                                                                            öff. Bereich,    V31
Fuß- und Radverkehr
                                                                            Betriebe

Ausbau von Verkehrsmanagementsystemen (zB. Ampelschaltungen,
                                                                            öff. Bereich     V32
Spurführungen, Busdurchführung)

Verkehrserziehung: Integration von Umwelt und Klimaschutz, auch in
                                                                            öff. Bereich     V33
der Fahrschulausbildung

Kriterien für eine verkehrssparende Verkehrs- und Siedlungsplanung          öff. Bereich     V34

Verkehrsplanerische Beratung und Förderung der Gemeinden
• Gemeindeberatung für eine Standortplanung mit Bedacht auf den Schie-
  nenverkehr, Siedlungsverdichtung um Bahnhaltestellen
                                                                            OöGVK            V35

• Förderung der Gemeinden für Konzepte des Fußgänger- und Fahrradver-
  kehrs; Ausarbeitung von Modellversuchen
Die Oö. Energiestrategie
                                                                                        31
Radverkehr
• Erarbeitung von verbindlichen Richtlinien zur Gestaltung der Fahrradinfra-
  struktur in Oberösterreich auf Streckenabschnitten und Knotenpunkten
  sowie im ruhenden Fahrradverkehr (Abstellanlagen)

• forcierter Ausbau von regionalen und überregionalen Radfahranlagen
  (Radwegen, Radfahrstreifen, Radrouten) mit besonderer Beachtung der
  Bedürfnisse des lokalen kleinräumigen Radverkehrs und von wichtigen
  Hauptrouten des Alltags-Radverkehrs

• Verbesserung der Abstellanlagen mit besonderer Bedachtnahme auf Hal-
  testellen des Öffentlichen Verkehrs (Bike-and-Ride) und wichtige Ziele des
  Radverkehrs

• Verbesserung der Koordinierung und Kooperation zwischen den Gemein-
  den bzw. Land und Gemeinden, Aufbau einer Plattform für die Zusammen-
  arbeit; Einladung zur Zusammenarbeit an Gemeinden und Vereine etc.

• Vorgaben für Fahrrad-Abstellanlagen im oberösterreichischen Baurecht

• Radabstellplätze bei öffentlichen Landesbauvorhaben, das Land als Bauherr
  übernimmt Vorreiterrolle

• Intensive Überwachung, z.B. von Radverkehrsanlagen hinsichtlich der Ver-
  parkung durch PKW etc.                                                       OöGVK   V36

• Förderung beim Aufbau von Fahrradverleihstationen und Fahrrad-Service-
  stationen in den oberösterreichischen Gemeinden

• Fahrradmitnahmemöglichkeiten im öffentlichen Verkehr

• Initiativen und Förderungen für die Erstellung von Gemeinderadkonzepten

• Erarbeiten von Vorgaben zur ausreichenden Berücksichtigung des Fahrrad-
  verkehrs bei Baustellen und Umleitungen

• Einrichtung einer Koordinationsstelle für alle Belange der Förderung des
  Radfahrverkehrs, Radverkehrsleitsystem usw.

• Herausgabe von Radroutenplänen, Einrichten eines Internet-Portals zum
  Radverkehrs und Radverkehrsnetz in Oberösterreich

• Marketing für die Nutzung des Fahrrades insbesondere im Alltagsverkehr,
  besonderes Ansprechen der Zielgruppen, Verflechtung der Marketing-
  Aktivitäten mit anderen Schwerpunkten des Landes wie z.B. Verkehrssicher-
  heitsprogramm, Mobilitätsmanagement, Gesunde Gemeinde usw.

• Impulsprogramm zur Forcierung des Radverkehrs auf wichtigen Haupt-
  routen
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