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             Handwerksmotor läuft!

             Konjunkturbericht       1 I 2 019
Handwerksmotor läuft!

Prozent *                                   Geschäftslage des Handwerks
100                                                                                                                                                      94
                                                                                                                                     92        93
                                                                                   90                                      90                                      95
                                                                                             88        88        88                                           92
 90                                                                      86
                                 80                                                                                                       90        91
                                           79                                                                                   88
                                                     77        76
 80                                                                           85        86                  86        86
                                                                                                  80
 70                    65             77
             64
                                                73
                                                                    69
 60                                                       64
                            64

 50
      52          51
 40

         Erw
         I/04
       III/04
         I/05
       III/05
         I/06
       III/06
         I/07
       III/07
         I/08
       III/08
         I/09
       III/09
         I/10
       III/10
         I/11
       III/11
         I/12
       III/12
         I/13
       III/13
         I/14
       III/14
         I/15
       III/15
         I/16
       III/16
         I/17
       III/17
         I/18
       III/18
         I/19
      *)   Anteil der Unternehmen, die ihre Geschäftslage mit "befriedigend" oder "gut" beurteilt haben

                       KONJUNKTURBERICHT 1 I 2019
Herausgeber:
Zentralverband des Deutschen Handwerks
Deutscher Handwerkskammertag
Unternehmerverband Deutsches Handwerk
Mohrenstraße 20/21, 10117 Berlin

Verantwortlich:
Dr. Alexander Barthel, Leiter der Abteilung Wirtschafts-,
Energie- und Umweltpolitik

Redaktion:
René Rimpler, Referat Volkswirtschaft

Herstellung:
Marketing Handwerk GmbH Aachen

Mai 2019

Bildquellen
Titel: Adobe Stock Bilddatenbank, Werner Schüring, Innenteil: Ortrud Stegner, AMH-Bilddatenbank
&TemistocleLucarelli / fotolia.com
Inhalt
Seite:

   6     I. Konjunkturentwicklung

 10      II. Konjunkturmerkmale nach Gewerbegruppen

 12           – Geschäftslage
 14           – Beschäftigte
 16           – Umsatz
 18           – Auftragsbestand
 20           – Verkaufspreise
 22           – Investitionen

 24      III. Geschäftslage Bundesländer

 26      IV. Kommentare der Kammern und Fachverbände

 46      V. Tabellenanhang

 52      VI. Anlage: Frageprogramm
I. KONJUNKTURENTWICKLUNG
  Hauptmerkmale der aktuellen Konjunkturentwicklung

                                                                       Ausgesprochen positiv bleibt die aktuelle Geschäftslage im Handwerk.
                                                                       Die Binnenkonjunktur läuft dank zunehmender Erwerbstätigkeit, wach-
                                                                       senden Einkommen und deutlichen Investitionszuwächsen in Ausrüs-
                                                                       tungen und Bauten weiterhin rund. Von der durch den gedämpften Au-
                                                                       ßenhandel abgeschwächten Industriekonjunktur ist im Handwerk derzeit
                                                                       nur wenig zu spüren. Das Urteil der Handwerksbetriebe zur Geschäfts-
                                                                       lage fällt besser aus als jemals zuvor in einem ersten Quartal: 57 Prozent
                                                                       der Betriebe melden gute Geschäfte (plus 2 Prozentpunkte), lediglich 8
                                                                       Prozent schlechte (minus 1 Prozentpunkt). Ebenso besser bewertet als
                                                                       vor einem Jahr wird die Umsatzentwicklung. Zugleich steigen Kapazi-
                                                                       tätsauslastung und Auftragsreichweiten auf neue Höchststände. Die Be-
                                                                       triebe gehen von einer Fortsetzung des Wachstums im Frühjahr aus,
                                                                       wenn auch mit etwas geringerer Aufwärtsdynamik. 32 Prozent der Be-
                                                                       triebe erwarten eine bessere Geschäftsentwicklung (minus 5 Prozent-
                                                                       punkte), 5 Prozent eine Verschlechterung (plus 1 Prozentpunkt). Der
                                                                       Geschäftsklimaindikator für das Handwerk, der Lage und Erwartungen
                                                                       bündelt, liegt aufgrund der etwas schwächeren Erwartungen mit 138
                                                                       Punkten aktuell 1 Zähler unterhalb seines Vorjahreswertes (Abb. 1).

                                 Abb. 1:
                                 Geschäftsklimaindikator des Handwerks1
                                 Geometrischer Mittelwert aus „guter“ und „schlechter“ Geschäftslage sowie „guten“ und „schlechten“ Geschäftserwartungen. Der Wert von 100 Punkten
                                 bildet die Grenze zwischen positiver und negativer Konjunkturlage im Handwerk.
                                 1
                                  Ab dem 1. Quartal 2018 liegt den Geschäftserwartungen eine veränderte Befragungsmethodik zugrunde. Die ausgewiesenen Werte für die Geschäftser-
                                 wartungen und das Geschäftsklima sind deshalb nur eingeschränkt mit den Ergebnissen der Vorjahre vergleichbar.

                                 Punkte

                                   170

                                   150
                                                                                                                                                                                                                                        138
                                   130                                                                                                                                           127
                                          126
                                                          116
                                   110                                                                                                        108
                                                                                       96                                                                                98
                                    90
                                                                                                                                                                  84
                                                                                                                                 79
                                    70
                                                                                                                        64

                                    50
                                           I/92
                                                  I/93
                                                         I/94
                                                                I/95
                                                                       I/96
                                                                              I/97
                                                                                     I/98
                                                                                            I/99
                                                                                                   I/00
                                                                                                          I/01
                                                                                                                 I/02
                                                                                                                        I/03
                                                                                                                               I/04
                                                                                                                                      I/05
                                                                                                                                             I/06
                                                                                                                                                    I/07
                                                                                                                                                           I/08
                                                                                                                                                                  I/09
                                                                                                                                                                         I/10
                                                                                                                                                                                I/11
                                                                                                                                                                                       I/12
                                                                                                                                                                                              I/13
                                                                                                                                                                                                     I/14
                                                                                                                                                                                                            I/15
                                                                                                                                                                                                                   I/16
                                                                                                                                                                                                                          I/17
                                                                                                                                                                                                                                 I/18
                                                                                                                                                                                                                                        I/19

ZDH Konjunkturbericht 1 I 2019
I. Konjunkturentwicklung                                                                                                                                  07

Abb. 2:
Geschäftslage in den Gruppen im 1. Quartal
Anteil der Unternehmen, die ihre Geschäftslage mit „gut“ oder „befriedigend“ bezeichnet haben
                           ■befriedigend ■gut                                       Handwerk gesamt – I/19 „gut" + „befriedigend“: 92 Prozent

               Bau                              31                                       64

           Ausbau                          28                                         67

      Gew. Bedarf                                    36                                    56

                 Kfz                                            47                               40

      Lebensmittel                                         42                                   48

       Gesundheit                                          42                                 47
                                                                                                                                                Prozent
           Pers. DL                                            45                               42

                       0             10                   20         30   40   50   60                70           80             90              100

Nach einem schwachen Konjunkturverlauf in der zweiten Jahreshälfte
2018 zeigt sich die deutsche Wirtschaft auch zum Jahresbeginn 2019
nur wenig schwungvoll. Ursächlich hierfür ist insbesondere die schwa-
che Entwicklung des Außenhandels. Der globale Konjunkturverlauf ist
nach wie vor verhalten, hinzu kommen strukturelle Anpassungsprozesse
in der deutschen Leitbranche Automobilindustrie. Beides führt zu Ab-
satzeinbußen der exportorientierten deutschen Industrie. Das Wachstum
der Binnenwirtschaft bleibt hingegen intakt. Die Erwerbstätigenzahlen
und die Löhne steigen weiterhin kräftig und stützen den Konsum. Hinzu
kommen weiter recht ansehnliche Zuwächse bei den Ausrüstungsinves-
tionen, die auch darauf zurückzuführen sind, dass viele Unternehmen in
der Hochkonjunktur des ersten Halbjahres 2018 bereits über der Kapa-
zitätsgrenze produzierten und die Kapazitätsauslastung trotz der Kon-
junkturdelle weiterhin hoch ist – die Erneuerung und Erweiterung der
Produktionskapazitäten bleibt damit auf der Agenda der Unternehmen.
Ungebrochen ist die Aufwärtsentwicklung am Bau. Wohnungs- und
Gewerbebau können aktuell weitere merkliche Zuwächse verzeichnen.
Nicht zuletzt steigen auch die staatlichen Investitionen in Infrastrukturen
– Gleiches gilt für die Konsumausgaben der öffentlichen Hand.

In allen handwerklichen Branchen bleibt die Geschäftslage ausgespro-
chen gut (Abb. 2). Dank der Hochkonjunktur am Bau berichten auch ak-
tuell wie vor einem Jahr jeweils 95 Prozent der Bau- und Ausbaubetrie-
be von einer guten oder befriedigenden Geschäftslage im 1. Quartal
2019. Darunter vergeben 64 (Bau) bzw. 67 Prozent (Ausbau) die Note
gut. Damit tragen beide Gewerkegruppen weiterhin maßgeblich zum
Konjunkturhoch im Handwerk bei. Unverändert gut zeigt sich auch die
Geschäftslage der handwerklichen Zulieferer. Die schwächere Industrie-
konjunktur hat zumindest in den ersten drei Monaten 2019 noch nicht
zu einer sinkenden Abnahme handwerklicher Vorleistungsgüter geführt:
Weiterhin starke 56 Prozent der Betriebe berichten von guten Geschäf-
ten, konstante 8 Prozent von schlechten. Allerdings sind die Erwartun-
gen der Zulieferergewerke für Umsatz- und Auftragsbestandsentwick-
lung nicht mehr so positiv wie vor einem Jahr, was sicherlich auch auf
eine nachlassende Nachfrage aus der Industrie zurückgeführt werden
kann. In den übrigen Gewerbegruppen hat sich die aktuelle Geschäfts-

                                                                                                                          ZDH Konjunkturbericht 1 I 2019
08                                                    I. Konjunkturentwicklung

     Abb. 3:                                                                                                  lage noch einmal verbessert.
     Auslastung in den Handwerksgruppen                                                                       Die gute Verbraucherstimmung
                                                                                                              stützt die Geschäftslage in den
                                                ■I/2018 ■I/2019
                                                                                                              Lebensmittelbetrieben auf ei-
       Prozent
      90                                                                                                      nem ausgesprochen hohen Ni-
                                                                                      Betriebsauslastung      veau. 90 Prozent der Bäcker,
      85                                                                              Handwerk gesamt -
                                      85
                                           86                                          I/2019 : 81 Prozent    Fleischer und Konditoren mel-
                                 84
      80                                           82 82
                                                                                                              den gute oder zumindest zu-
                      81   81
                 80                                                                                           friedenstellende      Geschäfte
      75
                                                                         76 76                                (I/2018: 89 Prozent). Noch
                                                                                     74 74
      70                                                      72
                                                                   73                                         einmal deutlich positiver wird
                                                                                                          69
                                                                                                              die Geschäftsentwicklung von
                                                                                                     68
      65                                                                                                      den ebenso konsumnahen pri-
                                                                                                              vaten Dienstleistern bewertet,
      60
                                                                                                              wo dieser Anteil um 4 Prozent-
      55                                                                                                      punkte auf nun 87 Prozent zu-
                                                                                                              legt. Von der Rückkehr der
      50
            Handwerk        Bau       Ausbau     Gewerbl.       Kfz   Lebensmittel Gesundheit        Per. DL- Neuwagenverkäufe auf das Ni-
                                                   Bedarf                                           Gewerbe   veau      vor     den    Zulas-
                                                                                                              sungschwierigkeiten nach dem
                                                                                                              neuen      Emissionsmesszyklus
                                                       WLTP und einem gut ausgelasteten Werkstattgeschäft profitieren die
                                                       Kfz-Gewerke. Auch hier steigt der Anteil der Betriebe, die ihre Ge-
                                                       schäftslage als mindestens befriedigend bewerten, auf 87 Prozent (plus
                                                       2 Prozentpunkte). Davon, dass die Krankenkassen höhere Zuschüsse
                                                       für viele Medizinprodukte gewähren, profitieren die Gesundheitshand-
                                                       werke. Der Anteil der mit gut urteilenden Betriebe wächst um 5 Prozent-
                                                       punkte auf 47 Prozent, zugleich vergeben 3 Prozentpunkte weniger das
                                                       Urteil schlecht (11 Prozent).

                                                      Die Umsatzentwicklung im Handwerk wird zum Jahresbeginn 2019 bes-
                                                      ser bewertet als jemals zuvor in einem 1. Quartal. Mit 3 Punkten (plus 3
                                                      Zähler) erreicht der handwerkliche Umsatzindikator zum Jahresstart
                                                      erstmals einen positiven Wert und signalisiert ein Umsatzwachstum im
                                                      Vergleich zum Jahresendquartal des Vorjahres. Von Umsatzzuwächsen
                                                      berichten die Bau- und Ausbauhandwerke sowie die handwerklichen
                                                      Zulieferer. In den übrigen Gewerkegruppen war die Umsatzentwicklung
                                                      leicht rückläufig, allerdings fielen die Rückgänge kleiner aus als vor ei-
                                                      nem Jahr.

                                                      Besser ausgelastet als im Vergleichsquartal waren die betrieblichen Ka-
                                                      pazitäten. Im Durchschnitt waren die Handwerksbetriebe in den ersten
                                                      drei Monaten des Jahres zu 81 Prozent ausgelastet, was einer Zunahme
                                                      der Kapazitätsauslastung um einen Prozentpunkt entspricht (Abb. 3).
                                                      Höchstwerte erreicht die Auslastung wie vor einem Jahr in den Bau-,
                                                      den Ausbau- und den Handwerken für den gewerblichen Bedarf. Weiter
                                                      angewachsen sind die Auftragsbestände im Handwerk. Der Auftragsbe-
                                                      standsindikator liegt mit 10 Punkten weiter im expansiven Bereich, aller-
                                                      dings geht er um 4 Zähler zurück und zeigt ein insgesamt langsameres
                                                      Wachstum der Auftragsbestände an. Noch einmal deutlich verlängert
                                                      haben sich die Auftragsreichweiten der Betriebe. Im Gesamthandwerk
                                                      liegt die Wartezeit für die Kunden momentan bei durchschnittlich 9,9
                                                      Wochen (I/2018: 8,4 Wochen). Noch einmal deutlich höher sind die

ZDH Konjunkturbericht 1 I 2019
I. Konjunkturentwicklung                                                                                                                                                                                           09

Wartezeiten bei den Baubetrieben (plus 2,3 auf 14,5 Wochen), aber
auch bei Ausbau- (plus 1,6 auf 10,9 Wochen) und gewerblichen Zuliefe-
rerbetrieben (plus 2,5 auf 11,5 Wochen).

Die Beschäftigung im Handwerk nimmt kontinuierlich zu. Weiterhin 14
Prozent der Betriebe haben zusätzliche Stellen geschaffen, stabile 13
Prozent haben ihre Belegschaften verkleinert. Der Beschäftigungsindika-
tor bleibt im Vorjahresvergleich unverändert (1 Punkt) (Abb. 4). Deutlich
Beschäftigung aufgebaut haben die handwerklichen Zulieferer und die
Gesundheitshandwerke (Indikatorenwerte: 5 bzw. 3 Punkte). In den an-
deren Gewerkegruppen liegen die Indikatoren auf oder um den Null-
punkt und signalisieren eine weitgehend stabile Beschäftigungsentwick-
lung.

Die Betriebe erhöhen ihre Investitionsausgaben nochmals. 23 Prozent
haben mehr Mittel für Investitionen aufgewandt (plus 1 Prozentpunkt),
noch 17 Prozent haben weniger investiert (minus 1 Prozentpunkt). Das
Investitionsklima im Handwerk erreicht den bisherigen Höchststand in
einem 1. Quartal und steigt um 2 Zähler auf 6 Punkte.

Höhere Lohnkosten sowie gestiegene Einkaufspreise für Rohstoffe, Ma-
terial und Energieträger lassen die Verkaufspreise im Handwerk nochmal
deutlich ansteigen. Der Indikator für die Verkaufspreise erreicht im 1.
Quartal 2019 ein neues Allzeithoch und steigt um 7 Zähler auf 33 Punk-
te. Der angebotsseitige Engpass bei Bauleistungen erhöht insbesondere
in den Bau- und Ausbaugewerken die Preisanpassungsspielräume und
es gelingt den Betrieben besser als in anderen Gewerkegruppen, ihre
höheren Kosten auf die Abnehmer umzulegen.

Abb. 4:
Saldo aus gestiegener und gesunkener Beschäftigung
 Prozentpunkte

      5

                                                                                                                                                                                              1      1      1
      0                                                                                                                                                  0
                                                                                                                                                  -1
                                                                                                                                                                       -2              -2
            -4                                                                                                        -4                                        -4              -4
     -5
                                                                                                                             -6
                           -8
   -10                            -9                                                                                                       -10
                                                                     -11
                                                              -13                                                                   -13
                                                       -13                                                     -14
   -15             -15                                                      -15
                                                -17                                -18
                                                                                                 -19
   -20                                   -19
                                                                                                        -20
                                                                                          -22

   -25
            I/92
                   I/93
                           I/94
                                  I/95
                                         I/96
                                                I/97
                                                       I/98
                                                              I/99
                                                                     I/00
                                                                            I/01
                                                                                   I/02
                                                                                          I/03
                                                                                                 I/04
                                                                                                        I/05
                                                                                                               I/06
                                                                                                                      I/07
                                                                                                                             I/08
                                                                                                                                    I/09
                                                                                                                                           I/10
                                                                                                                                                  I/11
                                                                                                                                                         I/12
                                                                                                                                                                I/13
                                                                                                                                                                       I/14
                                                                                                                                                                                I/15
                                                                                                                                                                                       I/16
                                                                                                                                                                                              I/17
                                                                                                                                                                                                     I/18
                                                                                                                                                                                                            I/19

                                                                                                                                                                              ZDH Konjunkturbericht 1 I 2019
I. Konjunkturentwicklung

II. KONJUNKTURMERKMALE
  Konjunkturmerkmale nach Gewerbegruppen
                                                                                                                         Legende:
                                                                                                                                 gut

                                                                                                                         befiedigend

                                                                                                                            schlecht

Bau
Die insgesamt milde Witterung beeinträchtigt die     Geschäftslagebeurteilungen (in Prozent der befragten Betriebe)
Geschäftslage der Bauhauptbetriebe nur wenig:        I/18                                   I/19
64 Prozent berichten von guten Geschäften (plus
                                                       61                                      64
3 Prozentpunkte), nur noch 4 Prozent von
schlechten (minus 2 Prozentpunkte). Kräftig an-        34                                      31
gewachsen sind Kapazitätsauslastung und Auf-          6                                      4
tragsreichweiten (neues Allzeithoch von 14,5 Wo-
chen). Erstmals steigt zum Jahresbeginn zudem
die Beschäftigung. Die Aussichten für die nächs-                 Betriebsauslastung
                                                                         84 Prozent
                                                                                           Beschäftigungssaldo
                                                                                                               1
                                                                                                                   Geschäftserwartungen
                                                                                                                              97 Prozent
ten Monate bleiben glänzend.                                      Vorjahr:81 Prozent                 Vorjahr: -2      Vorjahr: 98 Prozent

Ausbau
Nochmals verbessert zeigt sich auch die Ge-          Geschäftslagebeurteilungen (in Prozent der befragten Betriebe)
schäftslage in den Ausbaugewerken. Zwei Drittel      I/18                                   I/19
der Betriebe melden gute Geschäfte (plus 2 Pro-
                                                       65                                      67
zentpunkte), lediglich 5 Prozent schlechte (minus
1 Prozentpunkt). Die Betriebsauslastung liegt          30                                      28
noch einmal höher als in den Bauhauptgewerken,        6                                      5
die Auftragsreichweiten steigen kräftig auf 10,9
Wochen. Weiter angestiegen sind auch die Be-
schäftigtenzahlen. Die Betriebe erwarten, dass ih-               Betriebsauslastung
                                                                         86 Prozent
                                                                                           Beschäftigungssaldo
                                                                                                               1
                                                                                                                   Geschäftserwartungen
                                                                                                                              96 Prozent
re Geschäfte weiterhin rund laufen.                               Vorjahr:85 Prozent                  Vorjahr: 2       Vorjahr:97 Prozent

Gewerblicher Bedarf
Bei weiterhin 92 Prozent der handwerklichen Zu-      Geschäftslagebeurteilungen (in Prozent der befragten Betriebe)
lieferer ist die Geschäftslage zumindest zufrie-     I/18                                   I/19
denstellend. Von der gedämpften Industriekon-
                                                       56                                      56
junktur spüren die Betriebe aktuell nur wenig. Die
Auslastung der Produktionskapazitäten bleibt auf       36                                      36
dem hohen Vorjahresniveau, zudem erhöht sich           8                                       8
die Beschäftigung erneut deutlich. Leicht einge-
trübt haben sich die Geschäftserwartungen, in
der Summe gehen die Betriebe aber weiterhin                      Betriebsauslastung
                                                                         82 Prozent
                                                                                           Beschäftigungssaldo
                                                                                                              5
                                                                                                                   Geschäftserwartungen
                                                                                                                              92 Prozent
von besseren Geschäften aus.                                      Vorjahr:82 Prozent                  Vorjahr:5        Vorjahr:96 Prozent

ZDH Konjunkturbericht 1 I 2019
II.Konjunkturmerkmale                                                                                                                     11

Kraftfahrzeuge
Insbesondere der Neuwagenabsatz hat sich zu-         Geschäftslagebeurteilungen (in Prozent der befragten Betriebe)
letzt wieder erholt, zudem läuft das Werkstattge-    I/18                                   I/19
schäft nach wie vor gut. Mehr Kfz-Betriebe als vor
                                                       38                                      40
einem Jahr berichten von guten Geschäften, we-
niger von schlechten. Die Kapazitätsauslatung hat      47                                      47
noch einmal leicht zugenommen, während die             15                                      13
Mitarbeiterzahlen insgesamt stabil blieben. Auf
dem hohen Vorjahresniveau bewegen sich die
Geschäftserwartungen.                                            Betriebsauslastung
                                                                         73 Prozent
                                                                                           Beschäftigungssaldo
                                                                                                              0
                                                                                                                        Geschäftserwartungen
                                                                                                                                   94 Prozent
                                                                  Vorjahr:72 Prozent                  Vorjahr:2             Vorjahr:94 Prozent

Lebensmittel
Wie im Vergleichsquartal beurteilen 48 Prozent       Geschäftslagebeurteilungen (in Prozent der befragten Betriebe)
der Lebensmittelbetriebe ihre aktuelle Geschäfts-    I/18                                   I/19
lage als gut, 10 Prozent benoten diese mit
                                                       48                                      48
schlecht (minus 1 Prozentpunkt). Die Beschäfti-
genzahlen haben sich leicht erhöht und die Aus-        41                                      42
lastung der Betriebskapazitäten liegt mit 76 Pro-      11                                      10
zent stabil auf dem Vorjahresniveau. Ausgespro-
chen positiv sind wie im Vergleichsquartal die
Geschäftserwartungen der Bäcker, Fleischer und                   Betriebsauslastung
                                                                         76 Prozent
                                                                                           Beschäftigungssaldo
                                                                                                               1
                                                                                                                        Geschäftserwartungen
                                                                                                                                   95 Prozent
Konditoren.                                                       Vorjahr:76 Prozent                  Vorjahr:-2            Vorjahr:95 Prozent

Gesundheit
Deutlich verbessert hat sich die Geschäftslage in    Geschäftslagebeurteilungen (in Prozent der befragten Betriebe)
den Gesundheitshandwerken, die auch von der          I/18                                   I/19
Erweiterung des Leistungskatalogs der gesetzli-
                                                       42                                      47
chen Krankenkassen profitieren. 5 Prozentpunk-
te mehr berichten von guten Geschäften, 3 Pro-         44                                      42
zentpunkte weniger von schlechten. Merklich er-        14                                      11
höht hat sich der Personalbestand in den Ge-
werken, während die Betriebsauslastung stabil
bleibt. Auf gutem Niveau verbleiben die Ge-                      Betriebsauslastung
                                                                         74 Prozent
                                                                                           Beschäftigungssaldo
                                                                                                               3
                                                                                                                        Geschäftserwartungen
                                                                                                                                   93 Prozent
schäftserwartungen der Betriebe.                                  Vorjahr:74 Prozent                  Vorjahr: 0            Vorjahr:94 Prozent

Persönliches Dienstleistungsgewerbe
Die zum Jahresbeginn gestiegenen verfügbaren         Geschäftslagebeurteilungen (in Prozent der befragten Betriebe)
Einkommen der Verbraucher führen zu einer            I/18                                   I/19
besseren Geschäftslage bei den privaten Dienst-
                                                       38                                      42
leistern im Handwerk. Bei 42 Prozent laufen die
Geschäfte gut (plus 4 Prozentpunkte), bei nur          45                                      45
noch 13 Prozent schlecht (minus 3 Prozentpunk-         16                                      13
te). Verbessert haben sich auch die Betriebsaus-
lastung und der Beschäftigungsindikator. Der
Ausblick für das 2. Quartal bleibt zuversichtlich.               Betriebsauslastung
                                                                         69 Prozent
                                                                                           Beschäftigungssaldo
                                                                                                              -2
                                                                                                                        Geschäftserwartungen
                                                                                                                                   93 Prozent
                                                                  Vorjahr:68 Prozent                  Vorjahr:-5            Vorjahr:93 Prozent

                                                                                                            ZDH Konjunkturbericht 1 I 2019
12                                                                                                        II. Konjunkturmerkmale

                                                                                                          GESCHÄFTSLAGE
Geschäftslage im Handwerk
(Saldo aus den Meldungen einer guten und schlechten Geschäftslage)

Punkte
 80

 60

 40
                           Trend
 20

     0

 -20

 -40

 -60
         I/00
                III/00
                         I/01
                                III/01
                                         I/02
                                                III/02
                                                         I/03
                                                                III/03
                                                                         I/04
                                                                                III/04
                                                                                         I/05
                                                                                                III/05
                                                                                                         I/06
                                                                                                                III/06
                                                                                                                         I/07
                                                                                                                                III/07
                                                                                                                                         I/08
                                                                                                                                                III/08
                                                                                                                                                         I/09
                                                                                                                                                                III/09
                                                                                                                                                                         I/10
                                                                                                                                                                                III/10
                                                                                                                                                                                         I/11
                                                                                                                                                                                                III/11
                                                                                                                                                                                                         I/12
                                                                                                                                                                                                                III/12
                                                                                                                                                                                                                         I/13
                                                                                                                                                                                                                                III/13
                                                                                                                                                                                                                                         I/14
                                                                                                                                                                                                                                                III/14
                                                                                                                                                                                                                                                         I/15
                                                                                                                                                                                                                                                                III/15
                                                                                                                                                                                                                                                                         I/16
                                                                                                                                                                                                                                                                                III/16
                                                                                                                                                                                                                                                                                         I/17
                                                                                                                                                                                                                                                                                                III/17
                                                                                                                                                                                                                                                                                                         I/18
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                III/18
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                         I/19
                                                                                                          Im 1. Quartal 2019 erreicht die aktuelle Geschäftslage im Handwerk ih-
                                                                                                          ren bisherigen Höchstwert zum Jahresbeginn. 57 Prozent der Betriebs-
                                                                                                          inhaber vergeben derzeit die Note gut (plus 2 Prozentpunkte), noch 8
                                                                                                          Prozent urteilen mit schlecht (minus 1 Prozentpunkt). Die nach wie vor
                                                                                                          intakte Binnenkonjunktur, insbesondere die Hochkonjunktur am Bau,
                                                                                                          lässt die Geschäfte der Handwerksbetriebe weiterhin rund laufen. Die
                                                                                                          gedämpfte Geschäftstätigkeit der exportorientierten Industrie – für die
                                                                                                          viele Handwerksbetriebe als Zulieferer tätig sind – findet sich zumindest
                                                                                                          aktuell noch nicht in den Geschäftslagebeurteilungen im Handwerk wie-
                                                                                                          der. Die Erwartungen für die kommenden Monate bleiben insgesamt gut.
                                                                                                          Allerdings rechnen weniger Betriebe mit einer nochmaligen Verbesse-
                                                                                                          rung der Geschäftslage als vor einem Jahr (32 ggü. 37 Prozent). Leicht
                                                                                                          angestiegen ist der Anteil der Betriebe, die schlechtere Geschäfte erwar-
                                                                                                          ten (plus 1 Prozentpunkt auf 5 Prozent). Mit 63 Prozent (plus 4 Prozent-
                                                                                                          punkte) erwartet nach wie vor die Mehrheit der Betriebe, dass die gute
                                                                                                          Konjunktur Bestand hat.

                                                                                                          Wie im Gesamthandwerk erreicht auch die Geschäftslage in den Bau-
                                                                                                          und Ausbaugewerken einen neuen Höchststand in einem 1. Quartal. Die
                                                                                                          Geschäftslageindikatoren – Saldo aus guten und schlechten Urteilen zur
                                                                                                          Geschäftslage – steigen auf 62 (Ausbau; plus 3 Zähler) bzw. 60 Punkte
                                                                                                          (Bau; plus 5 Zähler). Wohnungs-, Gewerbe- und öffentlicher Bau legen
                                                                                                          zum Jahresbeginn mit weiterhin hohen Raten zu. Der Dämpfer bei der
                                                                                                          Industriekonjunktur führt aktuell nicht zu schlechteren Bewertungen der
                                                                                                          Geschäftslage bei handwerklichen Zulieferern und unternehmensnahen
                                                                                                          Dienstleistern. Wie im Vergleichsquartal berichten 56 Prozent der Betrie-
                                                                                                          be von guten Geschäften, ebenso 8 Prozent von schlechten. Die Neu-
                                                                                                          wagenabsätze haben sich zuletzt wieder erholt, hinzu kommt ein weiter
                                                                                                          gut laufendes Werkstattgeschäft. Lediglich der Gebrauchtwagenmarkt
                                                                                                          schwächelt aufgrund der nach wie vor drohenden Fahrverbote für Die-
                                                                                                          selfahrzeuge in vielen Städten. Insgesamt beurteilen die Kfz-Betriebe ihre
                                                                                                          Geschäftslage besser als vor einem Jahr. Der Geschäftslageindikator für
                                                                                                          diese Gewerbegruppe steigt um 4 Zähler auf 27 Punkte. Für das Früh-
                                                                                                          jahr 2019 gehen alle Handwerksgruppen von einer Belebung der Ge-
                                                                                                          schäftstätikeit aus. Besonders optimistisch sind dabei die Kfz- und die
                                                                                                          Lebensmittelgewerke.

ZDH Konjunkturbericht 1 I 2019
II.Konjunkturmerkmale                                                                                                                                                               13

Geschäftslage

Gesamthandwerk
                                                       I/18          9              36              55

                                                      III/18      6            30              64

                                                       I/19       8                 35           57

                                                  Erwartung      5                       63                  32

Bau                                                                                           Ausbau

      I/18   6                34                           61                                        I/18    6             30                       65

    III/18 2            24                            74                                            III/18   3        24                           73

      I/19   4               31                            64                                        I/19    5         28                           67

Erwartung 3                             65                               32                   Erwartung      4                          67                      29

Gewerblicher Bedarf                                                                           Kraftfahrzeuge

      I/18     8                  36                        56                                       I/18        15                     47                    38

    III/18   6               30                            64                                       III/18   10                   41                     49

      I/19     8                  36                        56                                       I/19        13                    47                  40

Erwartung      8                             63                           29                  Erwartung      6                     53                      41

Lebensmittel                                                                                  Gesundheit

      I/18     11                      41                       48                                   I/18        14                    44                 42

    III/18     10                      44                        47                                 III/18       12                42                     46

      I/19     10                      42                       48                                   I/19        11               42                     47

Erwartung    5                         53                         42                          Erwartung      7                         59                      34

Pers. DL-Gewerbe

      I/18         16                        45                      38
                                                                                              Legende:
    III/18       12                     42                       46                                schlecht                      befriedigend                gut 
                                                                                                 schlechter                    gleichbleibend            besser 
      I/19       13                         45                    42

Erwartung    7                              58                        35                      Angaben jeweils in Prozent der befragten Unternehmen

                                                                                                                                                         ZDH Konjunkturbericht 1 I 2019
14                                                                                                      II. Konjunkturmerkmale

                                                                                                        Beschäftigte
Beschäftigtenentwicklung im Handwerk
(Saldo aus den Meldungen über mehr oder weniger Beschäftigte)

Punkte

 15

 10

  5

  0

  -5

-10

-15
                                                                                                                        Trend
-20

-25
       I/00
              III/00
                       I/01
                              III/01
                                       I/02
                                              III/02
                                                       I/03
                                                              III/03
                                                                       I/04
                                                                              III/04
                                                                                       I/05
                                                                                              III/05
                                                                                                       I/06
                                                                                                              III/06
                                                                                                                       I/07
                                                                                                                              III/07
                                                                                                                                       I/08
                                                                                                                                              III/08
                                                                                                                                                       I/09
                                                                                                                                                              III/09
                                                                                                                                                                       I/10
                                                                                                                                                                              III/10
                                                                                                                                                                                       I/11
                                                                                                                                                                                              III/11
                                                                                                                                                                                                       I/12
                                                                                                                                                                                                              III/12
                                                                                                                                                                                                                       I/13
                                                                                                                                                                                                                              III/13
                                                                                                                                                                                                                                       I/14
                                                                                                                                                                                                                                              III/14
                                                                                                                                                                                                                                                       I/15
                                                                                                                                                                                                                                                              III/15
                                                                                                                                                                                                                                                                       I/16
                                                                                                                                                                                                                                                                              III/16
                                                                                                                                                                                                                                                                                       I/17
                                                                                                                                                                                                                                                                                              III/17
                                                                                                                                                                                                                                                                                                       I/18
                                                                                                                                                                                                                                                                                                              III/18
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                       I/19
                                                                                                        Weiter leicht zugenommen hat im 1. Quartal 2019 die Zahl der tätigen
                                                                                                        Personen im Handwerk. Wie vor einem Jahr haben 14 Prozent der Be-
                                                                                                        triebe zusätzliche Mitarbeiter eingestellt, konstante 13 Prozent haben
                                                                                                        Beschäftigung abgebaut. Damit verbleibt auch der handwerkliche Be-
                                                                                                        schäftigungsindikator – der Saldo aus positiven und negativen Verände-
                                                                                                        rungen des Personalbestands – mit 1 Punkt auf dem Niveau vom Jah-
                                                                                                        resbeginn 2018. Der traditionelle Beschäftigungsrückgang im Handwerk
                                                                                                        in den Wintermonaten bleibt damit das dritte Jahr infolge aus. Zurückzu-
                                                                                                        führen ist dies vor allem auf die Entwicklung in den Bau- und Ausbauge-
                                                                                                        werken, die aufgrund hoher Auftragsbestände, moderner Baustoffe und
                                                                                                        milder Witterung im 1. Quartal ohne größere Unterbrechungen durchar-
                                                                                                        beiten konnten. Im Frühjahrsquartal wollen die Betriebe weiter kräftig
                                                                                                        Personal aufbauen: 16 Prozent wollen zusätzliche Mitarbeiter einstellen
                                                                                                        (I/2018: 18 Prozent), stabile 5 Prozent planen mit weniger Beschäftigten.
                                                                                                        Die bestehenden Knappheiten auf den Arbeitsmärkten lassen allerdings
                                                                                                        erwarten, dass bei weitem nicht alle offenen Stellen im Handwerk be-
                                                                                                        setzt werden können – das tatsächliche Beschäftigungsplus wird vo-
                                                                                                        raussichtlich gering ausfallen.

                                                                                                        Deutlich zugenommen hat die Beschäftigung in den Handwerken für den
                                                                                                        gewerblichen Bedarf und den Gesundheitshandwerken. Wie vor einem
                                                                                                        Jahr haben 18 Prozent der handwerklichen Zulieferer Einstellungen vor-
                                                                                                        genommen, wie zuvor 13 Prozent haben Personalkapazitäten gesenkt.
                                                                                                        Ein Beschäftigtenplus gab es in 13 Prozent der Gesundheitsbetriebe
                                                                                                        (plus 2 Prozentpunkte), jeder Zehnte hat hier weniger Mitarbeiter be-
                                                                                                        schäftigt (minus 1 Prozentpunkt). In beiden Gewerkegruppen liegt der
                                                                                                        Beschäftigungsindikator mit 5 (gewerblicher Bedarf) bzw. 3 Punkten
                                                                                                        (Gesundheit) im positiven Bereich. Erstmals wird auch in den Baugewer-
                                                                                                        ken ein positiver Wert zum Jahresbeginn erreicht (plus 3 Zähler auf 1
                                                                                                        Punkt). Stabile Mitarbeiterzahlen signalisiert der Indikator für die Ausbau-
                                                                                                        gewerke, der um 2 Zähler auf 0 Punkte gesunken ist. Für die übrigen
                                                                                                        Gewerkegruppen liegen die Indikatoren für die Beschäftigungsentwick-
                                                                                                        lung leicht im negativen Bereich. In den nächsten Monaten wollen alle
                                                                                                        Handwerksbereiche zusätzliche Mitarbeiter einstellen. Besonders hoch
                                                                                                        ist der Personalbedarf in den Bau- und Ausbaugewerken sowie den ge-
                                                                                                        werblichen Zuliefererhandwerken.

ZDH Konjunkturbericht 1 I 2019
II.Konjunkturmerkmale                                                                                                                               15

Beschäftigte

Gesamthandwerk
                                        I/18        13                  73                          14

                                       III/18       11             69                              20

                                        I/19        13                  73                          14

                                  Erwartung     5                  79                               16

Bau                                                                          Ausbau

      I/18        16          69                          14                      I/18        13                   72            15

    III/18   11         66                               23                      III/18   10                  68               22

      I/19       15          69                           16                      I/19        14                   72            14

Erwartung    4          76                               20                  Erwartung    4                   77                18

Gewerblicher Bedarf                                                          Kraftfahrzeuge

      I/18       13          69                           18                      I/18        12                   75            13

    III/18   11         66                               23                      III/18   10                  69               21

      I/19       13          70                           18                      I/19        14                   73            13

Erwartung    6          75                               19                  Erwartung    6                    82                   12

Lebensmittel                                                                 Gesundheit

      I/18       15           72                              13                  I/18    11                       78               11

    III/18       12          70                           18                     III/18       13                   69           17

      I/19       14          70                           15                      I/19    10                       77             13

Erwartung    7           78                               15                 Erwartung    7                    81                   12

Pers. DL-Gewerbe

      I/18       12               82                           7
                                                                             Legende:
    III/18       11           80                               9                  weniger               unverändert      mehr 
                                                                                  weniger               unverändert      mehr 
      I/19   10               83                               8

Erwartung    5               86                                8             Angaben jeweils in Prozent der befragten Unternehmen

                                                                                                                         ZDH Konjunkturbericht 1 I 2019
16                                                                                                      II. Konjunkturmerkmale

                                                                                                        UMSATZ
Umsatzentwicklung im Handwerk
(Saldo aus den Meldungen über gestiegene und gesunkene Umsätze)

Punkte

 30
 20
 10
  0
-10
                                                       Trend
-20
-30
-40
-50
-60
       I/00
              III/00
                       I/01
                              III/01
                                       I/02
                                              III/02
                                                       I/03
                                                              III/03
                                                                       I/04
                                                                              III/04
                                                                                       I/05
                                                                                              III/05
                                                                                                       I/06
                                                                                                              III/06
                                                                                                                       I/07
                                                                                                                              III/07
                                                                                                                                       I/08
                                                                                                                                              III/08
                                                                                                                                                       I/09
                                                                                                                                                              III/09
                                                                                                                                                                       I/10
                                                                                                                                                                              III/10
                                                                                                                                                                                       I/11
                                                                                                                                                                                              III/11
                                                                                                                                                                                                       I/12
                                                                                                                                                                                                              III/12
                                                                                                                                                                                                                       I/13
                                                                                                                                                                                                                              III/13
                                                                                                                                                                                                                                       I/14
                                                                                                                                                                                                                                              III/14
                                                                                                                                                                                                                                                       I/15
                                                                                                                                                                                                                                                              III/15
                                                                                                                                                                                                                                                                       I/16
                                                                                                                                                                                                                                                                              III/16
                                                                                                                                                                                                                                                                                       I/17
                                                                                                                                                                                                                                                                                              III/17
                                                                                                                                                                                                                                                                                                       I/18
                                                                                                                                                                                                                                                                                                              III/18
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                       I/19
                                                                                                        Die Umsatzentwicklung wurde von den Handwerksbetrieben zum Jah-
                                                                                                        resbeginn noch nie so positiv bewertet wie in diesem Jahr. 26 Prozent
                                                                                                        der Betriebe melden Umsatzsteigerungen (plus 1 Prozentpunkt), 23 Pro-
                                                                                                        zent Umsatzeinbußen (minus 2 Prozentpunkte). Der Umsatzindikator für
                                                                                                        das Handwerk – der Saldo aus positiven und negativen Bewertungen
                                                                                                        der Umsatzentwicklung – liegt erstmals in einem 1. Quartal im positiven
                                                                                                        Bereich (plus 3 Zähler auf 3 Punkte) und signalisiert steigende Umsätze
                                                                                                        ggü. dem Schlussquartal 2018. Im laufenden Quartal erwarten die Be-
                                                                                                        triebe weitere Umsatzsteigerungen: 40 Prozent der Inhaber gehen von
                                                                                                        einem Umsatzplus im Frühjahr aus (I/2018: 42 Prozent), nur 8 Prozent
                                                                                                        von einem Rückgang (I/2018: 7 Prozent).

                                                                                                        Sechs der sieben handwerklichen Gewerkegruppen bewerten die Ent-
                                                                                                        wicklung ihrer Umsätze im 1. Quartal 2019 besser als vor einem Jahr.
                                                                                                        Schwächer, aber nach wie vor positiv, haben sich die Umsätze der
                                                                                                        Handwerke für den gewerblichen Bedarf entwickelt. Wie im Vergleichs-
                                                                                                        quartal melden 29 Prozent der Betriebe gestiegene, allerdings auch 4
                                                                                                        Prozentpunkte mehr als zuvor gesunkene Umsätze (24 Prozent). Das
                                                                                                        dürfte auch auf die gesunkene Nachfrage der (exportorientierten) Indust-
                                                                                                        rie nach handwerklichen Zulieferererzeugnissen zurückzuführen sein. Der
                                                                                                        Umsatzindikator für die Zuliefererhandwerke sinkt um 4 Zähler auf aktuell
                                                                                                        5 Punkte. Die hervorragende Konjunktur am Bau führt auch bei Bau-
                                                                                                        und Ausbaubetrieben zu steigenden Umsätzen zum Jahresstart. Der
                                                                                                        Umsatzindikator für die Baugewerke springt um 7 Zähler auf 3 Punkte
                                                                                                        nach oben, bei den Ausbaubetrieben beträgt der Zuwachs 1 Zähler auf
                                                                                                        aktuell 10 Punkte. In beiden Gewerkegruppen erreichen die Inikatoren
                                                                                                        neue Höchststände in einem 1. Quartal. Für die übrigen Handwerksbe-
                                                                                                        reiche zeigen die Indikatoren einen Umsatzrückgang an. Erfreulich ist,
                                                                                                        dass die Indikatorwerte in allen Gruppen gestiegen sind und der Rück-
                                                                                                        gang der Umsätze somit kleiner ausfiel als im Vorjahresquartal. Die Um-
                                                                                                        satzerwartungen für das Frühjahr sind in allen Handwerksbereichen aus-
                                                                                                        gesprochen positiv. Die Bauhandwerke und die Betriebe der Lebensmit-
                                                                                                        telgewerke erwarten dabei die höchsten Umsatzzuwächse. 49 Prozent
                                                                                                        der Bäcker, Fleischer und Konditoren erwarten eine Umsatzverbesse-
                                                                                                        rung, 45 der Bauhandwerker planen mit einer Frühjahrsbelebung am
                                                                                                        Bau und mehr Umsatz.

ZDH Konjunkturbericht 1 I 2019
II.Konjunkturmerkmale                                                                                                                                                               17

Umsatz

Gesamthandwerk
                                                       I/18                  25              50                      25

                                                      III/18            15              53                      32

                                                       I/19                  23              51                     26

                                                 Erwartung          8              52                      40

Bau                                                                                               Ausbau

      I/18            27                        50                           23                        I/18          19                     53                   28

    III/18   7                   57                                 36                                III/18     11                    53                      36

      I/19        22                        53                           25                            I/19          18                     54                   28

Erwartung    5              50                                 45                                 Erwartung     7                   54                      39

Gewerblicher Bedarf                                                                               Kraftfahrzeuge

      I/18        20                       51                            29                            I/18               32                      46                22

    III/18       16                   50                            35                                III/18          22                     51                  27

      I/19        24                       47                            29                            I/19               28                      51                 21

Erwartung    11                   55                                    34                        Erwartung     8                 47                      46

Lebensmittel                                                                                      Gesundheit

      I/18             33                        42                      25                            I/18                32                      46               22

    III/18        22                       50                            28                           III/18              30                     43              26

      I/19             32                       40                       27                            I/19               31                      42                26

Erwartung    8              43                                 49                                 Erwartung     10                  50                      40

Pers. DL-Gewerbe

      I/18            29                         53                           18
                                                                                                  Legende:
    III/18       20                         57                               23                        sinkend                 unverändert            steigend 
                                                                                                       sinkend                 befriedigend           steigend 
      I/19            28                         52                           19

Erwartung    9                   54                                 36                            Angaben jeweils in Prozent der befragten Unternehmen

                                                                                                                                                         ZDH Konjunkturbericht 1 I 2019
18                                                                                                      II. Konjunkturmerkmale

                                                                                                        AUFTRAGSBESTAND
Entwicklung der Auftragsbestände im Handwerk
(Saldo aus den Meldungen über gestiegene und gesunkene Auftragsbestände)

Punkte

 30
 20
 10
  0
-10
                                                 Trend
-20
-30
-40
-50
-60
       I/00
              III/00
                       I/01
                              III/01
                                       I/02
                                              III/02
                                                       I/03
                                                              III/03
                                                                       I/04
                                                                              III/04
                                                                                       I/05
                                                                                              III/05
                                                                                                       I/06
                                                                                                              III/06
                                                                                                                       I/07
                                                                                                                              III/07
                                                                                                                                       I/08
                                                                                                                                              III/08
                                                                                                                                                       I/09
                                                                                                                                                              III/09
                                                                                                                                                                       I/10
                                                                                                                                                                              III/10
                                                                                                                                                                                       I/11
                                                                                                                                                                                              III/11
                                                                                                                                                                                                       I/12
                                                                                                                                                                                                              III/12
                                                                                                                                                                                                                       I/13
                                                                                                                                                                                                                              III/13
                                                                                                                                                                                                                                       I/14
                                                                                                                                                                                                                                              III/14
                                                                                                                                                                                                                                                       I/15
                                                                                                                                                                                                                                                              III/15
                                                                                                                                                                                                                                                                       I/16
                                                                                                                                                                                                                                                                              III/16
                                                                                                                                                                                                                                                                                       I/17
                                                                                                                                                                                                                                                                                              III/17
                                                                                                                                                                                                                                                                                                       I/18
                                                                                                                                                                                                                                                                                                              III/18
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                       I/19
                                                                                                        Wie vor einem Jahr sind die Auftragsbestände im Handwerk kräftig an-
                                                                                                        gewachsen. 28 Prozent der Betriebsinhaber berichten von höheren Auf-
                                                                                                        tragsbeständen im Vergleich zum 4. Quartal 2018, vor einem Jahr taten
                                                                                                        dies 32 Prozent. Weiterhin 18 Prozent melden einen Rückgang der Auf-
                                                                                                        tragsbestände. Nach dem Höchstand zum Jahresbeginn im 1. Quartal
                                                                                                        2018 sinkt der Indikator für die Auftragsbestände im Handwerk – der
                                                                                                        Saldo aus gestiegenen und gesunkenen Auftragsbeständen – um 4 Zäh-
                                                                                                        ler, verbleibt mit 10 Punkten aber auf einem ausgesprochen hohen Ni-
                                                                                                        veau. Obwohl die Auftragslage bereits sehr positiv ist, erwarten 36 Pro-
                                                                                                        zent der Betriebsinhaber eine nochmalige Zunahme ihrer Auftragspolster
                                                                                                        (I/2018: 39 Prozent). Nur 7 Prozent gehen von rückläufigen Auftragsbe-
                                                                                                        ständen aus (I/2018: 5 Prozent).

                                                                                                        Der Blick in die Gewerkegruppen zeigt ein differenziertes Bild. Zwar sind
                                                                                                        die Auftragsbestandsindikatoren in vier der sieben Handwerksbereiche
                                                                                                        im Vergleich zum 1. Quartal 2018 gesunken. Allerdings befinden sich da-
                                                                                                        runter auch die drei Gewerkegruppen mit positiven Indikatorwerten, die
                                                                                                        steigende Auftragsbestände signalisieren. In den Bau- und Ausbau-
                                                                                                        handwerken sind die Auftragsbestände erneut kräftig angewachsen,
                                                                                                        auch wenn die Indikatoren um 5 (Bau) bzw. 3 Zähler (Ausbau) auf aktuell
                                                                                                        23 bzw. 20 Punkte zurückgegangen sind. Den Betrieben am Bau wird
                                                                                                        auch im weiteren Jahresverlauf die Arbeit nicht ausgehen, denn die Auf-
                                                                                                        tragsreichweiten sind mit 14,5 (Bau; plus 2,3 Wochen) bzw. 10,9 Wo-
                                                                                                        chen (Ausbau; plus 1,6 Wochen) noch einmal deutlich angestiegen. Die
                                                                                                        Konjunkturschwäche der Industrie zeigt die Entwicklung der Auftragsbe-
                                                                                                        stände der handwerklichen Zulieferer an: Der Auftragsbestandsindikator
                                                                                                        für die Gewerke sinkt um deutliche 11 Zähler auf 8 Punkte, allerdings lie-
                                                                                                        gen die Auftragsbestände noch einmal über dem Vorjahresniveau, was
                                                                                                        auch durch die gestiegenen Auftragsreichweiten von jetzt 11,5 Wochen
                                                                                                        (plus 2,5 Wochen) unterstrichen wird. Im Vorjahresvergleich verbessert
                                                                                                        zeigen sich die Indikatoren der Gesundheits-, der persönlichen Dienst-
                                                                                                        leistungs- und der Kfz-Gewerke, wo die Auftragsbestände stabil waren
                                                                                                        oder leicht zurückgegangen sind. Für das laufende Quartal erwarten
                                                                                                        durchweg alle Handwerksgruppen eine Zunahme ihrer Auftragsbestän-
                                                                                                        de. Besonders zuversichtlich sind die Kfz- und die Lebensmittelgewerke.

ZDH Konjunkturbericht 1 I 2019
II.Konjunkturmerkmale                                                                                                                                                 19

Auftragsbestand

Gesamthandwerk
                                                  I/18          18              50                 32

                                                 III/18       13           50                     37

                                                  I/19          18              54                     28

                                             Erwartung    7               57                      36

Bau                                                                                  Ausbau

      I/18       13          46                           41                              I/18         14                 49                  37

    III/18   7              50                            44                             III/18        9             48                      43

      I/19       12              53                           35                          I/19         13                  54                     33

Erwartung    4              57                             38                        Erwartung     6                  59                       36

Gewerblicher Bedarf                                                                  Kraftfahrzeuge

      I/18       15               51                           34                         I/18               31                      46                23

    III/18       14              46                       40                             III/18             23                  51                 26

      I/19        21                   49                      29                         I/19              26                       55                19

Erwartung    10                  58                            32                    Erwartung         7             49                      44

Lebensmittel                                                                         Gesundheit

      I/18        20                       59                       20                    I/18              27                   48                 25

    III/18       15                   61                            24                   III/18              28                  47                 25

      I/19            22                    59                       19                   I/19              26                  48                  26

Erwartung    7              51                            42                         Erwartung         8              54                      38

Pers. DL-Gewerbe

      I/18             27                   53                       20
                                                                                     Legende:
    III/18        17                   57                          25                     sinkend                unverändert            steigend 
                                                                                          sinkend                befriedigend           steigend 
      I/19            23                    59                       18

Erwartung    8                   60                            32                    Angaben jeweils in Prozent der befragten Unternehmen

                                                                                                                                           ZDH Konjunkturbericht 1 I 2019
20                                                                                                      II. Konjunkturmerkmale

                                                                                                        VERKAUFSPREISE
Verkaufspreisentwicklung im Handwerk
(Saldo aus den Meldungen über gestiegene und gesunkene Verkaufspreise)

Punkte

 30
 25
 20
                                                                                                                                          Trend
 15
 10
  5
  0
  -5
-10
-15
-20
       I/00
              III/00
                       I/01
                              III/01
                                       I/02
                                              III/02
                                                       I/03
                                                              III/03
                                                                       I/04
                                                                              III/04
                                                                                       I/05
                                                                                              III/05
                                                                                                       I/06
                                                                                                              III/06
                                                                                                                       I/07
                                                                                                                              III/07
                                                                                                                                       I/08
                                                                                                                                              III/08
                                                                                                                                                       I/09
                                                                                                                                                              III/09
                                                                                                                                                                       I/10
                                                                                                                                                                              III/10
                                                                                                                                                                                       I/11
                                                                                                                                                                                              III/11
                                                                                                                                                                                                       I/12
                                                                                                                                                                                                              III/12
                                                                                                                                                                                                                       I/13
                                                                                                                                                                                                                              III/13
                                                                                                                                                                                                                                       I/14
                                                                                                                                                                                                                                              III/14
                                                                                                                                                                                                                                                       I/15
                                                                                                                                                                                                                                                              III/15
                                                                                                                                                                                                                                                                       I/16
                                                                                                                                                                                                                                                                              III/16
                                                                                                                                                                                                                                                                                       I/17
                                                                                                                                                                                                                                                                                              III/17
                                                                                                                                                                                                                                                                                                       I/18
                                                                                                                                                                                                                                                                                                              III/18
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                       I/19
                                                                                                        Auch im Handwerk steigen die Löhne z. T. kräftig, und die Betriebe sind
                                                                                                        zusätzlich mit gestiegenen Einkaufspreisen für Rohstoffe und Energie
                                                                                                        konfrontiert. Zusätzlich belastend wirkt der höhere Anteil der Arbeitgeber
                                                                                                        an den Sozialversicherungskosten zum Jahresbeginn. Im aktuell noch
                                                                                                        immer ausgesprochen guten Konjunkturumfeld mit angebotsseitigen
                                                                                                        Engpässen bei Handwerkerleistungen, gelingt es insgesamt deutlich
                                                                                                        besser als in frühreren Jahren, diese höheren Kosten an die Nachfrager
                                                                                                        weiterzugeben. Aktuell melden 37 Prozent der Handwerksbetriebe, dass
                                                                                                        sie im 1. Quartal 2019 die Absatzpreise erhöht haben (plus 6 Prozent-
                                                                                                        punkte). Nur noch 4 Prozent berichten von niedrigeren Verkaufspreisen
                                                                                                        (minus 1 Prozentpunkt). Der Verkaufspreisindikator des Handwerks er-
                                                                                                        reicht zum Jahresbeginn 2019 ein neues Allzeithoch und steigt um 7
                                                                                                        Zähler auf 33 Punkte. Da die Konjunkturerwartungen der Betriebe wei-
                                                                                                        terhin positiv sind, gehen die Betriebe von weiter steigenden Beschaf-
                                                                                                        fungs- und Arbeitskosten aus. 33 Prozent sehen in den nächsten Mona-
                                                                                                        ten die Notwendigkeit, ihre Verkaufspreise zu erhöhen (plus 1 Prozent-
                                                                                                        punkt), weiterhin 3 Prozent sehen Spielräume für Preissenkungen.

                                                                                                        Alle Handwerksgruppen berichten zum Jahresbeginn 2019 wie vor ei-
                                                                                                        nem Jahr über steigende Verkaufspreise – dabei hat sich die Dynamik,
                                                                                                        mit der sich die Absatzpreise erhöht haben, ebenso in allen Gruppen
                                                                                                        verstärkt, und die Verkaufspreisindikatoren liegen durchgehend über
                                                                                                        dem Vorjahresniveau. Spitzenwerte erreichen die Indikatoren mit jeweils
                                                                                                        40 Punkten in den Bau- und Ausbauhandwerken (plus 10 bzw. plus 8
                                                                                                        Zähler). 44 Prozent der Bau- (plus 10 Prozentpunkte) und 43 Prozent der
                                                                                                        Ausbaubetriebe (plus 7 Prozentpunkte) melden dabei höhere Absatz-
                                                                                                        preise, während lediglich konstante 4 Prozent der Bau- und 3 Prozent
                                                                                                        der Ausbaubetriebe (minus 1 Prozentpunkt) von gesunkenen Absatz-
                                                                                                        preisen berichten. Ebenso deutlich über dem Vorjahresniveau liegt der
                                                                                                        Indikator in den Gesundheitsgewerken (plus 10 Zähler auf 19 Punkte),
                                                                                                        die auch von den höheren Mittelzuweisungen der Krankenkassen profi-
                                                                                                        tieren. Alle Gewerkgruppen gehen davon aus, dass die Absatzpreise im
                                                                                                        Frühjahr weiter steigen werden. Am häufigsten erachten die Lebensmit-
                                                                                                        tel- sowie die Bau- und Ausbaugewerke weitere Preiserhöhungen als
                                                                                                        notwendig.

ZDH Konjunkturbericht 1 I 2019
II.Konjunkturmerkmale                                                                                                                                21

Verkaufspreise

Gesamthandwerk
                                             I/18    5                64                     31

                                            III/18   4                    68                     28

                                             I/19    4               59                     37

                                        Erwartung    3               64                      33

Bau                                                                            Ausbau

      I/18   4               62                           34                        I/18     4            60                 36

    III/18 2                 63                          35                        III/18 3               63                     34

      I/19   4          52                           44                             I/19 3              54                  43

Erwartung 3              57                          41                        Erwartung 3               60                  37

Gewerblicher Bedarf                                                            Kraftfahrzeuge

      I/18       9                 65                      26                       I/18     7                 65                 28

    III/18     6                   72                          22                  III/18    5                 70                 25

      I/19     7                  63                       29                       I/19     5               63                  32

Erwartung      6                   70                          23              Erwartung     4                69                  27

Lebensmittel                                                                   Gesundheit

      I/18   1                71                           28                       I/18     6                      79                 15

    III/18 1                  72                           27                      III/18    6                      81                     13

      I/19   1               69                           30                        I/19     4                 72                     23

Erwartung    1          56                           44                        Erwartung     4                    78                   18

Pers. DL-Gewerbe

      I/18   4                    72                           24
                                                                               Legende:
    III/18   4                     77                           19                  sinkend          unverändert       steigend 
                                                                                    sinkend          befriedigend      steigend 
      I/19   4                67                          29

Erwartung 2                       72                          26               Angaben jeweils in Prozent der befragten Unternehmen

                                                                                                                          ZDH Konjunkturbericht 1 I 2019
22                                                                                                      II. Konjunkturmerkmale

                                                                                                        INVESTITIONEN
Investitionsentwicklung im Handwerk
(Saldo aus den Meldungen über gestiegene und gesunkene Investitionen)

Punkte

 20

 10

  0

-10
                                              Trend
-20

-30

-40

-50
       I/00
              III/00
                       I/01
                              III/01
                                       I/02
                                              III/02
                                                       I/03
                                                              III/03
                                                                       I/04
                                                                              III/04
                                                                                       I/05
                                                                                              III/05
                                                                                                       I/06
                                                                                                              III/06
                                                                                                                       I/07
                                                                                                                              III/07
                                                                                                                                       I/08
                                                                                                                                              III/08
                                                                                                                                                       I/09
                                                                                                                                                              III/09
                                                                                                                                                                       I/10
                                                                                                                                                                              III/10
                                                                                                                                                                                       I/11
                                                                                                                                                                                              III/11
                                                                                                                                                                                                       I/12
                                                                                                                                                                                                              III/12
                                                                                                                                                                                                                       I/13
                                                                                                                                                                                                                              III/13
                                                                                                                                                                                                                                       I/14
                                                                                                                                                                                                                                              III/14
                                                                                                                                                                                                                                                       I/15
                                                                                                                                                                                                                                                              III/15
                                                                                                                                                                                                                                                                       I/16
                                                                                                                                                                                                                                                                              III/16
                                                                                                                                                                                                                                                                                       I/17
                                                                                                                                                                                                                                                                                              III/17
                                                                                                                                                                                                                                                                                                       I/18
                                                                                                                                                                                                                                                                                                              III/18
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                       I/19
                                                                                                        Nachdem im Herbst 2018 ein Allzeithoch beim Investitionsklima erreicht
                                                                                                        wurde, verbleibt dieses auch im zum Jahresbeginn 2019 auf ausgespro-
                                                                                                        chen hohem Niveau. Die Betriebe arbeiten weiter auf Hochtouren und in-
                                                                                                        vestieren entsprechend mehr in den Ersatz bzw. in zusätzliche Maschi-
                                                                                                        nen und Geräte, um die hohen Auftragsbestände abarbeiten zu können.
                                                                                                        Im Vergleich zum 1. Quartal 2018 steigt der Investitionsklimaindikator
                                                                                                        des Handwerks um 2 Zähler auf nun 6 Punkte und erreicht den höchs-
                                                                                                        ten bisherigen Wert zum Jahresstart. 23 Prozent der Handwerksbetriebe
                                                                                                        geben an, mehr investiert zu haben (plus 1 Prozentpunkt), noch 17 Pro-
                                                                                                        zent haben Investitionsaufwendungen reduziert (minus 1 Prozentpunkt).
                                                                                                        Analog zu den allgemeinen Konjunkturerwartungen bleiben auch die In-
                                                                                                        vestitionspläne der Handwerksbtriebe positiv und es soll verstärkt inves-
                                                                                                        tiert werden. Jeder fünfte Betrieb will im laufenden Quartal mehr Investi-
                                                                                                        tionen tätigen (minus 1 Prozentpunkt), stabile 15 Prozent wollen weniger
                                                                                                        investieren.

                                                                                                        In der Summe haben im Berichtsquartal vier der sieben handwerklichen
                                                                                                        Gewerkegruppen mehr investiert als vor einem Jahr. In den Handwerken
                                                                                                        für den gewerblichen Bedarf und den Lebensmittelhandwerken sind die
                                                                                                        Investitionsindikatoren um jeweils 1 Zähler auf 6 (gewerblicher Bedarf)
                                                                                                        bzw. 4 Punkte (Lebensmittel) gesunken. In den Ausbaugewerken lag der
                                                                                                        Indikator mit 5 Punkten stabil auf dem Vorjahresniveau. Die investitions-
                                                                                                        freudigste Gewerkegruppe bleiben die Kfz-Handwerke. Die Kfz-Betriebe
                                                                                                        müssen fortlaufend in neue Geräte investieren um bspw. weiterhin TÜV-
                                                                                                        Prüfungen vornehmen zu dürfen oder E-Fahrzeuge reparieren zu kön-
                                                                                                        nen. Wie vor einem Jahr haben zuletzt 31 Prozent der Kfz-Betriebe ihre
                                                                                                        Investitionen erhöht, noch 17 Prozent haben diese verringert (minus 1
                                                                                                        Prozentpunkt). Die deutlichste Verbesserung des Investitionsklimas gab
                                                                                                        es in den Gesundheitsgewerken. Nach 22 Prozent im 1. Quartal 2018
                                                                                                        haben nun 25 Prozent der Betriebe mehr investiert, gleichzeitig haben
                                                                                                        nur noch 16 Prozent (minus 4 Prozentpunkte) weniger Mittel für Investiti-
                                                                                                        onen aufgewandt. Alle Gewerkegruppen wollen zukünftig mehr investie-
                                                                                                        ren oder ihre Investitionsausgaben stabil halten. Einzige Ausnahme sind
                                                                                                        die persönlichen Dienstleister im Handwerk, bei denen der Anteil der Be-
                                                                                                        triebe, die mit weniger Investitionen planen, leicht überwiegt.

ZDH Konjunkturbericht 1 I 2019
II.Konjunkturmerkmale                                                                                                                23

Investitionen

Gesamthandwerk
                                       I/18    18          60                 22

                                      III/18   14         62                 23

                                       I/19    17         60                  23

                                  Erwartung    15          65                 20

Bau                                                             Ausbau

      I/18     19        60                         21               I/18    16                  63                21

    III/18   14         62                      24                  III/18   14                 64                 22

      I/19     19        59                         22               I/19    16                 62                 21

Erwartung     14        65                          21          Erwartung    13                 67                 20

Gewerblicher Bedarf                                             Kraftfahrzeuge

      I/18    17        60                          24               I/18     18            51                31

    III/18   13         63                          24              III/18   14            53                 33

      I/19    16         62                         22               I/19    17             53                31

Erwartung     18             64                      18         Erwartung     18                58              24

Lebensmittel                                                    Gesundheit

      I/18     19        57                     24                   I/18     20                 59                22

    III/18     19       56                      25                  III/18   17                 60                 23

      I/19     21        54                     25                   I/19    16                 59              25

Erwartung     17         59                         23          Erwartung     20                 60                20

Pers. DL-Gewerbe

      I/18    18         63                          19
                                                                Legende:
    III/18    17             66                      17              weniger         unverändert          mehr 
                                                                     weniger         unverändert          mehr 
      I/19    16         64                         20

Erwartung     16             69                      15         Angaben jeweils in Prozent der befragten Unternehmen

                                                                                                          ZDH Konjunkturbericht 1 I 2019
24                                            II. Konjunkturmerkmale

III. GESCHÄFTSLAGE
  Geschäftslage in den Bundesländern

                                              Anteil der Unternehmen, die im 1. Quartal 2019 ihre Geschäftslage
                                              mit „gut“ oder „befriedigend“ beurteilt haben, in Prozent

In allen Bundesländern laufen die
                                                                                        Schleswig-Holstein
Geschäfte der Handwerksbetriebe
nach wie vor rund. Spitzenbewer-
                                                                                                                   Mecklenburg-Vorpommern
tungen erreicht die aktuelle Ge-
                                                                                                  Hamburg*
schäftslage derzeit in Sachsen (96
Prozent), Schleswig-Holstein und
Thüringen (jeweils 95 Prozent).                                                     Bremen

Schwächer fällt die Beurteilung der
Geschäftslage im Vergleich vor al-
                                                                                              Niedersachsen                             Berlin
lem in Bremen aus (89 Punkte).                                                                          Sachsen-Anhalt

                                                                                                                                        Brandenburg

                                                                                                                 Sachsen-Anhalt

                                                              Nordrhein-Westfalen

                                                                                                                                       Sachsen

                                                                                                              Thüringen

                                                                                     Hessen

                                                       Rheinland-Pfalz

                                                          Saarland

                 >94         █████████
                                                                                                                         Bayern
                 93-94       █████████
                                                                              Baden-Württemberg
                 90-92       █████████

                 < 90        █████████

                            Hamburg: keine
                             Teilnahme

ZDH Konjunkturbericht 1 I 2019
III. Geschäftslage                                                                                                                   25

        Geschäftsklimaindikatoren im Handwerk, 1. Quartal 2019
        (einschließlich Erwartungen)

                                                                                                 Höchstwerte beim Geschäftsklima
                                   Schleswig-Holstein
                                                                                                 werden nach wie vor in Baden-
                                                                                                 Württemberg erreicht (149 Punkte).
                                                              Mecklenburg-Vorpommern
                                                                                                 Im Vergleich weniger positiv ge-
                                             Hamburg*
                                                                                                 stimmt sind die Handwerksbetrie-
                                                                                                 be in Hessen (125 Punkte) und
                              Bremen                                                             Bremen (119 Punkte).

                                         Niedersachsen                             Berlin
                                                   Sachsen-Anhalt

                                                                                   Brandenburg

                                                             Sachsen-Anhalt

     Nordrhein-Westfalen

                                                                                  Sachsen

                                                         Thüringen

                                Hessen

Rheinland-Pfalz

  Saarland

                                                                                                 >145       █████████
                                                                    Bayern
                                                                                                 136-144 █████████
                         Baden-Württemberg
                                                                                                 130-135 █████████
26         III. Konjunkturmerkmale

IV. KOMMENTARE
  Kommentare der Handwerkskammern

                                                          Betriebe wollen zukünftig mehr oder gleichbleibend
                                                          investieren.

                                                          Landesvertretung der
                                                          Handwerkskammern Niedersachsen:
                                                          Im Frühjahrsquartal 2019 stieg der Geschäftsklimain-
                                                          dikator für das Handwerk in Niedersachsen erneut im
Bundesländer: Bremen, Hamburg,                            Vergleich zum Vorjahresquartal an und setzt mit ei-
Niedersachsen, Schleswig-Holstein                         nem Zuwachs um einen Punkt auf den neuen Wert
                                                          von 137 Punkten das vierte Jahr in Folge eine neue
Handwerkskammer Bremen:                                   Höchstmarke. Die Anzahl der Betriebe, die von einer
Stabile Konjunktur weiterhin auf hohem Niveau. 89         guten Geschäftslage berichten, nahm im Vergleich
Prozent der Befragten beurteilen die Geschäftslage        zum Vorjahr nochmals um 7 Prozentpunkte auf 54
als gut oder befriedigend. 93 Prozent geben einen         Prozent zu. Dabei melden 30 Prozent der Betriebe,
gleichbleibenden oder gestiegenen Personalbestand         dass die Umsätze im Vergleich zum Vorjahresquartal
an. Die Umsatzentwicklung zeigt sich gegenüber            zugenommen haben. Die hohe Nachfrage nach
2018 annähernd unverändert, 83 Prozent registrierten      handwerklichen Produkten und Dienstleistungen
Steigerungen oder gleichbleibende Umsätze. Auch           schlägt sich auch in den Verkaufspreisen nieder. Es
die Auftragsbestände bleiben weiterhin hoch. Die          melden knapp 44 Prozent (Vorjahresquartal: 33 Pro-
Verkaufspreise konnten von 90 Prozent der Betriebe        zent) der befragten Handwerkerinnen und Handwer-
gehalten oder gesteigert werden. Die getätigten In-       ker, dass die Verkaufspreise angestiegen sind. Vor
vestitionen sind auf gutem Niveau konstant geblieben.     diesem Hintergrund zeigt sich eine deutliche Bereit-
Das Bremer Handwerk geht von einer Fortsetzung            schaft zu investieren. Bei rund 26 Prozent der Betrie-
des robusten Wachstumskurses aus. 93 Prozent er-          be werden die Investitionsausgaben erhöht. Weiterhin
warten eine bessere oder gleichbleibende Geschäfts-       besteht ein hoher Bedarf an Fachkräften: Nachdem
lage. Hinsichtlich der zukünftigen Beschäftigungssitu-    die durchschnittliche Auslastung der Betriebe noch-
ation werden keine größeren Änderungen prognosti-         mals leicht zunahm, melden 46 Prozent der Betriebe
ziert. 94 Prozent rechnen mit einem gleichbleibenden      derzeit offene Stellen. Das Gesamthandwerk in Nie-
oder wachsenden Personalbestand. Die Umsatzer-            dersachsen erwartet auch für das kommende Quartal
wartungen bleiben leicht hinter den Umfrageergebnis-      eine stabile wirtschaftliche Entwicklung. Zwar geht
sen 2018 zurück. Ähnlich sehen die Einschätzungen         der Anteil der Betriebe, die mit einer weiteren Verbes-
hinsichtlich der Auftragseingänge aus. In beiden Be-      serung der wirtschaftlichen Entwicklung rechnen, von
reichen rechnen mehr Betriebe, als noch vor Jahres-       39 Prozent im Vorjahresquartal auf 35 Prozent leicht
frist, mit einem künftigen Anstieg. Gut ein Viertel der   zurück. Die deutliche Mehrheit von 59 Prozent erwar-
Betriebe prognostiziert eine Zunahme der Auftrags-        tet aber auch für das kommende Quartal eine unver-
eingänge. Eine ähnliche Tendenz zeichnet sich bei         ändert starke Konjunktur.
der Verkaufspreisentwicklung ab, 16 Prozent der Be-
triebe gehen von Steigerungsmöglichkeiten aus. Die
Investitionsbereitschaft bleibt hoch, 87 Prozent der

ZDH Konjunkturbericht 1 I 2019
IV. Kommentare der Handwerkskammern                                                                                   27

Handwerkskammer Braunschweig-Lüneburg-Stade:              Handwerkskammer Hannover sind bezüglich der wei-
Im Kammerbezirk Braunschweig-Lüneburg-Stade               teren konjunkturellen Entwicklung optimistisch.
sind die Auftragsbücher der Handwerker weiterhin
voll, die Hochkonjunktur hält an. In der Frühjahrsum-     Handwerkskammer Oldenburg:
frage der Handwerkskammer schätzen die befragten          Die Teilnehmer der aktuellen Frühjahrsumfrage be-
Betriebe ihre aktuelle Geschäftslage erneut besser ein    werten die gegenwärtige Geschäftslage und die Er-
als im gleichen Vorjahreszeitraum: Der Anteil der Be-     wartungen für das kommende Vierteljahr erneut bes-
triebe mit guter Geschäftslage steigt von 58 auf 61       ser als vor einem Jahr. Der Geschäftsklimaindex legt
Prozent. Zufrieden sind aktuell 31 Prozent (Vorjahr: 32   nochmals um 13 auf nun 143 Punkte zu. Ihre Ge-
Prozent). Unzufrieden sind nur acht Prozent, zwei         schäftslage als schlecht bewerten nur 7 Prozent der
Prozent weniger als im vergangenen Jahr. Der Ge-          Betriebe, im Vorjahr waren dies ebenfalls nur 9 Pro-
schäftsklimaindex, der auch die künftigen Erwartun-       zent. Lediglich 5 Prozent aller Betriebe erwarten, dass
gen mit abbildet, gibt lediglich um einen Punkt nach      sich ihre Lage im kommenden Vierteljahr verschlech-
und liegt mit 141 Punkten weiterhin auf sehr hohem        tert. Der größte Optimismus mit außerordentlich ho-
Niveau. Die Handwerksbetriebe im Kammerbezirk             hen Geschäftsklimaindizes herrscht einmal mehr im
Braunschweig-Lüneburg-Stade gehen von einer               Bau- und Ausbauhandwerk vor. Auch im Gesund-
deutlichen Frühjahrsbelebung aus: 37 Prozent erwar-       heitshandwerk wird die Lage in diesem Jahr wieder
ten eine bessere Geschäftslage in den kommenden           positiv bewertet. Mit einem positiven Saldo von 4 ist
Monaten, 56 Prozent eine stabile Entwicklung. Mit ei-     die Nachfrage nach Fachkräften insgesamt ungebro-
ner Eintrübung der Geschäfte rechnen nur sieben           chen hoch. Einzige Ausnahme ist das Nahrungsmit-
Prozent der befragten Handwerksbetriebe. Im ersten        telhandwerk, in dem der Beschäftigungssaldo unge-
Quartal 2019 verzeichneten 33 Prozent der Betriebe        wöhnlich stark auf einen Wert von – 23 Punkten sinkt.
steigende und 48 Prozent gleichbleibende Umsätze.         Aus den Umfrageergebnissen ist auch ersichtlich,
In 19 Prozent der Betriebe kam es zu Umsatzrück-          dass die Mehrzahl der befragten Unternehmen wahr-
gängen. Die Entwicklung der Auftragsbestände war          genommen hat, dass die Einkaufspreise stärker ge-
positiv, ebenso die Beschäftigtenentwicklung. 70          stiegen sind als die erzielbaren Verkaufspreise, sie
Prozent hielten die Zahl ihrer Mitarbeiter, 18 Prozent    rechnen damit, dass sich diese Entwicklung fortsetzt.
erhöhten sie. 41 Prozent der Betriebe haben offene        Dies kann mittelfristig über sinkende Ergebnisse Ein-
Stellen gemeldet (Vorjahr: 44 Prozent). Gesucht wer-      fluss auf die Beurteilung der Geschäftslage haben. Als
den vor allem qualifizierte Fachkräfte und Auszubil-      Chancen sehen die Umfrageteilnehmer unverändert
dende.                                                    das niedrige Zinsniveau und die damit verbundene
                                                          hohe Nachfrage. Risiken werden im Fachkräfteman-
Handwerkskammer Hannover:                                 gel und im steigenden bürokratischen Aufwand gese-
Besser als in der deutschen Gesamtwirtschaft verläuft     hen.
die Konjunktur im Handwerk im Bezirk der Hand-
werkskammer Hannover. Gegenüber dem Vorjahres-            Handwerkskammer Osnabrück-Emsland-Grafschaft
quartal stieg der Geschäftsklimaindex noch einmal         Bentheim:
um 7 Punkte auf nunmehr 143 Indexpunkte. Wie              Die konjunkturelle Entwicklung des Handwerks im
schon im Vorjahresquartal ist insbesondere die ge-        Kammerbezirk           Osnabrück–Emsland–Grafschaft
genwärtige Lage hervorragend mit 159 Indexpunkten         Bentheim hat sich in den vergangenen Monaten leicht
bewertet. Die Erwartungen liegen mit 129 Punkte auf       abgekühlt. So ist der Geschäftsklimaindikator im Ver-
dem Vorjahresniveau. Die Auslastung der betriebli-        gleich zum Herbst 2018 um zwei Punkte auf 116
chen Kapazitäten hat noch einmal deutlich zuge-           Punkte gefallen. Ein Grund für die leichte Eintrübung
nommen. In nahezu jedem fünften Betrieb haben die         der Stimmungslage ist, dass sich die Umsatzzahlen
Auftragseingänge per saldo zugenommen. Auch die           im Vergleich zu den Vormonaten etwas schwächer
Umsatzentwicklung stellt sich positiv dar. Nahezu je-     entwickelt haben. In Bezug auf das Gesamthandwerk
der dritte Betrieb verzeichnete zunehmende Umsätze,       bleibt die Umsatzentwicklung aber nach wie vor posi-
nur 22 Prozent der befragten Betriebe meldeten ein        tiv. So ist bei 27 Prozent der befragten Betriebe der
Umsatzminus. Die Investitionstätigkeit zu Beginn des      Umsatz gestiegen (Herbst 2018: 32 Prozent), wäh-
Jahres verlief positiv. Lediglich 13 Prozent der Hand-    rend 19 Prozent der befragten Betriebe einen Um-
werksbetriebe kürzten ihr Investitionsbudget, dem         satzrückgang zu verzeichnen hatten (Herbst 2018: 12
steht ein Anteil von immerhin 31 Prozent gegenüber,       Prozent). Hinsichtlich der Erwartungen an den weite-
der vermehrt investierte. Die Beschäftigtenzahlen         ren Geschäftsverlauf für die nächsten Monate ist die
wurden ebenfalls nach oben korrigiert. 13 Prozent der     deutliche Mehrzahl der Betriebe im Kammerbezirk
befragten Betriebe bauten Personal ab, 17 Prozent         aber optimistisch. So erwarten 32 Prozent der Betrie-
stockten ihren Mitarbeiterstamm auf. Die durch-           be eine verbesserte Geschäftslage. Lediglich 8 Pro-
schnittliche Betriebsauslastung stieg von 79 Prozent      zent der Betriebe gehen von schlechteren Geschäfts-
(Frühjahr 2018) auf 84 Prozent im Berichtsquartal. Die    ergebnissen aus. Ein Grund für die positive Beurtei-
Erwartungen der befragten Betriebe im Bezirk der          lung hinsichtlich der erwarteten Entwicklung liegt vor

                                                                                           ZDH Konjunkturbericht 1 I 2019
28         IV. Kommentare der Handwerkskammern

allem in den Auftragseingangszahlen. So gaben 40          triebe mit einer besseren, 62 Prozent mit einer zum 1.
Prozent der befragten Betriebe an, eine verbesserte       Quartal vergleichbaren und lediglich 3 Prozent mit ei-
Entwicklung bei den Auftragseingängen gehabt zu           ner schlechteren Geschäftslage. Die weiteren Kenn-
haben. 14 Prozent der befragten Betriebe gaben ei-        zahlen weisen ebenfalls positive Werte auf, wobei die
nen sinkenden Auftragseingang an. Weiterhin ver-          prognostizierte Steigerung des Auftragseingangs (von
spricht die Auftragsreichweite von durchschnittlich 11    40 Prozent der Betriebe gemeldet) und die positive
Wochen ein sehr gutes Auftragspolster.                    Entwicklung bei den Verkaufspreisen (27 Prozent
                                                          rechnen mit höheren Preisen) auch zu mehr Investiti-
Handwerkskammer für Ostfriesland:                         onen als im 1. Quartal führen werden. Analog erwar-
Das Stimmungshoch im ostfriesischen Handwerk ist          tet das Handwerk auch mehr Beschäftigte. Das
ungebrochen. Die Betriebe beurteilten ihre aktuelle       Handwerk zeigt sich somit weiterhin stabil und hin-
Geschäftslage erneut positiver als im Vorjahr. Dem-       sichtlich der zukünftigen Entwicklung optimistisch.
nach melden 94 Prozent der befragten Betriebe eine
gute oder befriedigende Geschäftslage. Auch die Er-       Handwerkskammer Flensburg:
wartungen an die Geschäftsentwicklung im nächsten         Ohne erkennbare saisonale Schwankung präsentierte
halben Jahr sind hoch. Im Vergleich zum Vorjahr sind      sich die Konjunktur im Bezirk der Handwerkskammer
sie jedoch etwas zurückhaltender: Rund ein Drittel der    Flensburg. Die ersten drei Monate des Jahres wurden
Befragten rechnen mit einer besseren Geschäftslage        gleich gut bewertet wie das 4. Quartal des Vorjahres.
im Sommer. Aus diesem Grund fällt auch der Ge-            Insgesamt 60 Prozent urteilten über ihre Geschaftsla-
schäftsklimaindikator um fünf Indexpunkte leicht ab       ge mit "gut", 35 Prozent mit "befriedigend" und 5
und erreicht mit einem Wert von 139 ein immer noch        Prozent mit "schlecht". Das Ende des Weihnachtsge-
beachtlich hohes Niveau (Vorjahr: 144). Die Umsätze       schäfts und die kalte Jahreszeit sorgen normaler-
sind in fast allen Gewerbegruppen um 12 bis 15 Pro-       weise für eine saisonal bedingte Konjunkturdelle. In
zent gestiegen. 92 Prozent der Handwerksbetriebe          diesem Jahr sorgte der milde Winter aber dafür, dass
erwarten weiterhin höhere oder stabile Umsätze. Die       getragen von den positiven Ergebnissen im Bau-
Umsatzsteigerungen spiegeln auch gestiegene Ver-          haupt- und Ausbaugewerbe die Konjunkturentwick-
kaufspreise wider: 71 Prozent der Betriebe berichte-      lung gegenüber dem Vorquartal unverändert blieb.
ten von gestiegenen Einkaufspreisen, wobei 40 Pro-        Die gute Konjunktur zeigt sich auch daran, dass die
zent der Betriebe eine Erhöhung der Verkaufspreise        Beschäftigtenzahl im Winterquartal konstant blieb und
vornehmen konnten. Nachdem im Vorjahr per saldo           keine Umsatzeinbußen gegenüber dem 4. Quartal
18 Prozent der Betriebe investierten, ging in diesem      2018 zu verzeichnen waren. Der Auftragsbestand leg-
Jahr die Investitionsbereitschaft etwas zurück. Aktuell   te wieder leicht zu (23 Prozent sprachen von mehr,
liegt die Investitionsquote bei 14 Prozent. Der Saldo     12 von weniger Aufträgen). Erfreulich entwickeln sich
aus Beschäftigungszuwachs und -abbau liegt im Ge-         auch die erzielbaren Verkaufspreise, die von 39 Pro-
samthandwerk bei einem Plus von 5 Prozent. Die Be-        zent der Betriebe im Berichtsquartal steigend gemel-
schäftigtenzahlen entwickelten sich in den Gewerbe-       det wurden. Vom 2. Quartal des Jahres erwarten die
gruppen unterschiedlich. 63 Prozent aller befragten       Betriebe im Flensburger Kammerbezrik eine weitere
Betriebe meldeten keine offenen Stellen – im Vorjahr      Belebung. So rechnen 27 Prozent mit einer besseren,
waren es noch 57 Prozent.                                 67 Prozent mit einer zum 1. Quartal vergleichbaren
                                                          und lediglich 6 Prozent mit einer schlechteren Ge-
Handwerkskammer Schleswig-Holstein                        schäftslage. Sämtliche weiteren Kennzahlen verzeich-
(Flensburg, Lübeck):                                      nen ebenfalls einen positiven Saldo der Bewertungen
In der landesweiten Konjunkturumfrage zum 1. Quar-        und werden leicht steigend prognostiziert.
tal 2019 sprachen 49 Prozent der Betriebe von einer
guten, 46 Prozent von einer befriedigenden und ledig-     Handwerkskammer Lübeck:
lich 5 Prozent von einer schlechten Geschäftslage.        Zum Jahresanfang sprach das Handwerk im Bezirk
Damit wurde das Ergebnis des Vergleichsquartals (I.       der Handwerkskammer Lübeck weiterhin von einer
Quartal 2018) bestätigt. Gegenüber dem Vorquartal         relativ guten konjunkturellen Lage. Der Spitzenwert
gab es lediglich eine minimale Abschwächung. Dass         aus dem Vorquartal konnte zwar saisonal bedingt
das Ergebnis vergleichsweise gut ausfiel, hat mit dem     nicht bestätigt werden, doch zeigte sich das Hand-
milden Winter zu tun, so dass auch die Ergebnisse im      werk bezogen auf ein Frühjahrsquartal insgesamt in
Bauhaupt- und Ausbaugewerbe überraschend erfreu-          einer sehr guten wirtschaftlichen Verfassung. Die Be-
lich ausfielen. Die Verlangsamung des Wirtschafts-        triebe beurteilten ihre wirtschaftliche Situation im zu-
wachstums besonders bei Teilen der Industrie und          rückliegenden Betrachtungszeitraum wie folgt: 43
der Exportwirtschaft schlägt im Handwerk noch nicht       Prozent der Betriebe sprachen von einer guten, 53
durch, da sich die Binnenkonjunktur nach wie vor als      Prozent von einer befriedigenden und 4 Prozent von
sehr stabil erweist. Den Schwung des 1. Quartals          einer schlechten Geschäftslage. Damit verbesserte
nimmt das Handwerk auch mit in die Erwartungen für        sich die wirtschaftliche Situation im Kammerbezirk im
das Frühjahr. Landesweit rechnen 35 Prozent der Be-       Vergleich zum Vorjahresquartal leicht (Vergleich: 45

ZDH Konjunkturbericht 1 I 2019
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