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WWW.ZDH.DE Handwerksmotor läuft! Konjunkturbericht 1 I 2 019
Handwerksmotor läuft! Prozent * Geschäftslage des Handwerks 100 94 92 93 90 90 95 88 88 88 92 90 86 80 90 91 79 88 77 76 80 85 86 86 86 80 70 65 77 64 73 69 60 64 64 50 52 51 40 Erw I/04 III/04 I/05 III/05 I/06 III/06 I/07 III/07 I/08 III/08 I/09 III/09 I/10 III/10 I/11 III/11 I/12 III/12 I/13 III/13 I/14 III/14 I/15 III/15 I/16 III/16 I/17 III/17 I/18 III/18 I/19 *) Anteil der Unternehmen, die ihre Geschäftslage mit "befriedigend" oder "gut" beurteilt haben KONJUNKTURBERICHT 1 I 2019
Herausgeber: Zentralverband des Deutschen Handwerks Deutscher Handwerkskammertag Unternehmerverband Deutsches Handwerk Mohrenstraße 20/21, 10117 Berlin Verantwortlich: Dr. Alexander Barthel, Leiter der Abteilung Wirtschafts-, Energie- und Umweltpolitik Redaktion: René Rimpler, Referat Volkswirtschaft Herstellung: Marketing Handwerk GmbH Aachen Mai 2019 Bildquellen Titel: Adobe Stock Bilddatenbank, Werner Schüring, Innenteil: Ortrud Stegner, AMH-Bilddatenbank &TemistocleLucarelli / fotolia.com
Inhalt Seite: 6 I. Konjunkturentwicklung 10 II. Konjunkturmerkmale nach Gewerbegruppen 12 – Geschäftslage 14 – Beschäftigte 16 – Umsatz 18 – Auftragsbestand 20 – Verkaufspreise 22 – Investitionen 24 III. Geschäftslage Bundesländer 26 IV. Kommentare der Kammern und Fachverbände 46 V. Tabellenanhang 52 VI. Anlage: Frageprogramm
I. KONJUNKTURENTWICKLUNG Hauptmerkmale der aktuellen Konjunkturentwicklung Ausgesprochen positiv bleibt die aktuelle Geschäftslage im Handwerk. Die Binnenkonjunktur läuft dank zunehmender Erwerbstätigkeit, wach- senden Einkommen und deutlichen Investitionszuwächsen in Ausrüs- tungen und Bauten weiterhin rund. Von der durch den gedämpften Au- ßenhandel abgeschwächten Industriekonjunktur ist im Handwerk derzeit nur wenig zu spüren. Das Urteil der Handwerksbetriebe zur Geschäfts- lage fällt besser aus als jemals zuvor in einem ersten Quartal: 57 Prozent der Betriebe melden gute Geschäfte (plus 2 Prozentpunkte), lediglich 8 Prozent schlechte (minus 1 Prozentpunkt). Ebenso besser bewertet als vor einem Jahr wird die Umsatzentwicklung. Zugleich steigen Kapazi- tätsauslastung und Auftragsreichweiten auf neue Höchststände. Die Be- triebe gehen von einer Fortsetzung des Wachstums im Frühjahr aus, wenn auch mit etwas geringerer Aufwärtsdynamik. 32 Prozent der Be- triebe erwarten eine bessere Geschäftsentwicklung (minus 5 Prozent- punkte), 5 Prozent eine Verschlechterung (plus 1 Prozentpunkt). Der Geschäftsklimaindikator für das Handwerk, der Lage und Erwartungen bündelt, liegt aufgrund der etwas schwächeren Erwartungen mit 138 Punkten aktuell 1 Zähler unterhalb seines Vorjahreswertes (Abb. 1). Abb. 1: Geschäftsklimaindikator des Handwerks1 Geometrischer Mittelwert aus „guter“ und „schlechter“ Geschäftslage sowie „guten“ und „schlechten“ Geschäftserwartungen. Der Wert von 100 Punkten bildet die Grenze zwischen positiver und negativer Konjunkturlage im Handwerk. 1 Ab dem 1. Quartal 2018 liegt den Geschäftserwartungen eine veränderte Befragungsmethodik zugrunde. Die ausgewiesenen Werte für die Geschäftser- wartungen und das Geschäftsklima sind deshalb nur eingeschränkt mit den Ergebnissen der Vorjahre vergleichbar. Punkte 170 150 138 130 127 126 116 110 108 96 98 90 84 79 70 64 50 I/92 I/93 I/94 I/95 I/96 I/97 I/98 I/99 I/00 I/01 I/02 I/03 I/04 I/05 I/06 I/07 I/08 I/09 I/10 I/11 I/12 I/13 I/14 I/15 I/16 I/17 I/18 I/19 ZDH Konjunkturbericht 1 I 2019
I. Konjunkturentwicklung 07 Abb. 2: Geschäftslage in den Gruppen im 1. Quartal Anteil der Unternehmen, die ihre Geschäftslage mit „gut“ oder „befriedigend“ bezeichnet haben ■befriedigend ■gut Handwerk gesamt – I/19 „gut" + „befriedigend“: 92 Prozent Bau 31 64 Ausbau 28 67 Gew. Bedarf 36 56 Kfz 47 40 Lebensmittel 42 48 Gesundheit 42 47 Prozent Pers. DL 45 42 0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100 Nach einem schwachen Konjunkturverlauf in der zweiten Jahreshälfte 2018 zeigt sich die deutsche Wirtschaft auch zum Jahresbeginn 2019 nur wenig schwungvoll. Ursächlich hierfür ist insbesondere die schwa- che Entwicklung des Außenhandels. Der globale Konjunkturverlauf ist nach wie vor verhalten, hinzu kommen strukturelle Anpassungsprozesse in der deutschen Leitbranche Automobilindustrie. Beides führt zu Ab- satzeinbußen der exportorientierten deutschen Industrie. Das Wachstum der Binnenwirtschaft bleibt hingegen intakt. Die Erwerbstätigenzahlen und die Löhne steigen weiterhin kräftig und stützen den Konsum. Hinzu kommen weiter recht ansehnliche Zuwächse bei den Ausrüstungsinves- tionen, die auch darauf zurückzuführen sind, dass viele Unternehmen in der Hochkonjunktur des ersten Halbjahres 2018 bereits über der Kapa- zitätsgrenze produzierten und die Kapazitätsauslastung trotz der Kon- junkturdelle weiterhin hoch ist – die Erneuerung und Erweiterung der Produktionskapazitäten bleibt damit auf der Agenda der Unternehmen. Ungebrochen ist die Aufwärtsentwicklung am Bau. Wohnungs- und Gewerbebau können aktuell weitere merkliche Zuwächse verzeichnen. Nicht zuletzt steigen auch die staatlichen Investitionen in Infrastrukturen – Gleiches gilt für die Konsumausgaben der öffentlichen Hand. In allen handwerklichen Branchen bleibt die Geschäftslage ausgespro- chen gut (Abb. 2). Dank der Hochkonjunktur am Bau berichten auch ak- tuell wie vor einem Jahr jeweils 95 Prozent der Bau- und Ausbaubetrie- be von einer guten oder befriedigenden Geschäftslage im 1. Quartal 2019. Darunter vergeben 64 (Bau) bzw. 67 Prozent (Ausbau) die Note gut. Damit tragen beide Gewerkegruppen weiterhin maßgeblich zum Konjunkturhoch im Handwerk bei. Unverändert gut zeigt sich auch die Geschäftslage der handwerklichen Zulieferer. Die schwächere Industrie- konjunktur hat zumindest in den ersten drei Monaten 2019 noch nicht zu einer sinkenden Abnahme handwerklicher Vorleistungsgüter geführt: Weiterhin starke 56 Prozent der Betriebe berichten von guten Geschäf- ten, konstante 8 Prozent von schlechten. Allerdings sind die Erwartun- gen der Zulieferergewerke für Umsatz- und Auftragsbestandsentwick- lung nicht mehr so positiv wie vor einem Jahr, was sicherlich auch auf eine nachlassende Nachfrage aus der Industrie zurückgeführt werden kann. In den übrigen Gewerbegruppen hat sich die aktuelle Geschäfts- ZDH Konjunkturbericht 1 I 2019
08 I. Konjunkturentwicklung Abb. 3: lage noch einmal verbessert. Auslastung in den Handwerksgruppen Die gute Verbraucherstimmung stützt die Geschäftslage in den ■I/2018 ■I/2019 Lebensmittelbetrieben auf ei- Prozent 90 nem ausgesprochen hohen Ni- Betriebsauslastung veau. 90 Prozent der Bäcker, 85 Handwerk gesamt - 85 86 I/2019 : 81 Prozent Fleischer und Konditoren mel- 84 80 82 82 den gute oder zumindest zu- 81 81 80 friedenstellende Geschäfte 75 76 76 (I/2018: 89 Prozent). Noch 74 74 70 72 73 einmal deutlich positiver wird 69 die Geschäftsentwicklung von 68 65 den ebenso konsumnahen pri- vaten Dienstleistern bewertet, 60 wo dieser Anteil um 4 Prozent- 55 punkte auf nun 87 Prozent zu- legt. Von der Rückkehr der 50 Handwerk Bau Ausbau Gewerbl. Kfz Lebensmittel Gesundheit Per. DL- Neuwagenverkäufe auf das Ni- Bedarf Gewerbe veau vor den Zulas- sungschwierigkeiten nach dem neuen Emissionsmesszyklus WLTP und einem gut ausgelasteten Werkstattgeschäft profitieren die Kfz-Gewerke. Auch hier steigt der Anteil der Betriebe, die ihre Ge- schäftslage als mindestens befriedigend bewerten, auf 87 Prozent (plus 2 Prozentpunkte). Davon, dass die Krankenkassen höhere Zuschüsse für viele Medizinprodukte gewähren, profitieren die Gesundheitshand- werke. Der Anteil der mit gut urteilenden Betriebe wächst um 5 Prozent- punkte auf 47 Prozent, zugleich vergeben 3 Prozentpunkte weniger das Urteil schlecht (11 Prozent). Die Umsatzentwicklung im Handwerk wird zum Jahresbeginn 2019 bes- ser bewertet als jemals zuvor in einem 1. Quartal. Mit 3 Punkten (plus 3 Zähler) erreicht der handwerkliche Umsatzindikator zum Jahresstart erstmals einen positiven Wert und signalisiert ein Umsatzwachstum im Vergleich zum Jahresendquartal des Vorjahres. Von Umsatzzuwächsen berichten die Bau- und Ausbauhandwerke sowie die handwerklichen Zulieferer. In den übrigen Gewerkegruppen war die Umsatzentwicklung leicht rückläufig, allerdings fielen die Rückgänge kleiner aus als vor ei- nem Jahr. Besser ausgelastet als im Vergleichsquartal waren die betrieblichen Ka- pazitäten. Im Durchschnitt waren die Handwerksbetriebe in den ersten drei Monaten des Jahres zu 81 Prozent ausgelastet, was einer Zunahme der Kapazitätsauslastung um einen Prozentpunkt entspricht (Abb. 3). Höchstwerte erreicht die Auslastung wie vor einem Jahr in den Bau-, den Ausbau- und den Handwerken für den gewerblichen Bedarf. Weiter angewachsen sind die Auftragsbestände im Handwerk. Der Auftragsbe- standsindikator liegt mit 10 Punkten weiter im expansiven Bereich, aller- dings geht er um 4 Zähler zurück und zeigt ein insgesamt langsameres Wachstum der Auftragsbestände an. Noch einmal deutlich verlängert haben sich die Auftragsreichweiten der Betriebe. Im Gesamthandwerk liegt die Wartezeit für die Kunden momentan bei durchschnittlich 9,9 Wochen (I/2018: 8,4 Wochen). Noch einmal deutlich höher sind die ZDH Konjunkturbericht 1 I 2019
I. Konjunkturentwicklung 09 Wartezeiten bei den Baubetrieben (plus 2,3 auf 14,5 Wochen), aber auch bei Ausbau- (plus 1,6 auf 10,9 Wochen) und gewerblichen Zuliefe- rerbetrieben (plus 2,5 auf 11,5 Wochen). Die Beschäftigung im Handwerk nimmt kontinuierlich zu. Weiterhin 14 Prozent der Betriebe haben zusätzliche Stellen geschaffen, stabile 13 Prozent haben ihre Belegschaften verkleinert. Der Beschäftigungsindika- tor bleibt im Vorjahresvergleich unverändert (1 Punkt) (Abb. 4). Deutlich Beschäftigung aufgebaut haben die handwerklichen Zulieferer und die Gesundheitshandwerke (Indikatorenwerte: 5 bzw. 3 Punkte). In den an- deren Gewerkegruppen liegen die Indikatoren auf oder um den Null- punkt und signalisieren eine weitgehend stabile Beschäftigungsentwick- lung. Die Betriebe erhöhen ihre Investitionsausgaben nochmals. 23 Prozent haben mehr Mittel für Investitionen aufgewandt (plus 1 Prozentpunkt), noch 17 Prozent haben weniger investiert (minus 1 Prozentpunkt). Das Investitionsklima im Handwerk erreicht den bisherigen Höchststand in einem 1. Quartal und steigt um 2 Zähler auf 6 Punkte. Höhere Lohnkosten sowie gestiegene Einkaufspreise für Rohstoffe, Ma- terial und Energieträger lassen die Verkaufspreise im Handwerk nochmal deutlich ansteigen. Der Indikator für die Verkaufspreise erreicht im 1. Quartal 2019 ein neues Allzeithoch und steigt um 7 Zähler auf 33 Punk- te. Der angebotsseitige Engpass bei Bauleistungen erhöht insbesondere in den Bau- und Ausbaugewerken die Preisanpassungsspielräume und es gelingt den Betrieben besser als in anderen Gewerkegruppen, ihre höheren Kosten auf die Abnehmer umzulegen. Abb. 4: Saldo aus gestiegener und gesunkener Beschäftigung Prozentpunkte 5 1 1 1 0 0 -1 -2 -2 -4 -4 -4 -4 -5 -6 -8 -10 -9 -10 -11 -13 -13 -13 -14 -15 -15 -15 -17 -18 -19 -20 -19 -20 -22 -25 I/92 I/93 I/94 I/95 I/96 I/97 I/98 I/99 I/00 I/01 I/02 I/03 I/04 I/05 I/06 I/07 I/08 I/09 I/10 I/11 I/12 I/13 I/14 I/15 I/16 I/17 I/18 I/19 ZDH Konjunkturbericht 1 I 2019
I. Konjunkturentwicklung II. KONJUNKTURMERKMALE Konjunkturmerkmale nach Gewerbegruppen Legende: gut befiedigend schlecht Bau Die insgesamt milde Witterung beeinträchtigt die Geschäftslagebeurteilungen (in Prozent der befragten Betriebe) Geschäftslage der Bauhauptbetriebe nur wenig: I/18 I/19 64 Prozent berichten von guten Geschäften (plus 61 64 3 Prozentpunkte), nur noch 4 Prozent von schlechten (minus 2 Prozentpunkte). Kräftig an- 34 31 gewachsen sind Kapazitätsauslastung und Auf- 6 4 tragsreichweiten (neues Allzeithoch von 14,5 Wo- chen). Erstmals steigt zum Jahresbeginn zudem die Beschäftigung. Die Aussichten für die nächs- Betriebsauslastung 84 Prozent Beschäftigungssaldo 1 Geschäftserwartungen 97 Prozent ten Monate bleiben glänzend. Vorjahr:81 Prozent Vorjahr: -2 Vorjahr: 98 Prozent Ausbau Nochmals verbessert zeigt sich auch die Ge- Geschäftslagebeurteilungen (in Prozent der befragten Betriebe) schäftslage in den Ausbaugewerken. Zwei Drittel I/18 I/19 der Betriebe melden gute Geschäfte (plus 2 Pro- 65 67 zentpunkte), lediglich 5 Prozent schlechte (minus 1 Prozentpunkt). Die Betriebsauslastung liegt 30 28 noch einmal höher als in den Bauhauptgewerken, 6 5 die Auftragsreichweiten steigen kräftig auf 10,9 Wochen. Weiter angestiegen sind auch die Be- schäftigtenzahlen. Die Betriebe erwarten, dass ih- Betriebsauslastung 86 Prozent Beschäftigungssaldo 1 Geschäftserwartungen 96 Prozent re Geschäfte weiterhin rund laufen. Vorjahr:85 Prozent Vorjahr: 2 Vorjahr:97 Prozent Gewerblicher Bedarf Bei weiterhin 92 Prozent der handwerklichen Zu- Geschäftslagebeurteilungen (in Prozent der befragten Betriebe) lieferer ist die Geschäftslage zumindest zufrie- I/18 I/19 denstellend. Von der gedämpften Industriekon- 56 56 junktur spüren die Betriebe aktuell nur wenig. Die Auslastung der Produktionskapazitäten bleibt auf 36 36 dem hohen Vorjahresniveau, zudem erhöht sich 8 8 die Beschäftigung erneut deutlich. Leicht einge- trübt haben sich die Geschäftserwartungen, in der Summe gehen die Betriebe aber weiterhin Betriebsauslastung 82 Prozent Beschäftigungssaldo 5 Geschäftserwartungen 92 Prozent von besseren Geschäften aus. Vorjahr:82 Prozent Vorjahr:5 Vorjahr:96 Prozent ZDH Konjunkturbericht 1 I 2019
II.Konjunkturmerkmale 11 Kraftfahrzeuge Insbesondere der Neuwagenabsatz hat sich zu- Geschäftslagebeurteilungen (in Prozent der befragten Betriebe) letzt wieder erholt, zudem läuft das Werkstattge- I/18 I/19 schäft nach wie vor gut. Mehr Kfz-Betriebe als vor 38 40 einem Jahr berichten von guten Geschäften, we- niger von schlechten. Die Kapazitätsauslatung hat 47 47 noch einmal leicht zugenommen, während die 15 13 Mitarbeiterzahlen insgesamt stabil blieben. Auf dem hohen Vorjahresniveau bewegen sich die Geschäftserwartungen. Betriebsauslastung 73 Prozent Beschäftigungssaldo 0 Geschäftserwartungen 94 Prozent Vorjahr:72 Prozent Vorjahr:2 Vorjahr:94 Prozent Lebensmittel Wie im Vergleichsquartal beurteilen 48 Prozent Geschäftslagebeurteilungen (in Prozent der befragten Betriebe) der Lebensmittelbetriebe ihre aktuelle Geschäfts- I/18 I/19 lage als gut, 10 Prozent benoten diese mit 48 48 schlecht (minus 1 Prozentpunkt). Die Beschäfti- genzahlen haben sich leicht erhöht und die Aus- 41 42 lastung der Betriebskapazitäten liegt mit 76 Pro- 11 10 zent stabil auf dem Vorjahresniveau. Ausgespro- chen positiv sind wie im Vergleichsquartal die Geschäftserwartungen der Bäcker, Fleischer und Betriebsauslastung 76 Prozent Beschäftigungssaldo 1 Geschäftserwartungen 95 Prozent Konditoren. Vorjahr:76 Prozent Vorjahr:-2 Vorjahr:95 Prozent Gesundheit Deutlich verbessert hat sich die Geschäftslage in Geschäftslagebeurteilungen (in Prozent der befragten Betriebe) den Gesundheitshandwerken, die auch von der I/18 I/19 Erweiterung des Leistungskatalogs der gesetzli- 42 47 chen Krankenkassen profitieren. 5 Prozentpunk- te mehr berichten von guten Geschäften, 3 Pro- 44 42 zentpunkte weniger von schlechten. Merklich er- 14 11 höht hat sich der Personalbestand in den Ge- werken, während die Betriebsauslastung stabil bleibt. Auf gutem Niveau verbleiben die Ge- Betriebsauslastung 74 Prozent Beschäftigungssaldo 3 Geschäftserwartungen 93 Prozent schäftserwartungen der Betriebe. Vorjahr:74 Prozent Vorjahr: 0 Vorjahr:94 Prozent Persönliches Dienstleistungsgewerbe Die zum Jahresbeginn gestiegenen verfügbaren Geschäftslagebeurteilungen (in Prozent der befragten Betriebe) Einkommen der Verbraucher führen zu einer I/18 I/19 besseren Geschäftslage bei den privaten Dienst- 38 42 leistern im Handwerk. Bei 42 Prozent laufen die Geschäfte gut (plus 4 Prozentpunkte), bei nur 45 45 noch 13 Prozent schlecht (minus 3 Prozentpunk- 16 13 te). Verbessert haben sich auch die Betriebsaus- lastung und der Beschäftigungsindikator. Der Ausblick für das 2. Quartal bleibt zuversichtlich. Betriebsauslastung 69 Prozent Beschäftigungssaldo -2 Geschäftserwartungen 93 Prozent Vorjahr:68 Prozent Vorjahr:-5 Vorjahr:93 Prozent ZDH Konjunkturbericht 1 I 2019
12 II. Konjunkturmerkmale GESCHÄFTSLAGE Geschäftslage im Handwerk (Saldo aus den Meldungen einer guten und schlechten Geschäftslage) Punkte 80 60 40 Trend 20 0 -20 -40 -60 I/00 III/00 I/01 III/01 I/02 III/02 I/03 III/03 I/04 III/04 I/05 III/05 I/06 III/06 I/07 III/07 I/08 III/08 I/09 III/09 I/10 III/10 I/11 III/11 I/12 III/12 I/13 III/13 I/14 III/14 I/15 III/15 I/16 III/16 I/17 III/17 I/18 III/18 I/19 Im 1. Quartal 2019 erreicht die aktuelle Geschäftslage im Handwerk ih- ren bisherigen Höchstwert zum Jahresbeginn. 57 Prozent der Betriebs- inhaber vergeben derzeit die Note gut (plus 2 Prozentpunkte), noch 8 Prozent urteilen mit schlecht (minus 1 Prozentpunkt). Die nach wie vor intakte Binnenkonjunktur, insbesondere die Hochkonjunktur am Bau, lässt die Geschäfte der Handwerksbetriebe weiterhin rund laufen. Die gedämpfte Geschäftstätigkeit der exportorientierten Industrie – für die viele Handwerksbetriebe als Zulieferer tätig sind – findet sich zumindest aktuell noch nicht in den Geschäftslagebeurteilungen im Handwerk wie- der. Die Erwartungen für die kommenden Monate bleiben insgesamt gut. Allerdings rechnen weniger Betriebe mit einer nochmaligen Verbesse- rung der Geschäftslage als vor einem Jahr (32 ggü. 37 Prozent). Leicht angestiegen ist der Anteil der Betriebe, die schlechtere Geschäfte erwar- ten (plus 1 Prozentpunkt auf 5 Prozent). Mit 63 Prozent (plus 4 Prozent- punkte) erwartet nach wie vor die Mehrheit der Betriebe, dass die gute Konjunktur Bestand hat. Wie im Gesamthandwerk erreicht auch die Geschäftslage in den Bau- und Ausbaugewerken einen neuen Höchststand in einem 1. Quartal. Die Geschäftslageindikatoren – Saldo aus guten und schlechten Urteilen zur Geschäftslage – steigen auf 62 (Ausbau; plus 3 Zähler) bzw. 60 Punkte (Bau; plus 5 Zähler). Wohnungs-, Gewerbe- und öffentlicher Bau legen zum Jahresbeginn mit weiterhin hohen Raten zu. Der Dämpfer bei der Industriekonjunktur führt aktuell nicht zu schlechteren Bewertungen der Geschäftslage bei handwerklichen Zulieferern und unternehmensnahen Dienstleistern. Wie im Vergleichsquartal berichten 56 Prozent der Betrie- be von guten Geschäften, ebenso 8 Prozent von schlechten. Die Neu- wagenabsätze haben sich zuletzt wieder erholt, hinzu kommt ein weiter gut laufendes Werkstattgeschäft. Lediglich der Gebrauchtwagenmarkt schwächelt aufgrund der nach wie vor drohenden Fahrverbote für Die- selfahrzeuge in vielen Städten. Insgesamt beurteilen die Kfz-Betriebe ihre Geschäftslage besser als vor einem Jahr. Der Geschäftslageindikator für diese Gewerbegruppe steigt um 4 Zähler auf 27 Punkte. Für das Früh- jahr 2019 gehen alle Handwerksgruppen von einer Belebung der Ge- schäftstätikeit aus. Besonders optimistisch sind dabei die Kfz- und die Lebensmittelgewerke. ZDH Konjunkturbericht 1 I 2019
II.Konjunkturmerkmale 13 Geschäftslage Gesamthandwerk I/18 9 36 55 III/18 6 30 64 I/19 8 35 57 Erwartung 5 63 32 Bau Ausbau I/18 6 34 61 I/18 6 30 65 III/18 2 24 74 III/18 3 24 73 I/19 4 31 64 I/19 5 28 67 Erwartung 3 65 32 Erwartung 4 67 29 Gewerblicher Bedarf Kraftfahrzeuge I/18 8 36 56 I/18 15 47 38 III/18 6 30 64 III/18 10 41 49 I/19 8 36 56 I/19 13 47 40 Erwartung 8 63 29 Erwartung 6 53 41 Lebensmittel Gesundheit I/18 11 41 48 I/18 14 44 42 III/18 10 44 47 III/18 12 42 46 I/19 10 42 48 I/19 11 42 47 Erwartung 5 53 42 Erwartung 7 59 34 Pers. DL-Gewerbe I/18 16 45 38 Legende: III/18 12 42 46 schlecht befriedigend gut schlechter gleichbleibend besser I/19 13 45 42 Erwartung 7 58 35 Angaben jeweils in Prozent der befragten Unternehmen ZDH Konjunkturbericht 1 I 2019
14 II. Konjunkturmerkmale Beschäftigte Beschäftigtenentwicklung im Handwerk (Saldo aus den Meldungen über mehr oder weniger Beschäftigte) Punkte 15 10 5 0 -5 -10 -15 Trend -20 -25 I/00 III/00 I/01 III/01 I/02 III/02 I/03 III/03 I/04 III/04 I/05 III/05 I/06 III/06 I/07 III/07 I/08 III/08 I/09 III/09 I/10 III/10 I/11 III/11 I/12 III/12 I/13 III/13 I/14 III/14 I/15 III/15 I/16 III/16 I/17 III/17 I/18 III/18 I/19 Weiter leicht zugenommen hat im 1. Quartal 2019 die Zahl der tätigen Personen im Handwerk. Wie vor einem Jahr haben 14 Prozent der Be- triebe zusätzliche Mitarbeiter eingestellt, konstante 13 Prozent haben Beschäftigung abgebaut. Damit verbleibt auch der handwerkliche Be- schäftigungsindikator – der Saldo aus positiven und negativen Verände- rungen des Personalbestands – mit 1 Punkt auf dem Niveau vom Jah- resbeginn 2018. Der traditionelle Beschäftigungsrückgang im Handwerk in den Wintermonaten bleibt damit das dritte Jahr infolge aus. Zurückzu- führen ist dies vor allem auf die Entwicklung in den Bau- und Ausbauge- werken, die aufgrund hoher Auftragsbestände, moderner Baustoffe und milder Witterung im 1. Quartal ohne größere Unterbrechungen durchar- beiten konnten. Im Frühjahrsquartal wollen die Betriebe weiter kräftig Personal aufbauen: 16 Prozent wollen zusätzliche Mitarbeiter einstellen (I/2018: 18 Prozent), stabile 5 Prozent planen mit weniger Beschäftigten. Die bestehenden Knappheiten auf den Arbeitsmärkten lassen allerdings erwarten, dass bei weitem nicht alle offenen Stellen im Handwerk be- setzt werden können – das tatsächliche Beschäftigungsplus wird vo- raussichtlich gering ausfallen. Deutlich zugenommen hat die Beschäftigung in den Handwerken für den gewerblichen Bedarf und den Gesundheitshandwerken. Wie vor einem Jahr haben 18 Prozent der handwerklichen Zulieferer Einstellungen vor- genommen, wie zuvor 13 Prozent haben Personalkapazitäten gesenkt. Ein Beschäftigtenplus gab es in 13 Prozent der Gesundheitsbetriebe (plus 2 Prozentpunkte), jeder Zehnte hat hier weniger Mitarbeiter be- schäftigt (minus 1 Prozentpunkt). In beiden Gewerkegruppen liegt der Beschäftigungsindikator mit 5 (gewerblicher Bedarf) bzw. 3 Punkten (Gesundheit) im positiven Bereich. Erstmals wird auch in den Baugewer- ken ein positiver Wert zum Jahresbeginn erreicht (plus 3 Zähler auf 1 Punkt). Stabile Mitarbeiterzahlen signalisiert der Indikator für die Ausbau- gewerke, der um 2 Zähler auf 0 Punkte gesunken ist. Für die übrigen Gewerkegruppen liegen die Indikatoren für die Beschäftigungsentwick- lung leicht im negativen Bereich. In den nächsten Monaten wollen alle Handwerksbereiche zusätzliche Mitarbeiter einstellen. Besonders hoch ist der Personalbedarf in den Bau- und Ausbaugewerken sowie den ge- werblichen Zuliefererhandwerken. ZDH Konjunkturbericht 1 I 2019
II.Konjunkturmerkmale 15 Beschäftigte Gesamthandwerk I/18 13 73 14 III/18 11 69 20 I/19 13 73 14 Erwartung 5 79 16 Bau Ausbau I/18 16 69 14 I/18 13 72 15 III/18 11 66 23 III/18 10 68 22 I/19 15 69 16 I/19 14 72 14 Erwartung 4 76 20 Erwartung 4 77 18 Gewerblicher Bedarf Kraftfahrzeuge I/18 13 69 18 I/18 12 75 13 III/18 11 66 23 III/18 10 69 21 I/19 13 70 18 I/19 14 73 13 Erwartung 6 75 19 Erwartung 6 82 12 Lebensmittel Gesundheit I/18 15 72 13 I/18 11 78 11 III/18 12 70 18 III/18 13 69 17 I/19 14 70 15 I/19 10 77 13 Erwartung 7 78 15 Erwartung 7 81 12 Pers. DL-Gewerbe I/18 12 82 7 Legende: III/18 11 80 9 weniger unverändert mehr weniger unverändert mehr I/19 10 83 8 Erwartung 5 86 8 Angaben jeweils in Prozent der befragten Unternehmen ZDH Konjunkturbericht 1 I 2019
16 II. Konjunkturmerkmale UMSATZ Umsatzentwicklung im Handwerk (Saldo aus den Meldungen über gestiegene und gesunkene Umsätze) Punkte 30 20 10 0 -10 Trend -20 -30 -40 -50 -60 I/00 III/00 I/01 III/01 I/02 III/02 I/03 III/03 I/04 III/04 I/05 III/05 I/06 III/06 I/07 III/07 I/08 III/08 I/09 III/09 I/10 III/10 I/11 III/11 I/12 III/12 I/13 III/13 I/14 III/14 I/15 III/15 I/16 III/16 I/17 III/17 I/18 III/18 I/19 Die Umsatzentwicklung wurde von den Handwerksbetrieben zum Jah- resbeginn noch nie so positiv bewertet wie in diesem Jahr. 26 Prozent der Betriebe melden Umsatzsteigerungen (plus 1 Prozentpunkt), 23 Pro- zent Umsatzeinbußen (minus 2 Prozentpunkte). Der Umsatzindikator für das Handwerk – der Saldo aus positiven und negativen Bewertungen der Umsatzentwicklung – liegt erstmals in einem 1. Quartal im positiven Bereich (plus 3 Zähler auf 3 Punkte) und signalisiert steigende Umsätze ggü. dem Schlussquartal 2018. Im laufenden Quartal erwarten die Be- triebe weitere Umsatzsteigerungen: 40 Prozent der Inhaber gehen von einem Umsatzplus im Frühjahr aus (I/2018: 42 Prozent), nur 8 Prozent von einem Rückgang (I/2018: 7 Prozent). Sechs der sieben handwerklichen Gewerkegruppen bewerten die Ent- wicklung ihrer Umsätze im 1. Quartal 2019 besser als vor einem Jahr. Schwächer, aber nach wie vor positiv, haben sich die Umsätze der Handwerke für den gewerblichen Bedarf entwickelt. Wie im Vergleichs- quartal melden 29 Prozent der Betriebe gestiegene, allerdings auch 4 Prozentpunkte mehr als zuvor gesunkene Umsätze (24 Prozent). Das dürfte auch auf die gesunkene Nachfrage der (exportorientierten) Indust- rie nach handwerklichen Zulieferererzeugnissen zurückzuführen sein. Der Umsatzindikator für die Zuliefererhandwerke sinkt um 4 Zähler auf aktuell 5 Punkte. Die hervorragende Konjunktur am Bau führt auch bei Bau- und Ausbaubetrieben zu steigenden Umsätzen zum Jahresstart. Der Umsatzindikator für die Baugewerke springt um 7 Zähler auf 3 Punkte nach oben, bei den Ausbaubetrieben beträgt der Zuwachs 1 Zähler auf aktuell 10 Punkte. In beiden Gewerkegruppen erreichen die Inikatoren neue Höchststände in einem 1. Quartal. Für die übrigen Handwerksbe- reiche zeigen die Indikatoren einen Umsatzrückgang an. Erfreulich ist, dass die Indikatorwerte in allen Gruppen gestiegen sind und der Rück- gang der Umsätze somit kleiner ausfiel als im Vorjahresquartal. Die Um- satzerwartungen für das Frühjahr sind in allen Handwerksbereichen aus- gesprochen positiv. Die Bauhandwerke und die Betriebe der Lebensmit- telgewerke erwarten dabei die höchsten Umsatzzuwächse. 49 Prozent der Bäcker, Fleischer und Konditoren erwarten eine Umsatzverbesse- rung, 45 der Bauhandwerker planen mit einer Frühjahrsbelebung am Bau und mehr Umsatz. ZDH Konjunkturbericht 1 I 2019
II.Konjunkturmerkmale 17 Umsatz Gesamthandwerk I/18 25 50 25 III/18 15 53 32 I/19 23 51 26 Erwartung 8 52 40 Bau Ausbau I/18 27 50 23 I/18 19 53 28 III/18 7 57 36 III/18 11 53 36 I/19 22 53 25 I/19 18 54 28 Erwartung 5 50 45 Erwartung 7 54 39 Gewerblicher Bedarf Kraftfahrzeuge I/18 20 51 29 I/18 32 46 22 III/18 16 50 35 III/18 22 51 27 I/19 24 47 29 I/19 28 51 21 Erwartung 11 55 34 Erwartung 8 47 46 Lebensmittel Gesundheit I/18 33 42 25 I/18 32 46 22 III/18 22 50 28 III/18 30 43 26 I/19 32 40 27 I/19 31 42 26 Erwartung 8 43 49 Erwartung 10 50 40 Pers. DL-Gewerbe I/18 29 53 18 Legende: III/18 20 57 23 sinkend unverändert steigend sinkend befriedigend steigend I/19 28 52 19 Erwartung 9 54 36 Angaben jeweils in Prozent der befragten Unternehmen ZDH Konjunkturbericht 1 I 2019
18 II. Konjunkturmerkmale AUFTRAGSBESTAND Entwicklung der Auftragsbestände im Handwerk (Saldo aus den Meldungen über gestiegene und gesunkene Auftragsbestände) Punkte 30 20 10 0 -10 Trend -20 -30 -40 -50 -60 I/00 III/00 I/01 III/01 I/02 III/02 I/03 III/03 I/04 III/04 I/05 III/05 I/06 III/06 I/07 III/07 I/08 III/08 I/09 III/09 I/10 III/10 I/11 III/11 I/12 III/12 I/13 III/13 I/14 III/14 I/15 III/15 I/16 III/16 I/17 III/17 I/18 III/18 I/19 Wie vor einem Jahr sind die Auftragsbestände im Handwerk kräftig an- gewachsen. 28 Prozent der Betriebsinhaber berichten von höheren Auf- tragsbeständen im Vergleich zum 4. Quartal 2018, vor einem Jahr taten dies 32 Prozent. Weiterhin 18 Prozent melden einen Rückgang der Auf- tragsbestände. Nach dem Höchstand zum Jahresbeginn im 1. Quartal 2018 sinkt der Indikator für die Auftragsbestände im Handwerk – der Saldo aus gestiegenen und gesunkenen Auftragsbeständen – um 4 Zäh- ler, verbleibt mit 10 Punkten aber auf einem ausgesprochen hohen Ni- veau. Obwohl die Auftragslage bereits sehr positiv ist, erwarten 36 Pro- zent der Betriebsinhaber eine nochmalige Zunahme ihrer Auftragspolster (I/2018: 39 Prozent). Nur 7 Prozent gehen von rückläufigen Auftragsbe- ständen aus (I/2018: 5 Prozent). Der Blick in die Gewerkegruppen zeigt ein differenziertes Bild. Zwar sind die Auftragsbestandsindikatoren in vier der sieben Handwerksbereiche im Vergleich zum 1. Quartal 2018 gesunken. Allerdings befinden sich da- runter auch die drei Gewerkegruppen mit positiven Indikatorwerten, die steigende Auftragsbestände signalisieren. In den Bau- und Ausbau- handwerken sind die Auftragsbestände erneut kräftig angewachsen, auch wenn die Indikatoren um 5 (Bau) bzw. 3 Zähler (Ausbau) auf aktuell 23 bzw. 20 Punkte zurückgegangen sind. Den Betrieben am Bau wird auch im weiteren Jahresverlauf die Arbeit nicht ausgehen, denn die Auf- tragsreichweiten sind mit 14,5 (Bau; plus 2,3 Wochen) bzw. 10,9 Wo- chen (Ausbau; plus 1,6 Wochen) noch einmal deutlich angestiegen. Die Konjunkturschwäche der Industrie zeigt die Entwicklung der Auftragsbe- stände der handwerklichen Zulieferer an: Der Auftragsbestandsindikator für die Gewerke sinkt um deutliche 11 Zähler auf 8 Punkte, allerdings lie- gen die Auftragsbestände noch einmal über dem Vorjahresniveau, was auch durch die gestiegenen Auftragsreichweiten von jetzt 11,5 Wochen (plus 2,5 Wochen) unterstrichen wird. Im Vorjahresvergleich verbessert zeigen sich die Indikatoren der Gesundheits-, der persönlichen Dienst- leistungs- und der Kfz-Gewerke, wo die Auftragsbestände stabil waren oder leicht zurückgegangen sind. Für das laufende Quartal erwarten durchweg alle Handwerksgruppen eine Zunahme ihrer Auftragsbestän- de. Besonders zuversichtlich sind die Kfz- und die Lebensmittelgewerke. ZDH Konjunkturbericht 1 I 2019
II.Konjunkturmerkmale 19 Auftragsbestand Gesamthandwerk I/18 18 50 32 III/18 13 50 37 I/19 18 54 28 Erwartung 7 57 36 Bau Ausbau I/18 13 46 41 I/18 14 49 37 III/18 7 50 44 III/18 9 48 43 I/19 12 53 35 I/19 13 54 33 Erwartung 4 57 38 Erwartung 6 59 36 Gewerblicher Bedarf Kraftfahrzeuge I/18 15 51 34 I/18 31 46 23 III/18 14 46 40 III/18 23 51 26 I/19 21 49 29 I/19 26 55 19 Erwartung 10 58 32 Erwartung 7 49 44 Lebensmittel Gesundheit I/18 20 59 20 I/18 27 48 25 III/18 15 61 24 III/18 28 47 25 I/19 22 59 19 I/19 26 48 26 Erwartung 7 51 42 Erwartung 8 54 38 Pers. DL-Gewerbe I/18 27 53 20 Legende: III/18 17 57 25 sinkend unverändert steigend sinkend befriedigend steigend I/19 23 59 18 Erwartung 8 60 32 Angaben jeweils in Prozent der befragten Unternehmen ZDH Konjunkturbericht 1 I 2019
20 II. Konjunkturmerkmale VERKAUFSPREISE Verkaufspreisentwicklung im Handwerk (Saldo aus den Meldungen über gestiegene und gesunkene Verkaufspreise) Punkte 30 25 20 Trend 15 10 5 0 -5 -10 -15 -20 I/00 III/00 I/01 III/01 I/02 III/02 I/03 III/03 I/04 III/04 I/05 III/05 I/06 III/06 I/07 III/07 I/08 III/08 I/09 III/09 I/10 III/10 I/11 III/11 I/12 III/12 I/13 III/13 I/14 III/14 I/15 III/15 I/16 III/16 I/17 III/17 I/18 III/18 I/19 Auch im Handwerk steigen die Löhne z. T. kräftig, und die Betriebe sind zusätzlich mit gestiegenen Einkaufspreisen für Rohstoffe und Energie konfrontiert. Zusätzlich belastend wirkt der höhere Anteil der Arbeitgeber an den Sozialversicherungskosten zum Jahresbeginn. Im aktuell noch immer ausgesprochen guten Konjunkturumfeld mit angebotsseitigen Engpässen bei Handwerkerleistungen, gelingt es insgesamt deutlich besser als in frühreren Jahren, diese höheren Kosten an die Nachfrager weiterzugeben. Aktuell melden 37 Prozent der Handwerksbetriebe, dass sie im 1. Quartal 2019 die Absatzpreise erhöht haben (plus 6 Prozent- punkte). Nur noch 4 Prozent berichten von niedrigeren Verkaufspreisen (minus 1 Prozentpunkt). Der Verkaufspreisindikator des Handwerks er- reicht zum Jahresbeginn 2019 ein neues Allzeithoch und steigt um 7 Zähler auf 33 Punkte. Da die Konjunkturerwartungen der Betriebe wei- terhin positiv sind, gehen die Betriebe von weiter steigenden Beschaf- fungs- und Arbeitskosten aus. 33 Prozent sehen in den nächsten Mona- ten die Notwendigkeit, ihre Verkaufspreise zu erhöhen (plus 1 Prozent- punkt), weiterhin 3 Prozent sehen Spielräume für Preissenkungen. Alle Handwerksgruppen berichten zum Jahresbeginn 2019 wie vor ei- nem Jahr über steigende Verkaufspreise – dabei hat sich die Dynamik, mit der sich die Absatzpreise erhöht haben, ebenso in allen Gruppen verstärkt, und die Verkaufspreisindikatoren liegen durchgehend über dem Vorjahresniveau. Spitzenwerte erreichen die Indikatoren mit jeweils 40 Punkten in den Bau- und Ausbauhandwerken (plus 10 bzw. plus 8 Zähler). 44 Prozent der Bau- (plus 10 Prozentpunkte) und 43 Prozent der Ausbaubetriebe (plus 7 Prozentpunkte) melden dabei höhere Absatz- preise, während lediglich konstante 4 Prozent der Bau- und 3 Prozent der Ausbaubetriebe (minus 1 Prozentpunkt) von gesunkenen Absatz- preisen berichten. Ebenso deutlich über dem Vorjahresniveau liegt der Indikator in den Gesundheitsgewerken (plus 10 Zähler auf 19 Punkte), die auch von den höheren Mittelzuweisungen der Krankenkassen profi- tieren. Alle Gewerkgruppen gehen davon aus, dass die Absatzpreise im Frühjahr weiter steigen werden. Am häufigsten erachten die Lebensmit- tel- sowie die Bau- und Ausbaugewerke weitere Preiserhöhungen als notwendig. ZDH Konjunkturbericht 1 I 2019
II.Konjunkturmerkmale 21 Verkaufspreise Gesamthandwerk I/18 5 64 31 III/18 4 68 28 I/19 4 59 37 Erwartung 3 64 33 Bau Ausbau I/18 4 62 34 I/18 4 60 36 III/18 2 63 35 III/18 3 63 34 I/19 4 52 44 I/19 3 54 43 Erwartung 3 57 41 Erwartung 3 60 37 Gewerblicher Bedarf Kraftfahrzeuge I/18 9 65 26 I/18 7 65 28 III/18 6 72 22 III/18 5 70 25 I/19 7 63 29 I/19 5 63 32 Erwartung 6 70 23 Erwartung 4 69 27 Lebensmittel Gesundheit I/18 1 71 28 I/18 6 79 15 III/18 1 72 27 III/18 6 81 13 I/19 1 69 30 I/19 4 72 23 Erwartung 1 56 44 Erwartung 4 78 18 Pers. DL-Gewerbe I/18 4 72 24 Legende: III/18 4 77 19 sinkend unverändert steigend sinkend befriedigend steigend I/19 4 67 29 Erwartung 2 72 26 Angaben jeweils in Prozent der befragten Unternehmen ZDH Konjunkturbericht 1 I 2019
22 II. Konjunkturmerkmale INVESTITIONEN Investitionsentwicklung im Handwerk (Saldo aus den Meldungen über gestiegene und gesunkene Investitionen) Punkte 20 10 0 -10 Trend -20 -30 -40 -50 I/00 III/00 I/01 III/01 I/02 III/02 I/03 III/03 I/04 III/04 I/05 III/05 I/06 III/06 I/07 III/07 I/08 III/08 I/09 III/09 I/10 III/10 I/11 III/11 I/12 III/12 I/13 III/13 I/14 III/14 I/15 III/15 I/16 III/16 I/17 III/17 I/18 III/18 I/19 Nachdem im Herbst 2018 ein Allzeithoch beim Investitionsklima erreicht wurde, verbleibt dieses auch im zum Jahresbeginn 2019 auf ausgespro- chen hohem Niveau. Die Betriebe arbeiten weiter auf Hochtouren und in- vestieren entsprechend mehr in den Ersatz bzw. in zusätzliche Maschi- nen und Geräte, um die hohen Auftragsbestände abarbeiten zu können. Im Vergleich zum 1. Quartal 2018 steigt der Investitionsklimaindikator des Handwerks um 2 Zähler auf nun 6 Punkte und erreicht den höchs- ten bisherigen Wert zum Jahresstart. 23 Prozent der Handwerksbetriebe geben an, mehr investiert zu haben (plus 1 Prozentpunkt), noch 17 Pro- zent haben Investitionsaufwendungen reduziert (minus 1 Prozentpunkt). Analog zu den allgemeinen Konjunkturerwartungen bleiben auch die In- vestitionspläne der Handwerksbtriebe positiv und es soll verstärkt inves- tiert werden. Jeder fünfte Betrieb will im laufenden Quartal mehr Investi- tionen tätigen (minus 1 Prozentpunkt), stabile 15 Prozent wollen weniger investieren. In der Summe haben im Berichtsquartal vier der sieben handwerklichen Gewerkegruppen mehr investiert als vor einem Jahr. In den Handwerken für den gewerblichen Bedarf und den Lebensmittelhandwerken sind die Investitionsindikatoren um jeweils 1 Zähler auf 6 (gewerblicher Bedarf) bzw. 4 Punkte (Lebensmittel) gesunken. In den Ausbaugewerken lag der Indikator mit 5 Punkten stabil auf dem Vorjahresniveau. Die investitions- freudigste Gewerkegruppe bleiben die Kfz-Handwerke. Die Kfz-Betriebe müssen fortlaufend in neue Geräte investieren um bspw. weiterhin TÜV- Prüfungen vornehmen zu dürfen oder E-Fahrzeuge reparieren zu kön- nen. Wie vor einem Jahr haben zuletzt 31 Prozent der Kfz-Betriebe ihre Investitionen erhöht, noch 17 Prozent haben diese verringert (minus 1 Prozentpunkt). Die deutlichste Verbesserung des Investitionsklimas gab es in den Gesundheitsgewerken. Nach 22 Prozent im 1. Quartal 2018 haben nun 25 Prozent der Betriebe mehr investiert, gleichzeitig haben nur noch 16 Prozent (minus 4 Prozentpunkte) weniger Mittel für Investiti- onen aufgewandt. Alle Gewerkegruppen wollen zukünftig mehr investie- ren oder ihre Investitionsausgaben stabil halten. Einzige Ausnahme sind die persönlichen Dienstleister im Handwerk, bei denen der Anteil der Be- triebe, die mit weniger Investitionen planen, leicht überwiegt. ZDH Konjunkturbericht 1 I 2019
II.Konjunkturmerkmale 23 Investitionen Gesamthandwerk I/18 18 60 22 III/18 14 62 23 I/19 17 60 23 Erwartung 15 65 20 Bau Ausbau I/18 19 60 21 I/18 16 63 21 III/18 14 62 24 III/18 14 64 22 I/19 19 59 22 I/19 16 62 21 Erwartung 14 65 21 Erwartung 13 67 20 Gewerblicher Bedarf Kraftfahrzeuge I/18 17 60 24 I/18 18 51 31 III/18 13 63 24 III/18 14 53 33 I/19 16 62 22 I/19 17 53 31 Erwartung 18 64 18 Erwartung 18 58 24 Lebensmittel Gesundheit I/18 19 57 24 I/18 20 59 22 III/18 19 56 25 III/18 17 60 23 I/19 21 54 25 I/19 16 59 25 Erwartung 17 59 23 Erwartung 20 60 20 Pers. DL-Gewerbe I/18 18 63 19 Legende: III/18 17 66 17 weniger unverändert mehr weniger unverändert mehr I/19 16 64 20 Erwartung 16 69 15 Angaben jeweils in Prozent der befragten Unternehmen ZDH Konjunkturbericht 1 I 2019
24 II. Konjunkturmerkmale III. GESCHÄFTSLAGE Geschäftslage in den Bundesländern Anteil der Unternehmen, die im 1. Quartal 2019 ihre Geschäftslage mit „gut“ oder „befriedigend“ beurteilt haben, in Prozent In allen Bundesländern laufen die Schleswig-Holstein Geschäfte der Handwerksbetriebe nach wie vor rund. Spitzenbewer- Mecklenburg-Vorpommern tungen erreicht die aktuelle Ge- Hamburg* schäftslage derzeit in Sachsen (96 Prozent), Schleswig-Holstein und Thüringen (jeweils 95 Prozent). Bremen Schwächer fällt die Beurteilung der Geschäftslage im Vergleich vor al- Niedersachsen Berlin lem in Bremen aus (89 Punkte). Sachsen-Anhalt Brandenburg Sachsen-Anhalt Nordrhein-Westfalen Sachsen Thüringen Hessen Rheinland-Pfalz Saarland >94 █████████ Bayern 93-94 █████████ Baden-Württemberg 90-92 █████████ < 90 █████████ Hamburg: keine Teilnahme ZDH Konjunkturbericht 1 I 2019
III. Geschäftslage 25 Geschäftsklimaindikatoren im Handwerk, 1. Quartal 2019 (einschließlich Erwartungen) Höchstwerte beim Geschäftsklima Schleswig-Holstein werden nach wie vor in Baden- Württemberg erreicht (149 Punkte). Mecklenburg-Vorpommern Im Vergleich weniger positiv ge- Hamburg* stimmt sind die Handwerksbetrie- be in Hessen (125 Punkte) und Bremen Bremen (119 Punkte). Niedersachsen Berlin Sachsen-Anhalt Brandenburg Sachsen-Anhalt Nordrhein-Westfalen Sachsen Thüringen Hessen Rheinland-Pfalz Saarland >145 █████████ Bayern 136-144 █████████ Baden-Württemberg 130-135 █████████
26 III. Konjunkturmerkmale IV. KOMMENTARE Kommentare der Handwerkskammern Betriebe wollen zukünftig mehr oder gleichbleibend investieren. Landesvertretung der Handwerkskammern Niedersachsen: Im Frühjahrsquartal 2019 stieg der Geschäftsklimain- dikator für das Handwerk in Niedersachsen erneut im Bundesländer: Bremen, Hamburg, Vergleich zum Vorjahresquartal an und setzt mit ei- Niedersachsen, Schleswig-Holstein nem Zuwachs um einen Punkt auf den neuen Wert von 137 Punkten das vierte Jahr in Folge eine neue Handwerkskammer Bremen: Höchstmarke. Die Anzahl der Betriebe, die von einer Stabile Konjunktur weiterhin auf hohem Niveau. 89 guten Geschäftslage berichten, nahm im Vergleich Prozent der Befragten beurteilen die Geschäftslage zum Vorjahr nochmals um 7 Prozentpunkte auf 54 als gut oder befriedigend. 93 Prozent geben einen Prozent zu. Dabei melden 30 Prozent der Betriebe, gleichbleibenden oder gestiegenen Personalbestand dass die Umsätze im Vergleich zum Vorjahresquartal an. Die Umsatzentwicklung zeigt sich gegenüber zugenommen haben. Die hohe Nachfrage nach 2018 annähernd unverändert, 83 Prozent registrierten handwerklichen Produkten und Dienstleistungen Steigerungen oder gleichbleibende Umsätze. Auch schlägt sich auch in den Verkaufspreisen nieder. Es die Auftragsbestände bleiben weiterhin hoch. Die melden knapp 44 Prozent (Vorjahresquartal: 33 Pro- Verkaufspreise konnten von 90 Prozent der Betriebe zent) der befragten Handwerkerinnen und Handwer- gehalten oder gesteigert werden. Die getätigten In- ker, dass die Verkaufspreise angestiegen sind. Vor vestitionen sind auf gutem Niveau konstant geblieben. diesem Hintergrund zeigt sich eine deutliche Bereit- Das Bremer Handwerk geht von einer Fortsetzung schaft zu investieren. Bei rund 26 Prozent der Betrie- des robusten Wachstumskurses aus. 93 Prozent er- be werden die Investitionsausgaben erhöht. Weiterhin warten eine bessere oder gleichbleibende Geschäfts- besteht ein hoher Bedarf an Fachkräften: Nachdem lage. Hinsichtlich der zukünftigen Beschäftigungssitu- die durchschnittliche Auslastung der Betriebe noch- ation werden keine größeren Änderungen prognosti- mals leicht zunahm, melden 46 Prozent der Betriebe ziert. 94 Prozent rechnen mit einem gleichbleibenden derzeit offene Stellen. Das Gesamthandwerk in Nie- oder wachsenden Personalbestand. Die Umsatzer- dersachsen erwartet auch für das kommende Quartal wartungen bleiben leicht hinter den Umfrageergebnis- eine stabile wirtschaftliche Entwicklung. Zwar geht sen 2018 zurück. Ähnlich sehen die Einschätzungen der Anteil der Betriebe, die mit einer weiteren Verbes- hinsichtlich der Auftragseingänge aus. In beiden Be- serung der wirtschaftlichen Entwicklung rechnen, von reichen rechnen mehr Betriebe, als noch vor Jahres- 39 Prozent im Vorjahresquartal auf 35 Prozent leicht frist, mit einem künftigen Anstieg. Gut ein Viertel der zurück. Die deutliche Mehrheit von 59 Prozent erwar- Betriebe prognostiziert eine Zunahme der Auftrags- tet aber auch für das kommende Quartal eine unver- eingänge. Eine ähnliche Tendenz zeichnet sich bei ändert starke Konjunktur. der Verkaufspreisentwicklung ab, 16 Prozent der Be- triebe gehen von Steigerungsmöglichkeiten aus. Die Investitionsbereitschaft bleibt hoch, 87 Prozent der ZDH Konjunkturbericht 1 I 2019
IV. Kommentare der Handwerkskammern 27 Handwerkskammer Braunschweig-Lüneburg-Stade: Handwerkskammer Hannover sind bezüglich der wei- Im Kammerbezirk Braunschweig-Lüneburg-Stade teren konjunkturellen Entwicklung optimistisch. sind die Auftragsbücher der Handwerker weiterhin voll, die Hochkonjunktur hält an. In der Frühjahrsum- Handwerkskammer Oldenburg: frage der Handwerkskammer schätzen die befragten Die Teilnehmer der aktuellen Frühjahrsumfrage be- Betriebe ihre aktuelle Geschäftslage erneut besser ein werten die gegenwärtige Geschäftslage und die Er- als im gleichen Vorjahreszeitraum: Der Anteil der Be- wartungen für das kommende Vierteljahr erneut bes- triebe mit guter Geschäftslage steigt von 58 auf 61 ser als vor einem Jahr. Der Geschäftsklimaindex legt Prozent. Zufrieden sind aktuell 31 Prozent (Vorjahr: 32 nochmals um 13 auf nun 143 Punkte zu. Ihre Ge- Prozent). Unzufrieden sind nur acht Prozent, zwei schäftslage als schlecht bewerten nur 7 Prozent der Prozent weniger als im vergangenen Jahr. Der Ge- Betriebe, im Vorjahr waren dies ebenfalls nur 9 Pro- schäftsklimaindex, der auch die künftigen Erwartun- zent. Lediglich 5 Prozent aller Betriebe erwarten, dass gen mit abbildet, gibt lediglich um einen Punkt nach sich ihre Lage im kommenden Vierteljahr verschlech- und liegt mit 141 Punkten weiterhin auf sehr hohem tert. Der größte Optimismus mit außerordentlich ho- Niveau. Die Handwerksbetriebe im Kammerbezirk hen Geschäftsklimaindizes herrscht einmal mehr im Braunschweig-Lüneburg-Stade gehen von einer Bau- und Ausbauhandwerk vor. Auch im Gesund- deutlichen Frühjahrsbelebung aus: 37 Prozent erwar- heitshandwerk wird die Lage in diesem Jahr wieder ten eine bessere Geschäftslage in den kommenden positiv bewertet. Mit einem positiven Saldo von 4 ist Monaten, 56 Prozent eine stabile Entwicklung. Mit ei- die Nachfrage nach Fachkräften insgesamt ungebro- ner Eintrübung der Geschäfte rechnen nur sieben chen hoch. Einzige Ausnahme ist das Nahrungsmit- Prozent der befragten Handwerksbetriebe. Im ersten telhandwerk, in dem der Beschäftigungssaldo unge- Quartal 2019 verzeichneten 33 Prozent der Betriebe wöhnlich stark auf einen Wert von – 23 Punkten sinkt. steigende und 48 Prozent gleichbleibende Umsätze. Aus den Umfrageergebnissen ist auch ersichtlich, In 19 Prozent der Betriebe kam es zu Umsatzrück- dass die Mehrzahl der befragten Unternehmen wahr- gängen. Die Entwicklung der Auftragsbestände war genommen hat, dass die Einkaufspreise stärker ge- positiv, ebenso die Beschäftigtenentwicklung. 70 stiegen sind als die erzielbaren Verkaufspreise, sie Prozent hielten die Zahl ihrer Mitarbeiter, 18 Prozent rechnen damit, dass sich diese Entwicklung fortsetzt. erhöhten sie. 41 Prozent der Betriebe haben offene Dies kann mittelfristig über sinkende Ergebnisse Ein- Stellen gemeldet (Vorjahr: 44 Prozent). Gesucht wer- fluss auf die Beurteilung der Geschäftslage haben. Als den vor allem qualifizierte Fachkräfte und Auszubil- Chancen sehen die Umfrageteilnehmer unverändert dende. das niedrige Zinsniveau und die damit verbundene hohe Nachfrage. Risiken werden im Fachkräfteman- Handwerkskammer Hannover: gel und im steigenden bürokratischen Aufwand gese- Besser als in der deutschen Gesamtwirtschaft verläuft hen. die Konjunktur im Handwerk im Bezirk der Hand- werkskammer Hannover. Gegenüber dem Vorjahres- Handwerkskammer Osnabrück-Emsland-Grafschaft quartal stieg der Geschäftsklimaindex noch einmal Bentheim: um 7 Punkte auf nunmehr 143 Indexpunkte. Wie Die konjunkturelle Entwicklung des Handwerks im schon im Vorjahresquartal ist insbesondere die ge- Kammerbezirk Osnabrück–Emsland–Grafschaft genwärtige Lage hervorragend mit 159 Indexpunkten Bentheim hat sich in den vergangenen Monaten leicht bewertet. Die Erwartungen liegen mit 129 Punkte auf abgekühlt. So ist der Geschäftsklimaindikator im Ver- dem Vorjahresniveau. Die Auslastung der betriebli- gleich zum Herbst 2018 um zwei Punkte auf 116 chen Kapazitäten hat noch einmal deutlich zuge- Punkte gefallen. Ein Grund für die leichte Eintrübung nommen. In nahezu jedem fünften Betrieb haben die der Stimmungslage ist, dass sich die Umsatzzahlen Auftragseingänge per saldo zugenommen. Auch die im Vergleich zu den Vormonaten etwas schwächer Umsatzentwicklung stellt sich positiv dar. Nahezu je- entwickelt haben. In Bezug auf das Gesamthandwerk der dritte Betrieb verzeichnete zunehmende Umsätze, bleibt die Umsatzentwicklung aber nach wie vor posi- nur 22 Prozent der befragten Betriebe meldeten ein tiv. So ist bei 27 Prozent der befragten Betriebe der Umsatzminus. Die Investitionstätigkeit zu Beginn des Umsatz gestiegen (Herbst 2018: 32 Prozent), wäh- Jahres verlief positiv. Lediglich 13 Prozent der Hand- rend 19 Prozent der befragten Betriebe einen Um- werksbetriebe kürzten ihr Investitionsbudget, dem satzrückgang zu verzeichnen hatten (Herbst 2018: 12 steht ein Anteil von immerhin 31 Prozent gegenüber, Prozent). Hinsichtlich der Erwartungen an den weite- der vermehrt investierte. Die Beschäftigtenzahlen ren Geschäftsverlauf für die nächsten Monate ist die wurden ebenfalls nach oben korrigiert. 13 Prozent der deutliche Mehrzahl der Betriebe im Kammerbezirk befragten Betriebe bauten Personal ab, 17 Prozent aber optimistisch. So erwarten 32 Prozent der Betrie- stockten ihren Mitarbeiterstamm auf. Die durch- be eine verbesserte Geschäftslage. Lediglich 8 Pro- schnittliche Betriebsauslastung stieg von 79 Prozent zent der Betriebe gehen von schlechteren Geschäfts- (Frühjahr 2018) auf 84 Prozent im Berichtsquartal. Die ergebnissen aus. Ein Grund für die positive Beurtei- Erwartungen der befragten Betriebe im Bezirk der lung hinsichtlich der erwarteten Entwicklung liegt vor ZDH Konjunkturbericht 1 I 2019
28 IV. Kommentare der Handwerkskammern allem in den Auftragseingangszahlen. So gaben 40 triebe mit einer besseren, 62 Prozent mit einer zum 1. Prozent der befragten Betriebe an, eine verbesserte Quartal vergleichbaren und lediglich 3 Prozent mit ei- Entwicklung bei den Auftragseingängen gehabt zu ner schlechteren Geschäftslage. Die weiteren Kenn- haben. 14 Prozent der befragten Betriebe gaben ei- zahlen weisen ebenfalls positive Werte auf, wobei die nen sinkenden Auftragseingang an. Weiterhin ver- prognostizierte Steigerung des Auftragseingangs (von spricht die Auftragsreichweite von durchschnittlich 11 40 Prozent der Betriebe gemeldet) und die positive Wochen ein sehr gutes Auftragspolster. Entwicklung bei den Verkaufspreisen (27 Prozent rechnen mit höheren Preisen) auch zu mehr Investiti- Handwerkskammer für Ostfriesland: onen als im 1. Quartal führen werden. Analog erwar- Das Stimmungshoch im ostfriesischen Handwerk ist tet das Handwerk auch mehr Beschäftigte. Das ungebrochen. Die Betriebe beurteilten ihre aktuelle Handwerk zeigt sich somit weiterhin stabil und hin- Geschäftslage erneut positiver als im Vorjahr. Dem- sichtlich der zukünftigen Entwicklung optimistisch. nach melden 94 Prozent der befragten Betriebe eine gute oder befriedigende Geschäftslage. Auch die Er- Handwerkskammer Flensburg: wartungen an die Geschäftsentwicklung im nächsten Ohne erkennbare saisonale Schwankung präsentierte halben Jahr sind hoch. Im Vergleich zum Vorjahr sind sich die Konjunktur im Bezirk der Handwerkskammer sie jedoch etwas zurückhaltender: Rund ein Drittel der Flensburg. Die ersten drei Monate des Jahres wurden Befragten rechnen mit einer besseren Geschäftslage gleich gut bewertet wie das 4. Quartal des Vorjahres. im Sommer. Aus diesem Grund fällt auch der Ge- Insgesamt 60 Prozent urteilten über ihre Geschaftsla- schäftsklimaindikator um fünf Indexpunkte leicht ab ge mit "gut", 35 Prozent mit "befriedigend" und 5 und erreicht mit einem Wert von 139 ein immer noch Prozent mit "schlecht". Das Ende des Weihnachtsge- beachtlich hohes Niveau (Vorjahr: 144). Die Umsätze schäfts und die kalte Jahreszeit sorgen normaler- sind in fast allen Gewerbegruppen um 12 bis 15 Pro- weise für eine saisonal bedingte Konjunkturdelle. In zent gestiegen. 92 Prozent der Handwerksbetriebe diesem Jahr sorgte der milde Winter aber dafür, dass erwarten weiterhin höhere oder stabile Umsätze. Die getragen von den positiven Ergebnissen im Bau- Umsatzsteigerungen spiegeln auch gestiegene Ver- haupt- und Ausbaugewerbe die Konjunkturentwick- kaufspreise wider: 71 Prozent der Betriebe berichte- lung gegenüber dem Vorquartal unverändert blieb. ten von gestiegenen Einkaufspreisen, wobei 40 Pro- Die gute Konjunktur zeigt sich auch daran, dass die zent der Betriebe eine Erhöhung der Verkaufspreise Beschäftigtenzahl im Winterquartal konstant blieb und vornehmen konnten. Nachdem im Vorjahr per saldo keine Umsatzeinbußen gegenüber dem 4. Quartal 18 Prozent der Betriebe investierten, ging in diesem 2018 zu verzeichnen waren. Der Auftragsbestand leg- Jahr die Investitionsbereitschaft etwas zurück. Aktuell te wieder leicht zu (23 Prozent sprachen von mehr, liegt die Investitionsquote bei 14 Prozent. Der Saldo 12 von weniger Aufträgen). Erfreulich entwickeln sich aus Beschäftigungszuwachs und -abbau liegt im Ge- auch die erzielbaren Verkaufspreise, die von 39 Pro- samthandwerk bei einem Plus von 5 Prozent. Die Be- zent der Betriebe im Berichtsquartal steigend gemel- schäftigtenzahlen entwickelten sich in den Gewerbe- det wurden. Vom 2. Quartal des Jahres erwarten die gruppen unterschiedlich. 63 Prozent aller befragten Betriebe im Flensburger Kammerbezrik eine weitere Betriebe meldeten keine offenen Stellen – im Vorjahr Belebung. So rechnen 27 Prozent mit einer besseren, waren es noch 57 Prozent. 67 Prozent mit einer zum 1. Quartal vergleichbaren und lediglich 6 Prozent mit einer schlechteren Ge- Handwerkskammer Schleswig-Holstein schäftslage. Sämtliche weiteren Kennzahlen verzeich- (Flensburg, Lübeck): nen ebenfalls einen positiven Saldo der Bewertungen In der landesweiten Konjunkturumfrage zum 1. Quar- und werden leicht steigend prognostiziert. tal 2019 sprachen 49 Prozent der Betriebe von einer guten, 46 Prozent von einer befriedigenden und ledig- Handwerkskammer Lübeck: lich 5 Prozent von einer schlechten Geschäftslage. Zum Jahresanfang sprach das Handwerk im Bezirk Damit wurde das Ergebnis des Vergleichsquartals (I. der Handwerkskammer Lübeck weiterhin von einer Quartal 2018) bestätigt. Gegenüber dem Vorquartal relativ guten konjunkturellen Lage. Der Spitzenwert gab es lediglich eine minimale Abschwächung. Dass aus dem Vorquartal konnte zwar saisonal bedingt das Ergebnis vergleichsweise gut ausfiel, hat mit dem nicht bestätigt werden, doch zeigte sich das Hand- milden Winter zu tun, so dass auch die Ergebnisse im werk bezogen auf ein Frühjahrsquartal insgesamt in Bauhaupt- und Ausbaugewerbe überraschend erfreu- einer sehr guten wirtschaftlichen Verfassung. Die Be- lich ausfielen. Die Verlangsamung des Wirtschafts- triebe beurteilten ihre wirtschaftliche Situation im zu- wachstums besonders bei Teilen der Industrie und rückliegenden Betrachtungszeitraum wie folgt: 43 der Exportwirtschaft schlägt im Handwerk noch nicht Prozent der Betriebe sprachen von einer guten, 53 durch, da sich die Binnenkonjunktur nach wie vor als Prozent von einer befriedigenden und 4 Prozent von sehr stabil erweist. Den Schwung des 1. Quartals einer schlechten Geschäftslage. Damit verbesserte nimmt das Handwerk auch mit in die Erwartungen für sich die wirtschaftliche Situation im Kammerbezirk im das Frühjahr. Landesweit rechnen 35 Prozent der Be- Vergleich zum Vorjahresquartal leicht (Vergleich: 45 ZDH Konjunkturbericht 1 I 2019
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