Epileptologie und psychische Störungen - KEH Berlin

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Epileptologie und psychische Störungen - KEH Berlin
Epileptologie und psychische
Störungen
Dr. med. Marie Bendix, PhD, Oberärztin, Psychiatrie
Südwest/Konsultationspsychiatrie, Karolinska Universitetskrankenhaus
Huddinge, Stockholm.
Karolinska Institutet/Institution für klinische Neurowissenschaft
Umeå Universitet/Institution für klinische Wissenschaften
Epileptologie und psychische Störungen - KEH Berlin
KL Team:
8 Spezialisten
3 Krankenschwestern
Epileptologie und psychische Störungen - KEH Berlin
Agenda

1. Psychische Erkrankungen bei
Pa@enten mit Epilepsie
2. Psychopharmakologische
Behandlung bei Epilepsie

Pause

3. Erfahrungen CL Teamarbeit am
Karolinska Universitetskrankenhaus
4. Funk@onelle Krämpfe/PNES
Epileptologie und psychische Störungen - KEH Berlin
600-700 / 100.000

 ETIOLOGISCHE VARIATION – OFT KEINE URSACHE

 SYMPTOMATISCHE VARIATION +/- KOGNITIVE SCHWIERIGKEITEN

 RISIKO VARIATION – VERLETZUNG/SUDEP (SUDDEN UNEXPECTED DEATH IN EP)

BEHANDLUNGSZIEL
• KEINE ANFÄLLE
• KEINE NEBENWIRKUNGEN
• HOHE QOL
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Epileptologie und psychische Störungen - KEH Berlin
• Psycho'sche Störungen:                           5-6%

   • ADHD (Kinder):                                   30%

   • Au'smspektum:                                    8%/21% ohne/mit intellektueller
                                                      Funk'onsstörung
                                                      OJ EP seit Kindheit – aber kann auch
                                                      bei Erwachsenen debu'eren

Clancy et al. 2014, Keezer et al. 2016, Tellez-Zenteno et al. 2007; O_man et al. 2011; Gaitatzis t al. 2004, Amiet et al. 2008
Epileptologie und psychische Störungen - KEH Berlin
Psychische Störungen bei Epilepsie sind
assoziiert mit …
• Verminderter Lebensqualitet – assoziiert mit Depression, nicht mit

  Anfallsfrequenz

• Erhöhtem Risiko für vorzeitigen Tod & Suizid

• EP-Therapiresistenz & schlechterer Anfallskontrolle

• Erhöhtem Verbrauch Gesundheitswesen (direkte und indirekte Kosten)
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” Epileptiker”
     werden
”Melancholiker”
      und
”Melancholiker”
 ”Epileptiker”…

     Hippokrates
Epileptologie und psychische Störungen - KEH Berlin
Bidirek=onale
Assozia=onen
• Patienten mit EP, die psychische
  Erkrankungen entwickeln:
    • Assoziation Krankheit
         • Biomedizinisch
         • Psychosozial
    • Assoziation Behandlung

• Patienten mit psychischen Erkrankungen,
  die EP entwickeln:
    • Gleiche unterliegende Ursachen?
         • Neurotransmission,
           Neuroinflammation, HPA-Achse?
Epileptologie und psychische Störungen - KEH Berlin
Bio-psycho-soziale Erkrankung

• Gene'k                                • Angst vor Konsequenzen
• Epigene'k                             • S'gma
                                        • Ausbildung/Arbeit
• Anfallsak'vitet (Lateralitet: Links   • Familie
  depression, rechts Mani)

• Pharmakologie
Komorbiditet oder Nachahmung?
• Komorbiditet: z.B. Hirnschaden, Autismusspektrumstörung

• Nachahmung:
  • Temporallappen Epilepsi:
     •   Angstörungen
     •   Derealisation
     •   Halluzination
     •   Postiktale Psychose
  • Absence Epilepsi:
     • Autismusspektrumstörung
ICTALE SYMPTOME
• z B Angst, Derealisa'on,
  Depersonalisa'on
• +/- Bewusstseinsveränderungen
ICTALE SYMPTOME
• z B Angst, Derealisation,
  Depersonalisation
• +/- Bewusstseinsveränderungen

PERIICTALE SYMPTOME
• z B pos'ktale Depression/
  Angst, Psychose
• oJ selbstlimi'erend
• DD! limbische Enzephali's
ICTALE SYMPTOME                   INTERICTALE SYMPTOME/SYNDROME
• z B Angst, Derealisa'on,        •   Major depression         ¨
  Depersonalisa'on                •   Angststörungen
• +/- Bewusstseinsveränderungen   •   Autismus & ADHD
                                  •   Psychosen selten – DD!
                                      Arzneimitteltoxicitet, Substanzmissbrauch,
                                      Schädelhirntrauma, Status epilepticus

PERIICTALE SYMPTOME
• z B pos'ctale Depression/
  Angst, Psychose
• oJ selbstlimi'erend
• DD! limbische Enzephali's
Anamnese & Phenotyp Psychose
• Zeitlicher Zusammenhang mit Anfällen?
  • Iktal: EEG. à Antiepileptika
  • Postiktal (Stunden-Wochen): +/- freies Intervall. Aggressivitet, Suizid.
    à Manchmal Neuroleptika
  • Interiktal: Symptombild wie chronische Psychose. à Neuroleptika

• Autoimmune Enzephaliten
  • Neudebutierte Psychose & Bewusstseins-, Motorikstörung und/oder kognitive
    Dysfunktion (nur Psychose selten autoimmune Enz.)
  • Ungewöhnlicher Phenotyp
NMDA-
Rezeptor
Enzephali=s
Fall #1 – Mann auf Akutbesuch
Situation: Psychiatrische Ambulanz: Mann 20 Jahre mit gewalttätigem, rastlosem Verhalten
seit 3 Tagen. Gibt keinen Kontakt. Murmelt für sich selbst. Auditorische Halluzinationen.

Anamnese: Enzephalopathie mit 11 Jahren, sekundär generalisierende tonisch-klonische
Anfälle, Schulprobleme. Kein Effekt von Valproinsäure (2 Anfälle pro Monat). Seit 2
Monaten Levetiracetam (Erhöhung mit 500mg jede 2. Woche). Levetiracetam 1500mg +
Divalproat 1000mg. Letzter Anfall vor 1 Monat.

Aktuelle Beurteilung:
EEG, physische Untersuchung, Blutwerte normal
Keine Anfälle, Inkontinenz, Desorientierung während der letzten 3 Tage.

Rekommendation: ?

                                                Aggarwal et al. J Neuropsychiatry Clin Neurosci 22:3, 2011
Psychiatrische Nebenwirkungen von
   Antiepileptika                 Maudslay prescrip@on guidelines
AnEepilepEkum                 Negative psychische Effekte        Positive psychische Effekte
Barbiturate, Benzodiazepine   Verhaltensstörungen, Depression,   Verminderte Angst
                              kognitive Symptome

Carbamazepin, oxcarbazepin    -                                  Stimmungsstabilisierung, anti-
                                                                 manisch
Lamotrigin                    Angst, Verhaltensstörungen,        Stimmungsstabilisierung, anti-
                              kognitive Symptome                 depressiv

Levetiracetam                 Angst, Psychose, Hypomani          -
                              Verhaltensstörungen, Depression

Gabapentin, Pregabalin        -                                  Verminderte Angst
Valproat                      Verhaltensstörungen                Stimmungsstabilisierung, anti-
                                                                 manisch
Topiramat                     Angst, Verhaltensstörungen,        -
                              Depression
„Typische“
Liaisonpsychiatrischer Fälle
Anfälle                            Neurologisch
Kognitive Funktionseinschränkung
Medikamente/Nebenwirkungen
Müdigkeit/Energieverlust
Risiko & Gefahr für Verletzungen
Anfälle
Kognitive Funktionseinschränkung
Medikamente/Nebenwirkungen
Müdigkeit/Energieverlust
Risiko & Gefahr für Verletzungen

Arbeitssitua'on/Krankschreibung    Sozial
Ökonomische Probleme
Familiensitua'on
Soziales Netz/Isolierung
Anfälle
Kognitive Funktionseinschränkung
Medikamente/Nebenwirkungen
Müdigkeit/Energieverlust
Risiko & Gefahr für Verletzungen
Arbeitssitua@on/Krankschreibung
Ökonomische Probleme
Familiensitua@on
Soziales Netz/Isolierung

                                       Psychisch
Stress, Traurigkeit, Angst
Gefühle von Wertlosigkeit, Belastung
Vermeidungsverhalten
Suizidale Gedanken
Anfälle
Kogni@ve Funk@onseinschränkung                                   Anfälle
Medikamente/Nebenwirkungen                                       Kogni@on
Müdigkeit/Energieverlust                                         Medikamente
Risiko & Gefahr für Verletzungen
Arbeitssituation/Krankschreibung                                 Soziale
Ökonomische Probleme                                             Situa@on
Familiensituation
Soziales Netz/Isolierung                                         Psychologische
Stress, Traurigkeit, Angst                                       & Psychiatrische
Gefühle von Wertlosigkeit, Belastung                             Symptome
Vermeidungsverhalten
Suizidale Gedanken

                     VERMINDERTE LEBENSQUALITÄT
                     VERSCHIEDENE BIOPSYCHOSOZIALE KOMPONENTEN
Anfälle                      Therapieresistente EP
Kognition
Medikamente
                             Kognitive Schwierigkeiten
                             Nebenwirkungen
                             Stress – mehr Anfälle
Soziale
Situa@on
                             Verschlechterung der sozialen
Psychologische
&
                             Situation
Psychiatrische               Neue psychische Symptome
Symptome         Neurologe

                             à Überweisung an Psychiatrie:
                             Psychische Störung?
                             Behandlung?
Anfälle
Kognition
                              Körperliche Erkrankung
Medikamente                   verursacht
                              - psychische Symptome
Soziale                       - soziale Schwierigkeiten
Situation        Psychiater   = psychische Reak]on
Psychologische
&                             Keine psychische Störung
Psychiatrische
Symptome
                              àAntwort:
                              EP Behandlung
                              opJmieren!
                              Soziale Einsätze!
                              KogniJve Beurteilung?
Anfälle                                SOZIALARBEITER:
Kognition
Medikamente
                                       Verschlechterte Funktion
                                       Psychische Beeinträchtigung
Soziale
Situation
                                       Keine Berechtigung mehr
Psychologische
&
                                       Stützmassnahmen zu erhalten
Psychiatrische   Terapiresistent
                 Epilepsi
                 Kogni0v påverkan

Symptome                               à Antwort:
                 Medicinering
                 Social påverkan
                 försämrad
                 Tillkomst psykiska
                 symtom

                 Behandlingskrävande
                 syndrom?

                                       Psychologische Stütze?
                                       Treffen mit Arbeitgeber?
Anfälle                                                      PSYCHOLOGE
Kogni@on
Medikamente
                                                             Kogni]ve Schwierigkeiten
Soziale
Situation
                                                             à Antwort:
Psychologische
&
                                                             Neuropsychologische
Psychiatrische   Terapiresistent
                 Epilepsi
                 Kognitiv påverkan
                                       Terapiresistent
                                       Epilepsi
                                       Kognitiv påverkan
                                                             Beurteilung ?
Symptome
                 Medicinering          Medicinering
                 Social påverkan       Social påverkan
                 försämrad             försämrad
                 Tillkomst psykiska    Tillkomst psykiska
                 symtom                symtom

                 Behandlingskrävande   Behandlingskrävande
                 syndrom?              syndrom?
Anfälle                                                      NEUROPSYCHOLOGE:
Kogni@on
Medikamente
                                                             Leicht kognitive Dysfunktion
                                                             Depressive Symptome
Soziale
Situa@on                                                     Nebenwirkungen
Psychologische
&
Psychiatrische   Terapiresistent
                 Epilepsi
                 Kognitiv påverkan
                                       Terapiresistent
                                       Epilepsi
                                       Kogni0v påverkan
                                                               Terapiresistent
                                                               Epilepsi
                                                               Kognitiv påverkan

Symptome
                 Medicinering          Medicinering            Medicinering
                 Social påverkan       Social påverkan         Social påverkan
                 försämrad             försämrad               försämrad
                 Tillkomst psykiska    Tillkomst psykiska      Tillkomst psykiska
                 symtom                symtom                  symtom

                 Behandlingskrävande   Behandlingskrävande     Behandlingskrävande
                 syndrom?              syndrom?                syndrom?

                                                             Antwort:
                                                             Soziale Stütze?
                                                             Depressionsbehandlung?
Anfälle
Kogni@on
Medikamente

Soziale
Situa@on

Psychologische
&
Psychiatrische   Terapiresistent
                 Epilepsi
                 Kognitiv påverkan
                                       Terapiresistent
                                       Epilepsi
                                       Kognitiv påverkan
                                                             Terapiresistent
                                                             Epilepsi
                                                             Kogni0v påverkan
                                                                                   Terapiresistent
                                                                                   Epilepsi
                                                                                   Kognitiv påverkan
                                                                                                         Terapiresistent
                                                                                                         Epilepsi
                                                                                                         Kognitiv påverkan

Symptome
                 Medicinering          Medicinering          Medicinering          Medicinering          Medicinering
                 Social påverkan       Social påverkan       Social påverkan       Social påverkan       Social påverkan
                 försämrad             försämrad             försämrad             försämrad             försämrad
                 Tillkomst psykiska    Tillkomst psykiska    Tillkomst psykiska    Tillkomst psykiska    Tillkomst psykiska
                 symtom                symtom                symtom                symtom                symtom

                 Behandlingskrävande   Behandlingskrävande   Behandlingskrävande   Behandlingskrävande   Behandlingskrävande
                 syndrom?              syndrom?              syndrom?              syndrom?              syndrom?
Neurologe
                             Psychiater

KOMMUNIKATION VOR
ÜBERWEISUNG/BEURTEILUNG
• Verlauf
• Funk]onsveränderung
• Soziale Situa]on
• Was wurde versucht?
• Welche psychiatrische
  Fragestellung/Erwartung?
Erhöhen Antidepressiva das Anfallsrisiko bei Patienten mit EP?
SWEDISH AGENCY FOR HEALTH TECHNOLOGY ASSESSMENT AND ASSESSMENT OF SOCIAL SERVICES (2017)

• 7 Studien: 5 unverändert, 1 verbesserte Anfallskontrolle, 1
  verschlechterte Anfallskontrolle
• SSRI: Kein deutlich erhöhtes Risiko
• Risiko-Nutzen-Analyse:
     • Minus: begrenzte Anzahl wissenschaftlicher Studien v.a. SSRI-Studien
     • Plus: Erhöhte Lebensqualität, Verminderte Suizidalitet

Depressionsbehandling soll angeboten werden wenn indiziert.
Bupropion erhöht Anfallsrisiko
Erhöhte
Anfallsinzidenz
Plazebo -
Komorbiditet

                  Alper et al. 2007
Prokonvulsivitet von SSRI?
• “Fehlerhafterweise steht in der diesen Medikamenten (SSRI)
  beiliegenden Information weiterhin, dass ein Einsatz bei
  Epilepsiepatienten riskant ist – dies gilt jedoch nach derzeitigem
  Kenntnisstand als widerlegt.”

                              Prof. Dr. med. Andreas Schulze-Bonhage, Epilepsiezentrum Uni Freiburg
Antidepressiva
• Niedriges Risiko – Gute Wahl:
   • SSRI
   • Mirtazapin
• Wahrscheinlich niedriges Risiko – gewisse Vorsicht:
   • Agomelatin
   • Duloxetin
   • Vortioxetin
• Mässiges Risiko – Vorsicht:
   • Litium
   • Venlafaxin
• Höheres Risiko – Vermeiden:
   • Bupropion
   • TCA
Erhöhen Neurolep=ka das Anfallsrisiko für Pa=enten mit EP?
SWEDISH AGENCY FOR HEALTH TECHNOLOGY ASSESSMENT AND ASSESSMENT OF SOCIAL SERVICES (2017)

         • Eine Journalstudie (n=150) EP +/- Neurolep]ka: Verbesserte Anfallskontrolle
           während und nach Abschluss NL Behandlung (Clozapin nicht ausgewertet)
           (152)
         • Risiko-Nutzen-Analyse:
             • Minus: Keine kontrollierten Studien, ev erhöhtes Anfallsrisiko
             • Plus: Vermindertes Leiden, verbesserte Lebensqualität, Funk'on

    NeurolepPka können angeboten werden, wenn indiziert.
    Manche NL erhöhen das Anfallsrisiko – Nutzen ist grösser als Risiko
Erhöhte
Anfallsinzidenz
Plazebo -
Komorbiditet

                  Alper et al. 2007
Erhöhen Zentralstimulantia das Anfallsrisiko bei Patienten mit EP?
SWEDISH AGENCY FOR HEALTH TECHNOLOGY ASSESSMENT AND ASSESSMENT OF SOCIAL SERVICES (2017)

    • 4 Studien (Kinder), 1 Studie (Erwachsene); Methylphenidat: Keine
      Verschlechterte Anfallskontrolle
    • Niedriges Risiko für Verschlechterte Anfallskontrolle
    • Risiko-Nutzen-Analyse:
         • Minus: Keine Langzeitstudien. Nur Methyphenidat Studien. V.a. Studien Kinder und
           Jugendliche
         • Plus: Funk'onsverbesserung

ZentralsPmulanPa sollen angeboten werden wenn indiziert
Antipsychotika und Zentralstimulantien
• Gute Wahl:
   • Aripiprazol
   • Risperidon

• Niedriges Risiko:
   • Metylfenidat
Individuell angepasste Behandlung

• OJ Interak'onen zwischen AE und den meisten Psychopharmaka
  (Kontakt mit Pharmakologe/Neurologe; digitale Werkzeuge)

• Individuelle Wahl
   •   Symptome
   •   Interak]onen
   •   Administra]on
   •   Compliance
   •   Anfallsrisiko

                                           Spina et al. 2017
Epilepsie
Team
Karolinska
Huddinge
Neurologe
                                       CL Psychiater
                                       Psychiatrie -
                                       Krankenschwester

 EP-
 Krankenschwester

                                                 Sozialarbeiter

                Ergoterapeut

                               Psychologe
                               Neuropsychologe

EP TEAM
KOMMUNIKATION NACH BEURTEILUNG
•   Diagnostische Diskussion
     • Braucht Patient Spezialist-Psychiatrie oder reicht CL Team? (Überweisung gelingt besser wenn
        von Psychiater)

•   Psychologische Behandlung
     • Behandlungsmotivation
     • Behandlungsvorraussetzungen (z.B. Kognition & Psychotherapie)
     • Trauma
     • Vermeidung
     • Acceptance

•   Psychopharmakologische Behandlung – Anfallsrisiko, Interaktion/en?

•   Stützende Einsätze von Team und anderen
“Typische“ CL EP-Fälle
• Psychische Symptome (Angst, Schlaf, Depressivität)
• Selten klare Diagnosen
• Funktionsprobleme meist chronisch und fluktuierend
• Interaktion soziale Faktoren

• Arzneimittel lindern oft Symptome
• Psychotherapie oft schwer (Kognition). Stress (Hausaufgaben)
• Brauchen oft diverse stützende Einsätze/Behördenkontakte (Arbeit,
  Kommunale Einsätze, Familie)
• Team-meeting 1 Stunde/Woche
                                                 • Psychiatrie jede 2. Woche
                                                 • Indirekte Kontakte

PATIENTZENTRIERTE MULTIPROFESSIONELLE EINZÄTZE
VORTEILE LIAISON VS. KONSULT
           • Kon]nuität & Proak]vität
           • Kontakt mit ”rich]ger Profession” –
             weniger Arztbesuche
           • Schnellere Einsätze
           • Indirekter Rat
           • Geteilte ”Arbeitsbürde”
           • Mul]professionelle und leicht
             erreichbare Exper]se
                                           ”Er wirkte
                                           mehr
                                           deprimiert –
”Kann ich                                  kannst Du
wagen SSRI zu                              ihn schnell
    ”Kan jag våga höja
erhöhen, trotz                             treffen?”
    LM
Anfall    efter att hon
       letzte
    krampade igår?”
Woche?”
Anfälle
      Kognition
      Medikamente

      Soziale
      Situa@on

      Psychologische
      &
      Psychiatrische
      Symptome         Weniger Angst und Depression,
                       besserer Schlaf
                       Bessere Funk]on Arbeit & Familie
                       Weniger Stress

                       Weniger Anfälle
EP TREATMENT AIMS      Weniger Nebenwirkungen
                       Bessere Lebensqualität
SPIN-OFF EFFEKTE NACH 8 JAHREN EP TEAM:
• Nationale Richtlinien Epilepsie 2018 (Swedish National Board of
  Health and Welfare – Regierungsauftrag)

• Integration Funktionelle Epilepsie

• Kollaboration Spezialistausbildung Neurologie & Psychiatrie
Multiprofessionelle teams                                                  Behandlung und
                                                                           Verlaufskontrolle

Das Gesundheitswesen soll
• Patienten mit Epilepsie Kontakt mit einem multiprofessionellen Team anbieten (alle
  Kinder und Jugendliche & Erwachsene mit Epilepsie und psychosozialen oder
  kognitiven Schwierigkeiten)

                                          Professionen im multiprofessionellen Team
                                          – sämtliche mit Erfahrung von und aktuellem Wissen über
                                          Epilepsie
                                          Ärzte (z.B. Neurologie)
                                          Epilepsie-Krankenschwester
                                          Neuropsychologe
                   Grundbesetzung         Psychologe
                                          Sozialarbeiter
                                          Psychiater
                                          Ergotherapeut
                                          Logopede
                   Extra für Kinder und
                                          Physiotherapeut
                   Jugendliche
                                          Spezialpedagoge
Herausforderung
• Wer bezahlt?
Funk=onelle
Krämpfe/PNES
FUNKTIONELLE KRÄMPFE (PNES)
• Manchmal sehr frequente, dramatisch Anfälle
• Kann Bewusstseinsveränderung ähneln
• Diagnose oft erst nach avancierter Untersuchung wegen   • Manchmal zusammen mit genuiner EP
  Therapieresistenz EP/EP Chirurgie
FUNKTIONELLE KRÄMPFE (PNES)
• Manchmal sehr frequente, drama'sch Anfälle
• Kann Bewusstseinsveränderung ähneln
• Diagnose oJ erst nach avancierter Untersuchung             • Manchmal zusammen mit genuiner EP
  wegen Therapieresistenz EP/EP Chirurgie

   • Assoziation Trauma, Stress, Kognitive Schwierigkeiten
   • Schlechtere Prognose: Anfallsfrei 40%
   • Psychiatrische Komorbidität: PTSD, Angsstörungen, Persönlichkeitssyndrom

   • Patienten haben oft schwere Funktionsstörungen & Diagnose kommt spät: Patienten haben
     oft weiterhin Kontakt mit Epilepsie-Zentrum
Team für Funktionelle Epilepsie
• Basiert auf Team für Funktionelle Neurologische Störungen (seit
  2012)
• In Zusammenarbeit mit Epileptologen (andere Abteilung) da
  Krankheitsverlauf, Diagnostik und ev Behandlung sich unterscheiden.
Team für funktionelle Anfälle,
Karolinska                                                                                                                        CL

          Neuro                                                                          Psychiater

                                                                                         • Untersuchung psychiatrische und psychologische
                                    Neurologe                                              Faktoren
                                                                                         • Differentialdiagnostische Beurteilung
 •   Neurologische Untersuchung                                                          • Behandlung psychische Komorbiditet
                                                                  Pa#ent mit             • Bio-psycho-soziale Sichtweise
 •   Diagnose
                                                                    PNES
 •   Diagnosebescheid und Erklärungsmodell
 •   Ev. Nachkontrolle                                                                            KL-              • Nachsorge
                                                                                           Krankenschwester        • Behandlung

     • Auswertung vEEG       Neurophysiologe                                                Sozialarbeiter     •   LebenssituaXon,
                                                                                                                   Stressfaktoren, Resourcen

                                                                                  Psychologe •    Behandlung
                Neurologische Abteilung
                    und Ambulanz                Physiotherapie     Ergotherapie

                                                  •   Beurteilung Symptome und                   Paramediziner
      •    Allianz                                    FunkXonsniveau
      •    Stütze und Nachsorge
                                                  •   KogniXves screening
      •    Koordination von Professionen
Überweisung                                                     • Behandlung Komorbiditet (inkl. EP)
                                                                • Aussetzung AE (nicht wenn inkl. EP)
                                                                • Ausschleichung Kontakt mit EP-Zentrum

 Epileptologe

                   Ev. kompleoerende
                   Untersuchungen

                                                                                         Nachkontrolle,
                              vEEG, ca 1                   EP-Team &                     Diagnosebescheid,
         EP-team
                            Woche sta@onär               Neurophysiologe                 Behandlungsplan

                         Beurteilung Psychiater,
                         Sozialarbeiter och
                         Ergoterapeut.             Zusammenfassung,        •   CL-Psychiatrie/Psychiatrie
                                                   ev. Diagnos F44.5       •   Psychologe/Psychotherapeut
                                                   Dissociative            •   Physioterapie/Ergotherapie
                                                   Krämpfe                 •   Rehabili@erung
                                                                           •   Allgemeinarzt
                                                                           •   Neurologe (neg. Diagnose/+EP)
Litteraturtips
• Ettinger AB, Kanner AM (Eds.) Psychiatric Issues in Epilepsy. A practical guide to
  diagnosis and treatment. Lippincott Williams & Wilkins. 2001
• Kanner AM. Management of psychiatric and neurological comorbidities in epilepsy. Nat
  Rev Neurol. 2016;12:106-16.
• Agrawal N & Govender S. Epilepsy and neuropsychiatric comorbidities. Adv in Psychiatr
  Treatment. 2011;17:44-53.
• Alper K, et al. Seizure incidence in psychopharmacological clinical trials: an analysis of
  Food and Drug Administration (FDA) summary basis of approval reports. Biol Psychiatry.
  2007;62:345-54.
• Habibi M et al. The Impact of Psychoactive Drugs on Seizures and Antiepileptic Drugs.
  Curr Neurol Neurosci Rep. 2016;16:71.
• Brikell I et al. Medication treatment for attention-deficit/hyperactivity disorder and the
  risk of acute seizures in individuals with epilepsy. 2019; 60(29):284-293.
• Wiggs KK, et al. Attention-deficit/hyperactivity disorder medication and seizures.
  Neurology 2018. 90(13):e1104-e1110
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