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Erfolgreich starten Handreichung für Mathematik, Naturwissenschaften und Technik in Kindertageseinrichtungen
Inhalt 1. Einleitung ................................................................................................................................................................................ 5 1.1 Zur Funktion der Handreichungen .......................................................................................................................... 5 1.2 Eigene Erfahrungen mit dem Bildungsbereich ..................................................................................................... 6 1.3 Die pädagogische Grundhaltung zum Kind .......................................................................................................... 6 1.4 Benutzerinformation .................................................................................................................................................. 7 2. Der methodische Ansatz ....................................................................................................................................................... 8 2.1 Ausgangspunkte für die Auswahl von Bildungsthemen ...................................................................................... 8 2.1.1 Situation als Ausgangspunkt ..................................................................................................................................... 9 2.1.2 Zugemutetes Thema als Ausgangspunkt ................................................................................................................ 10 2.2 Vorbereitete Umgebung ........................................................................................................................................... 11 3. Der Bildungsbereich................................................................................................................................................................ 13 3.1 Mathematik ................................................................................................................................................................. 13 3.1.1 Welche Themen man in der Kindertageseinrichtung anbieten oder aufgreifen kann ......................................... 14 3.1.2 Praxisbeispiel............................................................................................................................................................... 14 3.1.3 Vorbereitete Umgebung ........................................................................................................................................... 15 3.2 Naturwissenschafte n................................................................................................................................................. 16 3.2.1 Welche Themen man in der Kindertageseinrichtung anbieten oder aufgreifen kann ...................................... 16 3.2.2 Praxisbeispiele............................................................................................................................................................. 17 3.2.3 Vorbereitete Umgebung............................................................................................................................................ 19 3.3 Technik ......................................................................................................................................................................... 20 3.3.1 Welche Themen man in der Kindertageseinrichtung anbieten oder aufgreifen kann ...................................... 20 3.3.2 Praxisbeispiele............................................................................................................................................................. 20 3.3.3 Vorbereitete Umgebung............................................................................................................................................ 22 3.4 Umwelt ........................................................................................................................................................................ 23 3.4.1 Welche Themen man in der Kindertageseinrichtung anbieten oder aufgreifen kann ...................................... 23 3.4.2 Praxisbeispiele ............................................................................................................................................................ 24 4. Literatur und Adressen ............................................................................................................................................................ 27 3
Die liegende Acht oder die Geschichte von den zwei Eiern Eines Morgens ging ich wie gewohnt Schritt für Schritt auf das bewegliche Viereck in unserer Kita zu. Die Sonne schien und ich hatte meine liegende Acht mit den dunklen Gläsern auf der Nase. Nachdem ich das Viereck mit Schwung geöffnet hatte, stolperte ich über zwei im Weg liegende Kugeln. Mein sensibles Gleichgewicht half mir, die Schwerkraft zu über- winden und nicht zu fallen. Mein Weg führte mich vorbei an Quadraten und Recht- ecken mit Beinen. Im Vorbeigehen streifte mein Blick zwei Bilder mit gleichseitigen Dreiecken und ich betrachtete einen Hut mit drei Ecken. Ich spürte Verwirrung und beschloss, durch ein weiteres bewegliches Viereck zu gehen. In einem rechteckigen Raum angekommen, öffnete ich einen weißen Quader. Ein Schwall kalter Luft strömte mir entgegen. Da passierte das Unglück. Zwei Eier rollten aus dem Quader, die Schwer- kraft zog sie zu Boden und ich hatte etwas zu tun. Ich holte den Zylinder mit Boden, füllte flüssiges H 2O hinein und machte mich an die Arbeit. Da bemerkte ich, dass ich vergessen hatte, die liegende Acht von meiner Nase zu nehmen. Mit Erstaunen stellte ich fest, dass ich mich in der Küche unserer Kindertagesstätte befand. Bis vor wenigen Sekun- den hatte ich die Welt durch eine mathematisch-natur- wissenschaftliche Brille betrachtet. Ich holte tief Luft und schmunzelte über meine Erlebnisse. Am gleichen Vormit- tag spielte ich mit drei Kindern das berühmte Spiel, in dem es darum geht, auf einem Quadrat möglichst viele Kegel meiner Mitspieler umzustoßen. Wir hatten viel Freude, aber auch Ärger ... 4
1. Einleitung Mathematische und naturwissenschaftliche Phänomene Funktion der Handreichungen ist es, die verschiedenen gehören zum Alltag von Kindern, auch in der Kindertages Bildungsbereiche mit Inhalt zu füllen und praktische Orien- einrichtung. Die Aufgabe der pädagogischen Fachkräfte tierung zu geben. ist es, im Alltag diese Phänomene wahrzunehmen und als Bildungsthemen aufzugreifen. Zum Blick durch die Die einzelnen Bildungsbereiche sind nicht als „Unter „mathematisch-naturwissenschaftliche Brille“ will diese richtsfächer“, sondern als Teile eines ganzheitlichen Bil- Handreichung ermutigen. dungsprozesses zu verstehen. So ist kindliche Experimen- tierfreude unter anderem verbunden mit der Entwicklung von Selbstbewusstsein und Mut (Selbstkompetenz) und 1.1 Zur Funktion der Handreichungen der Fähigkeit, sich auf ein Angebot in der Gruppe einzulas- sen (Sozialkompetenz). Ebenso gibt es stets eine Verknüp- Im Kindertagesstättengesetz ist der Bildungsauftrag der fung zwischen den verschiedenen Bildungsbereichen. Um Kindertageseinrichtungen festgeschrieben und wird zum Beispiel die Größe eines Raumes zu erfahren, spielen anhand der Leitlinien zum Bildungsauftrag konkretisiert. neben der Mathematik die Bildungsbereiche „Sprache Die erstmals im Jahr 2004 vorgestellten Leitlinien, die vom & Kommunikation“ sowie „Körper & Bewegung“ eine ent- Ministerium für Soziales, Gesundheit, Wissenschaft und scheidende Rolle. Hier ergänzen sich die Handreichungen Gleichstellung des Landes Schleswig-Holstein kontinuier- zu den einzelnen Bildungsbereichen wechselseitig. lich aktualisiert und veröffentlicht werden, unterscheiden sechs Bildungsbereiche: Bildungsbereich Sprachen(n) Zeichen/Schrift und Kommunikation Bildungsbereich Bildungsbereich Mathematik, Ethik, Religion Naturwissenschaften und und Technik Philosophie Kinder erwerben in Selbst- bildungsprozessen Selbst-, Sozial-, Sach- und Methoden- kompetenzen Bildungsbereich Bildungsbereich Kultur, Gestalten, Darstellen, Gesellschaft Musik, Theater und Politik und Medien Bildungsbereich Körper, Bewegung und In allen Bildungsbereichen sind Gesundheit die Querschnittsdimensionen von Bildung zu berücksichten 5
1.2 Eigene Erfahrungen mit dem Bildungsbereich 1.3 Die pädagogische Grundhaltung zum Kind Jede pädagogische Fachkraft hat aufgrund ihrer per- Die pädagogische Fachkraft ist die Bindungsperson sönlichen Biografie, ihres familiären Hintergrundes und (siehe Leitlinien zum Bildungsauftrag von Kindertages- ihrer schulischen Erfahrungen einen lebensgeschichtlich einrichtungen) in der Kindertageseinrichtung, die eine geprägten Zugang zum Bildungsbereich „Mathematik, sichere Basis für die Kinder darstellt. Von hier aus erschlie- Naturwissenschaften und Technik“. ßen sie sich neue Erfahrungen und Bildungsthemen. Die zentrale Aufgabe der pädagogische Fachkraft erfordert, Es ist ein weit verbreitetes Phänomen, dass in der Kind- zum einen die Themen der Kinder in den Alltagssituatio- heit naturwissenschaftliche Fragen nach der unbelebten nen wahrzunehmen und aufzugreifen, zum anderen ihnen Natur nicht befriedigend beantwortet werden. Auch der Bildungsthemen zuzumuten, das heißt, eine vorbereitete Unterricht in der Schule hat bei vielen Schülerinnen und Umgebung, Angebote oder Projekte zu gestalten, die den Schülern zu keiner positiven Einstellung geführt, weil Kindern die Möglichkeit für neue Erfahrungen und Experi- „durch Mathematisierung der Naturphänomene und unnö- mente mit naturwissenschaftlichen Phänomenen bieten. tigen Formeldrill“ das „kindliche Naturinteresse nachhaltig erstickt“ wird (Lück 2003, S. 10). Nach Schülerumfragen Gleichzeitig ist die pädagogische Fachkraft aufgefordert, rangieren die naturwissenschaftlichen Unterrichtsfächer in einer offenen, neugierigen und wertschätzenden Hal- Chemie und Physik im unteren Drittel der Beliebtheitsskala tung die Kinder zu beobachten und mit ihnen in den Dia- (Lück 2000, S. 13). Da wundert es nicht, wenn pädagogi- log zu treten, denn nur so kann sie Sinnzusammenhänge, sche Fachkräfte diese Themen häufig meiden. in denen die Kinder handeln und denken, verstehen und die Themen der Kinder herausfinden. Um diesen Bildungsbereich wahrnehmen und mit den Kindern aufgreifen zu können, ist es notwendig, dass die Für ihre Selbstbildungsprozesse brauchen Kinder Zeit und pädagogische Fachkraft ihn sich mit Lust und Freude Raum, um Dinge erfassen, ausprobieren, Fehler machen selbst neu erschließt. Hierbei spielen die eigene Selbstbil- und sich korrigieren zu können. Die Aufgabe der pädago- dung, das eigene Experimentieren und Ausprobieren eine gischen Fachkräfte ist es, den Kindern entsprechend Zeit zentrale Rolle. und Raum zu geben und sie da, wo es nötig ist, individuell zu unterstützen. Sie sollen Entwicklungsbegleiter/innen – nicht „Entwicklungsbestimmer/innen“ – sein und den Kindern ihre eigenen Lernwege und ihr eigenes Lern- tempo lassen. Damit die Kinder diese eigenen Wege des Lernens beschreiten können, ist es notwendig, Rahmen- bedingungen zu gestalten, in denen sie selbstbestimmt handeln und mit anderen Kindern und Erwachsenen in 6
1.4 Benutzerinformation Entscheidungsprozesse gehen können. Dies muss die Die Handreichung besteht zunächst aus einem metho- pädagogische Fachkraft unterstützen und fördern, indem dischen Teil als Grundlage für die pädagogische Praxis. sie sich zurücknimmt, sich als Moderator/in versteht und Anschließend werden die Bildungsschwerpunkte Beteiligungsformen im Kita-Alltag praktiziert. Mathematik, Naturwissenschaften, Technik und Umwelt differenziert vorgestellt und mit einzelnen Praxisbeispielen versehen. Die jeweilige Auflistung der Themen ist bewusst unvollständig und muss in den Kindertageseinrichtungen Wie wichtig eine nicht-direktive, kompetenzorientier- durch die aktuellen Themen ergänzt werden. Zur weiteren te Haltung ist, macht ein Beispiel aus dem Bildungs- Vertiefung des Themas ist am Ende der Handreichung thema Mathematik deutlich: eine Literaturliste angefügt. Die Familie sitzt beim Abendbrot. Der dreieinhalbjäh- rige Fabian zählt seine Häppchen. „Eins – zwei – drei – vier – fünf – sechs – sieben – acht – neun.“ Dann isst er ein Häppchen auf und zählt erneut: „Eins – zwei – drei – vier – fünf – sieben – acht – neun.“ „Du hast die Sechs vergessen“, korrigiere ich ihn. „Es heißt doch fünf – sechs – sieben.“ Erstaunt sieht er mich an und erklärt: „Nein, die hab‘ ich nicht vergessen. Die ist doch schon in meinem Bauch.“ (Spiegel/Selter in TPS 10/2003, S. 9) Bevor man Kinder vorschnell korrigiert, sollte man erst nach dem Sinn in ihren Äußerungen schauen und versuchen, ihre Gedankengänge nachzuvoll- ziehen. Denn „hinter ihren vermeintlich falschen Angaben oder Erklärungen verstecken sich häufig sehr kreative Problemlösungswege.“ (ebd.) 7
2. Der methodische Ansatz 2.1 Ausgangspunkte für die Auswahl von Bildungsthemen Grundsätzlich gibt es zwei Möglichkeiten, in der Kinder Zum anderen kann man das Bildungsthema direkt als tageseinrichtung ein Bildungsthema aufzugreifen. „Zumutung“ an die Kinder herantragen. Bei der Auswahl der Themen sind gesellschaftspolitische und zukunfts- Zum einen kann man das Bildungsthema aus einer alltäg relevante Aspekte ausschlaggebend. Ein Beispiel ist die lichen Situation entwickeln, aus dem, was die Kinder selbst Auseinandersetzung mit dem Thema Mülltrennung und ansprechen oder tun, was sie also aktuell beschäftigt, oder Wiederverwertung (siehe S. 25). Auch aus einer beobach- aus dem, womit sie im Alltag zufällig konfrontiert sind. teten Situation heraus können sich zugemutete Themen Wenn zum Beispiel Kinder immer wieder Flüssigkeit von entwickeln. einem Gefäß in ein anderes füllen oder wenn ein Glas um- fällt und eine Flüssigkeit aufgewischt werden muss, ist man schon mittendrin im Bildungsthema Naturwissenschaften (siehe nächste Seite). Bildungs- Bildungs- thema thema Bildungs- Situation/ Bildungs- Bildungs- Zugemutetes Bildungs- thema Alltag thema thema Thema thema Bildungs- Bildungs- thema thema Bei dieser Vorgehensweise werden Gelegenheiten und Beide Herangehensweisen – das Ausgehen von der Situationen des Alltags genutzt, um den Kindern die Mög- Alltagssituation oder vom zugemuteten Bildungsthema lichkeit zu neuen Erfahrungen und zur Wissensaneignung selbst - können zu einer längerfristigen Beschäftigung mit in realen Lebenssituationen zu geben. Fragen und Ent dem Thema in Form von Angebotsreihen oder Projekten deckungen der Kinder werden zum Ausgangspunkt für führen. Dieser methodische Ansatz hat Konsequenzen für die Bearbeitung ihrer Themen. die Materialauswahl und Raumgestaltung in den Kinder tageseinrichtungen. 8
2.1.1 Situation als Ausgangspunkt Praxisbeispiel Wie vielfältig die Anlässe im Kita-Alltag sind, ein mathe matisch-naturwissenschaftliches Bildungsthema zu entwi- Ein Glas fällt um – ein Vorfall und seine Folgen ckeln, soll exemplarisch anhand einer Frühstückssituation gezeigt werden. Beim Frühstück in der Kita fällt ein Glas um. Wasser ergießt sich über den Tisch und bildet eine Pfütze. ›› Beim Tischdecken zählen die Kinder, wie viele Teller, Die pädagogische Fachkraft bittet die Kinder, es Tassen und Bestecke gebraucht werden. nicht aufzuwischen. Statt dessen holt sie verschiede- ➞ Mathematik ne Gegenstände zusammen: einen Stein, ein Stück ›› Milch wird aus einem großen in ein kleines Gefäß Frischhaltefolie, Watte, Küchenpapier, ein Stofftuch. gegossen: Passt die Menge rein? Wird das Glas voll Die Kinder tauchen die Gegenstände in die Pfütze oder nur halbvoll? ➞ Mathematik und stellen fest, dass manche das Wasser aufneh- ›› Ein Kind fragt: „Wie wachsen eigentlich Möhren?“ men, andere nicht. Später wiederholen sie das Expe- ➞ Naturwissenschaft Biologie riment, indem sie immer die gleiche Menge Wasser ›› Der Zustand von Lebensmitteln verändert sich: in ein Glasschälchen füllen und so die Saugfähigkeit der Apfel von letzter Woche ist ganz verschrumpelt, der verschiedenen Materialien untersuchen. Die die Banane ist braun geworden, das Eis schmilzt auf hängt ab von der Art und Größe der Oberfläche. Der dem Teller. ➞ Naturwissenschaft Chemie Stein und die Folie sind glatt und dicht, hier kann ›› Die Kinder tauschen mitgebrachtes Essen: das Wasser nicht eindringen. Die Watte hat eine sehr drei Apfelstückchen gegen ein Butterbrot. gute Saugfähigkeit, da sie aus kleinen Zellulosefäden ➞ Mathematik besteht, die zusammen eine sehr viel größere Ober- ›› Ein Löffel fällt vom Tisch und landet scheppernd fläche bilden, als der Stein sie hat. auf dem Boden. ➞ Naturwissenschaft Physik ›› Ein Kind versucht, mit dem Nussknacker Nüsse Das Experimentieren mit Wasser gefällt den Kindern. zu öffnen. ➞ Technik Die pädagogische Fachkraft fordert sie auf, eine Prise ›› Beim Aufräumen muss der Müll entsorgt werden. Pfeffer in ein Wasserglas zu streuen: Er bleibt auf Wohin mit der Bananenschale und dem Joghurtbecher? der Wasseroberfläche liegen und sinkt erst nach der ➞ Umwelt Zugabe von Spülmittel zu Boden. Die Kinder erleben, dass Wasser eine Oberflächenspannung hat, die Aus jeder dieser Situationen lassen sich, je nach Inte durch das Hineingeben von Spülmittel aufgelöst resse und Lernbedürfnis der Kinder, vertiefende Unter wird. suchungen, Übungen, Experimente oder Experimen tierreihen entwickeln. Dann untersuchen die Kinder die Eigenschaften anderer Flüssigkeiten. Sie schütten Essig in Wasser und sehen: Beides vermischt sich. Bei Öl funktioniert das nicht - manche kennen das schon vom Abwa- schen der Salatschüssel, wenn das Wasser immer wieder von der fettigen Oberfläche abperlt. Wasser und Öl sind nicht mischbar. Sie mischen sich erst nach der Zugabe von Spülmittel. Schließlich stellen die Kinder fest, dass Wasser nicht nur flüssig, sondern manchmal auch fest oder gas- förmig ist. Sie beobachten und messen, bei welchen Temperaturen Wasser seinen Aggregatzustand ändert und gefriert oder verdampft. 9
Ein Thema, an dem die Kinder Interesse signalisieren, kann auch zum Anlass für ein mehrwöchiges Projekt genommen Veranschaulichen kann man dieses den Kindern, werden. Das Projekt wird mit den Kindern gemeinsam ge- indem ein Kind das Wasser spielt und ein anderes plant und praktisch umgesetzt, dabei wird mit unterschied- Kind, das die Luft spielt, auffordert, ihm auf seinem lichen Methoden gearbeitet. Die Kinder können sich auf Stuhl Platz zu machen. Dort, wo ein Kind (Luft) sitzt, diese Weise intensiv und längerfristig mit einem Thema kann kein anderes Kind (Wasser) sitzen. Es sei denn, auseinandersetzen. Projekte ermöglichen ihnen einen das Kind weicht aus. (Lück 2003, S. 111–113) ganzheitlichen Bildungsprozess mit vielfältigen Aspekten: An einem komplexen Themenbereich können sie forschen, Nachdem die Kinder so erfahren haben, dass Luft sich ausprobieren, einen Lösungsweg gehen und ihn wie- existiert und auch einen Raum einnimmt, kann die der verwerfen, Kompromisse finden, einzeln und in der pädagogische Fachkraft die Kinder auf den Wind, die Gruppe am Thema arbeiten. bewegte Luft, aufmerksam machen. Sie spüren den Wind auf der Haut, er lässt ihr Haar wehen, er treibt Blätter vor sich her und lässt die Blätter in den Bäu- 2.1.2 Zugemutetes Thema als Ausgangspunkt men rauschen. Mit all ihren Sinnen können die Kinder dieses aufnehmen. Mit selbst gebastelten Wind Zu den uns täglich umgebenden Naturphänomenen rädchen versuchen die Kinder dann die Windkraft zählen die Luft und das Wetter. Dennoch ist Kindern einzufangen und erleben, dass je nach Windstärke im Vorschulalter und sogar Grundschulkindern die Luft die Windräder sich unterschiedlich schnell drehen. als Gas nicht vertraut. Mit einfachen naturwissenschaft- Nach dem gleichen Prinzip funktionieren die Wind lichen Experimenten kann den Kindern in der Kinder rotoren, die der Stromerzeugung dienen. tageseinrichtung die Beschäftigung mit dem Thema Luft zugemutet werden. Mit einfachsten Mitteln können Kinder Vertraut mit der Materie Luft, dem Wind und der so mit dem uns täglich umgebenden Naturphänomen, Windkraft kann die pädagogische Fachkraft ge dem Wetter, vertraut gemacht werden. meinsam mit den Kindern eine kleine Wetterstation aufbauen. Dazu wird ein Thermometer, ein Regen auffangbehälter und ein Beobachtungsbogen mit Praxisbeispiel Symbolen für Sonne, Wolken, Regen und Wind benötigt. Ein Regenmesser lässt sich leicht selbst herstellen. Dazu schneidet man zunächst den Hals Gas, Luft, Wetter und den unteren Teil einer Plastikflasche ab. Kinder im Vorschulalter können schon gut zwischen Den Hals stellt man dann umgedreht als Trichter Feststoffen und Flüssigkeiten unterscheiden. Dass auf den unteren Teil der Flasche, an den von außen Luft als Gas existiert und genauso einen Raum ein- noch ein Maßband aus Papier befestigt wird (Aulas, nehmen kann wie sichtbare Stoffe, können Kinder S. 145). Die Kinder beobachten nun täglich sehr anhand einfacher Mittel begreifen. Hierzu legt man genau, wie hoch die Flüssigkeitssäule in dem Ther Gummibärchen in ein mit Watte ausgekleidetes Alu mometer steigt bzw. fällt, wie viel Regenwasser sich miniumschälchen eines Teelichts. Dann setzt man in dem Regenauffangbehälter sammelt und sie dieses Boot auf die Wasseroberfläche in einer Salat kreuzen gewissenhaft je nach Wetter die Symbole schüssel, stülpt ein leeres Glas darüber und drückt für Sonne, Wolken usw. an. es mit der Öffnung nach unten. Da die Watte und die Gummibärchen trocken bleiben, wird deutlich, Ein natürlicher Luftfeuchtigkeitsmesser ist der Pinien dass kein Wasser eindringt. Nur wenn die Luft, die in zapfen, den man zur Beobachtung auf die Fenster- dem vermeintlich leeren Glas ist, entweichen kann bank legen kann. Öffnen sich seine Schuppen, ist die (Luftblasen steigen auf), kann das Wasser in das Glas Luft trocken. Das Wetter wird schön. Schließen sie nachrücken. sich, ist Regen angesagt. (Ebd., S. 144) 10
2.2 Vorbereitete Umgebung Das Konzept der vorbereiteten Umgebung geht auf die Bei der Materialbeschaffung sollte man darauf achten, Reformpädagogin Maria Montessori (1870 –1952) zurück. dass alle Themenbereiche berücksichtigt sind. Zur Grund- Damit ist eine Umgebung gemeint, in der die Kinder ausstattung einer Kindertageseinrichtung gehört neben selbstständig arbeiten dürfen, ohne immer auf die Hilfe klassischem Spielmaterial wie Knete, Baukasten und Pup- eines Erwachsenen angewiesen zu sein. Raum und penecke auch mathematisches, naturwissenschaftliches Materialien sind nach einem sinnvollen Ordnungsprinzip und technisches Material wie Sammel- und Sortierkästen, gestaltet. Die Lernmaterialien befinden sich in Sicht- und Magnete und Werkzeuge oder eine Werkbank. Reichweite der Kinder. Sie finden sie zuverlässig stets am gleichen Ort wieder. Das gibt ihnen Sicherheit und Aufbauend auf dem Prinzip der vorbereiteten Umgebung Orientierung. Die vorbereitete Umgebung ermöglicht den sollten in der Kindertageseinrichtung Forscherbereiche Kindern Wiederholungen entsprechend ihrer Bedürfnisse oder eine Lernwerkstatt eingerichtet werden. In einer und ihres Lerntempos. ruhigen Ecke oder einem gesonderten Raum finden die Kinder verschiedene Lernangebote vor. Sie können ihre Raumgestaltung und Material sollen den Kindern eine Arbeitsmaterialien frei wählen, von Arbeit zu Arbeit wech- anregende Umgebung für selbstorganisierte Lernpro seln und sich jeweils holen, was sie benötigen. Durch die zesse bieten. Je nach räumlichen Möglichkeiten der freie Wahl des Arbeitsschwerpunktes kann jedes Kind an Kindertageseinrichtung können verschiedene thematisch seinen individuellen Entwicklungsstand anknüpfen und gestaltete Forscherbereiche oder auch eine Lernwerkstatt auf ihn aufbauen. Unterschiedliche Lernwege und ein mit Angeboten zu den einzelnen Bildungsbereichen ein- individuelles Lerntempo finden dabei Berücksichtigung. gerichtet werden. Um Kinder darin zu begleiten und zu unterstützen, ist eine nicht-direktive erzieherische Haltung entscheidend. Das angebotene Material gibt den Kindern bestimmte Bildungsthemen vor. Es kann sowohl dazu genutzt werden, Bei der Forschertätigkeit von Kindern ist die Möglichkeit einzelne Themen gezielt an die Kinder heranzutragen, als der Wiederholung ein wichtiger Aspekt. Ein Kind baut auch in Anknüpfung an beobachtete Themen der Kinder schon früh selbsttätig Versuchsreihen auf um heraus entwickelt werden. Welches Material den Kindern aktuell zufinden, ob es beim nächsten Mal wieder das gleiche zur Verfügung steht, sollte sich immer an ihren jeweiligen Ergebnis erzielt. Ein Forscherbereich bietet den Kindern Interessen, ihren Lernbedürfnissen und ihrem Entwick- diese Möglichkeit zum Üben, Wiederholen und Vertiefen. lungsstand orientieren. Praxisbeispiel Farbmischungen Zu einer vorbereiteten Umgebung im Bereich Natur- wissenschaften gehört zum Beispiel Material für Versuche mit Farbmischungen: ein Holzständer mit Reagenzgläsern und flüssige Wasserfarbe in den drei Grundfarben Rot, Blau und Gelb, abgefüllt in Pipettenfläschchen. Alle notwendigen Utensilien liegen auf einem Tablett bereit und können von den Kindern leicht an den nächsten Arbeitsplatz geholt werden. Nach dem Experimentieren wird alles wie- der an den ursprünglichen Platz ins Regal geräumt, so dass das nächste Kind die gleiche Ausgangs situation vorfindet. Schilder mit Symbolen schaffen Übersicht und erleichtern das Zurückstellen an den richtigen Ort. 11
Praxisbeispiel ›› Ordnungsprinzipien in der vorbereiteten Umgebung –– Alle Materialien befinden sich in erreichbarer Höhe der Kinder. Lernwerkstatt –– Es gibt feste Plätze zum Aufbewahren von Materia lien und Geräten, die nach Themen geordnet sind Eine Lernwerkstatt stellt Materialien für alle Bildungs und mit entsprechenden Bildern gekennzeichnet bereiche zur Verfügung wie einen Ton- oder Knet- sein können. tisch, eine Lese- und Schreibecke, eine Matheecke, –– Durchsichtige Behälter erleichtern das Sortieren und eine Forscherecke, eine Bau- und Konstruktionsecke Wiederfinden von Materialien. oder eine Hörecke. Die Ausstattung dieser Bereiche –– Schachteln und Kisten können ihren Inhalt ebenfalls richtet sich immer auch nach den jeweiligen Bedürf über Bilder (Digitalkamera) anzeigen, so dass langes nissen der Kinder. Wenn zum Beispiel ein Kind ent- Suchen erspart bleibt. deckt hat, dass Licht sich bricht und in alle Farben –– Materialsammlungen und die Präsentation von des Regenbogens aufgliedert, stellt die pädagogi- Arbeitsergebnissen in Augenhöhe und Erreichbar- sche Fachkraft ihm Material zur Verfügung, so dass keitder Kinder fördern Identifikation, Kommunikation es an dieser Entdeckung in der Forscherecke weiter- und Selbstständigkeit. arbeiten und seine Erkenntnisse durch Wiederho- –– Rollwagen, in denen schwere Materialien wie z. B. lung vertiefen kann. (Siehe „Weltenentdecker“, S. 38) Steine aufbewahrt werden, erlauben das Arbeiten damit an verschiedenen Orten im Raum. ›› Materialqualität Folgende Eigenschaften sollten bei der Anschaffung ausschlaggebend sein: –– gute Qualität, die Langlebigkeit erwarten lässt, –– Sachlichkeit in der Form- und Farbgestaltung (keine Verkindlichung durch schrille Farben und niedliche Formen). –– Einsatz von echten Materialien, die die Wahrneh- mung von Kindern stimulieren. ›› Im Allgemeinen gilt: Klarheit im Raum –– ermöglicht konzentriertes Arbeiten an verschiedenen Arbeitsplätzen, –– erleichtert Ordnung, –– erhöht die Sicherheit, –– ermöglicht Selbstständigkeit, –– gibt Orientierung. 12
3. Der Bildungsbereich 3.1 Mathematik Die Themenschwerpunkte Mathematik, Naturwissen- Die Welt ist voller Mathematik, auch die der Kinder. Schon schaften, Technik und Umwelt sind eng miteinander ver- ganz kleine Kinder versuchen, ihre Umgebung durch bunden. Mathematische Operationen wie Messen, Zählen Räumen, Umpacken oder Sortieren von Gegenständen zu oder Abschätzen von Mengen spielen beim Experimen- verstehen. Ältere fangen an zu vergleichen („Ich bin größer tieren mit Naturphänomenen eine Rolle: „Wie lang ist der als du“) und interessieren sich für Mengen, Maßeinheiten Regenwurm?“, „Wieviel Backpulver brauche ich, damit das und Zahlen. beim Mischen mit Wasser entstehende Gas einen Luftbal- lon aufbläst?“ Mathematik beschäftigt sich mit zwei grundlegenden Themenkreisen: Technik ist die praktische Anwendung von Mathematik und 1. mit den Formen, also der strukturellen Gestalt Naturwissenschaften. Wenn ein Kind ausprobiert, was es von Gegenständen, tun muss, damit der selbstgebaute Kran nicht umkippt, übt 2. mit den Zahlen, also dem rhythmischen, es sein Gespür für Größenverhältnisse (Mathematik) und systematischen Voranschreiten, und mit den Schwerkraft (Physik). Beim Thema Umwelt geht es um eine Eigenschaften der Zahlen. (Vgl. Beutelspacher, S. 8) wertorientierte Betrachtung der Natur. Durch emotionale Naturerlebnisse und die Erfahrung der Wechselwirkungen Mathematik als Methode ist eine Tätigkeit, mit der wir die zwischen Mensch und Umwelt können die Kinder Kompe- Welt strukturieren. Beim Erlernen dieser Methode müs- tenzen wie Achtsamkeit und Wertschätzung entwickeln. sen Kinder den Schritt vom Konkreten zum Abstrakten vollziehen. Im pädagogischen Alltag bedeutet das, dass Es ist also weder möglich noch sinnvoll, die einzelnen Mathematik für die Kinder praktisch erfahrbar wird. Die Themenbereiche in der Praxis klar voneinander zu trennen. handelnde Auseinandersetzung mit Dingen, die sinnliche Die Aufteilung in vier thematische Bereiche strukturiert Erfahrungen wie visuelle, akustische oder taktile Wahr- aber die Beobachtung, Planung, Begleitung und Auswer- nehmung ermöglicht, ist Grundvoraussetzung für mathe- tung der kindlichen Bildungsprozesse. matisches Denken. Durch Erfahrungen mit handhabbaren Dingen lernen die Kinder „nach und nach, die Welt nicht mehr allein mit Hilfe des Augenscheins, sondern stärker durch das Denken, also abstrakter zu beurteilen.“ (Hoe- nisch/Niggemeyer, S. 14) 13
3.1.1 Welche Themen man in der Kindertageseinrichtung 3.1.2 Praxisbeispiel anbieten oder aufgreifen kann: ›› Sammeln, Sortieren, Vergleichen, Klassifizieren Angebotsreihe „Messen und Wiegen“ Zum Beispiel: Naturmaterialien (Steine, Muscheln), Sam- melkarten, Figuren, kleine Gegenstände, Farbtäfelchen Die Kinder beschäftigen sich mit dem Thema Wach- sen. Sie vergleichen sich: „Ich bin aber größer als ›› Zählen du.“ Ein Kind erzählt: „Mama sagt, ich bin schon wie- –– Ziffern und Reihenfolge erkennen der gewachsen und die Hose ist zu kurz.“ Bei einem –– Rechenarten: Addieren, Subtrahieren, Multiplizieren, anderen ist ein Geschwisterkind geboren: „Das ist Dividieren winzig klein.“ Dies kann Anlass sein für den Einstieg –– Wertigkeit von Zahlen in die Mathematik über das Messen und Vergleichen und das Erleben von Maßeinheiten. Zum Beispiel: ›› Menge –– Jedes Kind wird gemessen, seine Länge auf –– wie viel/wie wenig Tapete gezeichnet und ausgeschnitten. –– leicht/schwer (Gewicht/wiegen) –– An der Wand wird eine Messlatte für jedes Kind –– Gegensätze erkennen und benennen befestigt, an der in regelmäßigen Zeitabständen die Größe markiert wird. ›› Raum und Zeit messen und erfahren –– Die Kinder messen ihre Größe mit einem –– Sekunde, Minute, Stunde, Tag, Monat, Jahr Wollfaden ab und probieren, ob sie den Faden –– Länge, Breite, Höhe zwischen ihren ausgestreckten Armen spannen können oder wie oft der Faden um ihren Bauch ›› Geometrie oder das Handgelenk gewickelt werden kann. –– ebene Formen (Kreis, Dreieck, Viereck etc.) –– Zum Vergleich wird geguckt, wie groß andere –– räumliche Formen/Körper Menschen sind oder wie lang Tiere werden. (Kugel, Quader, Kegel etc.) –– Dimensionen (Ausmaße) Von der Beschäftigung mit der Größe findet man –– Volumen (Rauminhalt) leicht den Übergang zum Thema Gewicht: –– Umfang –– Jedes Kind wird gewogen und das jeweilige Gewicht in Sand aus der Sandkiste geholt. ›› Muster und Folgen, Symmetrie –– Die Kinder sprechen darüber, wie schwer sie als Zum Beispiel: Zebrastreifen, Bienenwabe, Tannen Baby waren. Um dies plastisch zu machen, sollen zapfen, Sonnenblume sie ihr Geburtsgewicht von zu Hause mitbringen, zum Beispiel als drei Tüten Zucker. ›› Logik –– Die Kinder erstellen Steckbriefe für ihre Größe –– Arbeitsabläufe erkennen und ihr Gewicht. –– Zusammenhänge erkennen –– Sie sortieren sich nach Größe und Gewicht. –– Abfolgen erkennen 14
3.1.3 Vorbereitete Umgebung Tipp Um die Kinder zur weiterführenden Beschäftigung mit dem Thema anzuregen, kann man eine Messecke ein- Sammel- und Sortierspiele kann man gut selbst zu- richten, in der sie mit unterschiedlichen Maßwerkzeugen sammenstellen. Zum Beispiel: In einem kleinen Koffer experimentieren können. Dort werden verschiedene sind zehn verschiedene Gegenstände unterschied Werkzeuge zum Messen in ein Kästchen gelegt und mit licher Anzahl von eins bis zehn, dazu zehn Karten mit Aufträgen in Form von Bildkarten versehen: „Wie lang ist den entsprechenden Zahlen. Auf der Rückseite der der Tisch?“, „Wie viele Meter hat der Kindergarten?“ Karten ist der jeweilige Gegenstand in der entspre- chenden Anzahl abgebildet (aus Digitalfoto ausge- Das Messen bietet einen guten Übergang zum Zählen. schnitten). Das ermöglicht den Kindern nach dem So lässt sich die Länge eines Raumes auch in Schritten Zählen der Gegenstände und dem Zuordnen der messen, die man beim Gehen zählt. Schließlich ist der Zahlen eine Fehlerselbstkontrolle. Zollstock auch nur ein Zahlenstrahl zum Messen ... In der Messecke können auch Instrumente zum Wiegen Auch Bastelkästen gehören zu den Mathematerialen. und zum Abmessen von Mengen angeboten werden. Durch sie lernen die Kinder logische Arbeitsabläufe ›› Mit einer Balkenwaage lässt sich erfahren, dass man kennen. Bastelkästen enthalten Anleitungen mit Bildern/ sehr viele Muscheln braucht, um wenige Steine auf Symbolen und Schrift zum Basteln eines Gegenstandes, zuwiegen. z. B. ein Hampelmann aus Pappe o. ä. ›› Verschieden große Messbecher eignen sich für über Für die Kinder bedeutet die Bearbeitung dieses Kastens raschende Erfahrungen mit Volumen. Passt die Menge ›› Die Anleitung anhand von Bildern zu lesen. Wasser in dem hohen schmalen Gefäß wirklich in das ›› Ein Ordnungssystem zu entwickeln. niedrige breite, das viel kleiner zu sein scheint? Durch ›› Die Fragestellung zu lösen: Womit fange ich an, Hin- und Herschütten kann man das ausprobieren. womit höre ich auf? ›› Zu lernen: Wie löse ich ein Problem? Als Messinstrumente für Länge, Gewicht, Menge/ Volumen ›› Zu erfahren. Ich kann mir selbst helfen! und Zeit können angeboten werden: ›› Zu erleben: Ich traue mich allein an Neues heran! Lineal, Zollstock, Zentimetermaß, Meterstock, Geodreieck, (Aus: Marion Tielemann, Konzeption Lernwerkstatt der Kita Personenwaage, Balkenwaage (geht auch selbst gebaut Bünningstedt. Zitiert nach „Weltenentdecker“, S. 28.) mit zwei an einem Stock hängenden Schachteln), verschie- dene Messbecher, Uhr, Stoppuhr, Sanduhr, Kalender ... ›› Weitere Ideen für Materialangebote –– Geometrische Figuren, eben und räumlich Eine zentrale mathematische Fragestellung ist, ob und –– Würfelspiele, Münzen, Dominosteine, warum bestimmte Gegenstände zusammenpassen. Sam- Abzählverse, Hüpfkästchen mel- und Sortierspiele sind daher eine wichtige Grundlage –– Muster, Regelmäßigkeiten, Rhythmen erkennen: für mathematisches Denken. Man kann sie mit zufällig im optisch oder in Tonfolgen, Tanzschritten, Raum befindlichen Gegenstände durchführen: Was ist Tagesablauf, Jahreszeiten ... alles rund, was ist eckig, eben, räumlich, rot, blau ...? Oder dafür kleine Sammlungen mit verschiedenen Gegenstän- den vorbereiten. 15
3.2 Naturwissenschaften Kinder sind von sich aus Naturforscher. Sie sammeln und 3.2.1 Welche Themen man in der Kindertageseinrichtung horten Fundstücke aus der Natur wie Muscheln, Steine anbieten oder aufgreifen kann: oder Kastanien. Sie beobachten mit Hingabe, wie eine Schnecke über den Weg kriecht, und wollen wissen, ›› Phänomene der unbelebten Natur warum Wasser zu Eis wird, wenn man es ins Gefrierfach –– Aggregatzustände von Stoffen (fest, flüssig, stellt. Auch das Experimentieren, Ausprobieren und Wie- gasförmig) derholen, bis ein befriedigendes Ergebnis erreicht ist, ist –– Chemische Reaktionen/Stoffumwandlungen eine Methode der Naturwissenschaften ebenso wie der (Zum Beispiel wandelt sich Kerzenwachs in Kohlen- Selbstbildung von Kindern. stoffdioxid, Wärme, Licht und Wasser um, wenn eine Kerze abbrennt. Diese Stoffumwandlungen finden Die grundlegenden Naturwissenschaften Biologie, Chemie überall statt: Wachstum einer Blume, Nahrungsauf- und Physik beschäftigen sich mit den Phänomenen der nahme beim Menschen etc.) belebten und unbelebten Natur. Auch hier finden die Kin- –– Eigenschaften von Stoffen (Brennbarkeit, Saug- der am besten über das praktische Tun Zugang, also durch fähigkeit, Ausdehnungsfähigkeit, Leitfähigkeit etc.) Sammeln, Betrachten, Ausprobieren und Umgehen. –– Magnetismus (Fähigkeit eines Stoffes, Eisen oder andere – sich wie Eisen magnetisch verhaltende – Bei naturwissenschaftlichen Experimenten ist es wichtig, Stoffe anzuziehen) dass die Kinder sie selbstständig durchführen können, –– Schwerkraft (Anziehungskraft, z. B. die zwischen der dass sie sich Zeit nehmen zum Beobachten und Staunen Erde und den in ihrer Nähe befindlichen Körpern) und dass schließlich eine gemeinsame Deutung erfolgt. –– Fliehkraft (bei der Bewegung eines Körpers auf einer Wenn Letzteres fehlt, gewinnen die Kinder schnell den Ein- gekrümmten Bahn oder bei der Drehung um eine druck von „Zauberei“. „Mit der Deutung des Experiments Achse auftretende, nach außen gerichtete Kraft) ist der entscheidende zweite Schritt auf dem Weg in die –– Mechanik (Gleichgewicht und Bewegung der Körper Naturwissenschaften getan, nämlich der vom Staunen zum unter dem Einfluss von Kräften) Begreifen.“ (Lück 2000, S. 28) –– Elektrizität –– Wärmelehre Dabei sollte jedoch auf „verfrühte Erklärungen, unange- –– Optik (Licht, Schatten, Farben) messene Modelle und leere Worte“ verzichtet werden, die –– Akustik (Töne, Schallwellen) ein wirkliches Verstehen der Kinder blockieren (Einleitung –– Geologie (Entwicklung und Bau der Erde) Fiesser/Kochhafen). Der eigentliche Lerngewinn liegt im –– Mineralogie (Gesteinskunde) konkreten Umgang mit den Phänomenen und im unmit- –– Astronomie (Sternkunde) telbaren Erleben eines finalen Zusammenhangs: „Immer –– Wetterkunde wenn ich dies tue, dann folgt das.“ ›› Phänomene der belebten Natur –– Pflanzen –– Tiere –– Menschen –– Säen und Pflanzen –– Wachstum –– die Jahreszeiten –– Körperaufbau und -funktionen –– Befruchtung –– Geburt –– Vermehrung und Fortpflanzung –– Ernährung 16
3.2.2 Praxisbeispiele Angebotsreihe „Das Aufblasen eines Luftballons Manche Kinder werden wahre Meister und können Expe mit Backpulver und etwas Wasser“ – Wie Kinder rimente ohne Hilfe durchführen und anderen Kindern selbstständig forschen und experimentieren vermitteln. Ein Kind hat eine Idee für ein Experiment aus dem Fernsehen, nämlich das Aufpusten eines Luftballons Angebotsreihe „Kerzen anzünden und löschen“ mit einer Flasche, gefüllt mit Backpulver und Wasser. In der Kindertageseinrichtung bekommt es die Mit Teelichtern, langen Streichhölzern, Wasser Möglichkeit, das Experiment zusammen mit anderen schälchen, verschieden großen Gläsern und einem Kindern zu organisieren und auszuprobieren. Die Tuch probieren die Kinder aus, wie man auf verschie- pädagogische Fachkraft ist dabei nur Assistent/in. dene Weise eine Flamme löschen kann. Zum Beispiel Die Kinder organisieren sich ihr Material bei der Kö- durch chin und aus dem Fundus des Naturforscherraums. –– Ausblasen, Mit einem Tablett als Unterlage probieren sie aus, –– Eintauchen des Streichholzes in Wasser, wie sie das Backpulver in eine Flasche bekommen. –– Ausschütten der Kerze, Nach einigen Fehlschlägen erkennen sie, dass ein –– Ersticken unter einem Glas Trichter das Einfüllen erleichtern könnte. Sie fin- –– oder mit einem Tuch. den ihn ebenfalls im Naturforscherraum. Nachdem die Kinder etwas Wasser dazugegeben haben, ist Beim Experimentieren zählt ein Kind, wie lange es nach Ansicht des leitenden Kindes alles getan, was dauert, bis die Flamme seines Teelichts unter einem vor dem Verschließen der Flasche mit dem Luft Glas verlöscht. Es probiert verschieden große Gläser ballon erforderlich ist. Nun tritt jedoch ein neues aus und sieht: Bei größeren dauert es länger. Und Problem auf: Die Kinder sind nicht in der Lage, die wenn man mehrere Teelichter unter einen Glas enge Öffnung des Luftballons so zu weiten, dass sie behälter stellt, gehen sie schneller aus, als wenn nur über den Flaschenhals passt. In der Zwischenzeit ein einzelnes darunter steht. Die Kinder erleben, dass beobachten sie allerdings, dass in der Flasche ein eine Kerze zum Brennen Luft (genauer: Sauerstoff) heftiges Schäumen zu erkennen ist, und hören auch benötigt, dass die Luft allmählich „verbraucht” wird ein Zischen und Knacksen. Trotz der Panne ist das Ex- und die Kerze erlischt, wenn nicht mehr genug Luft zur periment so spannend, dass die Kinder beschließen, Verfügung steht. (Vgl. Lück 2003, S. 117 ff.) es gleich noch einmal zu wiederholen, dieses Mal Beim Experimentieren mit Feuer muss immer ein Er- mit kleinen Medizinfläschchen aus dem Fundus des wachsener anwesend sein. Erfahrungsgemäß werden Naturforscherraums. In der offenen Angebotsphase dabei unzählige Streichhölzer verbraucht, aber die kommen viele neue Kinder dazu und beobachten, Kinder werden immer geschickter im Umgang damit. geben Ratschläge, überlegen, warum da etwas in der Flasche zischt und schäumt. In den nächsten Tagen wollen viele Kinder auch dieses Experiment erlernen, so dass es fest eingeplant wird. In den folgenden Angeboten zu diesem Thema werden die Kinder immer sicherer und differenzierter in der Auswahl der Materialien. So wird das Wasser in die kleinen Fläschchen mit einer Pipette einge- füllt, deren Handhabung besondere Konzentration erfordert. Außerdem muss ein Spatel als Hilfsmittel zum Einfüllen des Pulvers verwendet werden, da die Öffnung der Fläschchen zu klein ist für den kleinsten Trichter. 17
Projekt Praxisbeispiel Die Lebensweise der Stabheuschrecke Berechtigungsscheine/Urkunden Seit fast einem Jahr pflegen die Kinder in der Kinder Für anspruchsvollere Aufgaben wie die Benutzung tageseinrichtung eine Stabheuschrecke. Sie war eines Mikroskops oder das Füttern der Fische im das Geschenk einer Kollegin, und es ist besonders Aquarium können die Kinder eine Urkunde erwer- interessant, sie zu beobachten und Besucher aufzu- ben. Dafür müssen sie vor einem „Gremium“ aus fordern, das gut getarnte Tierchen im Terrarium zu pädagogischen Fachkräften und anderen Kindern suchen. Die gute Pflege des Tieres hat Folgen. Eines nachweisen, dass sie darüber Bescheid wissen. Ein Tages erkennen die Kinder, dass es nicht nur die Mikroskop darf ein Kind nur dann benutzen, wenn große Stabheuschrecke gibt, sondern auch unzähli- die pädagogische Fachkraft im Raum ist oder es die ge kleine Stabheuschreckenbabys. Nun müssen die entsprechende Urkunde besitzt. Das schützt die Res- Kinder viele Fragen klären und sich ganz besonders sourcen vor Verschwendung und ist zugleich Anreiz mit der Lebensweise und den Bedürfnissen der und Bestätigung für das Kind: „Ich darf das, ich kann Stabheuschrecke beschäftigen: Was frisst und trinkt das.“ das Tier? Wie vermehrt es sich (ohne Männchen und ganz allein!)? Wie muss ein Terrarium eingerichtet werden? Wie groß werden die Tiere? Usw. Die Kinder beobachten und malen Bilder, diktieren der päda- gogische Fachkraft, machen mit ihr Fotos, suchen ›› Weitere Themenbeispiele: Informationen im Internet, bauen sogar eine Stab- –– Luft „begreifen“ (Luft ist nicht nichts!) heuschrecke aus Draht und Pappmaché, messen mit –– Kerze löschen durch Luftentzug Lineal und Maßband. Die Folge: Wenn es ein Buch –– Kerze löschen durch Kohlenstoffdioxid über Aquarienfische gibt, dann machen wir ein Buch (Der selbstgebaute Feuerlöscher) über die Stabheuschrecke. Die Kinder machen sich –– Mischbarkeit von Flüssigkeiten (Essig, Wasser, Öl) noch mehr Gedanken, die alle mit in das Buch ge- –– Aggregatzustände von Wasser schrieben werden: Man darf Stabheuschrecken nicht (Warum schwimmt Eis auf dem Wasser?) quetschen. Man darf sie nicht auf dem Fußboden –– Löslichkeit von Zucker und Salz in Wasser laufen lassen, das kann für sie gefährlich sein. Man –– Wiedergewinnung von gelösten Stoffen darf sie auch nicht mit ins Bett nehmen. Wenn sie (Gelöste Stoffe sind nicht weg) zu viel Wasser haben, können sie sich verschlucken –– Saugfähigkeit von Stoffen im Vergleich oder sogar ertrinken ... –– Lavendelparfüm selbst gemacht –– Das Farbenrennen mit Kreide Neben dem Erwerb von Faktenwissen sind die (Siehe Lück 2000 und 2003) Ergebnisse der Forschungsarbeit über die Stab heuschrecke: –– Kinder unterschiedlichen Alters beschäftigen sich allumfassend mit der Lebensweise und dem Verhalten dieser Spezies und können sehr genaue Auskünfte erteilen. –– Sie erleben dabei einen Wissensvorsprung gegenüber vielen Erwachsenen. –– Es macht ihnen Spaß, immer wieder Neues über eine Sache herauszufinden. –– Ihre Beobachtungen und Gedanken zum Thema werden ernst genommen und sind wichtig. Übrigens: Stabheuschrecken können nicht hüpfen. Sie können also problemlos in einer Kindertagesein- richtung gehalten werden. 18
3.2.3 Vorbereitete Umgebung Beispiel für einen Naturforscherraum ›› Rohstoffe zum Experimentieren ›› Die Arbeitsplätze im Naturforscherraum sind für chemische oder physikalische Experimente –– befinden sich auf Arbeitsplatten, die an den Wänden kostengünstig anzuschaffen: Salz und Zucker in ver- des Raumes befestigt sind und in ihrer Höhe den schiedenen Körnungen, Essig, Backpulver, Hefe, Öl, Bedürfnissen der Kinder angepasst werden können. Haushaltskerzen, Teelichter etc. Sie sind mit Hilfe der Kinder gebaut worden. –– Die Funktionen der festen und veränderlichen ›› Installationen im Raum Arbeitsplätze sind weitgehend offen gelassen,um die –– vorbereitete Installationen an der Decke für verschie- freie Entwicklung von raumgreifenden Installationen dene mechanische Experimente, z. B. Pendel- zuzulassen. Die Tische in der Mitte des Raumes installationen, Sandschalenpendel, Flaschenzug werden nach Bedarf in verschiedene Positionen –– Sand- und Wasserwanne gebracht, Stühle dürfen entfernt werden, auch auf –– verschiedene Biotope, eingerichtet und gepflegt von dem Boden kann gearbeitet werden. und mit Kindern: Aquarium, Terrarien mit und ohne –– Ein Drittel des Raumes dient der Auseinanderset- Tierhaltung zung mit Sandexperimenten. Bei Bedarf ist ein –– ein PVC-Schlauch, ca. fünf bis sechs Meter lang für schnelles Umgestalten und Freiräumen möglich. vielfältige Experimente, z. B. Bewegungsübertragung –– Die Kinder können mittels Tabletts ihren Arbeits von Kugeln, „Telefonieren“ ... bereich abgrenzen. ›› Materialien im Naturforscherraum Praxisbeispiel –– Auf Erfahrungswerte und gute Fachberatung bei der Anschaffung von optischen Hilfsmitteln wie Lupen, Mikroskopen, Makroskopen sollte Wert Kugelbahn gelegt werden. –– Pipetten und Objektträger sollten aus Glas statt Mit einem durchsichtigen PVC-Schlauch aus dem aus Plastik sein, um die Zerbrechlichkeit zu verdeut Baumarkt und Metallkugeln (am besten aus Eisen, lichen. (Vgl. Kapitel 2.2: Einsatz von echten Materi dürfen nicht nass werden!) kann man eine Kugelbahn alien, die die Wahrnehmung von Kindern ernst bauen. Am Ende einer Reihe von Kugeln im Schlauch nehmen) wird immer die gleiche Anzahl weggestoßen, die –– Pinzetten aus Metall sind denen aus Plastik vorzuzie- man am anderen Ende hineinrollen lässt – ein Gesetz hen. Sie sind zwar teuer, aber besser in der Funktion. der Kinetik. Beim Experimentieren damit legen –– Reagenzgläser und Halter gibt es in großer, gut die Kinder Hindernisse für die Fortbewegung der handhabbarer Ausführung im Fachhandel (Lehrmit- Kugeln, bauen Schlaufen, lassen sie schneller oder telversand). langsamer rollen, halten das Schlauchende ans Ohr –– Einfache Haushaltsgegenstände können vielfältig und hören interessante Geräusche ... eingesetzt werden: Siebe, Löffel, kleine Schälchen, Messbecher, Küchenwaage etc. –– Senfgläser, Gurkengläser, schöne Flaschen aus Weißglas sind kostenlos in jedem Haushalt anfallen- de Recyclingprodukte, die beim Experimentieren neuen Einsatz finden. –– Magnetspiele sollten in vielfältiger Form vorhanden sein, wie Geo Mag, Magneten groß und klein, dazu diverse kleine und große Eisenteile. 19
3.3 Technik Wie kommt es, dass der Motor die Räder antreibt? Warum 3.3.2 Praxisbeispiele saugt der Staubsauger den Schmutz vom Teppich? Was bewegt den Zeiger an der Uhr? Technische Geräte faszi- nieren Kinder und fordern sie zum Untersuchen heraus, Projekt „Baustelle mit Kränen“ besonders wenn man von außen nicht sehen kann, wie sie funktionieren. Kinder nehmen schon früh Dinge ausein Im Ort ist eine Baustelle. Die Kinder sind fasziniert ander oder betätigen sich selbst als Baumeister und von den riesigen Kränen, die sich bewegen und Konstrukteure. Sie türmen Bauklötze auf, bis die Gesetze schweres Baumaterial in die Höhe heben. In der der Schwerkraft sie zum Einsturz bringen, und eignen Kindertageseinrichtung versuchen sie, mit Holzbau sich durch Nachbauen selbst komplizierter Mechanismen steinen Kräne nachzubauen. Diese Situation wird deren Funktionsweise an. zum Anlass für ein Projekt genommen, das sich über mehrere Wochen hinzieht. Technik ist die Anwendung von Naturwissenschaft und Ma- thematik. „Bei Bauspielen beschäftigen sich die Kinder mit Die Kinder machen Ausflüge zu verschiedenen geometrischen Körpern und berücksichtigen physikalische Baustellen in der Umgebung und gucken sich alles Gesetze. Ihre Tätigkeit wird in hohem Maße durch logische genau an. Es entsteht die Idee, eine Baustelle selbst Operationen wie Synthese (Zusammensetzen) und Analyse zu bauen. Als Grundlage dient eine Holzplatte, auf (Zerlegen) sowie durch Vergleichen, Schlussfolgern und der mit Sand, kleinen Ziegelsteinen und Playmobil In-Beziehung-Setzen bestimmt.“ (Von der Beek/Buck/Ru- figuren die Szenerie aufgebaut wird. fenach, S. 141/42) Bauen, Auseinandernehmen und der Umgang mit technischen Geräten fördern handwerkliches Die Kinder informieren sich in Büchern über Kräne Geschick, Ausdauer, Koordination und Selbstwertgefühl. und bringen verschiedene Modelle von zu Hause mit. Sie erforschen: Wie schafft es ein Kran, Lasten hochzuheben? Etwas hochheben kann man auch 3.3.1 Welche Themen man in der Kindertageseinrichtung mit einer Baggerschaufel. Wie funktioniert die? Die anbieten oder aufgreifen kann: Kinder bauen unterschiedliche Hebemechanismen ›› Bauen und Konstruieren nach und probieren aus, wie man Lasten bewegen ›› Handwerkliche Grundfertigkeiten/Umgang kann. Auch eine Wippe ist dabei, denn auch damit mit Werkzeug lässt sich etwas anheben. Durch praktische Erpro- ›› Auseinandernehmen von Gegenständen und Geräten bung bekommen die Kinder eine Vorstellung von ›› Experimentieren mit technischem Spielzeug: Hebel, den Hebegesetzen der Mechanik. Waage, Magnet, schiefe Ebene, Räder, Vergröße- rungsgläser, Lupendosen, Periskope ... Auf der Baustelle entstehen funktionsfähige Kräne ›› Umgang mit technischen oder elektrischen Geräten: aus unterschiedlichen Materialien. Es gibt einen Knoblauchpresse, Fleischwolf, Sahneschläger ... Kran aus Eisstielen und einen Kran aus Draht, der ›› Umgang mit Elektrizität (Schaltkreise) an Bindfäden Gegenstände hochziehen kann. Zum ›› Umgang mit Medien/Kommunikationstechnik Schluss wagen sich die Kinder sogar an den Bau ›› Solartechnik eines Flaschenzuges. ›› Windräder 20
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