Ernestyna Orlowska & Daniel Klingen Borg - SHOULD I DO THE MAN'S PART
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Ernestyna Orlowska & Daniel Klingen Borg SHOULD I DO THE MAN’S PART Ohne Sprache | ca. 50 min. | OH BODY! FEMINISTISCHE THEATER- UND PERFORMANCETAGE Foto im Dossier: Yoshiko Kusano Premiere: Freitag, 01.10., 20:00 Kontakt Weitere Vorstellungen: Kommunikation Schlachthaus Theater SA, 02.10. 20:00 Eva Winkler-Ebner SO, 03.10. 19:00 eva.winklerebner@schlachthaus.ch MO, 04.10. 19:00 Tel +41 (0)31 312 96 47 DI, 05.10. 19:00 Sicherheitsmassnahmen bzgl. Covid-19 und aktuellste Informationen auf www.schlachthaus.ch Rathausgasse 20/22 | 3011 Bern | +41 (0)31 312 96 47 | info@schlachthaus.ch | www.schlachthaus.ch
Cast Von und mit Konzept / Performance: Ernestyna Orlowska, Daniel Klingen Borg Ausstattung: Ernestyna Orlowska, Viviane Stucki Outside Eye Choreographie: Magnus Myhr, Jessica Huber, Gregory Stauffer Outside Eye Dramaturgie: Sivan Perlstein, Emily Magorrian Komposition / Musik: Samuel Savenberg Lichtdesign / Technik: Demian Jakob Illustration / Grafik: Ernestyna Orlowska Fotos: Yoshiko Kusano, Vivianne Stucki Produktion: Permanent Workation Produktionsleitung: Boss & Röhrenbach Koproduziert mit Schlachthaus Theater Bern, Black Box teater Oslo, bit teatergarasjen Bergen Unterstützt von Pro Helvetia, Kultur Stadt Bern, Amt für Kultur Kanton Bern, Burgergemeinde Bern, Migros- Kulturprozent, Schweizerische Interpretenstiftung SIS, Gesellschaft zu Ober-Gerwern, GVB Kulturstiftung Kurzbeschrieb Ein Tanzduett für eine grosse Frau und einen kleinen Mann. Die bildende Künstlerin und Performerin Ernestyna Orlowska ist 188cm gross, der ehemalige Zirkusartist Daniel Klingen Borg misst 165cm. Zwischen ihren Scheiteln liegen 23 cm. Dieser kleine Unterschied stellt das Männliche in der Weiblichkeit und das Weibliche in der Männlichkeit zur Diskussion. Wer würde in einem klassischen Tanzsetting den Männerpart übernehmen? Was haben diese Körper in dieser Konstellation zu sagen? Und welche Choreografie ergibt sich aus den Körperlichkeiten der beiden Performer*innen? In einer transzendierenden Soundscape vom Komponisten und Musiker Samuel Savenberg begegnen sich Orlowksa und Klingen Borg jenseits von binären Denkmustern. Sie überwinden tanzend Komfortzonen und befreien sich und uns von den Normen geschlechtlicher Identität. Ein universell verständlicher Pas de Deux, der Vulnerabilität und Neugier zulässt. 2
Projektbeschrieb Daniel Klingen Borg ist 165 cm gross - Ernestyna Orlowska 188 cm. Die Höhendifferenz ihrer Scheitel misst 23 cm. Dieser kleine Unterschied stellt das Männliche in der Weiblichkeit und das Weibliche in der Männlichkeit zur Diskussion. Wie sehr kontrolliert der Körper das hegemoniale Narrativ der Konstruktion der Geschlechterbinarität? Und wie sehr kontrolliert dieses Narrativ den Körper? Die beiden Performer*innen loten diese Fragen in einem Tanzduett jenseits von binären Denkmustern aus. Im Zeitalter der Identitätspolitik hat die Vorstellung, Biologie sei Schicksal, wieder eine grosse Anziehungskraft. In halb Europa mochten Reaktionäre die Ämter für Gleichstellung, Beratungsstellen und Frauenhäuser abschaffen – Schluss mit dem “Gender-Quatsch“! Als der autoritäre Ministerpräsident Viktor Orbán ankündigte, an ungarischen Universitäten das Studienfach Geschlechterforschung zu streichen, folgte ihm die Alternative für Deutschland auf dem Fuss. Rechte und bürgerliche Chauvinist*innen befehden neuerdings lieber den Genderismus, als den Feminismus frontal anzugreifen. Das Feindbild bleibt, aber der Namenswechsel verspricht mehr Zustimmung. Förmlich wird nun nicht mehr die Parität von Frau und Mann bekämpft, sondern alles, was irgendwie dazu beitragen könnte. Harte Gegner*innen der Initiative „Ehe für alle“ weibeln etwa mit Argumenten wie „Männer sind die besseren Väter! Nein zur Samenspende für lesbische Paare!“ Ein zentraler Teil der Recherche zu „Should I Do the Man’s Part“ war die theoretische Auseinandersetzung mit neuen materialistischen Perspektiven auf den Feminismus. Der Neue Materialismus (NM), dessen prominenteste Vertreterin die Physikerin Karen Barad ist, wirft dem poststrukturalistischen Feminismus von Judith Butler und Konsort*innen vor, mit dem linguistic turn die Materie völlig aussen vor zu lassen und führt das Konzept des material turn in aktuelle Gender-Diskurse ein. Vor lauter Dekonstruktion sollte nicht vergessen gehen, aus was für einer Materie der Mensch eigentlich besteht. Matter matters. Der NM will den Menschen als Einheit aus körperlicher Materie im Erkenntnisprozess dezentrieren. Welche situativen Gefüge haben solche gendernormativen Annahmen überhaupt erst ermöglicht? Der NM ist von quantenphysikalischen Erkenntnissen inspiriert: Materie verhält sich unter Beobachtung anders als wenn sie unbeobachtet ist. Im NM wird der zu kategorisierende Mensch als Phänomen begriffen, der unter unterschiedlichen Bedingungen unterschiedliche gesellschaftliche Bedeutungen hervorbringt. Der Mensch soll als ein Geflecht von Prozessen angesehen werden, mit fixen, aber sich ständig transformierenden Grenzen. In „Should I Do the Man’s Part“ schaut das Publikum den beiden Performer*innen dabei zu, wie sie gesellschaftlich genormte Geschlechteridentitäten performen, sie dekonstruieren und neu definieren - und wird dabei auf die eigene Wahrnehmung von Geschlechteridentitäten zurückgeworfen. Das eigene Sehen / gesehen Werden und Einordnen / eingeordnet werden wird bewusst gemacht und offengelegt. Alle, Performer*innen wie Publikum, sind mit ihren Körpern in der Situation vorhanden und eingebunden. Durch die Beziehungen zwischen den Körpermaterien werden Fragen zur Bedeutung und Interpretation der körperlichen Kultur-Natur-Verflechtung aufgeworfen. Orlowska und Klingen Borg sind keine professionellen Tänzer*innen. Sie arbeiten mit ihren eigenen Körpersprachen und Grenzen und machen sich mit ihren ganz spezifischen Körperlichkeiten auf choreographische Recherche. In der Rohheit des untrainierten 3
authentischen Körpers liegt das Potential der Nahbarkeit und Verletzlichkeit. Das Fehlen einer professionellen tänzerischen Ausbildung ist also kein Manko, sondern eine charaktergebende Qualität, die sich in der konzentrierten performativen Bewegung niederschlagt. Bei der Entwicklung und Ausformulierung der Körpersprachen stand den beiden Perfomer*innen ein Team von profilierten Outside Eyes zur Seite. Basis für die Choreographie der Performance sind in Improvisationen erarbeitete Bewegungsabläufe, aber auch Versatzstücke aus klassischem Paartanz, die aber verfremdet werden. Der Titel der Performance leitet sich denn auch vom gesellschaftlich genormten Verständnis ab, dass der Mann beim Tanzen führt. Den „man’s part“ tanzen in „Should I Do the Man’s Part“ aber beide, Daniel Klingen Borg und Orlwoska - oder keine*r von beiden, je nachdem wie man*frau es sieht. In einer transzendierenden Soundscape vom Komponisten und Musiker Samuel Savenberg begegnen sich Orlowksa und Klingen Borg und überwinden tanzend Komfortzonen. Sie befreien so nicht nur sich, sondern auch das Publikum zumindest für einen Abend von den Normen geschlechtlicher Identität. Ein universell verständlicher Pas de Deux, der Vulnerabilität und Neugier zulässt. Biographien Ernestyna Orlowska Konzept, Performance, Ausstattung, Grafik, Illustration Geboren 1987 in Polen, lebt und arbeitet in Bern. 2013 schloss sie an der Hochschule der Künste Bern (HKB) den Bachelor in Fine Arts ab. Darauf folgte ein Master Studium in Expanded Theater an der HKB. Ihre Arbeiten finden auf der Schnittstelle von bildender Kunst, Theater und Performance statt. Neben ihren Solo-Projekten arbeitet sie in verschiedenen Kollaborationen. Seit 2012 zeigt Orlowska regelmässig ihre Arbeiten in Museen, Offspaces und Theatern u. a. Helmhaus Zurich, Bone Performance Festival Berne, Schlachthaus Theater Bern, Südpol Luzern, Dampfzentrale Bern, Les Urbaines Lausanne, Buzz Cut Festival Glasgow, Zürcher Theaterspektakel, Transeuropa Festival Hildesheim, Kunsthalle Basel, Ming Museum of Contemporary Art Shanghai etc. 2015 bis 2017 kuratierte sie zusammen mit Johanna Dähler und Daniela Ruocco die regelmässig stattfindende Plattform „Greller Keller“ für experimentelle, interdisziplinäre Performances im Schlachthaus Theater Bern. 2016 hat sie einen Wettbewerb für Kunst am Bau der Stadt Bern gewonnen. Ihr Projekt „Magic Almond“, ein partizipatives Performanceprojekt im öffentlichen Raum, wurde 2017 auf der Allmend Bern umgesetzt. 2017 gewann sie den Jury- und Publikumspreis am Arena Festival Erlangen für die Performance „Wishing Well“ und den Werkbeitrag des Kantons Bern für eine Weiterentwicklung. 2018 war sie im Finale des schweizerischen Theater- und Tanz Nachwuchspreises PREMIO und gewann mit „BODIY“ den ersten Preis. „BODIY“ tourt seitdem durch die ganze Schweiz. In den letzten Jahren hat sich Orlowska auch auf die Gestaltung von Bühnenbildern und Kostümen für die Produktionen anderer Theater- und Tanzkompagnien konzentriert. Zuletzt entwarf sie die Kostüme für "Krebskaraoke", das im Dezember 2020 an der Bühne Aarau Premiere feierte. Ausserdem ist sie verantwortlich für die Ausstattung für ein Kollektiv von Künstlerinnen- Müttern und deren interdisziplinären Performance "KUNST MUTTER" im Tojo Theater Reitschule Bern (wegen Covid-Massnahmen verschoben auf 2022). www.ernestynaorlowska.com 4
Daniel Klingen Borg Konzept, Performance Geboren 1987, lebt in Oslo. Klingen Borg arbeitet international mit Künstler*innen aus Europa und den USA zusammen, u.a. Ann Liv Young (US) oder das nordische Künstlerkollektiv Mellanmjölk Productions (FI, SE, NO). Er tritt auf der ganzen Welt auf, u.a. bei New York Live Arts, Black Box Teater Oslo, Kampnagel Hamburg, Arsenic Lausanne und Gessnerallee Zürich. Von 2006-08 studierte Klingen Borg Zirkus an der AFUK in Kopenhagen. Er hat einen MA in Physical Theatre von der Accademia Teatro Dimitri (CH). Klingen Borg studiert derzeit Dokumentarfilmregie an der Oslo Metropolitan University. Im Laufe seiner Karriere hat er in mehr als 18 Ländern Aufführungen produziert, gespielt und Regie geführt. Er wuchs in der Strassentheatergruppe Stella Polaris auf, die 1987 von seinen Eltern gegründet wurde. Im Jahr 2010 gründete er die Zirkuskompanie Zirk Mir und ging für 2 Jahre auf eine Segeltour von Griechenland bis in die Dominikanische Republik Nach seinem MA-Studium in der Schweiz führte ihn seine künstlerische Recherche in eine zeitgenössische Richtung, wo er in Shows wie "Antigone" von Ann Liv Young, "White Beauty" von Mellanmjölk Productions und "Fruits" von Ernestyna Orlowska auftrat. Im Jahr 2020 begann Klingen Borg als Filmemacher zu arbeiten und schuf den Film "The Escalator", der bei The Nordic Docs 2020 gezeigt wurde. Sein neuester Film "Pain Solution" wird 2021 bei VGTV ausgestrahlt. www.danielklingenborg.com 5
Magnus Myhr Outside Eye Choreographie Geboren 1985, arbeitet seit 2007 als Tänzer, Performer/Schauspieler und Choreograf, lebt in Oslo. Er hat einen BA-Abschluss in zeitgenössischem Tanz von der Nationalen Kunstakademie in Oslo KHiO. Myhrs Arbeit ist in seinen persönlichen Erfahrungen verwurzelt und er interessiert sich besonders für die poetischen und wahrnehmenden Kräfte des Körpers. Seine Choreografien und Performances laden das Publikum ein, ihr Verständnis von Andersartigkeit und Geschlechterbinarität zu öffnen. Myhr produzierte und choreographierte, u.a. die Solo-Performances "JEG SATT PÅ EN STEIN OG SÅ UTOVER HAVET / I SAT ON A ROCK AND LOOKED OUT AT THE OCEAN" (2014) und "I DET FJERNE, TROJA / IN THE DISTANCE, TROY" (2018) am Rosendal Teater, Black Box, RAS regional arena for contemporary dance und BIT Teatergarasjen. Myhrs Arbeit wurde auch auf dem Multiplié Tanzfestival, der Bodø Biennale, dem Barents Dance Festival und dem Gøteborg Dance and Theatre Festival gezeigt. "I SAT ON A ROCK..." erhielt 2014 bei den jährlichen NATT&DAG Awards den Trondheim-Preis für die Performing Arts Production of the Year. www.magnusmyhr.no Jessica Huber Outside Eye Choreographie Hubers künstlerisches Schaffen gleitet zwischen unterschiedlichen Performance-Welten vor und zurück. Während ihre frühen Arbeiten primär choreografisch geprägt waren, variieren die neueren Produktionen hinsichtlich ihrer Form und Ausprägung. Was die Arbeiten der Choreografin jedoch verbindet, ist die Suche nach einer Praxis und Ästhetik des Teilens und Austauschens und der gelebte Wunsch nach Kollaboration. Huber erhielt ihre Ausbildung in zeitgenössischem Tanz, Choreografie und Dance & Theatre Science am Laban Centre London, an der City University London und dem Goldsmith College. Sie tanzte für mehrere Gruppen in der Schweiz und im Ausland und seit 2008 kreiert sie mit Basis in Zürich eigene Projekte - oft in Kollaboration mit anderen Künstler*innen. Zusammen mit Karin Arnold ist sie auch Teil des Zürcher Performance-Kollektivs mercimax. 2020-22 arbeitet sie an einer Recheche-Serie mit dem Namen „Rituals of tenderness“. 2015 bekam sie den Anerkennungspreis Tanz der Stadt Zürich. Seit März 2020 ist sie Teil des Dramaturgie- Pools am Tanzhaus Zürich. www.jessicahuber.ch Gregory Stauffer | Outside Eye Choreographie *1980, Tänzer, Performer und Choreograph. Stauffer bewegt sich in einem mobilen Bereich zwischen Tanz, Performance und Skulptur. Er experimentiert in situ, ausgehend vom wahrnehmenden Körper als intuitivem und relationalem Subjekt. Das Zuhören ist der Kern, aus dem seine minimalen und sensiblen Kreationen geboren werden, die auf einer ganzheitlichen und humorvollen Praxis basieren. Er kollaboriert oft mit anderen Künstler*innen und kreiert mit bildenden Künstler*innen, Musiker*innen und Choreograph*innen Objekt-Fusionen. Stauffer gründete 2009 „Le Cabinet des Curiosités“ in Genf und schuf über 12 bühnen- und ortsspezifische Stücke. Zuletzt das Solo „Sitting“ 2020, das Video „Nettle Dance“ 2019, die Clown-Trio-Performance „The Wide West Show“ 2019 und die long durational Performance-Installation „Chakra Gang Bang“ 2018. Er arbeitet derzeit im Wald von Malvaux Biel/Bienne während eines Jahres an einem Forschungsprojekt über nachhaltige kreative Prozesse, zusammen mit der Forschungsabteilung von La Manufacture (Lausanne) durchgeführt wird. Er ist 6
regelmässiger Mitarbeiter des Bachelor-Studiengangs Tanz an der Manufacture. Im Oktober 2021 wird Stauffer in der Kollektivausstellung "Art as Connection" im Aargauer Kunsthaus seine Arbeiten präsentieren. Er ist Absolvent der ersten Stufe des von Anna und Daria Halprin gegründeten Tamalpa Institute. Er war 2018--20 associated artist am Arsenic in Lausanne und war 2007-18 Mitglied des Video-Performance-Kollektivs Authentic Boys (NL, D, CH). gregorystauffer.com Sivan Perlstein | Outside Eye Dramaturgie *1986 in Israel. Regisseurin, Choreografin, Performerin, Tänzerin und Tanzpädagogin. Absolvierte ihren Master of Arts in Theater mit Spezialisierung in Expanded Theater an der Hochschule der Künste Bern HKB. Studierte Tanz und Tanztheater am Seminar Hakibutzim College Tel Aviv. 2015 führte sie Regie bei „RITALINA“, das im Schlachthaus Theater Bern während Kicks! Festival uraufgeführt wurde. Es wurde am Theater Basel, im GZ Buchegg, am Starke Stücke Festival (DE), Szene Bunte Wähne Festival (AT) sowie am Zürcher Theater Spektakel gezeigt. 2018 inszenierte Perlstein das Theaterstück „WWWonderland“, das am Schlachthaus Theater Bern uraufgeführt wurde. 2018 trat sie ausserdem dem Kibbutz Zürich, dem ersten jüdischen Kunstfestival, als künstlerische Leiterin bei. Seit 2020 ist sie Teil des Close Encounters Theatre (CET) Zürich und arbeitet dort als Tanzlehrerin und Choreografin. In ihrer eigenen künstlerischen Arbeit konzentriert sich Perlstein auf die Beziehung zwischen Körper und Raum sowie Kunst und Bildung. Während ihrer gesamten Karriere hat sie mit Kindern aller Altersgruppen gearbeitet, von der Grundschule bis zum Gymnasium, und ihnen durch Bewegung und Ausdruck Mathematik, kreatives Denken und Orientierung vermittelt. Sie teilt ihre Zeit zwischen Bühne und Studio auf und unterrichtet Tanz, Bewegung und Schauspiel. Emily Magorrian | Outside Eye Dramaturgie 1991 geboren in England, lebt und arbeitet seit 2014 in Bern. Schloss ihr Masterstudium of Scenic Arts Practice an der HKB 2017 ab, ihren BA am Royal Conservatoire of Scotland in Contemporary Performance Practice 2014. Magorrian hat bei Platform Theatre, Schlachthaus Theater, Imaginate, Starcatchers, The American School in Switzerland, Simply Theatre und International Schools Theatre Association als Theaterpädagogin gearbeitet. Als Dramaturgin arbeitet sie u.a. mit Ernestyna Orlowska und Junge Bühne Bern zusammen. 2014 wurde sie mit dem Avrom Greenbaum Players Award für Regie ausgezeichnet und war als Artist in Residence im Platform Theatre in Glasgow tätig. Auswahl an Arbeiten: „Christbaumchugelekopf“ (Schlachthaus Theater Bern, kicks 2016). „GIFT“ ist nominiert für den Ober-Gerwern- Masterpreis für Absolventinnen und Absolventen der Hochschule der Künste Bern. 2020 kommt das neue Projekt “Krebskaraoke” auf die Bühne, mit Jonas Egloff von B`Bühne Aarau und cancer survivors oder mit Krebs lebenden Frauen, in Koproduktion mit Theater Tuchlaube Aarau, Schlachthaus Theater Bern und Südpol Luzern. Im Dezember 2020 feierte ihr Projekt "Krebskaraoke" auf der Bühne Aarau Premiere. www.goggs.li Samuel Savenberg | Komposition / Musik 1987 geboren in Luzern, ist als Komponist und Live-Musiker international tätig. Savenberg hat unter anderem Tanz-Performance Stücke sowie Filmarbeiten vertont. Zudem ist er in diversen Musik-Produktionen von Acts wie Dillon, Jungstötter oder Die Selektion involviert. Unterdem Pseudonym S S S S veröffentlicht er seit 2014 Musik, die nur in letzter Konsequenz noch als Techno zu bezeichnen ist. Kontinuierlich hat Savenberg auf Haunter 7
Records, aufnahme+wiedergabe oder LUX Records im Rahmen von mehreren EPs Material vorgelegt, das sich einer klaren Zuschreibung verweigert, obwohl es sich zu einer eigenen Handschrift bekennt. Sich aus Industrial und Broken Beats speisende Tracks ergänzen sich an Melodien orientierende, (un)ruhigere Kompositionen. Savenberg hat diese Musik in den vergangenen Jahren in verschiedenen Kontexten aufgeführt. Er hat sie sowohl live und als DJ in Klubs gespielt aber auch ortsspezifisch für Mehrkanal-Systeme komponiert und Tanzstücke sowie Performances begleitet. Mit S S S S ist er in der Berliner Techno-Institution Berghain, im Café OTO in London oder auch in der Hamburger Laiszhalle aufgetreten, an europäischen Festivals wie Bad Bonn Kilbi, Unsafe+Sound oder UH-Fest aufgetreten. Mit „Walls, Corridors, Baffles“ erschien im Juni 2019 bei Präsens Editionen seine Debüt LP. Savenberg hat an der Hochschule der Künste in Bern Musik- und Medienkunst (Bachelor) und Contemporary Arts Practice mit Schwerpunkt Sound Art (MA) studiert. www.samuelsavenberg.net 8
Viviane Stucki | Ausstattung / Fotos oder Szenische Fotos Geboren 1989, arbeitet als Fotografin und Künstlerin. Die visuelle Umsetzung in den unterschiedlichsten Disziplinen interessiert Stucki und so bewegt sie sich unterdessen nicht mehr nur im zweidimensionalen Bereich, sondern realisiert auch räumliche Projekte. Die Fotografie spielt oft eine zentrale Rolle in ihren Arbeiten, sie beobachtet und erforscht auf abstrakte und poetische Weise ihr Habitat. Aus der Modefotografie kommend, kann sie sich ebenso für Kostüm begeistern wie auch für szenische Umsetzungen auf der Bühne. Vor kurzem hat Stucki zusammen mit 4 anderen Kunstschaffenden den Verein BACIO gegründet und organisiert und kuratiert Ausstellungen. Auswahl Projekte und Ausstellungen: KOLLISION Gruppenausstellung auf dem Klybeck Areal Basel September 2021, Ctrl+N Gruppenausstellung Alte Schreinerei Bern Mai 2021, ENTLANG Einzelausstellung auf dem Loryplatz Bern September 2020, ONE BILLION TITLES Gruppenausstellung Sattelkammer Bern Januar 2020. Bald: Impasse Faoug Korecontemporary in Murten Oktober 2021, SCREENSAVER Rauminstallation in der Cabane B mit Lena Maria Hoppenkams November 2021. www.vivianestucki.ch Demian Jakob | Lichtdesign / Technik *1988 in Bern, aufgewachsen in Burundi und Mexiko, 2012 Abschluss der Berufslehre zur Fachkraft Veranstaltungstechnik in Karlsruhe. Anschliessend Mitarbeit als Techniker am Schlachthaus Theater Bern und als Lichtgestalter in freien Tanz- und Theaterproduktionen. Seit 2016 Studium Fine Arts in Zürich. Mit dem Architekten und Künstler Nicolas Rothenbühler entwickelt Jakob immersive Lichträume. In der Band Jeans for Jesus arbeitet er an Lyrik, Musik und Licht. Seine künstlerischen Arbeiten beschäftigen sich mit der Erforschung neuer und kollaborativer Produktionsformen zwischen Theater, Musik und Installation. Barbara Boss | Produktionsleitung 1990 geboren, aufgewachsen in Grindelwald, lebt und arbeitet heute in Bern. Studierte Theaterwissenschaft, Englische Literaturwissenschaften und Klassische Philologie an der Universität Bern. Gründungsmitglied des Theaterkollektivs Faust Gottes, diverse Projekte 2013 bis 2018, zuletzt "Triptychon" im Tojo Theater Reitschule Bern und Kleintheater Luzern. Freischaffende Produktionsleiterin, u.a. für Manaka Empowerment Prod., zell:stoff/theaterproduktionen, BONZO Kollektiv und Wünsch Dir Was. Freischaffende Dramaturgin und Texterin. Ehemalige Kolumnistin für die Berner Kulturagenda BKA. Mitglied t. Berufsverband der freien Theaterschaffenden. Michael Röhrenbach | Produktionsleitung Geboren am Bodensee (D). Produktionsleitung unter anderem für Club 111 Bern, Theater PanPaz Bern, formation poe:son Basel, Trainingslager Zürich, Collectif barbare Biel/Bienne, Marcel Leemann Physical Dance Theater Bern, Junge Bühne Bern, 400asa Zürich und Bern, ActionTheatre Bern, Gusberti/Mansour Bern/Kairo, Spiilplätz Bern, VOR ORT Bern, Kopp/Nauer/Vittinghoff Bern, Splätterlitheater Luzern, MIMITO Luzern, Hacker Productions Bern, Weltalm Theater Verein Bern, Matto Kämpf Bern, Manaka Empowerment Prod. Bern, RIM Productions Bern/Beirut, Cirque de Loin St.Gallen/Bern, Recycled Illusions Basel, em-R Production Bern, Kämpf/Urweider/Schwabendland/Hari, T42dance Bern, Theater Jungfrau & Co. Seit 2002 Mitglied im Kollektiv des Tojo Theater Reitschule Bern. Mitglied t. Berufsverband der freien Theaterschaffenden. 9
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