Ersatzteillager Mensch? - Tissue Engineering
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DOI: 10.1002/ciuz.200500347 Abb. Keramisches Biomaterial für die Züchtung von Knochengewebe. Das makroporöse Material besteht aus einer Basis von Calciumphosphat und ist hier in einer Zellkultur- schale mit Medium gezeigt. Tissue Engineering Ersatzteillager Mensch? C ORNELIA K ASPER Erste Versuche, künstliche Gewebe und Organe zu züchten Aber auch die Züchtung verschiedener Zellen des Nerven- und zu verpflanzen, um geschädigte Strukturen zu ersetzen, systems ist in den Blickpunkt des Interesses gerückt, denn es werden Hoffnungen darauf gesetzt, Krankheiten wie Mor- wurden bereits zu Beginn des 19. Jahrhunderts beschrieben. bus Alzheimer oder Morbus Parkinson durch die Techniken Doch erst 1975 gelang es Forschern, Hautzellen im Labor der künstlichen Gewebezüchtung zu lindern oder gar zu künstlich zu generieren. Seither wird versucht, zahlreiche Ge- heilen. webetypen im Labor herzustellen. Tissue Engineering – ein interdisziplinäres Forschungsgebiet V or allem bei der Züchtung von Knorpel- und Kno- chengewebe gab es in den letzten Jahren rasche Fort- schritte. Aber auch weit komplexere Organe sind Gegen- Die künstliche (in-vitro)-Herstellung von Geweben wird als Tissue Engineering [2–6] bezeichnet. Bei diesem ver- gleichsweise jungen, stark inter- und transdisziplinären Wis- stand aktueller Forschung. senschaftsgebiet wurden innerhalb der letzten 15 bis 20 Sehr viele Menschen sterben aufgrund mangelnder Ver- Jahre große Entwicklungsschritte erzielt. Zur Rekonstruk- fügbarkeit von Spenderorganen, und so wird zum Beispiel tion von Ersatzgeweben und -organen mit den Methoden versucht, eine „künstliche Leber“ zu züchten. Hierbei han- des Tissue Engineerings ist ein Zusammenwirken verschie- delt es sich um ein System, in welchem Leberzellen außer- dener Disziplinen aus Ingenieur-, Material- und Lebenswis- halb des Körpers (extracorporal) die wichtigsten Stoff- senschaften (Biologie, Chemie, Medizin) erforderlich (Ab- wechselfunktionen wahrnehmen sollen. Intensiv geforscht bildung 1). wird auch an der Entwicklung von Ersatzsystemen für zer- Das Prinzip des Tissue Engineering beruht darauf, dem störte oder funktionsuntüchtige Zellen der Bauchspei- Patienten Körperzellen zu entnehmen, diese extracorporal cheldrüse. So sollen in Zukunft Diabetespatienten von ih- zu züchten und nach erfolgter Vermehrung diese dem Pa- rer Krankheit geheilt werden, indem Insulin-produzierende tienten zu reimplantieren. Für die erfolgreiche Vermehrung Zellen als eine Art Bioreaktor dem Patienten eingepflanzt der meisten Gewebezellen ist der Einsatz einer Matrix nötig. werden. Eine weitere Möglichkeit des Organersatzes, an Im Idealfall sollten die Zellen vom Patienten selbst stam- der intensiv geforscht wird, ist die Übertragung tierischer men (autologe Zellen), denn so wird eine Abstoßungsreak- Organe auf den Menschen (die Xenotransplantation) [1]. tion des Körpers nach Reimplantation vermieden. Gewe- 394 © 2005 Wiley-VCH Verlag GmbH & Co. KGaA, Weinheim Chem. Unserer Zeit, 2005, 39, 394 – 401 |
KÜNSTLICHE GEWEBE BIOCHEMIE | WA S I S T T I S S U E E N G I N E E R I N G ? | Tissue Engineering wurde auf einer Konferenz der National Science Foundation 1988 wie folgt definiert: „…the applicati- on of principles and methods of engineering and life sciences toward fundamental understanding of structure-function relationship in normal and pathological mammalian tissues and the development of biological substitutes to restore, remain or improve tissue function“. („…die Anwendung der Prinzipien und Methoden der Ingenieur- und Lebenswissen- schaften mit dem Ziel des grundlegenden Verständnisses der Beziehung zwischen Struktur und Funktion in normalen und erkrankten Säugergeweben und die Entwicklung von biologi- schen Ersatz zur Wiederherstellung, Erhaltung oder Verbesse- rung der Gewebefunktion“.) Abb. 1 Das Tissue Engineering ist ein interdisziplinäres Forschungsgebiet. bedefekte können so mit gezüchteten körpereigenen Zellen tivierung autologer/allogener Zellen auf organischen, syn- repariert oder gefüllt werden, ohne langfristig auf künst- thetischen oder natürlichen Matrices, 2. in-vitro-Kultivie- liche Materialien oder Transplantate vom Menschen (allo- rung autologer/allogener Zellen auf xenogenen Matrices gen) oder Tier (xenogen) angewiesen zu sein. Weitere Vor- und 3. in-vitro-Kultivierung von embryonalen Stammzellen teile sind ein Organersatz zu jedem Zeitpunkt und dadurch Bei allen drei Ansätzen werden die Zellen auf verschie- planbare Operationen sowie die Transplantation von nicht denen Trägermaterialien gezüchtet. Dies ist notwendig, da abstoßungsgefährdetem körpereigenen Gewebe (Abbil- Gewebezellen eine Matrixstruktur zum Wachsen benöti- dung 2). gen. Im Organismus übernimmt die Rolle dieser natürlichen Zellen werden un- Trägerstruktur die extrazelluläre Matrix (extracellular ma- ter Zuhilfenahme Methoden und Strategien trix, ECM), ein von den Zellen selbst produziertes komple- von Matrixstruk- Die Methodik, die beim Tissue Engineering verfolgt wird, xes Netzwerk verschiedener Biomoleküle (Oligo-/Polysac- turen im Labor un- kann in drei Ansätze untergliedert werden: 1. in-vitro-Kul- charide, Proteine u.a.). Die ECM sorgt dafür, dass die Zel- ter geeigneten Be- dingungen künst- lich gezüchtet. ABB. 2 | PR I N Z I P D E S T I S S U E E N G I N E E R I N G Chem. Unserer Zeit, 2005, 39, 394 – 401 www.chiuz.de © 2005 Wiley-VCH Verlag GmbH & Co. KGaA, Weinheim | 395
H AU T AU S D E R T U B E | Neben zahlreichen anderen Begriffe zur Beschreibung der Entwicklungen im Bereich des Tissue Engineering wurde vor allem in der Presse auch ein aus der Werbung stammender Ausspruch geprägt: „Haut aus der Tube“. Gemeint ist hiermit eine Art Zwei-Komponenten-Kleber – eine Zellsuspension wird mit einer Art Gewebekleber (Proteine des Gerinnungssystems) zusammen aus einer Applikationsspritze (die Tube) in eine Wunde gegeben. Hierdurch konnten bereits schwer heilende Wunden durch nachwachsende Zellen und Gewebe therapiert werden. Die zweite Haut Eine Anwendung hierfür ist der Hautersatz zum Beispiel für schwerstverbrannte Opfer. Haut als Gewebe ist vergleichs- weise einfach zu züchten und gehörte somit zu den ersten Gewebetypen, die künstlich hergestellt und klinisch einge- setzt wurden. Allerdings besteht bis heute das Problem, Abb. 3 Polymer- dass bei der durch Tissue Engineering gewonnenen Haut vlies für die die ursprünglichen Funktionen wie Schweißabsonderung Gelenkknorpel- regeneration. len sich korrekt entwickeln. Bei der künstlichen Erzeugung oder auch natürlicher Haarwuchs noch nicht erreicht wer- [Bioseed C ®, Bio- von Geweben werden biokompatible Materialien einge- den können. Tissues Technolo- setzt, die natürlichen (auch tierischen) Ursprungs oder syn- Der Einsatz künstlicher Haut ist heutzutage bereits eta- gies AG, Freiburg] thetisch erzeugt sein können. Zu der ersten Gruppe zählen bliert. Künstliche Haut wird vor allem für Patienten, deren vor allem Chitosane, Hydrogele (z. B. Alginate) und andere Gesicht durch Unfall entstellt ist, zur Behandlung chroni- Polysaccharide, Polymilchzucker (Polylactide) und minera- scher Wunden oder bei Schwerstbrandverletzten (Verbren- lische Träger wie Calciumphosphate. Bei der zweiten Grup- nungen 3. Grades), aber auch für die schwer heilenden pe der xenogenen Trägerstrukturen findet vor allem „Ma- Wunden von Diabetikern benutzt. Eines der ersten Produkte terial“ aus dem Schwein und Rind Anwendung. Hierzu wer- war Apligraf® (Organogenesis Inc./Novartis). Diese Haut- den die Zellen des Spendergewebes entfernt, so dass nur konstrukte werden aus Fremdzellen hergestellt und noch das Matrixgerüst zurückbleibt. Dieses wird dann mit zunächst aus nur einem Zelltyp – dem der obersten Haut- Zellen besiedelt. Wie bei der Xenotransplantation ist auf- schicht (Keratinozyten) – aufgebaut. Forscher arbeiten heu- grund der potenziellen Gefahr der Übertragung von Infek- te an der Entwicklung immer neuer Produkte, um die Ver- tionserregern (vor allem von endogenen Viren, d.h. Viren, träglichkeit, das heißt die Vermeidung/Verringerung von deren Erbgut Bestandteil des Wirtgenoms ist) dieser Ansatz Abstoßungsreaktionen, oder das kosmetische Ergebnis mög- jedoch immer wieder in der Diskussion. lichst optimal zu gestalten. Hierzu werden neben Hautzel- Als „Zellquellen“ können gewebespezifische Zellen len auch vermehrt Stützmaterialien eingesetzt. Bei diesen (primäre Zellen) oder auch Stammzellen eingesetzt werden. Matrices handelt es sich vorrangig um Strukturen aus Colla- Bei den gewebespezifischen Zellen sind diese idealerweise gen – ein biologisches Material, was auch im Körper Stütz- autologe (adulte) Zellen. Hierdurch können Komplikatio- funktionen wahrnimmt. Darüber hinaus werden nicht mehr nen durch Abstoßungsreaktionen umgangen werden. Bei nur Zellen der obersten Hautschicht benutzt, sondern es Anwendung von Spenderzellen (allogenen Zellen) muss werden zwei Schichten bestehend aus Fibroblasten und nach erfolgter Transplantation des künstlich generierten Keratinozyten – wie bei natürlicher Haut – gebildet. Gewebes die Abstoßungsgefahr durch medikamentöse Be- Zur Züchtung dieser Hautkonstrukte ist es notwendig, handlung unterdrückt werden (Immunsuppression). spezielle Nährmedien für die optimale Versorgung der Zel- Abhängig vom benötigten Zielgewebe werden heute len zu benutzen. In der Vergangenheit war für ein optima- zwei Strategien des Tissue Engineering verfolgt, offene und les Wachstum von Zellen im Labor der Zusatz von Serum abgeschlossene Systeme. Die folgenden Beispielen bezie- zum Nährmedium unerlässlich. Dieses Serum ist häufig tie- hen sich nur auf Anwendungen, bei denen autologe Zellen rischen Ursprungs und der Einsatz birgt somit ein potenzi- verwendet werden. Unter einem offenen System versteht elles Infektionsrisiko, beispielsweise mit Viren. Dies war man die Züchtung von Zellen auf einer Matrix oder einem der Auslöser intensiver Forschungsarbeiten, die sich mit bioabbaubaren Gerüst (natürlich oder synthetisch). Die dem Ersatz des Serums durch alternative Stoffe beschäfti- meisten Entwicklungen beruhen auf diesem Ansatz. gen. Spätestens seit der BSE-Krise sind Forscher bemüht, tie- 396 © 2005 Wiley-VCH Verlag GmbH & Co. KGaA, Weinheim www.chiuz.de Chem. Unserer Zeit, 2005, 39, 394 – 401 |
KÜNSTLICHE GEWEBE BIOCHEMIE | rische Produkte bei der Herstellung von künstlichen Ge- Abb. 4 Eine künstliche Herzklappe. weben für den Einsatz beim Menschen komplett zu erset- Die Trägerstruktur wurde aus Schaf zen. Es werden immer neue synthetische, chemisch defi- isoliert und nach Entfernen sämtlicher nierte Substanzen entwickelt, aber auch Serumersatzstoffe Zellen mit menschlichen Zellen besie- pflanzlicher Herkunft haben das Interesse von Forschern ge- delt (mit freundlicher Genehmigung weckt. Allerdings wird auch intensiv über die Verwendung von Herrn Prof. Augustinus Bader, Universität Leipzig, Institut für Zell- von Stützmaterialien tierischen Ursprungs diskutiert. Bis- techniken und angewandte Stamm- her stammen die eingesetzten Collagenmembranen aus tie- zellbiologie) rischen Rohmaterialien. So wird auch hier an der Entwick- lung geeigneter synthetischer oder Gewinnung anderer natürlicher Matrices geforscht. Die Zahl der Diabetiker in Deutschland beträgt ungefähr 5 Millionen. Fast die Hälfte dieser Patienten entwickelt im Verlauf der Krankheit schwer heilende Wunden und Ge- schwüre besonders and den Beinen („offene Beine“). Die- se offenen Wunden infizieren sich immer wieder, häufig führt dies zum Verlust des betroffenen Beines. Durch Ein- satz künstlicher Hautkonstrukte können vielfach die Wun- den geheilt werden. Durch intensive Forschung gelang es auch, Haut aus patienteneigenen (autologen) Zellen zu züchten. Hierbei werden dem Patienten Haare ausgezupft und die an den Haarwurzeln haftenden Zellen in Kultur ge- bracht. Hieraus entsteht dann die neue Haut (EpiDexTM Mo- dex therapeutiques). Nach etwa 30 Tagen kann die Wunde Ein Beispiel für ein abgeschlossenes System ist der Ein- dann mit dem neuen Hautgewebe geschlossen werden. satz der „künstlichen Leber“. Hierbei werden Leberzellen Bei schwerstbrandverletzten Patienten ist dieser Weg al- (z.B. aus einer Schweineleber oder auch humane Leberzel- lerdings nicht möglich. Die Patienten benötigen akute Ver- len) in einem Kultursystem extracorporal gezüchtet. Das sorgung oder das Abdecken der Wunden vor allem zum Patientenblut wird dann ähnlich wie bei der Dialyse (die Schutz gegen Infektionen. Hier muss weiterhin zur Erst- „künstliche Niere“, bei der Dialyse werden allerdings keine versorgung auf nicht vom Patienten stammende, allogene Zellen eingesetzt) durch dieses System geleitet, bevor es Haut zurückgegriffen werden. zurück in den Patienten verbracht wird. So kann das Blut beim Durchfließen des Systems von Schadstoffen befreit Knorpel, Herzklappen, ... werden. Heute wird diese Art Lebersystem schon klinisch Ein weiteres Beispiel ist die autologe Knorpelzelltransplan- eingesetzt, um zum Beispiel Patienten am Leben zu erhal- tation (autologe Chrondocytentransplantation, ACT). Diese ten, bis eine Spenderleber vorhanden ist oder so lange, bis Form der Therapie kommt vor allem bei Knorpelschäden eine geschädigte oder verletzte Leber sich regeneriert hat. im Kniegelenk und an den Bandscheiben zum Einsatz. Dies ist nur möglich, da die Leber ein großes Potenzial zur Streng genommen gehört diese Anwendung eher zu den Selbstregeneration hat. Die Leberzellen haben allerdings in- Zelltherapien, denn die Zellen werden bisher ohne Stütz- nerhalb dieses Systems nur eine sehr begrenzte Leistungs- gerüst gezüchtet und nach Vermehrung dem Patienten im- fähigkeit. Vermutlich verlieren die Zellen unter diesen Be- plantiert. Allerdings wird derzeit auch daran gearbeitet, die- dingungen ihre spezielle Differenzierung als Leberzelle mit se Knorpelzellen zunächst auf einem geeigneten Material ihren Funktionalitäten (s.u.). Darüber hinaus wird auch be- (Polymervlies) zu vermehren. Das erhaltene Konstrukt be- reits ein System als Leberersatz beschrieben, welches zell- sitzt eine größere mechanische Stabilität und wird für den frei und nur unter Einsatz spezieller Membranen arbeitet Einsatz bei Gelenkknorpelschäden untersucht (Abbildung 3). [9]. Ein weiteres Arbeitsfeld ist die Züchtung von Herz- Eine dritte Strategie wird z.B. beim Ersatz von Blut- klappenzellen auf einer (xenogenen) Klappenmatrix aus stammzellen eingesetzt. Hierbei handelt es sich um die di- Rind oder Schaf (Abbildung 4). Künstliche Herzklappen rekte Injektion von Zellen in den Patienten nach erfolgter werden vielfach bei Kindern mit angeborenen Herzklap- Vermehrung der Zielzellen. Als ein Einsatzgebiet ist die The- penfehlern benötigt. Bisher eingesetzte künstliche Klappen rapie bei Leukämiepatienten zu nennen. Aus dem Kno- aus Metall oder anderen starren Materialien haben zwar die chenmark werden vor der Chemotherapie und/oder Be- nötige Stabilität, wachsen aber nicht mit dem Patienten mit, strahlung Vorläuferzellen aus dem Bindegewebe gewonnen was gerade bei Kindern eine wesentliche Anforderung ist. und vermehrt, die noch Entwicklungspotential zu ver- Durch den Einsatz von mitwachsenden Klappen könnten schiedenen Geweben besitzen (mesenchymale Stammzel- Kindern schwierige und risikoreiche (und auch kostenin- len); nach Abschluss der Therapie können diese Stamm- tensive) Operationen erspart werden. zellen dem Patienten verabreicht werden. Diese Form der Chem. Unserer Zeit, 2005, 39, 394 – 401 www.chiuz.de © 2005 Wiley-VCH Verlag GmbH & Co. KGaA, Weinheim | 397
E M B RYO N A L E N U N D A D U LT E S TA M M Z E L L E N | Unter dem Begriff Stammzellen [7,8] werden heute vielfach irrtümlich „Tricks“, mittels derer die Zellen beispielsweise zu Knochenzellen differen- ausschließlich embryonale Stammzellen (ES-Zellen) verstanden. Neben ziert werden können. Dies trifft vor allem für Stammzellen aus dem Kno- diesen gibt es aber auch die adulten Stammzellen (vom Erwachsenen). chenmark (bone marrow stromal cells, BMSCs) zu. Darüber hinaus wurde Embryonale Stammzellen besitzen die Eigenschaft, sich in nahezu jeden entdeckt, dass zum Beispiel aus neuronalen Stammzellen blutbildende Zelltyp entwickeln zu können. Adulte Stammzellen hingegen haben dieses (hämatopoetische) Zellen und Skelettmuskelzellen entstehen können. Im Entwicklungspotenzial nicht mehr in dem Umfang, können darüber hinaus Körper sind multipotente Zellen zur kontinuierlichen Zell- und Geweberege- auch nicht unbegrenzt in Kultur gehalten werden, wie dies bei embryonalen neration notwendig. Die einzelnen Zellen/Organe des Körpers werden zwar Stammzellen der Fall ist (Abbildung 6). unterschiedlich schnell ab- und/oder umgebaut, dennoch unterliegen sie alle einem permanenten Austausch und Ersatz (die Lebensdauer von Blut- Das Schaubild unten zeigt die heute bekannten Möglichkeiten der Gewin- zellen beträgt einige Tage, die von Knochenzellen Monate). nung von embryonalen Stammzellen. Ihre Gewinnung und der Einsatz in der Forschung sowie zur Therapie sind heftig diskutiert und zum Teil sehr Aktuell haben Zellen aus Fettgewebe (adipose tissue derived cells, ADCs) das umstritten. Die Darstellung und Diskussion der einzelnen wissenschaft- Interesse von Forschern auf sich gezogen. Bislang ist allerdings noch lichen und ethisch-moralischen Positionen sowie der rechtlichen Lage unsicher, in welche Zelltypen Fettzellen umwandelbar sind. Erste Berichte (allein für Deutschland) würde den Rahmen dieses Artikels sprengen. beschreiben die Differenzierung zu Knochen-, Knorpel-, Muskel- und Somit werden hier lediglich die technischen Möglichkeiten beschrieben. hämatopoetischen Zellen. Es soll auch möglich sein, Nervenzellen zu erhalten. Sollten sich diese Berichte bestätigen, wäre dies ein großer Schritt Embryonale Stammzellen für die Herstellung künstlicher Gewebe. Fettgewebe ist im Gegensatz zu ES-Zellen können aus Föten nach Fehlgeburt (Abort) oder aus überzähligen Knochenmark viel einfacher zu gewinnen, und auch die Verfügbarkeit des befruchteten Eizellen, die bei künstlicher Befruchtung anfallen, isoliert Gewebes ist gegeben. werden. Die hierbei gewonnenen Zellen können in Kultur in verschiedene Zelltypen differenziert werden. Eine Alternative zu ES-Zellen können Derzeit werden intensive Studien durchgeführt, um die optimalen Bedin- „geklonte“ Zellen darstellen. Hierzu wird der Zellkern von Gewebezellen des gungen zu ermitteln, wie aus den aus Fettgewebe stammenden Zellen Patienten in zuvor entkernte Spender-Eizellen eingebracht. In diesem Fall andere Zelltypen entstehen können. Hierzu sind die folgenden Aspekte von entstehen genotypisch gleiche Zellen mit den Erbinformationen des Patien- besonderer Bedeutung: 1. Auswahl des Nährmediums, 2. Ermittlung ten. Nach erfolgter Gewinnung der Zellen und anschließender Vermehrung geeigneter Wachstumsfaktoren, 3. Sicherstellung optimaler Versorgung der und Differenzierung oder Reprogrammierung in den gewünschten Zelltyp Zellen in Kultur (Bioreaktor), 4. Schaffung von Kultivierungsbedingungen kann das künstliche Gewebe in den Patienten transplantiert werden. Man für das optimale Wachstum von Zellen, 5. Sicherstellung der Erhaltung des spricht hierbei vom therapeutischen Klonen. Im Gegensatz dazu hat das Differenzierungsstatus. Die größten Schwierigkeiten liegen häufig darin, reproduktive Klonen das Ziel, menschliche Embryonen herzustellen, die sich dass Zellen sich entweder vermehren (dann aber ihre Differenzierung zu vollständigen Individuen entwickeln sollen. verlieren) oder stabil als ein differenzierter Zelltyp vorliegen (dann sich aber kaum noch vermehren). Es gilt also, eine Balance zwischen diesen Vorgän- Adulte Stammzellen gen zu finden. Dies geschieht durch kontrollierte Zugabe von In letzter Zeit sind auch die adulten Stammzellen vermehrt in den Fokus von chemischen/biologischen Faktoren. Wissenschaftlern getreten. Diese Stammzellen können sich in verschiedene Gewebetypen (multipotent) entwickeln, man kennt heute bereits die Für jeden Zelltyp müssen die Bedingungen gefunden werden, wie ausreichende Mengen an benötigten Zellen für die Herstel- lung eines Gewebeersatzes gewonnen werden können. Hierzu ist es notwendig, geeignete Bioreaktoren zu entwickeln, in denen eine kontrollierte und reproduzierbare Züchtung von Zellen und Geweben möglich ist. Diese Bioreaktoren stellen sicher, dass Temperatur, pH-Wert, Versorgung mit Nährstoffen und Sauerstoff usw. gegeben ist. Darüber hinaus bieten die Reaktoren die Möglichkeit, die Zellen während der Kultivierung chemisch oder mechanisch in geeigneter Weise zu „stressen“. Mechanischer Stress in Form von Druck- und Zugbelastung führt beispielsweise zur Differenzierung von Knochenmarks- stammzellen zu Knochengewebe. Bei der Herstellung von Blutgefäßen stellt das Anlegen pulsierender Stöße die Ausbil- dung funktionellen Gewebes sicher, so dass die künstlichen Blutgefäße nach Implantation in den Patienten auch den hier vorherrschenden mechanischen Belastungen gewachsen sind. Zur Zeit werden vor allem der Einsatz von Stammzellen nach Herzinfarkt und zur Besserung/Heilung von neurodegenerativer Erkrankungen wie etwa Morbus Parkinson intensiv diskutiert. Die Gabe von Stammzellen direkt in das geschädigte Herzgewe- be nach Infarkt führte bereits zu einer deutlichen Verbesserung der Herzleistung, diese ersten Studien sind somit sehr vielver- sprechend, müssen jedoch sehr vorsichtig bewertet werden, da sie aufgrund der geringen Patientenzahl nicht repräsentativ sind und Erfahrungen zu Langzeiteffekten noch nicht vorliegen. 398 © 2005 Wiley-VCH Verlag GmbH & Co. KGaA, Weinheim www.chiuz.de Chem. Unserer Zeit, 2005, 39, 394 – 401 |
KÜNSTLICHE GEWEBE BIOCHEMIE | < Abb. 5 Bioreaktor für die Züchtung von künstlichen Gewe- be (Biostat RBS, Zellwerk GmbH, Eichstädt). Das Biomaterial ist in diesem Drehbettreaktor auf einer Welle aufgebracht und wird langsam rotiert, so dass die mit Zellen besiedelten Scheiben in das Zellkulturmedium eintauchen. Der Reaktor- raum ist für die Temperierung mit einem Glasgehäuse um- mantelt. Erkennbar sind auch zahlreiche Versorgungsan- schlüsse und Sonden zur Kontrolle und Steuerung von z.B. pH- Wert und Sauerstoffzufuhr. Wo ist der Bezug zur Chemie? Die bisher geschilderten Entwicklungen vermitteln den Ein- druck, Tissue Engineering sei ein sehr medizinisch-chirur- gisch und zell- und molekularbiologisch geprägtes For- schungsfeld. Es lassen sich jedoch eine Vielzahl von Ein- flüssen aus dem Bereich der Chemie erkennen. So ist die Entwicklung von geeigneten biokompatiblen Trägermate- rialien vor allem durch Chemiker der makromolekularen und Polymerchemie geprägt. Darüber hinaus kommen vie- le Biowerkstoffe (z. B. Calciumphosphate, Hydroxylapatit, Zirkon- und Titandioxid) aus den Labors anorganischer Che- Therapie zählt nicht direkt zum Tissue Engineering, es han- miker [10]. Die Techniken und Geräte, die im Bereich der delt sich hierbei um eine Zelltherapie, bei der Zellen zur physikalischen Chemie Einsatz finden, liefern wertvolle Heilung von Krankheiten direkt verwendet werden. Beiträge zur Charakterisierung dieser Biomaterialien. ABB. 6 | HOFFNUNGEN UND VISIONEN Die folgenden – mehr oder weniger seriösen – Titel aus verschiedenen Presseorganen spiegeln vor allem die Hoffnungen wider, die in Entwicklungen wie das Tissue Engineering gesetzt werden: „Organdesigner im Labor“; „Scientists find way to fix broken heart”; „High-Tech-Körper massgeschnei- dert”; „Organe von der Stange“; „Neuer Beruf des Ersatzteilzüchters”; „Turning blood into brain“. In einer realistischeren Darstellung zeigt das Schaubild, welche technischen Möglichkeiten für die Therapie mit Stammzellen für die Zukunft denkbar sind. Zentrale Bedeutung haben hierbei vor allem auch die „Zellbanken“, die jeden Zelltyp am Lager vorrätig halten könnten. Chem. Unserer Zeit, 2005, 39, 394 – 401 www.chiuz.de © 2005 Wiley-VCH Verlag GmbH & Co. KGaA, Weinheim | 399
1995 FÖRDERMASSNAHMEN | | Dieses Bild einer Maus mit einem Das Bundesministerium für Forschung und Entwicklung menschlichen Ohr auf dem Rücken (BMBF) fördert seit dem Jahr 2000 innerhalb des Programms erweckt eher ein Gefühl der Ablehnung „Tissue Engineering“ 55 Forschergruppen unter Beteiligung denn Vertrauen in die moderne For- von Unternehmen mit etwa 39 Millionen EURO. In den schung. Das Bild zeigt nicht eine Maus, geförderten Projekten arbeiten Mediziner, Ingenieure, Chemi- die durch „missglückte“ genetische ker, Zellbiologen und Materialwissenschaftler zusammen um Manipulation entstanden ist. Durch das Ersatzgewebe/Organe im Labor herzustellen. Die vorrangigen Verpflanzen des künstlich gezüchteten Forschungsthemen lassen sich im Bereich „Künstliche Haut“ Ohrs in die Maus sollten mögliche und „Knorpelersatz“ identifizieren. Auch die Deutsche Abstoßungsreaktionen studiert werden, Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert zahlreiche Projekte, die immer dann auftreten, wenn das deren Ergebnisse die Entwicklungen zur Züchtung künstlicher künstliche Gewebe nicht aus patienten- Gewebe voranbringen können. Darüber hinaus werden auch eigenen (autologen) Zellen gezüchtet auf EU-Ebene verstärkt Verbundprojekte und Netzwerke zum werden kann [6b]. Thema Tissue Engineering und regenerative Medizin, das heißt Medizin, die die Bereiche der Verbesserung und/oder Heilung von erkrankten oder geschädigten Organen oder Geweben mittels Implantate, Zelltherapie und Tissue Enginee- Technische Chemiker widmen sich heute neben den ring umfasst, ins Leben gerufen. Experten schätzen das weltweite Marktpotenzial von Tissue Engineering und eher klassischen Themen auch Fragen zur Entwicklung op- regenerativer Medizin bis 2012 auf 160 Mrd. EURO. Weiterhin timaler Bioprozesse und Bioreaktoren für den Einsatz von kritisch bleiben die Fragen nach der Wirtschaftlichkeit von Mikroorganismen und Säugerzellen mit dem Ziel der Pro- Behandlungen oder Produkten aufgrund unklarer Regelungen duktion von Biopharmazeutika, Enzymen und Impfstoffen. zur Kostenerstattung. Darüber hinaus werden hier weitere moderne Themen der Der Begriff der „Regenerativen Medizin“ beinhaltet alle Biotechnologie – so auch das Tissue Engineering – bear- Techniken und Möglichkeiten zur Wiederherstellung funkti- beitet. Den Fokus bildet die Verknüpfung von Erkenntnis- onsgeschädigter Gewebe, Organe oder Zellen durch biologi- sen im Bereich der Bioreaktortechnik, der Bioprozesstech- schen (Tissue engineering und Zelltherapie) oder künstlichen nik (Steuerung und Regelung) sowie der Kultivierungsbe- Ersatz (Implantate) wie auch durch in situ-Regeneration dingungen von Zellen [11] (Abbildung 5). durch pharmakologische Ansätze. Einschränkungen Sicher werden nicht alle Erwartungen und Hoffnungen, die tor ist in jüngerer Zeit erkannt worden: Die meisten Zellen an das Tissue Engineering geknüpft werden, tatsächlich er- müssen zur Sicherstellung vollständiger Differenzierung und füllt. Funktionalität während der Kultivierung einem physiologi- Das Hauptproblem bei der Züchtung künstlicher Ge- schen Stress ausgesetzt werden (z.B. Druck- oder Zugbelas- webe ist es sicherzustellen, dass die Differenzierung der tung). Dieses ist verständlich wenn man sich vorstellt, wel- Zellen erhalten bleibt. Nur so kann das neue Gewebe oder chen Belastungen Herzklappen oder auch Knochen- und Organ seine Funktionen korrekt erfüllen. Die Gewährlei- Knorpelgewebe im Körper ausgesetzt sind. Somit wird auch stung der Aufrechterhaltung physiologischer Parameter ist untersucht, wie man entsprechende Konditionierungsbe- oft nur durch Schaffung komplexer organotypischer Kulti- dingungen in den Kulturbehältern gewährleisten kann. vierungsverfahren möglich. Hierzu zählen die ausreichende Versorgung der Zellen (etwa mit Sauerstoff, Wachstums- Perspektiven faktoren, d.h. Signalmolekülen, die Zellen zum Wachstum Es werden enorme Fortschritte in der Entwicklung geeig- und/oder zur Differenzierung anregen, und Nährstoffen) neter Kultivierungssysteme und in der Optimierung der Kul- sowie die Eliminierung von schädlichen Stoffwechselpro- tivierungsbedingungen gemacht. Es bleiben dennoch viele dukten der Zelle (Metaboliten). Hierzu wird vor allem in- Fragen unbeantwortet und zahlreiche Probleme ungelöst. tensiv daran geforscht, wie eine Versorgung beispielsweise Das Tissue Engineering ist eine Zukunftswissenschaft mit durch das Einwachsen von Blutgefäßen in die Gewebe (Vas- weitreichendem Potenzial. Besondere Bedeutung kann es kularisierung) ermöglicht werden kann. vor allem für die neurodegenerativen Erkrankungen wie Ein weiteres Problem stellt die Verfügbarkeit ausrei- Morbus Alzheimer und Morbus Parkinson sowie Erkran- chender Gewebemengen dar. Die Isolierung von primären kungen der inneren Organe wie der Leber und des Stütz- Zellen ist aufwendig und die resultierenden Zellen sind nur apparates (Knochen und Knorpel) erlangen. Darüber hin- begrenzt kultivierbar. Darüber hinaus beeinträchtigen die aus können Gewebeverbände und Organsysteme geschaf- Langzeitkultivierungsbedingungen von ausdifferenzierten fen werden, die dazu eingesetzt werden, um beispielswei- Zellen ihr Wachstum und sind somit für die Gewinnung se Tierversuche zu vermeiden, denn viele Tests (in-vitro- großer Zellmengen nur bedingt geeignet. Ein weiterer Fak- Testung von Pharmaka in Zellkultur) können direkt an den 400 © 2005 Wiley-VCH Verlag GmbH & Co. KGaA, Weinheim www.chiuz.de Chem. Unserer Zeit, 2005, 39, 394 – 401 |
KÜNSTLICHE GEWEBE BIOCHEMIE | entsprechenden Zellverbänden durchgeführt werden. Die Literatur Probleme der Speziesextrapolation (Übertragungsproblem [1] D.R. Salomon, C. Wilson, Xenotransplantation (CTMI 278), Sprin- ger, Berlin, 2003. der Medikamentenwirkung aus dem Tiermodell auf den [2] D.J. Mooney, A.G. Mikos, Scientific American 1999, April, 37–65. Menschen) werden dadurch umgangen. Der „Gewebeinge- [3] R.P. Lanza, R. Langer, W.L. Chick, Principles of Tissue Engineering nieur“ wird internationalen Voraussagen nach als eine der (Hrsg: R.G. Landes), Academic Press, 1997. Top-Berufsperspektiven der nächsten 10–20 Jahre angese- [4] E. Lavik, R. Langer, Appl. Microbiol. Biotechnol. 2004, 65, 1–8 (mini- hen (Time Magazin). Durch die Entwicklungen des Tissue review). [5] W.W. Minuth, R. Strehl, K. Schumacher, Von der Zellkultur zum Engineering wird eine neue Ära für die Lebenswissen- Tissue Engineering, Pabst Science Publishers, Lengerich, 2002. schaften und die Medizin eingeleitet. [6] Informations-Sekretariat Biotechnologie (ISB) unter: a) www.i-s-b.org/2020/index.htm (Broschüre zu Zukunftsthemen/ Zusammenfassung Visionen Biotechnologie im Jahr 2020); b) www.i-s-b.org/fokus/ Die zunehmende Lebenserwartung der Menschen in den In- tissue/te.htm; c) www.i-s-b.org/wissen/broschuere/35g.gif aus www.i-s-b.org/wissen/broschuere/basis.htm. dustrienationen hat in den letzten Jahrzehnten zu eine stei- [7] E. Heber-Katz, Regeneration: Stem cells and beyond (CTMI 280), genden Bedarf an permanenten oder temporären Ersatz von Springer, Berlin, 2004. erkrankten, verletzten oder gealterten Organen und Gewe- [8] C. Hauskeller, Humane Stammzellen, Pabst Science, Lengerich, ben geführt. Dieses stellt eine der großen Herausforderungen 2002. an die moderne Medizin dar. Die regenerative Medizin um- [9] MARS Molecular adsorbens recirculation System der Firma Teraklin Rostock, www.teraklin.com/ fasst die Entwicklungen und Anwendungen im Bereich der Im- [10] K. Schügerl, Bioreaktionstechnik: Bioprozesse mit Mikroorganis- plantate, der zellbasierten Therapien und des Tissue Enginee- men und Zellen-Prozeßüberwachung, Birkhäuser, Basel, 1997. ring. [11] M. Epple, Biomaterialien und Biomineralisation, Teubner Studien- bücher Chemie, Teubner, Wiesbaden, 2003. Summary The increased expectation of life of the people in the develo- Die Autorin ped nations has enhanced the needs for permanent or tem- Cornelia Kasper studierte Chemie an der Universität in Hannover und promovierte 1998 am Institut für poral substitutions of deseased, injured, or aged organs and Technische Chemie. Anschließend war sie als EU- tissues. This is one of the great challenges the medicine pre- Referentin am EU-Hochschulbüro Hannover/Hildes- sently faces. The regenerative medicine comprises develop- heim tätig. Seit 2000 ist sie wissenschaftliche ments and applications in the fields of implants, cell-based Assistentin am Institut für Technische Chemie und therapies and tissue engineering. leitet die Arbeitsgruppe „Zell- und Gewebekultur“. Stichworte Korrespondenzadresse: Tissue Engineering, Zell- und Gewebekultivierung, Rege- Dr. Cornelia Kasper, Institut für Technische Chemie nerative Medizin der Universität Hannover, Callinstr. 3, 30167 Hannover, E-Mail: kasper@iftc.uni-hannover.de Chem. Unserer Zeit, 2005, 39, 394 – 401 www.chiuz.de © 2005 Wiley-VCH Verlag GmbH & Co. KGaA, Weinheim | 401
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