Es lebe - UBI BENELIFESTYLE IN DER - modul100

Die Seite wird erstellt Tom-Lennard Steiner
 
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Es lebe - UBI BENELIFESTYLE IN DER - modul100
UBI BENE
UBI BENE

                            1/2013
                            FRÜHJAHR
                            5,00 €
FRÜHJAHR 2013

                                                                             LIFESTYLE IN DER
                                                                METROPOLREGION RHEIN-NECKAR
                www.ubibene.eu

                                  Feine englische Art
                                  Der Jaguar XFR

                                  Tanzunternehmerin
                                  Nanine Linning

                                   Aufgehübscht
                                   Kulturhauptstadt Marseille
                                                                                     NEU!
                                                                                 UBI BENE
                                   VERLAGE                                        EVENT-

                                  Es lebe
                                                                                 KALENDER
                                                                                  AB SEITE 83

                                  das Buch!
Es lebe - UBI BENELIFESTYLE IN DER - modul100
editorial

                                                        „Ein Haus ohne Bücher ist arm,
                                                            auch wenn schöne Teppiche
                                                     seine Böden und kostbare Tapeten
                                                      und Bilder die Wände bedecken.”

                                                                                      Hermann Hesse
Ute Maag – Redaktion

G
         ehören Sie zu den 20 Prozent der            vor. Und in Berlin und Mannheim schreibt die
         Deutschen, die „besonders gerne“ Bü-        Nationaltheater-Hausautorin Felicia Zeller an
         cher lesen oder zu den immerhin 33,6        einem Stück, das in der kommenden Spielzeit
Prozent der Bevölkerung, die „gern“ zum Buch         unter der Regie von Schauspielchef Burkhard
greifen? Und falls ja: Besitzen Sie eines der 12,3   C. Kosminski uraufgeführt werden soll. Au-
Millionen E-Books, die im vergangenen Jahr in        ßerdem machen gleich zwei Mode-Frauen von
Deutschland kostenpflichtig auf digitale Lese-       sich reden. Die eine kennt man als Designerin:
geräte gespeichert wurden?                           Gabriele Franke. Doch die andere brachten wir
                                                     bislang nur mit Sport in Verbindung. Turnerin
Veränderte Freizeitgewohnheiten und der Sie-         Elisabeth Seitz entwirft aber auch ihre Anzüge
geszug von Kindle und Co. stellen Verlage und        selbst. Sibylle Dornseiff sprach mit ihr zwischen
Buchhandel vor große Herausforderungen. Seit         Training und Abiturstress über Farben und For-
Jahren schon stimmen Experten den Abgesang           men. Und natürlich auch über ihre Vorfreude
auf das gedruckte Buch an. Doch allen Unken-         auf das Deutsche Turnfest im Mai in der Me-
rufen zum Trotz: Der Umsatzanteil der elektro-       tropolregion Rhein-Neckar.
nischen Bücher am gesamten Buchmarkt steigt
zwar stetig, betrug 2012 aber nur zwei Prozent.      Das Maimarkt-Turnier des Reitervereins Mann-
Denn für viele Lesefreunde ist immer noch die        heim ist ein weiteres Highlight, das der Sportstadt
Haptik entscheidend. Sie wollen ein Buch in der      Mannheim unmittelbar bevorsteht. 50 Jahre wird
Hand halten, das Rascheln beim Umblättern hö-        diese „Grande Dame“ der Turnierlandschaft alt.
ren, sein Papier riechen und es nach dem Lesen       In die Jahre gekommen ist sie aber nicht, weil die
ins Regal stellen. Oder, wie Klaus Kehrer es for-    Macher um den Organisationschef Peter Hof-
muliert: „Ein Buch spricht alle Sinne an.“ Der       mann sie ständigen Verjüngungskuren aussetzen
Chef des Heidelberger Kehrer Verlags ist einer       – zum dritten Mal wird das rasante Arena-Polo
von vier Verlegern aus der Region, die wir gefragt   zum Programm gehören. Weitere Veranstaltungs-
haben, wie sie auf die sich stellenden Herausfor-    Highlights finden Sie übrigens in unserem neuen
derungen reagieren. Das Ergebnis der Recher-         Eventkalender ab der Seite 83. Er erhebt keinen
che ist ein optimistisches: „Es lebe das Buch!“      Anspruch auf Vollständigkeit, soll Sie aber auf
                                                     dem Laufenden halten, was Sie in diesem Früh-
Die Frühjahrs-Ausgabe von UBI BENE ist               jahr in der Region erwartet.
aber auch ein Heft über Frauen. In Heidel-
berg mischt Nanine Linning als neue Ballett-         In diesem Sinne: Genießen Sie den Frühling.
Chefin des Theaters die Szene auf. Unser             UBI BENE. Wo es gut ist
Autor Ralf-Carl Langhals hat mit dieser Tanz-
Unternehmerin und Strahlefrau gesprochen. In
Frankfurt und am 16. März auch in Bensheim
darf sich die Schauspielerin Constanze Becker
feiern lassen. Für ihre fulminante Darstellung
der Medea am Schauspiel Frankfurt erhält sie
den Eysoldt-Ring. Thomas Tritsch stellt sie          Ihre UBI BENE Redaktion

                                                                                                             UBI BENE   3
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    INHALT

                                  08                                          60                                                                         38
                                                                                                                                                         42    Ihr Wohlbefinden.

                                                                                          70

                                       30                                            83                                                                 122

    TITELSTORY                         pferdestärken                       KUNSTSINN                               Der Zauberhügel
                                                                                                                   Das Resort Collina d’Oro im Tessin    130
    Das Buch ist tot.                  Sportliche Grande Dame              Die Leidensfähige
    Es lebe das Buch!                  Das Maimarkt-Turnier wird 50   54   Schauspielerin Constanze Becker   94    Die Liebe der Pavesi
    Verlage in der Region         08                                                                               Die lebenswerte Universitätsstadt
                                       Die feine englische Art             Aus der Mitte des Lebens                im Schatten Mailands                  134
                                       Der Jaguar XFR im Test         60   Felicia Zeller ist Hausautorin
    BACKSTAGE                                                              am Nationaltheater Mannheim       100
                                                                                                                   SZENETREFF
    Perspektiven                       gastgeber                           Die Kunst des Weglassens
    Die Ballett-Eigenproduktion                                            Die Designerin Gabriele Franke    104   25 Jahre Galerie Arthea
    des Heidelberger Frühling     22   Im Reich der süßen Dinge                                                    Geburtstagsfeier inmitten der Kunst   141
                                       Chocolatier Daniel Rebert           Gehört und gelesen
                                       in Wissembourg                 70   Neue Bücher und CDs               110   1. UBI BENE-Weinseminar
    ladySpecial                                                                                                    Sensorik-Experte Martin Darting
                                                                                                                   begeistert 30 Teilnehmer              142
    Die Tanzunternehmerin              uNTERNEHMEN                         KÖRPERGEFÜHL
    Heidelbergs Ballettchefin
    Nanine Linning                30   Im siebten Pfälzer Himmel           Wie es ihr gefällt                      altebekannte                                WELLNESS | FITNESS | GESUNDHEIT
                                       Das Weinhaus Henninger         76   Die Turnerin Elisabeth Seitz      112
                                                                                                                   Neues                                       Genießen Sie erholsame Stunden und gönnen Sie sich Well-
    TRENDART                                                               Bewegungsfreiheit                       von alten Bekannten                   145   ness und Fitness vom Feinsten. Das Team des Pfitzenmeier
                                       eventkalender                       Sportliche Funktionsbekleidung    118
    Keine Rose ohne Dornen                                                                                                                                     Wellness & Fitness Parks freut sich auf Ihren Besuch.
    Die Trends der                     Veranstaltungs-Highlights      83
    Fashion Week Berlin           38                                       rEISEFREUDE

    Nischenkultur                      fragebogen                          Die Aufgehübschte                       Editorial                              03
    Einzelhandelsaktionen              Nachgefragt                         Marseille ist Europäische               Impressum / Adressen                  144
    in der Region                 48   bei Igor Levit                 91   Kulturhauptstadt                  122   Ausblick                              146                               www.pfitzenmeier.de

6    UBI BENE
                                                                                                                                                               Mannheim | Schwetzingen | Heidelberg | Leimen | Wiesloch | Neustadt | Speyer | Bensheim
Es lebe - UBI BENELIFESTYLE IN DER - modul100
titelstory

                 Das Buch ist tot.
                 Es lebe das Buch!
       Das Gedruckte hat ausgedient und gerade die kleineren Verlage sind dem Untergang
          geweiht? Keine Sorge, so schlimm ist es nicht. Auch in der Metropolregion Rhein-
       Neckar gibt es Verleger, die sich Krisen entgegenstellen, kluge Antworten auf neue
           Herausforderungen geben und dem Buch eine gesicherte Zukunft prophezeien.

8   UBI BENE                                                                                 UBI BENE   9
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titelstory

                  B          ereits 1993 schrieb der Medienwis-
                             senschaftler Norbert Bolz in seinem
                             Buch „Am Ende der Gutenberg-
                  Galaxis“: „Wir leben in neuen Kommunikati-
                  onsverhältnissen, die mit dem Leitmedium der
                  Neuzeit, dem Buch, gebrochen haben. Com-
                  puter und elektronische Medien befördern das
                  Ende einer Welt, die von Gutenbergs Technik
                  des Drucks mit beweglichen Lettern geprägt
                  war.“ Zwanzig Jahre später widerlegen ihn – zu-
                  mindest bislang – die neuesten Zahlen: Im Jahr
                  2011 listete das Verzeichnis lieferbarer Bücher
                  insgesamt 96.273 Neuerscheinungen. Im Jahr
                  2002 hatte der Börsenverein des Deutschen
                  Buchhandels noch etwas weniger als 80.000
                  Erstauflagen gezählt. Es gibt also nicht immer
                  weniger Gedrucktes und Gebundenes, sondern
                  immer mehr. Stimmt also eher die These der
                  beiden Schriftsteller Umberto Eco und Jean-
                  Claude Carrière, die in ihrem 2010 bei Hanser
                  erschienenen Dialogband dem Buch eine „große
                  Zukunft“ prophezeien?

                  Glaubt man Verlegern aus der Region, wird das
                  gedruckte Buch seine Daseinsberechtigung be-
                  halten. Doch so unterschiedlich ihre Verlage
                  auch aufgestellt sind und so verschieden sie ihre
                  Schwerpunkte setzen – die beiden Mannheimer
                  Barbara Waldkirch vom Verlag Waldkirch und
                  Bernhard Wipfler von der Edition Panorama
                  sowie Klaus Kehrer vom Heidelberger Kehrer
                  Verlag berichten von immer neuen Herausforde-
                  rungen, denen sich ihre Branche stellen muss.
                  Manfred Metzner vom Verlag Das Wunder- 

10   UBI BENE                                          UBI BENE       11
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titelstory

                  horn in Heidelberg formuliert es so: „Die Ent-
                  wicklung der letzten 20 Jahre hat das traditio-
                  nelle Verlegerdasein auf den Kopf gestellt.“

                  Den Spagat zwischen schöngeistiger Kunst
                  und Literatur hier und gewinnorientiertem
                  Wirtschaftsbetrieb dort vollführten Verleger
                  schon immer. Doch angesichts der Konzentra-
                  tions- und Fusionsprozesse, die auch nicht vor
                  dem traditionsreichen Bibliographischen In-
                  stitut in Mannheim haltmachten, scheint das
                  Postulat der Leipziger Verleger-Legende Kurt
                  Wolff, „Am Anfang war das Wort und nicht die
                  Zahl“, für viele immer weniger zu gelten.

                        Verlag Das Wunderhorn:
                     Die Poesie liegt auf der Straße

                  Einen intellektuellen Diskurs anzustoßen war
                  von Beginn an das Ziel von Manfred Metzner.
                  1978 gründete er gemeinsam mit seinen Studi-
                  enkollegen Angelika Andruchowicz und Hans
                  Thill den Verlag Das Wunderhorn. „Wir kamen
                  aus der 70er-Bewegung. Während viele Linke in
                  die Metropolen gingen, sind wir in Heidelberg
                  geblieben, um die Stadt zu verändern“, erzählt
                  der heute 65-Jährige. Ihre Leitsätze waren: „Die
                  Erneuerung der Literatur kommt aus den Peri-
                  pherien und nicht aus den Metropolen. Und die
                  Poesie liegt auf der Straße.“ Den Verlagsnamen
                  wählten sie in Anlehnung an die Volkspoesie-
                  Sammlung „Des Knaben Wunderhorn“. „Das
                  lag nahe. Heidelberg ist die Stadt der Romantik
                  und die Romantiker waren in ihrer Zeit revolu-
                  tionär. Es hat uns gefallen, diese Tradition wie-
                  derzubeleben und neu zu definieren“, begrün-
                  det der Jurist.

                  Heute ist Das Wunderhorn einer der profi-
                  liertesten Verlage für Lyrik in Deutschland.
                  Schwerpunkte im Verlagsprogramm sind außer-
                                                                           Manfred Metzner,
                  dem deutschsprachige und frankophone Litera-        verlag das wunderhorn
                  tur, Beiträge zur Geschichte der Stadt Heidel-
                  berg und insbesondere die Erforschung der 

12   UBI BENE                                                                    UBI BENE     13
Es lebe - UBI BENELIFESTYLE IN DER - modul100
titelstory

     klaus kehrer, chef des heidelberger kehrer verlags

     Zeit des Nationalsozialismus sowie seit 1990      hatte und deren Nachlassverwalter er ist. Über       Kehrer Verlag niedergelassen. Wo früher Kera-
                                                                                                                                                               l1 Küche
     auch Kunst und Fotografie. Jüngstes Projekt ist   400 Buchprojekte hat der nur drei Mitarbeiter        mik gebrannt und verarbeitet wurde, entstehen
     die Reihe „AfrikAWunderhorn“ mit zeitgenös-       kleine Verlag in den 35 Jahren seines Bestehens      heute aufwendig produzierte Kunst- und Foto-
     sischer afrikanischer Literatur, die von der in   realisiert. Die Erstauflagen sind klein: bei Lyrik   grafiebände sowie hochwertige Ausstellungska-
     Johannesburg lebenden Kulturvermittlerin In-
     dra Wussow herausgegeben wird. Dem neuen
                                                       in der Regel zwischen 300 und 800 Stück, bei
                                                       Prosa meist 1.500 bis 3.000. Die Auswahlkri-
                                                                                                            taloge.
                                                                                                                                                               Geprüfte Sicherheit                                     l1 Küche ab €            7.756,-
     Afrika ein Forum geben, junge Stimmen pub-        terien, ob ein Buch zum Verlag passt, sind, so        Kehrer Verlag: Garant für Qualität
     lizieren und aktuelle Themen aufgreifen ist die   Metzner „unser Geschmack, was wir lesen wol-                 und Beständigkeit
                                                                                                                                                               Unser gesamtes Küchensortiment ist mit dem              Ohne E-Geräte und Arbeitsplatte.
     Intention, die dahinter steht. „Wir haben durch   len und von dem wir glauben, dass es wichtige
     Autoren wie Édouard Glissant oder Abdelwa-        gesellschaftspolitische Diskurse anstößt oder        Direkt am Eingang steht ein Tischkicker. „Den      GS-Zeichen zertifiziert, dem europaweiten Prüfzeichen   Holzart Erle. Angebot gültig bis 31.12.2013
     hab Meddeb schon Literatur zur Kreolisierung      die Geschichte der literarischen Moderne fort-       haben wir lange nicht benutzt“, sagt Verleger      für Produktsicherheit.                                  UVP inkl. MWSt.
     der Gesellschaft und zum Islam im Programm,       schreibt. Das ist durchaus avantgardistisch.“        Klaus Kehrer. Keine Zeit. Seine 15 Mitarbei-
     da ist die Beschäftigung mit dem südlichen                                                             ter produzieren rund 100 Bücher pro Jahr. Sie
     Afrika nur logisch. Bei uns ist jedes Buch rhi-   Nicht im Elfenbeinturm sitzen, sondern in die        machen mithilfe des angeschlossenen Büros für
     zomatisch mit dem anderen verbunden“, sagt        Stadt hineinwirken, ist das Motto des Verlegers,     Gestaltung und Kommunikation alles im Haus:
     Metzner in seinem Büro in der Rohrbacher          das sich in Michael Buselmeiers „Literarischen       Bildbearbeitung, Gestaltung; den Verlag verlas-
     Straße, in dem sich ein altes Holzregal unter     Führungen“ zur Kulturgeschichte Heidelbergs          sen druckfähige Daten. „Das macht uns autark
     Büchern und aufgestellten Fotos und Karten        und auch in Metzners Engagement für ein Hei-         und ist ein Garant für Qualität und Bestän-                                                                             Hans-Thoma-Straße 89 - 99
     biegt. „Meinen Altar“ nennt er es. Darin findet   delberger Literaturhaus und die Bewerbung um         digkeit, das geben wir ungern aus der Hand“,                                                                            68163 Mannheim
     sich der Katalog zur Ausstellung „Blau“ anläss-   den Titel „Unesco-City of Literature“ spiegelt.      begründet Kehrer. Eigentlich wollte Klaus                                                                               T +49 621 41097-02
     lich der Einweihung des neuen Heidelberger                                                             Kehrer Maler werden. Doch aus einer Famili-                                                                             F +49 621 41097-10
     Kunstvereins ebenso wie das Werk von Ré Sou-      Ein paar Kilometer weiter, im ehemaligen             enverpflichtung heraus entschied er sich für ein
     pault, die Metzner 1986 als Fotografin entdeckt   Heinsteinwerk in Wieblingen, hat sich der            BWL-Studium in Mannheim – ohne so rich- 

                                                                                                                                                                                                                                    www.sanitherm-mannheim.de
14   UBI BENE
Es lebe - UBI BENELIFESTYLE IN DER - modul100
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     bernhard und sebastian wipfler, edition panorama in mannheim

     tig glücklich zu werden. „Ich habe die Kurve ge-    sprechen uns an. Oder Institutionen sprechen       Mannheimer Fotografen Horst Hamann einen
     kriegt“, sagt er heute. Schon seine Diplomarbeit    uns an, zum Beispiel für Ausstellungskataloge.     Bildband mit Panorama-Fotos der Pfalz aufzule-
     schrieb er über zeitgenössische Kunst, danach       Und wir halten selbst ständig Ausschau nach        gen. Das Buch wurde nie realisiert. Dafür aber
     eröffnete er sein Gestaltungsbüro. „Der Verlag      interessanten Künstlern und Projekten.“ Die        ein anderes: „New York Vertical“. „Wir haben
     ist daraus entstanden.“ 1995 war das, und die       Entscheidung, was interessant ist, wird im         zunächst einen Dummy gemacht. Die Reaktion
     ersten Jahre waren hart. „Ich bin relativ blauäu-   Team getroffen, ausschlaggebend sind Qualität      war gleich Null“, erinnert er sich. Obwohl kaum
     gig an die Sache herangegangen, aber wir haben      und Absatzchancen. Wobei Kehrer immer wie-         Vorbestellungen vorlagen, entschied Wipfler
     uns prima entwickelt“, bilanziert er zufrieden,     der Überraschungen erlebt. „Wenn Sie einen         sich für das Risiko. Mit Erfolg: Die Frankfur-
     während er von seinem u-förmigen Schreibtisch       medizinischen Fachverlag haben, kennen Sie         ter Allgemeine Zeitung widmete der Fotokunst
     über Bücherstapel hinweg durch die Glaswand         Ihre Kunden und Leser relativ gut“, vergleicht     mit der senkrecht gestellten Panoramakamera
     ins große Loft blickt, in dem seine Leute vor       er. „Aber bei einem Fotokunstverlag?“              eine ganze Zeitungsseite, und auch in New York
     großen Bildschirmen sitzen. „Ein Buch selbst                                                           wurden Buchhandel und Galerien aufmerksam.          Fashion, Accessoires & Schuhe                                                            Alle Luxusmarken für Sie und Ihn
     zu gestalten ist mir heute kaum mehr vergönnt“,                Edition Panorama:                       „Wir haben uns als kleiner, regionaler Verlag an
     erzählt er mit leichtem Bedauern und zeigt auf                 Opulenz im Design                       ein Welt-Thema gewagt“, sagt Bernhard Wipfler,
     Mappen und Papiere auf dem Tisch. „Ich muss                                                            heute noch fast staunend. „Dabei hatten wir da-
     mich um Verträge und um das Wirtschaftliche         Diese Erfahrung hat auch Bernhard Wipfler          für gar nicht die Strukturen.“
     kümmern. Insofern war das damals ungeliebte         gemacht: „Warum ein Buch sich gut verkauft
     Wirtschaftsstudium sicher nicht umsonst.“           und ein anderes gar nicht, ist oft schwer zu sa-   Doch die wurden schnell geschaffen. Schon
                                                         gen.“ Der Mannheimer führt gemeinsam mit           die zweite Auflage des kiloschweren Buches
     Die Fotokunst hat in den vergangenen Jahren         seinem Sohn Sebastian die Edition Panorama         erschien mit dem Siegel der neu gegründeten
     immer mehr Gewicht im Verlagsportfolio er-          in den Mannheimer G-Quadraten. Der Senior          Edition Panorama, die seither mit sechs Mitar-
     halten, zum einen aus persönlichem Interesse,       bezeichnet sich selbst als Quereinsteiger in die   beitern großformatige Werke in höchster Quali-
     zum anderen aber auch, weil die Fotografie ein      Verlagsbranche. Er spielte mal mit dem Gedan-      tät produziert. Nur etwas mehr als die Hälfte der
     Wachstumsmarkt ist. Und: „Sie ließ sich leichter    ken, Psychologe zu werden, entschied sich aber     Fotografen arbeitet mit der Panorama-Kamera.
     internationalisieren.“ Die Internationalisierung    für den Sortimentsbuchhandel. 1976 gründe-         „Aber der Name hat ja eine doppelte Bedeutung
     war ein bewusster Schritt Kehrers: „Deutsch-        te er die Edition Quadrat als kleinen, regional    und signalisiert auch das breite Spektrum, das
     land ist ein kleiner Markt. Unsere Hauptab-         ausgerichteten Verlag, der in enger Kooperati-     wir haben“, erklärt Wipfler. Seinen Verlag ver-
     satzmärkte sind heute neben den anderen eu-         on mit dem Stadtarchiv Dokumentationen zur         steht er als Autorenverlag, der ein umfassendes
     ropäischen Ländern vor allem die USA.“ Seine        Geschichte Mannheims herausgab. Zur Initial-       Paket für seine Fotografen bietet, vom Druck der
     Buchprojekte findet er auf drei Wegen, oder sie     zündung wurde Mitte der 90er Jahre der Plan,       Bücher über Kalender und Kunstdrucke bis hin
     finden ihn. „Entweder Autoren oder Fotografen       gemeinsam mit dem damals noch unbekannten          zum Lizenzgeschäft. Bis heute arbeiten er 

                                                                                                                                                                                O5   6 8 1 6 1 MA N N H E I M   T E L E FO N ( 0 6 2 1 ) 1 6 7 2 2 2 2   W W W. E N GE L H O R N . D E
16    UBI BENE
Es lebe - UBI BENELIFESTYLE IN DER - modul100
titelstory

                             und Horst Hamann eng zusammen. „Wir sind            machen wir keine Experimente.“ Manfred Metz-
                             wie ein altes Ehepaar. Den einen würde es ohne      ner vom Verlag Das Wunderhorn lässt gern bei
                             den anderen so nicht geben.“                        Nino-Druck in Neustadt an der Weinstraße pro-
                                                                                 duzieren und leistet sich „nur die besten Über-
                             Dem Regionalen hat sich Barbara Waldkirch           setzer. Bei der Poesie gilt: Dichter übersetzen
                             bedingungslos verschrieben. „Büchermachen           Dichter.“ Ein Buch müsse Charakter haben, fin-
                             ist Leidenschaft mit Suchtpotenzial“, sagt          det nicht nur Wipfler. Für Metzner ist die Haptik
                             die Chefin des Verlags Waldkirch, der auf die       entscheidend. Klaus Kehrer lässt sich auch schon
                             längste Tradition aller Verlage der Region zu-      mal Lackproben schicken, um den Duft zu tes-
                             rückblicken kann. Bereits 1542 wurde das Fa-        ten: „Das Buch muss zum Objekt der Begierde
                             milienunternehmen in Basel gegründet, 1587          werden und alle Sinne ansprechen, wenn man es
                             gab der Verlag die erste Miniaturausgabe des        in der Hand hält.“
                             Neuen Testaments heraus. Ein Exemplar ist
                             bis heute im Familienbesitz, wie etliche wei-         Der Anspruch: ein Buch, das alle
                             tere Bücher vergangener Jahrhunderte. Im 19.                 Sinne anspricht
                             Jahrhundert siedelten die Vorfahren zunächst
                             nach Ludwigshafen und dann nach Mann-               E-Books sind da nur bedingt das Mittel der
                             heim über. Heute hat der Verlag seinen Sitz in      Wahl. Waldkirch und Das Wunderhorn haben
                             Feudenheim, die Produktion, die von Eheman          die ersten Online-Bücher herausgebracht und
                             Ralf Waldkirch geleitet wird, befindet sich im      Bernhard Wipfler ist sicher: „Für Belletristik
                             Pfeifferswörth, mit Blick auf den Neckarkanal.      macht das auch Sinn. Für Bildbände, wie wir
       barbara waldkirch,
       verlag waldkirch in   Einen guten Verleger charakterisiert Barba-         sie haben, nicht.“ Klaus Kehrer ist derselben
       mannheim
                             ra Waldkirch, selbst Diplom-Übersetzerin für        Meinung, auch wenn er gerade über ein Kon-
                             Russisch und Englisch, als „vielfach interes-       zept nachdenkt, wie er die neue Technik für
                             siert, offen, tolerant und respektvoll. Man soll-   seine Produkte nutzen könnte: „Wir könnten sie
                             te ein Gefühl dafür haben, was die Menschen         zu Werbezwecken einsetzen, weil sie sich mit
                             haben wollen.“                                      sehr wenig Aufwand weltweit streuen lassen.
                                                                                 Wir könnten Making-ofs integrieren oder Sound
                               Verlag Waldkirch: Entscheidung                    und so zusätzlich Lust auf unsere gedruckten
                                      nach dem Herzen                            Bücher machen.“
                                                                                 Den eigenen Qualitätsansprüchen gerecht zu
                             22 Bücher sind im vergangenen Jahr entstan-         werden, ist für die Verleger nicht immer leicht.
                             den, darunter regionale Krimis ebenso wie           „Bücher sind in den letzten zehn Jahren nicht
                             Auftragsarbeiten, zum Beispiel Bildbände für        teurer geworden, aber die Produktionskosten
                             die umliegenden Gemeinden oder Vereins-             sind gestiegen und die verkaufte Auflage sinkt“,
                             chroniken. Besonders viel Zeit hat Barbara          rechnet Barbara Waldkirch vor. Die rückläufi-
                             Waldkirch in den aufwendigen Band über das          gen Auflagen haben zum einen gesellschaftliche
                             jüdische Leben, „Die Welt der Mannheimer            Gründe. In der Verbraucher-Analyse 2012 der
                             Klaus“, investiert. „Ursprünglich sollte das nur    Axel Springer AG und der Bauer Media Group
                             ein kleines Bändchen werden, aber letzten En-       rangierte das Lesen auf dem elften Rang der
                             des saßen der Herausgeber Volker Keller und         beliebtesten Freizeitbeschäftigungen der Deut-
                             ich eineinhalb Jahre an dem Projekt“, erzählt       schen. Die Zahl der Menschen, die Bücher
                             sie. Sie entscheide am liebsten „nach dem Her-      täglich oder mehrmals die Woche nutzen, sinkt
                             zen“, welches Buch der Verlag ins Programm          langsam, aber stetig, wie das Institut für Demos-                                                NICHTS
                                                                                                                                                                                  Das BaD KLEIDET  EIN BAD raum.
                                                                                                                                                                                          als kultureller  BESSER
                             nehme. Das können dann auch Publikationen           kopie Allensbach ermittelte. Zum anderen ist es                                                  ALS ZEITLOSE  ELEGANZ.
                                                                                                                                                                                  leBensstil statt style.
                             für einen kleinen Leserkreis sein, wie der Bild-    aber gerade für die kleinen, unabhängigen Verla-
                             band über die Puppensammlung Neckarau, die          ge schwer geworden, ihre Bücher überhaupt an        Das Bad als Spiegelbild der eigenen Persönlichkeit.
                             in Zusammenarbeit mit dem Verein Geschich-          den Leser zu bringen, denn auch wenn immer                                                       Für wir
                                                                                                                                                                                      die Planung und Realisierung  von Bädern   mit dem An-
                                                                                                                                     Im Dialog mit Ihnen planen und errichten              Bäder, die  die individuelle  Entfaltung  ermögli-
                             te Alt-Neckarau entstand. „Ein Buch fixiert die     mehr produziert wird: In den Buchhandlungen
                                                                                                                                                                                  spruch an formale Schlichtheit und höchste Funktionalität
                             Zeit auf Papier“, sagt Ralf Waldkirch: „Es doku-    liegen immer weniger Titel. Und die, die ange-      chen. In unserem Showroom Spazio W zeigen wir internationale Kreationen aus der Fertigung
                             mentiert und stiftet Identität.“                    boten werden, kommen meist aus den großen
                                                                                                                                                                                  in einwandfreier Ausführungsqualität sind wir Ihr Partner.
                                                                                                                                     renommierter Partner. Vereinbaren Sie Ihren individuellen Besuch.
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                             Eines ist allen vier Verlagen gemein: Sie setzen                                                        Oppauer Straße 81 ∙ 67069 Ludwigshafen ∙ Telefon 0621/66889-0 ∙ www.willergmbh.de
                             bedingungslos auf Qualität. Papier, Design, Ver-    Bernhard Wipfler kann sich noch gut erinnern,
                             arbeitung, alles muss passen. „Das hat bei uns      wie er sich 1996 die Hacken ablief, um die
                             meist Vorrang vor der Wirtschaftlichkeit“, sagt     Händler zu überzeugen, „New York Vertical“ in
                             Bernhard Wipfler. Auch Klaus Kehrer arbeitet        ihr Sortiment zu nehmen. „Zu groß, passt in kein
                             nur mit einer Handvoll Druckereien zusammen         Regal“, bekam er zu hören, bis er eigens einen
                             und lässt ausschließlich in Deutschland drucken,    Halter entwickeln ließ, mit dem man das Buch
                             „auch wenn das in Asien billiger wäre. Aber da      stehend ausstellen konnte.                     

18   UBI BENE
titelstory

                                                                                                            zehn. „Wir haben dieses Experiment letztes Jahr
                                                                                                            gemacht, mit gutem Erfolg“, erzählt sie. Dieses
                                                                                                            Jahr werden weitere kleine Verlage der Region
                                                                                                            dort ausstellen, es soll eine Leselounge und Be-
                                                                                                            ratung durch zwei ehemalige Buchhändlerinnen
                                                                                                            geben.

                                                                                                            Zwischen den Messen helfen Auszeichnungen
                                                                                                            im Kampf um Aufmerksamkeit. Der Verlag
                                                                                                            Das Wunderhorn erhielt im vergangenen Jahr
                                                                                                            den „Kurt-Wolff-Preis“, den wichtigsten Ver-
                                                                                                            legerpreis Deutschlands, Klaus Kehrer wurde
                                                                                                            2012 auf der Messe PhotoEspana als „Publis-
                                                                                                            her of the year“ geehrt und hat schon etliche
                                                                                                            Fotobuchpreise gewonnen. Bernhard Wipflers
                                                                                                            Edition Panorama gehört zu den meistausge-
                                                                                                            zeichneten Verlagen weltweit, unter anderem
                                                                                                            mit etlichen RedDot-Awards für gutes Design.
                                                                                                            „Neben Social Media brauchen wir auch die
                                                                                                            Feuilletons“, sagt Klaus Kehrer – eine Rezensi-
                                                                                                            on in einer großen Zeitung weckt bei Freunden
                                                                                                            der Fotografie nicht selten Begehrlichkeiten,
                                                                                                            das Buch als Sammlerobjekt zu erwerben. Und
                                                                                                            auch der ein oder andere Coup tut dem Selbst-
                                                                                                            bewusstsein kleiner Verlage gut. So wie die
                                                                                                            Edition Panorama untrennbar mit dem Foto-
                                                                                                            grafen Horst Hamann verbunden ist, verbindet
     Seither hat sich die Lage für die kleinen Verla-     Wolff-Stiftung zur Förderung einer vielfältigen   die Literaturszene den Verlag Das Wunderhorn
     ge deutlich zugespitzt, zumal viele unabhängige      Verlags- und Literaturszene mitgegründet, zu      mit den Nobelpreisträgern Herta Müller und
     Buchhandlungen von großen Ketten verdrängt           deren Freundeskreis heute mehr als 60 un-         vor allem Jean-Marie Gustave Le Clézio. „Als
     worden sind. Und dort stehen die Independent-        abhängige Verlage mit einem literarischen         er 2008 überraschend ausgezeichnet wurde,
     Verlage zu großen Teil vor verschlossenen Türen.     Programm und einem Jahresumsatz bis fünf          waren wir der einzige Verlag, der sein neues-
     „Die Vertriebswege haben sich verändert“, stellt     Millionen Euro gehören. Klaus Kehrer vergibt      tes Buch in der deutschen Übersetzung hatte“,
     Manfred Metzner fest. Sein Verlag bietet auf der     gemeinsam mit Kollegen aus Frankreich, Eng-       erzählt Manfred Metzner. „Das hat uns eine
     Website einen eigenen Online-Shop an. „Das           land, Italien und Spanien den „European Pu-       gigantische Aufmerksamkeit gebracht.“ Eben-
     war eine Investition, aber die musste sein“, fin-    blishers Award for Photography“, mit dem die      so wie der Deutsche Krimipreis International
     det er. Einen anderen Weg ist Barbara Waldkirch      Publikation zeitgenössischer Fotografie geför-    2013 für seinen nigerianischen Autor Helon
     gegangen: Sie hat seit 2007 eine eigene Verlags-     dert werden soll. Teilnehmen können Fotogra-      Habila.
     buchhandlung, nachdem sie den ehemaligen             fen aus aller Welt, der Sieger erhält nicht nur
     Linde-Buchladen in der Feudenheimer Haupt-           eine Ausstellung beim Fotofestival „Rencontres    Sorgen, dass das Gedruckte ausgedient haben
     straße übernommen hat. „Es war ein Rettungs-         d’Arles“, sondern auch ein Buch, das in allen     könnte, macht sich keiner der vier Verleger.
     versuch“, sagt sie, der funktioniert habe. Seither   fünf Ländern verlegt wird. „Viel Arbeit, aber     Qualität setze sich durch, sagen sie unisono,
     hat sie nicht nur gute Präsentationsmöglichkei-      eine sehr schöne Aufgabe, nicht nur weil der      das Bedürfnis nach toll gemachtem Handwerk
     ten für ihre eigenen Publikationen und ein aus-      Preis internationale Aufmerksamkeit bringt“,      bleibe. Bernhard Wipfler führt zusätzlich den
     gewähltes Sortiment anderer Verlage, sondern         erzählt Kehrer, der in diesem Jahr die Feder-     Entschleunigungseffekt ins Feld, den ein Buch
     auch ein Forum für Lesungen und Vernissagen          führung und damit auch die jährlich wechseln-     besitze, „auch gegenüber einem elektronischen
     – ähnlich wie Bernhard Wipfler in seiner Gale-       de Verantwortung für die Buchproduktion in-       Buch, mit dem ich ganz anders umgehe“. Man-
     rie im Neubau in G7 oder Klaus Kehrer, der in        nehat. „Man kann einen Verleger ein bisschen      fred Metzner spricht für alle, wenn er sagt: „Wir
                                                                                                                                                                 Eleganz Einfache Form und multiple Funktion
     Berlin einen kleinen Showroom unterhält. Man-        mit einem Galeristen vergleichen: Er kann die     machen das Besondere und das wird wahrge-
     fred Metzner hat ohnehin einen Gegentrend zur        Karriere eines Künstlers mit aufbauen.“           nommen und gesucht. Das ist wie bei gutem
                                                                                                                                                                 fügen sich zum gestalterischen Prinzip –
     bisherigen Entwicklung im Buchhandel ausge-                                                            Essen.“ Und: „Wir sind das Land Gutenbergs           USM Möbelbausysteme schaffen zeitlosen Raum.
     macht. „Die großen Flächen sind gescheitert, die      Auszeichnungen helfen im Kampf                   und haben die Tradition des gedruckten Buchs
     Händler müssen umdenken“, sagt er. In Berlin                um Aufmerksamkeit                          wie kein zweites.“
                                                                                                                                                                 Fragen Sie nach detaillierten Unterlagen beim autorisierten Fachhandel.
     und Brüssel hat er sich alternative Ladenmodelle                                                                Text: Ute Maag Fotos: Christian Dammert n
     angesehen, mit integrierten Cafés und Kommu-         Trotz überschaubarer Werbebudgets – die gro-
     nikationszentren, tollem Service und gut infor-      ßen und auch einige regionale Buchmessen sind     Weitere Informationen                                georg seyfarth einrichtungen GmbH
     miertem Personal.                                    Pflichttermine für Kehrer, Wipfler und Metzner.   www.editionpanorama.com                              Augustaanlage 21-23, 68165 Mannheim, Tel. 0621-46 09 75 5
                                                                                                                                                                 seyfarth.mhm@freenet.de, www.seyfarth-einrichtungen.de
                                                          Barbara Waldkirch wird sich dieses Jahr zum       www.kehrerverlag.com
                                                                                                                                                                 Raum-Konzepte Sabine Kümmel oHG
     In der Verlegerszene vernetzt sind alle vier.        zweiten Mal auf dem Maimarkt präsentieren,        www.verlag-waldkirch.de
                                                                                                                                                                 Showroom: Lorscher Straße 26, 68519 Viernheim, Tel. 06204-60 20 80
     Manfred Metzner hat vor Jahren die Kurt-             in der Fachschau Lesen und Wissen in Halle        www.wunderhorn.de                                    info@raum-konzepte.com, www.raum-konzepte.com
                                                                                                                                                                 Conceptform Einrichtungen GmbH
                                                                                                                                                                 Am Herrschaftsweiher 39, 67071 Ludwigshafen, Tel. 06237-92 65 0
                                                                                                                                                                 service@conceptform-gmbh.de, www.conceptform-gmbh.de
20    UBI BENE
backstage

                 Perspektiven
                 Die zweite Eigenproduktion des Heidelberger Frühling ist
                 erneut eine Zusammenarbeit mit dem Bundesjugendballett.
                 Nach dem groSSen Erfolg der tänzerischen Interpretation
                 von Franz Schuberts Liedzyklus „Die schöne Müllerin“ im
                 vergangenen Jahr stehen diesmal „folk songs“ auf dem Pro-
                 gramm. Mit im Team der Tänzer, Musiker und Choreographen
                 sind auch ein Neu-Mannheimer und ein Rückkehrer.

22   UBI BENE                                                                UBI BENE   23
backstage

                                 K           ein Zweifel, der Plan hat funktio-
                                             niert. Thorsten Schmidt, der Inten-
                                                dant des Festivals Heidelberger
                                 Frühling, ist ja immer auf der Suche nach Mög-
                                 lichkeiten, klassische Musik auf neuen Wegen
                                                                                    schöne Müllerin“ – mit beachtlichem Erfolg.
                                                                                    „Das Publikum hat dieses neue Format so be-
                                                                                    geistert angenommen, dass wir eine zusätzli-
                                                                                    che Vorstellung ansetzten mussten“, erzählt
                                                                                    Schmidt. Grund genug, die Kooperation in die-
                                 zu vermitteln und den Kreis ihrer Fans zu erwei-   sem Jahr fortzusetzen.
                                 tern. Im vergangenen Jahr hatte er deshalb für
     Choreograph Thiago Bordin
     mit Tänzerin Winnie Dias    die erste Eigenproduktion eine Zusammenar-         Im Dialog mit dem Intendanten des Bundes-
                                 beit mit dem Bundesjugendballett initiiert. Das    jugendballetts, John Neumeier, und dessen
                                 Ensemble aus Hamburg interpretierte damals         künstlerischem Leiter Kevin Haigen entstand
                                 zusammen mit Stipendiaten der Heidelberger         die Idee zu „folk songs“. Choreographen unter-
                                 Lied Akademie Franz Schuberts Zyklus „Die          schiedlichen Alters und diverser Nationen 

24   UBI BENE                                                                                                                        UBI BENE   25
backstage

     wurden aufgefordert, sich tänzerisch mit Volks-                                                                                                          die Gründung des Balletts, das vom Bund geför-
     liedbearbeitungen und von Volksmusik beein-                                                                                                              dert wird, vorangetrieben hatte. Ihr Publikum
     flussten Werken des 19. und 20. Jahrhunderts                                                                                                             müssen sie sich erarbeiten, eine eigene Bühne
     auseinanderzusetzen. Der musikalische Bogen                                                                                                              haben sie nicht. Aber jede Menge Perspektiven.
     spannt sich von Benjamin Britten und Joseph                                                                                                              „Neben der klassischen Technik war vor allem
     Canteloube über Peter I. Tschaikowsky und Jo-                                                                                                            das kreative Potenzial dieser jungen Menschen
     hannes Brahms bis zu Heitor Villa-Lobos und                                                                                                              ein Aufnahmekriterium“, sagt der Ballettpäda-
     Carlos Gardel. Auch John Neumeier selbst                                                                                                                 goge. „Jeder ist gleichzeitig Gruppentänzer und
     steuert eine Choreographie bei. „Gleichzeitig                                                                                                            Solist. Deshalb war auch die Improvisation ein
     haben wir das Konzept weiterentwickelt und                                                                                                               wichtiger Teil des Vortanzens.“
     die Verbindung von Ballett und Festival inten-
     siviert, indem wir diesmal nicht nur Stipendia-                                                                                                          Bislang haben die einzelnen Elemente dieser
     ten der Lied Akademie, sondern auch der Kam-                                                                                                             Kooperation getrennt voneinander gearbeitet:
     mermusik einbinden“, sagt Thorsten Schmidt.                                                                                                              Studierende der Musikhochschule Mannheim
     Das passe auch zum diesjährigen Motto des                                                                                                                haben die Bearbeitung der Musikstücke über-
     Heidelberger Frühlings, „Perspektiven“.                                                                                                                  nommen. In Hamburg haben die Tänzer mit den
                                                                                                                                                              Choreographen zu Musik vom Band ihre Bewe-
                  Hingabe, Demut,                                                                                                                             gungen einstudiert. Gleichzeitig haben die Sän-     kevin haigen ist künstlerischer und pädagogischer leiter des bundesjugendballetts.
                  Menschlichkeit                                                                                                                              ger und Musiker, zum großen Teil allein, geprobt.
                                                                                                                                                              In diesen Tagen sollen diese verschiedenen Per-     Jahren hatte er schon als ausgezeichnete Fort-        fremdes Metier, daher hat die Zusammenarbeit
     Für Kevin Haigen, den künstlerischen und pä-                                                                                                             spektiven zusammengeführt werden, damit am          bildung erlebt, jetzt freut er sich, „dass die För-   für mich experimentellen Charakter“, gibt er zu.
     dagogischen Leiter des Bundesjugendballetts,                                                                                                             20., 21. und 24. März in der Heidelberger He-       derung durch Thomas Hampson und Thorsten              „Ich finde es spannend, wie Tänzer und Choreo-
     war es keine Frage, die Zusammenarbeit fort-                                                                                                             belhalle eine perfekte Symbiose entsteht.           Schmidt nicht nur weitergeht, sondern dass ich        graph die Musik in Bewegung umsetzen.“
     zusetzen. „Ich habe sehr positive Erinnerungen                                                                                                                                                               auch bei einem Traumprojekt für jeden Liedpia-
     an den letzten Heidelberger Frühling“, erzählt                                                                                                                      Mehr Klangfarben                         nisten dabei sein darf“.                              Ein anderer ist mittendrin in diesem Prozess.
     der Amerikaner, der an John Neumeiers Ham-                                                                                                                          durch die Streicher                                                                            Thiago Bordin, Brasilianer und Erster Solist
     burg Ballett auch Erster Ballettmeister ist. „Die                                                                                                                                                            In Heidelberg wird Alexander Fleischer (fast)         am Hamburg Ballett, ist einer der acht Cho-
     Arbeitsatmosphäre in der Hebelhalle ist sehr                                                                                                             Alexander Fleischer ist gespannt. Der 31-jäh-       ein Heimspiel haben. Seit kurzem wohnt er in          reographen und zuständig für die Musik seines
     angenehm, die Menschen sehr freundlich. Wir                                                                                                              rige Pianist war als ehemaliger Stipendiat der      Mannheim, weil seine Frau, die Sopranistin            Landsmannes Heitor Villa-Lobos. „Zum ersten
     hatten eine wunderbare Helferin für die Kostü-                                                                                                           Lied Akademie unter der Leitung von Thomas          Juliane Herrmann, ein Engagement am Natio-            Mal habe ich die Musik nicht selbst ausgewählt,
     me, sie hat ganz spontan ausgeholfen. Insgesamt                                                                                                          Hampson schon 2012 mit von der Partie. „Auch        naltheater hat. Der gebürtige Chemnitzer, der         sondern vorgegeben bekommen.“ Als Kevin Hai-
     haben wir dort ein sehr produktives, künstleri-                                                                                                          damals haben wir nicht so viel zusammen ge-         an der Hochschule für Musik „Hanns Eisler“ in         gen anfragte, ob er bereit wäre, diesen Part in
     sches Umfeld erlebt.“ Für das junge Ensemble,       Intendant Thorsten Schmidt: „die Verbindung von Ballett und Festival intensivieren“.                 probt, erst in der Endphase“, erinnert er sich.     Berlin studiert hat und nun dort Gastdozent an        „folk songs“ zu übernehmen, sagte Bordin den-
     das erst im September 2011 gegründet worden                                                                                                              Das Timing sei extrem wichtig für die Tänzer,       der Hochschule und Assistent von Bassbariton          noch sofort zu. „Jeder Brasilianer kennt diese
     war, hatte die Produktion gleich Maßstäbe ge-       Tänzer, die aus sechs verschiedenen Ländern        Ehrlichkeit. Die Tänzer sollen zu selbstbewuss-   sagt er: „Das Ballett gibt das Tempo der Musik      Thomas Quasthoff ist, pendelt regelmäßig in           Musik“, erzählt er. Er habe sich in die Küche ge-
     setzt. „Es hat sich seitdem zum Markenzeichen       kommen, haben ihre Ausbildung abgeschlossen        ten und vielseitigen Künstlerpersönlichkeiten     vor.“ Am Klavier habe er es ohnehin am schwers-     die Hauptstadt, denn: „Das gibt man nicht auf,        setzt und angefangen den Klängen zu lauschen.
     der Compagnie entwickelt, dass viele unserer        und nutzen die zwei Jahre, die sie dem Ballett     werden, die selbst Choreografien entwickeln       ten, weil er bei allen Stücken spielen müsse,       ich kann dort so viel lernen.“ Am Projekt „folk       „Ein paar Momente später hatte ich die ersten
     Projekte vom Austausch mit jungen Musikerin-        angehören dürfen, zur persönlichen und künst-      und ihre klassische Technik weiter verbessern.    „aber im Ernst: Es hat großen Spaß gemacht          songs“ reizt ihn nicht nur, dass es außerhalb des     Bilder im Kopf. Ich bin Brasilianer. Für uns ge-
     nen und Musikern leben“, sagt er.                   lerischen Weiterentwicklung. „Ich versuche den     Und die an den unterschiedlichsten Orten tan-     und in diesem Jahr wird es noch interessanter       täglichen Repertoires eines Liedpianisten steht       hört die Musik zum Leben wie der Fußball.“
                                                         Tänzerinnen und Tänzern jeden Tag zu vermit-       zen und Menschen unterschiedlichster Her-         werden, weil wir zusätzliche Arrangements für       und dass die Musik so international ist. Sondern      Dass das Gastspiel in Heidelberg stattfindet,
     Das Bundesjugendballett ist keine gewöhnliche       teln, dass unsere Kunstform Werte erfordert wie    kunft durch Tanz zusammenbringen“, erklärt        Streicher und damit mehr Klangfarben haben.“        auch, die andere Perspektive des Balletts auf die     erhöhe seine Vorfreude noch, verrät er. Schließ-
     Compagnie. Die acht jungen Tänzerinnen und          Hingabe, Demut, Menschlichkeit und vor allem       Kevin Haigen die Intention, mit der Neumeier      Das Stipendium an der Lied Akademie vor zwei        Musik kennenzulernen. „Tanz ist für mich ein          lich hat er in Mannheim an der Akademie 

            Gartenplanung
            Gartenneuanlage                                                                                             Tag der
            Gartenumgestaltung                                                                                        offenen Tür:
            Gartenpflege                                                                                          „Saisoneröffnung“
            Gartenbeleuchtung                                                                                        So. 10. März
                                                                                                                      12 - 16 Uhr
            Pflanzen und Rasen                                                                                                           So.505. Mai
                                                                                                                                         12 - 16 Uhr
            Terrassen, Wege und
            Plätze

            Naturteiche
            Swimmingpools
            Wasserspiele

            Tel. 06202-26175
            www.gartengestaltung-
            grothe.de

26    UBI BENE                                                                                                                                                                                                                                                                                               UBI BENE       27
backstage
                                                                                  Spitzenqualität
                             des Tanzes bei Birgit Keil studiert. „Ich liebe
                                                                                  Made in Germany
       Pianist               Mannheim und Heidelberg“, schwärmt er. „Ich
       Alexander Fleischer
                             bin jetzt zwölf Jahre in Hamburg, aber ein ‚Grüß
                             dich’ und die süddeutsche Sprache klingen für
                             mich immer noch schöner als ‚Moin Moin’.             Modell I mercury                                                                                 100% Handwerkstradition
                             Meine ersten Wintermonate in Mannheim fand
                                                                                                                                                                                  Das Modell Mercury - eine perfekte Symbiose
                             ich grässlich. Aber jetzt weiß ich: In Hamburg
                                                                                                                                                                                  zwischen aussergewöhnlichem Design und höch-
                             ist es noch dunkler.“
                                                                                                                                                                                  sten Sitzkomfort.
                             Das Choreographieren gehörte für den heute                                                                                                           Wir sind der Überzeugung, dass es auf dem Markt
                             29-Jährigen schon immer zum Tanzen dazu.                                                                                                             kein vergleichbares Produkt in Sachen Qualität,
                             „Ich wollte schon als Schüler beides, aber mein                                                                                                      handwerklicher Verarbeitung und Sitzkomfort gibt.
                             früherer Lehrer hat gesagt, ich müsse erst tan-
                             zen. Birgit Keil hat mich dann sehr unterstützt“,
                             erzählt Thiago Bordin. Was ihn so sehr reizt am
                             Choreographieren? „Als Tänzer tanzt du nur für
                             dich. Aber als Choreograph gibst du etwas wei-
                             ter. Du musst dich auf deine Tänzer einstellen.
                             Die Bewegungen müssen passen“, antwortet er.
                             „Und du bekommst auch etwas zurück.“ Auch
                             das: eine ganz neue Perspektive.

                                                              Text: Ute Maag n

                             Heidelberger Frühling

                             16. März bis 20. April

                             Neue Standpunkte wagen, alte Einschät-
                             zungen infrage stellen, Kontexte bewusst-
                             machen – das internationale Musikfestival
                             steht 2013 unter dem Motto „Perspektiven“.
                             Erneut wirken große Künstler wie John Neu-
                             meier, Thomas Hampson und Igor Levit als
                             „Artist in Residence“ mit. Zu den musika-
                             lischen Sternstunden wird sicher das Orgel-
                             konzert von Cameron Carpenter am 26. März
                             im Kongresshaus der Stadthalle Heidelberg
                             gehören. Das Ausnahmetalent wird weltweit
                             gefeiert, aber auch kritisiert für die Unbe-
                             kümmertheit, mit der er stilistische Grenzen
                             überschreitet.

                             Die internationale Tagung am 22. und 23.
                             März im Kongresshaus steht im Zeichen der
                             Frage „Festivals 3.0 – eine Möglichkeit Zu-
                             kunft zu gestalten?“

                             Erstmals kooperiert der Heidelberger Früh-
                             ling mit der halle02: Der „Alternative Frühling
                             – Festival für Musik und Subkultur“ vom 11.
                             bis 21. April schafft einen Raum für musika-                                              Produkte aus den Segmüller Werkstätten
                             lische Grenzgänge von elektronischer Avant-                                               erhalten Sie ausschließlich in den Segmüller
                             garde bis zur Fusion von Klassik und Folk.                                                Einrichtungshäusern!                                        www.segmueller-werkstaetten.de

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                             Das komplette Programm und
                                                                                  Im Rödling 2 • Telefon 06150/136-0   Seckenheimer Landstr. 252 • Telefon 0621/41969-0
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                                                                                  Mo. – Fr. 10:00 – 20:00 Uhr          Mo. – Fr. 10:00 – 19:00 Uhr
                                                                                  Samstag 09:30 – 20:00 Uhr            Samstag 10:00 – 19:00 Uhr
                                                                                                                                                                                   www.segmueller-werkstaetten.de

28   UBI BENE                                                                     W e i t e r s t a d t • M a n n h e i m • Fr i e d b e r g / B a y e r n • Pa r s d o r f • N ü r n b e r g • Fr a n k f u r t • S t u t t g a r t
                                                                                                                                                                                                                                130090
l adyspecial

                    Die Tanzunternehmerin
                    Die personifizierte Präsenz hat einen Namen: Nanine Linning.
                    Zu sphärischen Streicherklängen hebt sich der Vorhang.
                    Für Ballettvorstellungen tat er das in Heidelberg lange nicht.
                    Jetzt hat man wieder ein eigenes Ballett – und ist dank der
                    gutgelaunten Niederländerin wieder voll da.

30   UBI BENE                                                                        UBI BENE   31
l adyspecial

                    E
                            s gibt sie ja, diese Strahlefrauen. Na-
                            nine Linning gehört zu ihnen. Wer ihr
                            gegenübertritt, spürt Energie, die von
                    ihr ausgeht. Sie strahlt, hat große neugierige
                    Augen und einen entschlossenen Zug um den
                    Mund. Sie will – und sie kann. Hier und jetzt.
                    Hinter dem Vorhang zu ihrer ersten Heidelber-
                    ger Arbeit „Zero“ verziehen sich apokalyptische
                    Nebelfronten, mit dem Einsatz der Harfe wird
                    der Zuschauer im neuen Theatersaal Skulp-
                    turen gewahr, die wie Engel durch den Raum
                    schweben. Am Boden arbeiten sich zehn Tän-
                    zer als Androiden wie Insekten im straffen Takt
                    bedrohlich weit ausschreitend zur Bühnenram-
                    pe vor. Später werden wir mit offenem Mund
                    zusehen, wie sie buchstäblich und täuschend
                    echt die Schwerkraft überwinden, um über
                    Baumkronen und Flüsse zu schweben …                               DIE KOMPETENZ FÜR´S
                                                                                   RENOVIEREN, INNEN & AUSSEN
                    Physische Präsenz, aufwendige Kostüme von
                    Modedesignerin Iris van Herpen, großartige            MESSENEUHEITEN: HOLZBÖDEN / GLASTÜREN / RAUMHOHE
                    Videokunst, akrobatische Finessen und fulmi-
                                                                          TÜREN / INDIVIDUALBÄDER / BEGEHBARE KLEIDERSCHRÄNKE /
                    nante Musik sind Teil des gelungenen Überwäl-
                                                                          TERRASSENPARKETT / STEINBÖDEN / SICHTSCHUTZSYSTEME
                    tigungskonzepts, mit dem Nanine Linning in
                    Heidelberg als neue Tanzchefin angetreten ist.        Besuchen Sie uns auf unserer Homepage
                                                                          www.diestaerk.de.
                        Briefe schreiben, um ans Ziel
                                 zu kommen                                MIT FREUNDLICHER UNTERSTÜTZUNG
                                                                          KAFFEERÖSTEREI
                    Wie ist sie, die derzeit am Neckar alle begeis-
                    tert? Energetisch voll da, klar. Doch was sie
                    ausstrahlt, ist kein „Hoppla, hier komm ich“,
                                                                                                                             FRÜHJAHRS-
                    sondern eher ein „Hey, hier bin ich, was geht?“.
                                                                                                                                EVENT
                    Wenn sie etwas will, dann schreibt sie und fragt                                                           SONNTAG
                    nach. So einfach ist das für Nanine Linning.                                                             17.03.2013
                    Holländer stehen ja im Ruf, praktisch und un-                                                             11-17 UHR
                    kompliziert zu sein, doch selbst für niederlän-
                    dische Verhältnisse beweist die 1977 in Ams-
                    terdam geborene Frau ausnehmend fröhlichen
                    Mut. Natürlich gehört auch eine Portion Glück
                    dazu. Das weiß sie, aber meist hat sie es eben.

                    Kaum hatte sie ihre Ausbildung in Tanz und
                    Choreographie in Rotterdam abgeschlossen,
                    wusste sie: „Ich bin meine eigene Choreogra-
                    phin.“ Nach den Ideen anderer zu tanzen, kam
                    für Linning somit nicht in Frage. Da schrieb
                    sie an Tanzlegende William Forsythe nach
                    Frankfurt, ob sie nicht mit ihm arbeiten kön-
                    ne – und wurde prompt Assistentin für seinen
                    Tanzfilm „From A Classical Position“, den
                    der Meisterchoreograph mit Dana Caspersen
                    drehte. In dieser kurzen, aber doch sehr in-
                    tensiven und intimen Zusammenarbeit konnte
                    Linning ihrem bewunderten Vorbild genau auf
                    die Finger schauen.

                    Auch für ihre nächste Station ergriff sie zügig die
                    Initiative – und wurde Hauschoreographin 
                                                                           Bitte vereinbaren Sie Ihren persönlichen Beratungstermin!
                                                                           Rheinhorststr. 16-20 · 67071 Ludwigshafen · Tel.: 0621/6 70 17-0
32   UBI BENE                                                              www.diestärk.de
l adyspecial

                    am renommierten Rotterdamer Scapino Ballet,           Als Unternehmerin hat sie mit Stardesigner
                    für das sie von 2001 bis 2006 zwölf Choreogra-        Marcel Wanders den „Happy Hour Chandelier“            KosmetiK
                    fien für das große Ensemble entwarf. Die Welt         entwickelt, ein Konzept, in dem eine Akrobatin
                    war weit, Freelancer-Projekte, die Gründung           in einem riesigen Lüster hängt, um Sekt oder           institut
                    einer eigenen Compagnie und die Leitung des
                    Osnabrücker Tanztheaters folgten Schlag auf
                                                                          Konfekt an Partygäste oder Vernissagebesucher
                                                                          zu verteilen. Das Partykunstevent läuft weltweit
                                                                                                                               Wachenheim
                    Schlag – und irgendwie auch immer zeitgleich.         gut und ermöglicht ihr, mit den Einnahmen            Genießen sie entspannte stunden

                    Vielseitigkeit ist schließlich auch eine Speziali-    daraus ihre eigene Compagnie „NANINELIN-
                    tät Linnings, die Opern inszeniert, Musik liebt,      NING.NL“, für die sie die erfolgreichen Cho-         Beste Pflege, für Sie und Ihn
                    in ihren Projekten Tanz, Skulptur, Film und           reografien „Bacon“, „Cry Love“ und „Dolby“ ent-       schönheits- und Lifting-
                    Mode zu einer Art Gesamtkunstwerk verbin-             wickelte, nominell über einen Manager in den          behandlungen zum Wohlfühlen
                                                                                                                                und entspannen
                    det. „In die Modewelt bin ich gut eingearbeitet,      Niederlanden aufrecht zu erhalten, obwohl sie         abgestimmte system-
                    ich schätze die Theatralität der Mode, die eine       derzeit in Heidelberg in der Präsenzpflicht ist.      behandlungen
                                                                                                                                für ihre haut und jedes alter
                    totale Erfahrung ist, weil sie ein Lebensgefühl
                                                                                                                                Professionelle Hautpflege der
                    vermittelt und eben nicht nur Kleider verkauft.“      Ob ihr Heidelberg nicht zu eng ist? „Nein, kei-       Problemhaut – aknebehandlungen,
                                                                          neswegs, man spürt, wie sich die Menschen             couperose
                                                                                                                                Medizinische Fußpflege
                             Finanzielle Freiheit ist                     hier freuen, wieder eine eigene Tanzcompagnie         manicüre
                             künstlerische Freiheit                       in der Stadt zu haben, das gibt eine wahnsin-         Permanent make up
                                                                                                                                Geschenkgutscheine
                                                                          nige Energie“. Als gescheitertes Versuchsmodell
                    Lieblingsdesigner? „Balenciaga, Alexander Mc-         hatten sich Heidelberg und Freiburg seit 2006          Auch die Pflege für daheim,
                                                                                                                                   wir beraten Sie gerne!
                    Queen und natürlich Iris van Herpen“, kommt           eher halbherzig ein Minimaltanzprojekt geteilt.
                    es wie aus der Pistole geschossen. Wie es dazu        Wenn man sich um eine Sache bei Nanine Lin-
                    kam, dass letztere auch für sie Tanzkostüme           ning keine Sorgen machen muss, dann um ihren
                    entwirft? „Ich habe sie angeschrieben!“, lächelt      Energiehaushalt und ihre Entschlossenheit.
                    sie entwaffnend. Berührungsängste kennt Lin-
                    ning definitiv nicht.                                 In Heidelberg erleben Zuschauer und Kriti-
                                                                          ker derzeit eine ganz neue Welt. Es ist eine
                    Für die niederländische Nobelkaufhauskette            der vereinten Kunst - mit Mut zur Schönheit.
                    De Bijenkorf hat sie mit ihrem Ensemble einen         Statt schwarzem Guckkasten und ebensolchen
                    TV-Werbespot produziert, der ihr auch über die        Gymnastikanzügen bietet Linning sinnliche
                    Grenzen Hollands – und der Tanzszene – hinaus         Körperskulpturen, Kostüm, Video, Licht. Hier
                    große Popularität verschaffte. Ob ihr das, nun        soll der Zuschauer nichts verstehen müssen,
                    ja, nicht auch ein wenig peinlich sei, als Künst-     sondern sich poetisch verzaubern lassen dür-
                    lerin Fernsehwerbung zu machen? Wir betreten          fen. Ihre explodierende Euphorie zum Gesamt-
                    spannendes Terrain. „Keineswegs!“, kontert die        kunstwerk bricht sich in ihrer Osnabrücker,
                    engagierte Choreographin, die von sich sagt: „Ich     nun ebenfalls auf dem Heidelberger Theater-
                    bin Tanzunternehmerin.“ Kommerzielle Projekte         spielplan stehenden Arbeit „Requiem“ Bahn:
                    geben ihr Freiheit, und zwar finanzielle, die somit   Weiß gepuderte und üppig ausstaffierte Har-
                    auch künstlerische sei, betont sie.                   pyien, Sirenen und Centauern interagieren als
                                                                          belebte Plastiken mit neugierig umherziehen-
                             Gesamtkunstwerke mit                         dem Publikum. Das führt einen buchstäblich                  KosmetiK
                              poetischem Zauber                           ganz nah an die Kunst heran.                                 institut
                                                                                                                                     Wachenheim
                    Dass das im deutschen Kunstbetrieb in der Re-         Für ihr ästhetisches Vorhaben, die unterschied-           Face couture
                    gel anders gesehen wird, stört Linning nicht.         lichen Sparten des Theaters und der Kunst zu
                                                                                                                               P 6, 23 - 25 / Plankenhofpassage
                    Natürlich sei das toll, im Subventionsbetrieb         verschmelzen, stehen die Aktien am Neckar                     68161 mannheim
                    feste Strukturen, verlässliche Etats und regel-       derzeit gut: Ein neues, architektonisch begeis-            telefon 0621-1567214
                    mäßige Kulturförderung zu haben, aber man             terndes Theater bietet ideale räumliche Vor-
                                                                                                                                     internet adresse
                    sei dann eben von den Gemeinden, Gremi-               aussetzungen, Heidelbergs Intendant Holger            www.kosmetik-mannheim.de
                    en und Sponsoren auch stärker abhängig, die           Schultze steht voll hinter der Powerfrau, die er
                    Forderungen und Erwartungen hätten. Also              ja schließlich aus Osnabrück nach Heidelberg               Öffnungszeiten:
                                                                                                                                     montag - Freitag
                    sucht sie nach anderen Möglichkeiten, persön-         mitgebracht hat. Das Unternehmen ihrer sinn-             von 9:00 - 18:00 uhr
                    liche Sicherheit für ihre Kunst zu haben. Ist         lichen, prallen und mitreißenden Tanzarbeit hat        samstag 10:00 - 14:00 uhr
                    die Abhängigkeit von kommerziellen Kunden             bereits beim Heidelberger Start-up enormen Er-
                    nicht ebenso groß? „Wenn man eine Win-Win-            folg. Und das Publikum platzt derzeit förmlich       Wünschen sie außerhalb unserer
                    Situation findet, nicht“, sagt Linning. Wenn          vor Neugier. Ja, Nanine Lininnig hat wirklich        Öffnungszeiten einen termin
                                                                                                                               sprechen sie uns an, damit wir
                    die Kunden das wollen, was sie anzubieten hat,        auch allen Grund zum Strahlen.
                                                                                                                               ihnen etwas passendes anbieten
                    nämlich energiegeladene, kraftvolle körperli-
                                                                                                                               können.
                    che Tanzsprache, findet sie auch einen Zugang
                    zu der vom Kunden gestellten Aufgabe.                                         Text: Ralf-Carl Langhals n

34   UBI BENE                                                                                                                                         UBI BENE    35
der neue Mode
     Promotion

                                                                                                                                                                rissen und detailgetreu wiederhergestellt, die Sandsteinmau-
                                                                                                                                                                ern im Innern freigelegt. Die Decke, die nach der Schlie-
                                                                                                                                                                ßung des alten Filmtheaters 1962 eingezogen worden war,
                                                                                                                                                                                                                                 Hot-spot
                                                                                                                                                                haben sie wieder entfernt und durch eine Stahlkonstruktion
                                                                                                                                                                ersetzt. Ein detailliertes Beleuchtungskonzept mit modernen
                                                                                                                                                                                                                                 In neustadt FrIedrIchstrasse
                                                                                                                                                                Strahlern und geschmackvollen Leuchten setzt die Mode
                                                                                                                                                                ins rechte Licht. Und wenn die Sonne durch die raumhohe
                                                                                                                                                                Glasfassade an der Rückseite des Gebäudes scheint, wird
                                                                                                                                                                der komplette Store von Licht durchflutet. Was der Kunde
                                                                                                                                                                nicht sieht: Hinter einem großformatigen, goldgerandeten
                                                                                                                                                                Spiegel im Obergeschoss verbirgt sich eine Tür, die in ein
                                                                                                                                                                großzügiges Penthouse mit Dachterrasse führt. Hier planen
                                                                                                                                                                die Stahlers Modenschauen oder andere Events.

                                                                                                                                                                „Wir wollten weg vom Mainstream, sowohl was das Angebot
                                                                                                                                                                als auch die Präsentation angeht“, begründet Jochen Stahler.
                                                                                                                                                                Dass die Investition sich gelohnt hat, wurde schnell deutlich:
                                                                                                                                                                Die Fachzeitschrift „Textilwirtschaft“ hat die neue Einkaufs-
                                                                                                                                                                welt bereits ausgezeichnet. Auch beim renommierten Award
                                                                                                                                                                „Store of the year“, den der Handelsverband Deutschland
                                                                                                                                                                (HDE) am 20. März vergeben wird, gehört der Store der Stah-
                                                                                                                                                                lers zu den vorgeschlagenen Kandidaten. „Das ist ein Ritter-
                                                                                                                                                                schlag“, freut sich der Chef.

                                                                                                                                                                Seit Jochen und Alexandra Stahler das Modehaus Jacob
                                                                                                                                                                2004 übernommen haben, ist viel passiert: 2006 der Um-
                                                                                                                                                                zug des Haupthauses in die Hetzelgalerie, später die Eröff-
                                                                                                                                                                nung des House of Gerry Weber am ehemaligen Stammsitz

                                          Modemeile                                                                                                             in der Friedrichstraße 14 und des Schiesser Outlet Store
                                                                                                                                                                ein paar Häuser weiter. In der Eröffnung der neuen Räu-
                                                                                                                                                                me sieht das Ehepaar aber nicht nur einen Meilenstein für

                                       FriedrichstraSSe                                                                                                         das eigene Unternehmen, sondern auch für Neustadt. „Wir
                                                                                                                                                                wollen dazu beitragen, Neustadt als Einkaufsstadt und ins-
                                                                                                                                                                besondere die Friedrichstraße aufzuwerten“, erklärt der In-
                                                                                                                                                                haber. Nicht nur der neue Straßenbelag und die Restaurie-
          Neustadt an der weinstrasse hat einen neuen Mode-Hotspot. Im vergangenen September                                                                    rung etlicher weiterer Fassaden hätten in den vergangenen
     eröffneten Jochen und Alexandra Stahler das Stahlers in der FriedrichstraSSe. Der Lohn für                                                                 Jahren dazu geführt, dass heute mehr als doppelt so viele
                                                                                                                                                                Kunden als früher durch die Straße bummeln: „Die Leu-
           das ebenso innovative wie gelungene Ladenkonzept: Der Fashiontempel wurde für den                                                                    te kommen gern hierher, denn sie finden hier auf hundert
                                                „Store of the year“-Award vorgeschlagen.                                                                        Metern Laufweg ein kompetentes Markenangebot.“

                                                                                                                                                                stahlers
                                                                                                                                                                Friedrichstr. 5 / Gutenbergstr. 6

     J
          ahrelang hatte Jochen Stahler aus seinem       dem Schiesser Outlet Store auf das Schönste        Wo früher Logen und Projektorraum waren, ist
          Bürofenster auf das gegenüberliegende          um trendige junge Mode ergänzen.                   heute das Reich der Damenmode mit Schönem           s.Oliver store
          Gebäude geblickt und sich geärgert: „Scha-                                                        von Comma, Drykorn, Maison Scotch, Mexx             Friedrichstr. 5
           de, dass es nicht adäquat genutzt wurde.“                 Vom Filmtheater                        oder yaya sowie Accessoires, zum Beispiel von
     Das ehemalige Kino, den älteren Neustädtern                     zum Modetempel                         Codello und Liebeskind. Und eine Cafébar, die       House of Gerry Weber
     noch als „Palast-Theater“ in Erinnerung, verfiel,                                                      zum Schauen und Genießen einlädt.                   Friedrichstr. 14
     die Mieter wechselten häufig. „Ich kannte das       Dass hier einmal ein Kino war, lässt sich beim
     Potenzial des Hauses und ich fand, das alte Flair   Rundgang durch die zwei Etagen nur noch er-        Denn nur die Mode wahrzunehmen, wäre trotz          Schiesser Outlet Store
     sollte neu erlebbar gemacht werden“, erzählt        ahnen. Der vordere Teil des Erdgeschosses, den     des reichhaltigen und hochwertigen Sortiments       Friedrichstr. 19
     der Inhaber des alteingesessenen Modehauses         man von der Friedrichsstraße betritt, ist dem      schade. Jochen Stahler und seine Frau Alexand-
     Jacob. Als sich die Chance bot, griff er zu und     s.Oliver-Store vorbehalten. Im hinteren Bereich,   ra haben viel Wert auf Architektur und Einrich-     Modehaus Jacob
     erwarb die Immobilie. Nach einer grundlegen-        zur Gutenbergstraße hin, flimmerten früher Fil-    tung gelegt. Zusammen mit den renommierten          Friedrichstr. 2
     den Sanierung ist sie nun ein Schmuckstück          me über die Leinwand, jetzt finden sich im Stah-   Ladenbauern Blocher Blocher Partners aus            67433 Neustadt / Weinstraße
     geworden – mit zwei Mode-Stores, die das An-        lers-Store vor imposanten Sandsteinwänden von      Stuttgart und dem Gimmeldinger Architekten          Telefon 06321 2100
     gebot des Modehauses Jacob zusätzlich zum           mehr als acht Metern Höhe Labels wie Marc          Thomas Ritzer haben sie ein Konzept entwi-          Fax 06321 33413
     Stammhaus in der Hetzelgalerie, dem wenige          O’Polo, Scotch&Soda oder Superdry für Herren.      ckelt, das internationalen Vergleichen standhält.   E-Mail: info@modehaus-jacob.de
     Schritte entfernten House of Gerry Weber und        Über die Treppe erreicht der Kunde die Empore.     Die Außenfassade wurde zu großen Teilen abge-       www.modehaus-jacob.de                                            friedrichstrasse 5 gutenbergstrasse 6 www.stahlers.de
                                                                                                                                                                                                                                                  neustadt an der weinstrasse

36    UBI BENE                                                                                                                                                                                                                                 Mo. - Fr. 10.00 - 19.00 Uhr
                                                                                                                                                                                                                                                Sa. 10.00 - 17.00 Uhr
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